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1. Von der Reformation bis zur Gegenwart - S. 56

1877 - Kattowitz O.-S. : Siwinna
56 seinerzeit dem großen Kurfürsten widerrechtlich vorenthalten worden waren. Als Maria Theresia diese Forderung nicht anerkannte, ließ er seine Regimenter in Schlesien einrücken. Das Hans Habsburg hatte von jeher das Haus Brandenburg mit Neid und Undank belohnt, — Friedrich glaubte sich jeder Rücksichten entbunden. Es kam zu einem Kriege, der unch dein Gegenstand, um den er geführt wnrde, der erste sd)lesisd)e Krieg hieß. Am 10. April des Jahres 1741 trafen die Heere bei Mollwi tz auseinander; das preitßtsdje Heer ward geführt vom Könige und vom Feld-marschall Schwerin. Die Preußen waren den Österreichern an Geschütz, letztere jenen an Reiterei überlegen. Die Schlacht begann glücklich für die Österreicher; der König verließ schon den Kampfplatz und überließ die weitere Führung dem tapferen Feldmarschall Schwerin. Da bewährte sich die unablässige Zucht, die der vorige König und der alte Dessauer an ihrer Infanterie geübt hatten. Schwerin stellte sich an die Spitze derselben; mit klingendem Spiele, in fester Ordnung, als wären sie daheim anf dem Exerzierplätze, rückten die Preußen vor und überschütteten die Österreicher mit ihrem Gewehrselier, der Feind hielt es uicht lauge aus, madjte Kehrt und floh. Die Schlack)! kostete jedem Heere etwas über 4000 Mann. Preußen brachte der Sieg ungeheure Vorteile; benn Österreich mußte sich nun zur Abtretung von Ober- und Niederschlesien entschließen. Friedrichs Erfolge ermutigten die anderen Feinde Habsburgs, nun and) ihrerseits zu handeln. In Gemeinschaft mit Frankreich, Preußen und Sachsen begann der Kurfürst Karl Albert von Baiern den österreichischen Erbfolgekrieg und ließ sich als Karl der Siebente zum deutschen Kaiser krönen, eine Würde, die Maria Theresia für ihren Gemahl Franz, den Erzherzog von Toskana, erstrebte urtd später auch erlangte. Durch ihre vielen Widersacher geriet Maria Theresia in große Not. Nur mit Hilfe des tapfern Volks der Ungarn konnte sie sich

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1. Geschichte des preußischen Staates - S. 70

1900 - Münster i. W. : Schöningh
— 70 — in Besitz. l) Sobald Friedrich Ii. von dem Streite im Nachbarstaate hörte, hielt er den günstigen Augenblick für gekommen, die preußischen Rechte auf Schlesien geltend zu machen. Er erneuerte in Wien seine Ansprüche auf die genannten Gebiete, außerdem auch auf Ja gern-dorf und erbot sich zugleich, Maria Theresia als Erbin der österreichischen Länder anzuerkennen, ihr Hilfe gegen ihre Feinde zu leisten und die Wahl ihres Gemahls Franz von Lothringen zum deutschen Kaiser mit seiner Stimme zu unterstützen. Als Maria Theresia den König aber mit seinen Anforderungen abwies, griff er zu den Waffen und rückte mitten im Winter mit einem schlagfertigen Heere in Schlesien ein. Krieg. Nachdem der König die Grenze überschritten hatte, erließ er eine Proklamation, in welcher er die Schlesier beruhigte und ihnen ihre bestehenden Rechte zusicherte. Seine Milde und Gerechtigkeit, sein offenes, freundliches Wesen gewannen ihm bald die Herzen der Bevölkerung. In den ersten Tagen des neuen Jahres (1741) rückte er in die Hauptstadt Breslau ein. Unterdessen zog ein österreichisches Heer unter dem Feldmarschall Neipperg heran. Bei Mollwitz unweit Brieg kam es,, zu einer blutigen Schlacht. Die schon siegreich vordringenden Österreicher wurden durch den Feldmarschall Schwerin zurückgeworfen, und die Preußen errangen einen glänzenden Sieg. Die Preußen waren an Zahl und Übung der Artillerie und Infanterie, die Österreicher an Reiterei überlegen. Nachmittags zwei Uhr begann der König die Schlacht. Die österreichischen Reiter brachen mit Ungestüm gegen die preußische Kavallerie los und brachten den rechten Flügel der Schlachtreihe in Unordnung. Der König selbst mußte weichen. Noch aber stand das preußische Fußvolk wie eine unerschütterliche Mauer, und gräßliche Verwüstungen richteten seine Geschosse unter den Feinden an. Der Feldmarschall Schwerin nahm die gesamte Armee zu einem Hauptangriff zusammen, stellte sich selber mit allen Generalen an die Spitze der Truppen und trieb die Österreicher in die Flucht. Mit Staunen sah ganz Europa auf den jungen Preußenkönig und sein tapferes Heer. Da sich die eingeleiteten Unterhandlungen zerschlugen, kam es im solgenden Jahre (1742) bei Chotusitz, eine Meile nördlich von Czaslau2), zu einer neuen Schlacht, in welcher die Österreicher zurückgedrängt wurden. Diese Schlacht war insofern von besonderer Bedeutung, weil sich hier Friedrichs Feldherrntalent zum erstenmal bewährte und den preußischen Fahnen den Sieg verlieh. Auch hier schwankte wegen des heldenmütigen Widerstandes der Österreicher lange der Sieg. Friedrich ließ eine günstig gelegene Höhe besetzen und von hieraus spieen die preußischen Geschütze Tod und Verderben in die Reihen der Feinde. Der österreichische Feldherr Karl von Lothringen, der Schwager der Kaiserin Maria Theresia, zog sich zurück und überließ den Preußen die Ehre des Sieges. 3) Siehe Seite 39 und 49. 2) Südöstl. von Prag.

2. Geschichtsbilder aus der allgemeinen und vaterländischen Geschichte - S. 193

1883 - Berlin : Hofmann
193 Verhltnis zwischen Vater und Sohn. Auf dem Totenbette liegend, um-ctrmte ihn der König mit Thrnen und rief: Mein Gott, ich sterbe zufrieden, da ich einen so wrdigen Sohn und Nachfolger hinterlasse!" 3. Der erste schlesische Krieg (174042). Mit 28 Jahren bestieg Friedrich den Thron seines Vaters (1740). In demselben Jahre starb Kaiser Karl Vi., der durch die pragmatische Sanktion die fter-reichischen Lande ungeteilt auf seine Tochter Maria Theresia ver-erben wollte. Der Kurfürst Karl Albert von Bayern meinte aber als Nachkomme von Ferdinands I. Tochter Anita nhere Ansprche zu haben und rckte in Bhmen und sterreich ein, wobei ihn die Franzosen untersttzten. Spter traten auch Sachsen und Spanien mit Forderungen hervor. Da glaubte Friedrich deuzeitpunkt gekommen,das von Joachim Ii. (1537) durch einen Erbvertrag erworbene Recht aus Liegnitz, Brieg, Wohlan und I g e r n d o r f zur Geltung zu bringen. Er forderte von Maria Theresia die Abtretung Schlesiens und versprach ihr dagegen seine Untersttzung gegen ihre Feinde und bei der Wahl ihres Gemahls Franz von Toskana zum deutschen Kaiser. Die edle, mutige Frstin aber sprach: Eher mten die Trken vor Wien stehen, ehe ich aus Schlesien verzichte." Der sterreichische Gesandte warnte Friedrich: Ihre Truppen sind schn, aber unsere haben vor dem Feinde gestanden!" Friedrich antwortete: Sie finden meine Truppen schn; ich hoffe Ihnen zu beweisen, da sie auch gut sind." So rckte er der die Grenze, seinen Rubikon, mit dem Entschlsse: Ich will untergehen oder Ehre von dieser Unternehmung haben." Er hatte den grten Teil des wehrlosen Schle-siens eingenommen, da rckte der Feldmarschall Neipper g der Schnee und Eis aus Mhren heran und lieferte ihm die Schlacht bei Mollwitz (1741). Ein Flgel der Preußen kam ins Weichen. Friedrich mute auf die dringende Bitte des Generals Schwerin das wilde Schlachtgetmmel verlassen, kam aber bei Oppeln unter die sterreicher und in Lebensge-fahr, aus der ihn nur seine Geistesgegenwart und die Schnelligkeit seines Schimmels rettete. Durch das preuische Gewehrfeuer und einen erneuten Angriff Schwerins wurden endlich die sterreicher zum Rckzge ge-zwungen. Ganz Schlesien siel nun dem Sieger in die Hnde, ja er rckte in Mhren ein. Rings von Feinden bedrngt, suchte Maria Theresia Hilfe bei den Ungarn. In Preburg rissen ihre Worte und Thrnen die Abgeordneten zur Begeisterung hin. Blut und Lebeit. fr unfern König Maria Theresia!" gelobten sie und erlieen ein allgemeines Heer-Aufgebot. Friedrich hatte sich nach Bhmen zurckziehen mssen, erfocht aber zwischen Czaslan und Chotusitz (1742) einen neuen Sieg der die sterreicher unter dem Herzog Karlvonlothringen. Da endlich verstand sich Maria Theresia im Frieden von Berlin (Breslau) zur Abtretung Schlesiens. Friedrich bekam dadurch 700 Quadratmeilen, bernahm aber auch eine Schuldsumme von 5100 000 Mk. 4. Der zweite schlesische Krieg (174445). Nicht so glcklich Po lack, Geschichtsbilder. 9. Aufl. 13 I

