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1. Kursus 3 = Schulj. 7 - S. 20

1883 - München : Königl. Zentral-Schulbücher-Verl.
20 Erster Abschnitt. Vornehmeren Vasallen, um der Krönung des neuen Königs beizuwohnen. Nach derselben setzte man sich zum Mahle, wobei der Herzog von Franken als Truchseß, der von Schwaben als Mundschenk, der Lothringer als Kämmerer und der Bayer als Marschall die Hofdienste versahen. Aus dieser Huldigung entsprangen die Reichserzämter, deren Inhaber später zum ausschließlichen Rechte der Kaiserwahl gelangten. b. Streitigkeiten im Innern. Ottos Streben war vor allem auf die Befestigung der von seinem Vater begründeten Reichseinheit gerichtet. Er betrachtete die Herzoge, welche ihn gewählt, nicht mehr als seines gleichen, sondern nur als Beamte des Reiches, und dies verwickelte ihn in eine Reihe innerer Fehden. Die Fürsten von Bayern und Böhmen weigerten sich, die Lehenspflicht zu leisten; die Herzoge von Franken und von Lothringen machten mit seinem aufrührerischen Bruder Heinrich gemeinsame Sache. Zu diesen mächtigen Gegnern gesellte sich zuletzt auch der erste Geistliche des Reiches, der Erzbischof von Mainz. Die Aufrührer erlagen jedoch Ottos Gewalt. Eberhard von Franken fiel im tapfern Kampfe; der Lothringer fand seinen Tod auf der Flucht in den Fluten des Rheins, auch Heinrich unterwarf sich und erhielt das Herzogtum Bayern. Allein auch dadurch wurde der innere Friede nicht gänzlich hergestellt, da die Empörungen sich immer von neuem wiederholten. c. Kämpfe gegen Slaven und Dänen. Trotz dieser blutigen Familienzwiste mußte Otto fast jedes Jahr gegen die Slaven an der Elbe und Oder kämpfen, welche die deutsche Herrschaft abzuschütteln suchten. Aber er war stets siegreich; um sie besser im Zaume halten zu können und an das Reich zu ketten, errichtete er die Bistümer Brandenburg, Havelberg, Merseburg und Meißen und stellte sie unter das von ihm gestiftete Erzbistum Magdeburg. Auch gegen die Böhmen und Dänen waren Ottos Waffen von glücklichem Erfolge gekrönt. d. (Dtto als Regent. Neben der Erweiterung und Befestigung der königlichen Gewalt war Otto sorgfältig auf das Wohl seines Volkes bedacht. Er wachte strenge darüber, daß jedem sein Recht

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1. Von Armin bis zum Augsburger Religionsfrieden - S. 110

1893 - Altenburg : Pierer
110 schtzen? (Befestigung der Stadt; Wache; Gebet des Bischofs.) Wie wird die Stadt gerettet? (Ankunft Ottos.) berschrift: Belagerung der Stadt Augsburg. 3. Lesen: In der Nhe sichersten Platz hielt." Besprechung: Otto hat die Botschaft seines Bruders erhalten. Was thut er? Welche Wirkung hat seine Ankunft? Wie bereiten sich die Kmpfer vor? Auszug der Deutschen! Warum fhrt Heinrich seine Bayern nicht selbst an? (Krankheit!) Welche Stmme sind vertreten? (Also, es fehlt kein deutscher Stamm!) Wo besindet sich Otto? Warum wird die Fahne mit dem Bilde des Erzengels Michael vorangetragen? Uberschrift: Der Auszug des deutscheu Heeres. Wie wird sich der Kampf gestatten? Lesen: Allein die Ungarn Mut." Besprechung: Welche Antwort auf unsere Frage? (Die Deutschen siegen.) Wie war dies mglich? (Ottos Begeisterung, Tapferkeit, Mut.) Warum feuert er feine Truppen so an? (Kriegslist der Ungarn.) Welche Folgen hat diese List? Was htte geschehen knnen? Wie sucht Otto dies zu verhindern? Erfolg dieser Maregel! Wirkung der Ansprache! Ottos Vorbild! berschrift: Der Sieg. Lesen: Zersprengt starben am Galgen." Besprechung: Welche Wirkung hat die Flucht der Ungarn? . . . Schicksal derselben!... Wie suchen sie sich zu retten?... Erfolg?... Wohl hatten die Deutschen gesiegt; aber sie hatten den Sieg auch teuer erkaufen mssen. Nachweis!... berschrift: Die Opfer des Sieges. Lesen: Glorreich erfreut." berschrift: Die Siegesfreude. Zusammenfassung: Ottos Kampf mit den Ungarn. 955. Vertiefung: Wie konnten denn die Ungarn wagen, jetzt unter dem mchtigen Otto neue Einflle in Deutschland zu machen? Es ist ein Rachezug, den sie jetzt unternehmen. Sie wollen die Schmach, die ihnen Ottos Vater Heinrich bei Merseburg an der Saale zugefgt hatte, rchen. Schon lngst hatten sie darauf gesonnen. Sie warteten auf eine gnstige Gelegenheit. Und diese kam auch. Inwiefern? Sie erfahren von den Unruhen im Reiche; es bleibt ihnen nicht unbe-kannt, da sich die Herzge nicht unter Ottos Scepter beugen wollen, da sich selbst seine eignen Verwandten, ja seine eignen Shne em-Port haben. Das erscheint ihnen der geeignete Zeitpunkt zu sein, den Racheplan auszufhren. Sie rechnen auf die alte Zwietracht im Reiche,

2. Fragenheft zur Geschichte - S. 28

1913 - Bielefeld : Velhagen & Klasing
2 8 3. Eberhard von Franken. Welche schwere Demtigung verhngte Otto der den Herzog Eberhard von Franken wegen dessen Ungehorsam? Welcher uere Anla hatte Eberhard Grund gegeben, seiner Erbitterung gegen Otto Ausdruck zu verleihen? Welche Rechte des Knigs hatte der Herzog Eberhard verletzt? 4. Thankmar. Warum ging Ottos Stiefbruder Thankmar zu den Feinden des Knigs der? Welcher schweren Vergehen machte sich Thankmar schuldig? Welchen Ausgang nahm der Krieg zwischen Otto und Thankmar? 5. Heinrich. Warum gelang es Eberhard von Franken, Ottos jngeren Bruder Heinrich in das Lager der Emprer herberzuziehen? Warum trat Ottos Schwager, der Herzog Giselbert von Lothringen, in die Reihe von Ottos Feinden ein? Welcher Treulosigkeit machte sich der begnadigte Bruder Ottos, Heinrich, schuldig? Welchen Kriegsplan verfolgten die vereinigten Herzge von Franken und Lothringen? Wie zeigte sich Otto zum zweiten Mal gromtig gegen seinen Bruder Heinrich? Wie zeigte sich Heinrich zum zweiten Mal der kniglichen Gnade unwrdig? Welches Ende nahm die Verschwrung gegen das Leben Ottos? Welchen Ausgang nahm die Emprung der vereinigten Herzge von Franken und Lothringen? Wie erfuhr Heinrich zum dritten Male die Gnade seines groen Bruders Otto? 6. Befestigung und Ausdehnung der kniglichen Macht. Wie erreichte König Otto sein Ziel, die Stammesherzge zu Werkzeugen seines kniglichen Willens zu machen ? * Welche charakteristischen Zeremonien wurden fr den Akt der Belehnung ein-gerichtet? Welche Folgen htte die Befestigung und Erweiterung der kniglichen Macht durch Otto fr die Einheit Deutschlands? Wie kam das Land zwischen Elbe und Oder in Ottos Besitz? 7. Otto wird König der Langobarden. Welche Ziele verfolgte der Markgraf Berengar in Italien? Wie durchkreuzte Otto die Plne Berengars? Welche Folgen hatte der Kriegszug Ottos gegen Berengar fr seine Macht und fr sein Haus? 8. Sorge fr geistliche Bildung. Wie bemhte sich Otto, christliches Leben in seinen Staaten einzurichten? 9. Schlacht auf dem Lechfelde. Aus welchem Ausspruch geht hervor, da sich die Ungarn fr unberwindlich hielten? Von welchen segensreichen Folgen fr den Ausgang der Ungarnschlacht 955 und fr Deutschland war der Umstand, da zum ersten Male alle deutschen Stmme einig waren? Wie machte der Herzog Konrad von Lothringen sein Unrecht an dem König in der Schlacht auf dem Lechfelde wieder gut?

