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1. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 532

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
532 Die neue Zeit. oberten Länderstrecken lassen, ebenso mußte man August von Sachsen als König von Polen anerkennen, und alle deutschen Besitzungen gingen verloren. Doch erhielt Schweden beträchtliche Geldentschädigungen. Allein unter den Nachfolgern entstanden die Parteien der Mützen und der Hüte, die das Land verwirrten und nicht selten sich vereinigten, um gemeinschaftlich gegen den König sich zu wenden. Das Land geriet in große Not, namentlich dadurch, daß die Hüte abermals einen Krieg mit Rußland hervorriefen, der unglücklich ausfiel und die Feldherren aus das 1742. Schaffot brachte. Erst Gustav Iii., dem vierten Nachfolger-Karls Xii., gelang es, die königliche Gewalt wieder zu erweitern. Er führte gegen Rußland einen glücklichen Krieg, in welchem er zwar keine Eroberungen machte, aber den Schweden Handelsfreiheiten im russischen Reiche verschaffte. Leider fiel Gustav als das Opfer einer Adelsverschwörung. Er wurde E.von Jakob vou Ankarström ans einem Maskenball in Stockholm durch einen Schuß in den Rücken getötet. Anmerkungen. 1. Travendal ist ein Amtsort im Herzogtum Holstein; Altranstädt liegt in der preußischen Provinz Sachsen; Pnltawa, richtiger Poltawa, eine Kosakenstadt, ist die Hauptstadt des Gouvernements gleichen Namens in Klein-Rußland. 2. Christine vou Schweden, geb. 1626, war vier Jahre alt, als ihr Vater Gustav Adolf nach Deutschland ging. Sie war un-gemein talentvoll, sprach schon mit zehn Jahren französisch, las die lateinischen und griechischen Klassiker in der Ursprache, dagegen waren ihr die weiblichen Beschäftigungen fremd, wie sie auch feine edle weibliche Bildung besaß. Als Königin versammelte sie die gelehrtesten Männer um sich herum und unterstützte die Wissenschaften so verschwenderisch (sie zahlte z. B. für zwei Manuskripte, die Hugo Grotins gehörten, über looooo Thaler), daß dies Unzufriedenheit erregte. Sie dankte deshalb 1654 ab, machte große Reisen in das Ausland und kehrte in Rom zur katholischen Kirche zurück. 3. Karl Xi. hatte nicht nur neun Millionen Thaler Staatsschulden abbezahlt, sondern auch einen ansehnlichen Schatz hinterlassen. Dagegen war das Land bei Karls Xii. Tode ganz entkräftet, denn es hatte eine Million Jünglinge und Männer im Kriege verloren. Wohl 200 000 waren ir? russische Gefangenschaft geraten. Ganze Säiidcrstrecfeit waren entvölkert, und auch nach dem Tode Karls bis zum N y st ä d t e r Frieden verheerten die Russen das Land und brannten bei einem einzigen Einfalle 8 Städte, 1361 Dörfer, 141 Herrenhöfe und viele Berg- und Hüttenwerke nieder. 4. Karl Xii., geb. 27. Juni 1682, war zwar ebenfalls sehr talentvoll und besaß schöne Kenntnisse, versprach aber anfänglich doch nicht viel, da er sich wenig um die Regierungsgeschäfte kümmerte, desto fleißiger aber den Leibesübungen und der Jagd oblag. Deshalb glaubten die gegnerischen Mächte mit ihm leichtes Spiel zu haben. Allein als die

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1. Charakterbilder aus der Geschichte der Apostasie der Völker - S. 357

1910 - Regensburg : Manz
Gustavs Iii. Persönlichkeit. Manifest gegen die Aristokratie. 357 Gustav Iii. von Schweden. Eine der merkwürdigsten Begebenheiten des 18. Jahrhunderts ist die schwedische Revolution unter Gustav Iii. In Schweden war nach Karls Xii. Tode die Regierungsgewalt ganz in die Hände des Adels gekommen und das Königtum zu einer leeren Form geworden. Der Adel selbst war in zwei Parteien, in die der Hüte und Mützen gespalten, deren jede im Solde fremder Mächte stand und die Staatsgelder für die Prunkliebe und Genußsucht der ihr angehörigen Großen vergeudete. Als Folgen dieses Znstandes zeigten sich schlechte Verwaltung, Zerrüttung der Finanzen, parteiliche Justiz, Zuchtlosigkeit des Heeres. Indem es Gustav unternahm, den Adel zu beugen und die Königsmacht wieder herzustellen, begann er allerdings eine Revolution, aber diese Revolution unterschied sich wesentlich von den Revolutionen des 18. Jahrhunderts dadurch, daß sie eine vollkommen berechtigte war. Weil sie aber in eine Zeit siel, die überhaupt vom revolutionären Schwindel berückt war, ließ es sich kaum vermeiden, daß sich auch an sie revolutionäre Gedanken anknüpften. Gustav war eine sehr liebenswürdige Persönlichkeit. Ein geistreiches Wesen, edle Haltung und eine herzgewinnende Umgangsweise begleiteten sein Auftreten. Französische und englische Schriftsteller und aufgeklärte Publikationen der letzten Zeit hatten Schweden Äußerungen zugänglich gemacht, wie sie Gustav auf seinem ersten Reichstage tat, er finde seine Ehre darin, daß er der erste Bürger eines freien Staates sei. Während er dadurch die Hoffnung und das Interesse aller mit dem Bestehenden Unzufriedenen an sich als an einen gemeinsamen Mittelpunkt knüpfte, besaß er dennoch Verstellungsgabe genug, daß die Aristokratie solche Äußerungen als unschuldige Phrasen auffaßte und in Sicherheit ihn seine Vorbereitungen treffen ließ. Gustav schien nur geistreichem Genusse zu leben; aber unterdessen benützten Mittelspersonen, die von ihm ihre Weisungen empfingen, die Teuerung im Lande und die Unzufriedenheit gegen die schlechte Verwaltung, alle Hoffnungen auf den jungen König zu richten. Nachdem der Plan verabredet war, erhob sich der Hauptmann Hellichius in Christian-siadt gegen den bestehenden Zustand. Er erließ ein Manifest gegen die Anmaßungen der Aristokratie. Des Königs Bruder, Prinz Karl, der ins Einverständnis gezogen war, sammelte sofort Truppen, als gelte es sie gegen Hellichins zu führen. Noch glaubte Gustav selbst zögern zu müssen und hielt durch Verstellung die Reichsräte hin, bis ihr Kollegium den Prinzen Karl vom Kommando der durch ihn zusammengezogenen Truppen entfernen wollte. Schon war auch in der Hauptstadt alles vorbereitet, als am 19. August früh in der Reichstagsfitzung dem König zugemutet wurde, einen Brief mitzuteilen, den er in der letzten Nacht vom Prinzen Karl erhalten. Der König lehnte ab und es wurde gegen ihn der Verdacht in einer Weise laut, die ihn zu raschem Entschlüsse trieb. Er eilte aus der Versammlung zu verschiedenen Gardeabteilungen und gewann fast alle Offiziere, soweit sie nicht schon insgeheim für ihn sich erklärt hatten, und zugleich die Schloßwache. Das Volk, durch die falsche Nachricht, Gustav sei gefangen, alarmiert, schloß sich im Jubel ihm an. Die Bemühungen des Generals Rudbeck, die Truppen für den Reichsrat zu gewinnen und das Beginnen des Königs als ein Attentat gegen die Freiheiten des Landes darzustellen, waren vergebens; denn Gustav besaß die Liebe und das Vertrauen der Hauptstadt und von den Landesfreiheiten im Sinne der Aristokratie wollte man eben nichts wissen. Den Reichsrat ließ der König sofort durch Soldaten im Sitzungssaale festhalten. Die Behörden in der Stadt huldigten Gustav

