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1. Von der Reformation bis zur Französischen Revolution - S. 51

1879 - Leipzig : Teubner
Schmalkaldischer Krieg 1546—47. 51 und es folgten demselben die trauernden Bürger mit Weibern und Kindern. Auf Anordnung des Kurfürsten wurde die Leiche in der Schloßkirche bestattet. Ueber der Ruhestätte ward eine noch vorhandene Grabschrift auf einer messingenen Tafel angebracht. Der Schauplatz des Schmalkaldifchen Krieges war im ersten Jahre hauptsächlich Süddeutschland, dessen Städte zum großen Theil dem Schmalkaldischen Bunde angehörten, wie Augsburg, Ulm, Straßburg, Konstanz, Reutlingen n. a. Der Kaiser hatte Anfangs seine Truppen noch nicht zusammen; er stand bei Regensburg mit nur 9000 Mann und wartete noch auf bedeutende Verstärkungen aus Italien und den Niederlanden, während ein beträchtliches Heer der oberdeutschen Städte schon kampfbereit dastand, unter Ausühruug des kriegserfahrenen und energischen Sebastian Schärtlin von Bürdenbach. Dieser hatte schon die Ehrenberger Klause m Tyrol erobert und den wichtigen Paß besetzt, wodurch der Kaiser von Italien abgeschnitten ward und die aus Italien heranziehenden Truppen aufgehalten werden konnten. Er beabsichtigte einen raschen Angriff auf den Kaiser selbst, solange derselbe seine Truppen noch nicht verstärkt habe; allein die Bundesräthe, die zu Ulm tagten, wollten mchts wagen. Sie befahlen Schärtlin, das bairische Gebiet nicht zu verletzen und Throl zu räumen, da die Herzoge von Baiern und von Oestreich den Krieg noch nicht erklärt hätten. Als im August der Kurfürst Johann Friedrich von Sachsen, der Sohn des 1532 verstorbenen Kurfürsten Johann, und der Landgraf Philipp von Heffen, welche beide mit der Acht belegt waren, sich mit dem Heere der süddeutschen Städte vereinigt hatten, dauerte das Zaudern fort, obgleich das Heer der Verbündeten dem kaiserlichen weit überlegen war. Der Kayer verschanzte sich unter den Kanonen von Ingolstadt, wo chn die Verbündeten eine Zeitlang beschossen. Aber die Uneinigkeit der Führer und theilweise Zaghaftigkeit verluderten ste, einen großen Entschluß zu fassen. Der Kaiser konnte nnterdeß beträchtliche Streitkräfte an sich ziehen, und Winter herannahte, war von seinen Gegnern soviel

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1. Theil 5 - S. 571

1807 - Berlin : Duncker & Humblot
57 l sich dadurch von dem Oceident isolirten, erhiel, len sie doch in der Gelehrsamkeit, die eine sol- che Form ihnen nölhtg machte, die Reste der griechischen Kultur für den neu belebten Occi, denr als einen neuen Gährungöstoff. Mit die- sen Schätzen des Alterchums und der herrlichen griechischen Sprache eilten nun die Flüchtlinge nach Italien, das schon vorher bei den beginnen, den Verbindungen und Untonsversuchen mehrere dieser Gelehrten ausgenommen hatte, und ver- mehrten durch ihre Klagen den Schrecken, mit welchem jene Nachricht von dem Untergange Kon- stanttnopels das Abendland schon erfüllt halte, das doch nichts zur Rettung, zum wenigsten sei, ner Vortheile gethan hatte. Um dies erklärlich zu finden, brauchen wir nur abermals unfern Blick auf Italien zu wen- den. Die Rede des türkischen Generals, der den Sultan riech, von da aus keine Hülfe für Konstantinopel zu fürchten, indem die Polyar, chte dieses Landes keinen gemeinschaftlich ausge, führten Plan zulasse, wird sich bestätigen. Und daß auch von den europäischen Mächten überhaupt nachher kein gemeinsames Unternehmen zu Stan- de kam, das haben wir schon aus den vorigen Disputation, welche der Kaiser Johann mit einem Jlp den über die Lehren der christlichen Religion hielt, Nachlesen. > . ' - ?, *

2. Praktisches Lehrbuch der Sächsischen Geschichte - S. 177

1907 - Leipzig : Wunderlich
— 177 — Bruder Johann (1854 — 73) den verwaisten Königsthron. Johann (geb. 1801) zeigte schon frühzeitig einen regen Geist und scharfen Verstand und widmete sich mit rastlosem Eifer den alten und neueren Sprachen, versenkte sich mit voller Hingabe in die schönen und ergreifenden Dichtungen der Vorzeit. Daneben erlernte er auch mit Fleiß die Rechtswissenschaft. Als Jüngling machte er gleich August dem Starken eine Reise in das berühmte Kunstland Italien und bewunderte die herrlichen Marmorbauten und die vollendeten Werke der Bildhauerei und Malerei. Hier lernte er auch die göttliche Komödie, die berühmte Dichtung des großen italienischen Dichters Dante, kennen und lieben. Sie ergriff ihn tief; gleich dem Dichter ward er durch Hölle und durch das Fegefeuer hinauf in den Himmel geführt, wo er den dreieinigen Gott schaute. Immer und immer wieder las sie der begeisterte Prinz, ja, er übersetzte sie ins Deutsche und gab sie mit Anmerkungen unter dem Namen „Philalethes" (Wahrheitsfreund) heraus. 2. Seine Teilnahme an den Regierungsangelegenheilen. So große Hinneigung der Prinz zu Kunst und Wissenschaft zeigte, so wandte er doch auch seine Aufmerksamkeit den Staatsangelegenheiten zu. In alle Zweige der Staatsverwaltung arbeitete er sich eifrig ein und erlangte so eine gründliche Kenntnis. Als königlicher Prinz war er Mitglied der Ersten Kammer. Art den Tagungen nahm er den eifrigsten Anteil. Hier erregte jedesmal seine gewissenhafte Prüfung, sein treffendes Urteil und seine gründliche Gesetzeskenntnis die höchste Bewunderung aller Anwesenden. Viele Berichte und Gesetzesvorlagen hat er eigenhänbig ausgearbeitet und die Verfafsungsurkunbe treulich mit burchberaten. Als Mitglieb des Finanzausschusses besuchte er fleißig die Güter, Bergwerke und große Fabriken, um sich selbst über bert Stanb berfelben und über Mängel in biesen zu überzeugen. So war Johann als Prinz hochgeachtet und weit und breit bekannt und geliebt. Als ihm 1854 die Regierung des Laubes zufiel, ba war das sächsische Volk im voraus gewiß, daß er seinem verblichenen Brnber an Ebelsinn und Hochherzigkeit, an Milbe und Gerechtigkeit und an allen Herrschertugenben gleich war, daß er wie dieser des Laubes Wohlfahrt in frieblicher Kulturarbeit zu mehren bestrebt fein würde. 3. Seine gesegnete Friedenszeit. König Johann betrachtete es als feine höchste Aufgabe, das Werk feines Brubers fortzusetzen und die begonnenen Verbesserungen zu vollenben. Als Jurist unter den Königen verbesserte er zuerst die Rechtspflege. Die althergebrachten und unzeitgemäßen Gemeinbe-unb Gutsgerichte, die sogenannten Munizipal- und Patrimonialgerichte Franke, Sächsische Geschichte. 2. Aufl. 12

