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1. Deutsche Geschichte mit entsprechender Berücksichtigung der sächsischen - S. 52

1918 - Leipzig : Hirt
— 52 erforbersidj, welche das Reich beschaffen muß. Ein großer Teil dieser Ausgaben wird ans dem Ertrage der Zölle und Reichssteuern 6estritten E/re °uf Tabak Vieh, Fleisch, Getreide, Zucker, Salz usw. gelegt sind.' Was fehlt müssen die Emzelstaaten nach dem Verhältnis der Einwohnerzahl aus Landesmitteln beitragen (Matrikularbeiträge). Der Reichstag kann weder nach eigener Entschließung zusammentreten, noch sich vertagen schließen oder auslösen. Der Kaiser beruft ihn und zwar mindestens einmal jährlich; durch Beschluß des Bundesrates kann der Reichstag zum Zwecke der Neuwahl aufgelöst werden; dies kann jedoch nur mit Ru-stimmung des Kaisers erfolgen. Iii. Des geeinten Reiches treuer Freund. 1. Was Kronprinz Albert von Sachsen als Feldherr leistete Eine der kräftigsten Stützen des neuen Deutschen Reiches war König Albert von Sachsen, geboren am 23. April 1828 als erster Sohn des späteren Königs Johann. Schon frühzeitig erhielt er eine allseitige Bildung des Geistes und Gemüts; im Alter von 15 Jahren betrat er die militärische Lausbahn. m Jahre 1849 nahm er an dem deutsch-dänischen Kriege teil und legte in Schleswig-Holstein Zeugnis von seinem reichen militärischen Wissen, von seiner Unerschrockenheit und Kaltblütigkeit ab. Im preußisch-österreichischen Kriege von 1866, in dem Sachsen aus Seite Österreichs stand, befehligte der damalige Kronprinz das ganze sächsische Heer. Er erkannte gar bald die Unfähigkeit der österreichischen Oberbefehlshaber und sah den unglücklichen Ausgang des Krieges voraus. Trotz dieser schmerzlichen Erfahrungen erfüllte er seine Pflicht und deckte mit seinen braven Sachsen bei Königgrätz in meisterhafter Weise und mit Selbstverleugnung die Flucht des geschlagenen Kaiserheeres. Bei der Gründung des Norddeutschen Bundes trat Kronprinz Albert als kommandierender General des 12. (sächsischen) Armeekorps in das Bundesheer ein. Als solcher griff er in die Gestaltung des deutsch-französischen Krieges mit ein, an welchem die Sachsen unter seiner Führung ruhmvollen Anteil nahmen. Der sächsische Thronerbe erwarb sich durch seine umsichtige und sichere .Kriegführung das hohe Vertrauen des obersten Kriegsherrn, unseres Kaisers Wilhelm. Derselbe übergab ihm als besondere Auszeichnung ötu Oberbefehl über die vierte Armee und ernannte ihn später zum Reichsfeldmarschall. So hat Kronprinz Albert nach dem Ausspruche des Kaisers das neue deutsche Banner mit aufgerichtet und durch das treue Blut feiner Sachsen die Einheit der deutschen Stämme kitten helfen. 2. Wie König Albert im Frieden für sein Volk sorgte. Im Jayre im 1873 bestieg Kronprinz Albert als König den Thron seiner Väter. Bei Übernahme der Regierung gelobte er, „allezeit Recht und Gerechtigkeit zu handhaben und die Wohlfahrt und das Beste des Landes in väterlicher Fürsorge zu fördern". Er hat fein Versprechen treulich gehalten und ist zum Wohle und zur Freude seines Volkes in den Wegen seines weisen und gerechten Vaters gewandelt. Des Landes und des Volkes Wohlstand zu heben, war allezeit König Alberts Bestreben. Unter seiner Regierung ist unser «Lachsenland der rechte Boden für Gewerbe und Hattbel, die Heimat für Kunst und Wissenschaft, die Pflegstätte guter Schulen geblieben. Dem König Albert lag ebenso die Blüte der Jnbnstrie und das

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1. Praktisches Lehrbuch der Sächsischen Geschichte - S. 50

1907 - Leipzig : Wunderlich
— 50 — Gottesliebe und Gottvertrauen gepflanzt, so wurde er zu Fleiß, Selbstbeherrschung, Ordnungsliebe und anderen Tugenden angehalten. Bei seiner hohen Begabung fiel ihm das Lernen nicht schwer. In seinen späteren Jahren widmete er sich vor allem der Geschichte und der Rechtswissenschaft. Diese Wissenschaften studierte er namentlich aus der Universität Bonn. 2. Albert als tapferer Soldat. Neben der Ausbildung des Geistes ward die Übung des Leibes durchaus nicht verabsäumt, denn eine gesunde Seele kann nur in einem gesunden Leibe wohnen. Schon frühzeitig zeigte Albert eine große Neigung für das Soldatenleben. Als zehnjähriger Prinz konnte er schon so gut reiten, daß ihn sein Vater mit zum Hauptmanöver nehmen konnte, wo Albert auf seinem Pony ritt. = Aufmerksam und verständnisvoll verfolgte der junge Prinz die Übungen der Soldaten. Nun wurde er fleißig in allen militärischen Dingen geübt und gebildet, ebenso erhielt er sorgfältigen Unterricht in der Kriegskunst. Mit 15 Jahren schon trat er als Offizier in die Armee ein. Bald bot sich ihm auch Gelegenheit, einen Feldzug mitzumachen, den Krieg aus eigener Anschauung kennen zu lernen. Im Jahre 1849 brach nämlich ein Krieg mit Dänemark aus. An diesem beteiligten sich auch die Sachsen. Prinz Albert zog als Artilleriehauptmann gleichfalls voll jugendlichen Eifers in den Krieg. Alle Anstrengungen des Feldzuges ertrug er standhaft. Die Dänen hatten sich namentlich bei Düppel stark verschanzt. Hier hatten sie hohe Erdwälle ausgeworfen. Auf diesen standen zahlreiche große Kanonen. Hinter ihnen lagen sie in geschützter Stellung und beschossen die Deutschen, als diese sich den Schanzen nahten. Prinz Albert zeichnete sich bei der Erstürmung der Düppeler Schanzen ganz besonders aus. Er stand mit seiner Batterie im heftigsten Kugelregen. Trotzdem wich er nicht zurück; es beschlich ihn nicht einmal Furcht; weder Angst noch Bangen überkam ihn. Er blieb ebenso ruhig und kaltblütig und unerschrocken wie auf dem Übungsplätze. Er ermunterte seine Offiziere und Soldaten zum Ausharren und flößte diesen durch feine Ruhe Mut und Tapferkeit ein. Mit Bewunderung blickten die Krieger auf den jungen Helden, welcher damals erst 21 Jahre zählte. Man besang ihn in Liedern. Darin heißt es z. B.: „Prinz Albert, jung, ein tapfrer Degen, Als Kamerad im Kugelregen Feuert an, wo's platzt und knallt!" Oder: „Wer wollte nicht wie Mauern, Mauern stehn, Wenn uns Prinz Albert kommandiert?"