2. Abriß der allgemeinen Weltgeschichte bis auf die neueste Zeit - S. 282

1802 - Halle Leipzig : Ruff Ruff
2g2 Zwölfte Per. Vom Westfälisch«»» Friede» Welche Veränderung macht Karl Xi. in der Staatsver, fassn ng? Wann geschieht dieses? Wann kommt Karl Xii. zur Regierung? Wodurch hat sich Karl Xii. unvergeßlich gemacht? Wer greift Karl Xii. an? Wie geht es den Dänen bei diesem Angriffe? Wozu zwingt er den Kurfürst von Sachsen, August Ii. tu dom Alt - Ranstädter Frieden? Wo sei lägt Karls Xll. Kriegsglück um, und wann- Mo su ht Karl Xu. Schutz? Mo bleibt Karl Xii., und wann? Welche Länder verliert Schweden durch diesen Krieg? Was hört Schweden seit diesem Kriege auf, zu seyn? Welche Veränderung in der Staatlverfasinng erfolgt nach Karls Xll. Tode? Wer erhalt Tbeil an der Regierung? Wer folgt Karin Xll. auf dem Throne? Vlit wem war Karls Xll. Schwester vermählt? Wer gelangt »rach Friedrichs Tode zur Regierung? Wie siebt es im Innern des Staats aus? Was thut Gustav Hl. ? Wann bewerkstelliget er die neue Veränderung in der Regierungsform? Hat Gustav Iii. die Königsgewalt ganz unumschränkt gemacht? Hat die Scaatsverfasiung von 1772 Bestand gehabt? Auf welche Deranlasiung ward sie umaeändert? Welcher Friede endigte den russischen Krieg? Auf welche Art verlor Gustav iii. sein Leben? Wer ist ihm auf dem Throne gefolgt? Türkisches §. 12. Die Psmannisehen Türken bleibest Reich, jm siebzehnten Jahrhunderte vielen Reichest noch überaus furchtbar. Unter Mohannnes Iv. 1669. erobern sie L-andia, die Polnische Grenzfestung »676. Lanimieck, und belagern, bei der Empörung der Ungarn gegen das Ocfterreichische Haus, ,68z. Wien, wo sir aber geschlagen werden. Der Prinz Eugen von Savoyen setzt den Krieg mit Glück fort, und im Rarlowitzer Friesen oder i699. Stillstand muß Mustafa Ii auf Siebenbürgen Verzicht leisten, ganz Morea an die Venenaner abtreten, und den Polen Laminieck und ihre al- ten

3. Neuere Zeit - S. 159

1882 - Braunschweig : Bruhn
- 159 - 52. Der nordische Krieg. eui Di'/nordischen Mchte: Schweden, Polen, Rnland vor dem Kriege. A Schweden. Vorgeschichte siehe p. 47, 65 und 66, 102 ff. 111 und 112, ; 130 und 131, 136 und 137. Gustav Adolf und Karlx. Gustav bedeutende Eroberungen (p. 102,112,131). Folge: Schweden erste Macht des Nordens und europische Gromacht. Karl Xi (16601697) regierte vortrefflich. 1668 Triple-Alliance (p. 134). Hindernd wirkten die Armut des Landes und die bermacht des Adels. a. Schweden aus Subsidieu von Frankreich angewiesen. b. Der König hatte in der Politik nicht freie Hand. 16751679 Unglcklicher Krieg mit Brandenburg (p. 136 und 137). Karl Xi. durch den bermtigen Adel dazu gedrngt. Schlacht bei Fehrbelliu Gromachtstellung Schwedens bedeutend erschttert. Schlacht bei Poltawa Gromachtstellung Schwedens gnzlich vernichtet. 16791697 Unablssige Sorge Karls Xi. fr a. Wohlstand des Landes. b. Ausbildung eines tchtigen Heeres '). 1697 Karl Xi. hinterlt den Thron dem 15jhrigen Karl Xii. Fr ihn regiert ein Reichsrat. Karl Xii. hatte sich nie um den Staat bekmmert, sich nur mit Charakter und Bedeutung: Leibesbungen beschftigt. Mehr mutig entschlossener Haudegen und abgehrteter Soldat, als Stratege. Er lie sich in der Politik und im Kriege leiten durch Leidenschaft und Eigensinn. Starrkpfig bis zum Wahnsinn. Im Leben kalt, besonnen Minister: Gras Piper, Graf Grz^). und sittenrein2). B. Polen. 1697 Johann Sobieki f. Das durch seine Heldenthaten gewonnene An- sehen hatte er ganz verloren. 16971733 Kurfürst August Ii. der Starke von Sachsen König von Polen nach dem bertritt zum Katholizismus. Folgen: a. Es bleiben nur noch zwei protestantische Kurfrstentmer brig4). b. Sachsen tritt die Fhrerschaft der deutschen Protestanten an Brandenburg ab. c. Sachsen vergeudet seine Krfte im polnischen Interesse. Polen war eine zgellose Adelsrepublik mit monarchischer Spitze. Wirkliche Machterhhung gewann August nicht. C. Rußland. Vorgeschichte siehe Ii. p. 32, p. 64, p. 154 Anm., p. 178. 1) In den deutschen Besitzungen deutsche Sldner, in Schweden vortreffliche National-Miliz. 2) Vgl. Peter d. Gr. 3) Nach Karls Tode hingerichtel 4) Brandenburg und Hannover. 3) Nach Karls Tode hingerichtet. Er bte fr die Snden seme Herrn.

4. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 601

1858 - Weimar : Böhlau
601 werbe gerichtete Sorgfalt. Auch für die Verbesserung der inneren Kom. munikation wurde gesorgt. Während aber Gustav Adolf die politische Machtstellung Schwedens im europäischen Staatensystem über das natürliche Maß hob, vermehrten sich nicht in gleichem Verhältniß die materiellen Hülfsmittel. Selbst die durch den Erwerb neuer Länder vermehrten Einnahmen reichten für den Staatshaushalt nicht zu. Die fortdauernden Kriege entzogen dem ohne- dies schwach bevölkerten Schweden manche tüchtige Arbeitskraft und entfremdeten den Nationalcharakter dem Gefallen an den bürgerlichen Erwerbszweigen. Der Ruhm blendete das Volk. Die Maßregeln, welche Gustav Adolf für Handel und Gewerbe traf, brachten der Krone mehr Vortheil, als der allgemeinen Wohlfahrt; sie waren auf ein Monopol gerichtet, durch welches die Regierung sich des Handels zu bemächtigen suchte. Durch seine Siege errang Schweden die Suprematie des Nordens; fast die ganze Ostseeküste war in seiner Gewalt, der Sund war frei und ein Handelsgebiet stand Schweden offen, welches zu dem thätigsten An- theil am europäischen und transatlantischen Verkehr berechtigte. In der Person von Karl Xi. bestieg (1660) ein friedliebender, sparsamer Fürst den Thron, welcher durch Hebung der schwedischen Schifffahrt eine schwedische Handelsmacht zu schaffen bemüht war. Er erließ eine Art Navigationsakte, welche die nationale Flagge vor der fremden begün- stigte. Die Wirkungen äußerten sich sofort auf die Holländer, welche den Ostseehandel an sich gerissen hatten. Bis zum Ende des siebzehnten Jahrhunderts hatten die Schweden ihnen in der Ostsee den Vorrang abgelaufen und singen auch an yenseits des Sundes nach Portugal und in das Mittelmeer zu fahren. Auch in den andern staatßwirthschaftlichen Zweigen leistete Karl Xi. manches Verdienstliche, er beförderte die Fort- schritte des Bergbaues, schaffte die meisten Kronmonopole ab und machte den innern Handel frei. Die schönen Hoffnungen Schwedens vernichteten die wilden Leiden- schäften Karls Xii. Als dieser starb, hatte Schweden nach allen Sei- ten hin nur Niederlagen erlitten, seine Flotte eingebüßt, die deutschen Provinzen an der Ostsee abgetreten und der Freiheit vom Sundzoll ent- sagt. Bei Karls Tode waren drei Schiffe die Reste der Handelsmarine. Nur langsam hob sich Schweden von seinem tiefen Fall. Eine selbst- süchtige Aristokratie hinderte die Könige an jeder dem Gemeinwohl dien- lichen Regierung. Um die Schifffahrt zu heben, wurde 1724 eine Na- vigationsakte erlassen, welche fremde Schiffe nur mit den Erzeugnissen ihres Landes in schwedischen Häfen zuließ. Das half auch so weit, daß nach zwanzig Jahren die Marine wieder 300 Segel zählte. Auch führte das gleiche Interesse den Uebergriffen Rußlands zu begegnen zu einem freund- schaftlichen Einvernehmen und zu Handelsbündnissen mit der Türkei. In Folge davon hob sich der schwedische Handel nach der Levante. Bessere Zeiten kamen unter Gustav Iii. Es geschah manches der Anerkennung Werthes, aber es hatte keinen Bestand. Nach Gustavs gewaltsamen Tode sank Schweden tiefer als je. Den ersten Anstoß zu Kolonisationsversuchen der Schweden gab Gustav Adolf durch Begründung einer Südseekompagnie (1611). Sie gründete Kolonien in Guinea und in Nordamerika, die aber bald

5. Theil 3 - S. 263

1813 - Leipzig : Hinrichs
Schweden. 26z ruenschaft auf dem Reichstage zu Linköplrig von dem schwedischen Throne ausgeschlossen, und Karl zum Königs gewählt) doch ließ sich dieser erst im Jahre 1607 krönen. 528. Gustav Adolph. Christina. Gereizt durch diesen Schritt eröffnete nun Sigismund einen dreijährigen Kampf zwischen Polen und Schweden, der hauptsächlich in Liestand und Esthland geführt wurde. Dieser Krieg zog sich, nach Karls 9 Tode (zo Oct. i6ir), herab in die Regierungszeit seines Sohnes Gustav Adolphs (1611 —1632), eines Mannes, der dem schwedi- schen Staate neue Energie gab, obgleich seine beständigen Kriege mit Dänemark, Rußland und Polen der Kultur im Innern und der nicht überflüßigen Bevölkerung nachtheilig waren. Mit Dänemark schloß er 1613 Frieden; mit Rußland im Jahre 1617, in welchem er Jngermanland bekam; mit Polen vermittelte Richelieu (1629) einen Waffenstillstand, in welchem Gustav Liestand erhielt. Nun konnte er, was er langst beabsichtigt hatte, den Protestanten in Deutsch- land zu Hülfe eilen (1630) *), und den Grund zu Schwe- dens Einflüsse auf die Politik des südlichen europäischen Staatensystems legen. Zwar fiel er auf teutschem Boden in der Schlacht bei Lützen (1632); aber seine Tochter, Christina, folg- te ihm unter der Administration des kraftvollen Kanzlers Oxenstierna, der den Krieg in Teutschland fortsetzte, in welchem die Helden, Bernhard von Weimar, Ban- ner, Wrangel, Torstenson und Königs mark den Ruhm des schwedischen Namens behaupteten, und der Kro- ne Schweden die großen Vortheile erkämpften, die sie im westphälischen Frieden (1648) gewann, wo Vor- 0 §• 439.

6. Bd. 4 - S. 700

1824 - Leipzig Frankfurt a. M. : Hinrichs
700 Achter Zeitraum. 816. Schweden. Der König Gustav 3 von Schweden hatte zwar die seit Karls 12 Tode beschränkte königliche Gewalt wieder hergestellt; er ward aber am 16 März 1792 durch Anker- strtms Mord das Opfer der erbitterten aristokratischen Parthei, die dem Könige den Sturz ihrer Macht nie ver- gessen konnte. Nach seinem Tode (29 März) übernahm sein Bruder, der Herzog Karl von Südermannland, bis zur Volljährigkeit Gustavs 4 die Regierung. Fern von dem abenteuerlichen Plane seines verstorbenen Bruders, an dem Kampfe des europäischen Festlandes gegen Frankreich Antheil zu nehmen, sicherte er während des Revolutions- krieges die Neutralität des Reiches, und trat (27 März 1794) mit Dänemark zur Behauptung der neutralen Schif- fahrt auf der Ostsee näher zusammen. Mit Ernst und Strenge mußte er gegen die Parthei im Innern verfahren, die sich (1794) gegen ihn gebildet hatte, und eben so wenig verläugnete er die Würde eines selbstständigen Reiches in der Sprache gegen Rußland, das ihm die Neutralität gegen Frankreich nicht zugestehen wollte. < Doch vieles veränderte sich, als am 1 Nov. 1796 Gustav 4 die Regierung selbst übernahm. Die 2lrmfeld- tische Parthei, welche gegen den Regenten gehandelt hatte und von ihm aus dem Reiche entfernt worden war, ward nach Schweden zurückgerufen, und manche Einrichtung des weisen Oheims aufgehoben. Mit Paul 1 (24oct. 1799) kam ein Bündniß zu Stande; die Souverainetät, wie sie sein Vater errungen halte, ließ sich Gustav (1800) auf dem Reichstage zu Norköping bestätigen. Die Mißverständ- nisse mit Rußland, welche kurz vor Katharina's der zweiten Tode über die abgeschlagene Vermählung des Königs mit einer russischen Großfürstin (1796) eingetreten waren, wur- den durch jenen Vertrag ausgeglichen, und Gustav, dessen Flagge, wie die Flagge aller neutralen Mächte, von Eng- land beleidigt ward, schloß sich (16 Dee. 1600) der bewaff-