3. Unser Vaterland - S. 38

1900 - Berlin : Bruer
— 38 — Kinder überstiegen mit ihren Heerden und allen Habseligkeiten die Alpen und brachen nach blutigen Kämpfen mit den Grenzvölkern in Italien ein, wo sie bald glänzende Siege über Odoaker erfochten. Nur in dem stark befestigten Ravenna verteidigte sich dieser drei Jahre lang; dann fiel auch dieses, und obgleich dem tapfern Heerkönig das Leben zugesichert war, wurde er bald bei einem Gastmahl ermordet. Mehr noch als Odoaker verstand es Theodorich, in Italien eine neue Glanzzeit zu begründen. Während er Handel und Gewerbe den Römern überließ, lag die militärische Macht nur in den Händen der Gothen, die er mit anderen germanischen Stämmen zu einem großen Völker- und Friedensbunde zu vereinigen wußte. Ihre Heerführer ließen sich von Theodorich, den die Geschichte den Großen nennt, wie von einem Vater leiten. „Ihr alle habt Beweise meines Wohlwollens", heißt es in einem Briefe an diese. „Ihr seid junge Helden, mir gebührt, euch zu raten. Eure Unordnungen betrüben mich; es ist mir nicht gleichgültig, daß ihr euch von den Leidenschaften beherrschen laßt; denn Neid und Leidenschaften der Könige sind das Verderben der Völker; dagegen sind ihre Freundschaft und Einigkeit gleichsam die Adern, durch welche die Wünsche der Völker zu einander hinüber fließen." Noch einmal strahlte Italien im Glanze längst vergangener Herrlichkeit. Theodorichs Residenz Ravenna wurde der Sitz aller Kirnst und Wissenschaft seiner Zeit. Noch heute reden Kirchen und Paläste, die der Verwüstung folgender Jahrhunderte trotzten, von den glanz-umwobenen Zeiten des Ostgothenreiches. Aber Theodorich, dem Italien so viel zu verdanken hatte, blieb den Römern ein Fremder, da die römischen Katholiken ihn und seine Gothen als arianische Ketzer haßten. Auch der oströmische Kaiser Justin I. begann seine Anfeindungen gegen Theodorich, der sich ohne kaiserliche Erlaubnis den Gemahl seiner Tochter zum Nachfolger erwählt hatte, durch Verfolgung des arianischen Glaubensbekenntnisses. Vergeblich erbat der Ostgothenkönig die Aufhebung der Religions- verfolgung, und da die Gesandten, besonders der Bischof Johannes, am kaiserlichen Hofe sehr ehrenvoll aufgenommen worden waren, aber doch unverrichteter Sache heimkehrten, beschuldigte sie Theodorich des Einverständnisses mit dem byzantinischen Hofe, ließ sie ins Gefängnis werfen und auf das Grausamste hinrichten. Die plötzlich erwachte furchtbare Reue warf ihn auf das Krankenlager, von dem er nicht wieber erstehen

4. Die alten Deutschen während der Urzeit und Völkerwanderung - S. 292

1893 - Gütersloh : Bertelsmann
292 37. Teja, Der letzte König Der Ostgoten. ward es Mittag und ward es Abend, ohne daß einer nur eines Fußes Breite gewichen wäre. Aus beiden Seiten floß das Blut aus oielen Wunden. Tie Goten wußten wohl, daß sie ihren letzten Kamps kämpften, und die Kaiserlichen wollten vor einem so viel schwächeren Feinde nicht weichen. Und wieder ward es Nacht. Die Goten hatten den ganzen Tag weder Speise noch Trank zu sich genommen. Nun waren sie todes- matt. Da schickten die Helden einige Edle aus ihrer Mitte an Narses. Diese sprachen also: „Wir fühlen nun, daß Gott tvider uns ist. Eine unüberwindliche Macht streitet uns ent- gegen. Darum wollen wir vom Kampfe ablassen, doch nicht um uns dem Kaiser zu unterwerfen, sondern um unter irgend einem germanischen Volke frei zu leben. Darum gewähre uns friedlichen Abzug und gestatte einem jeden von uns, die Habe mitzunehmen, die er an einem Ort Italiens niedergelegt hat, damit es uns nicht ganz an Wegzehrung fehle." Narses, nicht unempfindlich gegen solche Heldengröße, beriet sich mit seinen Unterfcldherren, was er thun solle. Da sprach der angesehenste von ihnen, Johannes mit Namen: „Ich rate dir, den Goten diese Bitte zu gewähren. Kämpfe nicht länger gegen Männer, für die der Tod seine Schrecken verloren hat. Man soll niemand in Verzweiflung bringen." Da ge- lobte Narses den Gesandten, er werde allen Goten, die den Vernichtungskampf überlebt hätten, erlauben, ungekränkt mit ihrem Eigentum Italien zu verlassen, wenn sie ihrerseits ge- lobten, niemals wiederzukehren. Dieser Vertrag wurde ab- geschlossen. Stumm, in geschlossenen Reihen, zogen die Trümmer des Gotenvolkcs, es waren kaum noch 1000 Männer, vom blutigen Feld der Ehre in vollem Waffenschmuck nach Norden. Sie durchwanderten die ganze Halbinsel, hie und da rastend, um Weib und Kind und fahrende Habe, die etwa dem oder jenem noch geblieben war, mitzunehmen. Voll Mitleid und Ehr- furcht wichen ihnen überall Soldaten und Landbewohner aus. Jene erlauchte Schar überschritt den Po und die Alpen. Unter andern deutschen Stämmen haben sich die tapferen Tausend ohne Spur verloren. Herrlich und segensreich hatte einst der Stern des Ost-

5. Theil 4 - S. 129

1880 - Stuttgart : Heitz
Johann Vi. von Portugal. 129 währt, die Klöster wieder hergestellt, die Jesuiten kehrten zurück und mit ihnen die Inquisition mit ihren früheren Schrecken. Die Anhänger des vertriebenen Königs Joseph (die Josefinos) wurden bei Todesstrafe aus dem Reich verbannt und selbst viele, welche das Vaterland ruhmvoll vertheidigt hatten, entgingen der grausamen Verfolgung nicht. Die Empörungen, welche in Folge dieser Gewaltmaßregeln in mehreren Provinzen entstanden, wurden mit großer Strenge unterdrückt. Als nun aber die Colonien in Südamerika die Fahne des Aufruhrs aufpflanzten und gegen diese ein Heer in Cadiz versammelt wurde, brach hier eine Militairver-schwöruug aus, welche für die vielen Unzufriedenen im Lande ein Zeichen zur Erhebung gegen die Regierung wurde. In Cadiz wurde die Constitution der Cortes wieder ausgerufen und dem absoluten Königthum der Krieg erklärt. Dasselbe geschah in mehreren Provinzen, wo geheime revolutionäre Gesellschaften schon längst die Gemüther bearbeitet hatten. Der König vermochte den Aufstand nicht anders zu beschwören, als indem er sich zur Annahme der Constitution bereit erklärte (1820) und die Cortes einberief. Kaum aber waren diese vereinigt, als sie nach dem Beispiel der früheren französischen Versammlungen alle Staatseinrichtungen umzustürzen unternahmen und dadurch nicht nur den äußersten Widerstand des Adels und der Geistlichkeit, sondern auch eines Theiles des Volkes hervorriefen. Die Freunde des alten Königthums richteten eine besondere Regentschaft (Junta) ein und beriefen eine sogenannte „Glaubensarmee", um den König aus den Banden der Cortes zu befreien. Ueberall entbrannte ein blutiger Bürgerkrieg. Aehnliche Vorgänge fanden in Portugal und in einzelnen Ländern Italiens statt. In Portugal war Johann Vi. wieder als König eingesetzt worden, lebte aber in Brasilien und ließ das Mutterland durch eine Regentschaft, an deren Spitze der englische Befehlshaber, Lord Beresford, stand, beherrschen. Auch hier entstand aber im Jahre 1820 eine Militairverschwörung und ein Volksausstaud; es mußte gleichfalls eine constitntionelle Verfassung mit den freisinnigsten Einrichtungen eingeführt und von dem König Johann für Portugal und für Brasilien beschworen werden. In Italien war das Volk durch geheime revolutionäre Gesellschaften (Carbonari), welche die Einführung demokratischer Einrichtungen und zugleich die Vereinigung ganz Italiens zu einem großen Staate zum Zweck hatten, schon lange bearbeitet worden, Weltgeschichte für Töchter. Iv. 16. Aufl. 9

