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1. Von der deutschen Vorzeit bis zur Reformation - S. 24

1911 - Langensalza : Beltz
24 Aus der Zeit der Völkerwanderung. und rücksichtslos. Tiberius: Klug, schlau, listig und vorsichtig. Varus: Gewalttätig, hochmütig, unvorsichtig, vertrauensselig. 3. Vergleiche Armin und Legest. Armin: Glühende Vaterlands- und Freiheitsliebe, Mitleid, Schlauheit, Heldenmut und Tapferkeit. Segest: Treulos, verräterisch, herzlos. Zahl: 9 n. Chr. B. Ethisches. „Allzu scharf macht schartig." „Sei treu und wahr! Laß nie die Lüge deinen Mund entweihen! Von alters her im deutschen Volke war der höchste Ruhm, getreu und wahr zu sein." „Ans Vaterland, ans teure, schließ' dich an!" „Vergiß die teuren Toten nicht." V. Anwendung. Armin, das Vorbild eines deutschen Jünglings. Welche Bedeutung hat das Hermannsdenkmal auf der Grotenbnrg für uns? Erinnerung und Mahnung. Die Tausendjahrfeier der Hermannsschlacht im September 1909. Aufsätze: Ein römischer Flüchtling erzählt in Rom den Untergang des römischen Heeres. Wie Armin um die geraubte Gattin trauert. Anschluß st offe für den Deutsch- und Gesangunterricht: Deutschland, Deutschland über alles. — Siegesgesang nach der Varusschlacht. Von F. Dahn. — Thusnelda in der Gefangenschaft. Von L. Prossel. — Armin. Von Hossmann. 3. Aus der Zeit der Völkerwanderung. A. Alarich. Ziel: Wie ein germanischer Bolksstamm ins römische Weltreich einbricht. I. Vorbereitung. Die Germanen bringen die Römer in große Bedrängnis! Früher war es anders. Inwiefern? Warum wurden damals die Deutschen so sehr bedrängt? Nun gehen sie selbst gegen die Römer vor. Wie konnten sie das wagen? Sie waren gewiß einiger und mächtiger geworden. Aber es war ja garnicht das ganze Germanenvolk, das ins Römerreich einbrach. Nur ein germanischer Volksstamm! Wie hieß der Stamm, der die Römer bedrängte? Warum drang er ins römische Reich ein? Wie verhielten sich die Römer in der Bedrängnis? Ob sie die Gefahr erkannten, und ob es ihnen gelang, sie abzuwenden? Ii. Darbietung. Wie d i e Westgoten ins römische Reich einwandern und kämpfen. a) Als die Zahl der Germanen immer größer wurde, da wanderten einzelne Stämme aus dem Innern Deutschlands aus und suchten sich anderswo neue Wohnsitze. So waren die Westgoten bis ans Schwarze Meer gekommen und

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1. Teil 3 = 6. u. 7. Schulj - S. 363

1911 - Breslau : Hirt
363 voll Kummer Augustus aus. Konnten diese furchtbaren Männer nicht über die Alpen nach Italien, ja bis nach Rom vordringen? Aber Armin war damit zufrieden, die Fremden aus dem Lande gejagt zu haben. 4. Die Versuche, Deutschland zu unterwerfen, gaben die Römer von nun an auf. Ein tapfrer Verwandter des Kaisers, Germa- nikus (diesen Raunen erhielt er wegen seiner Kämpfe gegen die Deutschen, welche die Römer Germanen nannten), drang nach einigen Jahren ins Land, zeigte den Deutschen, daß römische Kriegs- kunst der germanischen Tapferkeit noch überlegen sei, und bestattete auf der Stätte der Varusschlacht feierlich die Reste der Gefallenen. Eine kostbare Beute führte Germanikus mit sich: Thusnelda, die Frau Armins, mit ihrem kleinen Söhnchen. Ihr eigener Vater, der Römerfreund Segest, hatte sie den: Feinde ausgeliefert. Schon zur Frau hatte er sie if>m nicht freiwillig gegeben, doch Armin hatte die Geliebte entführt. Jetzt übte Segest Rache. Im Triumphzuge des Germanikus ging die Frau des Befreiers Deutschlands an den schaulustigen Römern vorüber! klnd der Schwiegervater war nicht der einzige Römerfreund in Hermanns Familie. Sein einziger Bruder Flavus (der Blonde, so nannten die Römer ihn) diente einem einfallenden römischen Heere als Führer. Nur getrennt durch einen Flutz, kamen die Brüder zu einer Aussprache zusammen. Jeder bemühte sich, den andern zu seiner Ansicht zu bekehren. Armin bemerkte, datz Flavus durch den Verlust eines Auges entstellt sei. Auf die Frage, woher dies rühre, nannte Flavus die Schlacht, in der er es verloren; er erwähnte die Erhöhung seines Soldes, die Ordensketten, die andern Ehren, die er dafür erhalten. „Wie wohlfeil wird doch die Knechtschaft erkauft!" rief Armin, klnd dann sprachen sie gegeneinander: Flavus von Roms Größe und des Kaisers Macht, von der Strafe des Abfalls, dem Lohn des Gehor- sams, von der Sicherheit für Weib und Kind; Armin von der Pflicht gegen das Vaterland, von der angestammten Freiheit, von den Schutzgöttern Deutschlands. Er beschwor den Bruder mit den dringendsten Bitten; mit ihm — sagte er — flehe die Mutter, er möchte sein Haus, seine Familie, sein Volk bricht verlassen noch ver- raten. Immer heftiger wurde Rede und Gegenrede. Die Brüder gaben ihren Pferden die Sporen und jagten in den Strom hinein; aber von beiden Seiten eilten die Gefährten herbei und rissen sie zurück. Das Volk liebte seinen Helden und feierte ihn in Liedern. Die andern Fürsten aber beneideten ihn und warfen ihm Streben

2. Von der deutschen Vorzeit bis zur Reformation - S. 22

1911 - Langensalza : Beltz
^ Armin, Deutschlands Befreier. Wodurch wurde die Niederlage der Römer herbeigeführt^ (Sie waren infolge des anstrengenden Marsches und durch den Kampf gegen Sturm und Regen erschöpft. Die Deutschen waren an die feuchtkalte Witterung gewöhnt; sie kannten die Schluchten des pfadlosen Gebirges. Sie waren den Römern im Einzelkampf überlegen. — Armins listige Kriegskunst. Varus' Vertrauensseligkeit.) Warum rückten die Germanen nun nicht ins Römerreich ein? (Sie wollten keine Eroberungen machen. Sie hatten ihr Vaterland und ihre Freiheit wiedergewonnen, und damit waren sie zufrieden.) Was erkennen wir aus der Trauer des Kaisers Augustus? Überschrift? Zusammenfassung: Wie die Deutschen das Römerjoch abschüttelten. 3. Wie sich die Römer für die erlittene Schmach rächten. Von neuem sollte der blutige Kampf entbrennen. Wodurch wurde er veranlaßt? Der treulose Cherusker Segest war neidisch auf Armin, der als Volkserretter von den Deutschen geehrt und geliebt wurde. Armin hatte Thusnelda, die schöne Tochter Segests, aus des Vaters Burg entführt und zur Gemahlin genommen. Als er nun einmal von Hause abwesend war, drang Segest in seine Burg ein, nahm seine Tochter gefangen und floh mit ihr. Schleunigst sammelte Armin seine Getreuen, um seine Gemahlin aus der Gefangenschaft zu befreien. Doch Segest erfuhr das rechtzeitig; er bat die Römer um Hilfe. Das kam diesen sehr gelegen. Ihr Feldherr rückte mit zwei Heeren gegen die Deutschen vor. Da mußte Armin sich eilends zurückziehen. Die Römer zogen in die Burg Segests ein, dieser überlieferte seine Tochter den Feinden und trat selbst zu ihnen über. Thusnelda aber wurde als Gefangene nach Rom geführt. Armins Erbitterung und Schmerz waren groß. Er sandte seine Boten von Stamm zu Stamm. Wieder strömten die Deutschen zum heiligen Rachekrieg zusammen. Armin erfocht noch manchen Sieg. Die Römer zogen sich über den Rhein zurück und wagten sich nicht wieder nach Deutschland. Armin blieb von ihnen gefürchtet, bis ein trauriges Schicksal seinem Heldenleben ein jähes Ende bereitete. Er hatte sich das Ziel gesteckt, alle Germanen zu einem großen Volke zu vereinigen. Doch seine Verwandten und manche Stammesfürsten glaubten, daß er nach der Alleinherrschaft strebe. Sie ließen ihn meuchlings ermorden. Das deutsche Volk aber hat seinen Helden und Befreier nicht vergessen. Im Teutoburger Walde wurde ihm vor fünfunddreißig Jahren ein Denkmal errichtet. Der eherne Schild desselben trägt die Inschrift „Treufest". Auf dem Schwerte stehen die Worte „Deutschlands Einheit — meine Stärke, meine Stärke — Deutschlands Macht!" (Bild vom Denkmal vorzeigen und besprechen.) Vertiefung. r Wodurch wurde der neue Kampf veranlaßt? Wie ist über Thusneldas Entführung durch Armin zu urteilen?] (Es war nicht recht von Armin, er hätte Segest um die Hand der Tochter bitten müssen; auch war es unrecht von Thusnelda, daß sie dem Vater heimlich entfloh. Aber Armin wußte gewiß, daß Segest, der Günstling der Römer, niemals seines Herzens Wunsch erfüllen würde.) Warum müssen wir das Verhalten des Segest verwerfen? (Er handelte schändlich, treulos, gefühllos, verräterisch.) Warum unternahmen die Römer keine neuen Züge ins Innere Deutschlands?