3. Deutsche Geschichte von der ältesten Zeit bis zum Ende des Großen Krieges - S. 213

1901 - Halle : Gesenius
— 213 — i ü. Aufsätze. Die Krönung Ottos zum deutschen Könige. Das Weihnachtsfest zu Frankfurt. Der Römerzug. Die Krönung Ottos zum römischen Kaiser. Konzentrationsstoff: 1. Für Deutsch: Ottos Krönung (Herrig). Die Macht der Großmut (Lingg). 2. Für Geographie: Die östlichen Ebenen (Ungarn, Polen, Rußland). 20. Ktto 6er Hroße, 6er 'gternic^ter 6er Weichsfein6e. Ziel. So wie Otto der Große im Innern des Reiches Ruhe und Ordnung aufrecht erhielt und den Glanz seiner Krone vermehrte, so geschah dies auch nach außen hin. Er bezwang endgiltig die Reichsfeinde, Ungarn und Slawen. I. Teilziel. Bezwingung der Ungarn. I. Stnfe. Also ruhten die Ungarn trotz der Niederlage durch König Heinrich doch nicht. Wie das kam. (Die Ungarn mochten denken, der neue König sei nicht so stark und mächtig wie der alte. Die mannigfachen Bürgerkriege zerrütteten das Reich und schwächten es. Usw.) Nun denkt euch einen wiederholten Ungarneinfall und beschreibt ihn! Ob Otto den Feinden nicht entgegen getreten ist? (Verschiedene Ansichten.) Zusammenfassung. Ii. Stufe. Nun hören wir ein Gedicht, das den Einfall der Ungarn und das Aufgebot der Deutschen gegen diese schildert. Deutsches Aufgebot. (E. Geibel.) 1. Der Kaiser saß mit Schwert und Buch Im Stuhl aus Erz gediegen; Er wog das Recht und fand den Spruch, ____________________ Und Groll und Hader schwiegen. * Bild: Otto der Große in der Schlacht auf dem Lechfelde.

4. Teil 2 - S. 42

1912 - Leipzig : Freytag
auf; Eberhard, der einst die Reichskleinodien zu Ottos Vater gebracht hatte, verband sich mit Ottos älterem Stiefbruder Thankmar. Die Aufrührer würden besiegt; Thankmar fanb bei der Erstürmung der Eresburg seinen Tod, und Eberhard erhielt Verzeihung. Nach kurzer Zeit brach jedoch ein zweiter Ausstand aus. Diesmal trug einen großen Teil der Schulb Ottos jüngerer Bruder Heinrich; er war ein ehrgeiziger Jüngling und trachtete selbst nach der Königskrone. Im Verein mit Eberharb von Franken und Giselbert von Lothringen glaubte er, sein Ziel zu erreichen; aber das Glück blieb den Waffen der Königlichen treu. Bei Anbernach errangen sie einen Sieg; die beiben Herzöge kamen um, und Heinrich unterwarf sich und würde begnadigt. Trotzbem empörte er sich wieber; er stiftete eine Verschwörung an, die den Zweck haben sollte, Otto bei der Feier des Osterfestes im Dom zu Queblinburg zu ermorden. Die Verschwörung wurde aber entdeckt, und die meisten Verschworenen wurden gefangen genommen. Viele der Schuldigen wurden hart bestraft, Heinrich erhielt strenge Kerkerhaft. Jetzt wachte sein Gewissen auf; er erkannte feine schweren Verbrechen und beschloß, ein besserer Mensch zu werden. Es gelang ihm, aus dem Kerker zu entkommen. In: Bnßgewande warf er sich seinem Bruder Otto im Dom zu Frankfurt am Main zu Füßen und erhielt Verzeihung. Fortan war er Ottos treuester Anhänger. Diese Kämpfe hatten in König Otto die Erkenntnis reifen lassen, daß er die alten Stammesherzöge nicht wie seine Beamten behandeln könne, wenn sie nicht näher mit seiner Familie verbunden würden. Deshalb setzte er jetzt zu Herzögen Männer ein, die mit ihm verwandt waren, und von denen er annehmen durste, daß sie den Eid der Treue halten würden. Bayern bekam sein Bruder Heinrich, nach Schwaben schickte er seinen Sohn Ludolf, und Herzog der Lothringer würde bcr Franke Konrab, der mit feiner Tochter vermählt war. Die Herzogtümer Franken und Sachsen verwaltete Otto selbst; erst später setzte er über die treuen Sachsen seinen Freunb Hermann Billuug. Außerbem beschränkte der König die Macht bcr neuen Herzöge; sie mußten überall die früheren königlichen Güter herausgeben, und königliche Beamte, die Pfalzgrafen, wachten über ihre Hanblungen. Auch belehnte Otto schon jetzt viele Bischöfe und Abte mit Länbereien, die einst Herzögen gehört hatten. 3. Otto erwirbt Italien und sein zweiter Kampf mit den Herzögen. Nach der Beseitigung der alten Stammessürsten wandte Otto das deutsche Schwert nach außen. — Nach dem Aussteifen der Karolinger in Italien ging es daselbst drunter und drüber. Im Süden suchten die Araber die Herrschaft des Kaisers von Konstantinopel zu beseitigen, und im Norden trachtete der Markgraf B e r e.n g a r v o n I v r e a nach der Königskrone. Der junge König von Italien war plötzlich gestorben. Da riß Berengar die Macht an sich und suchte die Witwe des Königs mit seinem Sohne zu vermählen, um aus diese Weise ein Anrecht aus den Thron zu gewinnen. Adelheid aber sträubte sich gegen den neuen Ehebund. Da ließ sie Berengar aus ein Schloß am Gardasee gefangen fetzen. Mit Hilfe eines treuen Mönchs gewann sie aber die Freiheit wieder, flüchtete nach dem festen Canossa und rief von hier Ottos Beistand an. Nichts kam dem deutschen Könige

5. Das Mittelalter und die Neuzeit - S. 38

1895 - Leipzig : Voigtländer
38 einstimmig zum Oberhaupte, setzten ihn auf den Thron und leisteten ihm durch Handschlag das Gelbnis der Treue. Dann fhrten sie ihn aus der Sulenhalle in die anstoende Domkirche, wo an der Spitze der Geistlichkeit der E r z b i s ch o s v o n M a i n z als der erste unter den Bischfen des Reiches ihn empfing und dem Volke mit den Worten vorstellte: Sehet hier den von Gott erkorenen und jetzt von allen Fürsten erwhlten König Otto; gefllt euch diese Wahl, so bezeuget es damit, da ihr die rechte Hand zum Himmel emporhebt!" Da hob alles Volk die Rechte in die Hhe, und wnschte mit gewaltigem Zuruf dem neuen Herrscher Heil und Segen. Sodann schritt der Erzbischos mit dem Könige zum Altar vor, auf welchem die Abzeichen des Knigtums lagen: das Schwert mit dem Wehrgehenk, der Mantel mit den Armspangen, der Hirtenstab, das Scepter und die Krone. Er berreichte ihm die einzelnen Jnsignien mit passenden Ansprachen. Zuletzt salbte er ihn mit dem heiligen l, und setzte ihm die goldene Krone aufs Haupt. Als hiermit die Weihe vollendet war, fhrten alle drei Erzbischse von Mainz. Kln und Trier den Gekrnten zu einem zwischen zwei Marmorsulen erhhten Thron, wo er das ganze versammelte Volk berschauen und von allen geschaut werden konnte. Nach der kirchlichen Feier fand in der kniglichen Pfalz an marmorner Tafel das Krnungsmahl statt. Dabei versahen damals zuerst die Her-zge die seitdem blich gewordenen Erzmter des Reichs: der Erz-kmmerer sorgte fr die Wohnung und die Bewirtung der Festgste; der Erztruchse setzte die Speisen auf den Knigstisch; der Erzschenk go den Wein ein; dem Erz marsch all lag die Unterbringung der Rosse ob. Dieser Ehrendienst der Herzge bewies, da sie den König als ihren Herrn ansahen und sich nur als die ersten seiner Dienstleute betrachteten. 2. Otto und die Herzge. Hatten sich die deutschen Herzge bei Ottos Krnungsfeste vor des Knigs Hoheit gebeugt, so erhoben sich doch bald mehrere von ihnen im Aufstande gegen ihn. Selbst Ottos eigener Bruder Heinrich, der ehrgeizige Hoffnungen aus den Thron nhrte, schlo sich den Emprern an. Aber Otto demtigte und unterwarf die Widerspenstigen, schrnkte die herzogliche Gewalt ein und verlieh mehrere Herzogtmer an seine Verwandten. Seinem Bruder Heinrich, der reumtig zu ihm zurckkehrte, gab er das Herzogtum Bayern. 3. Auswrtige Feinde. Die Grenzen des Reiches schtzte und er-wetterte Dtto durch glckliche Kriege gegen auswrtige Feinde. Die S l a v e n unterwarf er bis zur Oder und grndete zur Befestigung des Christentums unter ihnen die Bistmer Havelberg und Brandenburg und das Erzbistum Magdeburg. Bhmen wurde lehenspstichtig; auch die Polen wurden ab-hngig.