6. Theil 2 - S. 125

1827 - Leipzig : Brockhaus
zu Florenz. Der Erste, der sich unter ihnen hervorthat, war Johann von Medici, ein feiner, liebenswürdiger, ver- ständiger Mann, der sich durch den Handel unermeßliche Reichthümer sammelte, von denen er den edelsten Gebrauch machte. Er erwarb sich damit so sehr die Dankbarkeit und durch seine großen persönlichen Eigenschaften das Zutrauen seiner Mitbürger, daß sie ihm die höchste Würde in ihrem Staate antrugen, der damals eine demokratische Verfassung hatte. Freilich erlangte Johann damit nichts weiter, als die vornehmste Stimme im Magistrat und die Ehre, bei feierlichen Gelegenheiten der Repräsentant der Republick zu seyn, die fremden Gesandten zu empfangen, mit ihnen im Namen des Staates zu unterhandeln und so weiter. Er starb im Jahr 1434. Sein Sohn Cosmo de Medici wurde sein Nachfolger und trat in seine Fußtapfen. Durch seine herzengewinnende Leutseligkeit erwarb er sich die Liebe seiner Mitbürger. Nie suchte er sich von ihnen durch häus- lichen Aufwand und neiderregende Pracht hervorzuthun. Eben so wie der Vater, verwandte er sein großes Vermö- gen zum Wohl des Vaterlandes. Er verschönerte die Stadt mit herrlichen Gebäuden, unterstützte Ackerbau und Gewerbe und bereitete das goldene Zeitalter der Künste und schönen Wissenschaften in Italien. Bei dem Allen setzte er aber nach wie vor seinen ausgebreiteten Handel fort und vergrößerte noch mehr damit sein unermeßliches Vermögen (st 1464). Sein Enkel Lorenzo war von gleichem Geiste belebt und übertraf noch seinen Großvater in mehreren Rücksich- ten. Die Natur hatte ihn mit ihren schönsten Gaben.reich- lich ausgestattct. Seine edle Mutter gab ihm eine treffliche Erziehung, und- die besten Lehrer beciferten sich, seine Gei- stesanlagen auszubilden. So erlangte er bald sehr gute Kenntnisse in den Sprachen und Wissenschaften,^'pnd seine schöne natürliche Beredtsamkeit erhielt dadurch mehr Gehalt.

7. Bd. 4 - S. 138

1786 - Dresden Leipzig : Hilscher
*38 Johann George l unter der Vormundschaft obenerwänter Vor- münder. Sein Hofmeister, M. Leonhart hat ein Buch hinterlasten, darinnen die Schul- strafen, womit Johann George der Erste in feiner Jugend belegt, oder vielleicht nur bedroht wurde, mit allerlei bunten Farben ab- gemahlt find, und welches unter dem Titel des schwarzen Registers noch iezt auf der kur- fürstlichen Bibliothek befindlich ist. Dies Buch, welches vielleicht damals ein Zensur- buch war, wodurch der fürstliche Hofmeister den iungen Prinzen auf fein Betragen auf- merksam machen wolte, Heist vermuthlich das schwarze Register, weil cs in einem schwar- zen Band gebunden, und auf dem Schnitte schwarz angestrichen ist, auch auf dem ersten Blatte folgende Aufschrift hat: „Dies Buch, ist das schwarze Register genannt; zur Zeit, als Johann George der Erste in feiner Ju- gend scharf gehalten, so ofte er etwas Übels begangen und nicht lernen wollen, ist er darin- nen abgemahlt worden. „ Im Jahre 1601 unternahm er unter Begleitung Georgens von Nißmiz eine Reife nach Italien, und besah im strengsten In- cógnito die vorzüglichsten Städte dieses Lan-

8. Geschichte des Mittelalters - S. 161

1884 - Leipzig : Teubner
diesem Gebiete hat er die groartigsten Erfolge gehabt und seinen Nachsol-gern die Bahnen gewiesen. Er war es, der zuerst (1319) die Annaten einforderte, das erste Jahreseinkommen einer offenen Pfrnde, und das Ertrgnis dieser Einnahmequelle noch dadurch zu steigern wute, da er beim Tode eines Pfrndeninhabers in die erledigte Stelle den Inhaber einer niedrigeren Pfrnde einsetzte, so da die Vakanz einer Stelle nicht selten die Erledigung von drei oder vier anderen zur Folge hatte, die nun smtlich der Kurie die Annaten zahlen muten. Ebenso verdankt das Institut der Exspektauzeu, deren Zahlung denen auserlegt wurde, welche die Anwart-schast auf ein kirchliches Amt erwerben wollten, ihm seine Entstehung. Auch wute er durch Erhebung von Zehnten vom Klerus, durch Teilung von Bis-tmeru, Ausstellung von Opserstcken in allen Kirchen der Christenheit der ppstlichen Kammer immer neuen Zuflu zuzufhren. Er erreichte dadurch, da sich nach seinem Tode nicht weniger als 18 Millionen Goldgulden gemnzten Geldes und 7 Millionen in Edelsteinen und Barren von Edelmetall im ppstlichen Schatze vorfanden/) Angeblich waren die reichen Einknfte zur Aus-fhrung eines Kreuzzuges bestimmt, in Wahrheit dienten sie zur Befriedigung der Habsucht des Papstes, fr welche das Kreuzzugsprojekt nur der Deckmantel mar.2) So war der Mann beschaffen, den die Kardinle zur Leitung des Schiff-leins Petri beriefen. Sein Verhltnis zu Robert vouneapel, dem grimmigsten Gegner der deutschen Herrschaft in Italien, bestimmte auch feine Stellung im deutschen Thronstreite. Friedrich und Ludwig waren während der Va-kanz des ppstlichen Stuhles gewhlt worden; beide Parteien hatten Briefe aus-gestellt, in welchen der Papst von der Wahl unterrichtet und um Anerkennung derselben ersucht wurde. Aber diese Urkunden wurden nie in Avignon vorgelegt, wie der Umstand beweist, da sich die Urschristen nicht im ppstlichen Archiv, sondern in Wien und Mnchen befinden; man lie es bei einer einfachen Anzeige an das Kardinalkollegium bewenden3) und hielt die Einsendung der Wahldekrete nach der Stuhlbesteigung Johanns wohl um so weniger fr ntig, als dieser in seiner am Tage der Krnung (5. September 1316) erlassenen Eneyklika Ludwig und Friedrich als electi" bezeichnete und damit ihre Wahl als zu Recht bestehend anerkannte/) Johann verlangte nun fr sich das Recht der obersten Entscheidung, und^da ihm freiwillig von keiner der beiden Par-teien das schiedsrichterliche Amt angetragen wurde, nahm er alsbald Gelegenheit, seine Ansicht in aller Schroffheit darzulegen. Beide Könige hatten die Ausbung von Reichsrechten in Italien sofort nach ihrer Wahl und Krnung in Anspruch genommen. Ludwig hatte in Italien seine Erhebung angezeigt und seine baldige Ankunft in Aussicht gestellt, auch den Herrn Johann von Belmont zum Generalstatthalter fr Italien 1) Diese Summe berichtet Villani Xi, 20 (p. 765); er nennt als seinen Gewhrsmann feinen Bruder, der, als Kaufmann in Avignon lebend, von den Ber-waltern des ppstlichen Schatzes selbst die angegebene Summe erfahren hatte. Riezler, Die litterar. Widersacher, setzt den Wert ungefhr 200 Mill. Mark gleich. 2) Vgl. Riezler a. a. ). 6, A. 3. 3) Vgl. den Brief Ludwigs an die Kardinle vom 3. Juni 1315 bei Hnratori, Antiqu. Ital. Vi, 189. 4) Pfannenschmid, Sind dem Papste Johann Xxii. die Wahldekrete Ludwigs des Bayern und Fried-richs des Schnen vorgelegt worden? Forsch. I, 51 65. Mller I, 26 flg. Whrend Pfannenschmid die Frage bejaht und eine Rckgabe der Wahlbriefe annimmt, kommt Mller zum entgegengesetzten Ergebnis. Des letzteren Grnde er-schienen mir durchaus berzeugend. Lehrbuch der Geschichte. Il 4. 11