3. Kursus 2 - S. 11

1897 - Altenburg : Pierer
11 3. Stck: Innerer Zwist. Wie dem Armin im eigenen Lande Feinde erstehen. I. Das klingt recht wunderbar! Inwiefern? Armin, der die Deutschen vom Rmerjoch befreit, der ihnen ihre Freiheit wiedergegeben hat, der findet jetzt im eigenen Lande Feinde; es mte doch gerade umgekehrt sein; alle mten sie ihm, dem Sieger und Retter, zujubeln und ihm dankbar sein. Welche Fragen erheben sich da? 1. Wer sind die neuen Feinde Armins? 2. Ob er sich ihrer erwehren kauu? Ii. Disposition: 1. Segest's Feindschaft und Thusneldas Gefangen-nhme. 2. Neue Kmpfe zwischen Rmern und Germanen. 3. Armin im Kampfe gegen Marbod. 4. Armins Tod. Wie kommt es, da zwischen Segest und Armin Streit ausbricht? Der heimliche Ha, den Segest frher schon gegen Armin gehegt, bricht in offene Feindschaft aus, weil Armin seine Tochter Thusnelda, die er fr einen Rmer bestimmt, entfhrt hatte. Es zeigt sich hier wieder, da Segest an der Gunst der Rmer mehr gelegen ist, als am Wohle seiner Familie und seines Volkes; denn sonst htte er dem Sieger in der Varusschlacht gern seine Tochter zur Frau gegeben. Zeigt sich diese Vorliebe fr die Rmer nicht noch auf andre Weise? Er ruft den Feind wieder ins Land, der nunmehr wieder die deutschen Gaue verwstet; ja er lt es geschehen, da der stolze Rmer sein eigen Kind als Gefangene nach Rom fhrt. berschrift: Thusneldas Ge-fangennahme. Ob Armin sein Weib zu retten sucht? Was veranlat die Rmer, wieder nach Deutschland zu kommen? Segest, der Verrter seines Vaterlandes, ruft sie zu Hilfe gegen Armin, der ihm die Tochter entfhrt. Und die Rmer folgen gern dem Rufe; denn jetzt glauben sie die Stunde gekommen, da sie die ihnen zugefgte Schmach rchen knnen. Wie kommt es nur, da der Sieger in der Varusschlacht jetzt den Rmern weichen mu? Anfangs ist sein Kriegs-Volk zu schwach, als da es dem starken und wohlgebten Rmerheere Widerstand leisten knnte; dann aber, als er ein groes Herr um sich geschart hat, da macht sich Ungehorsam geltend. Sein eigner Oheim, der ihn in die Schlacht begleitet hat, widerspricht seinen Anordnungen und die Germanen wollen lieber ihren Zorn an den Rmern auslassen, als die klugen und vorsichtigen Befehle Armins ausfhren. Dies ungestme Vordringen der Germanen lste alle Ordnung und fhrte die Niederlage herbei. Und trotz der neuen Siege der Rmer bleibt Deutschland frei? Die Siege waren teuer erkauft ; der Kaiser glaubte, da die Germanen genugsam von der rmischen Macht belehrt seien, .und da es genge, diese Stmme ihrem inneren Hader zu berlassen. berschrift: Neue Kmpfe zwischen Germanen und Rmern. Ob des Kaisers Hoffnung sich erfllen wird? Armin im Kampfe gegen Marbod. Welches sind die Ursachen des inneren Zwistes? Der gegenseitige Hader und Neid, dem nach des Tiberius Ansicht die Deutschen unterliegen wrden, hatte den neuen Bruderkrieg heraufbeschworen. Die eine Partei erblickte in Armin den Retter und Schirmherrn deutscher Freiheit und schlo sich ihm an; die andere Partei dagegen war neidisch auf die

4. Kursus 2 - S. 12

1897 - Altenburg : Pierer
12 Wachsende Macht Armins und konnte es nicht vertragen, ihm nnterthan zu sein. Darum war sie bestrebt, seine Macht zu brechen. Es gelang allerdings nicht. Welches Ende hatte der Streit? Schlacht im Vogt-lande. Marbods Schicksal. berschrift: Der Bruderkampf zwischen Armin und Marbod. Wie Armin ermordet wird. Welchen Plan hatte Armin? Er will einen groen Vlkerbund grnden, dem smtliche deutschen Stmme angehren sollen. Es treibt ihn dazu seine echte Vaterlandsliebe. Die Herrschaft der Rmer fr immer zu brechen, Deutschland fr alle Zeiten frei zu erhalten, das ist sein Streben, und das ist nur mglich durch vllige Einigung seiner Fürsten und Völker. Warum kam diese Einigung nicht zustande? Die Völker sind weniger abgeneigt; denn gar viele haben sich Armin schon angeschlossen; aber die Fürsten und besonders die Verwandten Armins sind nicht damit einverstanden. Sie gnnen Armin nicht das hohe Ansehen, in dem er steht; sie gnnen ihm auch nicht die hohe Stellung, die er in dem Bunde einnehmen wird. Wie suchten sie diesen Plan zu vereiteln? Sie erheben grundlose Beschuldigungen gegen Armin, verdchtigen ihn im Volke und beseitigen ihn schlielich durch Gift. Was ist darber zu urteilen? Die Germanen zeigen sich nn-dankbar gegen ihren grten Wohlthter; es fehlt ihnen auch die rechte Liebe zu dem groen Vaterlande, das Nationalgefhl ist in ihnen noch nicht lebendig,,, sie haben kein Verstndnis fr deutsche Einheit, Macht und Gre. berschrift: Armins Ende. Hauptzusammenfassung: Innerer Zwist. 1. Thusneldas Gefangennahme. 2. Neue Kmpfe mit den Rmern. 3. Der Bruderkampf zwischen Marbod und Armin. 4. Armins Ende. Es erfolgt dann eine Wiederholung smtlicher drei Abschnitte unter der berschrift: Erste Einigungsversuche unter den Germanen. Iii. Was das deutsche Volk den Einigungsbestrebungen Armins zu verdanken hat. 1. Wodurch wurden die Einigungsbestrebungen veranlat? Der Rmer Strke und der Germanen Schwche. Es zeigt sich: Innere Zwietracht lockt den Feind ins Land. 2. Wodurch wurden die Bestrebungen herbeigefhrt? Es ist das Streben nach Erhaltung der eigenen und der nationalen Eigenart, die Liebe zu dem heimischen Boden, den heimischen Sitten u. s. w, die sie das Schwert erheben lt wider rmische List und Tcke. Es ist eine allgemeine Gefahr, die jedem Stamme drohte. Und diese gemein-same Gefahr konnte nur durch festen Zusammenschlu abgewandt werden. Es zeigt sich also: Gemeinsame Gefahr spornt an zu gemein-samem Handeln. 3. Welche Folgen hatten Armins Einigungsbestrebungen? Der Feind wird geschlagen und die Freiheit gerettet. Trotz mannigfacher Versuche der Rmer bleibt Deutschland frei. Deutsches Wesen und deutsche Eigenart sind vor der Gefahr der Romanisierung bewahrt. Ergebnis: Durch den Sieg im Teutoburger Walde bewahrt Armin Deutschland vor Romanisierung. Iv. 1. Was lehrt uns die Geschichte Armins? Anwendung der gelernten Stze auf die Gegenwart. 2. Weise nach, da deutscher Hader