7. Bd. 4 - S. 332

1845 - Leipzig : Kollmann
332 und der Baron Gustav Horn die vornehmsten. Piper halt noch vor der Flucht des schwedischen Heeres mit dcr Kricgskanzlei das Lager verlassen; er wußte nicht, was er beginnen sollte, noch wo der König war; er und seine Leute liefen auf's Unge- fähr auf dem Felde umher. Ein Major bot sich an, sie zum Gepäck zu führen; aber die Wolken von Staub und Nauch, die weit herum das Feld bedeckten, und die in solchen Augenblicken so natürliche Betäubung, brachten sie gerade auf die Brustwehr vor der Stadt, wo die Besatzung sie gefangen machte. Der Czar schmeichelte sich immer noch mit der Hoffnung, auch den schwe- dischen Monarchen in seine Gewalt zu bekommen. Drei große Corps waren ausgesendct worden, ihn aufzusuchen. Man zahlte über 9000 Schweden auf dem Schlachtfelde, und nicht zweitau- send Nüssen. Die Sieger erbeuteten hundcrtundfunfzig Fahnen und Standarten, verschiedene Paar Heerpauken, einen beträcht- lichen Theil der Artillerie und Zelte, viele Waffen, das ganze Gepäck und darunter die reiche Kriegskasse mit sieben Millionen sächsischen T Haler». Man suchte den König von Schweden auf dem Schlucht- Busenfreund Karls Xii. und von ihm sehr geliebt. Schon seit seinem vierzehnten Jahre war er mit dem Könige in allen Treffen. Im Jahre 1703, in dem Kriege mit August Ii , griff er einen alten sächsischen Reiter mit dem Degen an, der sich mit Verwunderung umkehrtc und sagte: „und du kleiner Bärenhäuter, willst auch einem rechtschaffenen Kerl den Hals brechen?" — Er würde ihn gctödtct haben, wenn ihn Karl nicht selbst gerettet hatte. — Einst ritt der junge Prinz in ftn- stercr Nacht vor dem Könige in vollem Galopp her; auf einmal stutzte er vor einem großen Graben. Karl meinte, es geschähe aus Furcht vor Feinden, und rief ihm zu : „fort, fort \" Der Prinz gab ohne weiteres Bedenken dem Pferde die Sporen und — fiel mitten in den Graben hinein. Der König, der dicht hinter ihm war, stürzte auch hinein und siel auf den Prinzen, der halbtodt herausgezogen ward. Karl blieb die ganze Nacht bei ihm wach. — Nachdem der Prinz bei Pultawa gefangen war, bot ihm der Czar Dienste an, allein er ant- wortete, so lange ein Tropfen Bluts sich in seinen Adern bewegen würde, sollte er dem Dienste seines Wohlthätcrs, des Königs von Schweden, gewidmet seyn. Dem Czar gefiel die Antwort; er schenkte ihm unter gewissen Bedingungen die Freiheit, nebst dem Degen, den er selbst an der Seite trug. ' Auf der Rückreise nach Deutschland siel er in ein hitziges Fieber, woran er in seinem einundzwanzigsten Jah- re starb-

8. Theil 3 - S. 10

1813 - Leipzig : Hinrichs
io Siebente Periode. allmählig die andern Völker überflügelnden Alleinherrschaft auf dem Meere erhoben. 4°4* Fortsetzung. Im skandinavischen Norden trennte sich Schweden unter dem kraftvollen Gustav Wasa von der veralteten calmarischen Union. Was dieses nördliche Reich, arm an eignen Hülssquellen und durch das baltische Meer von den geographischen Berührungspuncten und politischen Interessen des europäischen Contincnts geschieden, unter der Regierung energischer Könige in politischer Hinsicht werden könne, zeig- ten im siebenzehnten Jahrhunderte Gustav Adolphs und Openstiernas sicher berechnete Schritte, und am Anfange des achtzehnten Jahrhunderts Karls 11 abenteuerlicher Hel- dengeist, der nur die Kräfte seines sparsam zu bewirthschaf- tenden Reiches in der Schlacht bei Pultawa, gleich einem kühnen Spieler, zu tollkühn daran wagte, und seine Nach- folger dadurch selbst auf die bloße Defensive in Betreff der großen europäischen Staatsvorgänge zurücksetzte.— Fried- licher war Dänemarks Loos, das, unter Regenten aus der Dynastie Oldenburg, ohne bedeutenden Zuwachs, und ohne wesentliche Verminderung seiner Macht, in dieser wichtigen Periode den Regungen des Zeitgeistes mit weiser Mäßigung folgte. Dagegen traten mit kühnem Geiste Preußen und Ruß- land, seit dem Anfange des achtzehnten Jahrhunderts, in die großen politischen Conjnnctnren dieses püigern Zeitalters ein. Als Besitzung eines durch Kriege und innere Unruhen geschwächten Ordens erscheint Preußen am Anfange dieses Zeitraumes"; als lehnbares Herzogthum von Polen gehörte es feinen ersten Regenten aus dem brandenburgischen Stamme; die Eouvcrainetät erkämpfte ihm der große Churfürst in den Kriegen zwischen Polen und Schweden; die Königskrone setzte sich Friedrich i zu Königberg selbst auf, und Frie- drichs 2 stürmische, aber glanzvolle Tage bewirkten für die- ftu mächtig aufstrebenden Staat den Zeitpunct seines poli- tischen Gewichts und seines pradominirenden Einflusses auf

9. Auszug aus dem Lehrbuche der Weltgeschichte für Schulen - S. 360

1882 - Münster : Coppenrath
360 dsteren Schatten in der Regierungszeit dieser fr Rußland sonst so bedeutenden Kaiserin. Gustav Iii. König von Schweden (1771 bis 1792). In demselben Grade, in welchem Rußland aus seiner frheren Stellung sich hinaufschwang, sank Schweden von seiner frheren Hhe hinab. Dieses Land war durch die vielen Kriege, besonders unter Karl Xii., ganz erschpft und in sich zerrttet. Daher entwarfen sogleich nach dem Tode Karls Xii. die Reichsstnde eine Verfassung, durch welche die knigliche Macht wesentlich beschrnkt, und ihnen das Recht der Entscheidung der Krieg und Frieden, der Gesetze und Abgaben zuerkannt wurde. Neben den Reichs-stnden gab es noch einen Reichsrat, der eigentlich die hchste Ge-walt ausbte, weil die Reichsstnde nur selten zusammenkamen. Die beiden ersten Nachfolger Karls Xii., der König Friedrich I. und Adolf Friedrich, ertrugen noch diese Beschrnkung; nicht aber des letzteren Sohn, Gustav Iii., der im Jahre 1771 seinem Vater in der Regierung folgte. Dieser junge, liebenswrdige Fürst ge-wann bald die Zuneigung und das Vertrauen des Volkes und ar-gettete im stillen an dem Plane, die Gewalt des Adels zu brechen und das knigliche Ansehen wieder herzustellen. Er weihete mehre junge, unternehmungslustige Offiziere in seinen Plan ein, und durch diese ward auch der grte Teil der Besatzung von Stock-Holm fr die Sache des Kniges gewonnen. Sein Bruder durch-reifete unterdes die Provinzen, um auch das Volk auf die Seite des Kniges zu ziehen. Als so alles vorbereitet, und schon von der Besatzung zu Christianstadt dem Reichsrate der Gehorsam aufgekndigt war, erschien der König morgens nach einem Spazierritte auf dem Schlosse, wo der Reichsrat versammelt war, und fing absichtlich einen Wortwechsel mit einigen Reichsrten an. Im hchsten Un-willen verlie er das Schlo und ritt nach dem Zeughause, wo die Garde zur Parade stand. Sogleich versammelten sich seine getreuen Offiziere um ihn und begleiteten ihn nach dem Schlosse Mck, wo eben die Wache wechselte, und sowohl die abziehende als auch die aufziehende gegenwrtig war. Der König begab sich mit den Offizieren in die Wachtstnbe, erffnete dort seinen Plan