2. Das Vaterland - S. 15

1900 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
15 reiche Gaben Gottes nicht setzen wolle. Als ihm dieses unterirdische Mahl so recht mundete, rief er erfreut aus: „Unser Kaiser ist zwar ein gewaltiger und reicher Herr; aber einen so stattlichen und reichen Tisch, wie dieser ist, hat er gewiß nicht!" Ist die Angabe nicht übertrieben, so hätte man aus dieser Silberstufe nach unserm Gelde 3 Millionen Mark prägen können. So viel ist gewiß, daß die Georgengrube damals die reichste in ganz Europa war. $ari Petermann. 12. König Albert. 1. Wer ist der tapfre Siegesheld, der uns zu Schutz und Wehr fürs Vaterland zog in das Feld mit Sachsens tapfrem Heer? Wer ist's, des Stirn der Lorbeerkranz von Saint Privat umweht? Wer ist's, der mit im Siegesglanz auf Sedans Höhen steht? O du, mein Sachsen, freue dich, dein Albert hoch und ritterlich, dein König, dein tapfrer König ist's! 2. Wer ist's, der so an Ehren reich marschierte nach Paris? der erst nach Kampf und Sieg zugleich des Feindes Land verließ? Wer ist der Held im Sachsenreich, den Herz und Mund nun preist? Ein Kriegs- und Friedensfürst zugleich mit hohem, mildem Geist? Ja du, mein Sachsen, freue dich, dein Albert, hoch und ritterlich, dein König, dein tapfrer König ist's!

3. Praktisches Lehrbuch der Sächsischen Geschichte - S. 52

1907 - Leipzig : Wunderlich
— 52 — Sie zeichneten sich wohl durch Mut und Unerschrockenheit aus und hielten am längsten stand. Ja, als am Abend die Österreicher flohen, da erhielt Kronprinz Albert den Befehl, mit seinen Sachsen den Rückzug zu decken. Diese schwierige Aufgabe erfüllte auch Albert glänzend. Er hielt die vorwärtsstürmenden Preußen so lange zurück, bis sich der Hauptteil der Österreicher gerettet hatte. Wäre Albert gleich mit den Österreichern mutlos geflohen, so wären diese völlig vernichtet worden. Wenn also Kronprinz Albert seine Scharen auch nicht zu Sieg führen konnte, so ging er doch ruhmvoll und geehrt aus dem Kampfe hervor, und die Preußen, feine Gegner, achteten ihn sogar sehr hoch. Während die Österreicher gegen 200 Kanonen verloren, ließen die tapferen Sachsen nur eine gänzlich zerstörte im Stiche. 4. Kronprinz mbcxt als rnhmgekrönler Feldherr im deutschfranzösischen Kriege. Nach dem Frieden mit Preußen wurde Sachsens Heer neu eingerichtet und genau nach Preußens Vorschrift eingeübt Es bildete hinfort ein eigenes Armeekorps und bekam den Kronprinzen Albert zum obersten Befehlshaber oder zum kommandierenden Generale. Im Jahre 1870 brach ein Krieg zwischen Frankreich und Deutschland aus. In diesem erwarb sich Kronprinz Albert den höchsten Ruhm und die größten Auszeichnungen, in ihm bewährten sich auch die sächsischen Truppen glänzend. Viele Schlachten wurden geschlagen, und auch die Sachsen fochten an mehreren ruhmvoll mit unter dem Oberbefehle ihres Kronprinzen. Am ersten Male kamen sie bei Metz ins Feuer. Bei St. Privat tobte schon lange der blutige Kamps, als die Sachsen erschienen und eingriffen. Unter der Anführung Alberts erstürmten sie das Dorf St. Privat und entschieden so den Sieg. König Wilhelm von Preußen, nachmals deutscher Kaiser, ehrte den Kronprinzen, indem er ihm den Oberbefehl über die neue Maasarmee erteilte. General Moltke, der beste Feldherr Wilhelms, sagte: „Es gibt im deutschen Heere wohl viele gute Generäle, aber nur einen Feldherrn wie den Kronprinzen von Sachsen." In den folgenden Kämpfen bewies auch Albert sein Feldherrngeschick. Bei Beaumont trieben die Sachsen die Franzosen zurück und warfen sie auf Sedan zu. Hier kam es nun zu einer großen Schlacht. Napoleon, der Kaiser von Frankreich, wurde besiegt und am 2. September 1870 mit feinem ganzen Heere gefangen genommen. Zum Andenken an dieses wichtige Ereignis feiern wir noch heute das Sedanfest. Hierauf zogen die Deutschen vor Paris und belagerten diese große Festung über vier Monate lang. Viele Kämpfe gab es vor Paris, denn die Franzosen machten von Zeit zu Zeit große Aus- fälle und schossen überhaupt fast immer mit ihren Festungskanonen

4. Bilder aus der sächsischen Geschichte - S. 130

1889 - Leipzig : Veit
130 Kronprinz Albert vor Paris (1870. 1871). 2. Dezember abends dieser Tagesbefehl des kommandierenden Generals Prinz Georg bekannt gemacht: „Tie sächsische Kriegsgeschichte hat ein neues ruhmvolles Blatt auszuweisen. Tie heute fechtenden Truppen haben mit großer Tapferkeit und seltnem Mute ihren alten Ruhm bewährt; speziell spreche ich dem 8. Regi-mente Nr. 107 wegen des Sturmes ans Brie snr Marne und dem Schützen-Regimente wegen seines glänzenden Gesechts gegen vielfach überlegene Kräfte meine Bewunderung und volle Anerkennung aus. Der kommandierende General: Georg, Herzog zu Sachsen." 79. Kronprinz Albert vor Paris (1870. 1871). sticht allein bei feinen Sachsen, sondern auch bei den preußischen Offizieren seines Hauptquartiers war über Kronprinz Albert im Feldzuge von 1870/71 vor Paris nur eine Stimme der Anerkennung. So sagte einer derselben: „Ich muß es auf die bestimmteste Weise aussprechen, daß ich die tiefste und aufrichtigste Verehrung für den Kronprinzen Albert im Herzen trage." Andere erklärten: „Es war für uns der liebenswürdigste und bequemste Vorgesetzte, den wir haben konnten." — „Von früh 7 bis abends 11 Uhr waren wir mit dem Kronprinzen ununterbrochen zusammen, da der Stab stets mit ihm in demselben Quartiere lag. Auch des Nachts konnte man jeder Zeit vor seinem Bette erscheinen, um Wichtiges zu melden oder seine Zustimmung für Ausgabe schleuniger Befehle zu erbitten. Taß es für deu arbeitenden Generalstab von hoher Wichtigkeit ist, stets und zu jeder Zeit das Chr des Generals en chef Zu haben, begreift sich leicht. Der Kronprinz besaß sichtlich eine große Passion für das ihm übertragene Armeeführnngs-Amt und wollte stets über alles orientiert fein." „Er besitzt großes Verständnis und sehr klare Einsicht für strategische Verhältnisse, ist, vermöge seines vortrefflichen Gedächtnisses, stets über die augenblickliche Lage bis ins Detail auss genauste orientiert; als geübter und passionierter Jäger aber findet er sich auch im unbekannten Terrain leicht und immer gut zurecht, kurz, er besitzt eine Menge vortrefflicher militärischer Eigenschaften." — (Sin Stabsoffizier der Umgebung des Feldmarschalls Grafen von Moltke, welcher im Verlaufe des Feldzugs wiederholt in wichtige amtliche Beziehungen zu dem sächsischen Kronprinzen trat, schildert: „Der Kronprinz ist eine trene, schlichte Natur, auf die man sich in allen Verhältnissen felfenfest verlassen kaun, ein hochbegabter Verstand voller Klarheit und Präzision, als Soldat aber jeder Ausgabe im höchsten Maße gewachsen. Dabei ist er ebenso wohlmeinend, wie energisch und voller Mißachtung der Gefahr, der Verantwortlichkeit sich immer völlig