9. Theil 4 - S. 128

1862 - Breslau : Max
128 Neueste Geschichte. 3. Periode. Verfassuugsklmpfe. dieser Gewaltmaßregeln in mehreren Provinzen entstanden, wur- den mit großer Strenge unterdrückt. Als nun aber die Colonien in Südamerika die Fahne des Aufruhrs aufpflanzten und gegen diese ein Heer in Cadiz versammelt wurde, brach hier eine Mili- tairverschwörung aus, welche für die vielen Unzufriedenen im Lande ein Zeichen zur Erhebung gegen die Regierung wurde. In Cadiz wurde die Constitution der Cortes wieder ausgerufen und dem absoluten Königthum der Krieg erklärt. Dasselbe ge- schah in mehreren Provinzen, wo geheime revolutionäre Gesell- schaften schon längst die Gemüther bearbeitet hatten. Der König vermochte den Aufstand nicht anders zu beschwören, als in- dem er sich zur Annahme der Constitution bereit erklärte (1820) und die Cortes einberief. Kaum aber waren diese vereinigt, als sie nach dem Beispiel der früheren französischen Versammlungen alle Staatseinrichtungen umzustürzen unternahmen und dadurch nicht nur den äußersten Widerstand des Adels und der Geistlich- keit, sondern auch eines Theiles des Volkes hervorriefen. Die Freunde des alten Königthums richteten eine besondere Regent- schaft (Junta) ein und beriefen eine sogettannte „Glaubensarmee", um den König aus beit Banden der Cortes zu befreien. Ueberall entbrannte ein blutiger Bürgerkrieg. Aehnliche Vorgänge fanden in Portugal und in einzelnen Ländern Italiens statt. In Portugal war Johann Vi. wie- der als König eingesetzt worden, lebte aber selbst in Brasilien und ließ das Mutterland durch eine Regentschaft, an deren Spitze der englische Befehlshaber, Lord Beresford, stand, beherrschen. Auch hier entstand aber im Jahre 1820 eine Militairverschwö- rung und ein Volksaufstand; es inußte gleichfalls eine constitutio- nelle Verfassung mit den freisinnigsten Einrichtungen eingeführt und von dem König Johann für Portugal und für Brasilien beschworen werden. In Italien war das Volk durch geheime revolutionaire Gesellschaften (Carbonari), welche die Einführung demokra- tischer Einrichtungen und zugleich die Vereinigung ganz Italiens zu einem großen Staate zum Zweck hatten, schon lange bearbei- tet worden, und ermuthigt durch die Ereignisse in Spanien, zwangen die Verschwörer zuerst durch eine glückliche Revolution in Neapel, an deren Spitze Pepe stand, den König zur Annahme der spanischen Constitution, welche nach blutigem Kampfe auch in Sicilien eingeführt wurde (1820). Bald darauf wurde auch der

10. Das Königreich Sachsen und seine Fürsten - S. 281

1889 - Leipzig : Hirschfeld
Johann. 281 In den Jahren 1815 bis 1822, in welchen der Prinz zum Jung-linge heranreifte, gestaltete sich auch sein Leben ernster, sttiger und innerlicher. Unter der Leitung des an Forell's Stelle getretenen Generals von Watzdorf, welchem der Major und sptere General von Cerrini zur Untersttzung beigegeben wurde, geno nun Prinz Johann den Unterricht hervorragender Lehrer in den juristischen Fchern sowie in den Sprachen, und in diese Periode fallen auch seine ersten poetischen Arbeiten und bersetzungen klassischer Dichter. Damit ging auch seine militrische Ausbildung Hand in Hand, so da er im Dezember 1816 durch ein knigliches Dekret in Anbe-tracht seines in Militrwissenschaften zeither angewendeten Fleies und der darin erlangten besondern Geschicklichkeit" zum Obersten der Kavallerie ernannt wurde. Vor allem wurde von dem Prinzen auch fleiig italienisch getrieben und ebenso widmete sich derselbe ernstlich der italienischen Geschichte und dem Studium der Kunst. Es waren diese Studien zugleich Vorbereitungen zu einer Reise nach der Schweiz und Italien, welche am 2. Oktober 1821 von den beiden Prinzen Johann und Clemens angetreten ward. Auf derselben starb zu Pisa Prinz Clemens an einer Gehirnentzndung am 4. Januar 1822. Durch diesen Trauerfall wurde der Reiseplan gendert, und der in Aussicht genommene Besuch von Rom und Neapel wieder auf-gegeben. Die Rckreise erfolgte der Mnchen, wo Prinz Johann seine knftige Gemahlin in der am 13. November 1801 gebornen Prinzessin Amalia, Tochter des Knigs Max Joseph von Bayern, kennen und lieben lernte, so da er bereits am 10. November desselben Jahres mit derselben vermhlt ward, nachdem er im Oktober trotz seiner ausgesprochenen Neigung fr das Civilfach zum General-Major der Kavallerie ernannt worden war. Obschon er wenig Neigung zum Soldatenleben im Frieden besa, so war er doch weit davon entfernt, das Militrische ganz zu vernachlssigen, und ebenso lernte er bei seiner Teilnahme an den Sitzungen der verschie-denen Landeskollegien die Wichtigkeit und den Ernst schtzen, womit alle Regierungsgeschfte auch in scheinbaren Kleinigkeiten betrieben wurden. Die poetische und praktische Anschauung, welche sich in seiner ganzen Natur in glcklicher Weise vereinigten, bewahrten ihn einer-seits vor der Trockenheit des Gelehrten, andrerseits vor der Eng-Herzigkeit des Juristen und Gesetzgebers. Anfang Dezember 1822 trat Prinz Johann als wirkliches Mit-glied in das geheime Finanzkollegium ein, und als solches hatte er aus seinen besonderen Wunsch auch Gelegenheit, auf einer Reise nach den zum Betriebe des Bergbaus angelegten Grohartmannsdorfer

