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1877 -
Berlin
: Herbig
- Autor: Ploetz, Carl
- Auflagennummer (WdK): 6
- Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
- Schultypen (WdK): Gymnasium
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Geschlecht (WdK): Jungen
Krieg Oesterreichs und Preußens gegen Dänemark. 445
1863. Einverleibung Schleswigs in Dänemark wird seihst die
30. März. seit 1851 den Uebergriffen der Dänen gegenüber oft
bewährte Geduld des deutschen Bundestags erschöpft und
Bundesexekution gegen Dänemark beschlossen (1. Okt.).
1863. 14. Nov. Tod Friedrichs Vii., Königs von Dänemark.
Nach dem Londoner Protokoll (s. S. 434) folgt Christian Ix.
für die dänische Gesammtmonarchie. Trotzdem und ohne Berück-
sichtigung der Vcrzichtleistung seines Vaters erklärt sich der Erb-
prinz von Augustenburg durch eine Proklamation (10. Mai) als
Friedrich Viii. zum Herzoge von Schleswig-Holstein.
Gedrängt von der einflussreichen eiderdänischen Partei in Kopen-
hagen, nimmt König Christian Ix. die neue dänische Verfassung,
welche Schleswigs Einverleibung in Dänemark ausspricht, an (Nov.).
Ungeheure Aufregung in Deutschland. Die öffentliche Meinung ist
entschieden für die vollständige Trennung Schleswig - Holsteins von
Dänemark und verlangt vom deutschen Bunde wenigstens vorläufige
Besetzung der Herzogtümer. Allein auf den Antrag Oesterreichs
und Preußens, welche durch das Londoner Protokoll gebunden sind,
bringt der Bundestag nur die Bundesexekution zur Ausführung und
lässt Hannoveraner und Sachsen (General Hake) in die zum
Bunde gehörigen Herzogtümer Holstein und Lauenburg einrücken.
In Holstein wird überall der Erbprinz von Augustenburg zum Herzog
ausgerufen.
Krieg Oesterreichs und Preußens gegen Dänemark.
Jan.— Okt. Veranlassung: Oesterreich und Preußen verlangen die
Aufhebung der November Verfassung als den früheren
Vereinbarungen widersprechend. (Dänemark hatte im Jahre 1851, als
dio beiden Grofsmächte ihm Schleswig-Holstein wieder überlieferten,
versprochen, „die liechte der Herzogtümer zu achten,“ was eine
Inkorporation Schleswigs unbedingt ausschloss.) Weigerung Däne-
marks. Einrücken des österreichisch-preufsischen Heeres (Feldmarschall
v. Wrangel, Prinz Friedrich Karl, österr. General v. Gablern) in
Schleswig (Holstein bleibt von den Bundestruppen besetzt). — Die
Oesterreicher gehen unter hitzigen Gefechten auf das Danewirk los,
die Preußen gehen, nach einer vergeblichen Kanonade bei Missnnde,
bei Arnis über die Schlei. Der dänische Oberbefehlshaber de Me za
gibt das Danewirk auf (G. Fcbr.). Er wird durch den General Gerlach