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1. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 51

1906 - München : Oldenbourg
13. Markgraf Luitpolds Heldentod in der Ungarnschlacht. 51 Arnulf dazu noch die böhmische Mark, die kärntnische Mark und Oberpannonien verliehen erhalten. Welchem Geschlechte er angehörte, läßt sich mit vollkommener Sicherheit nicht angeben, aber unser vortrefflicher Geschichtschreiber Siegmund von Riezler hat mit triftigen Gründen die hohe Wahrscheinlichkeit nachgewiesen, daß er von den Housiern abstammt, von jener Familie des alten bayerischen Hochadels, welche nach dem Herzogshause der Agilolfinger die mächtigste und vornehmste war. Und Luitpold selbst wurde der Vater eines ruhmvollen Geschlechts, das die Forscher mit seinem Namen verknüpfen und von dem sie wiederum mit nahezu völliger Bestimmtheit die Grasen von Scheyern, die Vorfahren der erlauchten Grasen von Wittelsbach ableiten, so daß er mit Fng und Recht als der Ahnherr unseres Königshauses gilt. Schlimm stand es damals um Deutschland. Während im Westen die Normannen die Küsten und die Uferlande plünderten, wütete:: verheerende Fehden im Innern des Reiches, namentlich der blutige Zwist zwischen den Babenbergern und den Saliern, so daß die Ungarn ihre Einfälle in die bayerischen Grenzlande alljährlich wiederholen konnten. Genauere Nachrichten darüber sind uns nicht überliefert; aber wir wissen, daß sie in den Jahren 901, 902, 903 Niederlagen erlitten, daß 904 ihr Anführer Chuffal von den Bayern zum Gastmahle geladen und hier samt seinem Gefolge erschlagen wurde. Wie einst die Hunnen, die ebenfalls in den Pußten Ungarns hausten, waren sie gefürchtete Feinde. Ihr stürmischer Angriff war unwiderstehlich, ihre Todesverachtung im Kampfe war unerschütterlich, die Schnelligkeit ihrer Pferde entzog sie den Verfolgern, gestattete aber ihnen selbst eine unablässige Verfolgung. Religiöser Fanatismus trieb die wilden Heiden an; denn sie glaubten, daß sie einst im Jenseits so viele Leibeigene zur Bedienung haben würden, als sie Feinde erlegten. Dabei beseelte sie ein derartiger Blutdurst, daß sie auf den Leichen der Erschlagenen wie auf Tischen schmausten und tranken; die gefangenen Weiber und Mädchen banden sie mit deren Haarzöpfen zusammen und trieben sie nach Ungarn. Wo sie hinkamen, zerstörten sie alles, sengten, brannten und vernichteten, was sie nicht mit sich schleppen konnten. Dieser Blutdurst, die unmenschliche Behandlung der Wehrlosen, die Zerstörungswut, dazu die häßliche Erscheinung der kleinen Gestalten mit gelben, breitknochigen Gesichtern und geschlitzten Augen, ließ sie den Deutschen wie höllische Unholde erscheinen und die Schnelligkeit, mit der sie — allerorten den roten Hahn auf die Dächer setzend und das Land in eine Wüstenei verwandelnd — plötzlich mitten im Lande erschienen und hinter den Rauchwolken der niedergebrannten Gebäude mit ihrem Raube wieder verschwanden, trug nicht wenig dazu bei den von ihnen ausgehenden Schreckensbann zu vermehren. Im Jahre 906 hatten die Ungarn einen bedeutenden Erfolg errungen, unter ihren wiederholten Angriffen war das große Reich der slavischen Mähren x) Geschichte Bayerns, I, 245 ff.

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1. Neuere Geschichte - S. 122