10. Theil 4 - S. 395

1813 - Leipzig : Hinrichs
Schweden. 395 Krieg erklärt, und ihn durch den Einfall des Generals Hüll in Canada eröffnet.— Das Gebiet der Rrpuolrk war schon vorher durch Besitznahme der Länder bis zu den Flüssen Mississipi und Perdido, als ehemaligen Bestandthei- len von Louisiana, nach dem Beschlusse des Covgress s (1810), und durch die Einverleibung von Ost" und West- Florida*) (>8li) erweitert, so wie die Gesammtbevöl- kerung des Staates dadurch auf 1,200,000 Menschen erhöht worden. 729. Schweden. Der König Gustav 3 von Schweden hatte zwar die seit Karls 12 Tode beschränkte königliche Gewalt wieder hergestellt; er ward aber am 16 März 1792 durch Anker- st röms Mord das Opfer der erbitterten aristokratischen Parthei, die dem Könige die Erneuerung der Souverainetat nie vergessen konnte. Nach seinem Tode (29 Marz) übernahm sein Bruder, der Herzog Karl von Südermannland, bis zur Volljährigkeit Gustavs 4 die Regierung. Fern von dem Plane seines verstorbenen Bruders, an dem Kampfe des Continents gegen Frankreich Antheil zu nehmen, sicherte er wahrend des Revolutionskrieges die Neutralität des Reiches, und trat (27 Marz 1794) mit Dänemark zur Behauptung der neutralen Schiffahrt auf der Ostsee naher zusammen. Mit Ernst und Strenge mußte er gegen die Opposition verfahren, die sich (1794) gegen ihn gebildet halte, und eben so wenig ver- langnete er die Würde eines selbstständigen Reiches in der Sprache gegen Rußland, das ihm die Neutralität gegen Frank- reich nicht verzeihen wollte. Doch vieles veränderte sich, als am i Nov. 1796 Gustav 4 die Regierung selbst übernahm. Die Armfeldtische Par- thei, welche gegen den Regenten gehandelt hatte und von ihm *) über die englischen Negotiationen zur Bewirkung einer Revolution in den nördlichen Provinzen des Freistaares, welche der Präfix denr Maddison dem Congresse mittheile, s. Allgem. Zeit. iq\z, N. 134.

11. Leitfaden für den Unterricht in der neueren Geschichte - S. 55

1890 - Berlin : Grote
Die Begrndung der absoluten Monarchie zc. 55 Lauenburg und Btow. An dem wechselvollen nordischen Kriege nahm er nun als Bndner Polens teil und erhielt nach dem Tode Karls X. Gustav 1660, der im Kampfe gegen Dnemark zweimal Kopenhagen belagerte (1658 Friede von Roeskilde), in dem Frieden$u^btiea von Oliva (Kloster bei Danzig) die Souvernitt in Preußen 1660-wirklich zugestanden. Die hheren Rechte, welche er infolgedessen den Stnden gegenber beanspruchte, wurden ihm von diesen leidenschaft-lich bestritten und erst durch sein rcksichtsloses Durchgreifen (Oktober) 1662 gewaltsam zur Anerkennung gebracht (Hieronymus Rhode, Schffenmeister vom Kneiphof zu Knigsberg; Oberst von Kalkstein, seine Flucht nach Polen, Aufhebung und Hinrichtung 1671). Auch gegenber den Stnden der anderen Provinzen konnte die neue ab-solute Regierungsweise nur durch Strenge zur Anerkennung gebracht werden; nirgends aber haben sich ihre segensreichen Wirkungen so bewhrt wie in den damals von Gefahren aller Art bedrngten brandenburgisch-preuischen Staaten. Unter hnlichen Verhltnissen entsprang , o Kft 5. Die Einfhrung des absoluten Knigtums aus 5j einem Akte nationaler Selbsthilfe in Dnemark, wo infolge des unglcklichen Kriegs gegen Schweden der auf Kosten der Krone und der brigen Stnde bereicherte Adel bermchtig ge- marf' worden war und namentlich zur Besserung der arg zerrtteten Finanzen eine Befreiung des Knigs von den ihm bei der Wahl ge-zogenen engen Schranken als ntig erkannt und von Klerus und Brgern 1660 auf hem Reichstage zu Kopenhagen gleichzeitig mit der Einziehung der an den Adel gekommenen Domnen durch Pro-klamierung der Erblichkeit der Krone zu gunsten des in der Zeit der Not bewhrten Knigs Friedrich Iii. durchgesetzt wurde. In der Folge wurde dann durch das Knigsgesetz von 1665 ausdrcklich die Souvernitt der absoluten Knigsgewalt zusammen mit dem evangelischen Glauben als fr alle Zeit unantastbare Grundlage des dnischen Staates festgestellt. Eine hnliche Entwickelung vollzog sich in Schweden, wo zunchst die dem vorzeitigen Tode Karls X. tn$,roe Gustav folgende Unmndigkeit Karls Xi. (166097) von dem Adel und dem hohen Beamtentum ebenfalls benutzt wurde, um sich auf Kosten der Krone und der anderen Stnde an Macht und Besitz selbstschtig zu bereichern. Aber auch dort setzte der König 1681 mit Hilfe der Geistlichkeit, der Brger und der Bauern eine Umwlzung durch, welche der Willkrherrfchaft des Adels ein Ende machte, ihn

12. Geschichte der Neuzeit - S. 39

1891 - Neubrandenburg : Nahmmacher
— 39 — Schweden. Während Karls Xi. (Sohnes Karls X. Gustav) Unmündigkeit Krongüter von dem Adel in Besitz genommen, von Karl Xi. wiedergewonnen. Widerstand in den Ostseeprovinzen. (Reinhold von Patkul.) 1697—1718. Karl Xii. (15 Jahre alt). Durch Patkul Bündnis Peters von Rußland, Friedrichs Iv. von Dänemark und Augusts Ii. von Sachsen-Polen (Übertritt zum Katholicismus) gegen Schweden zu stände gebracht. 1700—1721. Der nordische Krieg. (Raubkrieg.) 1700. Einfall der Dänen in das Gebiet des Herzogs von Holstein Gottorp, Schwagers Karls Xii. Karl Xii. vor Kopenhagen. Friede von Travendahl. Herzog von Holstein wieder eingesetzt, Dänemark tritt vom Kriege zurück. 1700. Karl siegt bei Narva über die Russen. Polen erobert. August Ii. abgesetzt, Stanislaus Leszcynski König. 1706. Die Sachsen bei Frausladt von Karl geschlagen. Karl nach Sachsen. 1706. .Friede zu Altranstedt. August Ii. erkennt Stanislaus als König von Polen an. Inzwischen Peter vortrefflich gerüstet. Jngmnanland erobert. Petersburg angelegt. (1703.) Karl Xii., irrt Begriff auf Moskau loszugehn, von Mazeppa durch das Versprechen eines allgemeinen Abfalls der Kosaken von den Russen nach der Ukraine gelockt. General Lewenhaupt, zur Hülfe herbeieilend, von den Russen geschlagen. 1709. Karl Xii. bei der Belagerung von Pultawa von Peter zur Schlacht gezwungen und geschlagen. Karl flieht in die Türkei. Peter von den Türken am Pruth

