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1. Leitfaden zur allgemeinen Geschichte - S. 154

1877 - Langensalza : Beyer
— 154 — Kirchengut ward säculartfiert). 3tuf diese Wetfe ward auch Preußen für seine Verluste jenseit des Rheines reichlich bedacht. Endlich stellte Bonaparte am 18. Mai 1804 die erbliche Monarchie in Frankreich wieder her und nannte sich Napoleon I. Kaiser der Franzosen. Im daraus folgenden Jahre wurden auch die italienischen Republiken zu einem Königreiche vereinigt, welches Napoleon ebenfalls als König von Italien beherrschte. n. Die uapolconischen Kriege von 1805—1812. § 181. Der dritte Koatitionskrieg gegen Arankreich 1805. Auf Anstiften Englands kam eine dritte Coalition gegen Frankreich zu Staude. An derselben nahmen anßer England auch Schweden, Rußland und Oesterreich teil. Sofort gierig Napoleon über den Rhein, nahm den österreichischen General Mack bei Ulm mit 24000 Mann gefangen, zwang die süddeutschen Fürsten zu einem Bündniß mit Frankreich, und zog bald daraus in Wien als Sieger ein. Die Oesterreicher zogen sich nach Mähren zurück und verbanden sich mit den indessen herbeigeeilten Russen. In der Nähe von Brünn kam es zur Schlacht bei Austerlitz (2. December 1805). Diese Schlacht wird auch die Dreikaiserschlacht genannt, weil in ihr alle drei Kaiser bei ihren Heeren anwesend waren. Die Oesterreicher und Russen wurden geschlagen und Kaiser Franz Ii. von Oesterreich sah sich zum Frieden von Preß bürg genötigt. In demselben trat Oesterreich an das Königreich Italien Venedig, an Bayern Tyrol ab, auch Baden und Würtemberg wurden mit österreichischem Gebiete bedacht. Außerdem aber verübte Napoleon noch eine Menge Acte der Willkür. Baden machte er zum Großherzogtum, Baiern und Würtemberg zu Königreichen, seinen Bruder Joseph erhob er zum König von Neapel. Sechzehn deutsche Fürsten bewog er zur Stiftung des sogenannten Rheinbundes, zu desseu Protector er sich ernennen ließ. Der Rheinbund mußte ihn in allen Kriegen, welche er führte, mit Truppen unterstützen. Darauf ließ Napoleon dem deutschen Kaiser Franz H. erklären, er erkenne ein deutsches Reich nicht mehr an. In Folge dessen legte Franz Ii. die deutsche Kaiserkrone nieder und nannte sich Franz I., Kaiser von Oesterreich. So erlosch das römisch-deutsche Kaiserreich nach tausendjährigem Bestehen (6. August 1806). Während aber Napoleon im Jahre 1805 gegen Oesterreich gezogen war, hatte seine Flotte gegen die Engländer zur See gekämpft, war aber in der Schlacht bei Trasalgar (an der spanischen Küste) 21. Oc-tober 1805 von dem berühmten englischen Admiral Nelson vernichtet worden. Nelson selbst aber kam in dieser Schlacht um. Großmütig sorgte das dankbare England für seine Familie. § 182. Der Krieg Preußens gegen Irankreich, 1806 öis 1807.

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1. Deutsche Geschichte - S. 67

1865 - Langensalza : Greßler
Franz Ii. 67 den Oesterreichern. Gleich glücklich focht ein anderer französischer General in Deutschland. Alles dies veranlaßte den Frieden zu Luneville (1801), in welchem der Rhein als Grenze zwischen Deutschland und Frankreich bestimmt wurde und wodurch ersteres 1290 Hw. mit fast 4 Millionen Menschen verlor. Auch die übrigen Mächte — England, Rußland, Portugal und die Türkei, söhnten sich mit Frankreich aus, und so schien wieder Ruhe ein- treten zu wollen. Diese Zeit benutzte Bonaparte, die innere Wohlfahrt des Landes zu befördern; auch ließ er sich 1804 vom Senat unter dem Namen Napoleon I. zum erblichen Kaiser der Franzosen erklären. Von da ab kannte der Hochmuth dieses Mannes keine Grenzen mehr und mit freigebigen Händen schenkte er Kronen und Länder an seine Familienglieder und Generale. Das ward den übrigen Mächten endlich zu viel, und so verbanden sich England, Rußland, Schweden und Oesterreich von Neuem gegen Frankreich (1805). Eiligst brach Napoleon gegen seine Feinde aus, zwang den österreichischen Feldherrn Mach in Ulm sich zu ergeben, zog in Wien ein, und schlug am 2. December 1805 die vereinigten Oesterreicher und Russen bei Austerlitz. Hier- nach kam der Friede zu Presburg zu Stande, in welchem Oesterreich Venedig abtreten und auf Tyrol und alle seine Be- sitzungen in Schwaben verzichten mußte. Zugleich wurden Baiern und Würtemberg zu Königreichen, Baden zum Großherzogthum und alle drei unabhängig vom deutschen Reiche erklärt. — Nicht so glücklich wie zu Lande waren die Franzosen zur See, und der englische Avmiral Nelson erfocht über sie bei Trafalgar einen glänzenden Sieg. Das aber störte Napoleon in seinen weitern Plänen durchaus nicht. Um die Schwächung Deutschlands zu vollenden, stiftete er 1806 den Rheinbund, durch welchen 16 deutsche Fürsten sich von Kaiser und Reich lossagten und Napoleon als ihren Protector (Beschützer) anerkannten. Dies veranlaßte Franz Ii. die deutsche Kaiserkrone niederzulegen und sich von da ab Franz I., Kaiser von Oesterreich zu nennen. Damit endete das einst so mächtige und allseitig gefürchtete tausendjährige deutsche Reich. Jetzt war Napoleons Bestreben darauf gerichtet, Preußen zu demüthigen, was ihm auch in vollstem Maaße gelang.*) Nach alle dem standen ihm nur noch England und Rußland entgegen, *) Siehe Cnrsns Iii. 5*

2. Grundriß der deutschen Geschichte für die mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. 135

1871 - Koblenz : Bädeker
Auflsung des deutschen Reichskrpers. . 31. 135 Napoleon sich erklrte. Die verbndeten Fürsten verpflichteten sich in einer Allianz mit Frankreich, an jedem Continentalkriege dieser Macht mit einem bestimmten Contingente Theil zu nehmen. Franz Ii., der schon 1804, um mit Rußland und Frankreich in gleichem Range zu stehen, den Titel eines erblichen Kaisers von Oesterreich als Kaiser Franz I. angenommen hatte,' verzichtete nun auf die Wrde des Reichsoberhauptes; die Reichsgerichte zu Wetzlar und Wien, so wie die Reichsversammlung zu Regensburg lsten sich auf. Eine Menge bisher reichsunmittelbar gewesener Stnde wurde fr mediatisirt erklrt und mit Hlfe franzsischer Truppen der Souverainett der Mitglieder des Rheinbundes unterworfen, sich dagegen erhebende Stimmen aber gewaltsam zum Schweigen gebracht (Buchhndler Palm erschossen).