3. Neue Zeit - S. 127

1892 - Berlin : Weidmann
— 127 — Arbeit des Prinzen bei der Kriegs- und Domänenkammer in Cüstrin, dann Aussöhnung mit dem Vater und Vermählung mit der Prinzessin Elisabeth v. Braun sch weig-Bevern (f 1797). — Er residiert in Rheinsberg im Verkehr mit geistreichen Männern (y. Knobelsdorf, Architekt, Erbauer v. Sanssouci; Graun, Komponist u. a.; brieflich auch mit Voltaire) und selbst schriftstellerisch thätig (Antimacchiaveil 1738, o. S. 6), doch auch als Commandeur seines Regiments den Vater befriedigend. 17 40 Friedrich zwingt durch Besetzung der aus der Oranischen Erbschaft stammenden Herrschaft Herstal] (bei Lüttich) den Bischof y. Lüttich, der sich die Lehnsherrschaft über dieselbe anmafst, zur Anerkennung seiner Rechte. 1740—1742 Erster schlesischer Krieg. Friedrich benutzt die Thronbesteigung Maria Theresias, um die preufsischen Ansprüche auf Liegnitz, Brieg, Wohlau und Jägemdorf zu erneuern: indem er Schlesien besetzt, erbietet er sich gegen Abtretung desselben Maria Theresia gegen alle Feinde zu unterstützen und ihrem Gemahl Franz zur Kaiserkrone behülflich zu sein. Von Maria Theresia, die hei den Ungarn Hülfe findet,1) stolz zurückgewiesen, behauptet er Schlesien durch die 1741 Schlacht bei Mollwitz, die Generalfeldmarschall Schwerin gewinnt, als der König bereits das Schlachtfeld verlassen. — Der Krieg verflicht sich mit dem 1740—1748 Österreichischen Erbfolgekrieg: Kurfürst Karl Albert v. Bayern erhebt auf Grund alter Verträge Ansprüche auf die Nachfolge in den österreichischen Erblanden und tritt, auf Grund des Vertrages zu Nymphenburg von Frankreich unterstützt, das die Pragmatische Sanktion nur ‘unbeschadet der Rechte Dritter’ anerkannt hat, auch als Bewerber um die Kaiserkrone auf, indem er Frankreich alle etwaigen Eroberungen in den Niederlanden verspricht. England und Holland erklären sich für Maria Theresia. 1741 Als ein bayerisch-französisches Heer unter Belle-Isle die Donau entlang gegen Böhmen vordringt und Prag besetzt, vermittelt 1739 Friedezubelgrad: der Kaiser, an dem russisch-türkischen Kriege (1735—39) ohne Glück (seit 1737) teilnehmend, verliert die Erwerbungen von 1718. 1740—1780 Maria Theresia, vermählt mit Herz. Franz v. Lothringen (Toscana, später Kais er), Erbin der österreichischen Monarchie. 1741—1762 Elisabeth v. Rußland, Peters d. Gr. sittenlose Tochter. *) An und für sich durch Schönheit ausgezeichnet, rief sie, mit ihrem 1 J. alten Sohne, dem späteren Joseph ü., auf dem Arme in die Versammlung der Magnaten tretend, allgemeine Begeisterung hervor.

4. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 91

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
91 Der letzte schlesische Herzog starb (1675) während der Regierung des Groen Kurfrsten. Dieser beanspruchte zwar die schlesischeu Besitzungen, allein der Kaiser nahm sie in Besitz. (<5. 52 und 63.) Sobald" Friedrich Il von dem Streite im Nachbarstaate hrte, hielt er den gnstigen Augenblick fr gekommen, die preuischen Rechte auf Schlesien geltend zu machen. Er erneuerte in Wien seine An-sprche auf die genannten Gebiete, auerdem auch auf Jgerudorf (S>. 31) und erbot sich zugleich, Maria Theresia als Erbin der sterrei-chischen Lnder anzuerkeuueu, ihr Hilfe gegen ihre Feinde zu leisten und die Wahl ihres Gemahls Franz von Lothringen zum Kaiser mit seiner Stimme zu untersttzen. Fr sterreich lagen die Verhltnisse zu damaliger Zeit nicht gnstig; seine Finanzen waren zerrttet, auch war es nicht ein Einzel-staat wie Preußen, vielmehr bildete jedes einzelne Land einen Staat sr sich mit eigener Verwaltung. Als Maria Theresia den König mit seinen Forderungen abwies, griff er zu den Waffen und rckte mitten im Winter mit einem schlagfertigen Heere in Schlesien ein. 2. Krieg. Nachdem der König die Grenze berschritten hatte, erlie er eine Proklamation, in welcher er die Schlesier beruhigte und ihnen ihre bestehenden Rechte zusicherte. Seine Milde und Gerechtigkeit, sein offenes, freundliches Weiert gewannen ihm bald die Herzen der Be-vlkernng. In den ersten Tagen des neuen Jahres (1741) rckte er in die Hauptstadt Breslau ein. Unterdessen zog ein sterreichisches Heer unter dem Feldmarschall Neipperg heran. Bei Mollwitz unweit Brieg kam es zu einer blutigen Schlacht. Die schon siegreich vordringenden sterreicher wurden durch den Feldmarschall Schwerin zurckgeworfen, und die Preußen er-rangen einen glnzenden Sieg. . ' Da sich die eingeleiteten Unterhandlungen zerschlugen, kam es im folgenden Jahre (1742) bei Chotusitz, eiue Meile nrdlich von Czaslau'), zu einer neuen Schlacht, in welcher die sterreicher zurckgedrngt wurden. u 3. Friede. Um gegen ihre anderen Feinde um so wirksamer vorgehen zu knnen, erklrte sich Maria Theresia jetzt zum Frieden bereit, der zu Breslau geschlossen wurde. Preußen bekam Nieder-schlesien und Oberschlesien bis zur Oppa ohne Jgerndorf und die Grafschaft Glatz, ein Gebiet von 40 000 qkm mit 1400 000 ') Sdstlich von Prag.

5. Neuere Geschichte - S. 47

1895 - Leipzig : Reisland
— 47 — Opfern, zu denen auch der Verlust des bis dahin zu Deutschland gehörigen Lothringen zu rechnen ist, das der Gemahl der Maria Theresia, Franz von Lothringen, an Frankreich abtreten mußte, gelang es dem Kaiser, die Anerkennung der pragmatischen Sanktion von allen europäischen Fürsten zu erlangen. c ^ . Im Oktober 1740 starb Kaiser Karl Vi., und Maria Theresia trat ihr Erbe an. Kaum hatte sie den Thron bestiegen, so erhoben die Kurfürsten von Bayern und Sachsen Ansprüche auf die österreichische Erbschaft, wobei sie von Spauieu und Frankreich unterstützt wurden, obschon alle die pragniatische Sanktion anerkannt hatten. Sie suchten durch diplomatische Uuterhandlnngen zum Ziele zu gelangen. Friedrich Ii. benutzte die Verlegenheit Maria Theresias und forderte die Abtretung der schlesischen Fürstentümer, wofür er die Kaiserin zu verteidigen und die Kaiserwahl ihres Gemahls Franz zu befördern versprach. Als eine ablehnende Antwort erfolgte, fiel Friedrich mit einem Heere in Schlesien ein, das er schnell besetzte. Nur die Festungen Glogan, Brieg und Neiße leisteten° Widerstand. Der erste schlesische Krieg begann (1740). Nachdem im folgenden Jahre die Preußen Glogan erstürmt hatten, kam es am 10. April bei Molwitz, in der Nähe von Brieg, zu einer blutigen Schlacht. Als schon mehrere Stunden lang mit großer Erbitteruug gesochteu worden war und das feindliche Kartätschenfeuer ganze Reihen der Preußen niederstreckte, da verlor Friedrich die Fassung. Auf die Vorstellungen des Feldmarschalls Schwerin entfernte er sich vom Schlachtfelde. Er ritt mit seinem Gefolge nach Oppeln, wo er eine preußische Besatzung vermutete, wurde aber am Thore mit Flintenschüssen empfangen. Als er umkehrte, erhielt er die Freudenbotschaft, daß die Schlacht gewonnen sei. Sogleich begab er sich auf das Schlachtfeld, wo 2500 Mann von den Preußen tot und 3000 verwundet lagen. Die Österreicher mußten Schlesien gänzlich ränmen. Durch diesen Sieg Preußens bestärkt, machte Kurfürst Karl Albrecht von Bayern auf das gauze österreichische Erbe Anspruch. Auch Spanien, Frankreich, Preußen und Sachsen traten auf Bayerus Seite, um Österreich zu zerstückeln. So entstand der österreichische Erbfolgekrieg (1741—48). Schon war der Kurfürst von Bayern in Österreich eingedrungen, hatte in Linz die Huldigung empfangen und bedrohte Wien. Maria Theresia, obschon von allen Seiten bedrängt, verlor den Mut nicht. Sie berief die ungarischen

