1877 -
Berlin
: Herbig
- Autor: Ploetz, Carl
- Auflagennummer (WdK): 6
- Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
- Schultypen (WdK): Gymnasium
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Geschlecht (WdK): Jungen
Deutschland, Luxemburgisch-Böhmische Kaiser.
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Kampf mit der bairischen Partei. Gegen Ludwig von Baiern tritt
in Brandenburg, von Karl Iv. begünstigt, der falsche. Waldemar
(1348—1350) auf.
Kaiser Karls Hauptsorge ist sein Erbland Böhmen (daher von
Maximilian I. genannt ,,Böhmens Vater, des Heiligen römischen
Reichs Erzstiefvater“). Kaiser Karl stiftet 1348 nach dem Muster
der Pariser eine Universität in Prag, die erste in Deutschland. Die
bairische Partei wählt gegen ihn zum deutschen König
1349. Günther von Schwarzburg, der aber im Juni desselben
(Jan.) Jahres stirbt, (vergiftet?)
Pest (schwarzer Tod) in Deutschland und in fast ganz
Europa. Judenverfolgungen. Geifsler (Flagellanten).
1353. Zutritt Berns zur Eidgenossenschaft, welche nun Uri,
Schwyz, Unterwalden, Luzern, Zürich, Glarus,¿Zug und
Bern (die sogenannten 8 alten Orte) umfasst.
1355. Erster Zug Karls Iv. nach Italien. Er wird in demütigen-
der Form in Rom zum Kaiser gekrönt.
Schlesien und die Niederlausitz mit Böhmen vereinigt.
1356. Goldene Bulle.1 Roichsgrundgesotz. I)io Kaiserwahl
wird definitiv den 7 Kurfürsten übertragen, welche sie
schon seit längerer Zeit ausschliefslich ausübten;2 drei geistliche:
1) Erzbischof von Mainz (Erzkanzler für Germanien), 2) Erzbischof
von Trier (Erzkanzler für Burgund), 3) Erzbischof von Cöln (Erz-
kanzler für Italien); 4 weltliche: 4) König von Böhmen (Erzschenk),
5) Pfalzgraf bei Rhein (Erztruchsess), (5) Herzog von Sachsen-Witten-
berg (Erzmarschall), 7) Markgraf von Brandenburg (Erzkämmerer).
Festsetzung der Untheilbarkeit und Unveräufserlichkeit der Kur-
fürstenthümer, welche im Mannsstamme forterben und gewisse Rega-
lien erlulten (Privilegium de non appellando, etc.). Die Kurstimme
haftet an dem Lande.
13(53. Oesterreich erwirbt Tyrol. Dessen Erb'mmargarethemaultasch,
die ihren Gemahl, den bairischen Kurfürsten Ludwig von
1 So genannt von den goldenen Siegelkapseln.
2 Streitig war das Kurrecht zwischen den beiden sächsischen
und den beiden wittelsbachischen Linien. Dasselbe ward nun Sachsen-
Wittenbcrr) und Pfalz zuerkannt, Sachsen-imuenburg und Baiern
aber abgesprochen.
C. I’lectz, Auttug. 6. Auf!. 17
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