1848 - Leipzig : Brandstetter
122 hatte, eine Übereinkunft getroffen. Der Fürst kam mit einem Heere nach Ungarn und vereinigte sich mit dem Aufgebote der Mißvergnügten. Die Kaiserlichen wurden auf allen Punkten, von der einen Seite durch die Rebellen, von der anderen durch die Türken aus dem Felde geschlagen. Zn Pesth erhielt Stephan Botschkai von dem Großvezier die feierliche Belehnung mit dem ganzen Königreiche Ungarn und eine goldene Krone. Botschkai nahm die Krone an, nicht aber den Königstitel, so sehr ihm auch die Seinigen diese Würde aufdringen wollten. Indeß wurde der Krieg mit barbarischer Grausamkeit fortgeführt und die Bedrückungen der Protestanten an den Jesuiten besonders schwer gerächt. Botschkai kam bis Presburg; er hatte bereits mit den böhmischen und mährischen Prote- stanten, die auch der Verfolgung wegen aufgestanden waren, Verträge ge- schlossen, als durch Vermittelung des Erzherzoges Matthias und des Grafen Stephan Jlleschhazy im Z. 1606 der berühmte Wiener Friede geschlossen wurde, kraft dessen Stephan Botschkai das Für- stenthum Siebenbürgen nebst einigen Gespanuschaften an der Theiß erblich behalten, die Eroberung in Ungarn aber hcrausgeben, die alte Verfassung wieder hergestellt und den Protestanten völlige Religionsfreiheit, doch ohne Nachtheil der Katholiken*), gestattet werden sollte. Gegen diesen Frieden protestirte die katholische Geistlichkeit, doch wurde ihre Protestation nicht geachtet. Matthias nöthigte darauf seinem Bruder Rudolf Un- garn und die Erblande ab und bestieg den Thron von Ungarn als der zweite König seines Namens. Bei seiner Krönung (1608) bestätigte er die Bedingungen des Wiener Friedens. Mit Matthias Ii. erhob sich der Protestantismus in Ungarn wieder; da der König vorzüglich den Protestanten die Krone verdankte, räumte er ihnen auch völlige Glaubensfreiheit ein. Das Palatinat, die höchste Würde nach dem Könige, erhielten zwei Protestanten nach einander, Stephan Jlleschhazy und Georg Thurzo; — dieß war vorher noch nie gesche- hen und geschah auch nicht wieder. Matthias bewilligte das Gesetz, daß die Jesuiten in Ungarn keine unbeweglichen Güter haben sollten. Nichts desto- weniger wußten sich diese Väter einzuschleichen und durch allerlei Mittel viele Magnaten wieder zur römischen Kirche zurückzuführen. Als Mat- thias Ii. im I. 1618 ohne Erben starb und nun durch frühere Ueberein- kunft mit den Ständen der Erzherzog Ferdinand von Steyermark, ein Sohn des Erzherzoges Karl**), den ungarischen Thron bestieg, zogen die Jesuiten, deren Zögling Ferdinand war, im Triumphe in Ungarn wie- der ein, und nun erfolgte eine traurige Zeit für die Protestanten, denen *) Das war die Klausel, welche die Jesuiten anzubringen und in der Folge zu ihrem Vorthcile anszulegen wußten. **) Erzherzog Karl war ein Sohn Ferdinand's I., der nach seines Vaters Lode Steyermark erhielt.

2. Theil 3 - S. 121

1875 - Leipzig : Brandstetter
121 übersandten Reichstagsartikeln auch die Bestimmung fügen: „nie wieder eine Religionöbeschwerde hören zu lassen" (1604). Erbitterten Gemüthes gingen die Stände auseinander, und es wurde in den einzelnen Gespanschaften (Grafschaften) berathschlagt, was in dieser Noth zu thun sei, da jeder gesetzliche Weg zur Abhülfe gerechter Beschwerden abgeschnitten war. Bald wurde man darüber einig, daß man sich mit der Gewalt der Waffen Recht verschaffen müsse. Sogleich wurde mit dem Fürsten von Siebenbürgen, Stephan Botschkai, der sich bereits für den Protestantismus erhoben hatte, eine Uebereinkunft getroffen. Er kam mit einem Heere nach Ungarn und vereinigte sich mit dem Aufgebote der Mißvergnügten. Die Kaiserlichen wurden auf allen Punkten, von der einen Seite durch die Rebellen, von der anderen durch die Türken, aus dem Felde geschlagen. In Pesth erhielt Stephan Botschkai von dem Großvezier die feierliche Belehnung mit dem ganzen Königreiche Ungarn und eine goldene Krone. Botschkai nahm die Krone an, nicht aber den Königstitel, so sehr ihm auch die ©einigen diese Würde aufdringen wollten. Indessen wurde der Krieg mit barbarischer Grausamkeit fortgeführt und die Bedrückung der Protestanten an den Jesuiten mit blutiger Strenge gerächt. Botschkai kam bis Presburg; er hatte bereits mit den böhmischen und mährischen Protestanten Verträge geschlossen, als durch Bermittelung des Erzherzogs Matthias und des Grafen Stephan Jlleschhazy im Jahre 1606 der berühmte Wiener Friede geschlossen wurde, kraft dessen Stephan Botschkai das Fürstenthum Siebenbürgen nebst einigen Gespanschaften an der Theiß erblich behalten, die Eroberungen in Ungarn aber herausgeben sollte; die alte Verfassung sollte wieder hergestellt und den Protestanten völlige Religionsfreiheit, doch ohne Nachtheil der Katholiken'^, gestattet werden. Gegen diesen Frieden protestirte die katholische Geistlichkeit, doch wurde ihre Protestation nicht geachtet. Matthias nöthigte darauf, wie bereits erwähnt, seinen Bruder Rudolf, Ungarn und die Erblande abzutreten, und bestieg den Thron von Ungarn als der zweite König seines Namens. Bei seiner Krönung (1608) bestätigte er die Bedingungen des Wiener Friedens. Mit Matthias Ii. erhob sich der Protestantismus in Ungarn abermals; da der König vorzüglich den Protestanten die Krone verdankte, räumte er ihnen auch völlige Glaubensfreiheit ein. Das Palatinat, die höchste Würde nach dem Könige, erhielten zwei Protestanten nach einander, Stephan Jleschhazy und Georg Thurzo; — dies war vorher noch nie geschehen und geschah auch nicht wieder. Matthias bewilligte das Gesetz, daß die Jesuiten in Ungarn keine unbeweglichen Güter haben *) Das war die Klausel, welche die Jesuiten anzubringen und in der Folge zu ihrem Vortheile auszulegen wußten. X