6. Deutsche Geschichte von der ältesten Zeit bis zum Ende des Großen Krieges - S. 224

1901 - Halle : Gesenius
— 224 — Aber dies Geschlecht, Sohn und Enkel, hat Otto nicht geglichen. Der Sohn, als Gatte der griechischen Kaisertochter, träumte von einer Herrschaft auch über das Morgenland und konnte doch Oberitalien kaum behaupten und Unteritalien nicht unterwerfen. Über Italien kam Deutschland außer acht, und da erhoben sich denn innere Feinde (Herzoge) und äußere Wenden) wieder. Erst der letzte sächsische Kaiser, wieder ein Heinrich, stellte einigermaßen Ordnung her. Aber gegen die weltlichen Großen konnte er nur dadurch ankommen, daß er die geistlichen Großen bevorzugte und ihnen viel Königsgut verschenkte. Dadurch schwächte er die Königsmacht und vermehrte die Fürstenzahl. Und trotzdem waren die Herzogsgeschlechter schließlich erbliche Lehnsträger geworden, während der Kaiser jedesmal gewählt werden mußte. Zusammenfassung und vertiefte Wiedergabe. Hauptzusammenfassung: 1. Bezwingung der Ungarn und ihre Folgen, 2. Bezwingung der Slawen und ihre Folgen, 3. Bezwingung der Dänen und ihre Folgen. 4. Reichsverhältnisse unter Ottos Nachfolgern. Iii. Stufe. i. 1. Charakteristik Ottos. a) Sein Äußeres. b) Sein Inneres. Mut und Willenskraft, verbunden mit persönlicher Tapferkeit. Strenge Gerechtigkeitsliebe, die aber auch Milde walten läßt. Frommer, reiner Sinn. Hohe Ziele, die er im Interesse des Christentums verficht. Guter Gatte, und Vater. (Nachweis.) 2. Otto der Große und Karl der Große. a) Ziele, b) Mittel zum Zwecke, c) Macht. (Der Vergleich wird zu Gunsten Ottos ausfallen.) 3. Ottos Verdienste a) um die Einheit des Reichs, b) um die Abwehr der Reichsfeinde, c) um die Ausbreitung des Christentums. 4. Ottos Gehilfen: a) weltliche, Gero und Hermann Billnng. (Charakteristik.) b) geistliche, Bischöfe und Missionare. Ii. Historisches Ausgesondertes. Sie Schlacht auf dem Sech[eibe.)Scibe g55 Die Schlacht an der Raxa. J

7. Teil 2 - S. 103

1887 - Hannover : Helwing
Kirche des Orts, weil nach dem Brauch der Zeit jeder in den Kirchen eine sichere Zuflucht, ein Asyl, haben sollte. Aber wutend erbrachen die Männer Ottos das Heiligtum. Thankmar stand am Altar; seinen Schild und seine goldene Kette, das Zeichen ferner vornehmen Geburt, hatte er, bis zum Tode erschöpft, hier niedergelegt. Dennoch erschlug er am Altar einen sächsischen Kriegsmann, der ihn angegriffen hatte, ^eiß entbrannte im Gotteshause der «Streit. Da traf ihn cm Wuch speer im Rücken, der durch das Kirchenfenster, das dem Altar zunächst gelegen, auf ihn geschleudert war. Ein Krieger Ottos gab chm den letzten Stoß und raubte die goldene Kette des Kömgsfohnes vom Altare Tiefbetrübt vernahm Otto die Kunde und beklagte das Schicksal des unglücklichen Bruders. Vier Anhänger desselben fanden nach fränkischem Rechte den Tod durch den Strang. Die sächsischen Burgen ergaben sich wieder dem Könige. Eberhard erhielt durch die Fürsprache Heinrichs, seines Gefangenen, Gnade vor den Augen Ottos. Aber Eberhard war nicht versöhnt. Er hatte auch '.das Herz Heinrichs zu umstricken gewußt, der sich vor Otto zur Krone berechtigt hielt. Zu beiden gesellte sich Giselbert von Lothringen, Ottos wankelmütiger Schwager. Dieser hoffte, das reiche Lothringen wieder zu einem eigenen Königreiche zu erheben. Er begann den Aufstand, als Heinrich zu "ihm kam. Otto mußte gegen sie ziehen und wollte bei Birthen, südwestlich von Xanten, über den Rhein setzen. Er selbst stand noch mit der Hauptmacht am rechten Ufer und hatte erst einen geringen Teil ans linke User gebracht, da zog das große Heer der Feinde mit erhobenen Bannern vor, diesen kleinen Teil anzugreifen. Unruhig ritt Otto am andern Ufer auf und ab, vergebens spähte sein Auge nach Schiffen, auf welchen er feinen verlassenen Kriegern Hülfe hatte bringen können. Da sprang er vom Pferde und warf sich mit den Seinen vor der heiligen Lanze nieder, erhob seine Hände zum Himmel und rief: „Herr, der du alles geschaffen hast und alles lenkst, siehe herab aus dieses Volk, an desien Spitze du mich gestellt, und entreiße es den Feinden, aus daß alle Welt es erfahre, daß kein Sterblicher deinem Willen zu widerstehen vermag." Die Seinen aber jenseit des Rheines sahen den Feind auf sich anrücken. Sie brachten ihr Gepäck nach Xanten und stellten sich bei Birthen dem Feinde entgegen. Ein Teich schützte sie vor dem ersten Angriff, sie waren von geringer Zahl, und kaum hundert sächsische Männer waren in voller Rüstung, die übrigen schlecht bewaffnet. Sie teilten sich, und ein Teil von ihnen griff die Lothringer aus einem Hinterhalt an. Das brachte die Feinde in Verwirrung, und als die Sachsen dies merkten, riefen sie in französischer Sprache: „Fliehet, fliehet, rette sich, wer kann!" Die Lothringer meinten, daß die Ihrigen zur Flucht riefen, verließen in Eile das Schlachtfeld und ließen ihr ganzes Gepäck den Sachsen zur Beute. Auch Heinrich wurde in der Schlacht verwundet, nur sein dreifaches Panzerhemd hatte ihn vor dem Tode bewahrt; doch soll er später an dem schmerzvollen Schaden gestorben sein. Großmütig verzieh damals Otto seinem Bruder, für den die Mutter Mathilde bat. Aber dieser benutzte die Gelegenheit, um im Sachsenlande eine Verschwörung gegen das Leben seines Bruders zu stiften.