3. Kleine vaterländische Geschichte - S. 63

1883 - Langensalza : Beyer
— 63 — § 117. Als erster Konsul stellte Bonaparte auch das Kriegsglück gegen die Österreicher wieder her, er besiegte dieselben bei Marengo in Oberitalien (14. Juni 1800). Und da auch General Moreau den Erzherzog Johann bei Hohenlinden in Süddeutschland schlug (3. Dezember 1800), so sah sich Österreich zum Frieden von Luneville in Lothringen genötigt. In demselben mußte das deutsche Reich alle Besitzungen aus dem linken Rheinufer an Frankreich abtreten. Nun schlossen auch die übrigen Mächte mit Bonaparte unter ungünstigen Bedingungen Frieden, so England zu Amiens (1802). Die deutschen Fürsten, welche aus dem linken Rheinufer durch den Frieden von Luneville Gebiet verloren hatten, wurden dafür durch den sogenannten Reichsdeputationshauptschluß von 1803 meistenteils durch geistliche Besitzungen entschädigt (das Kirchengut ward säkularisiert). Aus diese Weise ward auch Preußen für seine Verluste jenseit des Rheines reichlich bedacht. Endlich stellte Bonaparte am 18. Mai 1804 die erbliche Monarchie in Frankreich wieder her und nannte sich Napoleon I. Kaiser der Franzosen. Im daraus folgenden Jahre wurden auch die italienischen Republiken zu einem Königreiche vereinigt, welches Napoleon ebenfalls als König von Italien beherrschte. Ii. Die napoleonifchen Kriege von 1805—1812. Der dritte Koalitionskrieg gegen Frankreich 1805. § 118. Auf Anstiften Englands kam eine dritte Koalition gegen Frankreich zustande. An derselben nahmen außer England auch Schweden, Rußland und Österreich teil. Sofort ging Napoleon über den Rhein, nahm den österreichischen General Mack bei Ulm mit 24 000 Mann gefangen, zwang die süddeutschen Fürsten zu einem Bündnis mit Frankreich, und zog bald darauf in Wien als Sieger ein. Die Österreicher zogen sich nach Mähren zurück und verbanden sich mit den indessen herbeigeeilten Russen. In der Nähe von Brünn kam es zur Schlacht bei Austerlitz (2. Dezember 1805). Diese Schlacht wird auch die Dreikaiserschlacht genannt, weil in ihr alle drei Kaiser bei ihren Heeren anwesend waren. „ Die Österreicher und Russen wurden geschlagen, und Kaiser Franz Ii. von Österreich sah sich zum Frieden von Preßburg genötigt. In demselben trat Österreich an das Königreich Italien Venedig, an Bayern Tyrol ab, auch Baden und Würtemberg wurden mit österreichischem Gebiete bedacht. Außerdem aber verübte Napoleon noch eine Menge Akte der Willkür. Baden machte er zum Groß-herzogtum, Bayern und Würtemberg zu Königreichen, seinen Bruder Joseph erhob er zum König von Neapel. Sechzehn deutsche Fürsten bewog er zur Stiftung des sogenannten Rheinbundes, zu dessen Protektor er sich ernennen ließ. Der Rheinbund mußte ihn in allen Kriegen, welche er führte, mit Truppen unterstützen. Darauf ließ Napoleon dem deutschen Kaiser Franz Ii. erklären, er erkenne ein deutsches Reich nicht mehr an. Infolge bessert legte Franz Ii. die deutsche Kaiserkrone nieder und nannte sich Franz I., Kaiser von Österreich. So erlosch das römisch-deutsche Kaiserreich nach tausendjährigem Bestehen (6. August 1806). Während aber Napoleon im Jahre 1805 gegen Österreich gezogen war, hatte seine Flotte gegen die Engländer zur See gekämpft, war aber in der Schlacht der Trafalgar (an der spanischen Küste) 21. Oktober 1805 von dem berühmten englischen Admiral Nelson vernichtet worden. Nelson selbst aber kam in dieser Lchlacht um. Großmütig sorgte das dankbare England für seine Familie.

4. Leitfaden und Lesebuch der Geschichte für Schulen - S. 95

1873 - Berlin : Prausnitz
. 28. Die Jahre der Knechtschaft. 95 wurden Kurfrstenthmer. Das deutsche Reich war durch diese gewaltsame Umgestaltung der bestehenden Ordnung in Trmmer geschlagen. 5. Im Jahre 1804 setzte sich Napoleon die Krone von Frankreich, das Jahr darauf die eiserne Krone der Lombarden aufs Haupt und war nun Kaiser von Frankreich und König von Italien. Da verbanden sich England, Oesterreich, Ru-land und Schweden zur dritten Coalition. Napoleon lie nicht auf sich warten. Er kam mit 5 Heeren, zwang Baiern, Wrtemberg, Baden, ihm Truppen zu liefern, Gene-ral Mack, in Ulm eingeschlossen, ergab sich mit 24,000 Mann, Napoleon zog in Wien ein, siegte in der Dreikaiserschlacht bei Ansterlitz der Oesterreicher und Russen, und Franz Ii. 1805 schlo mit ihm den harten Preburger Frieden. Oesterreich verlor Venedig an Italien, Tyrol fr Salzburg an Baiern und alle seine Besitzungen in Schwaben an Baden und Wrtemberg. Die Kurfrsten von Baiern und Wrtemberg erhielten aus der Hand des Siegers die Knigskrone. Preußen mute Anspach (an Baiern), Cleve (an Murat), Neufchatel (an Berthier) abtreten und dafr Hannover annehmen, wodurch es aber mit England Krieg bekam und zur See viel Schaden litt. 1806 stiftete Napoleon den Rheinbund, wodurch 16 1806 deutsche Fürsten (darunter Wrtemberg, Baden, Hessen) sich von Kaiser und Reich lossagten und ihn als Protector ihres Bundes whlten. Jedes der Bundesglieder erhielt volle Souveraiuett im Innern. Damit war das tausendjhrige deutsche Reich, nachdem es schon Jahrhunderte lang nur noch ein Schatten gewesen, vollstndig aufgelst. Der Kaiser nannte sich von da an Franz I. Kaiser von Oesterreich. Achter Zeitraum. Bis 1861. . 28. Die der Knechtschaft. Von 1806 bis 1812. 1. Preußen hatte von Napoleon Unbill der Unbill zu

5. Die Geschichte der Völker - S. 109

1835 - Dresden [u.a.] : Arnold
Oesterreich. 10s) Oesterreich durch die Vermählung des Großherzogs Franz mit Maria Theresia, der ältesten Tochter Kai- sers Karl Vi., vereinigt. Die südlichen oder katholischen Niederlande, welche Oesterreich ebenfalls seit 1713 besaß, wurden während des französischen Nevolutionkrieges im Frieden von Campo formio 1797 an Frankreich abgetreten; Oester- reich bekam aber dafür die Stadt Venedig und einen Theil der Besitzungen Venedigs in Ober-Ztalien. — Zn den Jahren 1805 und 1809 führte der Staat zwei sehr unglückliche Kriege gegen Frankreich, verlor die italienischen Länder und wurde sogar durch den Verlust der südlichsten deutschen Provinzen von dem adriatischen Meere abgeschnitten. Durch den Krieg von 1813 an, in welchem Oesterreich sich der großen Verbindung gegen Napoleon anschloß, erwarb es aber alles Verlorene wie- der. Zn Folge des Friedens zu Preßburg, welcher den Krieg von 1805 endigte, legte der gegenwärtige Be- herrscher der Monarchie, Franz, die Kaiserkrone Deutsch- lands am 6ten August 1806 nieder; er hatte aber be- reits i. Z. 1804 das Erzherzogthum Oesterreich als Kaiserthum erklärt, und regiert daher gegenwärtig als Kaiser Franz I. von Oesterreich, da er als römisch- deutscher Kaiser Franz Ii. hieß. Preußen. Zwei Länder, Brandenburg in Deutschland und Preußen in den polnischen Ländern, an dem Pregel ge- legen, sind die Stammländer der gegenwärtigen preuß- ischen Monarchie. Die Mark Brandenburg wurde unter Kaiser Otto l. i. Z. 928 als Schutz gegen die slawischen Völker an-