3. Von 1790 bis zur Gegenwart - S. 28

1916 - Leipzig [u.a.] : Teubner
28 Die ungarische Auffassung des Dualismus 12. Die ungarische Auffassung des Dualismus.1 Rebe des ung. Rtinisterpräf. Grafen Stefan Tisza im ung. Parlamente am 1. Dez. 1915. (Amtl.) Wiener Zeitung vom 2. Dez. 1915. S. 17. Der Tminifterpräf. betont, daß im Jahre 1879 die ung. Regierung sowohl den gemeinsamen wie den österr. Faktoren gegenüber in einer amtlichen Zuschrift den Standpunkt entwickelt hat, daß der Ausdruck „Reich" für beide Staaten der Monarchie zusammen nicht entsprechend ist, weil die beiden Staaten eigentlich zwei Reiche sind, welche zusammen die Monarchie bilden. Die Siebenund-sechziger Gesetze haben unter dem Hamen „Reich" Ungarn und Österreich zusammenverstanden. Das „indivisibiliter ac inseparabiliter“ bezieht sich auf Ungarn und die übrigen Länder, d. H. daß sämtliche Länder des Herrscherhauses, inbegriffen Ungarn, zusammen und untrennbar besessen und regiert werden müssen. (Es heißt in der pragmatischen Sanktion nicht, daß hier ein einheitliches unteilbares Reich bestehe, sondern daß diese Länder einheitlich besessen werden müssen, und zwar einheitlich und unaufteilbar nach der Erbfolge, wie sie das ungarische Gesetz feststellt. Die staatliche Souveränität kommt in Ungarn und in Österreich, also in beiden Staaten der Monarchie, zur Geltung, welche zusammengenommen die österreichisch-ungarische Monarchie bilden, ebenso wie in der a. h. Person Sr. Majestät nicht irgendwelche Reichs- oder Herrschersouveränität zum Ausdruck gelangt, sondern die rechtlich voneinander abgesonderten Souveränitätsrechtskreise des Königs von Ungarn und Kaisers von Österreich sich vereinigen— Bei der ganzen Lösung dieser Frage, daß nämlich die staatsrechtliche Struktur der Monarchie und die staatsrechtliche Stellung Ungarns in richtiger Weise zur Geltung komme, haben uns . .. zwei kardinale Gesichtspunkte geleitet. Der eine ist der, daß die österreichische Staatlichkeit und das österreichische Kaisertum als Begriff eines dem ungarischen Staate vollkommen paritätischen und koordinierten Staates vollkommen zur Geltung komme. Deshalb mußten wir darauf Gewicht legen, ... daß klar zum Aus-drucke komme, daß sowohl der Doppeladler als die österreichische Kaiserkrone das Symbol der Embleme des österreichischen Staates find, von welchem österreichischen Staate der ungarische Staat vollkommen unabhängig ist, mit welchem er eine gleichberechtigte, paritätische Stellung einnimmt. Der andere Gesichtspunkt, worauf wir großes Gewicht legen mußten, war die Frage der nationalen Farben. Huch hier mußten wir Gewicht darauf legen, daß endlich die Frage des Charakters der schwarzgelben Farben geklärt werde, und zwar in dem Sinne, daß sie als die Farben des österreichischen Staates mit den ungarischen nationalen Farben eine vollkommen koordinierte, paritätische Stellung einnehmen. ... 1 vgl. Ii 7, Iii 1 und Anm. und Iii 5.