5. Praktisches Lehrbuch der Sächsischen Geschichte - S. 53

1907 - Leipzig : Wunderlich
— 53 — auf die Deutschen. Auch die Sachsen lagen mit ihrem hohen Führer vor Paris. Bei Brie und Champigny wurden sie Anfang Dezember mit Übermacht von den Franzosen angegriffen und furchtbar beschossen. Trotzdem hielten sie wacker aus, bis ihnen Hilfe nahte und die Franzosen wieder hinter die Mauern von Paris zurück-gedrängt wurden. Gegen Ende Dezember beschossen die Sachsen dann das Festungswerk Mont Avron und erstürmten es. So hatten sich die Sachsen im schweren Kampfe ausgezeichnet bewährt. 5. Die Heimkehr der Sachsen und ihres heldenmütigen Kronprinzen. Nach dem Frieden zogen die Deutschen wieder nach Hause. Auch die sächsischen Truppen kehrten nach der geliebten Heimat zurück. Biele allerdings sahen ihr Vaterland nicht wieder, denn sie hatten im Feindeslands den Heldentod erlitten. Die siegreichen Soldaten wurden bei ihrer Heimkehr jubelnd empfangen. Großartig war namentlich ihr Einzug in Dresden am 11. Juli 1871. Mit Eichenlaub und Tannenzweigen waren die Straßen der Hauptstadt geschmückt. Wer nur irgend konnte, hatte sich aufgemacht, die tapferen Krieger zu begrüßen. Mit rauschender Musik kamen sie gezogen, froh, daß der gefahrvolle und mühselige Feldzug zu Ende war. Voran ritt der Kronprinz Albert, der ruhmgekrönte Führer der Heldenscharen. Er trug jedoch nicht mehr den Degen, sondern den Marschallstab in der Hand; denn am Tage zuvor hatte ihn der Deutsche Kaiser Wilhelm I. zum Lohne für feine Verdienste zum Reichsfeldmarschall ernannt. Aber auch in Sachsen ward er hochgeehrt. Die Stadt Dresden überreichte ihm zur Erinnerung an den denkwürdigen Feldzug einen silbernen Lorbeerkranz, die Stände des Meißener Kreises einen silbernen Ehrenschild, die Stadt Leipzig ein silbernes Denkmal und die höchsten Ofsiziere der von ihm geleiteten Maasarmee einen Marschallstab. So ward der Kronprinz empfangen und willkommen geheißen in feiner Vaterstadt und seinem Vaterlande. So wurden die tapferen Scharen, welche er zu Ruhm und Sieg geführt hatte, jubelnd begrüßt und hoch geehrt von den Bewohnern und vom Könige Johann, welcher in seinem Tagesbefehle alle ihre Verdienste lobend und rühmend hervorhob. So haben die Sachsen das Deutsche Reich einigen und errichten helfen; so ist auch Albert ein Mitbegründer des Deutschen Reiches. Kaiser Wilhelm ehrte ihn noch dadurch, daß er ein Festungswerk der wieder erworbenen Festung Straßburg „ Kronprinz von Sachsen" nennen ließ. 6. Albert als König von Sachsen. Im Jahre 1873 schloß am 29. Oktober König Johann auf dem Schlosse zu Pillnitz seine Augen für immer. Albert bestieg

6. Das Königreich Sachsen und seine Fürsten - S. 300

1889 - Leipzig : Hirschfeld
300 Albert. Truppen unter dem Kronprinzen Albert hatten einen hervorragenden Anteil an den nun folgenden Siegen, welche das Band der Zu-sammengehrigkeit aller deutschen Stmme um so fester knpften. Glorreich war der Sieg der Verbndeten bei Gr avelo tte-St. Privat am 18. August. Es galt von den Franzosen stark besetzte Hhen und Drfer zu nehmen, und ungewi schwankte der Kampf. Unge-deckt im heftigsten Kugelregen rckte die preuische Garde unter dem Prinzen August von Wrttemberg vor und wurde zurckge-schlagen; da erschien in der Stunde der Gefahr Kronprinz Albert mit seinen Sachsen auf dem Platze und St. Privat konnte ge-nommen werden. Aus den Straen und in den Husern setzte sich der Kampf gegen die Feinde fort, die endlich in wilder Flucht den Ort verlieen, in welchem die Sachsen und Preußen zusammentrafen. Taufende waren gefallen. Und wie dieser Sieg auf dem linken Flgel der deutschen Armee hauptschlich durch das rechtzeitige Ein-greifen der Sachsen errungen ward, so wurde auch die Schlacht auf dem von den Hhen bei Gravelotte aus bedrohten rechten Flgel mit Hlfe der unter dem General von Franse cky anrckenden Pommern gewonnen. Kronprinz Albert hatte hier den Lorbeer erworben, welchen ihm der Oberbrgermeister Leipzigs gewnscht, als ihm derselbe auf der Durchreise zu dem Heere im Namen der Stadt einen Eichenkranz als Sinnbild deutscher Kraft und Ausdauer berreichte und daran den Wunsch knpfte, es mge sich die deutsche Eiche recht bald in franzsischen Lorbeer verwandeln. Noch auf dem Schlachtfelde ernannte der König Wilhelm als oberster Bundesseldherr den Kronprinzen am Abende des Siegestages zum Oberbefehlshaber einer neu zu bildenden vierten Armee, der Maasarmee, die zugleich mit der dritten zum Vorrcken gegen Paris bestimmt ward. Die dritte Armee aber war den Truppen des franzsischen Marschalls Mac-Mahon gefolgt, welche sich mit denen des Marschalls Bazaine vereinigen wollten. Doch war derselbe von der ersten und zweiten Armee der Verbndeten in Metz eingeschlossen worden und Mac-Mahon hatte nun den Befehl erhalten, eine Vereinigung mit ihm zu erstreben und ihm dadurch Hlse zu bringen. Diesen Plan vernichtete jedoch Kronprinz Albert am 30. August in der Schlacht bei Beaumont, in welcher wieder die Sachsen in Ber-binduug mit dem ersten bayrischen Armeekorps den Sieg erfochten, so da das Heer Mac-Mahon's nach groen Verlusten in der Rich-tung gegen Sedan zurckgeworfen wurde. Am andern Tage ward nach einem Gefechte der schsischen Kavallerie bei Donzy die Eisen-

7. Die weite Welt - S. 32

1905 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
32 Zwar stell ich an des Todes dunkeln Schwellen, doch schimmern in des Abends Purpurweilen die Strahlen, die ein hehres Sein erhellen. bleibst du hei mir, Herr, da der Abend naht. Die Gegenstände rings um mich verschwinden, und dunkel wird’s in diesen niedern Gründen; doch Nacht und Tod sind leicht zu überwinden, bleibst du bei mir, Herr, da der Abend naht. König Johann von Sachsen. 14. Ein Brief des Prinzen Albert. Im Jahre 1849 sandte der „Deutsche Bund" ein Heer nach Schleswig-Holstein, um den bedrängten Bruderstamm daselbst von der dänischen Zwingherrschaft zu befreien. Da zog mit seinen Sachsen auch ein junger Fürstensohn ins Feld, Prinz Albert, der bei der Erstürmung der Düppler Schanzen zum ersten Male als tapfrer Held sich erwies. In einem Schreiben besorgter Landsleute war er gebeten worden, sich nicht mit allzu großer Kühnheit der Lebensgefahr auszusetzen. Da schrieb er aus dem Kriegslager in die Heimat nachstehenden Brief, der uns einen tiefen Blick tun läßt in sein treues deutsches Herz. Was er als Jüng- ling erhofft und erstrebt, das sollte er dereinst als ruhmreicher Feld- marschall selbst mit schaffen helfen, Deutschlands Einheit und Größe. „Liebster N.n.! Wie sehr ich mich über Ihr Schreiben gefreut habe, können Sie sich denken; denn Sie wissen wohl, wie sehr in der Fremde die Stimme eines Freundes wohltut. Der Krieg hier hat, abgesehen von Recht und Unrecht, das schwer zu erklären, für mich eine höhere Bedeutung; es ist das erste Zusammenwirken der deutschen Stämme zu einem Ziele, es ist dies der wahre Weg zur Einigung, und diese Bahn zu eröffnen, ist es Pflicht, namentlich des Fürsten, vorauszugehen und gelte es das Leben. Denn, liebster Freund, die Monarchie stirbt nicht durch den Tod eines Gliedes, aber Deutschland geht zu Grunde, wagt es nicht durchzukämpfen. Für mein Volk habe ich ein Herz, und daß ich es habe, möge mein freundlicher Gruß an Sie, an alle gleichgesinnten Sachsen zeigen. Soyordt bei Flensburg, den 19. April 1849. Albert, Herzog zu Sachsen." 15. Der Heldenkönig. Übers Feld brüllt die Kanone mit Macht, und Pulverdampf wölbt sich zum Himmel, der Büchse Feuer dazwischen kracht im eisernen Schlachtengetümmel; es streiten wacker die Krieger — wem gilt ihr Heldenkampf so hart und wild?