8. Die mittlere Zeit - S. 109

1890 - München : Oldenbourg
Das Haus Wittelsbach. 109 in der Veroneser Klause ausfhrte. Damals hat er auf der Grenze^Mens^^eutsche Ritterehre gerettet und den Kaiser vor elender Schmach bewahrt. Seitdem glnzt sein Name in den Heldentafeln der Geschichte. Aber Ottos Ruhm beruht keineswegs blo auf dem, was er damals bei Verona gethan. Dies ist nur eine einzelne That, als schnes Beispiel heraus-genommen aus einem Leben, welches auch auerdem in unwandelbarer Gleichmigkeit und Treue dem Dienste des Kaisers und des Reiches gewidmet war. Es war ein starkes und inniges Band, das, niemals gelockert, den Kaiser und feinen treuen Gefolgsmann umschlo. In Ottos Hand bergab Barbarossa am liebsten die Fahne des Reiches. Galt es eine That, die ebenso Klugheit wie Mut erheischte, dann wurde der Wittels-bacher geschickt. War der Kaiser eines aufrichtigen und weifen Rates bedrftig, dann ward Otto gerufen. Wenn alle menschlichen Sttzen zweifelhaft wurden und wankten, Ottos Treue brach nicht, sie stand fest wie der Stamm der Eichen im deutschen Walde. Diese Treue war denn auch ihres Lohnes wert. (Dtto von N?ittelsbach wird Herzog U80. (Leits. 27 Abs. 4.) Otto von Wittelsbach fhrte einen aufsteigenden Adler im Siegel. Die Prophezeiung, die in diesem Bilde lag, sollte sich erfllen. Herzog Heinrich der Lwe war wegen Treubruchs gegen Kaiser und Reich des Herzogtums in Bayern entsetzt worden. Da wurde Otto von Wittelsbach zur Wrde des Herzogs berufen. Auf dem Frstentage zu Regensburg im Sommer 1180,,traf der Kaiser die Wahl, und auf dem Tage zu Altenburcfam 16. September geschah die feierliche Belehnung. Dieser 16. September 11,80 war also der Tag, an welchem das Geschlecht Wittelsbach mit dem Herrschertum in Bayern begnadet wurde, das sein festes Erbteil blieb bis heute. Ottos I. Regierung nsou83. Nur drei Jahre regierte der neue Herzog, aber mit Segen. Gewissenhaft und gerecht waltete er im Lande; richterlich thtig zog er berall umher; auf jede Weise frderte er Ordnung und Wohlfahrt. Im Sommer 1183 unterzeichnete er noch zu Konstanz den Frieden, den Barbarossa mit den Lombarden schlo. Auf der Heimreise starb er im Schlosse zu Pf Ullendorf am 11. Juli 1183. Zwei Shne des Kaisers folgten dem Sarge Ottos bis an die Frstengruft nach Scheiern. Das bayrische Volk aber trauerte um ihn als um den Vater des Vaterlandes. Und ein Chronist schrieb damals in sein Buch in schlichter Weise das schwerwiegende Lob: Jnottoszeiten geno Bayern Frieden und ungestrte fr internationale Schulbuchforschung Braunschweig Schulbuchbibliothek

9. Der moderne Geschichtsunterricht - S. 72

1900 - München : Oldenbourg
72 Genetische Behandlung. Soviel über die genetische Entwicklung allgemeinerer Gedanken. Nun die genetische Behandlung einer bestimmten Persönlichkeit. d) Otto der Grosse. Genetisch betrachtet stellt sich die Geschichte Ottos D. Gr. dar als ein Abschnitt aus dem Kampfe zwischen den zentralistischen Bestrebungen der Kaiser (bezw. Könige) und den territorialen Sonderbestrebungen der einzelnen Stämme und ihrer Stammesfürsten. Man weist darauf hin, dass unter den schwachen Nachfolgern Karls D. Gr. bei der von aussen drohenden Gefahr die Stämme meist auf sich angewiesen waren, und dass sich daraus das Wiederaufleben der uralten Stammeseigenarten und Stammesfürstentümer naturgemäfs vorr selbst ergab. Der gewaltsame Versuch Konrads I., dies wieder zu beseitigen, scheitert. Der friedliche Versuch Heinrichs I. gelingt nur scheinbar, indem Heinrich nur den Schein und Namen rettet, das Wesen des Einheitsstaates aber preisgibt. Nicht einmal gegen den äusseren Feind (Ungarn) helfen ihm die übrigen Stämme. Doch ist es immerhin eine grosse Leistung, dass Heinrich wenigstens den Namen der Zusammengehörigkeit und Reichseinheit rettete, damit war einstweilen dem Auseinanderfallen Deutschlands in auch dem Namen nach selbstständige Teile vorgebeugt. Rettete er aber so wenigstens den Schein, so konnte vielleicht ein glücklicherer Nachfolger auch zum Schein und Namen das Wesen, den Inhalt gewinnen. Mit dieser letzteren Absicht bestieg der junge, hochstrebende, begabte und willensstarke Otto den Thron. Schon die Krönungszeremonien verrieten das Kommende. Die Stammesfürsten sollten königliche Beamte werden, weiter nichts. Dagegen erhoben sich sofort im erbitterten Kampfe die Stammesfürsten Eberhard von Franken, Giselbert von Lothringen und andere. Die eigenen Brüder Ottos, Thankmar und Heinrich, verbündeten sich mit ihnen. Obwohl Otto sie alle einzeln besiegte, sah er doch ein, dass er auf die Dauer nicht durchdringen werde. Also kam er auf einen neuen Gedanken. Er suchte die Herzogswürden an Mitglieder seiner Familie zu bringen, die Herzöge in sein Familieninteresse zu ziehen und womöglich sie in solche Gebiete zu versetzen, wo sie nicht seit Jahrhunderten im Volke wurzelten und also auch an den Unterthanen keinen so festen Rückhalt hatten. So kam Ottos Bruder Heinrich nach Bayern, Ottos ältester Sohn Ludolf, bereits zum Nachfolger bestimmt, nach Schwaben,

10. Für die Klassen 7 und 6 - S. 77

1916 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
30. Otto L 77 so. setto i. Noch kurz vor seinem Tode lie Heinrich Iv um alle Streitigkeiten Regie-zu hindern, in Erfurt seinen ltesten Sohn Otto von den deutschen Fürsten als seinen Nachfolger bestimmen. Auf diesen ging also die 936. Regierung der. Aber wie anders trat er sie an als sein Vater vor 17 Jahren! Die feierliche Krnung des erst 24 ibriaen .Fürsten fand mit groer Pracht in Aachen ver Xeblingsresidenz Karls des Groen, statt, und alle deutschen Fürsten dienten ihm beim Krnungsmahle. Otto zeigte ihnen, da er die Kniaswrd? norfi bber als sein Vater schtzte. Mit zher Willenskraft und unbeugsamem Ernst hielt er daran fest, wirk-lich König in ganz Deutschland zu sein und nur seinen Willen gelten zu lassen. Anfangs emprten sich einige Herzge dagegen und brachten sogar Ottos jngeren Bruder Heinrich auf ihre Seite. Dieser erhob sich dreimal und beabsichtigte, seinen Bruder in Quedlinburg am Oster-feste zu ermorden. Aber der Anschlag wurde entdeckt, Heinrich mute flchten, wurde ergriffen und gefangen gesetzt. Da sah er ein, wie unrecht er gehandelt hatte. Am Weihnachtsfest in Frankfurt a. M. warf er sich im Bergewande seinem Bruder zu Fen und flehte um Gnade. Otto verzieh ihm und brauchte es nicht zu bereuen. Denn von da 1an war ihm Heinrich unerschtterlich treu. Otto gab ihm das Herzogtum Bayern zur Verwaltung, wie berhaupt der König seine Macht dadurch befestigte, da er seine Verwandten als Fürsten einsetzte. Ottos Kriege. Wie sein Vater, mute auch Otto I. gegen die Ottos Wenden im Gebiet zwischen Oder und Elbe kmpfen. Sein tapferster g^n^die Feldherr in diesen Kmpfen war^der' Markgraf Gero, der alle Auf- Wenden, stnde niederschlug. Oft war er sehr grausam, wie er einst 30 wendische Fürsten, die er zu sich als Gste geladen hatte, ermorden lie. Um die Eroberungen an der Gbl^imdhaml zu sichern, legte Otto die Nord-mark an, von wo aus spter die Mark Brandenburg erobert wur^e. Ach'das Christentum verbreitete er unter den heidnischen Wenden, indem er Bistmer wie Z^a v e l b e r a und Brandenburg und das von ihm besonders bevorzugte Erzbistum Magdeburg anlegte. Von weitaus grerer Bedeutung war Ottos Zug nach Italien. Ottos Zug Dieses Land war seit den Karolingern in bestndigen innern Kmpfen. Die Witwe des letzten Knigs, Adelheid, von ihren Feinden hart bedrngt, hrte von dem mchtigen deutschen Könige und wandte sich Hilfe suchend an ihn. Er zog als erster deutscher König der die Alpen in jenes Land, das von da ab das Ziel und die"ue^M^ller^Ane^Nachfolger