5. Lebensbilder aus der Geschichte des Altertums, Lebensbilder aus der deutschen Geschichte - S. 24

1910 - Leipzig : Hirt
24 Ii. Lebensbilder aus der Deutschen Geschichte. den Deutschen, da rmische Kriegskunst der germanischen Tapferkeit noch berlegen sei, und bestattete auf der Sttte der Varusschlacht feierlich die Reste der Gefallenen. Eine kostbare Beute fhrte Germanikus mit sich: Thusnelda, die Frau Armins, mit ihrem kleinen Shnchen. Ihr eigener Vater, der Rmerfreund Segest, hatte sie dem Feinde ausgeliefert. Schon zur Frau hatte er sie ihm nicht freiwillig gegeben, doch Armin hatte die Geliebte entfhrt. Jetzt bte Segest Rache. Im Triumphzuge des Germanikus ging die Frau des Befreiers Deutschlands an den schaulustigen Rmern vorber! Und der Schwiegervater war nicht der einzige Rmerfreund in Hermanns Familie. Der einzige Bruder Flavus (der Blonde, so nannten die Rmer ihn) diente einem einfallenden rmischen Heere als Fhrer. Nur getrennt durch einen Flu, kamen die Brder zu einer Aussprache zusammen. Jeder bemhte sich, den anderen zu seiner Ansicht zu bekehren. Armin bemerkte, da Flavus durch den Verlust eines Auges ent-stellt sei. Auf die Frage, woher dies rhre, nannte Flavus die Schlacht, in der er es verloren; er erwhnte die Erhhung seines Soldes, die Ordens-ketten, die anderen Ehren, die er dafr erhalten. Wie wohlfeil wird doch die Knechtschaft erkauft!" rief Armin. Und dann sprachen sie gegeneinander, Flavus von Roms Gre, des Kaisers Macht, von der Strafe des Abfalls, dem Lohn des Gehorsams, von der Sicherheit fr Weib und Kind; Armin von der Pflicht gegen das Vaterland, von der angestammten Freiheit, von den Schutzgttern Deutschlands, er beschwor den Bruder mit den dringendsten Bitten; mit ihm sagte er flehe die Mutter, er mchte sein Haus, seine Familie, sein Volk nicht verlassen noch ver-raten. Immer heftiger wurde Rede und Gegenrede. Die Brder gaben ihren Pferden die Sporen und jagten in den Strom hinein; aber von beiden Seiten eilten die Gefhrten herbei und rissen sie zurck. Das Volk liebte seinen Helden und feierte ihn in Liedern. Die anderen Fürsten aber beneideten ihn und warfen ihm Streben nach der Alleinherrschaft vor. So kam es zu Kmpfen mit den eigenen Anver-wandten, in denen Armin dann gefallen ist. Aber seinen Ruhm hat uns ein rmischer Schriftsteller selbst ver-kndigt. Deutsche Dichter haben ihn besungen, und Kaiser Wilhelm I. hat selbst das Denkmal geweiht, das ihm auf dem Teutoburger Walde das dankbare Volk gesetzt hat. In unseren Tagen feiert man nach tauseudneunhundert Jahren wieder durch Umzge und Festspiele an den Sttten des Kampfes die Befreiung Deutschlands vom Joch der Fremden.

6. Lebensbilder aus der Geschichte des Altertums, Lebensbilder aus der deutschen Geschichte - S. 24

1910 - Leipzig : Hirt
24 Ii. Lebensbilder aus der Deutschen Geschichte. den Deutschen, da rmische Kriegskunst der germanischen Tapferkeit noch berlegen sei, und bestattete aus der Sttte der Varusschlacht feierlich die Reste der Gefallenen. Eine kostbare Beute fhrte Germanikns mit sich: Thusnelda, die Frau Armins, mit ihrem kleinen Shnchen. Ihr eigener Vater, der Rmerfreund Segest, hatte sie dem Feinde ausgeliefert. Schon zur Frau hatte er sie ihm nicht freiwillig gegeben, doch Armin hatte die Geliebte entfhrt. Jetzt bte Segest Rache. Im Triumphzuge des Germanikus ging die Frau des Befreiers Deutschlands an den schaulustigen Rmern vorber! Und der Schwiegervater war nicht der einzige Rmerfreund in Hermanns Familie. Der einzige Bruder Flavus (der Blonde, so nannten die Rmer ihn) diente einem einfallenden rmischen Heere als Fhrer. Nur getrennt durch einen Flu, kamen die Brder zu einer Aussprache zusammen. Jeder bemhte sich, den anderen zu seiner Ansicht zu bekehren. Armin bemerkte, da Flavus durch den Verlust eines Auges ent-stellt sei. Auf die Frage, woher dies rhre, nannte Flavus die Schlacht, in der er es verloren; er erwhnte die Erhhung seines Soldes, die Ordens-ketten, die anderen Ehren, die er dafr erhalten. Wie wohlfeil wird doch die Knechtschaft erkauft!" rief Armin. Und dann sprachen sie gegen-einander, Flavus von Roms Gre, des Kaisers Macht, von der Strafe des Abfalls, dem Lohn des Gehorsams, von der Sicherheit fr Weib und Kind; Armin von der Pflicht gegen das Vaterland, von der angeftammten Freiheit, von den Schutzgttern Deutschlands, er beschwor den Bruder mit den dringendsten Bitten; mit ihm sagte er flehe die Mutter, er mchte sein Haus, seine Familie, sein Volk nicht verlassen noch ver-raten. Immer heftiger wurde Rede und Gegenrede. Die Brder gaben ihren Pferden die Sporen und jagten in den Strom hinein; aber von beiden Seiten eilten die Gefhrten herbei und rissen sie zurck. Das Volk liebte seinen Helden und feierte ihn in Liedern. Die anderen Fürsten aber beneideten ihn und warfen ihm Streben nach der Alleinherrschaft vor. So kam es zu Kmpfen mit den eigenen Anver-wandten, in denen Armin dann gefallen ist. Aber seinen Ruhm hat uns ein rmischer Schriftsteller selbst ver-kndigt. Deutsche Dichter haben ihn besungen, und Kaiser Wilhelm I. hat selbst das Denkmal geweiht, das ihm auf dem Teutoburger Walde das dankbare Volk gesetzt hat. In unseren Tagen feiert man nach tausendneunhundert Jahren wieder durch Umzge und Festspiele an den Sttten des Kampfes die Befreiung Deutschlands vom Joch der Fremden.