6. Hilfsbuch für den Geschichtsunterricht in der Untersekunda - S. 6

1894 - Berlin : Seehagen
6 Erster schlesischer Krieg. verteidigen und seine Stimme bei der Kaiserwahl ihrem Gemahle, Franz von Lothringen, geben zu wollen. Entrstet wies ihn die Kaiserin ab: Einem Fürsten, welcher dem Kaiser das silberne Waschbecken zu halten hat, komme es nicht zu, der Tochter Gesetze vorzuschreiben." Sie lie 1741 ihren General Neipperg in Ober-schlesien einrcken; aber die Schlacht bei Mollwitz, 10. April 1741, durch Feldmarschall von Schwerin fr Friedrich gewonnen, entschied gegen sie. Der Sieg war das Zeichen zu einer allgemeinen Erhebung der europischen Mchte gegen sterreich. In Nymphen-brg (in der Nhe von Mnchen) kam im Mai 1741 ein Bndnis zwischen Bayern, Frankreich, Spanien, Sachsen, Savoyen und Preueu zustande, in welchem die Teilung der Lnder der Maria Theresia bestimmt wurde. Der sterreichische Erbfolge-krieg 1741 1748 ging so neben dem Kriege Preuens gegen sterreich her. Der Kurfürst von Bayern, Karl Albert, fiel in Bhmen ein, erstrmte Prag, wurde zum König von Bhmen gekrnt, und im Januar 1742 als Karl Vii. rechtmig zum rmischen Kaiser gewhlt. In ihrer Not folgte Maria Theresia, welche nicht vergebens die Hilfe der Ungarn angerufen hatte (moriamur pro rege nostro), dem Rate Englands, ihre Feinde durch Einzelverhandlungen zu teilen, und schlo mit Friedrich einen geheimen Waffenstillstand, in welchem sie ihm Nieder- und zum Teil Oberschlesien abtrat. Da aber das Geheimnis nicht bewahrt wurde, so kehrte Friedrich sich nicht an die Abmachung, sondern lie Schwerin in Mhren einrcken. Am 17. Mai 1742 kam es dann bei Chotnsitz in Bhmen (sdlich der Oberelbe nicht weit von Kniggrtz) zur Schlacht zwischen Friedrich und dem Prinzen Karl von Lothringen. Der Sieg des Knigs zwang die sterreicher, welche in Bayern eingefallen waren, dies Land wieder zu verlassen. So willigte Maria Theresia in den Frieden ein, welcher am 11. Juni vorlufig in Breslau und am 28. Juli eudgiltig in Berlin abgeschlossen wurde. Ober-und Niederschlesien nebst der Grafschaft Glatz kam in preuischen Besitz; ein Land von 650 Quadratmeilen (35787 qkm) und ungefhr 1200000 meist gut deutscher Einwohner war dem neu sich bildenden dontschtt Staate gewonnen worden. Nachdem Maria Theresia so freie Hand gewonnen hatte, gelang es ihr rasch ihre brigen Feinde zu be-siegen. Die Franzosen wurden 1743 nicht nur aus Bhmen und Bayern verjagt, sondern mit Hilfe Englands auch der den Rhein zurck-getrieben, und Maria Theresia lie sich berall in Bayern huldigen.

7. Preußischer Kinderfreund - S. 284

1876 - Königsberg : Bon
284 Stadt, und der 28jährige Held überschritt am 16. December mit 30 ooo Mann mit fliegenden Fahnen und unter Trommelschlag die schlesische Grenze , „Meine Truppen sind willig, die Offiziere voll Ruhmbegierde" schreibt Friedrich. „Ich will die kühnste und größte Unternehmung beginnen, welche je ein Fürst meines Hauses gewagt hat." Bald war Schlesien, bis auf drei Festungen, ohne Kampf gewonnen, doch da Maria Theresia Friedrich's Anträge, ihr für Abtretung Schle- siens 2 Millionen Thaler zu zahlen und sie kräftig gegen ihre Feinde zu unterstützen, schnöde zurückwies, so mussten die Waffen entscheiden. Bei dem Dorfe Mollwitz trafen sie auf den Feind; hier trugen die jahrelangen Schießübungen, die der alte Dessauer durchgeführt hatte, ihre Früchte; er ließ ein ununterbrochenes Gewehrfeuer auf die Oestreicher regnen, und als darauf General v. Schwerin einen Hauptangriff machte, mufften die Oestreicher das Feld räumen. „ Einige Husarenregimenter sind genug, um den Markgrafen von Brandenburg aus Schlesien zu verjagen," hatte Maria Theresia gesagt; nun hatte sie ihn kennen gelernt; sie schloff dann auch, von vielen Feinden gedrängt, 1742 zu Breslau mit ihm Frieden, und trat ihm ganz Ober- und Niederschlesien ab. Friedrich vergrößerte sein Land um ein Drittheil des bisherigen Besitzes und zog am 12. Juli unter dem Jubel des siegesfreudigen Volkes in Berlin ein. Nach Hahn. 2. Der zweite schlesische Krieg. „Was leicht gewonnen ist, kann auch leicht wieder genommen werden," soll Georg Ii, von England an Maria Theresia geschrieben und der englische Gesandte berichtet haben: „sie bricht in Thränen aus, wenn sie einen Schlesier sieht." Friedrich aber kam dem Angriff zuvor und er- öffnete kühn den zweiten schlesischen Krieg. Der Markgraf Karl stand damals mit 9000 Preußen bei Jägerndorf; welchen ihm und dem Könige die Oest reicher. Friedrich bedurfte Hülfe; aber wie sollte er dem Markgrafen Nachricht geben? Da wandte er sich an Ziethen: „Er müsse dem Markgrafen durchaus den Befehl bringen, dass er sich so schnell wie möglich mit der Armee des Königs vereinige, und wenn auch nur ein einziger Husar durchkäme." Dem Ziethen sträubte sich das Haar. „Wenn auch nur ein einziger Husar durchkäme" — sprach er vor sich hin. „Nun, der Befehl muss vollzogen werden, aber wie? Zwei Tagereisen weit durch 40,000 Feinde soll ein einziges Regiment durchkommen! Wie ist das möglich?" Plötzlich wusste er, wie. Seine Husaren hatten nämlich kürzlich zu ihren rothen Dollmans neue blaue Pelze und Mützen erhalten. So sahen sie den österreichischen Husaren ganz ähnlich. „Halt," dachte Ziethen, „vielleicht kann ich den Feind täuschen." Still brach er auf. Er war nahe an die Oestreicher herangekommen. Eben zogen feindliche Schaaren aus Neustadt nach ihrem Lager. Ziethen folgte ihnen. Sorg- los ritten die Preußen hinter einem feindlichen Dragoner-Regimente her, als wären sie Freunde, mitten durch die Lagerstellen hindurch. Geborne Ungarn, die in Ziethen's Regimenté dienten, ritten voraus und grüßten die Feld- wachen freundlich in ihrer Sprache. Die Feinde hatten nicht den mindesten Verdacht. Wie sollten sie auch darauf kommen, dass Preußen unter ihnen waren. Ein feindlicher Oberst ritt freundlich an Ziethen heran und wünschte ihm einen guten Tag. „Nehmt ihn gefangen, er ist ein Oestreicher!" rief