6. Von der Französischen Revolution bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts - S. 63

1912 - Langensalza : Beltz
Die Auflösung des alten Deutschen Reiches. 6i$ der österreichischen Monarchie werden wir uns als Kaiser Franz I. von Österreich bei dem Frieden, der zwischen uns und den übrigen Mächten der benachbarten Staaten besteht, bemühen, sie auf jene Stufe von Glück und Wohlfahrt zu heben, die hinfort beständig der Gegenstand unserer Wünsche und der Zweck unserer Sorgfalt und Anstrengung sein wird. Gegeben in unserer Hauptstadt und Residen; Wien, den 6. August 1806,, im 15. Jahre unserer Regierung. Franz Ii." In Haltsangabe: Der deutsche Kaiser Franz Ii. erklärte im Jahre 1806: Er habe sich bemüht, alle Verpflichtungen, die ihm als dem Reichsober Haupt aus dem Preßburger Vertrage erwachsen waren, zum Besten des Reicbes zu erfüllen und die so wiederhergestellte Ruhe nach allen Seiten zu befestigen. Es waren damals große Veränderungen im Reiche vor sich gegangen; aber der Kaiser habe gehofft, auch diesen neuen Verhältnissen sich anpassen und seinen kaiserlichen Pflichten nachkommen zu können. Doch bald hätten ihn neue Vorkommnisse überzeugt, daß das ganz unmöglich sein würde. Durch die dann unterzeichnete Übereinkunft zwischen mehreren süddeutschen Staaten und Napoleon, durch die mehrere Stände vom Reiche sich trennten, wurde er in seiner Überzeugung bestärkt. Alle Hoffnung auf eine weitere segensreiche Wirksamkeit als Reichsoberhaupt war nun gänzlich zerstört. Darum verzichte er auf die Kaiserkrone, die nun ja keinen Wert nt eil r habe. Er erkläre die Würde eine Kaisers als erloschen Er lege die Kaiserkrone nieder und verzichte auf die Oberherrschaft im Deutschen Reiche. Zugleich erkläre er alle Kurfürsten, Fürsten, Beamte, Diener und Untertanen des Reiches der Pflichten gegen ihn, des bisherigen Reichsoberhauptes, entbunden. Desgleichen seien auch alle deutschen Provinzen und Länder ihrer Verpflichtungen gegen das Deutsche Reich entledigt; das Deutsche Reich sei mithin ausgelöst. Franz Ii. entzog seine sämtlichen Erbstaaten dem deutschen Reichsverband und vereinigte sie mit der österreichischen Monarchie und nannte sich fortan Franz I., Kaiser von Österreich. Ergänz ung: In dieser „Abdankungsurkunde" werden zwei Tatsachen erwähnt, über die wir uns noch nähere Aufklärung verschaffen müssen: 1. Der Preßburger Vertrag. — Vermutung: Das war gewiß, ein neuer Friede nach einem neuen unglücklichen Kampfe des deutschen Kaisers gegen Napoleon. 2. Die Übereinkunft zwischen mehreren süddeutschen Fürsten und rheinischen Ständen und Napoleon. — Vermutung: Mehrere Fürsten, süddeutsche und rheinische, haben sich vom Deutschen Reiche getrennt und mit dem Kaiser der Franzosen einen Bund geschlossen. Bestätigung und Darbietung: Es war so. 1. Der Kaiser von Österreich Hatte eine letzte Anstrengung gegen Napoleon versucht, um das in den früheren unglücklichen Kriegen verlorene deutsche Land wieder zurückzugewinnen. Zu diesem Zwecke verband er sich mit Rußland und England. (Zu Wasser kämpften die Franzosen unglücklich. In der Seeschlacht bei Trafalgar wurde ihre Flotte durch die Engländer vernichtet.) Aus dem Festlande dagegen war Napoleon wiederum vom Kciegs-glück begünstigt. Er konnte ungehindert durch Süddeutschland vorrücken —

7. Hilfsbuch für den Geschichtsunterricht in Seminaren - S. 352

1905 - Breslau : Hirt
352 Die Neuzeit. Dritte Periode, 1789—1815. Hannover eine preußische Besatzung nicht. Es verfügte selber über reiche Hilfsmittel und ein schlagfertiges Heer; aber die Regierung verbot jeden Widerstand und „alles, was Ombrage machen könnet. Durch die Kapi- 1803 tulation von ©uttnqeu ^"v7°Dremeu) wurde das ganze Land mit seinen Festungen und Kriegsvorräten dem Feinde übergeben, das Heer fast ohne Schwertstreich hinter die Elbe geführt, entwaffnet und aufgelöst. Das Land wurde bis aufs Blut ausgesogen, das Privatvermögen des Königs sowie der reiche Inhalt der Zeughäuser nach Paris geschleppt. Die hannoverschen Soldaten entkamen zum großen Teil nach England, bildeten dort die „deutsche Legion" und erwarben sich in Spanien im Kampfe gegen Frankreich unvergängliche Lorbeeren. Hannover war ein deutsches, neutrales Land, ein Teil des Deutschen Reiches; aber Napoleon wußte, was er diesem bieten durfte, er verhöhnte es bald noch mehr. b. Napoleons Krönung. Seine heftigsten Feinde waren die Mitglieder und die Freunde der entthronten Königsfamilie; ein Mitglied der- V h"selben, der Herzog von Enqhien, hielt sich in Baden, also auf deutschem Reichsgebiete auf. Obwohl dessen Teilnahme an jenen Verschwörungen durchaus uuerwieseu war, ließ Bonaparte ihn aufheben, nach Frankreich schleppen, zum Tode verurteilen und erschießen (1804). Fast alle waren über diese Schandtat entrüstet, England, Rußland, Schweden brandmarkten sie; doch der Regensburger Reichstag nahm auch diesen Schimpf ruhig hin. Der französische Senat aber erklärte, es sei für die Ruhe und das Glück Frankreichs erforderlich, Bonaparte die Kaiferwürde zu verleihen; das 1804 Volk stimmte dem zu, und so ward der erste Konsul als Napoleon I., i » Kaiser der Franzosen, feierlich verkündet; der Papst mußte selber nach Paris kommen und ihn salben (2. Dezember). Die meisten Fürsten erkannten ihn an, auch der deutsche Kaiser Franz Ii., nachdem er zuvor den Titel eines erblichen Kaisers von Österreich angenommen hatte. (Als solcher nannte er sich von jetzt an Franz I.) Napoleon erhob die Glieder seiner Familie zu Prinzen und Prinzessinnen mit reichen Einkünften; bald überstrahlte sein Hof alle anderen Fürstenhöfe. Noch in demselben Jahre besuchte er Aachen, Cöln und Mainz, und Volk und Fürsten wetteiferten miteinander, ihm zu huldigen. Zu Anfang des fol- 1805 gendenjahres wurde die ctsalpmische Republik in ein Königreich Italien umgewandelt; die kleineren italienischen Staaten mußten ihre Einverleibung in dasselbe als besondere Gnade erbitten, und Napoleon setzte sich in Mailand die eiserne Krone der Lombarden mit den Worten aufs Haupt: ..Gott Lab sie mir, wehe.bjnn^er sie berührt!" c. Abschluß der Koalition; Ulm und Trafalgar. Den fortgesetzten Bemühungen des englischen Ministers Pitt gelang es, Rußland, Öster- 1805 reil und England m einer dritten Koalition gegen Frankreich zu vereinigen, der sich auch Neapel und Sckweden anschlossen. Beide