8. Bilder aus der sächsischen Geschichte - S. 126

1889 - Leipzig : Veit
126 Zwei preußische Urteile über die Sachsen bei Königgrätz (1866). tionen widmen. Ich rechne dabei aus die Unterstützung der Landesvertreter, denen Ich mit gewohnter Offenheit und altem Vertrauen entgegen kommen werde. Mit derselben Treue, mit der Ich zu dem alten Bunde gestanden bin, werde Ich auch an der neuen Verbindung, in die Ich jetzt getreten, halten, und soweit es in Meinen Kräften steht, alles anwenden, um dieselbe, wie für Unser engeres, so auch für Unser weiteres Vaterlaud möglichst segensreich werden zu lassen. Möge der Allmächtige Unsre gemeinsamen Bemühungen segnen, und Sachsen, wie vordem, ein Land des Friedens, der Ordnung, des thätigen Strebens, der Bildung, der Sittlichkeit und Gottesfurcht bleiben. Teplitz, den 26. Oktober 1866. Johann." 70. Zwei preußische Urteile über die Sachsen bei Königgrätz (1866). Uber die Haltung der sächsischen Truppen in der Schlacht bei Königgrätz, am 3. Juli 1866, berichtet ein preußischer Offizier: „Die Sachsen, das war etwas ganz andres; trefflich geschult, sich mit verzweifelter Tapferkeit wehrend, schien auch das Verhältnis der Ossiziere zu den Soldaten ein ganz andres zu sein, wie bei den Österreichern. Da lag Ordnung und Disziplin darin! Das »klappte« ganz anders, wenn Sie diesen Ausdruck besser verstehen, und ich kann Ihnen die Versicherung geben, daß ein jeder von uns dachte: „Wie schade, daß diese Armee, die der unsern so nahe verwandt ist, uns gegenüber steht!" Der Generalfeldmarfchall Graf Moltke urteilte folgendermaßen: „Daß die Sachsen sich überall und besonders bei Problns ausgezeichnet geschlagen haben, das wissen Sie — auch daß sie die einzigen waren, die in der großen Entscheidungsschlacht nicht von dem panischen Schrecken ergriffen wurden, der die Niederlage der Österreicher in wilde Flucht verwandelte. Eine geschlagene Armee, die, dem Unvermeidlichen sich fügend, ruhig und geordnet das Schlachtfeld verlaßt, kann sich dem Sieger fast ebenbürtig zur Seite stellen, und wollte Gott, daß dies geschehe — und bald." 71. Ein Urteil des Kronprinzen Albert über 1866. Xi6er den Kamps des Jahres 1866 äußerte sich Kronprinz Albert sechs Jahre später dahin: „Bundestreue mußte unsrerseits gehalten werden, ganz gleich wie die Dinge lagen. Jeder, der den Verhältnissen ans den Grund schauen konnte, mußte zu der Überzeugung gelangen, daß

9. Das Vaterland - S. 149

1900 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
149 Über dreihundert, o tapfere Schar, wo bei vier Mann ein Gefallener war! Über dreihundert, o ritterlich Tier, ohne den Reiter noch treu dem Panier! Wenn ihr die Braven von Gravelotte nennt, denkt auch der Rosse vom Leibregiment! K. v. Gerok. 80. Vor Sedan. Es war am 1. September 1870. Noch rang die Morgenfonne mit dem Nebel über den Gefilden vor Sedan, aber schon schleuderten die französischen Feuerschlünde Tod und Verderben in die Reihen der deutschen Krieger. Mit anderen war den Sachsen der Auftrag ge- worden, den überlegenen Feind aus seiner festen Stellung zu ver- drängen. Ein furchtbarer Kampf entspinnt sich; die Erde dröhnt; wie eine Berglawine stürzen sich die feindlichen Heerhaufen von den Höhen herab ins Thal, den Deutschen entgegen. Die Sachsen haben die ganze Wucht des Angriffes auszuhalten, aber sie weichen nicht. Mitten im Ansturm, umschwärmt von Feindes Massen, umschwirrt von tödlichen Geschossen, stehen sie wie Mauern. Jetzt greifen sie selbst an; der ermüdete Feind wird in des Givonnebaches trübe Flut gedrängt, und was in seinen Wassern nicht ertrinkt, siieht die steilen Höhen hinan, fort gegen Daigny. Mit stolzem Blicke schaut Kronprinz Albert auf dieses unver- gleichliche Werk seiner Sachsen. Rasch sprengt er längs den Höhen hin, die Lage der Seinen und die Stellung des vertriebenen Feindes zu erforschen. Zahllose Tote und Verstümmelte bedecken die Hänge und geben Zeugnis von der Furchtbarkeit des Kampfes. Aber dem nachzudenken, ist jetzt nicht Zeit; es gilt, die schwer errungenen Vor- teile auszunutzen. Plötzlich hemmt er seines Rosses schnellen Lauf. Inmitten der Todesschauer bietet sich ihm ein rührendes Bild dar. Kameraden umstehen schweigend und andächtig einen jungen sterbenden Krieger. Den linken Arm hat der blonde Jüngling auf den Tornister gestützt, und in der Hand ruht das gesenkte Haupt. In der starren Rechten aber hält er krampfhaft ein Bild fest, auf das der letzte Blick des brechenden Auges sich heftet. Auf dem blassen Antlitz schwebt Glück und Friede. Den Feldherrn rührt die stille Feier. „Wer ist es?" fragt er leise. „Seiner Eltern einziger Sohn," wird ihm zur Ant- wort, „ein Student aus Leipzig, der, kaum 18 Jahre alt, freiwillig sich zum Heere stellte. Er hält in der Hand das Bild der Mutter, bei dessen Anblick sich noch im Tode sein Angesicht verklärt." Da nimmt Kronprinz Albert das eiserne Kreuz, das seine Brust ziert, legt es auf des Jünglings Herz und spricht: „Er ist es wert, daß