7. Deutsche Geschichte - S. 27

1912 - Hannover-List : Carl Meyer (Gustav Prior)
10. Rmer und Deutsche im friedlichen Verkehr. 27 aufgefhrt. An der Hand fhrte sie ihren kleinen Sohn Thumelicus, den sie in der Gefangenschaft geboren hatte. Gaffend und jauchzend stand die Menge und sah staunend auf die hoheitsvolle Gestalt der deutschen Frstin. Segest aber sah von einem Ehrenplatze aus mit Wohlgefallen diesem traurigen Schauspiele zu. Armin hat Weib und Kind nie wiedergesehen und nie erfahren, was aus ihnen geworden ist. Sie sind beide in rmischer Gefangenschaft gestorben; es heit, die Rmer htten den Thumelicus, um das Andenken Armins herab-zuwrdigen, zum Fechter oder Gladiator erzogen. Segest starb spter, von allen verachtet, in Gallien. 4. Armins Ende mtb Gedchtnis. Armin aber, der Befreier Deutschlands vom rmischen Joch", endete durch Meuchelmord. Er wollte, um neue Angriffe der Rmer sicherer abwehren zu knnen, die vielen, unter sich getrennten und zwiespltigen deutschen Vlkerschaften zu einem groen Bunde vereinigen und sich an dessen Spitze stellen. Das brachte ihm den Untergang. Im Jahre 21 n. Chr. ward er in einer Versammlung von seinen eigenen Verwandten aus Eifersucht er-mordet; ihr trotziger Sinn ertrug keine frstliche Gewalt. Armin war erst 37 Jahre alt. 1875 wurde ihm auf der Grotenburg bei Detmold ein gewaltiges Denkmal errichtet, das den Teutoburger Wald berragt und weithin ins Land schaut. Auf 30 m hohem steinernen Unterbau zeigt das Hermannsdenkmal" die Gestalt Armins in mchtiger Gre mit erhobenem Schwerte, auf dem die Worte stehen: Deutschlands Einheit meine Strke, meine Strke Deutschlands Macht. 1. Welcher Teil Deutschlands wurde durch Drusus unterworfen? 2. Welche Mittel wandte Varus an, um die Deutschen römisch zu machen? Inwiefern war das ein Glck fr unser Land? 3. Armin und Segest ein Vergleich. 4. Inwiefern war Rom fr Armin eine gute Schule? Inwiefern bewies sich Armin in seinen Mitteln als guter Schler der Rmer? 5. Einigkeit macht stark" an Armins Tat zu beweisen! 6. Vorteile der Rmer im Kampfe mit den Germanen? Vorteile der Germanen? 7. Wende fr Segest einen passenden Spruch an! 8. La dir das Bild von Thumann Rckkehr aus der Schlacht im Teutoburger Walde" zeigen und erzhle davon! 9. Kriegszge von damals und jetzt! 10. Be-waffnung und Montierung von damals und jetzt! 11. Sind in deiner Heimat Reste von Moorbrcken, rmische Waffen, Mnzen und dergl. aufgefunden? Wo? Beachte die Oertlichkeit! 12. Was verdanken wir Armin? Erzhle von seinem Denkmal! Gib die Inschrift des Schwertes an und stelle den Gedankengang in vollen Stzen dar! 10. Rmer und Deutsche im friedlichen Berkehr. 1. Der rmische Grenzwall. Nach der Kriegszeit entwickelte sich zwischen Rmern und Deutschen ein friedlicher Verkehr. Die Rmer dachten nicht mehr daran, Deutschland zu erobern; sie waren nur darauf bedacht, ihr Gebiet gegen Einflle der Germanen zu schtzen. Schon frher waren lngs des Rheines und der Donau befestigte Lager, sog. Standlager, errichtet worden, aus denen mit der Zeit sich rmische

8. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 197

1888 - Kreuznach [u.a.] : Voigtländer
— 197 — Allein diese Besorgnis war unbegründet: Armin dachte nicht daran, auf Eroberungen auszuziehen; er war zufrieden, den vaterländischen Boden von den Feinden befreit zu haben. 6. Armins Ende. — Und diese Freiheit seinem Volke zu bewahren, das war sein Bemühen, so lang er lebte. Vergeblich machten die Römer neue Versuche, in Deutschland festen Fuß zu fassen: Armin schirmte sein Vaterland mit starkem Arm. Zwölf Jahre lang war er noch des Volkes oberster Führer und Feldhauptmann. Da fiel der edle Held durch schmachvollen Meuchelmord. Neider seines Ansehens erschlugen ihn. Das deutsche Volk aber sang seinen Ruhm Jahrhunderte hindurch, und die dankbare Nachwelt feiert ihn mit Recht als Deutschlands Befreier. 73. Die Völkerwanderung. Die Hnnnen. 1. Deutsche Völkervereine. — Seit Armins Siegen tonnten die Römer nicht mehr daran denken, Deutschland zu bezwingen. Sie suchten nur noch ihr Gebiet vor dem Eindringen der deutschen Völker zu sichern. Darum stellten sie an den deutschen Grenzen ihre besten Heere als Wache auf und zogen Wälle, Gräben und Mauern von gewaltiger Stärke, deren Reste geblieben sind bis auf den heutigen Tag. Dennoch ließen sich die kriegerischen Deutschen nicht von Angriffen auf das römische Reich zurückschrecken. Die fortwährenden Kämpfe belehrten sie, daß Eintracht stark macht. Daher geschah es, daß die zahllosen kleinen Völkerschaften sich mehr und mehr zusammenschlossen und größere Vereinigungen bildeten. Es entstanden die vier großen Völkerbündnisse der Alemannen am Oberrhein, der Franken am Niederrhein, der Sachsen zwischen Rhein und Elbe und der Goten im östlichen Deutschland. Vorzüglich mächtig wurden die Goten, die ihre Herrschaft weit hin gen Morgen bis zum Schwarzen Meere ausbreiteten. Sie teilten sich in Westgoten und Ostgoten. Immer gefährlicher wurde die Macht dieser streitbaren Völker dem sinkenden römischen Reiche.

9. Deutsche Lebensbilder und Sagen - S. 7

1905 - Leipzig : Hirt
1. Armin. 7 den Deutschen, da rmische Kriegskunst der germanischen Tapferkeit noch berlegen sei, und bestattete aus der Sttte der Varusschlacht feierlich die Reste der Gefallenen. Eine kostbare Beute fhrte Germanikus mit sich: Thusnelda, die Frau Hermanns, mit ihrem kleinen Shnchen. Ihr eigener Vater, der Rmerfreund Segest, hatte sie dem Feinde ausgeliefert. Schon zur Frau hatte er sie ihm nicht freiwillig gegeben, doch Armin hatte die Geliebte entfhrt. Jetzt bte Segest Rache. Im Triumphzuge des Germanikus ging die Frau des Befreiers Deutschlands an den schaulustigen Rmern vorber! 4. Und der Schwiegervater war nicht der einzige Rmerfreund in Hermanns Familie. Der eigene Bruder Flavus (der Blonde, so nannten die Rmer ihn) diente einem einfallenden rmischen Heere als Fhrer. Nur getrennt durch einen Flu, kamen die Brder zu einer Aussprache zusammen. Jeder bemhte sich, den andern zu seiner Ansicht zu be-kehren. Armin bemerkte, da Flavus durch den Verlust eines Auges entstellt sei. Auf die Frage, woher dies rhre, nannte Flavus die Schlacht, in der er es verloren; er erwhnte die Erhhung seines Soldes, die Ordens-ketten, die andern Ehren, die er dafr erhalten. Wie wohlfeil wird doch die Knechtschaft erkauft", rief Armin. Und dann sprachen sie gegen-einander, Flavus von Roms Gre, des Kaisers Macht, von der Strafe des Abfalls, dem Lohn des Gehorsams, von der Sicherheit sr Weib und Kind; Armin von der Pslicht gegen das Vaterland, von der angestammten Freiheit, von den Schutzgttern Deutschlands, er beschwor den Bruder mit den dringendsten Bitten; mit ihm sagte er flehe die Mutter, er mchte fem Haus, feine Familie, fein Volk nicht verlaffen noch ver-raten. Immer heftiger wurde Rede und Gegenrede. Die Brder gaben ihren Pferden die Sporen und jagten in den Strom hinein; aber von beiden Seiten eilten die Gefhrten herbei und riffen sie zurck. 5. Verehrte das Volk den Armin als seinen Helden und Befreier schlechte Eigenschasten hatten nicht nur die Rmer , Neid und Eisersucht anderer Fürsten bedrohten Hermann. In den Kmpfen mit den eigenen Angehrigen ist der Held gefallen. Aber seinen Ruhm hat uns ein rmischer Schriftsteller selbst ver-kndigt. Deutsche Dichter haben ihn besungen, und Kaiser Wilhelm L hat selbst das Denkmal geweiht, das ihm auf dem Teutoburger Walde in unfern Tagen das dankbare Volk gesetzt hat.