13. Lehrbuch der Europäischen Staatengeschichte für Schulen - S. 225

1794 - Gotha : Ettinger
Xiv. Schweden. 225 Rußland bekam Liefland, Ingermannland, ei- nen Theil von Karelicn, und Wiburgslehn in Finnland; Preussen: Stettin und Pom- mern bis an die Peene; Braunschweig-Lü- neburg: Bremen und Verden. F. Seit Karls xil Tode, owr seit 17 l 8. 1. Die Schweden schränken nunmehr die Ge- walt ihrer Könige wieder ein. Ulrica Eleonora (Karls Schwester) bekam nicht 17*9 viel mehr als den Titel einer Königin Die meiste Regierungsaewalt maßten sich die Reichsrathe an. Mit ihrer Bewilligung re- gierte der Gemahl der Ulrica Eleonora, Land- graf Friedrich von Hessen. 2. Die eingeschränkte Gewalt des Königes ge- reicht dem Staate sehr zum Nachtheile. Er konnte den Partheyen und der Uneinigkeit nicht Einhalt thun. Eine von den Partheyen ließ sich von Frankreich lenken. Man griff Rußland an, und war in Gefahr, gan; Finn- land zu verlieren. Diese unglückliche Der- bis 174z sassung dauerte auch unter dem folgenden Ko- nige Adolf Friedrich (einem holsteinischen l7">1 Herzog) noch fort. Schweden nahm an dem siebenjährigen Kriege Antheil, und erndete wenig Ehre und Vortheil ein. z. Gustav ill wagt es glücklich, die königli- che Gewalt von ihren Fesseln zu befreyen. Sein Vater starb 1771 / und am i^ten Aug. des folgende« Jahres änderte er, von Muth 1772 und Klugheit uiitcrstünt, die Regierungsver- fassung, und gao seinem Reiche dadurch mehr Macht und Ansehen. Mit dieser Staatsveränderung blieb jedoch der schwedische Adel immer unzufrieden. Gustav hoffte wahrend der Zeit, daß Rußland mit ijqq den Türken Krieg führte, die verlohrncn 1 7 Provinzen wieder zu erobern; seine Schwe- P den, i

14. Deutsche Geschichte - S. 145

1912 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
145 die Kultur des Westens verbreite sollten. So kamen Grtner und Frster, Seiler und Schmiede, Bergleute und Schiffbauer, Arzte und Apotheker, und wohl tausend fremde Offiziere bildeten die russischen Truppen aus. Den meisten Russen gefielen diese Neuerungen freilich nicht. Sie haten die Fremden und die Einrichtungen, die diese brachten. Mehrmals lieen sie sich sogar zu blutigen Emprungen hinreien, die Peter indes mit grausamer Strenge bestrafte. 4. Seine Ziele. In Holland und England hatte der Zar erkannt, wie wichtig fr ein Land die Lage an der See ist. Nun besa sein Reich nur eine einzige Kste, nmlich die am Nrdlichen Eismeer, dessen Hsen nenn Monate des Jahres zugefroren sind. Wollte Rußland Handel treiben, so mute es Zugang zum Schwarzen Meere und zur Ostsee haben. Jenen erhielt Peter nach leichteren Kmpfen mit den Trken, diesen erst nach einem schweren Kriege mit den Schweden. 5. Karls Xii. Siegeslauf. Schweden gehrte feit Gustav Adolfs Tagen zu den Gromchten. Im Jahre 1697 kam hier Karl Xii. zur Regierung. Er war ein tollkhner Jger und Reiter, aber noch jung und unerfahren, dazu sehr eigen-willig. Deshalb glaubten die feindlichen Nachbarn, es sei nun ein Leichtes, Schweden seine auswrtigen Besitzungen abzn-nehmen. Dnemark, Polen und Rußland schlssen also gegen den mchtigen Nachbarn einen Bund, und so brach der groe Nordische Krieg aus. Die Gegner Karls Xii. hatten sich grndlich errechnet. Mit Blitzesschnelle landete der junge König auf Seeland und belagerte Kopenhagen Da ergriff die Dnen ein solcher Schrecken, da sie schleunigst Frieden schlssen. Hierauf wandte sich der Sieger gegen Pet er. Whrend eines heftigen Schneegestbers griff er ihn 1700 bei Nartoa an und schlug mit feinen 15000 Schweden 80 000 Russen in die Flucht. Auch der Poleukuig August der Starke, der zugleich Kurfürst von Sachsen war, mute vor ihm weichen. Karl verfolgte ihn bis in sein tammlanb hinein und zwang ihn dort zum Frieden. 6. Die Grndung von Petersburg. Durch den Zug nach Sachsen verlor Karl Xii. viel kostbare Zeit. Diese nutzte der Zar sorgfltig ans, Froning-Klarmanii-Wewer, Geschichte fr Mittelschulen. Iii. Teil. 10

15. Europa (mit Ausschluß des Deutschen Reiches) - S. 423

1887 - Breslau : Hirt
84. Stockholm und der Mälarsee. 423 den Gewölben, den Pfeilern, dem Chore; das Ganze gleicht eher einem reich- geschmückten Kapitelsaale eines geistlichen Ritterordens des Mittelalters. Aber nicht diese nach Tausenden zählenden Siegeszeichen nehmen unsere größte Teil- nähme in Anspruch; diese wendet sich in weit höherem Grade den Kapellen zu, in denen gewaltige Sarkophage die sterblichen Überreste schwedischer Hel- denkönige, wie Gustav Adolfs, Karls Xii. u. a., bergen. Auf den den Boden deckenden Steinplatten rings an den Wänden der Kirche sind die Namen vieler großer Männer zu lesen, welche als Ruhmessterue leuchten in der Geschichte Schwedens und hier die letzte Ruhe gefunden. Schwedens Hauptstadt ist aber nicht bloß eine Stätte des Handels, son- dern auch ein Sammelplatz der Bildung und des Wissens. Dies erkennt man deutlich, wenn man Norrmalm, den vornehmsten und glänzendsten Teil Stock- Holms betritt. Hier befinden sich die großen wissenschaftlichen Institute und Sammlungen, wie die königliche Akademie der Wiffenfchaften, die Sternwarte, das skandinavisch-ethnographische Museum u. a. Wenn sich auch die Vorstadt Södermalm hierin nicht mit den nördlichen Stadtvierteln vergleichen kann, so wird doch kein Fremder es unterlassen, auch diesen Stadtteil auszusuchen. Denn die hier aufragende Höhe „Mofebakken", der Mofishügel, bietet die Herr- lichste und umfassendste Aussicht auf die umfangreiche Hauptstadt, die sich mit ihren Häusern und Palästen, Domen und Türmen, mit ihren freien Plätzen und schattenreichen Gärten und Parks, mit ihren blauen Wasserpartien, belebt von Schiffen und Booten aller Art und Größe, gleich einem Rundbilde von unvergleichlicher Klarheit vor den erstaunten Blicken des Beschauers ausbreitet. Und nicht bloß das feffelnde, großartige Stadtbild überschaut man mit einem Blicke, auch die Umgebungen Stockholms find in den Rahmen des hier sich aufrollenden Bildes eingeschlossen: gen Westen ein Teil des Mälarsee, gen Osten die Ostseearme, und im Norden die dichten Waldungen von Ulriksdal an dem romantischen Binnensee Brunsviken. Man begreift nicht, wie die Bewohner ihre fchöne Stadt, die den Ein- druck eines prachtvollen Badeortes macht, zu Tausenden im Sommer verlassen können, um sich auf den Inseln teils der Salzsee, teils des Mälar auf einige Zeit niederzulassen. Vor allem sind die Inseln des Mälar beliebte Sommer- ansenthaltsorte. Eine Fahrt auf diesem merkwürdigen See, der sich fast 130 km weit in das Festland hineinerstreckt und mit seinen 1300 Inseln, seinen zahl- reichen größeren und kleineren Sunden und Buchten eher einem Jnfelmeere als einem Binnensee gleicht, bietet genußreiche Abwechslung. Die Vielfältig- keit der Aus- und Ansichten, welche dieser Proteus der Seen darbietet, ist überraschend. Bald ist er zu einem Sunde zusammengedrängt und so schmal, daß das Schiff eben nur hindurchfahren kann, bald erweitert er sich zu einem See, deffen Ufer fern am Horizonte verschwinden, bald umarmt er große