10. Zeit- und Lebensbilder aus der deutschen und sächsischen Geschichte - S. 93

1913 - Dresden : Huhle
— 93 — zum Heeresdienste. Mit 15 Jahren trat er als Offizier in das Heer ein. Im ersten Dänischen Kriege zeichnete er sich 1849 als Artilleriehauptmann bei der Erstürmung der Düppler Schanzen so aus, daß seine Soldaten, die ihn von Herzen verehrten, sangen: „Prinz Albert, jung, ein tapfrer Degen, als Kamerad im Kugelregen, feuert an. wo's platzt und knallt!" Zum Lohn für seinen Mut wurde er zum Major befördert. So hatte sich Albert seine Sporen als Kriegsheld verdient und seinen Feldherrnruhm begründet. 1866 führte er Sachsens Heer zwar nicht zum Sieg, aber trotzdem zu Ehre bei Freund und Feind, denn er deckte mit seinen tapfern Sachsen bei Königgrätz den Rückzug der fliehenden Österreicher und ließ trotzdem nur ein gänzlich zerstörtes Geschütz im Stiche, während die Österreicher gegen 200 Kanonen verloren. Nach dem Frieden bildete Sachsens Heer ein eigenes Armeekorps, dessen Oberbefehlshaber Kronprinz Albert wurde. Als 1870 der Krieg mit Frankreich ausbrach, führte er das sächsische Heer und errang bei St. Privat einen glänzenden Sieg. Infolgedessen ernannte ihn König Wilhelm zum Oberbefehlshaber der Maasarmee, während Prinz Georg nun das sächsische Armeekorps führte. Bei Beaumont und Sedan, sowie bei der Belagerung von Paris zeigte er feine Feldherrn-gctbe so, daß ihn Kaiser Wilhhm I. zum Oberbefehlshaber der Armee vor Paris machte, die nach dem Waffenstillstände noch vor Paris lag. Bei seiner Rückkehr überreichte ihm Wilhelm I. den Reichsfeldmarschallstab. Als des Reiches Feldmarschall zog dann Kronprinz Albert an der Spitze seiner siegreichen Sachsen in Dresden ein und wurde hierbei mit lautem Jubel von der Bevölkerung empfangen. ^ 2- Seine Thronbesteigung. Am 29: Oktober 1873 folgte er seinem Vater Johann in der Regierung. (Sr gelobte, „seine lanbesväterliche Fürsorge unausgesetzt auf Recht und Gerechtigkeit und auf Beförberung der Wohlfahrt und des Besten des Landes zu richten und die Verfassung des Landes in allen ihren Bestimmungen zu beobachten, aufrecht zu erhalten und zu beschützen". Dem Heere wandte er auch fortan seine Fürsorge zu; die neuen und großen Kasernen der „Albertstadt" in Dresden zeigen es jedem, fotoie das sächsische Heer, das mehrmals vergrößert warb und jetzt zwei Armeekorps (das 12 und 19) zählt und seinen altbewährten Ruf der Tüchtigkeit noch heute besitzt. 3. Seine Sorge für die Wohlfahrt des Volkes. Aber auch für Kunst und Wissenschaft, Handel und Gewerbe hatte er ein Herz. Das Schul-wesen blühte auf, das Land ward mit einem Netze von Eisenbahnen durchzogen. Während dieses 1871 nur eine Bahnlänge von 1060 km besaß, beträgt die Schienenlänge gegenwärtig schon über 3000 km. So ist das sächsische Eisenbahnnetz das dichteste in ganz Deutschland, ja nächst dem belgischen das dichteste der ganzen Welt. Die Privatbahnen wurden verstaatlicht, ■ und überall wurde für eine bequeme Verbindung mit andern landein gesorgt. Auch den Straßen und Ehausseen ward die gleiche Für-sorge zuteil. 17 Straßen- und Wasserbauämter achten darauf, daß sich diese immerfort in gutem Zustande befinden. 1877 ward der Rothschön-berger ^tollen vollendet, dessen Bau 1844 begonnen worden war. Er ist mit feinen Seitenarmen 34 km lang, 3 m hoch und 2,5 m breit und König Albert.

11. Lieder vom sächsischen Vaterlande aus alter und neuer Zeit - S. 40

1892 - Dresden : Huhle
— 40 — x Hier — einst des Landes Feste l) genannt — In dichtgeschlossenen Reihen Stand auf dem Schloßhof, die Wehr zur Hand, Dem Dienste des Herrn sich zu weihen Die Bürgergilde im Schmuck und im Glanz, Als ging es zu Spiel, als ging es zu Tanz; Es galt, die Chemnitzer Treue Dem Fürsten zu zeigen aufs neue. Da regte sich's plötzlich im Thale fern; Der Kurfürst samt Gattin und Sohne, Dem Albert, des Landes freundlichem Stern, Geboren für Sachsens Krone, Sie sprachen ein im stattlichen Schloß; Mit ihnen der muntere Reitertroß, Und tausendfach scholl es: „Willkommen! Das Leid hat ein Ende genommen!" — Doch größere Freude, seligre Lust War Elternherzen beschieden. Die Angst, die gefoltert der Mutter Brust, Die Qual, die vergiftet den Frieden, Sie schmelzen wie Schnee vor der Sonne Glut, Als sie das geraubte fürstliche Blut, Ihr Kind nach Zagen und Bangen Mit liebenden Armen umfangen. „Hast wohl gezittert, mein Brüderlein! Als dich der mürrische Mosen Gedrängt in die wilde Felsschlucht am Stein? — Komm, laß nun wieder uns kosen; Vergessen all Sorg, all Kummer und Leid, Gott sandte uns Hilfe zur rechten Zeit; Den Herrn und Vater da oben, Ihn wollen wir preisen und loben!" So Albert, als er den Bruderkuß Dem Bruder gedrückt auf die Wangen. Nun strömte herbei zu freundlichem Gruß, Wem nur im Herzen Verlangen Zu seinem Fürsten, zu seinem Herrn, Zumeist die Chemnitzer Bürger gern; Sie waren mit Blut und Leben Dem Fürsten und Herrn ergeben. 1) Von den vier größten Städten des Landes hieß es sprichwörtlich: Dresden die größte, Freiberg die höchste, Chemnitz die beste, Leipzig die beste.

12. Praktisches Lehrbuch der Sächsischen Geschichte - S. 51

1907 - Leipzig : Wunderlich
— 51 — Prinz Albert verstand es, sich die Liebe und Achtung seiner Soldaten zu erwerben. Darum folgte man gern seinem Befehle. Dies schildert ein anderes Gedicht: „Soldat, das ist mein Leben, Soldat ist meine Lust, Der Kronprinz kommandieret, Trägt Sterne auf der Brust. Er schaut auf uns hernieder, Er reitet uns voran, Es kennet unser Albert Wohl einen jeden Mann. Er tut mit uns kampieren Im Biwak auf dem Feld: ,Guten Morgen, Kameraden!^ Das Leben uns gefällt." Zum Lohne für seinen Mut und sein Geschick erhielt Albert hohe Auszeichnungen und wurde ferner zum Major befördert. So hatte sich Albert seine ersten Sporen als Kriegsheld verdient. 3. Kronprinz Albert als Führer des sächsischen Heeres im preußisch-österreichischen Kriege. Im Jahre 1854 wurde Alberts Vater Johann König von Sachsen. Von der Zeit an hieß Albert Kronprinz von Sachsen. Auch im Frieden widmete er sich mit aller Hingabe dem Heereswesen und bildete sich so zum obersten Heerführer aus. Sein Feldherrngeschick an den Tag zu legen, ward ihm im Jahre 1866 Gelegenheit geboten. In diesem Jahre entstand ein Kriegs zwischen Preußen und Österreich. Der König Johann hielt zu Österreich. Deswegen erklärte Preußen auch an Sachsen den Krieg. Die sächsische Armee war zu schwach, sich allein den Preußen entgegenzustellen. Darum zog Johann mit derselben nach Böhmen. Zuvor wurden die Elbbrücken bei Riesa und Meißen gesprengt, um die Preußen am Vordringen zu hindern. Aber diese besetzten trotzdem rasch ganz Sachsen mit Ausnahme der Festung Königstein. König Johann übertrug den Oberbesehl seines Heeres dem Kronprinzen Albert. Die sächsische Armee wurde dann der österreichischen untergeordnet. Zum ersten Male kämpften die Sachsen bei Gitschin mit. Obgleich sie tapfer fochten, mußten sie doch mit den Österreichern vor den siegreichen Preußen zurückweichen. Dann kämpften sie bei Koniggrätz mit, wo die Entscheidung stattfand. Einen ganzen Tag stritten die Sachsen an der Seite der Österreicher gegen die Preußen. 4*