8. Kurzgefaßte Geschichtsbilder für einfache Schulverhältnisse - S. 39

1879 - Leipzig : Siegismund & Volkening
Friedrich Ii., der Groe, 1740-1786. 39 Tochter Maria Theresia in der Regierung, gegen welche sich ringsumher allerlei Feinde erhoben. Auch Friedrich machte seine Erbansprche auf die schlesi-schen Frstenthmer geltend, welche seinen Vorfahren seit 1675 widerrechtlich vorenthalten worden waren. Da sprach die junge Kaiserin: Eher mten die Trken vor Wien stehen, als da ich auf Schlesien verzichtete!" Friedrich besetzte Schlesien ohne Schwertstreich, und Schwerin schlug die Oesterreicher unter dem Feldmarschall Neipperg bei Mollwitz 1741. Von allen Seiten drangen jetzt feindliche Truppen in Oesterreich vor. Doch Maria Theresia wankte nicht; sie eilte nach Preburg und rief die Ungarn um Beistand an. So kam es 1742 bei Chotu-sitz und Cza slau noch einmal zum Kampfe. Die Preußen siegten wieder, und Maria Theresia mute im Frieden zu Breslau ganz Schlesien sammt der Grafschaft Glatz an Friedrich abtreten. 3. Der zweite schlesische Krieg, 1744 45. Maria Theresia konnte den Verlust Schlesiens nicht verschmerzen, und da sie gegen ihre brigen Feinde sieg-reich war, so frchtete Friedrich, da die Reihe nun bald auch an ihn kommen werde, und griff auf's neue zu den Waffen. Die Preußen rckten in Bhmen ein und nahmen Prag mit Sturm. Bald muten sie jedoch vor der Uebermacht der Oesterreicher wieder nach Schlesien zurckweichen. In der Schlacht bei Hohen-sriedberg, 1745, in der Nhe von Striegau, wurden indes die Oesterreicher vollstndig besiegt; ein einziges Dragonerregiment erbeutete 67 Fahnen und eine M enge Kanonen. Als man jetzt zum Frieden rieth, sagte Maria Theresia: Eher will ich den Rock vom Leibe, als Schlesien verlieren." Doch Friedrich siegte bald darauf bei Sorr und der alte Desfauer bei Kesselsdorf unweit Dresden. Hier schlo man Frieden; Friedrich behielt Schlesien und erkannte den Ge-mahl der Maria Theresia, Franz I., als Kaiser an. 4. Der siebenjhrige Krieg, 1756 bis 1763. Die Kaiserin vermochte sich indessen nicht der den Verlust Schle-siens zu trsten. So oft sie einen Sch lesier sah, traten ihr die Thrnen in die Augen. Um das verlorene Land wiederzugewinnen und Preußen ' zu vernichten, schlo sie im Gehei-men ein Bndnis mit Sachsen, Ru-land, Frankreich und Schweden. Man hatte den Plan, Preußen zu zer-stckeln und dem Könige nur die Mark Brandenburg zu lasten. Dieser aber erfuhr die ganze Verabredung, und, um seinen Feinden zuvorzukom- Schwerin. men, fiel er 1756 in Sachsen ein. Den bedrngten Sachsen kamen jetzt die Oesterreicher zuhilfe; doch Friedrich schlug die letzteren bei Lowositz an der Elbe und nahm hierauf die ganze schsische Armee bei Pirna gefangen. Im Jahre 1757 entbrannte der Krieg auf allen Seiten; wohl an 500,000 Mann standen bereit, um der Friedrich Ii. herzufallen. " Dieser siel in Bhmen ein und stand bald vor Prag, wo ihn die Oesterreicher auf wohlverschanzten Anhhen erwarteten. Friedrich wollte gleich den Feind angreifen. Die Generle jedoch widerriethen ihm. Da fagte er: Frische Fische, gute Fische." Der Kampf begann; Tausende wurden von den Feuerschlnden der Oesterreicher nieder-gemacht. Schon wankten die Reihen; da ergriff der greise Feldmarschall Schwerin eine Fahne und drang auf den Feind ein. Doch gleich darauf sank er von vier Kugeln durchbohrt zusammen. Sein Heldentod entflammte die Preußen zur grten Tapferkeit und Anstrengung. Der Sieg war errungen, doch theuer er-

9. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit - S. 186

1896 - Hannover : Manz & Lange
186 Preußen wird europische Gromacht durch Friedrich Ii., den Groen. Als der Angriff des Kurfrsten Karl Albert und der Fran-zosen auf sterreich schon zu erwarten stand, bot Friedrich Ii. der bedrohten Frstin seine Bundesgenossenschaft an. Dafr verlangte er aber die Anerkennung der alten An-sprche der Hohenzollern auf die schleichen Herzogtmer, d. h. die Abtretung Schlesiens. Da Maria Theresia sich hierzu nicht entschlieen konnte, berschritt er, noch ehe die ablehnende Antwort von Wien eintraf, im Dezember 1740 mit 100000 Mann die schlesische Grenze und begann damit den ersten schlesischen Krieg. Erst im Frhjahr 1741 erschien ein sterreichisches Heer, um den Eindringling zu verjagen; es erlitt aber bei dem Dorfe Mollwitz durch die Preußen unter dem Feldmarschall Schwerin eine Niederlage. Nachdem die sterreichische Reiterei in einem Ansturm die weniger gebte und schwchere preuische aus dem Feld geschlagen hatte, entschied das tapfere preuische Fuvolk durch seine unerschtterliche Ruhe und Ordnung den Sieg. Nun lie sich Maria Theresia auf Unterhandlungen ein und willigte insgeheim in die Abtretung des greren Teiles der um-stritteuen Provinz. Weil die sterreichische Regierung indessen das getroffene Abkommen, der Verabredung zuwider, nicht geheim hielt, so kmmerte sich auch Friedrich nicht mehr darum, sondern fiel im Frhjahr 17 4 2 in Mhren ein. Bei C h o t s i tz griff ihn ein sterreichisches Heer an, wurde jedoch entscheidend aufs Haupt ge-schlagen. Im folgenden Monat willigte Maria Theresia in den Frieden zu Breslau und trat darin den grten Teil von Schlesien1) mitsamt der Grafschaft Glatz dem Sieger ab. c. Der zweite schlesische Krieg 1744 und 1745: Whrend der nchstfolgenden Jahre ward Maria Theresia im sterreichi-schen Erbfolgekrieg so sehr vom Glck begnstigt, da Friedrich um den Besitz Schlesiens besorgt wurde. Um ihren *) Grenze im Sden ward die Oppa.

10. Geschichte des preußischen Vaterlandes - S. 266

1888 - Berlin : Hertz
266 Besetzung von Breslau; Verabredung von Klein-Schnellendorf. bienfte stand, noch viel Freunde Oesterreichs waren. Es kam darauf an, sich der Stadt zu versichern. Friedrich ließ unter Schwerin und dem Prinzen von Dessau 8000 Mann in die Nähe von Breslau rücken, verlangte dann für eine Heeresabtheilung den Durchzug durch die Stadt, kaum aber waren die Truppen darin, so verbreiteten sie sich durch alle Straßen, besetzten alle Wachen und hatten in einer Stunde die ganze Stadt inne. Der Feldmarschall Schwerin ließ sofort den Magistrat und die Miliz huldigen und das Volk rief nach seinem Beispiele: „Es lebe Friedrich, König in Preußen, verzog in Schlesien." In den folgenden Tagen huldigte die ganze Bürgerschaft und die Geistlichkeit, am 13. August wurde in allen Kirchen ein Hnl-dignngs- und Dankfest gehalten, und seitdem das Kirchengebet nicht mehr für Maria Theresia, sondern für den König von Preußen gehalten. Die Lage der Königin hatte sich inzwischen sehr verschlimmert: der Kurfürst von Baieru hatte mit den Franzosen Oberösterreich eingenommen, die Stände hatten ihm gehuldigt und der ganze Wiener Hof sah sich genöthigt, nach Preßburg zu fliehen; da entschloß sich Maria Theresia endlich, mit Friedrich in ernste Verhandlungen zu treten, und zu Klein-Schnellendorf in Schlesien wurde zwischen dem Könige, dem Feldmarschalle Neipperg und dem englischen Gesandten Lord Lyndhnrst eine Verabredung getroffen, nach welcher durch einen vor Ablauf des Jahres abzuschließenden Vertrag Niederschlesien mit Neiße an den König von Preußen abgetreten werden sollte (Oc-tober 1741). Die preußischen Truppen bezogen hierauf ihre Winterquartiere. Friedrich ließ sich (am 7. November) von sämmtlichen Ständen der eroberten Lande feierlich huldigen, im Fürstensaale des Rathhauses zu Breslau saß er auf einem aus der Zeit des Kaisers Matthias noch vorhandenen Throne, sein Degen diente als Scepter; er verlangte die Huldigung ausdrücklich nicht als Ueberwinder, sondern als milder Landesvater; denn er wolle eher geliebt, als gefürchtet sein, und halte den Tag verloren, wo er nicht Jemand Gutes gethan. Das übliche Huldigungsgeschenk von 100,000 Thalern lehnte er ab, weil er seinen Unterthanen nicht unnütze Kosten verursachen, vielmehr Alles thun wolle, das Laud in eine blühende Lage zu bringen. Maria Theresia aber hatte inzwischen in. Ungarn Hülfe zur Vertheidigung ihres Thrones gefunden. In kräftigen und zugleich rührenden Worten hatte die junge, schöne Fürstin den ungarischen Ständen ihr Unglück geschildert; verlassen von ihren Bundesgenossen, setzte sie ihr ganzes Vertrauen auf die altbewährte Treue und Tapferkeit der Ungarn. Gerührt durch das harte Geschick und den festen Muth der hohen Frau, erhoben sich vie Ungarn mit Begeisterung, riefen einmüthig: „Leben und Blut, Leben und Blut für unsern König, Maria Theresia!" und rüsteten in Eile 30,000 Mann Fußvolk, 15,000 Reiter und 20,000 Manu Rekruten. Neu ermuthigt, bereitete die Königin Alles zu kräftigem Widerstände vor, ihr Vertrauen wurde noch erhöht durch die Uneinigkeit unter ihren Feinden und durch die Unfähigkeit des Kurfürsten Karl Albert, welcher sich im gefahrvollsten Augenblicke nach Frankfurt begab, sich zum Kaiser wählen zu lassen, und darüber die Vertheidigung seiner Sache vergaß. In kürzester Zeit war Oberösterreich wieder von den Feinden befreit, dann drang das ungarische Heer in Baiern ein. Am 12.