8. Bilder aus der deutschen und preußischen Geschichte für Elementarschulen - S. 66

1878 - Münster : Regensberg
— 66 — lings seinem Winke. Ihm ward es folglich nicht schwer, sich an die Spitze der ganzen französischen Macht zu stellen. Im Jahre 1799, nachdem er die bisherige Verfassung der Republik mit Gewalt aufgehoben und bestimmt hatte, daß Frankreich fortan durch drei Konsuln sollte regiert werden, ließ er sich zum Oberkousul wählen. Doch das genügte seinem Ehrgeize nicht; er sehnte sich nach einer Krone, und der Senat kam seinem Wunsche entgegen. Am 18. Mai 1804 erklärte ihn dieser zum erblichen Kaiser der Franzosen, und nicht lauge nachher ließ er sich auch zum erblichen Könige von Italien ernennen. Napoleons stolze Anmaßungen gingen mit jedem Tage weiter; die Folge aber davon war, daß im Jahre 1805 England, Oesterreich, Rußland und Schweden das dritte große Büudniß gegen Frankreich schlossen. Baiern, Würtemberg und Baden wurden durch Napoleon gezwungen, auf seine Seite zu treten, und nun zogen mächtige Heere gegen die Verbündeten. Das Kriegsglück war den Franzosen wiederum günstig, und Oesterreich mußte den Frieden zu Preßburg mit schweren Opfern erkaufen. Nun handelte Napoleon in Deutschland nach Lust und Willkür. Sechszehn Fürsten nöthigte er, sich vom deutschen Reiche loszusagen und vereinigte sie zu einem Bunde, welchen er den Rh ein-bund nannte, und zu dessen Protektor oder Beschützer er sich selbst auswarf. Als dieses geschehen, legte Franz Ii. am 6. August 1806 seine Würde als deutscher Kaiser freiwillig nieder, und hieß von da an bloß nach seinen Erbländern Franz I., Kaiser von Oesterreich. Friedrich Wilhelm Iii. war bisher auf's eifrigste bemüht gewesen, seinem Lande die Segnungen des Friedens zu erhalten, denn er liebte seine Unterthanen und kannte die Gräuel des Krieges; aber wie wäre es. möglich gewesen, entern Eroberer gegenüber, der anch Preußens Verderben längst beschlossen hatte, den

9. Geschichte der neueren Zeit - S. 363

1861 - Münster : Coppenrath
363 es meine Familie umgibt, nie bereuen werde." Am 2. De- zember 1804 wurde er als Napoleon 1. vom Papste Pius Vii. feierlichst zu Paris in der Kirche Notre-Dame gekrönt. So war der Kreislauf der Nevolution von der Mo- narchie zur Monarchie, fast wie im alten Nom, vollbracht. Feste aller Art, mit orientalischem Gepränge, riefen das Volk zur Freude auf über das Ende des Freiheitstraumes. Der neue Kaiser umgab seinen Thron mit einem glänzenden Hof- staate, an welchem die alten Titel, Orden und Rangstufen unter anderer Form wieder auflebten. Er selbst blieb zwar stets militärisch einfach, aber die Glieder seiner Familie wur- den zu Prinzen und Prinzessinnen, seine Generäle zu Mar- schällen erhoben und mit großen Einkünften an den neuen Kaiserthron geknüpft. Jener wichtige Regierungswechsel in Frankreich hatte auch in Oesterreich einen wichtigen Staatsakt zur Folge. Kaiser Franz Ii., der nach allen Vorgängen das deutsche Reich mit Sturmeseile seinem gänzlichen Verfalle entgegeneilen sah, fühlte sich zur Aufrechthaltung der Würde seines eigenen Reiches ver- pflichtet, hinter jener Erhebung nicht zurückzubleiben. Durch ein feierliches Gesetz erklärte er sich daher am 11. August 1804 als Franz I. zum Erbkaiser von Oesterreich. Diese neue Umänderung wurde auch von Napoleon bereitwillig gegen die Anerkennung seiner eigenen Kaiserwürde von Seiten Oester- reichs ausgenommen. Napoleon schritt jetzt auf seiner glänzenden Bahn immer kühner vorwärts. Selbst der Kaiserthron genügte seinem Ehr- geize nicht; er wußte es dahin zu bringen, daß die italienische Republik ihn auch zum erblichen Könige von Italien er- nannte. Am 26. Mai 1805 setzte er die eiserne Krone der Lombarden auf sein Haupt, mit den Worten: „Gott gab sie mir; wehe Dem, der sie berührt!" Seinen Stiefsohn Eugen Beauharnais ernannte er zum Vicekönige von Italien. Zugleich vereinigte er die ligurische Republik mit Frankreich.

10. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 286

1875 - Münster : Coppenrath
— 286 — Kaiser und Reich lossagten, sich zu einem Bunde vereinigten und Napoleon als den Protector oder Schutzherrn desselben anerkannten. Für diesen Schutz gaben sie das Versprechen ab, ihm mit 63,000 Mann in allen seinen Kriegen beizustehen. Da legte Franz Ii. den deutschen Kai-sertitel, der nun keinen Sinn mehr hatte, ab, und führte seit dem 6. August 1806 den schon 1804 angenommenen Titel Franz I., Kaiser von Oesterreich. So endete am gedachten Tage das tausendjährige deutsche Reich! — Der letzte deutsche Kaiser, der ein und zwanzigste des erlauchten Hauses Habsburg, welches über 400 Jahre lang die deutsche Kaiserkrone trug, die älteste und schönste der Christenheit, hatte seiner großen Vorfahren nicht unwürdig gestritten gegen den Riesen der Zeit und stets jedes Opfer an Gut und Blut gebracht, um Deutschlands Freiheit und Ehre zu retten. Daß aber der edele Kaiser auch in der Folge Deutschland noch immer warm im Herzen trug und für dessen Freiheit und Ehre Alles einzusetzen stets bereit war, werden wir später sehen. 81. Vierte Koalition gegen Frankreich (1806). Friede zu Tilsit (1807). Von den Hauptmächten Europas stand fast nur noch Preußen unangefochten da. Der König, Friedrich Wilhelm Iii., der unablässig bemüht war, seinem Volke das Glück des Friedens zu erhalten, so lange dieser mit der Nationalehre im Einklänge bliebe, ward jetzt von dem französischen Machtgebieter auf das Uebermuthigste zum Kriege herausgefordert. Nicht genug, daß dieser durch die Bildung des Rheinbundes nur zu deutlich seine Absicht an den Tag gelegt hatte, mit der einen Hälfte Deutschlands die andere zu unterjochen; nicht genug, daß dieser Preußen schon mit England verfeindet hatte, bot er jetzt, mitten im Frieden, Hannover, als wäre es noch sein Eigenthum, wieder den Engländern an. Empört über diese und andere Ungerechtigkeiten erklärte der König an Frankreich den Krieg. Obschon das preußische Heer vom besten Muthe beseelt und durch 22,000 Sachsen verstärkt war, so blieb dennoch der Kampf zu ungleich gegen das große, kampfgeübte Heer der Franzosen und ihrer Verbündeten, welches vom Kaiser selbst und von feinen ersten Feldherren angeführt wurde. Die preußischen Heerführer waren größtenteils schon hochbejahrt und in der neuen Kriegesweife weniger geübt; die jungen Offiziere ohne Erfahrung, aber voll Ueber-