11. Geschichte des Mittelalters - S. 81

1883 - Münster : Coppenrath
81 tapferer aber leidenschaftlicher Fürst, glaubte sich von dem Könige in seinen Rechten verkrzt und erregte daher einen Krieg, welcher einen sehr traurigen Ausgang genommen hat. Von den Kriegsmannen Ottos be-drngt, floh er (938) in die feste Eresburg, das heutige Ober-Marsbera. und suchte hier Schutz in der vom Papste Leo vor Zeiten gereihten Petri-Kirche. In dem milden Waffengetmmel rings um das Heiligtum drang ein Speer durch das Fenster und streckte den Knigssohn an den Stufen des Altars nieber. Einen frieblicheren Abschlu fand der mehrjhrige Streit, den Ottos jngerer Bruderlnrich angezettelt hatte. Dieser lie sich zweimal von aufrhrerischen Groen dazu verleiten, seine Hand sogar nach der Krone auszustrecken; jeboch beibe Male scheiterte er. Statt aber nachher seinem Bruder fr die gromtige Verzeihung dankbar zu sein, trat er sogar einer Verschwrung bei, die nichts Geringeres, als die Ermordung Ottos, zur Absicht hatte. Allein sie wurde entdeckt, die Verschworenen, hinge-richtet; nur Heinrich entkam. Voll Reue flehete er durch Vermittler bald darauf die Verzeihung des kniglichen Bruders an, die ihm dieser auch dieses Mal nicht versagte. Jedoch der Shne halber mute sich Heinrich auf die Pfalz; von Inaelbeim in Haft begeben. Da aber Hein-richs umgewandelter Sinn nach vollstndiger Ausshnung verlangte, so entschlo er sich zu einem entscheidenden Schritt. Als Otto das Weih-nacktsfest in Frankfurt feierte und der nchtlichen Andacht in der Kirche beiwohnte, da warf sich pltzlich ein Mann barfu und in einem hrenen Bugewande vor ihm nieder. Es war Heinrich, der um Gnade flehete. Gerhrt hob der König ihn auf, verzieh ihm und schenkte ihm sogar nachher zum Beweise seiner Huld das erledigte Herzogtum Bayern. Durch unentwegte Treue und Hingabe an den kniglichen Bruder hat Heinrich seitdem seine frheren Fehltritte zu shnen gesucht. Alle diese und andere Anfechtungen, welche die Groen des Reiches gegen Otto ins Werk setzten, um dessen Gewalt zu schwchen oder ihm - gar die Krone zu entreien, haben das Gegenteil herbeigefhrt. Otto wurde dadurch veranlat, die Herzogtmer nur an Männer zu vergeben, die ihm treu ergeben waren. Franken behielt er selbst. Lothringen gab er seinem Schwiegersohn. Bayern seinem vershnten Bruder Heinrich. Schwaben seinem Sohne Ludolf. Sachsen dem bewhrten Grafen Her- mannbillung. Welters Weltgesch. Ii. 30. Stuft. 6

12. Von der deutschen Urzeit bis zur Reformation - S. 91

1913 - Langensalza : Beltz
Otto der Große. 91 Welchen Verlauf nahmen die Aachener Festlichkeiten? [a) Die Wahlfeier. 1. Die Reichsfürsten huldigen Otto als ihrem Könige und verpflichten sich ihm durch Handschlag zur Treue. 2. Das Volk stimmt der Wahl zu. b) Die Krönungsfeier. 1. Die Überreichung der Reichskleinodien. 2. Die feierliche Salbung und Krönung. 3. Das Krönungsmahl.^ — Ausführliche Schilderung. Über das Verhalten der Herzöge wundert ihr euch. Heinrich 1. hatte sie nur mit Mühe dahin gebracht, daß sie ihn als König anerkannten. König Otto wurde gleich bei der Wahl voll anerkannt. Beim Krönungsmahle verrichteten sie die herzoglichen Ehrenämter. Es sieht aus, als ob sie nun hätten sagen wollen: Wir wollen des Königs gehorsame Diener sein. Doch so dürfen wir es nicht anf-faffen. Die Dienste, die bei dem Mahle von den Herzögen verrichtet wurden, waren Ehrendienste. Durch sie zeichneten sich die Herzöge vor den übrigen Grafen und Herren aus. Wohl gaben sie dabei zu erkennen: Wir sind mit der Oberhoheit König Ottos einverstanden. Dieser brauchte sich also um seine Anerkennung nicht erst zu bemühen, wie es Heinrich tun mußte. Die Herzöge dachten gewiß: Der neue König wird regieren wie sein Vater. Daß er höhere Ziele verfolgte, ahnten sie nicht. Überschrift? Zusammenfassung: Ottos Wahl und Krönung. Überleitung: Werden die Herzöge in ihrer Gesinnung treu bleiben? (Vermutung: Sie haben dem Könige Treue gelobt und werden ihr Wort halten.) Ziel: 2. Wie der Frieden im Reiche von neuem bedroht wurde. Warum setzt uns unser Ziel in Verwunderung? Auf dem Krönungsfest in Aachen hatten die Herzöge dem neuen Herrscher vor allem Volke Treue gelobt. Nun wird der innere Friede aufs neue bedroht.) Wer mag den Frieden gefährden? (Vielleicht bereut doch einer der Herzöge das dem Könige gegebene Versprechen!) Was mag ihn dazu veranlassen? Wie sucht er wohl sein Ziel zu erreichen? (Empörung.) Welche Fragen haben wir also zu beantworten? 1. Wer bedroht den inneren Frieden Deutschlands? 2. Wie verhält sich der König in der Gefahr? 3. Gelingt es ihm, die Empörung zu unterdrücken? Der Herzog Eberhard von Franken geriet mit einem seiner sächsischen Lehnsmänner in Streit, weil dieser ihm den Gehorsam verweigert hatte. Eberhard zog gegen den Ungehorsamen, steckte seine Burg in Brand und ließ alle Bewohner erschlagen. Als das König Otto erfuhr, verurteilte er den Frankenherzog zu einer Buße von hundert Pfund Silber, die er in Rossen zu zahlen hatte.' Seine Großen aber, welche ihm geholfen hatten, mußten zu ihrer Schande öffentlich Hunde nach der königlichen Pfalz in Magdeburg tragen. Wie wird sich Herzog Eberhard verhalten? Er war über die schimpfliche Bestrafung erbittert und sann aus Rache. Er verband sich mit Thankmar, einem Halbbruder des Königs. Beide verwüsteten Westfalen und nahmen Ottos jüngeren Bruder Heinrich in dunkler Nacht beim Überfall einer Festung gefangen. Thankmar bemächtigte sich darauf der Eresburg, fetzte sich hier sest und verwüstete mit seinen Scharen weit und breit das Land. Was wird der König zu dem schändlichen Treiben der Empörer sagen? Otto zog mit seinem Heere aus, um Thankmars Übermut zu bändigen. Der Ungetreue suchte Zuflucht in einer Kirche. Aber des Königs Krieger

13. Für die Klassen 7 und 6 - S. 86

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
86 Lebensbilder aus der Weltgeschichte. in Quedlinburg am Osterfeste zu ermorden. Aber der Anschlag wurde entdeckt, Heinrich mute flchten, wurde ergriffen und in Haft gesetzt. Da sah er ein, wie unrecht er gehandelt hatte. Am Weihnachtsfest in Frankfurt a. M. warf er sich im Bergewande seinem Bruder zu Fen und flehte um Gnade. Otto verzieh ihm und brauchte es nicht zu bereuen. Denn von da an war ihm Heinrich unerschtterlich treu. Otto gab ihm das Herzogtum Bayern zur Verwaltung, wie berhaupt der König seine Macht dadurch befestigte, da er seine Verwandten als Fürsten einsetzte. D"esnfibte0e Ottos Kriege. Wie sein Vater, mute auch Otto I. gegen die Wen -Wenden, d e n im Gebiet zwischen Oder und Elbe kmpfen. Sein tapferster Feld-Herr in diesen Kmpfen war der Markgraf Gero, der alle Aufstnde niederschlug. Oft ging er sehr grausam vor, wie er einst 30 wendische Fürsten, die er zu sich als Gste geladen hatte, ermorden lie. Um die Eroberungen an der Elbe und Havel zu sichern, legte Otto die Nord-mark an, von wo aus spter die Mark Brandenburg erobert wurde. Auch das Christentum verbreitete er unter den heidnischen Wenden, indem er Bistmer wie Havelberg und Brandenburg und das von ihm besonders bevorzugte Erzbistum Magdeburg anlegte. Ottos Zug Von weitaus grerer Bedeutung war Ottos Zug nach Italien. nach Italien. K , , Dieses Land war unter den Karolingern arg zerrttet und m bestndigen innern Kmpfen. Die Witwe des letzten Knigs, Adelheid, von ihren Feinden hart begrngt, hrte von dem mchtigen deutschen Könige und wandte sich hilfesuchend an ihn. Er zog als erster deutscher König der die Alpen in jenes Land, das von da ab das Ziel und die Sehn-sucht aller seiner Nachfolger war und ihnen doch so viel Unheil ge-bracht hat. Otto befreite Adelheid, und da seine erste Gemahlin, die fromme englische Prinzessin E d i t h a, gestorben war, heiratete er die italienische Knigin und nahm damit Besitz von diesem Lande. Von da an hie Otto auch König der Langobarden. Noch zweimal zog Otto nach Italien. Auf dem ersten dieser Zge (962) lie er sich Kaiser-g om Papste zum rmischen Kaiser krnen. Seitdem gab es das ottd?9heilige rmische Reich deutscher Nation, der deutsche Kaiser war der Schirmherr der christlichen Kirche. Die zweite Ehe Ottos fhrte leider zu Streitigkeiten in seiner Familie, da besonders sein Sohn aus erster Ehe L i u d o l f sich benachteiligt glaubte. So entstanden Emprungen in Deutschland, und Otto hatte schwere Kmpfe gegen die unbotmigen Fürsten zu bestehen, bis er sie unterwarf. Diese Zeit glaubten die U ngarn wieder benutzen zu knnen, um einen wilden