11. Vaterländische Geschichte für die Oberklassen katholischer Volksschulen - S. 49

1900 - Stolberg (Rheinl.) : Mathes
T 49 Die schleichen Kriege. Wenige Monate nach der Thronbesteigung Friedrichs Ii. starb der | deutsche Kaiser Karl Vi, und hinterlie die sterreichischen Lnder seiner .-Tochter Maria Theresia. Weil aber der Kurfürst von Bayern ihr die Erbschaft streitig machte und bei Sachsen, Spanien und Frankreich Unter-* sttzung fand, so mute Maria Theresia zu den Waffen greifen, um ihren , Besitz zu verteidigen. Da bot Friedrich Ii. ihr seine Hilfe an unter der Bedingung, da sie ihm die schlesischen Frstentmer Liegnitz, Brieg, Wohlan ;<?und Jgerndorf abtrete. Er sttzte sich bei diesem Verlangen auf den Erb-1 vertrag, den Joachim Ii. 1537 mit den schlesischen Herzgen abgeschlossen ! hatte. 1675 war die Familie dieser Herzge ausgestorben; aber trotz des ^Widerspruches des Gcom Karfrsteil hatte sich der Kaiser der streitigen i Lnder bemchtigt, ebenso wie sterreich auch das einem Hohenzollern- > frften gehrige Frstentum Jgerndors kurze Zeit nach Beginn des a 30iahrtgen Krieges widerrechtlich besetzt hatte. Als Maria Theresia das > Angebot König Friedrichs zurckwies, beschlot er, Schlesien gewaltsam in seine Hand zu bringen, wie ehemals auch sterreich dasselbe gewaltsam an sich gebracht hatte, und so begannen die drei schlesischen Kriege. |1 Der 1. schlesische Ki.'ieg 1710 1742. Das preuische > Heer marschierte Ende 1740 in Schlesien ein und besetzte fast das ganze Land, ohne Widerstand zu finden. Erst vier Monate spter rckte ein sterreichisches Heer unter dem Feldmarschall .petpperg von Neie her zum Angriffe heran. Bei Mollwitz, Dwestlich von Brieg, trafen die feindlichen Heere am. 10. April ||^11 usarrurtm. Die weite Ebene war mit Schnee tief bedeckt. I|?fef fhrte den rechten, Feldmarschall Schwerin den^linken ik ^lugel des Heeres. Anfangs gewannen die sterreicher Vorteile, 5 und die Preußen gerieten in Unordnung, die der König vergeblich ; Zu heben suchte. Da bat ihn Schwerin, das Schlachtfeld zu verlassen und neue Truppen herbeizufhren. Nur ungern erfllte If 5 43ttte; aber in feiner ^lbwefenheit gelang es Schwerin, die ' f ^puppen niieder zu ordnen und einen vollstndigen Sieg zu^erringen. $1 _ Hierauf rckte Friedrich in Bhmenein, wo er beichotusik f sdstlich von Kolin, am 17. Mai 1742 in drei Morgenstunden i abermals die sterreicher berwand. In Folge dieses Sieges kam der Friede zu Breslau zu Stande, durch welchen Friedrich H|m den Besitz von Schlesien und der Grafschaft Glatz gelangte. ,11. Der 2. schlesische Krieg 1744 - 1745. Bald nach Been-i digung des l. schlesischen Krieges schlo Maria Theresia ein Jt / J den Englndern und Sachsen. Weil Friedrich Mertannte da dasselbe gegen ihn gerichtet fei, rckte er im Herbste > m mit 80000 Mann in Bhmen ein und bemchtigte sich : Prags. Doch mute er die Stadt und das Land wieder auf- u^etl er sich der heranrckenden sterreichischen bermacht ; gcma^eii praubte. Bei dem Ubergange der die obere ' ? Schlesien geriet die Armee in groe efatre, und nur a durch den Heldenmut des Obersten von Wedell, der mit einem o emzigen Negimente 5 Stunden lang der bermacht Stand hielt, zu entkomm en ^' mt dem H^uptteile der Truppen unbehelligt 4

12. Bilder aus der vaterländischen Geschichte - S. 50

1911 - Halle a.S. : Schroedel
50 und bei der Regierung Tag fr Tag arbeiten. Durch Flei und Pflichttreue erwarb er sich bald die Zufriedenheit seiner Vorgesetzten. Der König war darber so erfreut, da er ihn in Kstrin besuchte. Bald darauf durfte Friedrich wieder nach Berlin kommen. Er beugte sich ganz unter den eisernen Willen des Vaters und heiratete auf dessen Wunsch die Prinzessin Elisabeth Christine von Braunschweig. Zugleich bekam er ein Regiment und das Schlo Rheinsberg bei Neu-Ruppin. Hier lebte er bis zu seiner Thronbesteigung, erfllte seine Pflicht als Soldat und studierte eifrig Geschichte. Der Vater lie ihn gewhren, denn er hatte die groen Gaben seines Sohnes erkannt. Auf dem Sterbebette uerte er zu den Umstehenden: Mein Gott, ich sterbe zufrieden, weil ich einen so wrdigen Sohn zum Nachfolger habe." 2. Friedrich als Kriegsheld. a) Die zwei ersten Schleichen Kriege. Friedrich der Groe bestieg im Jahre 1740 den preuischen Knigsthron. In dem-selben Jahre starb der deutsche Kaiser Karl Vi. Seine Nachfolgerin wurde seine Tochter Maria Theresia, die mit dem Herzoge Franz von Lothringen-Toskana vermhlt war. Der Kurfürst von Bayern aber glaubte, Ansprche auf den fter-reichischen Thron zu haben; er verband sich deshalb mit den Franzosen und erklrte Maria Theresia den Krieg. Ein zweiter Feind erstand der jungen Herrscherin in dem Könige von Preußen. Friedrich suchte, fr seinen Staat Schlesien zu erwerben. Vor vielen Iahren hatten die Herzge dieses Landes mit den Hohen-zollern einen Vertrag unterzeichnet. In demselben war bestimmt worden, da bei einem Aussterben des Frstenhauses Schlesien an Brandenburg kommen sollte. Als aber der letzte Herzog starb, nahmen die Habsburger das Land in Besitz. Der damalige Kur-frst von Brandenburg konnte nichts einwenden, weil er gegen den Kaiser zu schwach war. Jetzt nun hielt Friedrich der Groe den Augenblick fr gekommen, seine Erbansprche auf Schlesien geltend zu machen. Noch im Jahre 1740 griff er zu den Waffen; im Dezember berschritt er mit 20000 Mann die sterreichische Grenze und be-setzte, ohne Widerstand zu finden, das ganze Land. Allein im nchsten Jahre war ein feindliches Heer zur Stelle. Bei Moll-witz, in der Nhe von Brieg, kam es 1741 zur Schlacht. Die preuische Reiterei wurde vllig geschlagen; aber die Infanterie brachte unter der Fhrung des tchtigen Feldmarschalls Schwerin das Gefecht zum Stehen und errang schlielich einen vollstndigen Sieg. Maria Theresia erkannte, da sie gegen zwei Feinde nichts ausrichten konnte. Sie schlo mit Friedrich den Frieden zu Breslau