11. Lehrbuch der Weltgeschichte - S. 517

1852 - Leipzig : Wigand
Specielle Geschichte. 517 den Protector des Bundes anerkannten. Durch diesen Bund waren die kleinern deutschen Fürsten von dem Einflüsse Oesterreichs (auch Preußens) losgerissen, und an das Interesse des französischen Kaisers gesesselt. (Das deutsche Reich hatte seit Karl dem Großen (von 800 nach Christo) bis auf Franz Ii. (1806) 56 Kaiser gehabt und 1006 Jahre bestanden.) Die einzelnen Bundesstaaten stellten zusam- men 63,000 Mann als Contingental - Armee, der Protector aber ein Heer von 200,000 Mann. In Deutschland hatte man bisher gegen 400 reichsunmittelbare Stände gezählt; durch einen Reichsdeputations- hauptschluss und durch den rheinischen Bund aber schmolzen sie auf ein Zehntheil zusammen, und der deutsche Kaiser nannte sich seit dem 6. August 1806 Franz I., Kaiser von Oesterreich. Weil Preußen dem rheinischen Bunde nicht beigetreten war, und Napoleon desshalb einen nordischen Bund fürchtete, so suchte er Gelegen- heit zum Bruche und Kriege mit Preußen. Er bot desshalb England den Besitz von Hannover wieder an, für welches Preußen Ansbach, Vaireuth, Cleve und Berg abgetreten hatte, und reizte dadurch den König von Preußen zu dem Kriege von 1806 und 1807. Mit Preußen, welches sich trefflich gerüstet hatte, verband sich Kursachsen. Allein der Krieg siel für Preußen gleich in der Doppelschlacht von Auerstädt und Jena (14. October 1806) so unglücklich aus, dass innerhalb von zwei Monaten der ganze preußische Staat in die Gewalt der Franzosen gerieth, und nach und nach fast die ganze preußische Armee, welche in viele Theile zersprengt war, gefangen wurde. Sachsen wurde von Napoleon sogleich für neutral erklärt. Dieser Staat trat nun im Po- sen er Frieden (11. December) nebst den sächsischen Herzogthümern dem Rheinbunde bei. Die Russen eilten im folgenden Jahre zu Preußens Rettung herbei, und leisteten bei Preußisch-Eilau (8. Februar 1807) den Franzosen den heftigsten Widerstand, aber eine zweite Hauptschlacht bei Friedland (14. Juni) endete mit der Niederlage der Russen, worauf Preußen, durch den Tilsiter Frieden (8. und 9. Juli 1807), die Hälfte feiner Staaten mit 5 Millionen Einwohnern verlor. Für Sachsen, dessen Regent zum Könige ernannt wurde, schuf Napoleon das Herzog- thum Warschau (selbst Russland nahm Theile von dem den Preußen entrissenen Gebiete), und aus den westphälischen Provinzen Preußens bildete er, indem er Hessen und Braunschweig hinzuschlug, für seinen Bruder Hieronymus das Königreich W e st p h a l e n. Während Napoleon auf dem Festlande fast überall siegte und die Länder nach Willkür vertheilte, nahmen die Engländer fast alle Colo- nieen Frankreichs und seiner Verbündeten weg. Um sich dafür zu rächen, erklärte Napoleon durch das sogenannte Continentalsyftem alle englische Staaten für blokirt, alle Engländer, welche sich auf dem Fest- lande befanden, für Kriegsgefangene, den Handel mit England, seinen Colonieen und Waaren für staatsverbrecherisch, und alle englischen

12. Skandinavisches Reich, Deutschland, Oesterreich, Italien, Griechenland, Russisches Reich - S. 158

1869 - Braunschweig : Schwetschke
158 A. Europa. Congreß zu Rastatt ward die Abtretung des linken Rheinufers bestätigt, sowie die Aufhebung der geistlichen Fürstenthümer zur Entschädigung der durch jene Abtretung verlierenden Fürsten beschlossen. Dieser sowohl als die folgenden Friedensschlüsse mit Frankreich waren, bei dem immer weiter um sich greifenden Ehrgeiz der Republik und mehr noch ihres neuen Ober Hauptes Bonaparte, in der That nur als Waffenstillstände zu betrachten, welche von der augenblicklichen Noth abgeschlossen, durch neu erwachte Hoff- nungen aber bald wieder gebrochen wurden. So trat Oesterreich abermals, durch Rußland unter Paul I. 1799 verstärkt, auf den Kampfplatz, und unter Suwarow's Anführung war bald ganz Italien, mit Ausnahme Ge- nuas, erobert. Als aber die Russen bei Zürich von Massena geschlagen und aus der Schweiz vertrieben worden, zog Kaiser Paul, sich von seinem Verbündeten verrathen glaubend, seine Truppen zurück. Oesterreich setzte allein den Kampf fort. Indeß war Bonaparte aus Aegypten zurückgekehrt und hatte sich zum ersten Consul der Republik ernennen lassen; er drang 1800 über die Alpen in Italien ein, und die einzige, von den Oesterreichern unter Melas schon beinahe gewonnene Schlacht bei Marengo (14. Juni 1800) setzte ihn in Besitz dieses ganzen Landes, während Moreau ebenfalls in Deutschland bei Hohenlinden siegte. Der Friede von Lüneville 1801 war die erzwungene Folge dieser Begebenheiten. Oesterreich gewann das Benetianische und erkannte dagegen die neuen Schöpfungen der Batavischen, Helvetischen, Cisalpinischen und Lignrischeii Republiken an. Nach längeren Unterhandlungen wurden durch die sogenannte Säcularisatton 1803 die geistlichen Fürstenthümer aufgehoben, um damit die weltlichen Fürsten zu entschädigen. Oesterreich bedurfte nach so langem Kampfe der Ruhe und mußte es geschehen lassen, daß Bonaparte in Verfolg seines Krieges mit England Hannover besetzte; auch Preußen schwieg zu dieser Verletzung des deutschen Reiches. Die bald folgenden Ereignisse vorahnend oder weil Bo- naparte sich als Napoleon I. zum französischen Kaiser erklären ließ, nahm Franz Ii. im August 1804 als Franz I. den Namen eines österreichischen Erbkaisers an, und neue Rüstungen verkündigten den baldigen Ausbruch eines neuen Krieges. Er begann 1805. Die Oesterreicher drangen bis Ulm vor, wurden hier geschlagen, und ein großer Theil ihres Heeres unter Mack ergab sich zu Kriegsgefangenen; Wien ward von dem Feinde besetzt, und die zu spät zu Hülfe herbeigeeilten Russen wurden in Verbindung mit den Trümmern des österreichischen Heeres noch am 5. December bei Austerlitz in Mähren geschlagen, worauf noch in demselben Jahre der Presburger Friede den Krieg beendigte. Oesterreich verlor dadurch das Benetianische, Tirol und alle seine Besitzungen in Schwaben und am Rhein (Vorder- Oesterreich). Preußen, welches schon gerüstet dastand und durch Verletzung seines Gebiets inehr als zu gerechte Ursache zum Kriege hatte, ließ sich durch die Siege Napoleons abschrecken und trat durch den Wiener Vertrag selbst Anspach und Baireuth, Neufchatel und Cleve gegen den ungewissen und aus jeden Fall ungerechten Besitz von Hannover ab; doch war das gegenseitige Mißtrauen einmal entzündet und der nahe Bruch zwischen Preußen und Frankreich unvermeidlich. Indessen hatten die minder mächti- gen Fürsten Deutschlands, theils von der Noth gezwungen, theils auch wohl aus Begier nach Vergrößerung und Titeln, sich an Frankreich angeschlossen:

13. Die deutsche Geschichte - S. 131

1855 - Essen : Bädeker
131 Namen trug, war kein Reich mehr, sondern nur ein wirrer Trümmer- haufe. Jedes deutsche Herz trauerte um die verwelkte Herrlichkeit des theuern Vaterlandes. „Das Haus ist zerfallen---------- Was hat's denn für Noth? Der Geist lebt in uns Allen, Und unsre Burg ist Gott." §. 158 Kaiser Napoleon I. Rheinbund. — Des deutschen Reiches Ende. 1802 hatte England mit Frankreich zu Amiens Frieden gemacht; allein die Bedingungen entsprachen so wenig den ungeheuern Opfern, die das britische Volk gebracht hatte, daß schon im nächsten Jahre der Krieg von Seiten Englands erneuert wurde. Nun ließ Vonaparte, der sich zum einzigen und lebenslänglichen Consul hatte erhe- den lassen, die hannoverschen Lande besetzen, und keine deutsche Macht ließ es sich beikommen, Einsprache dagegen zu erheben. Am 2. Der. 1804' setzte Bonaparte als Napoleon I., durch den Willen des Volks erblicher Kaiser der Franzosen, sich und seiner Ge- mahlin Josephine die Krone aufs Haupt, und der Papst Pius Vii. hatte eigens nach Paris kommen müssen, die Salbung zu voll- ziehen; den wahrhaft kaiserlichen Hofstaat, einen neuen Verdienstadel, bildete er sich auö seinen Generalen, die, zum Theil aus den niedrigsten Ständen entsprossen, mit Fürsten- und Herzogstiteln nach den Orten, wo sie sich vorzüglich ausgezeichnet, geschmückt wurden. „Gr bürstete die Fürstcnkinder, Und fürstete die Bürstenbinder." Dagegen erklärte der deutsche Kaiser Franz Ii. seine Erbstaaten für ein erbliches Kaiserthum, und nahm als Franz I. den Titel eines Kaisers von Oesterreich an. Napoleon aber, dessen Allein- herrschaft seinem Volke in vieler Beziehung wohlthätig geworden war, der Ordnung, Sicherheit, Religion und Kirchenthum mit voller Gleichberech- tigung aller Neligionsparteien hergestellt hatte, erlaubte sich gegen seine Nachbarn die willkürlichsten Uebergriffe mit völliger Verletzung der Frie- densverträge. Unter andern verwandelte er die cisalpinische Republik in ein Königreich Italien, setzte sich die italienische Krone auf, die einst der deutschen Kaiser Eigenthum gewesen, und machte seinen Stiefsohn Eugen Veauharnais zu seinem Vicekönig; andre italienischen Gebiete, z. B. schon 1802 Piemont, wurden gradezu mit Frankreich vereinigt. Dieser Willkür Schranken zu setzen, schlossen der Kaiser Alexander von Rußland, welcher seinem 1801 ermordeten Vater auf dem Throne gefolgt war, und der Kaiser von Oesterreich 1805 ein Bündniß mit England, welches Napoleon eben mit einer Landung be- drohte. Die gewaltigen Heeresmassen, die er dazu im Lager von Boulogne versammelt hatte, brachen sofort nach dem Rhein auf, und da Baden > Würtemberg und Bayern auf Napoleons Seite traten, und dieser sich nicht scheute, seine Truppen durch die preußischen

14. Für einen einjährigen Unterricht in einer unteren Klasse berechnet - S. 225

1862 - Hildburghausen : Nonne
Napoleon Bonaparte. 225 krönte. Bald darauf ernannte auch die cisalpinische Republik Napoleon zum König von Italien und am 26. Mai 1802 setzte er sich in Mailand die eiserne Krone der Lombardei auf das Haupt mit den Worten: „Gott gab sie mir, wehe dem, der sie berührt." Die ligurische Republik wurde mit Frankreich vereinigt. 2- Aie Kriege des Kaiserreichs Arankreich 1805—1815. 1. Der österreichisch-russische Krieg 1805. England und Ruß- land erkannten den neuen Kaiser von Frankreich nicht an und beide schlossen (11. April 1805) mit Oesterreich die dritte Koalition. Preußen blieb neutral, Baiern, Würtemberg und Baden aber verbündeten sich mit Napoleon. Nachdem schon vorher Hannover wegen seiner Zusammengehörigkeit mit Eng- land von Franzosen besetzt worden war, rückte Napoleon mit 160,000 Mann in Deutschland ein. Er überfiel den österreichischen General Mack bei Ulm, schloß ihn ein und nahm ihn mit 23,000 Oesterrcichern gefangen (14. Oktober). Ohne Widerstand i).rückte Napoleon in Wien ein und wandte sich dann nach Mahren, wo das russische und österreichische Heer sich vereinigt hatten. Der Kaiser Franz und der Kaiser Alexander befanden sich bei ihren Armeen, um fic durch ihre Gegenwart zu begeistern, aber dennoch siegte Napoleon über die Verbündeten bei Austerlitz?) den 2. Dezember in der „Dreikaiscrschlacht", wie er sie selbst in seinem Siegesbericht nannte. Der Kaiser Franz mußte den Frieden zu Presburg?» (26. Dezember) schließen, worin Oesterreich die venetianischen Länder an das Königreich Italien, Tirol an Baiern und seine Besitzungen in Schwaben an Würtemberg und Baden abtreten mußte. Baiern und Würtemberg wurden außerdem zu Königreichen (1. Januar 1806) erhoben und um den schmählichen Untergang des deutschen Reiches zu vollenden, stiftete der französische Kaiser (12. Juli) den Rheinbund: sechszchn deutsche Fürsten (Baiern, Würtemberg, Baden, Hcssen-Darmftadt, Nassau u. s. w.) trennten sich vom bisherigen Reichsverbaud und erkannten Napoleon als Pro- tektor (d. i. Beschützer» des Rheinbundes an. Nein hatte die Würde eines deutschen Kaisers keine Bedeutung mehr, Franz Ii. legte sie nieder (6. August) und nannte sich von nun an Franz I., Kaiser von Oesterreich. Das war das Ende des tausendsährigen deutschen Reiches. Kaiser Napoleon im sichern Gefühl seines Glückes und Uebergewichtes verschenkte nunmehr Länder und Kronen an seine Brüter und Freunde. Ais er vernahm, daß englische und russische Truppen in Uuteritalien gelandet seien, erklärte er: „Ferdinand hat aufgehört Neapel zu regieren." General Masssna erhielt den Auftrag, den kaiserlichen Machtspruch mit Hilfe eines auserlesenen Heeres zu vollziehen und des Kaisers Bruder, Joseph, als König einzusetzen. Eben so erhielt sein Bruder Ludwigs die bataviscke i) Jn dieser Zcit, am 21. Oktober 1805 vernichtete Nelson bei Trafalgar (Vorgebirge an der spanischen Knste, uahe bei der Stratze von Gibraltar) die sran- zosische und spanische Flotte, sand aber s.lbst dabei den Tod. *) Austerlitz, Stadt sildlich von Brünn. — Presbnrg, ungarische Stadt am linken Donauuscr an der Grenze des Erzherzogthums Oesterreich. 3) Ludwig Bonaparte und Hortensia Beauharnais. die Stieftochter Napoleón des sind die Eltern von Napoleón dem 111., der seit 1852 Kaiser der Franzosen ist. I .» 15

15. Denkfreund - S. 492

1847 - Giessen : Heyer
492 Geschichte der neuen Zeit.' mit Napoleon an der Spitze unter dem Namen des Rheinbundes an deren Stelle gesetzt. Der deutsche Kaiser, Franz Ii., welcher sich 1804 zum Erbkaiser von Oesterreich erklärt hatte (als solcher Franz I.), legte nun natürlich die deutsche Kaiserwürde ganz nie- der. — Im Herbste darauf rückten die Preußen gegen Napoleon nach Sachsen vor; die Schlacht bei I?na f14. Oct. 1806] öffnete ihm den Weg nach Berlin , wo er 14 Tage darauf einzog. Unter- dessen rückten die mit Preußen verbündeten Russen heran. Der Kampf mit diesen dauerte bis 1807, worauf der Friede zu Tilsit zu Stande kam. Durch diesen verlor Preußen sein halbes Gebiet. Aus seinen Provinzen auf der linken Seite der Elbe und aus den weggenom- menen Ländern des Herzogs von Braunschweig und des Kurfürsten von Hessen bildete Napoleon das Königreich Westphalen mit der Hauptstadt Cassel, welches sein jüngster Bruder, Hieronymus, be- kam. Der zugleich zum König erhobene Kurfürst von Sachsen er- hielt das neu gegründete Herzogthum Warschau. Um England, dem er nicht beikommcn konnte, zu schaden, verord- nete Napoleon zu Berlin im I. 1806 eine "allgemeine Sperre des Festlandes gegen dasselbe. Die pyrenaische Halbinsel stand indessen noch nicht unter seinem Einflüsse und hinderte ihn also an der vollständigen Einführung der Sperre. Auf dieses Land war daher nun sein Augenmerk gerichtet. Im I. 1807 zog deshalb ein franz. Heer in Lissabon ein, von wo sich die Königsfamilie nach Brasilien flüchtete. Auch das span. Regentenhaus wußte er im folgenden I. vom Throne zu verdrängen, auf den er seinen Bruder Joseph von Neapel berief, welches letztere sein Schwager Mü- rat erhielt. Die spanische Nation erhob sich jedoch gegen ihre Un- terdrücker, was nun auch die Portugiesen unter Bejhllfe der Eng- länder thaten. Napoleon sah sich daher dort in seiner Siegesbahn gehemmt und hat die Halbinsel nie ganz bezwingen können. Oesterreich griff im Frühlinge 1809 noch einmal zu den Waffen. Napoleon eilte aber aus Spanien herbei und drang nach mehre- ren Siegen im südl. Deutschlande rasch in die Länder desselben ein. Seinen großen Verlust in der Schlacht bei Aspern machte er durch den Sieg bei Wagram wieder gut. Durch den Friedensschluß zu Wien verlor der Kaiser Franz abermals etwa Hz seiner Besitzungen. Die treuen Tyroler hatten durch ihren Aufstand den Zweck, wieder mit Oesterreich vereinigt zu werden, nicht erreicht. — In demselben Jahre hob Napoleon die weltliche Macht des Papstes vollends auf und unterwarf dessen Gebiet seiner Herrschaft. — Bald darauf trennte er sich von seiner ersten Gemahlin Iosephine und vermählte sich mit Marie Louise, einer Tochter des österr. Kaisers, der Mutter des wieder verstorbenen jungen Napoleon. Dadurch, so wie durch die Berufung des franz. Marschalls Bernadotte zur Thronfolge in Schweden, schien Napoleons Herrschaft von neuem befestigt zu sein. Doch gerade seit jener Zeit nahm sein Schicksal eine an-