16. Bd. 4 - S. 370

1845 - Leipzig : Kollmann
fl — 370 — ren erschrocken und tief bewegt, nur die beiden ^Franzosen nicht; ja, Maigrct sagte kalt: „Das Spiel ist jetzt aus, laßt uns nach Hause gehen." Siquer bedeckte des Königs Gesicht mit seiner Perrückc, wickelte den Leichnam in seinen Mantel, ließ ihn in das nächste O.uartier bringen und eilte zum Erbprinz von Hessen, dem er die traurige Begebenheit anzcigte. Der Prinz befahl, den Todesfall geheim zu halten, bis er seiner Gemahlin, der jüngeren Schwester Karls, lllrike Eleonore, die Thronfolge gesichert hatte. Den Dänen war es- unbegreiftich, warum die Schweden sich auf einmal so stille hielten, bis ankommende lleberläufcr die Nachricht von des Königs Tode überbrachten. Die königliche Leiche ward auf einer mit einem Bogen versehenen Tragbahre von vier Pferden bis nach Fuirenaro getragen, und von da auf einem Fahrzeuge nach Strömstadt abgeführt. — In der Tasche fand man bei seinem Tode ein Gebetbuch und das Bild- niß Gustav Adolphs. Die Dänen schrieben, aus Eitelkeit, Karls Tod ihren Waf- fen zu. Der Anblick des Schädels aber erzeugte gleich Anfangs den Gedanken an Meuchelmord; denn obgleich die Verschanzung gerade gegenüber lag, so war derselbe doch nicht von vorn und nicht durch eine Falkonett-'oder kleine Stückkugcl (welches bei der beträchtlichen Entfernung — 1500 Schritte von dem Fort bis zum Könige — allein möglich gewesen wäre), sondern durch eine Pistolcnkugel seitwärts durchbohrt. Das allgemeine Gerücht be- schuldigte laut jene zwei Franzosen, und namentlich den Adjutan- ten Siquer, als Vollzieher der schwarzen That, weil er von der Prinzessin Ulrike bei Ueberbringung der Nachricht von dem Tode des Königs ansehnlich beschenkt ward. Auch verfiel ec 1722 in eine Art von Geistesverwirrung, in derer sich für den Mörder des Königs ausgab und überdies durch öfteres Sprechen vom Tode desselben seine Gcwissensunruhe verrieth. Die Negierung tbat jedoch nichts, dem Verbrechen näher auf die Spur zu kommen; man ließ cs dabei bewenden, daß eine feindliche Kugel ihn ge- tödtet habe. — Erst im Jahre 1746 ward eine gerichtliche Be- sichtigung der Leiche angcstellt, und die nähere Untersuchung der .Wunde bestätigte den Meuchelmord. — Karls Schwester, Ulrike Eleonore, wurde zur Königin erwählt. Den io. Februar 1719 wurde der verstorbene König in der

17. Neue Geschichte - S. 143

1859 - Leipzig : Fleischer
143 5. Gustav Adolph, König von Schweden. (Gustav Adolph von Schweden (1611 — 1632) in Deutschland 1630. Fürstentag in Leipzig. Verträge mit Bogislav von Pommern, Wilhelm V. von Hessen-Cassel und Georg Wil- helm von Brandenburg. Benehmen Johann Georgs von Sachsen.) Die Oberbefehlshaberstelle über die kaiserlichen Truppen erhielt Graf Tilly, der bereits die Soldaten der Liga anführte; denn es trat nun ein neuer Feind gegen den Kaiser auf, Gustav Adolph, der Schweden König. Als der Kaiser noch in Regensburg die Nachricht davon erhielt, sagte er zu Tilly lächelnd: „Wir haben wieder ein kleines Feindet bekommen." Aber Tilly wußte besser, daß Gustav Adolph kein zu verachtender Feind sei, und als die Höflinge diesen einen Schneekönig nannten, den nur die nordische Kälte zusammenhalte, der aber schmelzen werde, sobald er sich dem Süden nähere, sagte Tilly ernst: „Der König von Schweden ist ein Feind von eben so großer Klugheit als Tapferkeit, in der Blüthe der Jahre, kräftig und abge- härtet. Er hat, was das Furchtbarste ist, im Kriege siegen gelernt, und durch Siege den Krieg zu führen. Die Stände seines Reichs fügen sich jedesmal zuvorkommend seinem gewaltigen Willen; seine Hülfsmittel sind nicht gering und seine Anstalten sehr zweckmäßig. Durch seine persönliche Ueberlegenheit hat er sein aus vielen Völkerschaften zusammengesetztes Heer zu einer einzigen Nation gemacht, die er durch blinden Gehorsam, so leicht wie ein Roß mit dem Zügel, regiert. Das ist ein Spieler, gegen welchen nur nicht verloren zu haben schon ein großer Gewinn ist." Tilly beurtheilte ihn sehr richtig. Gustav Adolph war in der That der größte Mann seiner Zeit*). Er war damals im kräftigsten Mannesalter, 35 Jahre alt. Schon sein Aeußeres flößte Vertrauen ein; seine breite Stirn schien der Sitz der Vernunft, und sein Auge strahlte so ruhig, daß man wohl sah, es müsse der Abglanz einer reinen Seele sein. Von seinem Volke wurde er so geliebt, daß, so arm es auch war, doch Jeder gern seinen letzten Thaler für ihn hingab, und der Soldat mit Freuden den letzten Blutstropfen für *) Nach Gustavs I. Wasa Tode >560 war zunächst sein ältester Sohn Erich Xlv. 1560—1568 König geworden, ein bösartiger Mensch, der nach achtjähriger Regierung wegen Verrücktheit abgesetzt und eingesperrt werden mußte. Sein Bruder Johann Ii., 1568—1592, ein schwacher Mann, schwankte lange, ob er katholisch oder griechisch wer- den, oder ob er lutherisch bleiben wollte, bis endlich das Letztere obsiegte, und die Je- suiten weggetrieben wurden. Da sein Sohn Sigismund, 1592 — 1604, den die Polen süns Jahre vor seines Vaters Tode zum König gewählt hatten, katholisch war, so mußte er bei seinem Regierungsantritt in Schweden versprechen, den evangelischen Glauben in Schweden nicht zu stören. Da er aber dennoch den katholischen Glauben wieder einzuführen suchte, und es dem Volke zuwider war, daß der König in Warschau residire, so bemühte sich Karl, der dritte und jüngste Sohn Gustavs Wasa, um den Thron, und brachte es dahin, daß Sigismund des schwedischen Throns für verlustig erklärt, und er unter dem Namen Karls Ix. als König anerkannt wurde, 1602—1611. Daraus entstand ein Krieg mit Sigismund von Polen, dessen Ende Karl nicht erlebte. Gustav Adolph 1611—1632 war Karls Ix. Sohn. Zwei Kriege, die er vom Vater geerbt hatte, mit Dänemark und Rußland, beendigte er durch Friedensschlüsse; den dritten Krieg, mit seinem Vetter Sigismund, führte er fort, und hatte, als er sich zum Zuge nach Deutschland rüstete, einen sechsjährigen Waffenstillstand 1629 geschlossen.