13. Teil 3 - S. 67

1913 - Leipzig : Freytag
pflege einzufhren. Der strenge Winter von 1740 hatte in Preußen groe Not verursacht; Friedrich ffnete die Kornhuser, die von seinem Vater angelegt worden waren, und gab dem hungernden Volke fr billiges Geld Brot. In Sachen des Glaubens gestattete er vllige Freiheit; gleich zu Anfang seiner Regierung schrieb er an den Rand eines Schriftstckes: In meinem Lande kann jeder nach seiner Weise selig werden." Er war zufrieden, wenn die Gesetze des Staates befolgt wurden. Sein Vater hatte die Gelehrten verachtet und die Universitten nicht untersttzt; Friedrich pflegte Kunst und Wissenschaft, rief groe Gelehrte in sein Land und brachte die Akademie der Wissenschaften wieder zu Ehren. Unter seinem Vater waren die Soldaten hart und roh behandelt worden; Friedrich empfahl seinen Offizieren eine mildere Behandlung und hob die Potsdamer Riesengarde auf. Fr das ersparte Geld grndete er 17 neue Bataillone. 3. Friedrich der Groe als Kriegsheld. 1. Der erste Schleiche Krieg. Im Jahre 1740 starb auch der Kaiser Karl Vi.; gem des sterreichischen Hausgesetzes, der Pragmatischen Sanktion, war seine Tochter Maria Theresia, die mit dem Herzog Franz von Toskana vermhlt war, die Erbin aller seiner Lnder. Aber der Kurfürst Karl Albert von Bayern glaubte Erbansprche auf den sterreichischen Thron zu haben, weil er von der ltesten Tochter Kaiser Ferdi-nands I. abstammte. Er war aber nicht mchtig genug, seinem Willen Anerkennung zu verschaffen. Er suchte Hilfe und fand sie bei den Spaniern, Franzosen und den Sachsen; Maria Theresia verband sich dagegen zum Schutze ihrer Lnder mit Georg Ii. von England. Ehe es jedoch zwischen diesen beiden Parteien zu ernsten Zwischenfllen kam, entstand der jungen, tatkrftigen und begabten Kaiserin in dem Preuenknig ein neuer Feind. Als dieser die Nachricht von dem Ableben des Kaisers erhielt, lag er in Rheinsberg krank darnieder. Sofort raffte er sich auf, gab seinem Fieber den Laufpa und lie seinen ersten Minister und seinen bedeutendsten General Schwerin rufen, um mit ihnen gewaltige Plne zu besprechen. Fr Friedrich stand es fest, da jetzt der Augenblick gekommen sei, die Ansprche des Hauses Brandenburg auf die schleichen Frstentmer Liegnitz, Brieg und Wohlan zu erneuern und, wenn es sein mute, sie mit dem Schwerte in der Fernst zu er--kmpfen. Wohl hatte der junge König ein Anrecht auf diese Lnder, aber bei ihm spielten noch andere Beweggrnde mit. Er wollte, wie er selbst gestanden hat, sich durch gewaltige Taten einen Namen machen; das Verlangen nach Ruhm lockte ihn auf den Weg des Krieges. Zugleich hatte er die Absicht, seinen Staat aus der Zwitterstellung zwischen Kurfrstentum und Knigreich herauszureien und ihn in die Reihe der europischen Gromchte einzufhren. Da Maria Theresia seine Forderung, ihm die Herzogtmer freiwillig ab-zutreten, mit Entrstung von sich wies, griff Friedrich zu den Waffen. Am 13. Dezember 1740 bestieg er seinen Reisewagen und fhrte seine Armee von 20 000 Mann gegen die sterreichische Grenze. Mit klingendem Spiele und flattern-

14. Vaterlandskunde - S. 176

1831 - Leipzig : Reclam
176 Vl Beschreibung der ^Provinz Sch le sien. Schlesien ist die größte Provinz unsers Vaterlan- des und zeichnet sich durch seine Naturschönheiten, durch die Menge und Mannigfaltigkeit seiner Produkte, durch die Lebendigkeit seiner Industrie und seines Han- dels vor den vorhergehenden Provinzen sehr aus. Sie umfaßt 745-f Q. M. und enthalt 2 Mill. 5i3,ooo Einwohner. Wegen ihrer Wichtigkeit ist sie daher auch lange zwischen Preußen und Oestreich der Gegenstand blutiger Kriege gewesen. Der große Friedrich nehmlich hatte auf den Grund alter Vertrage rechtsgültige An- sprüche auf mehrere Besitzungen in Schlesien und rück- te am 17. Dec. 1740 mit seinem Heere daselbst ein, indem Maria Theresia, die damalige Kaiserin und Besitzerin Schlesiens, eine Frau von männlichem Geiste und fester Entschlossenheit, seine Forderungen verwarf. Mit seinen Generalen Schwerin und Leo- pold von Dessau war Friedrich so glücklich, nach mehreren gewonnenen Schlachten schon 1742 in einem Frieden zu Breslau sich ganz Schlesien feierlich zu- gesichert zu sehen, so daß ganz Europa über das Glück des jungen Königs, welcher damals erst 28 Jahr alt war, staunte, doch Maria Theresia konnte den Ver- lust des schönen Schlesiens nicht verschmerzen und ver- band sich daher mir mehrern Feinden Preußens, worauf der Krieg schon 1744 wieder ausbrach. Die Generale Ziethen, Wedel! und Winterfeld folgten dem Könige aufs Neue mit ihren Schaaren; die Schlach- ten bey Hohen friedberg, bey Sorr und an meh- rern andern Orten erhöheten den Kriegsruhm der Preu- ßen, und Maria Theresia sah sich schon 1746 zum zweiten Male genöthigt, im Frieden zu Dresden Schlesien dem Könige Friedrich zuzusichern. Mit

15. Geschichte der neueren Zeit - S. 334

1906 - Langensalza : Gressler
334 sein Versprechen betreffs der Herzogtümer Jülich und Berg nicht gehalten hatte. Ten jetzigen günstig scheinenden Angenblick wollte er nicht vorbeigehen lassen, seine Ansprüche aus die schlesischen Fürstentümer geltend zu machen. Daher ließ er in aller Eile rüsten, aber mit solcher Stille, daß säst niemand außer ihm wußte, was er eigentlich im Schilde führte. Er nahm an allen Wintervergnügen teil, als wenn er nichts Wichtigeres vorhabe. Plötzlich aber reiste er im Dezember 1740 von Berlin ab, stellte sich an die Spitze seines Heeres und führte dieses schnurstracks aus die schlesische Grenze los. Zugleich ließ er die Königin von Ungarn — dies war Maria Theresia — bitten, ihm gutwillig die verlangten Fürstentümer abzutreten, dann wolle er ihr auch gegen alle übrige Feinde beistehen und dafür sorgen, daß ihr Gemahl zum deutschen Kaiser gewählt werde. Die Antwort fiel, wie er es erwartet hatte, verneinend aus, und so rückten denn die preußischen Regimenter in Schlesien ein. Bald fanden sich aber noch mehr Feinde ein, die alle von der bedrängten Sage der Königin Vorteil ziehen wollten. Die Könige von Spanien und Frankreich und die Kurfürsten von Sachsen und Bayern erklärten ihr auch den Krieg und fielen in ihre Länder ein. Um sie recht zu kränken und die Kaiserwürde dem österreichischen Hanse zu entziehen, wählte man den Kurfürsten von Bayern unter dem Namen Karl Vii. zum Kaiser. Ganze acht Jahre mußte Maria Theresia sich mit ihren Feinden herumschlagen; zuletzt aber ging sie ehrenvoll aus diesem Kampfe hervor. Der Krieg dauerte von 1740—48, wo der Friede von Aachen geschlossen wurde. Er wird der österreichische Erbfolgekrieg genannt. Chne Schwierigkeit hatte Friedrich Schlesien eingenommen. Aber im folgenden Frühjahre schickte Maria Theresia ein bedeutendes Heer hin, und es kam zur Schlacht bei Mollwitz (eine Meile von Brieg\ der ersten, welcher Friedrich beiwohnte. Sie wurde von den Preußen gewonnen, mehr durch die Tapferkeit der preußischen Bol» baten und durch die geschickten Anordnungen des Feldmarschalls Schwerin als durch die Geschicklichkeit des Königs, dem es an Erfahrung noch ganz fehlte. Aber dieser erste 2ieg machte feinen Namen in ganz Europa berühmt, und man setzte große Hoffnungen