10. Lebensbilder aus der Geschichte des Altertums, Lebensbilder aus der deutschen Geschichte - S. 25

1913 - [s.l.] : Hirt
6. Armin. 25 Land, zeigte den Deutschen, da rmische Kriegskunst der germanischen Tapferkeit noch berlegen sei, und bestattete auf der Sttte der Varus-schlacht feierlich die Reste der Gefallenen. Eine kostbare Beute fhrte Germanikus mit sich: Thusnelda, die Frau Armins, mit ihrem kleinen Shnchen. Ihr eigener Vater, der Rmer-freund Segest, hatte sie dem Feinde ausgeliefert. Schon zur Frau hatte er sie ihm nicht freiwillig gegeben, doch Armin hatte die Geliebte entfhrt. Jetzt bte Segest Rache. Im Triumphzuge des Germanikus ging '' Frau des Befreiers Deutschlands an den schaulustigen Rmern vorb Und der Schwiegervater war nicht der einzige Rmerfreund Hermanns Familie. Der einzige Bruder Flavus (der Blonde, so nannten die Rmer ihn) diente einem einfallenden rmischen Heere als Fhrer. der 5"(abus Nur getrennt durch einen Flu, kamen die Brder zu einer Aussprache zusammen. Jeder bemhte sich, den anderen zu seiner Ansicht zu bekehren. Armin bemerkte, da Flavus durch den Verlust eines Auges ent-stellt sei. Auf die Frage, woher dies rhre, nannte Flavus die Schlacht, in der er es verloren; er erwhnte die Erhhung seines Soldes, die Ordens-ketten, die anderen Ehren, die er dafr erhalten. Wie wohlfeil wird doch die Knechtschaft erkauft!" rief Armin. Und dann sprachen sie mit-einander, Flavus von Roms Gre, des Kaisers Macht, von der Strafe des Abfalls, dem Lohn des Gehorsams, von der Sicherheit fr Weib und Kind; Armin von der Pflicht gegen das Vaterland, von der angestammten Freiheit, von den Schutzgttern Deutschlands, er beschwor den Bruder mit den dringendsten Bitten; mit ihm sagte er flehe die Mutter, er mchte sein Haus, seine Familie, sein Volk nicht verlassen noch ver-raten. Immer heftiger wurde Rede und Gegenrede. Die Brder gaben ihren Pferden die Sporen und jagten in den Strom hinein; aber von beiden Seiten eilten die Gefhrten herbei und rissen sie zurck. Das Volk liebte seinen Helden und feierte ihn in Liedern. Die Armins < rv , Ende und anderen Fürsten aber beneideten ihn und warfen ihm Streben nach der Nachruhm. Alleinherrschaft vor. So kam es zu Kmpfen mit den eigenen Anver-wandten, in denen Armin dann gefallen ist. Aber seinen Ruhm hat uns ein rmischer Schriftsteller selbst ver-kndigt. Deutsche Dichter haben ihn besungen, und Kaiser Wilhelm I. hat selbst das Denkmal geweiht, das ihm auf dem Teutoburger Walde das dankbare Volk gesetzt hati/' In unseren Tagen feierte man nach tauseudneuuhuudert Jahren wieder durch Umzge und Festspiele an den Sttten des Kampfes die Befreiung Deutschlands vom Joch der Fremden. I

11. Deutsche Geschichte bis zum Ausgang des Mittelalters - S. 37

1906 - Leipzig : Brandstetter
— 37 — 3) Ethische Ergebnisse. a) Sprichwörter: „Hochmut kommt vor dem Falle." „Eintracht macht stark." „Einigkeit, ein festes Band, hält . . . ." „Undank ist der Welt Lohn." b) Dichterworte: „Zu weit getrieben, verfehlt die Strenge . . . „Fluchwürdig ist vor allem der Verräter." „Ans Vaterland, ans teure, schließ dich an . . . ." „Deutschland, Deutschland über alles . . . ." c) Lehren: Jedes Volk ist seinen großen Männern Dank schuldig. 4) Jahreszahlen: 9 nach Chr.: Armin besiegt die Römer im Teutoburger Walde. 14 nach Chr.: Tod des Kaisers Augustus. 21 nach Chr.: Armin stirbt durch den Dolch seiner Feinde und Neider. V. Anwendung. 1) Was lehrt das Hermannsdenkmal das deutsche Volk? 2) Inwiefern ist Armin ein Vorbild für jeden echten Deutschen? 3) Was ist jeder Deutsche seinem Vaterlande schuldig? 4) Inwiefern mußte Armin es erfahren, daß Undank der Welt Lohn ist? 5) Beweise die Wahrheit des Sprichworts: „Eintracht macht stark." 6) Inwiefern kam die Natur ihres Landes den Deutschen bei ihrem Freiheitskampfe zu Hilfe? 7) Spuren der Römer in Deutschland! (Von ihnen gegründete Städte!) 8) Lesen und Behandeln der im Lesebuch etwa enthaltenen Stoffe über Armin! Anhang: Der friedliche Verkehr zwischen Römern und Germanen. (Ziel: Wie die Römer und Germanen friedlich miteinander verkehrten.) Trotzdem die Römer die Germanen nicht zu unterjochen vermochten, blieben sie doch in fortwährendem friedlichem Verkehr mit ihnen, und mehr als die blutigen Kriege bedrohten diese friedlichen Beziehungen die Freiheit der Deutschen. 1. Handel und Verkehr begannen ihre völkerverbindende Kraft zu üben und den Norden und Süden zu verbinden. Aus den Städten Galliens und den römischen Alpenprovinzen kamen auf den großen Handelsstraßen römische Kaufleute immer häufiger an den Rhein und die Donau und von da auf weniger gebahnten Handelswegen selbst bis zur Nord- und Ostsee. Noch heute heißen einige dieser Straßen „Römerstraße". Die römischen Handels-

12. Der erste selbständige Geschichtsunterricht auf heimatlicher Grundlage - S. 273

1904 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 273 — Zu 2. Der Dank der Nachwelt. Warum von den Liedern zum Preise Armins keine auf uns gekommen sind? Vertiefung in den Inhalt des Hoffmannschen Gedichts. Zu 3. Das Hermannsdenkmal. Die Inschriften am Hermannsdenkmal. Was sagt das Schwert? „Deutschlands Einheit — meine Stärke — Meine Stärke — Deutschlands Macht." Erklärung! Darum für uns die Mahnung und das Gelübde: „Wir wollen sein ein einig Volk von Brüdern In keiner Not uns trennen und Gefahr!" Was der Schild? Mit der Linken stützt sich Armin auf seinen Schild; auf dem steht das Wort: „Treufest". Was soll das bedeuten? Armin ist treu und fest gewesen, treu dem Vaterlande, fest im Zufassen, fest in der Hoffnung an die Macht des deutschen Volkes. Wodurch hat er seinen Sieg also auch errungen? Durch Treue und Festigkeit. Das soll auch uns eine Mahnung zur Treue gegen unser Vaterland, zur Treue gegen den Kaiser, zur Treue gegen die Obrigkeit sein. Wie Armin sich dem Vaterlande weihte, so sollen auch wir uns in den Dienst desselben stellen und sprechen: „Ich hab mich ergeben mit Herz und mit Hand dir, Land voll Lieb und Leben, mein deutsches Vaterland. Mein Herz ist entglommen, dir treu zugewandt, dir, Land der Frei'n und Frommen, Du herrlich Hermannsland k." B. Zusammenfassung. a. Übersicht. 1) Armins Lebensende. 2) Der Deutschen Dank. 3) Das Hermannsdenkmal. b. Hauptüberschrift: Armins Tod und der Deutschen Dank. Armin hat für seine Taten schlechten Lohn empfangen. Seine eigenen Landsleute empörten sich gegen ihn, weil sie meinten, er wolle die Deutschen beherrschen, wie der römische Kaiser die Römer. Das wollten sie sich nicht gefallen lassen. Im Jahre 21 n. Chr. x) Abbildung bei Engleder: Vaterländische Geschichtsbilder, Taf. 3; Piloty und Loehle, München. 2,50 M. Tecklenburg, Der erste Geschichtsunterricht. lg