13. Unser Vogtland - S. 119

1899 - Leipzig : Dürr
r 119 die Briefe; später führte er auf einem Schubkarren wohl auch einige Pakete mit sich. Jetzt kommt der Briefträger auch in das kleinste und entlegenste Dörfchen täglich und bringt anßer den Briefen auch Zeitungen. Pracht- aebände hat man in den Städten, schmucke Häuser in vielen Dörfern zur Aufnahme der Post errichtet. Hunderttausende von Briefen kommen jährlich in das Vogtland oder werden von da aus weiter befördert. Und wie schnell geschieht das, seit die Eisenbahnen dabei mit helfen! Wollen wir aber Ver- wandten oder Bekannten noch schneller Nachricht zukommen lassen, so brauchen wir nur zu telegraphieren und in wenig Minuten ist die Mitteilung in meilenweite Ferne gebracht. Der rastlos fortschreitende menschliche Geist machte noch einen weiteren Fortschritt und zwar durch die Erfindung des Tele- p h o u s oder des Fernsprechers. Während mit bcnt Telegraphen nur der geübte Postbeamte Zeichen geben kann, ist es durch das Telephon möglich, daß jeder selbst mit seinen Angehörigen in weiter Ferne sprechen kann. Neben der Post aber ist es die Eisenbahn, die gewaltige Veränderungen gebracht hat. Wie nahe sind dadurch die Orte einander gerückt, wie viele Güter werden durch sie befördert, wie viel Zeit und Geld wird dnrch sie erspart, wie manches Stück Geld hat sie dem Vogtlands zugeführt! Beim Gange durch die Städte treffen wir anf Plätze mit schönen An-- lagen. Diese Anlagen mit ihren Rasenplätzen, Blumenbeeten, Stränchern und Bäumen sind eine wahre Wohlthat für die Städte; sie sind wie Lungen, durch welche die Städte atmen. Dnrch Herstellung solcher Anlagen, sowie durch Pflanzung vou schattigen Hainen in der Umgebung, durch Er- bannng und Verbesserung von Spazierwegen, durch Aufstellung von Weg- weisern, durch Errichtung von Aussichtstürmen haben sich besonders die Gebirgs-, Touristen- und Natnrvereine Dank und Anerkennung verdient. Das Vereinsleben hat überhaupt in den letzten Jahrzehnten einen großen Ausschwung genommen. Groß ist die Zahl der Gesangvereine in den Städten; aber auch in vielen Dörfern fehlt es nicht daran. Die meisten derselben siud zusammengetreten zum Vogtländischen Sängerbunde. — Neben den Gesangvereinen giebt es zahlreiche Turnvereine. Den ersten Rang in der Pflege der Turnkunst nimmt wiederum Plauen ein. In dieser Stadt wurde 1840 der erste Turnverein Sachsens gegründet; von hier aus ver- breiteten sich die Turnerfarben Rot und Weiß, und hier entstand auch der Turnergruß: „Gut Heil!" Von den übrigen Vereinen seien nur noch die Krieger- und Militär- vereine erwähnt. Besonders nach dem siegreichen Feldzuge vou 1870/71 traten viele ehemalige Soldaten in diese Vereine ein. Zum Audenken an die Kämpfer, die in dem letzten Kriege Blut und Leben fürs Vaterland dargebracht, und zur bleibenden Erinnerung an die große, herrliche Zeit sind in allen Orten des Vogtlandes Zeichen der Dankbarkeit errichtet worden: Denkmäler aus Stein und Erz, Ehren- und Erinnerungstafeln, Friedensbäume. Den Segnungen des Friedens verdanken wir, daß sich der Handel ge- hoben, das Gewerbe immer mehr vervollkommnet, der Wohlstand gemehrt hat. Möge es unserm deutschen Kaiser und unserm Heldenkönige Albert, der die großen Siege mit erringen half, gelingen, den edlen Frieden zu er- halten! Der Herr aller Herren aber, der allen Völkern das Herze lenkt, gebe allen Gedanken des Friedens und schirme unser Land!

14. Die weite Welt - S. 34

1905 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 34 Und wie sie in wildester Flucht zurück besiegt von der Walstatt eilen, da sehn sie am Walde mit finsterem Blick einen Reiter sinnend weilen: „0 Reitersmann, was harrest du da? O rette dich, aus! Der Feind ist nah!" Doch der Held mit gebietender Miene spricht: „Die Sachsen — sie bleiben stehen! Wir weichen von dieser Stätte nicht, bis die Freunde gerettet wir sehen!" Und der Held, der, ein Fels in der Brandung, stand, war General Albert vom Sachsenland. Und wieder rinnet von dannen die Zeit, da gilt's ein ganz anderes Kämpfen: Die Welschen, entbrannt von Haß und Neid, den Preußenstolz wollen sie dämpfen. „Dem Preußenvolk Krieg!" so erschallt's, da ermannt zum Streit sich das ganze deutsche Land. Es ziehen die Deutschen zum heiligen Krieg vereint aus allen Landen; wie Wetter auf Wetter folgt Sieg aus Sieg: die Franken werden zu Schanden; die Vermessenen strafte der deutsche Gott bei Weißenburg, Wörth und bei Gravelotte. Vom Rheine bis hin zu dem Meeresstrand den Welschen ist's übel ergangen, da haben die Deutschen mit flinker Hand viel tausend Rothosen gefangen; doch den kühnsten Streich und den reichsten Fang, den haben die Degen gemacht bei Sedan. Wohl dräuen die Türme, wohl dräuet der Wall, die ehernen Schlünde speien, die Gewehre knattern in grausigem Hall hinein in der Deutschen Reihen: über Leichen die Deulschen stürmend gehn, über Leichen die siegenden Banner wehn! Und wer gewann die gewaltige Schlacht auf den blutgetränkten Auen? Der Fritz und der Tann, die haben's vollbracht, die haben das Bollwerk zerhauen; und als dritter Held sei stolz genannt — der Feldmarschall Albert vom Sachsenland.