16. Geschichte für Volks- und Bürgerschulen : mit Abbildungen - S. 71

1892 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
— 71 — I Winter des Jahres 1739—1740 hatte eine große Teurung hervorgerufen. Um der Not abzuhelfen, ließ Friedrich die Vorratshäuser öffnen und das Korn zu billigen Preisen an die Armen verkaufen. Auch schaffte er die Riesengarde ab, denn sie war ihm zu teuer; dafür aber vermehrte er das Heer in kurzer Zeit um 20 000 Maun. Unermüdlich war der König für sein Volk thätig. Sein Grndsatz war: „Ich bin des Staates erster Diener." 42. Die beiden ersten schlesischen Kriege. *741—*742 und *744—*745. ‘ 1. Ansprüche auf Schlesien. Bald nach Friedrichs Thronbesteigung starb Kaiser Karl Vi. Er hinterließ nur eine Tochter, Maria Theresia, welche seinem Willen gemäß Erbin feiner östreichischen Länder werden sollte. Aber der Kurfürst von Bayern beanspruchte die Nachfolge. Die junge Kaiserin mußte sofort für ihre Krone gegen ihn ins Feld ziehen. Friedrich lag gerade ins Rheinsberg am Fieber danieder, als die Kunde von dem Tode des Kaisers eintraf. Sofort raffte er sich vom Lager auf, um die alten Ansprüche feines Fürstentums auf Schlesien geltenb zu machen. (Nach einem alten Erbvertrage [S. 61] hätte schon der große Kurfürst das Land erben müssen; aber der bamalige Kaiser hatte es in Besitz genommen und den Kurfürsten mit dem Schwiebnser Kreise abgesunken.) Sofort schrieb Friedrich an Maria Theresia, er sei bereit, ihr gegen alle ihre Feinde beizustehen, wenn sie ihm dafür Schlesien abtreten wolle. Aber noch ehe die Antwort eintraf, besetzte er Schlesien mit seinen Truppen. Maria aber ließ ihm sagen, er solle sofort Schlesien räumen und froh fein, wenn sie ihm den Angriff verzeihe. 2. Der erste schlesische Krieg. (1741— 1742.) Am 10. April 1741 kam es bei Molwitz in Schlesien zur Schlacht; beibe Heere waren an Stärke einanber gleich. Aber die östreichische Reiterei war der preußischen überlegen, sprengte sie auseinanber und nahm bte Kanonen. Der König selbst würde durch bte wilde Flucht der Seinen mit fortgerissen und hielt bte Schlacht für verloren. Da griff Schwerin mit dem • Fußvolk an. Die beiben ersten Glieder lnben und schossen auf den Knien, währenb die beiben fofgenben über sie hinwegfeuerten. Die Dstreicher hatten ein solches be= stänbiges Feuern noch nie erlebt, waren batb nicht mehr-heranzubringen und gerieten in Verwirrung. Als nun Schwerin noch einmal einen Hauptangriff machte, wurde der Feind geschlagen und zog sich zurück. Schlesien aber blieb in den Hänben der Preußen. Friedrich selbst hatte in biefer Schlacht noch keineswegs sein großes Feld- herrngeschick erkennen lassen. Er gestand dies selbst, indem er sagte: „Es ging gleichsam um die Wette, wer die meisten Fehler machte, der König oder Neipperg" (der östreichische General). Aber Mollwitz wurde die Schule des Königs und seiner Truppen. 3. Der zweite schlesische Krieg. (1744—45.) Zwei Jahre später begann der zweite schlesische Krieg. Bei Hohensriebberg erkämpfte Friedrich einen glänzenben Sieg, wobei sich besonders die Reiterei durch Kühnheit und Tapferkeit auszeichnete. Während die Schlacht tobte und die Kanonen brüllten, waren die evangelischen Bewohner der Umgegend auf die Knie gefunken, um den Sieg für den König von dem Allmächtigen zu erflehen. — Als später der alte Deffauer auch noch die Sachsen bet Kesselsdorf schlug, da mußte sich Maria Theresia wieder zum Frieden entschließen und auf Schlesien Verzicht leisten. 43. Der 7jährige Krieg. *756—*763. 1. Ursache. Maria Theresia konnte den Verlust Schlesiens nicht verschmerzen. So oft sie einen Schlesier sah, traten ihr Thränen in die Augen. Ihr einziger Gedanke war, Schlesien, diese „Perle ihrer Krone", zurückzuerobern. Daher sah sie sich unter bett zahlreichen Neibern Friebrichs nach Buiibcsgeuofsen um; solche faub sie in ^ I . Wz

17. Geschichtsbilder aus der allgemeinen und vaterländischen Geschichte - S. 285

1899 - Gera : Hofmann
285 haben." Er forderte von Maria Theresia die Abtretung Schlesiens und versprach ihr dagegen seine Unterstützung gegen ihre Feinde und bei der Wahl ihres Gemahls Franz von Lothringen zum deutschen Kaiser. Die edle, mutige Fürstin aber sprach: „Eher müßten die Türken vor Wien stehen, ehe ich auf Schlesien verzichte." Der österreichische Feld- marschall Neipperg rückte aus Mähren heran und lieferte Friedrich die Schlacht bei Mollwitz. Die preußische Reiterei wurde von der kriegsgeübten österreichischen geworfen; das Fußvolk aber hielt stand. Friedrich mußte auf die dringende Bitte des Generals Schwerin das wilde Schlachtgetümmel verlassen, kam aber bei Oppeln unter die Öster- reicher und in Lebensgefahr, aus der ihn nur seine Geistesgegenwart und die Schnelligkeit seines Schimmels rettete. Durch das preußische Gewehrfeuer und einen erneuten Angriff Schwerins wurden endlich die Österreicher zum Rückzug gezwungen. Ganz Schlesien fiel nun dem Sieger in die Hände, ja er marschierte in Mähren ein. Rings von Feinden bedrängt, suchte Maria Theresia Hilfe bei den Ungarn. In Preßburg rissen ihre Worte und Thränen die Abgeordneten zur Be- geisterung hin. „Es lebe unser König Maria Theresia!" riefen sie, den Säbel ziehend, und erließen ein allgemeines Heeresaufgebot. Friedrich hatte sich nach Böhmen zurückziehen müssen, erfocht aber bei Czaslau einen neuen Sieg über die Österreicher. Da endlich verstand sich Maria Theresia im Frieden von Breslau zur Abtretung Schlesiens. 5. Wie er im zweiten schlesischen Kriege Schlesien behauptete (1744—1745). Nicht so glücklich war der Kurfürst Karl Albert. 1744 Während man ihm als Karl Vii. in Frankfurt die deutsche Kaiserkrone aufsetzte, zogen die siegreichen Ungarn in seine Hauptstadt München ein. Die Fortschritte der Österreicher erfüllten Friedrich mit Besorgnis. In Wien machte man kein Hehl daraus, daß die Reihe bald an den Räuber Schlesiens kommen würde. Da zog Friedrich als Reichsfürst für den Kaiser aufs neue das Schwert, rückte in Böhmen ein und nahm Prag mit Sturm. Aber die Feindseligkeiten der Böhmen, der Mangel an Lebensmitteln und die Gefahr, abgeschnitten zu werden, nötigten ihn zum Rückzuge. Seine Lage verschlimmerte sich, als der Kaiser starb und Bayern Frieden machte. Die Österreicher drangen in Schlesien ein und besetzten einen großen Teil des Landes. In diese Zeit fällt ein Heldenstücklein des Husarengenerals Zieten. Um eine Ver- einigung der abgeschnittenen Heeresteile zu ermöglichen, schlug er sich durch 20 000 Öster- reicher, nachdem er sie lange durch die neuen Uniformen seiner Husaren getäuscht hatte. Einer großen Gefahr entging Friedrich im Kloster Kamenz. Streifende Kroaten durchsuchten das Kloster, der Abt aber rettete den König dadurch, daß er ihn in eine Mönchskutte steckte und mit zum Gebet in die Kirche nahm. Endlich

18. Anschaulich-ausführliches Realienbuch - S. 85

1884 - Braunschweig : Wollermann
- 85 - dieser die großen Fähigkeiten und den militärischen Geist seines Sohnes. „O mein Gott,"rief er vor seinem Ende aus, „ich sterbe zufrieden, da ich einen so würdigen Sohn zum Nachfolger habe." Hier in Rheinsberg umgab sich auch der Kronprinz mit einem Kreis von Gelehrten und Künstlern, in deren Gesellschaft er seine Neigung zu Kunst und Wissenschaft zu befriedigen suchte. Mit Vorliebe beschäftigte er sich mit französischen Büchern, wie er denn überhaupt an französischer Sprache und französi- schem Wesen viel Gefallen fand. 6. Wegierungsanlritt. 1740. 28 Jahre alt, bestieg Friedrich den Thron. Gleich seine ersten Schritte erwarben ihm die Zuneigung des Volkes. Der strenge Winter des Jahres 1739 -1740 hatte eine große Teurung hervorgerufen; um derselben abzuhelfen, liest er die Vorratshäuser öffnen und das Korn zu billigen Preisen an die Armen ver- kaufen. Auch schaffte er die Riesengarde ab, denn sie war ihm zu teuer: sdafür aber ver- mehrte er das Heer in kurzer Zeit um 20000 Mann. Unermüdlich war der König für sein Volk thätig. Sein Grundsatz war: „Ich bin des Staats erster Diener." 62. Die beiden ersten schkestschen Kriege. 1741—1742 und 1744-1745. 1. Ansprüche auf Schlesien. Bald nach Friedrichs Thronbesteigung starb der Kaiser Karl Vi. Er hinterließ nur eine Tochter, Maria Theresia, welche seinem Willen gemäß Erbin seiner östreichischen Länder lverden sollte. Aber der Kurfürst von Bayern beanspruchte die Nachfolge. Die junge Kaiserin mußte sofort für ihre Krone gegen ihn ins Feld ziehen. Das, meinte Friedrich, sei eine günstige Gelegenheit für ihn, sich Schlesien zu erwerben. Nach einem alten Erbvertrage (Seite 78) hätte schon der große Kurfürst das Land erben müssen; aber der damalige Kaiser hatte es in Besitz genommen und den Kurfürsten mit dem Schwiebuser Kreise abgefunden. Sofort schrieb Friedrich an Maria Theresia, er sei bereit, ihr gegen alle ihre Feinde beizu- stehen, wenn sie ihm dafür Schlesien abtreten wolle. Aber noch ehe die Antwort eintraf, besetzte er Schlesien mit seinen Truppen. Maria Theresia aber ließ ihm sagen, er solle sofort Schlesien räumen und froh sein, wenn sie ihm den Angriff verzeihe. 2. Der erste schlesische Krieg. Am 10. April 1741 kam es bei Mollwitz in Schlesien zur Schlacht; beide Heere waren an Stärke einander gleich. Aber die östreichische Reiterei war der preußischen überlegen, sprengte sie auseinander und nahm die Kanonen. Schon schien es, als würde sie den Sieg gewinnen. Da griff Schwerin mit dem Fuß- volk an. Die beiden ersten Glieder luden und schossen auf den Knien, während die beiden folgenden über sie hinwegfeuerten. Die Östreicher hatten ein solches beständiges Feuern noch nie erlebt, waren bald nicht mehr heranzubringen und gerieten in Ver- wirrung. Als nun Schwerin noch einmal einen Hauptangriff machte, wurde der Feind geschlagen und zog sich zurück. Friedrich behielt ganz Schlesien. 3. Der zweite schlesische Krieg. Zwei Jahre später begann der zweite schlesische Krieg. Bei Hohenfriedberg erkämpfte Friedrich einen glänzenden Sieg. Als dann der alte Dessauer auch noch die Sachsen bei Kesselsdorf schlug, da mußte sich Maria Theresia wieder zum Frieden entschließen und auf Schlesien Verzicht leisten. 63. Der 7jährige Krieg. 1756—1763. 1. Ursache. Maria Theresia konnte den Verlust Schlesiens nicht verschmerzen; so oft sie einen Schlesier sah, traten ihr Thränen in die Augen. Als sie daher mit ihren übrigen Feinden Frieden geschlossen hatte, dachte sie sofort daran, Schlesien wieder zu erwerben. Daher sah sie sich nach Bundesgenossen um; solche fand sie an Frankreich, Rußland. Sachsen und Schweden. Es wurde verabredet, 1757 unvermutet über Friedrich herzufallen und ihm einen Teil seiner Länder abzunehmen. 2. Lowositz. 1756. Friedrich erhielt von diesem geheimen Bündnis Kunde. Ehe sich die Feinde^dessen versahen, stand er mit seiner Armee in Sachsen^und schloß die sächsische