11. Mit einem kolorirten Kupfer - S. 113

1809 - Leipzig Dresden : Selbstverl. K. Engelhardt / Barth
ii; 16t« Januar. 1601. Johann Georg I. tritt seine Reise nach Italien an. (§chon sals sechsjähriger Prinz hatte Johann Georg den Vater, Christians, verloren und stand, nebsi seinem altern Bruder, Christian ll. unter der Vormundschaft des Herzogs Friedrich Wilhelm von Sachscn-Altenburg. Dieser scheint den iüngern Prinzen besonders geliebt zu haben, denn er erlaubte und rieth ihm, ohne daß sein Bruder eine Silbe vorher merken durfte, eine Reise nach Italien, „der auswärtigen Herr- schaften und Potentaten Gebrauche und Ge- seze zu Erlangung einer völligen Regi- ments-Wissenschaft zu sehen und zu er- lernen. " Eine Italienische Reise aber war für einen protestantischen Prinzen kein kleines Wag- stück, damals, wo Italien noch als das Va- terland der Intoleranz verschrieen war. Da- zu kam noch die ziemlich freie Lebensart der Ita- liener, die Unsicherheit der Strafen, selbst in den Hauptstädten, durch Räuber und Banditen. Kein Wunder also, daß Johann Georg auf die- ser Reise ein, auch noch in ökonomischer Hinsicht zuträgliches, Incognito annahm. Junker Hans v. Nißmiz— unter die- sem Namen trat der Prinz die Reise an, beglei- tet von seinem Hofmeister, Georg v. Nißmiz, H für

12. Geschichte des Mittelalters - S. 194

1878 - Mainz : Kunze
194 Vierte Periode des Mittelalters. hat, ist schon oben erwähnt worden. Nach Innen und nach Außen nahm unter seiner Regierung das Ansehen der Krone ab. Italien, die Dauphine, Burgund trennten sich vom Reiche, die Türken suchten mehrere Male Ungarn heim, die Polen eroberten ebenfalls einen Theil davon, und die Hussitenkriege entfremdeten ihm Böhmen. Das wichtigste Ereignis unter Siegmunds Regierung war die Kirchenversammlung zu Constanz oder Costnitz, welche wir jetzt mit ihren Folgen genauer betrachten wollen. §. Zk. Das ioncit 311 "V " u und feine Folgen. 1. Allgemeine Beschlüsse. Veranlassung Schon das Concilium zu Pisa (1409) hatte dem verderblichen des^Concils^ Schisma in der Kirche ein Ende machen wollen, allein nur noch größere zu Constanz Verwirrung herbeigeführt. Die beiden abgesetzten Päpste hatten rtäm-U14' lich dem Beschlusse des Concils keine Folge gegeben, und da man einen neuen Papst gewählt hatte, so geboten in der Christenheit nunmehr 3 Päpste. Darum bemühte sich Kaiser Siegmund ernstlich, die notwendige Besserung der Kirche an Haupt und Gliedern durchzusetzen und schrieb ein neues Concil nach Constanz aus, welches Papst Johann Xxiii. 1414 feierlich eröffnete. Eine ungeheure Fremdenmenge von allen Nationen, Ständen und Gewerben strömte in der alten Reichsstadt am Bodensee zusammen; man zählte 18,000 Geistliche, 29 Cardinäle, 160 Bischöfe, die Gesandten von 2 Kaisern und 14 Königen, 100 Grafen, 30 Herzöge und 80 Barone, —- 200 Schneider, 70 Schuhmacher, 44 Apotheker, 55 Zuckerbäcker, 83 Weinhändler, 1000 Schauspieler, Musikanten und Gaukler. Jo- Um sich auf dem päpstlichen Stuhle zu erhalten, hatte Johann haun xxiii. Xxiii.*) eine zahllose Menge italienischer Geistlichen mitgebracht. Allein gern Antheil die Versammlung beschloß, nicht nach Köpfen, sondern nach Nationen zu an demselben, jftmmen, und nahm 4 Hauptnationen an, die deutsche, französische, englische und italienische, welche einzeln berathen und abstimmen sollten. Die Mehrheit der Stimmen in den Spezialversammlungen sollte dann als Abstimmung in der allgemeinen Sitzung gelten. Die Deutschen, Franzosen und Engländer verlangten von Anfang, es sollten alle 3 Päpste sofort abdanken, damit der Friede in der Kirche hergestellt werden könne. Ungern verstand sich Johann hierzu**); allein er hatte bereits *) Als Johann, der von der Kirchenversammlung nichts Gutes für sich erwartete. auf seiner Reise in die Nähe von Constanz kam, rief er auf die L-tadt deutend: „Dies sieht mir aus wie eine Grube, in der man Füchse fängt." ** Die andern Päpste waren nicht erschienen. ^