16. Dr. Johann Kaspar Müller's Lehrbuch der Weltgeschichte - S. 190

1818 - Würzburg Bamberg : Goebhardt
i?o Vom Anfänge der französischen Revolution Z. n. C. G. Xxxix. Oesterreich hatte außer 1709 — 1817- Belgien auch die Grafschaft Falken- stein, das Frickthal mit allen feinen Besitzungen zwi- schen Zurzach und Basel verloren, mußte das Breis- gau dem Herzoge von Modena überlasten, und der Thalweg der Etsch machte nun die Gränze seiner neuen Besitzungen in Italien. Doch war dadurch seine Macht "nicht sehr geschwächt. Es hatte nun den Frie- den benutzen sollen, um die vielen Wunden der um glück- 39. Was verlor Oesterreich noch außer Belgien? — Wozu hätte es den Frieden benutzen sollen? — Was gab ihm Anlaß zu einem neuen Kriege mit Frankreich? — Wel- che Fehler beging rs im Anfänge desselben? — Welches Schicksal hatten seine Heere in Deutschland, besonders seine Hauptmacht bey Elchingen, Memmingen und Uhu? — Was folgte hierauf? — Wie ließ stch ein österreichi- fcher General täuschen? — Welchen Hauplfieg erfocht der französische Kaiser? — Welchen Frieden schrieb nun der Sieger zu Preßburg vor? — Welche wichtige Besitzungen und Rechte mußte Oesireich abtreren? — Welche unbe- deutende Schadloshaltung bekam es dafür, und was wur- de ihm garantlrt? — Warum blieb noch eine französische Armee in Deutschland? Was kündigte eine gänzliche Umänderung im deutschen Reiche an? — Was eröffnere der Kurfürst Erzkanzler dem Reichstage? — Wie nahm Franz Ii. dieses auf? — Wer hakte aber jene Wahl schon bestätiget? — Welcher neue Bund war von deutschen Fürsten gestiftet, und welche Artikel enthält er? — Was wurde von Napoleon und den Conföderkrten dem Reichs- tage erklärt? — Was that nun Franz Ii.? — Aus welchen Staaten und Collegten besteht jetzt der rheinische Bund? — Welche Vasallen erhielten die Mitglieder des- selben^ — Wer verlor nebst diesen seine Unmittelbarkeit? Welches Contmgent stellen die Bundesstaaten insgcsammt? Was thaten ihre Sonvecaine? —- Wie betrug sich Oester- reich in dem letzten Kriege? — Wie sorgt es für das Wohl und für die Sicherheit seiner Staaten? — Warum verschließt es seine Häsen den brittischen Schiffen? —

17. Lehrbuch der Weltgeschichte für Schulen - S. 397

1869 - Münster : Coppenrath
397 vollenden, stiftete Napoleon den Rheinbund, nach welchen: vorerst sechzehn deutsche Fürsten sich von Kaiser und Reich lossagten, sich zu einem Bunde vereinigten und Napoleon als den Protector oder Schutzherrn desselben anerkannten. Für diesen Schutz versprachen sie ihm mit 63,000 Mann in allen seinen Kriegen beizustehen. Da legte Franz Ii. den deutschen Kaisertitel, der nun keinen Sinn mehr hatte, am 6. August 1806 nieder und nannte sich Franz I., Kaiser oonoester- reich. So endete das tausendjährige deutsche Reich! —Der letzte deutsche Kaiser, der einundzwanzigste des erlauchten Hau- ses Habsburg, welches über 400 Jahre lang die deutsche Kai- serkrone, die älteste und schönste der Christenheit, trug, hatte feiner großen Vorfahren nicht unwürdig gestritten gegen den Riesen der Zeit und stets jedes Opfer an Gut und Blut ge- bracht, um Deutschlands Ehre zu retten. Krieg Preußens und Rußlands gegen Frankreich (1806 bis 1807).— Von den Hauptmächten Europas stand fast nur noch Preußen unangefochten da. Der König, Frie- drich Wilhelm lll., welcher unablässig bemüht war, seinem Volke das Glück des Friedens zu erhalten, so lange dieses mit der Nationalehre im Einklänge bliebe, ward jetzt von dem französischen Machtgebieter aus das Uebermüthigste zum Kriege herausgefordert. Nicht genug, daß dieser Preußen schon mit England verfeindet hatte, bot er jetzt, mitten im Frieden, Hannover, als wäre es noch sein Eigenthum, wieder den Eng- ländern an. Empört über diese und andere Ungerechtigkeiten erklärte der König an Frankreich den Krieg. Obschon das preu- ßische Heer vom besten Muthe beseelt und durch 22,000 Sach- sen verstärkt war, so blieb dennoch der Kamps zu ungleich gegen das große, kampfgeübte Heer der Franzosen, welches von dem Kaiser selbst und seinen ersten Feldherren angeführt wurde. Es traf deshalb auch das Unglück ein, welches man für Preu- ßen befürchtet hatte. Am 14. Oktober 1806 wurden gleich- zeitig die beiden Hauptschlachten bei Jena und Auerstädt geliefert, und die preußischen Heere völlig besiegt und zer- sprengt, der Oberanführer bei Auerstädt, der siebenzigjährige