19. Leitfaden der deutschen Geschichte für die mittleren Klassen - S. 158

1900 - Leipzig [u.a.] : Teubner
158 Zeitalter Friedrichs des Großen 1740—1789. die Abtretung Schlesiens, auf welches Preußen alterworbene, eben jetzt wieber von berühmten Rechtslehrern festgestellte Rechte hatte (S. 128). Fast gleichzeitig mit dem Beginne der Verhanblnngen ließ er im o3f"sz!T Dezember 1740 das Heer in Schlesien einrücken, und getragen von der r e«rieg eigenen Siegeszuversicht und ermutigt durch den Beifall der Evangelischen, die unter der unbulbsomen österreichischen Regierung viel zu leiben 174° Friedrich gehabt hatten, hatte er das Laub bis auf wenige Festungen gewonnen, er" ^eften-noch ehe Maria Theresia genügenb gerüstet war. 3l Diese, die Gemahlin des Herzogs Franz von Lothringen, hatte kraft der pragmatischen Sanktion in den österreichischen Länbern die Regierung angetreten, ihren Gemahl zum Mitregenten ernannt und, empört über den Friebensbruch des Preußenkönigs, seine Forberungen runbweg abgewiesen. Obgleich über ein Reich gebietenb, das eine 7mal so starke Bevölkerung hatte wie das ihres Gegners, konnte sie boch unter Feld-marschall Neipperg keine völlig gleiche Truppenmacht marschieren lassen. 1741 Schwerin Diese gelaugte inbeffen im April 1741 ungehindert durch das Glatzer "bei Gebirgslanb nach Schlesien hinein und lieferte bei Mollwitz eine Schlacht, die in ihrem ersten Teile infolge der siegreichen Angriffe der an Zahl und Fechtkunst überlegenen österreichischen Reitermassen einem Siege gleichkam, dann aber von Schwerin durch die eiserne Ruhe der wie aus dem Parabefelbe üorrücfenben Jnfanteriebataillone des „Solbatenkönigs" zu einer Niederlage der Österreicher gemacht wurde. § 150. Der Erste Schlesische Krieg und der Österreichische Erbfolgekrieg. 1. Der Sieg trieb auch die anderen Gegner der Pragmatischen Sanftion zu thatfräftigem Handeln. Es waren besonders der Kurfürst Karl Albert von Bayern, der selbst Anspruch auf die Nach-/ folge machte (S. 152**), König Philipp V. von Spanien, der alte Feind Österreichs Ludwig Xv. von Frankreich, der den Kamps feiner Vorgänger gegen das Haus Habsburg fortsetzte, und der Kurfürst von Sachsen. Sie hatten sich durch Vertrage, die man fälschlich unter dem Namen des Vertrags von Nymphenburg zusammenfaßt, zu Gunsten der Erbfolge des bayrischen Kurfürsten verpflichtet. Auch Friedrich trat diesen Verträgen bei, und so wurde seit Mollwitz der Krieg um 1741—1748 Schlesien ein Teil des Krieges für die Erbfolge Karl Alberts von ^ E^laie^ Bayern. Dieser hatte anfangs Glück: sogar Wien wurde bedroht; Prag und damit die böhmische Königskrone fiel in die Hand Karls, 1742-1745 und Anfang 1742 wurde er einstimmig in Frankfurt als Karl Vii. Mischen Kaiser gewählt. Unterdessen hatte sich Maria Theresia Kaiser. nach Ungarn gewandt und hier wider Erwarten freudige Anerkennung* und bereitwillige Hilfe gefunden. Ihre Feinde wurden aus Böhmen vertrieben, und ungarische Husaren streiften bis nach München. * Der berühmte Zuruf der Ungarn „Moriamur pro Rege nostro Maria Theresia!“ (Wir wollen sterben für unsere Königin Maria Theresia) ist ungeschichtlich.

20. Kleine Lebensbilder berühmter Männer für den geschichtlichen Unterricht - S. 147

1886 - Düsseldorf : Schwann
147 So folgte Friedrich Ii. im Jahre 1740 seinem Vater auf dem Throne -und fand schon bald nach seinem Regierungsantritt Gelegenheit seine schon lngere Zeit gehegten Plne den Staat zu erweitern und seine Macht zu vergrern zur Ausfhrung zu bringen. Im Jahre 1740 starb nmlich auch Kaiser Karl Vi., ohne mnnliche Nachkommen zu hinterlassen. Durch ein besonderes Erbgesetz, das vom deutschen Reichstage besttigt und von den meisten europischen Staaten anerkannt worden, war des Kaisers Tochter Maria Theresia zur Erbin der sterreichische Habsburgischen Staaten einge-setzt worden. Maria Theresia folgte also ihrem Vater nach dessen Tode in der Regierung der sterreichischen Lande. Sie war vermhlt mit dem Herzoge Franz von Lothringen. Kurz nach ihrer Thronbesteigung machte Friedrich Ii. Ansprche auf Schlesien geltend, erbot sich aber zugleich Maria Theresia gegen alle andern, die Ansprche aus ihre Lnder machen wrden, zu verteidigen, wenn sie ihm Schlesien abtrete. Maria Theresia wies dieses Anerbieten zurck. Deshalb rckte Friedrich gleich mit seinem -schon bereitstehenden Heere in das unverteidigte und wehrlose Schlesien ein und nahm es ohne Mhe in Besitz. Damit war der erste schlesische Krieg erffnet. Als im folgenden Jahre ihm ein sterreichisches Heer entgegenrckte, wurde es bei Mollwitz durch des Feldmarschalls Schwerin Tapferkeit besiegt. Friedrich selbst war noch so wenig kriegserfahren, da er in dieser seiner ersten Schlacht an dem Siege schon verzweifelte und sich eiligst auf die Flucht begab. Als er die Nachricht erhielt, da seine Trup-Pen gesiegt hatten, kehrte er zu ihnen zurck. Diese Zaghaftigkeit legte Friedrich aber schnell ab und zeigte bald ebenso hohen Mut als glnzendes Feldherrntalent. Preuens Sieg bewog die brigen Fürsten, welche das Erbgesetz Karls Vi. nicht anerkannt hatten, und unter denen der Kursrst von Bayern eme Hauptrolle spielte, zu einem Bndnisse zusammenzutreten, um Maria Theresia gemeinschaftlich zu bekriegen. So begann der sterreichische Erb-folgekrieg. Als Friedrich im folgenden Jahre bei Chotusitz in Bhmen abermals die sterreicher besiegte, da gab Maria Theresia dem Drange der Not nach und schlo mit dem Sieger den Frieden zu Breslau, in welchem sie fast ganz Schlesien abtrat und sich so ihres gefhrlichsten Gegners entledigte. Das Glck der sterreichischen Waffen veranlate Friedrich aber den zweiten schleichen Krieg zu beginnen. In demselben gewann er der die sterreicher und Sachsen drei Siege. Da aber der Kur-frst von Bayern gestorben war und sein Sohn mit Maria Theresia Frieden gemacht hatte, so ging Friedrich 1745 den Frieden zu Dresden ein, durch den der Friede zu Breslau lediglich besttigt wurde. Friedrich verpflichtete sich auch dem Gemahl der Maria Theresia seine Stimme bei der Kaiserwahl zu geben. Der sterreichische Erbfolgekrieg wurde aber erst drei Jahre spter beendigt. 10*