14. Deutsche Geschichte bis zum Ausgang des Dreißigjährigen Krieges - S. 50

1909 - Breslau : Dülfer
50 Die Geschichte des deutschen Kaiserreiches bis zur Zeit des Interregnums. b. Otto zog die materiellen Mittel der Kirche, gelegentlich bis zu deren Erschpfung", zu staatlichen Zwecken heran. Die kirchlichen Domnen muten Servitien fr den Unterhalt des Hofes leisten; die kirchlichen Wirt-schaften bildeten mit ihren Naturallieferungen eine der Hauptgrundlagen der kniglichen Verwaltung". Die Heere des Knigs bestanden zum grten Teile aus den Kontingenten der geistlichen Fürsten. c. Die materielle Grundlage der Kirche suchte Otto nach Mglichkeit zu verstrken. Er bertrug den Bistmern und Abteien reichen Grundbesitz, in den Stdten gab er den Bischfen Zlle und Mnz-recht. Auch schtzte er die Kirche natrlich vor der Raublust der Groen. Otto zhlte seine treuesten Anhnger in den Reihen der Kloster-geistlichkeit" (Abt von Fulda). Daher trat er nicht blo den Skularisationen des Kirchengutes entgegen, sondern auch den bischflichen Ansprchen und Ein-griffen in die Rechte der Abteien. So belebte er den alten Gegensatz zwischen Bischfen und Klostergeistlichkeit, um die Kirche um so sicherer zu beherrschen (f. Karl der Groe). 3. Der bergang Ottos zu der Politik engster Verbindung zwischen Staat und Kirche war ein Schritt von fast unberechenbaren Folgen". Indem Otto die Kirche zur Haupttrgerin seiner Verwaltung machte, schuf er ihr den so lange vergeblich gesuchten Platz im Gefge des germanischen Krieger- und Bauernstaates." Staat und Kirche durchdringen nun einander so vollstndig, da das mittelalterliche Deutsche Reich kirchlichen Charakter trgt. Der Staat wurde durch die Verquickung mit der Kirche von dieser auch zu idealeren Aufgaben angeregt; die Kirche mute ihm weit der den altgermanischen Friedenszweck des Mittelalters hinaus als Ideal nahelegen, fr Menschlichkeit und Sittlichkeit zu wirken". Vor allem jedoch mute die Kirche den Staat zur Pflege seiner sozialen Aufgaben ver-anlassen; denn sie war ja die einzige Macht, die in jener Zeit die Ein-nahmen eines groen Vermgens vornehmlich zu sozialen, nicht zu privaten Zwecken verwandte". Fr die Zukunft des Reiches aber galt es, die Kirche dem Knigtums dauernd dienstbar zu erhalten; denn eine Emanzipation der Kirche von der Zentralgewalt mute diese strzen. Till. Der Wechsel der inneren Politik ntigt Otto zur Beherrschung der Kirche und fhrt schlielich zur Erwerbung der Kaiserkrone. Das Hauptziel der Politik Ottos wurde nun die unbedingte Herr-schaft der die Kirche." 1. Otto suchte dies Ziel zunchst durch' Besetzung der hohen kirch-lichen mter mit Gliedern des kniglichen Hauses zu erreichen (sein auer-ehelicher Sohn Wilhelm wurde Erzbischof in Mainz, sein Bruder Bruno in Kln, Heinrich, ein Verwandter Ottos, in Trier). Um ferner die Macht des Mainzer Erzbistums einzuschrnken, versuchte er fr die st-lichen und die neueroberten slawischen Gebiete Magdeburg zum kirchlichen Mittelpunkte zu machen, fand jedoch hierin und auch sonst Widerspruch bei den Erzbischfen. 2. Die kirchliche Politik der fnfziger Jahre trieb den deutschen Kirchengewaltigen nach Rom, den nationalen König zur Kaiserkrone." Um die deutsche Kirche zu beherrschen, mute Otto des Papstes Herr sein, und dieser Grund bewog ihn zur Erwerbung der Kaiserkrone.

15. Teil 1 u. 2 - S. 163

1913 - Leipzig : Freytag
163 auf; Eberhard, der einft die Reichskleinodien zu Ottos Vater gebracht hatte, verband sich mit Ottos lterem Stiefbruder Thankmar. Die Aufrhrer wurden besiegt; Thankmar fand bei der Erstrmung der Eresburg seinen Tod, und Eberhard erhielt Verzeihung. Nach kurzer Zeit brach jedoch ein zweiter Ausstand aus. Diesmal trug einen groen Teil der Schuld Ottos jngerer Bruder Heinrich; er war ein ehrgeiziger Jngling und trachtete selbst nach der Knigskrone. Im Verein mit Eberhard von Franken und Giselbert von Lothringen glaubte er, sein Ziel zu erreichen; aber das Glck blieb den Waffen der Kniglichen treu. Bei Andernach errangen sie einen Sieg; die beiden Herzge kamen um, und Heinrich unterwarf sich und wurde begnadigt. Trotzdem emprte er sich wieder; er stiftete eine Verschwrung an, die den Zweck haben sollte, Otto bei der Feier des Osterfestes im Dom zu Quedlinburg zu ermorden. Die Verschwrung wurde aber entdeckt, und die meisten Verschworenen wurden gefangen genommen. Viele der Schuldigen wurden hart bestraft, Heinrich erhielt strenge Kerkerhaft. Jetzt wachte sein Gewissen auf; er erkannte seine schweren Verbrechen und beschlo, ein besserer Mensch zu werden. Es gelang ihm, aus dem Kerker zu entkommen. Im Bugewande warf er sich seinem Bruder Otto im Dom zu Frankfurt am Main zu Fen und erhielt Verzeihung. Fortan war er Ottos treuester Anhnger. Diese Kmpfe hatten in König Otto die Erkenntnis reifen lassen, da er die alten Stammesherzge nicht wie seine Beamten behandeln knne, wenn sie nicht naher mit seiner Familie verbunden wrden. Deshalb setzte er jetzt zu Herzgen Männer ein, die mit ihm verwandt waren, und von denen er an-nehmen durste, da sie den Eid der Treue halten wrden. Bayern bekam sein Bruder Heinrich, nach Schwaben schickte er seinen Sohn Ludolf, und Herzog der Lothringer wurde der Franke Konrad, der mit seiner Tochter vermhlt war. Die Herzogtmer Franken und Sachsen verwaltete Otto selbst; erst spter setzte er der die treuen Sachsen seinen Freund Hermann Billung. Auerdem beschrnkte der König die Macht der neuen Herzge; sie muten berall die frheren kniglichen Gter herausgeben, und knigliche Beamte, die Pfalzgrafen, wachten der ihre Handlungen. Auch belehnte Otto schon jetzt viele Bischfe und bte mit Lndereien, die einst Herzgen gehrt hatten. 3. Otto erwirbt Italien und sein zweiter Kampf mit den Herzgen. Nach der Beseitigung der alten Stammesfrsten wandte Otto das deutsche Schwert nach auen. Nach dem Aussterben der Karolinger in Italien ging es daselbst drunter und drber. Im Sden suchten die Araber die Herrschaft des Kaisers von Konstantinopel zu beseitigen, und im Norden trachtete der Mark-graf B e r e n g a r v o n I v r e a nach der Knigskrone. Der junge König von Italien war pltzlich gestorben. Da ri Berengar die Macht an sich und suchte die Witwe des Knigs mit seinem Sohne zu vermhlen, um aus diese Weise ein Anrecht aus den Thron zu gewinnen. Adelheid aber strubte sich gegen den neuen Ehebund. Da lie sie Berengar ans ein Schlo am Gardasee gefangen setzen. Mit Hilfe eines treuen Mnchs gewann sie aber die Freiheit wieder, flchtete nach dem festen Canossa und rief von hier Ottos Beistand an. Nichts kam dem deutschen Könige 11*