13. Unsere Kaiser und ihr Haus - S. 85

1894 - Dresden : Jacobi
Wir knnen ihn zum Schlu nicht besser wrdigen, als wenn wir das Urteil des Tacitus hren und zum unsrigen machen. Armin war unstreitig der Befreier Germaniens, der nicht die Anfnge des rmischen Volkes, wie andere Könige und Feldherrn, sondern das Reich in voller Blte bekmpft hat, in den Schlachten des Erfolges nicht sicher, im Kriege unbesiegt. Zwlf Jahre behauptete er seine Macht, und noch wird von ihm bei den germanischen Stmmen gesungen." Dem groen Helden und Befreier hat das geeinte dankbare Vaterland auf der Grotenburg, in der Nhe von Detmold, ein herrliches Denkmal er-richtet. Ein Deutscher (Armin) wendet drohend sein Schwert gen Westen, woher so oft Reichsfeinde kamen. Auf dem hochgeschwungenen Schwerte prangen in goldenen Lettern die Worte: Deutschlands Einheit'meine Strke, Meine Strke Deutschlands Macht" ^Vergleiche Armin mit Themistokles, mit Judas Makkabus!)

14. Von der deutschen Urzeit bis zur Reformation - S. 31

1913 - Langensalza : Beltz
Die alten Deutschen im Kampfe mit den Römern. 31 Der treulose Cherusker Segest war neidisch auf Armin, der als'volkserretter von den Deutschen geehrt und geliebt wurde. Arnnn hatte doch Thusnelda, die schöne Tochter Segests, aus des Vaters Burg entführt und zur Gemahlin genommen. Als er nun einmal von Hause abwesend war, drang. Segest in seine Burg ein, nahm seine Tochter gefangen und floh mit ihr. Schleunigst sammelte Armin seine Getreuen, um seine Gemahlin aus der Gefangenschaft zu befreien. Doch Segest erfuhr das rechtzeitig; er bat die Römer um Hilfe. Das kam diesen sehr gelegen. Ihr Feldherr rückte mit zwei Heeren gegen die Deutschen vor. Da mußte Armin sich eilends zurückziehen. Die Römer zogen in die Burg Segests ein; dieser überlieferte seine Tochter den Feinden und trat selbst zu ihnen über. Thusnelda aber wurde als Gefangene nach Rom geführt. Armins Erbitterung und Schmerz waren groß. Er sandte seine Boten von Stamm zu Stamm. Wieder strömten die Deutschen zum heiligen Rachekrieg zusammen. Armin erfocht noch manchen Sieg. Die Römer zogen sich über den Rhein zurück und wagten sich nicht wieder nach Deutschland. Armin blieb von ihnen gefürchtet, bis ein trauriges Schicksal seinem Heldenleben ein jähes Ende bereitete. Er hatte sich das Ziel gesteckt, alle Germanen zu einem großen Volke zu vereinigen. Doch seine Verwandten und manche Stammesfürsten glaubten, daß er nach der Alleinherrschaft strebe. Sie ließen ihn meuchlings ermorden. Das deutsche Volk aber hat seinen Helden und Befreier nicht vergessen. Im Teutoburger Walde wurde ihm vor siebenunddreißig Jahren ein Denkmal errichtet. Der eherne Schild desselben trägt die Inschrift „Treufest". Auf dem Schwerte stehen die Worte „Deutschlands Einheit — meine Stärke, meine Stärke — Deutschlands Macht!" (Bild vom Denkmal vorzeigen und besprechen.) Vertiefung. Wie ist über Thusneldas Entführung durch Armin zu urteilen? (Es war nicht recht von Armin, er hätte Segest um die Hand der Tochter bitten^müssen; auch war es unrecht von Thusnelda, daß sie dem Vater heimlich entfloh. Aber Armin wußte gewiß, daß Segest, der Günstling der Römer, niemals seines Herzens Wunsch erfüllen würde.) Warum müssen wir das Verhalten des Segest verwerfen? (Er handelte schändlich, treulos, gefühllos, verräterisch.) Warum unternahmen die Römer keine neuen Züge ins Innere Deutschlands? Wie ist über Armins Plan, die deutschen Stämme zu einem Volke zusammenzuschließen, zu urteilen? Warum gelingt es ihm nicht? (Eifersucht, Neid, Sondersucht, Eigennutz, Treulosigkeit, Undank feiner Verwandten.) Warum empfinden wir mit dem Schicksal des germanischen Heldenjünglings so inniges Mitleid? Überschrift? Zusammenfassung: Wie die Germanen neue Römerkämpfe heraufbeschwören und ihren Retter mit Undank belohnen. Zusammenfassung: B. Wie Armin das deutsche Bolk vom Römerjoch errettet.

15. Die alten Deutschen während der Urzeit und Völkerwanderung - S. 104

1893 - Gütersloh : Bertelsmann
104 14. Armin, der Befreier Deutschlands. ein cheruskischer Fürst, den Statthalter vor Armin; aber Varus lachte der Warnung. Und Armin verstand es, den Verblendeten in seiner Sicherheit zu bestärken, Nach wie vor mußten Deutsche im Lager erscheinen und den Rechtsspruch des Römers erbitten, Armin selbst blieb in der unmittelbaren Nähe des Feldherrn, und der war gutes Mutes und schalt alle, die ihm Vorsicht anrieten. Nun galt es aber, den Varus aus der Nähe seiner festen Standlager und uneinnehm- baren Kastelle in das sumpfige Waldgebirge zu locken. Zu diesem Zwecke mußte sich ein im Innern Deutschlands woh- nender Volksstamm der Verabredung gemäß empören. Auch diese List gelang. Varus brach mit seiner ganzen Streitmacht auf, um die Aufrührer zu züchtigen. Bei dem letzten Gelage, däs der Bethörte vor seinem Abmarsch gab, sagte ihm Segest ins Gesicht, daß alles nur Blendwerk sei, und riet ihm, den Armin und die übrigen anwesenden Fürsten in Fesseln zu legen; das Volk werde nichts wagen ohne seine Häuptlinge. Aber Varus war wie von Gott mit Blindheit geschlagen; er rannte lachend ins Verderben. Auch wußte er oder glaubte er zu wissen, woher der Haß Segests gegen Armin rührte,^ und gab deshalb nichts auf seine Reden. Armin liebte nämlich die Tochter Segests, die schöne Thusnelda, und wurde von ihr wider den Willen des Vaters wieder geliebt. Standhaft weigerte sich die stolze Jungfrau, den Verlobten, den ihr Vater ihr ausgesucht hatte, zum Galten zu nehmen. Der Spätsommer des Jahres 9 nach Christus war schon angebrochen, als Varus seinen Todesmarsch antrat. Die deut- schen Fürsten ließen ihn ziehen und blieben zurück, angeblich um Hilfsvölker zu werben und bald nachzukommen. Aber diese Hilfsvölker standen schon bereit im Waldesdunkel und warfen sich jetzt auf die im Lande zerstreuten kleinen Truppen- abteilungen der Römer. Diese wurden überwältigt und ge- tötet. Inzwischen war Varus schon mitten im Urwalde an- gelangt, und nun sollte es ihm schrecklich tagen, daß die Germanen keine Untergebene, sondern Feinde waren. Durch feuchte sumpfige Thalgründe mußte sich das Heer zwischen unbekannten Bergen hindurchwinden. Die Waldungen wurden