18. Mit einem Stahlstich - S. 166

1837 - Stuttgart : Belser
I 166 Zehntes Hauptstück. von Sachsen gebeten hatte, ihm den Luther selbst zu schicken. Endlich berief er die jütischen Reichsräthe, um zu seinem Zuge gegen Gustav in Schweden die Bewilligung einer Kopfsteuer von ihnen zu verlangen. Da man horte, wofern sie sich weigerten, seyen bereits, wie früher in Stockholm, Zwangsanstalten getroffen, so kam im Ja- nuar 1523 der allmählich heraufbeschwvrnc Sturm plötzlich mit voller Stärke zum Ausbruch. Der siitische Adel schrieb an Christian einen Absagebrief, und rief den Herzog von Holstein zum jütischen Könige aus; Friedrich eilte, die fe- sten Plätze der Halbinsel zu besetzen; die Lübecker schickten Geld, Geschütz und Mannschaft, und Christian hatte mit dem jütischen Adel den besten Theil seiner Reiterei ver- loren. Durch dieß alles ausser Fassung gebracht, unter- ließ ers, die ihm noch ergebnen Inseln sammt Schonen Und Gothland zu vertheidigen, und ftvh, um die Hülfe Karls V. und Heinrichs Viii aufzurufen, mit Frau und Kindern, mit seiner Rathgeberin Sigbritte, mit Kostbar- keiten und Geld nach den Niederlanden. Friedrich I. des verlaßueu Thrones sich bemächtigend, mußte den 26. März 1525 eine für die hvhern Stände vortheilhaftc Kapitula- tivn beschworen, dem Adel alle ciugezognen Pfandgüter zurück- geben, und Christians neues Gesetz öffentlich verbrennen. Da der neue König von Dänemark durch einen Prä- tendenten im Schach gehalten wurde, so konnte Gustav!, desto ungestörter ans Werk schreiten, um den eben erst eroberten Thron nun auch fest zu gründe», ein Vorhaben, das Zeit und Anstrengung erforderte; denn noch waren bei weitem nicht alle Schwierigkeiten beseitigt. Den Hanseaten mußte Handelsfreiheit und Stapelgerechtigkeit ohne Zoll und Abgabe bewilligt, fremden Kauficuten jede Nieder- lassung in Schweden untersagt, und den Inländern jeder Verkehr ausser dem mit den Hanseaten strenge verboten werden; kein Vertrag mit irgend einer Macht sollte ohne /

19. Erzählungen aus der neuen Geschichte - S. 278

1882 - Oldenburg : Stalling
278 schweres Geschtz nebst vielem Pulver und Kugeln und bra-chen dann auf, um nach Volhynien zu ziehen. Aber auch dahin folgten ihnen die Schweden. Zwar litten auch sie von Hunger und Frost, aber Karl wollte so viel Menschen nicht umsonst geopfert haben. So zog er denn den Russen nach, um sie ganz zu vernichten. Aber das Schicksal war mitlei- j diger als er und gnnte ihm diese Rache nicht. Die mora- j stigen Wege, vom Tauwetter aufgelst, verschlangen fast Pserde und Wagen. Die Pferde fielen unter entsetzlichen ' Prgeln nicht selten tot nieder, die Wagen muten oft mit Winden aus dem Schlamme gehoben werden. Karl selbst, um seine Schweden aufzumuntern, watete oft tagelang bis an die Kniee, ja zuweilen bis unter die Arme im Wasser, I schlief wenig und a schwarzes Brot. Hin und wieder er-reichte man eine Abteilung mder Russen, die man bald j ttete, bald gefangen nahm. Einst fand man unter den Verwundeten einen Hauptmann, von Geburt einen Franzosen, , der mit dem Tode rang. Karl fragte ihn einiges der das russische Heer. Jener wollte darauf wissen, ob sich der K- 1 nig von Schweden bei dem letzten Scharmtzel befunden habe und sagte, er wolle gern sterben, wenn er diesen berhmten Helden vorher noch sehen knnte. ,,Jch Inns," sagte Karl, ' und reichte ihm die Hand. Und mit verklrtem Gesichte j sprach der Sterbende: Seit Jahren habe ich gewnscht, Ew. j Majestt zu dienen, allein mein Unstern hat mich immer ge- j zwungen, gegen einen so edlen Herrn zu streiten. Jetzt kann j ich nichts mehr sprechen, als da Gott Ew. Majestt in -allen Ihren Unternehmungen mit Glck segnen wolle." Ge- j rhrt lie Karl ihn in das nchste Dors bringen und, da ] er nach wenigen Stunden starb, anstndig begraben. Bis in Volhynien drang der König vor und hier gnnte j er seinen entkrfteten Truppen einen Monat Ruhe. Verdete 1 Felder und niedergebrannte Drfer verrieten, da die Russen 1 vorher hier gewesen waren. Karls Zug in Litthauen und 3 Volhynien hatte die Folge, da der grte Teil des Adels I in diesen Teilen des polnischen Reiches Stanislaus als König j anerkannte. brigens scheint der König bei seinen Zgen in | Polen keinen bestimmten Plan gehabt zu haben; jetzt be- 1 schlo er umzukehren, um seinen Gegner August in seinen 1 deutschen Staaten, nmlich in Sachsen, anzugreifen.

20. Erdbeschreibung von Europa - S. 575

1805 - Reutlingen : Mäcken
575 Schweden. eigene Scheerenflotte da, welche in den klippenvol- len Meeren, die Schceren genannt werden, Dienste thun. Die Armee bestehet aus 60,220 Mann, meist wohleingcrichteterlandmiliz. Die schwedlschen Soldaten gehören mit zu den besten der Welt, welches der zojährige Krieg und die Kriege Karls Xii. bewiesen haben. Schweden war ehmals in viele kleine Regent, schäften verthcilt, deren Regenten man Filkis- Könige nannte. Ums Jahr 1001 entstand der Titel eines Königs von Schweden mit der Annah. me der christlichen Religion, i; 97 wurde die Kal. Marsche Union errichtet, wodurch die z Reiche Schweden, Dänemark und Norwegen vereinigt worben sind. 1; 2 o wurde diese Vereinigung wieder aufgehoben, und 1527 die evangelische Religion eingeführt. Die Könige Karl Ix , Gustav Adolf, Karl Gustav, Karl Xi, Karl Xii. führten viele Kriege, auch Gustav Iii. einen kurzen Krieg mit - Rußland. Schweden enthält: I. Das gothische Reich, die südlichsten Provinzen» 1) Das südliche Gothland. a) Schonen, die beste Provinz des Reichs. Lund, eine Stadt mit einer Universität.^ Karlskrone, Helsingburg, Malmoe, sind Seestädte am Sund. d) Hallñnd, Provinz am Tschagger-Rak. Halmstadt, kleine Seestadt. Warberg, Falkenberg, kleine Seestädte.