16. Deutsche Geschichte für die mittleren Klassen - S. 45

1906 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
Otto I. der Groe. 936-973. 45 vollem Ernst, von tiefer Frmmigkeit, aber auch von starker Willenskraft; der Lwe hie er in der ganzen Familie. Nachdem er in der alten Kaiferstadt Aachen gewhlt worden war, lie er sich von dem Erzbischof von Mainz falben und krnen; beim Krnungsmahle dienten ihm die Herzge als Truchse, Mundschenk, Kmmerer und Marschall. Auf Grund der Grotaten feines Vaters konnte Otto krftiger auftreten als vor siebzehn Jahren jener. Aber bald entstand Unzufriedenheit bei den Herzgen, welche sich ungern Zz-bung. unterordneten. Die eigenen Geschwister sahen Ottos Frstenamt fast als Giselberts Familienbefitz an und ordneten sich widerwillig ihm unter. Eberhard von Henrichs. Franken und Giselbert von Lothringen emprten sich; ihnen schlo sich auch Ottos jngerer Bruder Heinrich an, der einen nheren Anspruch auf die Krone zu haben behauptete, da er nach der Thronbesteigung feines Vaters, Otto vorher geboren fei. Es war ein schwerer Krieg, der jetzt entstand, und Ottos Thron war in Gefahr. In einer Schlacht bei Xanten siegte eine kleine Schar der Seinen nur wie durch ein Wunder der die feindliche ber-macht; es fchien, da Gott selbst eingegriffen und das Gebet des Knigs erhrt habe, der mit dem greren Teile seines Heeres, unfhig zu helfen, am jen-fettigen Rheinufer stand. Entscheidend wurde eine zweite Schlacht, welche zwei Grafen Ottos den beiden Herzogen bei And ernach am Rhein lieferten; hier fiel Eberhard, und Giselbert ertrank in den Fluten des Stroms. Heinrich wurde von seinem Bruder begnadigt. Trotzdem verschwor ^versuch sich der leidenschaftliche Jngling von neuem mit vielen schsischen Adligen; ja er plante, Otto in Quedlinburg, wenn er das Osterfest feierte, zu ermorden. Aber der König war gewarnt worden, der Anschlag milang, und Heinrich muhte fliehen, wurde aber gefangen genommen und in Hast gefetzt. Da trat ein Wandel in feiner Seele ein; er entwich aus der Haft, aber nur, um sich zu Frankfurt im hrenen Bergewande während der Frhmesse des Weih-nachtstages seinem Bruder zu Fen zu werfen. Otto hob ihn auf und ver-zieh ihm; und seitdem konnte er auf feine unerschtterliche Treue zhlen. Gewaltig aber stand jetzt der König da. Er war stark genug, um der Die^erzog-die Herzogtmer nach Willkr zu verfgen und vergab sie an die, auf deren Treue er am meisten rechnete, an Glieder feiner Familie. Bayern ver-lieh er feinem Bruder Heinrich, Lothringen feinem Schwiegersohn Ko n -r a d, der dm Beinamen der Rote hatte, Schwaben feinem Sohn L i u d o l f. Er selbst beherrschte auer Sachsen Franken, das keinen Herzog wieder erhielt. Andrerseits traf er eine Neuerung, die von groer Bedeutung fr die Geschichte Deutschlands gewesen ist. Der deutsche Staat brauchte, zumal seit die Grafen sich weniger als Beamte denn als Fürsten fhlten, Beamte, die

17. Bilder aus der deutsch-preussischen Geschichte für ein- bis dreiklassige Volksschulen - S. 29

1892 - Osterburg : Danehl
Bilder aus der älteren deutschen Geschichte. 29 gewaltigen Hieben vermochten die Ungarn nicht lange stand zu halten, und sie ergriffen darum bald voll Angst und Entsetzen die Flucht. Nur sieben Mann, so erzählt die Sage, sollen mit abgeschnittenen Nasen und Ohren nach ihrem Heimatlande zurückgekehrt sein, um dort die schmachvolle Niederlage zu verkünden. Nach dieser entscheidenden Schlacht sind die Magyaren nicht wieder nach Deutschland gekommen. —Später nahmen sie das Christentum an, welches sie nach und nach an mildere Sitten gewöhnte. — 3. Die Kaiserkrönung in Rom. Auch in Italien stellte Kaiser Otto I. wieder die Ordnung her. Alles Land, welches einst zum Reiche Karls d. Gr. gehört hatte, unterwarf er wieder seinem Scepter und ließ sich dann im Vollbesitz seiner Macht in Rom zum Kaiser kröueu. Von nun an blieb die römische Kaiserwürde bei dem deutschen Reiche, und dieses erhielt den Namen: „Heiliges römisches Reich deutscher Nation!" 4. Ottos Familienleben. Ottos erste Gemahlin hieß Editha und war eine englische Königstochter. Otto hatte sie sehr lieb und suchte ihr das deutsche Land zu einer zweiten Heimat umzugestalten. Mit Vorliebe weilte sie in Magdeburg, welches damals noch ein kleines Elbfischerdorf war. Aus Liebe zu seiner Gemahlin ließ Otto diesen Ort verschönern und begabte ihn mit Stadtrechten, so daß Magdeburg bald einen erfreulichen Aufschwung nahm. Die Magdeburger Bürger sind Kaiser Otto für diese Fürsorge recht dankbar gewesen und haben diesem Danke durch die Errichtung eines prachtvollen Denkmals, das noch heute eine Zierde des „Alten Marktes" in Magdeburg bildet, den schönsten Ausdruck verliehen. Die heißgeliebte Editha wurde Otto bald durch den Tod entrissen, und Otto betrauerte mehrere Jahre lang den Verlust der teueren Gattin. Im fünften Jahre nach dem Tode der Editha vermählte er sich mit der schönen Adelheid, einer italienischen Königswitwe. Otto hatte der edlen Frau gegen ihre Feinde kräftigen Beistand geleistet, und aus Dankbarkeit reichte sie dem mächtigen Kaiser die Hand zum Ehebunde. Durch diese Vermählung gelangte Otto in den Besitz von ganz Oberitalien. — Ottos Familienglück wurde durch das Herzeleid, welches Heinrich, Ottos Bruder, diesem bereitete, oft getrübt. Heinrich glaubte nämlich, ihm gebühre die Kaiserkrone, weil er geboren war, als sein Vater schon die deutsche Kaiserkrone trug, während Otto das Licht der Welt erblickt hatte, als Kaiser Heinrich noch Herzog von Sachsen war. Durch einen mehrjährigen Krieg suchte nun Heinrich die Krone an sich zu reißen; er verband sich sogar mit den Feinden Ottos, um diesen zu verderben. Es gelang aber dem Kaiser, die Feinde