16. Deutsche Geschichte bis zum Ausgang des Mittelalters - S. 35

1906 - Leipzig : Brandstetter
— 35 — Erden, ein Schatz, der eine unendliche Liebe und Treue in sich verschließt, das edelste Gut, was ein guter Mensch auf Erden besitzt und zu besitzen begehrt. Auf denn, redlicher Deutscher! Daß keine Liebe dir heiliger sei als die Liebe des Vaterlandes, und keine Freude dir süßer als die Freude der Freiheit." (E. M. Arndt.) 5. Was müssen wir über die Deutschen urteilen? a) Sie lieben die Freiheit über alles; sie wollen lieber ihr Leben lassen, als einem fremden Volke dienen. b) Hatten die Deutschen ein Recht, sich zu befreien? Ja, ein jedes Volk hat nicht nur das Recht, sondern sogar die Pflicht, sein Vaterland zu schützen und bis auf den letzten Blutstropfen zu verteidigen. Sie führen also einen Verteidigungskrieg, einen Krieg um die Freiheit, einen Freiheitskrieg, und ein solcher ist eine heilige Pflicht. c) Können sie in allem unser Vorbild sein? Nein, sie sind unmenschlich im Kampfe, aber auch undankbar gegen ihren größten Wohltäter. An ihnen bewahrheitet sich das Sprichwort: „Undank ist der Welt Lohn." 6. Ob auch wir noch Ursache haben, Armin dankbar zu sein? Ja, denn hätte er Deutschland damals nicht befreit, so wäre das deutsche Volk wahrscheinlich völlig untergegangen, es wäre römisch geworden. Alle Jahrhunderte haben ihn deshalb als Befreier gepriesen und seine Heldentaten in Liedern besungen. Auch das 19. Jahrhundert hat ihm seinen Dank bewiesen durch Erbauung eines Denkmals zur Erinnerung an seine Heldentat. Auf dem Teutoburger Walde, in der Nähe der Stadt Detmold, auf der Groteu-burg, steht das Hermannsdenkmal?) Weit in die blaue Luft hinauf ragt die Riesengestalt von Deutschlands Befreier, das blitzende Schwert in der Rechten zum Himmel erhoben. Von dort schaut sie hernieder auf die umliegenden Lande, dem deutschen Volke eine Mahnung zur Einigkeit und Treue und eine Warnung vor Zwietracht und Neid. *) Falls dem Lehrer eine Abbildung des Hermannsdenkmals zur Verfügung steht, was sehr wünschenswert ist, so würde an dieser Stelle eine Beschreibung desselben erfolgen müssen. Als Material dazu dürfte folgendes ausreichend sein: Etwa 3/4 Stunden von Detmold erhebt sich auf einer Höhe des Teutoburger Waldes, der Grotenburg, das riesenhafte Hermannsdenkmal. Die gewaltige Figur steht auf einem 30 Meter hohen Unterbau. Das Standbild selbst ist bis zur Schwertspitze 27 Meter hoch, so daß das Ganze eine Höhe von über 57 Meter erreicht. In stolzer Haltung erhebt Armin sein 7 Meter langes Schwert in die Luft; die linke Hand stützt sich auf den 10 Meter langen Schild. Mit dem linken Fuße tritt er den römischen Adler nieder. Der Körper des Helden ist so gewaltig, daß in dem einen Beine desselben eine Treppe angebracht ist, welche bis oben in das Haupt hinaufführt. In diesem ist so viel Raum, daß neun Mann darin um einen Tisch sitzen können. Auf dem Schilde steht die sinnreiche Inschrift „Treufest," und auf dem Schwerte: „Deutsche Einigkeit, meine Stärke, meine Stärke Deutschlands Macht." 3*

17. Kursus 2 - S. 9

1897 - Altenburg : Pierer
9 thaten der Rmer, schwangen Keulen und Schwerter und brachen auf nach einem Waldplatze, der unweit von Armins Burg zwischen den Bergen gelegen war. Zu ihnen trat Armin. Dreimal hielt der junge, markige Recke das Schwert empor und sprach mit Begeisterung von Deutschlands Befreiung von rmischer Zwmgherrschaft. Und weshalb hat er die Männer zu sich entboten? Er will sie berzeugen von der Besiegbarkeit der Feinde und will mit ihnen gemeinsam den Kriegsplan entwerfen. Und wie geschieht dies? Nicht in offener Feldschlacht, so hebt er an zu sprechen, ist der Feind zu besiegen. Seine oft erprobte Kampfesart habe ich in Rom und in des Varus Lager oft belauscht. Schon mehrfach ist es den Rmern gelungen, den Gegner zu tuschen, ihn aus dem Lager in den Wald zu locken und auf ungewohnten Pfaden wie in fast undurchdringlichen Schluchten zu vernichten. Diese Kampfesweise mssen wir anwenden, den Feind mssen wir mit seinen eigenen Waffen, mit List und Verstellung schlagen. Wie verhalten sich die Genossen dazu? Freudig stimmen sie ihm zu, und sogleich wird der Kriegsplan entworfen. Dann kehren die Männer heim und jeder ruft in seinem Gau die kriegsfhigen Scharen auf. Armin selbst, von Boten untersttzt, eilt von Stamm zu Stamm. So bringt er heimlich den groen Bund zusammen zur Bekmpfung der Rmer. Wie kam es wohl, da Augustus den Armin mit wichtiger Botschaft betraute? Augustus setzte groes Vertrauen in Armin und hatte die Hoffnung, da Armin in Deutschland das rmische Ansehen strken und dem Statthalter Varus neue Freunde gewinnen wrde. Inwiefern war dies von groem Wert? Dadurch konnte Armin seinen Plan gut verheimlichen, und da er als Freund der Rmer galt, hatte er im Lager des Varus unbe-schrnkten Zutritt, so da er hier alles auskundschaften konnte. Er ge-wann aber auch dadurch das Zutrauen des Varus, der auf den Rat Armins viel gab. War aber solch ein Verhalten nicht unrecht? Wohl ist die List und die Verstellung Armins zu tadeln; aber auf andere Weise wre die Befreiung nicht mglich gewesen. Und diese List und Verstellung entsprang einem edlen Gefhle, der Liebe zu Volk und Vaterland. Deshalb mssen wir sein Verhalten entschuldigen. berschrift: Wie Armin heimlich den Kriegsplan schmiedet. Ob der P lan gelingt? 3. Wiederholung nach den Stichworten: Tuschung, Emprung, Marsch durchs Gebirge, offener Aufstand, Verzweiflungskampf, Sieg. Wodurch war der Plan gefhrdet? Segest, Armins eigner Schwiegervater, warnte den Varus vor Armin; aber der stolze Rmer verlachte die Warnung, ja er bestimmte sogar, da Armin den Heerbann der Deutschen aufbieten und ihm Bundesgenossen zufhren wollte. Warum spielte aber Segest den Verrter? Er lie sich von rmischer Gunst und von rmischem Golde blenden und strebte danach mit Hilfe der Feinde des Vaterlandes seine Macht zu vergrern. Elende Ruhm- und Habsucht veranlaten ihn dazu, den Plan zu verraten. Zu-dem beneidete er Armin nicht nur um das hohe Ansehen, das er bei Freund und Feind besa, sondern hate ihn auch, weil seine Tochter Thusnelda ihm in Liebe zugethan war. Wie kommt es, da Varus die Warnung nicht beachtet? Er kannte den Ha des