18. Bd. 3 - S. 145

1873 - Neuß : Schwann
145 — ' platz des Krieges wurde, welcher ihm eigentlich fremd war; ebenso übergehen wir den österreichischen Erbfolgekrieg, in welchem ebenfalls Deutsche gegen Deutsche kämpften, wo denn auch der Erbfeind (die Franzosen) wieder nicht fehlte. Wir wenden uns zu den französischen Kriegen zu Ende des vorigen und zu Anfang dieses Jahrhunderts. Wir dürfen als bekannt annehmen, wie Deutschland unter diesen Kriegen gelitten hat, wie es zertreten und geknechtet wurde. Und warum? Weil bald nach Beginn des Krieges die alte Zwietracht wieder auftauchte. Ju dem großen Heere, das die Verbündeten 1794 in den Niederlanden gegen die Franzosen aufgestellt hatten, traute einer dem andern nicht, und jeder verfolgte seine eigenen Pläne. Miß-muthig schlossen Preußen, Hannover und Hessen 1795 zu Basel einen Separatfrieden mit der französischen Republik und trennten sich von den Alliirten. Oesterreich und die übrigen deutschen Fürsten setzten den Krieg fort, um wenigstens die Ufer des Rheines zu vertheidigen. Im Frieden zu Lüneville 1801 waren sie indeß genöthigt, an Frankreich das ganze linke Rheinufer mit 4 Mill. Einwohnern abzutreten. —- Die Zwietracht reißt das Haus nieder! Die Ereignisse der letzten Jahre führten zwischen Preußen und Oesterreich keine Annäherung herbei, die Spannung dauert fort; der Südwesten Deutschlands neigt, yalb gezwungen, halb freiwillig, nach Frankreich. Die Folgen bleiben nicht aus. Oesterreich wird geschlagen bei Austerlitz und verliert 3 Mill. seiner Einwohner. Preußen verliert nach verlorener Schlacht bei Jena und Auerstädt im Frieden zu Tilsit die Hälfte seines Reiches. Dann wird Oesterreich wieder geschlagen bei Wagram und muß in dem darauf folgenden Frieden 2000 Quadratmeilen mit 3 Mill. Bewohner abtreten. Der Süden nnb Westen Deutschlands erkennt das deutsche Reich nicht mehr an und stellt sich unter das Protektorat Napoleons. Franz Ii. legt in Folge dessen die deutsche Kaiserkrone nieder. So stürzte der Ban des deutschen Reiches zusammen, es blieb Klein, Bilder a. b. unter!. Geschichte. Iii. ]Q

19. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 339

1871 - Münster : Coppenrath
— 339 Dame gefrönt. So mar der Kreislanf der Revolution von der Monarchie zur Monarchie, fast wie im alten Nom, vollbracht. Feste aller Act, mit ungewöhnlichem Gepränge, riefen das Volk zur Freube aus über das (Sitbe des Freiheitstraumes. Der neue Kaiser umgab feinen Thron mit einem glünzenben Hofstaate, an welchem die alten Titel, Orben und Rangstufen unter an-berer Forru wieber auflebten. Er selbst blieb zwar stets militärisch einfach, aber die ©lieber seiner Familie würden zu Prinzen und Prinzessinnen, feine Generale zu Marfchällen erhoben und mit großen Einkünften an bett großen Kaiserthron geknüpst. Jener wichtige Regierungswechsel in Frankreich hatte auch in Oesterreich einen wichtigen Staatsact zur Folge. Kaiser Franz Ii., der nach allen Vorgängen das beutfche Reich mit Sturmeseile feinem gänzlichen Verfalle entgegeneilen sah, fühlte sich zur Aufrechterhaltung der Würbe seines eigenen Reiches verpflichtet, hinter jener Erhebung nicht zurückzubleiben. Durch ein feierliches Gesetz erklärte er sich bcther am 11. August 1804 als Franz 1. zum Erbkaiser von Oesterreich. Diese neue Umänberuug würde auch vou Napoleou bereitwillig gegen die Anerkennung seiner eigenen Kaiserwürbe von Seiten Oesterreichs aufgenommen. Napoleon schritt jetzt auf feiner glänzenben Laufbahn immer kühner vorwärts. Selbst der Kaiferthrou genügte feinem Ehrgeize nicht; er wußte es bahitt zu bringen, daß die italische Republik ihn auch zum erblichen Könige von Italien ernannte. Am 26. Mai 1806 fetzte er zu Mailanb die eiserne Krone der Lonibarben auf fein Haupt, mit beu Worten: „Gott gab sie wir; wehe Dem, der sie berührt 1" Seinen Stieffohn Eugen uharnaiö ernannte er zum Vicefönige von Italien. Zugleich vereinigte er die ligurifche Republik mit Frankreich. 80. Dritte Koalition gegen Frankreich (1805), Krieg Oesterreichs und Rußlaubs gegen Frank-*eich (1805). — Die große Willkür, mit welcher Napoleon 22*

20. Vergleichende (synchronistische) Uebersicht der Hauptthatsachen der Weltgeschichte - S. 4

1901 - Berlin [u.a.] : Spemann
1801. Die Gebiete d. Niv babs o. Audh u. Carnatic teilweise annektiert. 1802. D.reich Tandjaore von den Engländern annektiert. Schlacht vor Delhi. Alam Ii, Groß-mogol, gefangen (16. Sept.). Agra erobert (17. Okt.). 1803. Das Reich d. Mahralten unterworfen (1802—1806). Friede v. Lüneville (9. Febr. bezw. t>. Mürz). Neue Verfassung d. Schweiz (Akte von Malmaison) (29. Mai). 1804. schweizer Vermittluiigsakte (—ltiis) (19. Febr.). Reichs - Deputationshaupt-schluß (25, Febr.), imter dem Einflüsse Frankreichs und Rußlands, macht dem geistlichen Fürstentum im Reich e. Ende. Bedeutende Entschädigung Oesterreichs und Preußens. Das Reich ein rein weltlicher Bundesstaat Hannover von d. Franzose» besetzt (Ende Mai). Verteidigungs - Bündnis Preußens und Rußlands (4. Mai). Franz Ii, Erbkais.v. Oesterreich (Franz I) (14. Äug.). Rücktritt Pitts März). (14. Reue Verfassung Hollands (1. Okt. 1801 — April 1805). Entsagung des Erb-statthalters v. Holland (24. Mai). Üriegserklärnngeng-lands an Frankreich (18. Mai). Einführung d. Schafzucht in Australien. Allgem. Volksbewaffnung in England (18. Juli). Neues Ministerium Pitt (15. Mai). Frankreich behält das linke Rheinufer. Konkordat m. P. Pius Vii (ik.juli). (Gesetz 8. April 1802.) Neuorganisation des franz. Schulwesens. Vollständige politische Abhängigkeit von d. Regierung, deren Mittel es ist. Centralisation: Imi-versite de France. Friede zu Amiens zwischen England und Frankreich (25. März). Friedensschlüsse m. d. Türkei, Portugal, Bayern und Rußland. Beschäftigung der bildenden Kunst. Bonaparte, Konsul aus Le beitszeit (2. Aug.). Eanova (1757—1822). Sperre gegen die englischen Waren (Mai). Napoleon rüstet für eine Landung in England. Code Napoleon (21. März). Erschießung d. Herzogs von Enghien (21. Mürz>. Verschwörung deccidoudals (Hinger. 25. Juni). Einführung der Losung im Heeresdienst. Allmähliche Umbildung d. Heerwesens der Republik. Napoleon, erbt. Kaiser der Franzosen (20. Mai). Aushäufung d. europäischen Kunstschätze im Louvre. Nelson besiegt die dänische Flotte vor Kopenhagen (2. April). Bauernbefreiung iu Dänemark (1787—1804). Toskana wird Königr. Etru rieit für Ludwig I, Herz. v. Parma. Neapel u. d. Kirchenstaat wieder hergestellt. Vertrag v. Aranjuez zwisch. Spanien u. Frankreich geg. Portugal (21. März). Spanien tritt Louisiana ab. Krieg zwischen Spanien und Portugal. Friede von Badajoz (6. Jnni). Eine Eonsnlta in Lyon arbeitet die Verfassung der ital. Republik ans (Jan.). Piemont Frankreich einuer leibt (21. Sept.). Erster Plan einer franz.-rnss. Weltherrschaft. Kais.paull ermor-det(23./24.März). Alexander I, Kais, v. Rußland (1801 — 1825). Vertr. Frankreichs m.rußl.(8.Okt.). Serbeuausstand unter Karn Georg Herstellung d. Ordnung auf San Domingo (März—april). Defsalines bringt San Domingo wieder zum Aufstand. Die Engländer nehmen San Domingo. Louisiana v. Frankreich an die Verein. Staaten verkauft (30. April).