13. Deutsche Geschichte bis 1648 - S. 26

1918 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
- 26 - verzweifelte Lage zur Tapferkeit an; die Rmer leisteten ihnen, obgleich sie ihre Verzweiflung bemerkten, mit allen Krften Widerstand, da sie sich schmten, dem schwcheren Gegner zu weichen. Beide gingen mit Ungestm auf. die nchst-stehenden Feinde los, die einen, weil sie den Tod suchten, die anderen, weil sie um die Palme des Sieges stritten. Frh am Morgen begann die Schlacht. Weithin kenntlich stand Tejas mit wenigen Begleitern vor der Phalanx, von seinem Schilde gedeckt und die Lanze schwingend. Wie die Rmer ihn sahen, meinten sie, mit seinem Fall werde der Kamps sofort zu Ende sein, und deshalb gingen gerade die tapfersten, sehr viele an der Zahl, geschlossen gegen ihn vor, indem sie alle mit den Speeren nach ihm stieen ober warfen. Er aber fing alle Speere mit dem Schbe, der ihn deckte, auf und ttete viele in blitzschnellem Sprunge. Jedesmal, wenn sein Schilb von aufgefangenen Speeren ganz voll war, reichte er ihn einem seiner Waffentrger und nahm einen anberen. So hatte er ein Dritteil des Tages unablssig gefochten. Da ereignete es sich, ba in seinem Schilde zwlf Speere hafteten, so ba er ihn nicht mehr beliebig bewegen und die Angreiser nicht mehr damit zurckstoen konnte. Laut rief er einen feiner Waffentrger herbei, ohne feine Stellung zu verlassen oder nur einen Finger breit zurckzuweichen. Keinen Augenblick lie er die Feinde weiter vorrcken. Weder wandte er sich so, da der Schild den Rcken deckte, noch bog er sich zur Seite, sondern wie mit dem Erdboden verwachsen, stand er hinter dem Schilde da, mit der Rechten Tod und Verderben gebend, mit der Linken die Feinde zurck-stoend so rief er laut den Namen des Waffentrgers. Dieser trat mit dem Schilbe herzu, und er nahm ihn sofort statt des speerbeschwerten. Bei dieser Bewegung war nur einen kurzen Augenblick seine Brust entblt: ein Speer traf ihn, und er sank sofort tot zu Boden. Einige Rmer steckten seinen Kopf auf eine Stange und zeigten ihn beiden Heeren, den Rmern, um sie noch mehr anzufeuern, den Goten, damit sie in Verzweiflung den Kampf aufgben. Die Goten taten das aber keineswegs, sondern kmpften bis zum Einbruch der Nacht, obwohl sie wuten, da ihr König gefallen war. Als es dunkel geworden war, lieen die Gegner voneinander ab und brachten die Nacht unter den Waffen zu. Am folgenden Tage erhoben sie sich frh, nahmen dieselbe Aufstellung und kmpften wieder bis zur Nacht. Keiner wich dem anderen auch nur um eines Fues Breite, obgleich von beiden Seiten viele den Tod fanden, sondern erbittert setzten sie die furchtbare Blutarbeit fort, die Goten in dem vollen Bewutsein, ihren letzten Kampf zu kmpfen, die Rmer, weil sie sich von jenen nicht berwinden lassen wollten. Zuletzt schickten die Barbaren einige von ihren Vornehmen an Narses und lieen ihm sagen, sie htten wohl gesprt, da Gott wider sie sei sie fhlten, da eine unberwindliche Macht ihnen gegenberstehe und durch die Ereignisse der den wahren Sachverhalt belehrt, wollten sie ihre Meinung ndern und vom Kampf ablassen, nicht um Untertanen des Kaisers zu werden, sondern um bei irgendwelchen anderen Barbaren in Freiheit zu leben. Sie baten, die Rmer mchten ihnen einen friedlichen Abzug gestatten und, billiger Erwgung Raum gebend, ihnen die Gelder als Wegzehrung belassen, die sie in den Kastellen Italiens jeder frher fr sich ausgespart htten. Hierber ging Narses mit sich zu Rate. Sein Unterfeldherr Johannes redete ihm zu, diese Bitte zu gewhren und nicht weiter mit Mnnern zu kmpfen, fr die der Tod keinen Schrecken htte, und nicht den Mut der Verzweiflung auf die Probe zu stellen, der nicht nur fr jene, sondern auch fr ihre Gegner noch verhngnisvoll werden knne. Der

14. Von Armin bis zum Augsburger Religionsfrieden - S. 117

1893 - Altenburg : Pierer
117 drngt. Letzterer bereits bekannt.) Wie kommt Berengar dazu? Streben mach der italischen Knigskrone, die er durch Vermhlung seines Sohnes mit der Adelheid zu erlangen hoffte. Otto hatte ihm seine Plne zerstrt. Wodurch? (Befreiung Adelheids, Heirat, Erlangung der italischen Knigs--frone.) Folgen? (Wut und Zorn Berengars; Aufreizung; Emprung.) Durch welche Umstnde begnstigt? (Kmpfe der Shne gegen den Vater, Kmpfe gegen die Ungarn und Slaven.) Berengar verlangt von Papst Johann, da er ihn mit der eisernen Krone Italiens krne. Ver-halten des Papstes? Verhalten Ottos ? Was thnt Otto? (Sein Sohn Otto Nachfolger, Ordnung der Verhltnisse und Angelegenheiten des Reiches.) Endlich Zug nach Italien. Weg dahin! (Karte!) Empfang daselbst. Was erkennen wir daraus? berschrift: Otto zieht dem Papst Johann zu Hilfe und wird in Italien festlich empfangen. 2. Im Jahre der Menschwerdung 962 abzufallen." Besprechung: Was erfahren wir hier? (Der Papst krnt Otto zind gelobt ihm unwandelbare Treue.) Schilderung der Feierlichkeit! Uberschrift: Otto empfngt in Rom die rmische Kaiserkrone. Ob Papst Johann sein Versprechen halten wird? 3. Gar bald aber Treue zu bewahren." Besprechung: Welche Antwort aus unsere Frage? (Der Papst fllt <ib vom Kaiser, verbndet sich mit seinem frheren Bedrnger.) Wie mag dies zugegangen fein? (Otto war aus Rom gezogen, hatte gegen Berengar zu kmpfen. Johann bereute, da er dem Kaiser Gehorsam versprochen, lueil er dadurch Untergebener des Kaisers geworden war.) Welche Strafe trifft ihn dafr? Wodurch wird diese verschrft? (Des Papstes Snden-Register ein Zeugnis fr die bereits begonnene sittliche Verderbtheit der Kirche.) Wie zeigt sich Otto als Herrn der Christenheit? Erklrung der unbekannten Ausdrcke! berschrift: Otto hlt der den abtrnnigen Papst Gericht. Ob die Rmer ihr Versprechen halten? Ob nun seine Herrschaft befestigt ist? Vermutungen: Der abgesetzte Papst wird im Verein mit Berengar und anderen Groen einen neuen Aufruhr anstiften und Otto wird wieder nach Italien ziehen mssen. 4. Diese Vermutung findet ihre Besttigung durch die nachfolgende Erzhlung: Kaum hatte Otto den Rcken gewandt, so brachen neue Unruhen aus. Wie mag es zugegangen sein?... Und Otto? ... Otto mute wieder nach Italien ziehen; drei Jahre wurde er der Heimat ferngehalten. Ob denn in Italien Ruhe werden wird? (Wenn es Otto gelingt, die Ruhestrer gefangen zu nehmen.) Es gelang ihm, den Be-