15. Praktisches Lehrbuch der Sächsischen Geschichte - S. 179

1907 - Leipzig : Wunderlich
— 179 — hingezogen fühlte. Auch im Jahre 1866 ließ er sich von seinem ehrgeizigen Minister Beust bestimmen, Preußens Bundesreformpläne abzulehnen und auf Österreichs Antrag das Heer in Kriegsbereitschaft zu setzen. Daher erklärte Preußen an Sachsen den Krieg und rückte sofort mit Heeresmacht ein. Die sächsische Armee, die, 32 000 Mann stark, bei Dresden unter dem Oberbefehle des Kronprinzen Albert stand, zog sich nach Böhmen zurück, nachdem die Armeevorrüte, die Staatskassen und die Lokomotiven der Staatsbahnen geborgen waren. Die Preußen ließen die Verwaltung ungestört und begnügten sich mit einer täglichen Zahlung von 10000 Talern. Die Sachsen stritten in Böhmen (bei Podol, Gitschin) zwar ohne Sieg, aber, nicht ohne Rnhm, besonders bei Königgrätz, wo sie den Rückzug der Österreicher deckten. Der Friede zu Prag wahrte Sachsen seinen vollen Besitzstand. Am 21. Oktober wurde zwischen Sachsen und Preußen in Berlin Friede geschlossen. Sachsen bezahlte 10000000 Taler Kriegskosten und trat dem Norddeutschen Bunde bei. Johann versicherte: „Mit derselben Treue, mit der ich zu dem alten Bunde gestanden bin, werde ich auch an der neuen Verbindung halten." Dies königliche Wort hat er gewissenhaft gehalten. Das Post- und Telegraphenwesen überließ er dem Bunde und gestaltete das sächsische Heer nach preußischem Muster um. Die frühere zulässige Stellvertretung und der Loskauf fielen weg, dagegen ward die allgemeine Wehrpflicht streng durchgeführt und die Wehrkraft entsprechend erhöht. Kaum waren diese neuen Einrichtungen vollendet, als 1870 der deutfch-frauzöfifche Krieg ausbrach. Johauu zögerte keinen Augenblick, und bereits am 16. Juli begann die Mobilmachung des sächsischen Heeres. Unter dem Oberbefehle feines bewährten Führers, des heldenmütigen Kronprinzen Albert und dessen erlauchten Bruders, des Prinzen Georg, sammelte es sich bei Mainz und zeichnete sich ruhmvoll in den zahlreichen Kämpfen gegen den Erbfeind aus. Glänzende Waffentaten verrichteten die wackeren Streiter aus Sachfenland bei St. Privat, wo sie den Stützpunkt der Franzosen erstürmten, ferner bei Beanmont, bei Sedan, bei Brie, bei Villiers, bei Champigny und bei der Eroberung des Mont Avron und in vielen anderen Gefechten. Kronprinz Albert war zum Oberbefehlshaber der Maasarmee und Prinz Georg zum Führer des 12. Armeekorps ernannt worden. Als Generalfeldmarfchall des neuen Deutschen Reiches hielt der siegreiche Kronprinz an der Spitze feiner tapferen Scharen am 15. Juli seinen Einzug in das prächtig geschmückte und jubelnde Dresden. Alle die kühnen Streiter hieß mit herzlichem Danke der Tagesbefehl des Königs willkommen. So hatten die Sachsen einen wesentlichen Anteil an der Einigung des Deutschen Reiches, denn auch sie hatten ihr Blut und Gut auf dem Altare des 12*

16. Praktisches Lehrbuch der Sächsischen Geschichte - S. 49

1907 - Leipzig : Wunderlich
— 49 — zu können. Wir dürfen ihm allerdings das nicht so hoch anrechnen, da damals die Naturkunde noch auf tiefer Stufe stand; heutzutage wird schon in der Schule gelehrt, daß man kein Gold machen kann. Weit schlimmer war seine Verschwendungssucht, sein Leichtsinn, seine Unmäßigkeit im Trinken. Dadurch schadete er sich sehr, und dadurch schadete er auch der Porzellanfabrik, die erst nach feinem Tode recht gedieh. 2. Böttgers Verdienste. Böttgers unbestrittenes Verdienst bleibt aber, daß er das Porzellan erfunden hat. Diese Erfindung war für Sachsen sehr wichtig. Sie bildete seitdem eine große Einnahmequelle für Sachsen. Gegenwärtig liefert die Porzellanfabrik in Meißen jährlich einen Überschuß von */4 bis beinahe 1/2 Million Mark. Sie gibt außerdem vielen Arbeitern, etwa 700, Brot und Unterhalt. Sie veränderte auch allmählich die ganze Ausstattung der Küche und des Geschirrschrankes. Während man früher bei reichen Leuten fast nur silbernes und goldenes Geschirr hatte, bei gewöhnlichen dagegen zinnernes und kupfernes, wurde feit Böttgers Erfindung das Porzellan allgemein verbreitet. Die metallenen Geschirre wurden seltener und die Ton- und Porzellangeschirre häufiger. Auch von Böttger gilt, was von Barbara Uttmann in ihrer Grabinschrift gesagt wird: „Ein sinniger Geist, eine tätige Hand, Sie ziehen den Segen ins Vaterland." König Albert. A. Darbietung. 1. Seine Jugendzeit. König Albert wurde am 23. April 1828 in Dresden geboren. Mitten in der Nacht verkündeten 101 Kanonenschüsse den Bewohnern die Ankunst des Prinzen. Sein Vater hieß Johann. Derselbe war damals selbst noch Prinz. Alberts Eltern bestrebten sich, ihren Sohn in bester Weise zu erziehen. Der junge Prinz sollte nicht bloß viel lernen, nicht nur ein großes Wissen sammeln, sondern er sollte auch zunehmen wie an Alter, so an Weisheit und Ehrbarkeit und allen Tugenden des Herzens. So wurde in sein empfängliches Gemüt von frühester Jugend auf Gottesfurcht und Franke, Sächsische Geschichte. 2. Aufl. 4

17. Thüringisches Lesebuch für die oberen Klassen der Volksschulen - S. 169

1873 - Hildburghausen : Gadow
167 hätten oen rechten Weg verfehlt, und fragt treuherzig Kunzen, von wannen er mit diesem Knaben komme, und wo er hinaus wolle. Kunz antwortete, es sei ein böser Bube, der seinem Herrn entlaufen sei, den er ihm wieder zufiihren müsse. Indeß kam das von alleil Seiten vernom- mene Sturmläuten und der ganze Aufzug dem Köhler ver- dächtig vor und er wollte nun den jungen Herrn selbst fragen, wer er wäre. Er schlenderte daher ganz langsam zum Prinzen hin, der sich durch's Beerensuchen von Kunzen etwas entfernt hatte. So wie das aber Kunz gewahr wurde, so eilte er hinzu, um durch seine Dazwischenkunft dieß zu verhindern. Er lief, was er laufen konnte, blieb aber mit den großen Sporen in einem Gesträuche hängen, fiel nieder und wurde von seinem scheu gewordenen Pferde, das er fest am Zügel hielt, hin- und hergezogen. Der Prinz benutzte diesen Umstand und sagte leise zum Köhler: „Ich bin ein Prinz von Sachsen, rette mich, mein Vater wird dir^s gut vergelten." Dieß. hörte Schweinitz, und will, da er nun Alles verrathen glaubt, den Prinzen mit dem Schwerte niederhauen; aber der Köhler fängt mit seinem Schürbaume den Hieb auf und hetzt seinen großen Bullen- beißer auf den Nichtswürdigen los. Nun schlug er sowohl auf Schweinitzen als auf Künzell, der sich noch immer nicht loswickeln konnte, dergestalt zu, daß er vielleicht letztern todtgeschlagen haben würde, wenn der Prinz nicht noch für ihn gebeten hätte. Durch das starke Hundegebell und den großen Lärmen eilte des Köhlers Weib herbei, und da sie ihren Mann im Gefechte mit zwei Männern erblickte (der Reitknecht hatte aus Furcht die Flucht ergriffen, als er sah, daß die Sache ernstlich wurde), so hielt sie dieselben für Räuber und gab das bei den Köhlern gewöhnliche Waldnothzeichen, und sogleich kamen von allen Seiten andere Köhler mit ihren Aexten und Schürbüumen herbei und nahmen Kunzen mit seinem Schweinitz gefangen. Der Prinz stillte in des Köhlers Hütte feinen Hunger und Durst mit einem Stückchen schwarzen Brod nnb reinem, frischem Wasser. Der Hügel im Walde, wo Prinz Albert aus den Händen seines Räubers errettet wurde, ist nachher der Fürstenberg genannt worden. Kunz, der sich lmnmehr entdeckt und ohne Rettung verloren sah, bat, versprach und that alles Mögliche, um sich in Freiheit zu setzen; allein die Köhler hielten ihn