18. Deutsche Geschichte von der Urzeit bis zum Ende des 30jährigen Krieges - S. 10

1903 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
10 Armin, der Befreier Deutschlands. und deiner Taten ist gekommen!" Drusus kehrte voll Schrecken um, stürzte mit dem Pferde, brach ein Bein und starb nach 30 Taaen in Mainz. b) Bedrückung der Deutschen durch Varus. Einige Jahre danach sandte der Kaiser Augustus den Feldherrn Varns als Statthalter nach Deutschland. Varus war ein harter, geldgieriger Mann und begann, unsere Vorfahren aus alle Art Hu bedrücken. Er errichtete an der Weser ein festes Lager und überredete viele deutsche Jünglinge, römische Kriegsdienste zu nehmen. Er achtete nicht die alten Gaugerichte, ließ die freien Deutschen in sein Lager kommen und durch römische Richter in lateinischer Sprache richten. Wenn er durchs Land Zog, ließ er sich nach römischer Weise Rutenbündel und Beile vorantragen, zum Zeichen, daß er die Deutschen züchtigen und töten lassen dürfe. Freie Deutsche wurden mit Ruten gepeitscht oder hingerichtet. Auch legte er Abgaben auf, die bisher kein freier Mann gezahlt hatte. Das war den Deutschen zu viel. Voll Zorn fühlten sie die Schmach, die ihnen durch die Römer angetan warb. 2. Befreiung unsers Vaterlandes durch Armin, a) Armin stiftet einen Bunb. Armin, ein Fürst der Cherusker, die zwischen Harz und Weser wohnten, fand Mittel und Wege, die Deutschen von den Römern zu befreien. Gleich anberen germanischen Ebelingen hatte er im römischen Dienste die Kriegskunst erlernt. Dann war er zurückgekehrt, hatte sein väterliches Erbgut übernommen und war ein Fürst und Führer seines Volks geworben. Sein glühendster Wunsch war die Befreiung des Vaterlandes. In der Stille stiftete Armin einen Bund mit den benachbarten Völkerschaften. Er eröffnete den Fürsten und Edelingen seinen Plan und erhielt das Versprechen, alle wehrhaften Männer sollten zum Freiheitskampfe erscheinen; denn es fei besser, ehrlich zu sterben, als in Schande und Knechtschaft zu leben. Armin war mit Thusnelda, der Tochter eines anderen Cheruskerfürsten namens Segest, verheiratet. Dieser war Armins Feind und verriet dem Varus den ganzen Plan. Varns glaubte aber dem Segest nicht. b) Der Freiheitskampf. 9 n. Chr. Als Armin alles wohl vorbereitet hatte, mußte sich ein Volksstamm an der oberen Ems empören. Varus war gerade in seinem Sommerlager an der mittleren Weser. Wollte er die Empörer zur Ruhe bringen, so mußte er mit seinem Heere durch das unwegsame Waldgebirge am linken Weserufer ziehen. Heftiger Regen machte den Boden schlüpfrig. Ein wilder Sturm wirbelte trockene Baumäste zwischen die römischen Legionen, die zwischen langen Bergketten dahinzogen und nicht rechts, noch links ausweichen konnten. Nun brachen auf einmal germanische Heerhausen von allen Seiten aus dem Waldesdickichte hervor. Die Römer konnten nicht widerstehen. Varus sah den Untergang vor Augen und stürzte sich in fein Schwert, um die Schmach nicht zu überleben. Das ganze stattliche Heer ging elend zu Grunde. Nur eine Abteilung Reiter entkam, gelangte glücklich an den Rhein und brachte die Kunbe vom Untergänge des römischen Heeres. Die Leichen der Erschlagenen blieben

19. Von Armin bis zu Otto dem Großen - S. 113

1892 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 113 — Ha Das Nähere erfahrt ihr aus dem Lesestück: „Thusnelda. Armins Ende". (Die Gefangennahme der Thusnelda; Armins zweiter Kampf gegen die Römer; sein Ende.) Zur Besprechung: Unsere Erwartung ist betrogen worden. Die Deutschen sind uneins. Ein Deutscher, nicht ein Römer, hatte den Varus gewarnt. Er rief sogar die Römer zu Hilfe (vielleicht sah er sie für Freunde der Deutschen und die Unterwerfung als ein Heil für Deutschland an). Armin aber und seine Gemahlin müssen die tiefste Kränkung erleiden, die man sich nur denken kann. Thusnelda muß bei der Entführung mit Armin einverstanden gewesen sein. Dem Schmerz Armins kann die Genugthuung und Freude der Römer gegenübergestellt werden, das Weib des großen Feindes zu besitzen und so den Sieger empfindlich getroffen zu haben. Noch einer Täuschung halten wir uns hingegeben. — Daß die Deutschen Armin zum König wählen würden; sie beschuldigen ihn vielmehr des Strebend nach der Königswürde und rechnen ihm (Erwiesenermaßen) zum Verbrechen an, was wir als eine schuldige Ehrenbezeugung angesehen haben und als einen Vorteil für sie selbst, denn dann blieben sie einig. Schließlich wird Armin sogar von den eigenen Verwandten ermordet („Meuchelmord"). Ii b. Es drängt euch gewiß, eure Meinung über die verschiedenen Personen auszusprechen. 1. Armin und Thusnelda. — Es war ein Unrecht von Armin, daß er gegen den Willen des Vaters die Tochter entführte. Wahrscheinlich hat er gehofft, als Schwiegersohn den Segest zu versöhnen. Auch Thusnelda handelt unrecht, indem sie dem Vater nicht gehorcht, aber auch sie ist zu entschuldigen, denn sie schätzt und liebt Armin, da sie seine Größe und seine Verdienste um das Vaterland erkannt hat. Ihre edle Gesinnung sieht man aus ihrem Benehmen bei der Gefangennahme. Eine andere würde geklagt und geweint oder die Urheber ihres Unglücks zornig verwünscht haben; Thusuelva ist wort- und thränenlos und zeigt dadurch nicht nur die Größe ihres Schmerzes, sondern auch wie würdig sie des Befreiers Germaniens ist. Daß Armin „in wahnsinniger Wut" alles daran setzte, seine Gemahlin zu befreien, ist zu begreifen, und man trauert mit ihm, daß alle Anstrengung vergeblich war. Die Beschuldigung aber, die gegen ihn erhoben wurde, ist erstens nicht erwiesen, zweitens ist sie in unsern Augen gar keine Beschuldigung. Denn wenn Armin wirklich nach der Königswürde strebte, so that er das, um die Deutschen auf die Dauer zu einen und dadurch mächtig und stark zu machen, abgesehen davon, daß ihm diese Würde gebührte. 2. Segest und die Verwandten Armins. — Je höher wir Thusnelda und Armin stellen und je tiefer unsere Teilnahme für ihr Schick- Staude u. Gspfert, Präparationen. 8

20. Die alten Deutschen während der Urzeit und Völkerwanderung - S. 103

1893 - Gütersloh : Bertelsmann
14. Armin, der Befreier Deutschlands. 103 Armin war der Sohn eines cheruskischen Fürsten Namens Segimer (Siegmar). Ein römischer Schriftsteller schildert ihn als einen „Jüngling von tapferer Hand wie von raschem Verstände, gewandten Geistes, mehr als sonst Barbaren es zu sein pflegen, ein Jüngling, aus dessen Antlitz und Auge das Feuer des Geistes leuchtete." Er hatte mehrere Jahre im römischen Heer als Führer einer cheruskischen Hülsstruppe gedient, hatte römische Sprache und Bildung gelernt, war von Tiberius in jeder Weise ausgezeichnet und auch mit dem römischen Bürgerrecht und dem Rang eines römischen Ritters beehrt worden. Er stand damals im sechsundzwanzigsten Lebensjahre. Diesem herrlichen, ebenso schönen als liebens- würdigen, eben so kühnen als klugen jungen Helden schenkte der thörichte Varus sein unbeschränktes Vertrauen und suchte ihn an seine Person zu fesseln, um ihn als gefügiges Werk- zeug für seine Unterdrückungspläne zu brauchen. Armins Bruder, den die Römer Flavus d. h. Blondkopf nannten, hatte sich von der römischen Feinheit und den ihm erteilten Auszeichnungen bethören lassen und war ein echter Römling geworden. Aber Armin war kein Flavus. In seinem edlen Herzen brannte die Schmach des Vaterlandes. Alle Lockungen wogen ihm nicht die liebe Heimat auf. Sein Volk, seine heimischen Götter, die Freiheit des deutschen Landes zu retten, stürzte er sich in einen verzweifelten Kampf, dem er sein Leben, ja alles, was ihm persönlich lieb war, aufopferte. Mit beispielloser Ausdauer und rührender Treue, mit Löwen- kühnheit und schlauer List hat er den ungleichen Kampf aus- gefochten und trotz vieler Enttäuschungen doch endlich sein großes Ziel erreicht. Ihm verdanken wir es, daß unserm Volk unsre herrliche Sprache, unsere heimische Sitte und Sinnes- art erhalten geblieben sind. Mit großer Vorsicht ging Armin ans Werk, indem er die träge und leichtfertige Natur des Varus schlau benutzte. Anfangs weihte er nur die besten seiner Landsleute in seine Pläne ein, allmählich aber erweiterte sich der Kreis der Wistenden, bis er sich weit über die Grenzen des Cherusker- landes ausdehnte. Wohl warnte der verräterische Segest, auch