15. Praktisches Lehrbuch der Sächsischen Geschichte - S. 108

1907 - Leipzig : Wunderlich
— 108 — so nahm er doch auf feinem Sterbebette anstatt der letzten Ölung das Abendmahl unter beiderlei Gestalt und bekannte sich° sterbend noch äußerlich zu den Grundsätzen der Reformation. So starb er 1525, zehn Tage vor der entscheidenden Schlacht bei Frankenhaufen. So starb er mitten im Kriegsgeschrei friedlich. „Er war ein Sohn des Friedens, darum schied er in Frieden", sagte fein Arzt mit Recht. Luther rühmte ihn in feiner Trauerrede als den Friedereichen: „Unter feinem Schutz und Schirm ging das Evangelium glücklich von statten und nahm allenthalben überhand. Sein fiebert lang hat er ein fried-sam, still und ruhiges Regiment geführt und mit Recht Friedrich geheißen." Ii. Johann der Beständige. 1. Johann der Beständige, der mannhafte Beschützer und Förderer der Reformation. Da Friedrich der Weise untiermählt geblieben war, folgte ihm fein Bruder Johann (1525—1532) in der Regierung. Obgleich er in feiner Jugend mehrfach an den Kriegen in Ungarn und Italien teilgenommen hatte, so achtete er doch mit feinem Bruder Friedrich die Wissenschaften hoch. So sagte er einst zu seinen Hofleuten, welche noch ganz und gar in der mittelalterlichen Meinung befangen waren, daß ein Fürstenfohn nur die ritterlichen Übungen des Reitens und Jagens erlernen müsse: „Wie man zwei Beine über ein Pferd hängen, des Feindes und der wilden Tiere sich erwehren oder einen Hafen fangen soll, das können meine Reiterjungen und Jägerbuben auch, und das von selbst. Aber wie man gottselig leben, weislich regieren und Leuten löblich vorstehen soll, dazu brauchen wir gelehrter Leute und guter Bücher nebst Gottes Geist und Gnade." Während Friedrich der Weise erst aus seinem Sterbebette sich zur neuen Lehre bekannte, trat Johann samt seinem Sohne sofort offen als Freund und Anhänger der Reformation hervor und widmete sich ganz und gar dem Schutze und der Beförderung derselben. Er erhob Kursachsen zum Mufterftaate für die evangelische Kirchenordnung und zeigte sich so standhaft trotz der mannigfachen Gefahren, die ihm drohten, daß man ihn mit Recht als den Beständigen feierte. Kaum war Johann aus dem Bauernkriege zurückgekehrt, so begann er damit, die Reformation in feinem Lande einzuführen. Den Geistlichen feines Landes wurde anbefohlen, Luthers Ordnung des Gottesdienstes innezuhalten, das Abendmahl unter beiderlei Gestalt auszuteilen und das reine Evangelium zu predigen. Da viele Pfarrer nicht genau in der Predigt des göttlichen Wortes unterrichtet waren, so empfahl er diesen, Luthers Predigtfammlung vorzulesen. Da sich einige katho-

16. Die Weltkunde - S. 198

1817 - Breslau : Max
. hürges dep guten Hofuung. Holländer und Englän- der haben mehre Theile von Amerika, viele Inseln im stillen Meere und Neuholland enldekt, Durch die Kreuzzüge, die Entdckkung neuer Län- der/ welche durch den Gebrauch des Kompasses beför- dert ward, durch den Gebrauch des Schießpulvers und der Kanonen (1350), durch die Erfindung des Papiers (1300) und der Buchdrukkerei (durch Gut- renberg, der 1401 geboren ward), durch daß Erhe- den des Bürgerftandes, und endlich durch die Unrer- hrükkung der kleinen Fürsten, sank der Glaube an den Pabft immer mehr, und in Italien zunächst. 1305 muftcn sogar die Pabste ihren Sitz nach Avingon ver- legen, und 40 Jahre hindurch waren zwei Päbste zugleich. Während die Geistlichkeit immer weltlicher ward, bildeten mehre Nichtgeisilichen die Wissen- schaften aus, vorzüglich mehre Griechen, die nach Konstantinopels Eroberung (1453) nach Italien ge- wandert waren. Es entstanden mehre hohe Schulen, z. B, in Salerno und Bologna (in Italien) und in Paris. , Johann Wjkflef, Professor in Orford, lehrte gehen den Pabft, so wie etwas später Johann Huss, Professor in Prag. Nach Hussens Ermordung Hu Kostnitz brach der Hussitenkrieg aus. §. ly. Von Luther bis auf uns, - Den ivten November 1483 ward Luther in Eis- leben geboren. Aus der Bürgerschule zu Mansfeld kam er 1490 nach der gelehrten Schule zu Magde- burg, von wo er 1501 auf hir hohe Schule nach Erfurt ging. Hier, sah er, eine-vollständige Bibel,

17. Römische Kaisergeschichte, Das Mittelalter, Die neueste Zeit bis 1648 - S. 81

1902 - Paderborn : Schöningh
81 - Zersetzung der Reichseinheit veranlat hat. Jnbes wrbe die Zeit von der Anschauung beherrscht, ba die Beschtzung der Kirche durch eine weltliche Macht notwenbig sei, und den deutschen Knigen war das Streben nach der Kaiserkrone zu nahe gelegt, als ba sie sich besselben htten entschlagen knnen. Um die Papstwahl vor Gewaltttigkeiten zu schtzen, verorbnete Otto, ba die Wahl frei fein, der Gewhlte aber sich vor der Weihe in Gegenwart eines kaiserlichen Bevollmchtigten verpflichten solle, nach Recht und Gesetz zu regieren. Kaum hatte er nach kurzer Anwesenheit Rom verlassen und sich wieber gegen Berengar gewanbt, als der Papst, welcher vorn Kaiser in seinen Hoheitsrechten geschmlert zu werben frchtete, mit Berengars Sohn Abalbert eine Verbinbung einging. Der Kaiser, hiervon benachrichtigt, eilte nach Rom, zwang Johann zur Flucht uttb lie die Rmer schwren, keinen Papst ohne seine Zustimmung zu whlen. Dann lie er Johann wegen unwrbigen Lebenswanbels und Treulosigkeit durch eine in der Peterskirche zusammenberufene Syuobe italienischer und beutscher Bischfe absetzen. Die Synobe whlte Johanns Archivar zum Papste. Darauf zwang der Kaiser den Berengar, sich zu ergeben, und schickte ihn nach Bamberg in die Verbannung. Der eroberte Teil Italiens behielt seine besonberen Gesetze, Kanzlei und Lanb-tage. Whrenb der Abwesenheit des Kaisers hatte sich Johann Xii. Roms wieber bemchtigt, und ba er balb barauf starb, whlten die Rmer einen neuen Papst. Diesen Treubruch rchte der Kaiser durch einen Angriff auf Rom; die Stadt wrbe im Sturme genommen, der Papst nach Hamburg verbannt und der von Johann Xii. vertriebene Papst wieber eingefetzt. 5. Dritter Zug nach Italien (966972). Neue Emprungs-terfuche, welche Berengars Sohn Abalbert machte, und ein Aufruhr in Rom, wo sich eine Partei des stbtifchen Abels gegen den Papst (Johann Xiii.) erhoben hatte, veranlagten Otto, abermals nach Italien zu ziehen. Er unterbrckte leicht die Emprung Abalberts und zwang ihn zur Flucht. Mit Strenge bestrafte er die Aufrhrer in Rom und fetzte den Papst in den Besitz alles besten, was ihm durch die Pippinsche Schenkung verliehen war. Um auch in Unteritalien seinen Einflu zu erweitern, nahm er die longobarbifchen Fürsten von Capua und von Benevent in Lehnspflicht und knpfte mit dem griechischen Kaiser Unterhaltungen an, um eine griechische Prinzessin fr feinen Sohn zur Ehe zu erhalten. Aber vergebens wrbe der Bischof Liutpranb von Stein, Lehrbuch der Geschichte f. ob. Kl. Ii.