18. Grundzüge der Sächsischen Geschichte für Lehrer und Schüler höherer Schulen - S. 72

1892 - Dresden : Huhle
— 72 — Paragr. Jahreszahl. Ausbau der Verwaltung: neue Gerichtsverfassung und Strafgesetzbuch 1856, bürgerliches Gesetzbuch 1865, Kirchen - und Synodalordnung 1868, Gewerbefreiheit 1861. 109 Kaiser Napoleon Iii. 1852-1870. Der Krimkrieg 1853-1856. Der italienische Krieg Fr. Schillers hundertjähriger Geburtstag.................................................. 1859. Prinz Wilhelm 1858 Regent, 1861 König von Preußen. Ministerium Bismarck 1862. Die Bundesreformfrage; das Leipziger Turnfest, der Fürstentag in Frankfurt..................................... 1863. Erneuerung des Zollvereins.................................... 1865. 110 Bundesexekution gegen Holstein (Sachsen und Hannoveraner)............................................... 1864. Der dänische Krieg; Schleswig-Holstein von Dänemark getrennt................................................. 1864. Hl Verwickelungen zwischen Österreich und Preußen. . . 1866. 112.113 Der deutsche Krieg. Sachsen von den Preußen besetzt. Treffen bei Gitschiu; Schlacht bei Köuiggrätz 1866. 114 Vorfriede von Nikolsburg und Friede von Prag. Friede von Berlin zwischen Preußen und Sachsen. 115 Der Norddeutsche Bund.......................................... 1867. Albertverein.................................................. 1867. 116 Der Krieg gegen Frankreich. Das Xii. (kgl. sächs.) Armeecorps unter Kronprinz Albert bei der Ii. deutschen Armee. Schlacht bei Gravelotte und St. Privat. Kronprinz Albert Oberbefehlshaber der Iv. (Maas -) Armee................................ 1870. 117. Schlachten bei Beaumont und Sedan. — Die Sachsen vor Paris: Schlacht bei Brie und Villiers. Kapitulation von Paris und Waffenstillstand 1871. 118 Erneuerung des Deutschen Reichs; König Wil- helm von Preußen Deutscher Kaiser. Vorfriede von Versailles, Friede von Frankfurt. Triumpheinzüge in Berlin und Dresden. 119 Einführung der Selbstverwaltung................................ 1873. 120 König Albert................................................seit 1873.

19. Lesebuch nebst fachkundlichen Anhängen für Fortbildungs-, Fach- und Gewerbeschulen - S. 273

1913 - Leipzig : Hahn
273 Am enteren ^aferccmde. Es ist das kleinst« Vaterland der größten Liebe nicht zu klein; je enger es dich rings umschließt, je näher wird's dem Kerzen frin. 83. Müller. 121. Zachsrnlied. Ven König segne Gott, den er zum Heil uns gab, ihn segne Gott! Ihn schmücke Ruhm und Ehr', ihn fiieh der Schmeichler Heer! Weisheit steh' um ihn her, ihn segne Gott! wie Kinder liebt er uns als Vater seines Volks, er unsre Lust, wir sollen glücklich sein, von uns geliebt zu sein, kann nur sein Herz erfreun; ihn segne Gott! Gib ihm gut Regiment, dem Lande Fried' und Ruh', den Waffen Sieg! Er ist gerecht und gut in allem, was er tut, schont seiner Sachsen Blut; ihn segne Gott I Auf, biedre Sachsen, schwört, dem König treu und fromm und gut zu sein! Eintracht sei unser Band I Dies schwöret Hand in Hand! Dann singt das ganze Land: Ihn segne Gott! 122. Kronprinz Albert und das Königlich Sächsische Armeekorps in den Jahren 1870 und 1871. Unter den großen Feldherren, welche die deutschen Truppen im Kriege von 1870 bis 71 von Sieg zu Sieg führten, steht Kronprinz Albert von Sachsen mit obenan. Als Befehlshaber des sächsischen Heeres fand er am 18. August 1870 in der blutigen Schlacht bei Gravelotte zuerst Gelegenheit, seine treffliche Begabung als Feldherr aufs glänzendste zu bewähren und die große Kriegstüchtigkeit und hervorragende Tapferkeit seiner Truppen im hellsten Lichte zu zeigen. Schon früh um 53/4 Uhr waren sie durch Mars -la-Tour gezogen und hatten den linken Flügel der großen Armee eingenommen. Gegeu Ivi% Uhr führte der Kronprinz seine Truppen gegen das Dorf St. Marie aux Chenes, das von den Franzosen mit furchtbarer Wut verteittgt wurde. Sieben Bataillone wurden zum Angriff bestimmt; ohne das feindliche Feuer zu erwidern, gingen diese im Verein mtt preußischen Garden nach 3 Uhr unverweilt zum Laufschritt über und stürzten sich mit weithin schallendem Hurraruf dem Ziel entgegen. Die Verteidiger vermochten dem ungestümen Andränge nicht standzuhalten; sie ließen diesen wichtigen Puntt dem Angreifer, der noch einige hundert Mann zu Gefangenen machte. Aber die schwerste Arbeit war noch zu tun. Es galt, die Hauptstellung des Feindes, das Dorf Sr. Privat, zu erstürmen. Während die preußischen Garden von Westen her den Feind beschäftigen, zog Kronprinz Albert seine Lesebuch s. Fortbildungsschulen rc. Mg. Teil. Hz

20. Die weite Welt - S. 33

1905 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
33 Sie fechten fürs deutsche Bruderland, die Braven, in hitzigem Ringen; den festen Stahl in fester Hand, so wolln sie die Feinde bezwingen. Der Schlachtruf braust, die Fahnen wehn; — es gilt zu stürmen die Düppler Höhn. Sie klimmen hinauf in dichten Reihn, hinauf, wo die Schanzen ragen; sie werfen sich kühn in die Feinde hinein, es ist ein verwegenes Jagen! — Manch tapferer Held, getroffen zum Tod, mit dem Herzblut färbet die Walstatt rot. Doch ob auch manch edler Krieger fiel, als bei Düppel sie dort gerungen — gewonnen ist ja das eherne Spiel, und das Wagnis ist herrlich gelungen. Die Baiern und Sachsen, die haben's vollbracht, sie haben gesiegt in blutiger Schlacht. Und wie nun des Kampfes Toben ruht, kommt der Feldherr dahergeritten und reicht die Hand einem jungen Blut: „Glück zu! Du hast wacker gestritten!" — Ja, bei Düppel unter den Tapfersten stand — der Hauptmann Albert vom Sachsenland! Und Jahre verrauschen im Strome der Zeit. Eines neuen Krieges Flamme entbrennt, ein trauriger Bruderstreit, in den Völkern vom deutschen Stamme. Zu unheilvollem, zu blutigem Strauß ziehn jetzt die Sachsen gerüstet aus. Im Böhmerland auf grüner Au, dort blitzen die Bajonette, bei Nachod stand, bei Trautenau auf Tod und Leben die Wette; doch die schwerste Arbeit, die ward vollbracht bei Köuiggrätz in der Riesenschlacht! Da rückten sie vor, von Kampflust voll, von Östreich und Sachsen die Heere; wie Donner der Ruf der Geschütze scholl, da blinkte die tödliche Wehre, da sank in den Tod so mancher Held — sein Blut verspritzt er umsonst auf dem Feld! Anhang zur Weiten Welt. 3