18. Lesestoffe aus allen Teilen der Geschichte - S. 127

1910 - Münster i. Westf. : Schöningh
Aristokratie. Allmählich wurde es Herkommen, daß nur der. dessen Vater schon ein Ritterlehen besessen, der also „ritterbürtig", außerdem ehelich geboreu und unbescholten war, Ritter werden könne. Nur ausnahmsweise ward einmal ein nicht Ritterbürt iger vom König znm Ritter geschlagen. Damit war das Rittertum aus einem bloßen Berufsstande, was es zuerst gewesen, zu einem Geburtsstaude geworden. 44. Ottos des Großen Persönlichkeit. E. Tümmler, Jahrbücher des deutschen Reiches unter Otto dem Großen. Leipzig 1876 (begonnen von R. Köpke). Versuchen wir, uns am Ende von Ottos irdischer Lausbahn die Züge seines Wesens zu vergegenwärtigen, so erscheint er uns, im Aeußern dem Vater ähnlich, als ein Mann von stattlichem und breitem Wuchs, voll königlicher Würde, sein Haupthaar, das er kurz zu schneiden Pflegte, hier und da ins Grane fallend, seine Angen leuchtend und von ans-blitzendem Glanze, die Gesichtsfarbe rötlich. Den Bart trug er länger, als es die Sitte der Väter gewesen war, und bei diesem seinem Barte pflegte er, wie noch die Sage meldet, zu schwören. Sein Gang war ungleich, bald rasch, bald bedächtiger, seine Tracht nur die vaterländische, wie sein ganzes Wesen. Er liebte das fürstliche Vergnügen der Jagd, für welche es in Italien eingezäunte Gehege gab, weun mich nicht ganz so leidenschaftlich als sein Vater, den die Volkssage deshalb als den Vogelsteller verewigt hat; auch das Brettspiel gewährte ihm öfter Unterhaltung, und bisweilen tummelte er mit königlicher Wucht fein Roß im Kampfspiele. Die uiedersächsische Mundart, die den Oberdeutschen als eine halb fremdartige erschien, war Ottos Muttersprache und die einzige, die er geläufig redete, deuu nur selten ließ er sich herbei, französisch oder slawisch zu sprechen, obgleich er es vermochte. Gelegentlich wird ihm jedoch der romanische Morgengruß von man in den Mund gelegt. Die lateinische Sprache blieb ihm fremd, da er, als Krieger in rauher Zeit ausgewachsen, keine gelehrte Bildung erhalten hatte. Verhandlungen oder Schriftstücke in lateinischer Zunge mußten ihm daher verdolmetscht werden. Aber wir wüßten auch nicht von irgend welcher näheren Beziehung zur deutschen Literatur, außer daß aus feine Aussöhnung mit Heinrich ein Geistlicher am Hose ein halb deutsches, halb lateinisches Lied dichtete und vielleicht überreichte. Doch besaß er eine rasche Fassungsgabe, und es fehlte ihm nicht an Sinn für höhere Geistesbildung; denn ebenso wie seine Mutter erst als Witwe lesen und schreiben gelernt hatte, so lernte auch er die Buchstaben in reiferen Jahren nach dem Tode Edgithas, so daß er Bücher zusammenhängend lesen und verstehen konnte, eine Kunst, die damals unter dem deutschen Adel noch etwas verbreiteter gewesen sein soll, als im folgenden Jahrhundert. Seinen Sohn Otto, dessen Mutter Adelheid selbst für eine gelehrte Frau galt, ließ er von früh ans und mit gutem Erfolge in die Wissenschaften einführen. Er zog auch gern namhafte Gelehrte in fein Reich, wie auf dem ersten

19. Von Armin bis zum Augsburger Religionsfrieden - S. 119

1893 - Altenburg : Pierer
119 wieder auf und will auf deutscher Grundlage das rmische Kaisertum wieder aufrichten. Darum berschreitet er Deutschlands Grenzen und unternimmt die Zge nach Italien. Und was erreicht er dadurch? Er gewinnt Italien, dehnt also des Reiches Herrschaft der jenes Land aus. Er erlangt die rmische Kaiserkrone und steigt dadurch empor zum obersten Herrn der Christenheit, dem selbst der Papst nnterthan ist. Durch die Kaiserkrnung Ottos erlangt das deutsche Volk den Vorrang unter den Vlkern des Abendlandes. Das war gewi eine groe Errungenschaft. Inwiefern? Aber sie hatte nun auch manchen Nachteil im Gefolge. Inwiefern? Die Herr-schuft in Italien steht auf schwachen Fen; sie erfordert vielfache Zge des Kaifers in das Land, lange Anwefenheit in demselben, lange Abwesenheit vom Reiche; Otto mu seine Kraft teilen. Anfangs kam die ganze Kraft dem deutschen Reiche zu gute, jetzt nur ein Teil dieser Kraft. Letzteres mute infolgedessen leiden. Durch die Erwerbung Italiens und der Kaiserkrone wird die Kraft des Kaisers zersplittert und dessen Aufmerksamkeit von dem Reiche abgelenkt. System. Bedeutung und Folgen der Kaiserkrnung: a. Das deutsche Volk erlangt den Vorrang unter den Vlkern des Abendlandes. b. Der deutsche Kaiser ist der oberste Herr der abendlndischen Christenheit. c. Die Kraft des Kaisers wird zersplittert und seine Aufmerksam-keit von dem Reiche abgelenkt. Methode. 1. Zusammenfassung der gesamten Geschichte Ottos. 2. Inwiefern kann man dem Kaiser Otto den Beinamen der Groe" geben? 3. Nachweis, da Heinrich den Grundstein zum Bau des Reiches gelegt und das Gerste zu demselben aufgefhrt hat, während Otto den Bau durch die innere Ausgestaltung und die Er-Werbung der Kaiserkrone vollendet hat. 4. Wie hat sich der Ausbau des Reiches bis zu dem jetzt er-ruugenen Hhepunkt vollzogen? 5. Durch welche Jahreszahlen wird die Entwickelung des deutschen Reiches bis zu Otto d. Gr. markiert? (9. 200. 476. 500. 800. 933. 955. 962.) 6. Ob diese Errungenschaft dem Reiche zum Nutzen gereichte?

20. Deutsche Geschichte bis zum Ausgange des Mittelalters - S. 46

1908 - Leipzig : Deichert
46 Iii. Die deutsche Kaiserzeit 9191254. Reiches nach Erfurt und bezeichnete ihnen Otto, den ltesten Sohn aus seiner kirchlich anerkannten Ehe, zu seinem Nachfolger. In Mem-leben (an der Unftrut) ist er hierauf im Juli 936 gestorben, und sein Krper ist neben seiner Gemahlin Mathilde in der Kirche des von ihm gestifteten Klosters zu Quedlinburg beigesetzt worden. 2. Otto I. der Groe 936973. 1. Ottos Auffassung von seiner kniglichen Stellung. Auf dem Reichstage zu Erfurt hatten die Groen des Reiches einmtig dem Vorschlage König Heinrichs beigestimmt und seinen Sohn Otto zum Könige gewhlt. Nachdem dieser in Aachen feierlich gekrnt war, leisteten sie ihm den Eid der Huldigung, und die Herzge dienten ihm als die ersten Vasallen des Reiches beim Mahle. Aber bald trat eine Trbung dieses Verhltnisses ein. Die Herzge waren nicht geneigt, ihre Macht durch die des vierundzwanzigjhrigen Knigs mehr und mehr in Schatten stellen zu lassen; dieser selbst aber verlie die weise Zurckhaltung seines Vaters. Wie er sich von dem Erz-bischos von Mainz feierlich hatte krnen lassen, so wollte er im Voll-geshle seiner Wrde seinem Gebote auch durch alle Teile des Reiches Ansehen verschaffen. Als die Folge hiervon ergaben sich langwierige Zwistigkeiten. 2. Die Auflehnung des Bayernherzoges. In Bayern starb Herzog Arnulf. Sein Sohn und Nachfolger versagte dem Könige Otto die Huldigung. Dieser besiegte ihn und gab das Herzogtum einem andern Sohne Arnulfs, Berthold, dem er aber die Ver-fgung der die geistlichen Gter entzog. 3. Besiegung Thaukmars. Hierber entstand Unzufriedenheit bei den brigen Groen des Reiches, die noch durch andere Vorgnge gesteigert wurde. Herzog Eberhard von Franken kam in Streit mit einem schsischen Nachbar, der zum Bruche des Landfriedens fhrte. Eberhard wurde nebst seinem Anhange von dem Könige zu harter, teilweise entehrender*) Strafe verurteilt und sann auf Rache. Er verbndete sich mit Thankmar, Ottos Halbbruder, der aus einer frheren, von der Kirche nicht anerkannten Ehe Heinrichs I. stammte, sowie mit schsischen Groen, die mit Ottos straffem Regimente nn-zufrieden waren. Thankmar brachte auch Ottos jngeren Bruder Heinrich in seine Gewalt und bergab ihn Eberhard von Franken; er selbst setzte sich in der Eresburg (einer Bergfeste an der oberen Sdtemel) fest. Diese wurde von Otto erobert, wobei der Stiefbruder in der Burgkapelle im Kampfe den Tod fand. Auch die andern schsischen *) Die Anhnger muten ffentlich Hunde nach der Pfalz zu Magdeburg tragen.