18. Römische Kaisergeschichte, Das Mittelalter, Die neuere Zeit bis 1648 - S. 81

1902 - Paderborn : Schöningh
81 Zersetzung der Reichseinheit veranlat hat. Indes wurde die Zeit von der Anschauung beherrscht, da die Beschtzung der Kirche durch eine weltliche Macht notwendig sei, und den deutschen Knigen war das Streben nach der Kaiserkrone zu nahe gelegt, als da sie sich desselben htten entschlagen knnen. Um die Papstwahl vor Gewaltttigkeiten zu schtzen., verordnete Otto, da die Wahl frei sein, der Gewhlte aber sich vor der Weihe in Gegenwart eines kaiserlichen Bevollmchtigten verpflichten solle, nach Necht und Gesetz zu regieren. Kaum hatte er nach kurzer Anwesenheit Rom verlassen und sich wieder gegen Berengar gewandt, als der Papst, welcher vom Kaiser in seinen Hoheitsrechten geschmlert zu werden frchtete, mit Berengars Sohn Adalbert eine Verbindung einging. Der Kaiser, hiervon benachrichtigt, eilte nach Rom, zwang Johann zur Flucht und lie die Rmer schwren, keinen Papst ohne seine Zustimmung zu whlen. Dann lie er Johann wegen unwrdigen Lebenswandels und Treulosigkeit durch eine in der Peterskirche zusammenberufene Synode italienischer und deutscher Bischfe absetzen. Die Synode whlte Johanns Archivar zum Papste. Darauf zwang der Kaiser den Berengar, sich zu ergeben, und schickte ihn nach Bamberg in die Verbannung. Der er-oberte Teil Italiens behielt seine besonderen Gesetze. Kanzlei und Land-tage. Whrend der Abwesenheit des Kaisers hatte sich Johann Xii. Roms wieder bemchtigt, und da er bald darauf starb, whlten die Rmer einen neuen Papst. Diesen Treubruch rchte der Kaiser durch einen Angriff auf Rom; die Stadt wurde im Sturme genommen, der Papst nach Hamburg verbannt und der von Johann Xii. vertriebene Papst wieder eingesetzt. 5. Dritter Zug nach Italien (966-972). Nene Emprungsversuche , welche Berengars Sohn Adalbert machte, und ein Aufruhr in Rom. wo sich eine Partei des stdtischen Adels gegen den Papst (Johann Xiii.) erhoben hatte, veranlagten Otto, abermals nach Italien zu ziehen. Er unterdrckte leicht die Emprung Adalberts und zwang ihn zur Flucht. Mit Strenge bestrafte er die Aufrhrer in Rom und setzte den Papst in den Besitz alles dessen, was ihm durch die Pippinsche Schenkung verliehen war. Um auch in Unteritalien seinen Einflu zu erweitern, nahm er die longobardifchen Fürsten von Capua und von Benevent in Lehnspflicht und knpfte mit dem griechischen Kaiser Unter-Handlungen an, um eine griechische Prinzessin fr seinen Sohn zur Ehe Zu erhalten. Aber vergebens wurde der Bischof Liutprand von Sie in , Lehrbuch der Geschichte f. ob. Kl. Ii. ^

19. Abth. 2 - S. 309

1817 - Elberfeld : Büschler
Kaiser Sigismund. 309 Er ist unstreitig der beste Kaiser aus dem luxen- burgischen Hause, und einer der rechtschaffensten, red- lichsten und treuherzigsten Männer seiner Zeit. Sein nächstes Augenmerk richtete er auf die verderbliche Spaltung in der Kirche, da ein Papst in Italien, ein anderer in Frankreich, und ein dritter in Spanien seinen Sitz hatte, und von da aus den Fluch über seine Gegner und die Länder aussprach, die ihnen an- hingen. Es kam endlich im I. 1414 die merkwürdige Kirch enversammlung zu Kostnitz zu Stande, und nie ist wohl eine Versammlung größer und glan- zender gewesen. 346 Kardinäle, Erzbischöfe und Bi- schöfe, 564 Prälaten, Lehrer und Meister der Wissen- schaften und freien Künste, und 1600 Fürsten, Her- ren, Grafen und Ritter kamen daselbst zusammen, und bisweilen stieg die Zahl aller Frenzen bis auf 100,000. Von den 3 Päpsten erschien nur Johann Xx4h. aus Rom, der das Concilium ausgeschrieben batte, in der Hoffnung, dasselbe werde die beiden Gegner absetzen und ihn bestätigen. Das Concilium aber hatte gleich, ungeachtet des Widerspruchs der Italiener, die Absicht gefaßt, daß alle drei Päpste ihr Amt niederle- gen sollten, damit das Uebel mit der Wurzel ausge- rissen würde. Man war nemlich überein gekommen, daß nicht einzeln, sondern nach Nationen gestimmt werden sollte, so daß jede der vier Hauptnationen, die Deutschen, Engländer, Franzosen und Italiener, jede 'eine Stinnne hätten; — (die Spanier waren noch nicht angekommen). Denn hatte man die einzelnen Stimmen gesammelt, so würden die Italiener, welche an Zahl die stärksten waren, alle andern überstimmt haben. Bei den Deutschen zeigte sich, wie ein Zeit- genosse sagt, in dieser wichtigen Angelegenheit, Stand- haftigkeit, und ein ungestüm dringendes Beharren auf ihren Forderungen; bei den Engländern Kühnheit und Scharfsinn; bei den Franzosen Großthun und die Gabe sich geltend zu machen; bei den Italie- nern Feinheit, List und Partheilichkcit. Die Engländer und Deutschen waren wegen der Absetzung der Päpste einig, und bald gesellten sich auch die Franzosen dazu. Johann Xx11i., da er §e-

20. Umständlichere Erzählung der wichtigeren Begebenheiten aus der allgemeinen Weltgeschichte - S. 513

1806 - Altona : Hammerich
Christen noch sänge d.en Pab^I als das geistliche Ober- haupt der Christenheit, und verfluchte den als Ketzer, der des Pabstes Gen^alt angrif; stieß den von sich aus, den Er in den Bann that. Unter den Gelehrten ward indeß ein anderer Geist rege, der besonders von Italien ausging. Man fing an, die geglaubten Wahrheiten der allein selig machen- den Religion zu untersuchen. Man begnügte sich nicht, bloß Gebetbücher und Kirchenvater zu lesen. Berühm- te katholische Geistliche selbst empfahlen ihren Schülern die Schriften der alten Griechen und Römer: und hier fand man einen edelen freien Geist, hier eine schöne ge- fallende Sprache; und die geistvollen Werke Griechen- lands und Roms weckten den in Trägheit hinschlummern- den Geist, daß er durch sie belehrt und gestärkt ein freieres Denken wagte. Es entstanden in Italien, zu Bologna und Salerno, ums Jahr 12oo die ersten Universitäten: wer ein gelehrter Arzt werden wollte, reiste nach Saler- no; Bologna ward berühmt durch seine Rechtslehrer, zu denen nicht bloß Rechrsgelehrte, sondern auch Theo- logen, nicht bloß Jünglinge, sondern selbst Männer im Amte aus allen Gegenden hinzogen, um zu'lernen, so daß Bologna anfangs gegen zehntausend Studirende zahl- te. Eben so berühmt wurde nachher Paris durch seine Lehrer der Theologie, so daß man dort Studirende von zwölf verschiedenen Nationen antraf. — In diesen Vereinignngspunkten gelehrter Männer und lernbegieri- ger Schüler entwickelte sich der Geist des freieren Den- kens: und von solchen Orten aus verbreiteten sich die Ge- danken eines einzigen vernünftigen Mannes leicht durch ganz Europa. Ein solcher Mann war Johann W i k l e f, Dok- tor der Theologie zu Orford, in England: ein from- mer Mann, von großen Kentnisten, ein sehr beliebter Lehrer, aber Gegner des Pastthums. Er verbreitete Brebvwumst.lrr.b.a.beg.a.b.aug.weltg. & k meh-