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1. Auszug aus der Alten, Mittleren und Neueren Geschichte - S. 327

1877 - Berlin : Herbig
►Spanischer Erbfolgekrieg. 327 Kaiser Leopold I. batte aufser seiner Tochter Maria Antonie zwei Söhne, aus zweiter Ehe: Joseph I. (Kaiser von 1705—1711), aus dritter Ehe: Karl Yi. (Kaiser von 1711 — 1740). Karl Ii., König von Spanien, ist kinderlos; das Aussterben des spanisch-habsburgischen Hauses steht in sicherer Aussicht, daher bildet die Frage der spanischen Erbfolge die Hauptbeschäftigung aller Kabinette seit dem Frieden von Ryswick. Doppelter Gesichts- punkt: a) der des Rechts, nach welchem 3 Prätendenten in Betracht kommen: 1) Ludwig der Vierzehnte als Sohn der älteren Tochter König Philipps 111. und Gemahl der älteren 'Tochter Philipps Iy. Die feierlichen Verzichtleistungen beider Prinzessinnen werden vom Pariser Parlament für unverbindlich erklärt. 2) Leopold 1. als Re- präsentant der deutschen Linie des Hauses Habsburg, als Sohn der jüngeren Tochter Philipps Iii. und Gemahl der jüngeren Tochter Philipps Iv. Beide Prinzessinnen hatten sich ihr Erbrecht aus- drücklich Vorbehalten. 3) Der Kwrprinz von Baiern, als Urenkel Philipps Iv. und Enkel der jüngeren Schwester des Erblassers, b) Der politische Gesichtspunkt des europäischen Gleichgewichts, von welchem aus namentlich die Seemächte (England und Holland) weder dulden wollen, dass die Krone der großen spanischen Mon- archie mit der französischen vereinigt, noch dass sie von dem Herrscher der österreichischen Länder getragen werde. Deshalb nimmt Kaiser Leopold I. das spanische Erbe nur für seinen zweiten Sohn Karl, Ludwig Xiv. dasselbe nur für seinen ziveiten Enkel Philipp von Anjou in Anspruch. Die Unterhandlungen der Mächte über die Erbfolge, der Ab- schluss zweier Thcilungsverträge erbittern König Karl Jl Er setzt, um die Einheit der Monarchie zu retten, den siebenjährigen Kur- prinzen von Baiern durch ein Testament, dem die Seemächte zu- stimmen, zum Universalerben ein. Plötzlicher Tod des Kurprinzen (1099). Neue Intriguen Frankreichs und Oesterreichs in Madrid, während beide neue Verträge über die Thcilung mit den Seemächten abschliefsen. Zweites Testament zu Gunsten des Erzherzogs Karl. Da die Bedingungen dieses Testaments vom kaiserlichen Hofe nicht erfüllt werden, drittes Testament, welches Ludwigs Enkel Philipp zum Erben einsetzt. Karl Ii. stirbt gleich darauf (1700, Novj. Grotse Allianz der Seemächte (1701, 7. Sept.) mit Kaiser Leopold, zunächst um dem Hause Oesterreich die spanischen Besitzungen in
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