4. Präparationen für den Geschichts-Unterricht in der Volksschule - S. 58

1912 - Nürnberg : Korn
— 58 — lanb. Fast hunberttausenb sollen es gewesen sein, die in Bayern einfielen. Auf ihren Pferden schwammen sie über den Lech und ritten gegen Augsburg. Die Stadt war groß und volkreich, aber ohne Türme und nur durch eine niebrige Mauer geschützt. Als die Ungarn die Mauern und Gräben der Stadt erblickten, lachten sie barüber und sprachen: „Unsere Rosse sollen Eure Flüsse austrinken und mit ihren Hufen die Stabte zerstampfen. Stürzt nicht der Himmel ein,'uns zu erschlagen, und tut sich nicht die Erbe auf, uns zu verschlingen, wer vermag uns zu besiegen?" Sie lagerten sich auf der großen Ebene vor Augsburg. Hier wollten sie länger bleiben; benn sie hofften in der reichen Stadt viel Golb nub Silber zu finben. Alsbalb erschienen die Ungarn vor den Toren und suchten in die Stadt einzubringen. Da versprach Bischof Ulrich den ge-ängstigten Bürgern die Stadt zu retten. Schnell ließ er die Tore schließen. Dann zog er mit den Bürgern hinaus gegen den Feind. Ohne Helm und Panzer ritt er den Ungarn entgegen, obwohl es rings um ihn Steine und Pfeile regnete. Enblich fiel ein Fürst der Ungarn im Kampf. Da kehrten die Feinde unter großem Geschrei in ihr Lager zurück. Allein Ulrich sah voraus, daß sie am nächsten Tage wieder kommen würden. Darum befahl er den Männern, die Stadtmauer auszubessern. Weiber und Kinder schickte er zum Gebet in die Kirchen. Er selbst flehte in der Nacht Gott um Hilfe an, während die Bürger Mauern und Tore bewachten. Am frühen Morgen griffen die Ungarn die Stadt von allen Seiten an. Sie hatten Spaten und Brecheisen mitgebracht, um die Mauern zu stürzen. Doch Bischof Ulrich ermunterte die Bürger, indem er sprach: „Fürchtet Euch nicht! Gewiß wird Kaiser Otto kommen und die Stadt befreien!" Und wirklich, als die Not am größten war, kam Kaiser Otto mit seinem Heere. Da ließen die Ungarn ab von der Stadr und zogen dem Kaiser entgegen. Am nächsten Morgen empfing Otto das heilige Abendmahl, und er und sein Volk schwuren, treu beieinander auszuhalten bis zum Tode. Dann begann die Schlacht. Die Ungarn hatten sich in zwei Haufen geteilt. Die kleinere Schaar schwamm durch den Lech, ritt unbemerkt um das deutsche Heer und griff die hintersten Reihen an. Eilends schickte diesen Otto Hilfe, und die Feinde wurden zurückgeschlagen. Aber noch stand vor Otto der größere Haufen der Ungarn. Da fiel

5. Urzeit und Mittelalter - S. 226

1896 - Leipzig : Wunderlich
— 226 — ®ie Raubritter traten alfo ebensolche gefährliche geinbe unfer§ $ater-Ianbe§ roie einft die rohen Ungarn. ®a§ gauftredjt tuarb in ganj ®eutfdjlanb au§geübt. ©anj ®eutfcl)tanb litt unter ihm unfäglicf). ®ie Ungarn berttmfteten meiften§ nur einen Seil unfer§ 83aterlanbe§, und fte fanten nur manchmal. Slber burcf) die Raubritter itmrb gang ®eutfd)Ianb forttoä|renb öerheert. ®ie Ungarn plünberten ein frembe§ S3olf, aber die Raubritter fdjeuten ftd^ nicht, if)re 33rüber und Schtueftern ju berauben, ju töten und gu quälen. Sie finb beöfjalb noch fcfjlimmer al§ die blutgierigen Ungarn. Wir muffen die Raubritter ebenfo, ja nod) mehr tabeln und betagten al§ die Ungarn. 5. mt£ ttt Mitfcrcr &pvad)c tut ba£ ihnubrittcrtum nod) crittttcrt» $>ie Raubritter nannte man Wegelagerer, tu eil sie fiel) fjäufig an den Wegen lagerten, um die ®aufleute gu überfallen; man fpricfjt bafjer noc§ §eu*e Ödn Wegelagerei. ©ie Raubritter hieben auch Stegreifritter. ©er (Stegreif ist der Steigbügel; Steg fornrnt üon fteigen, man fteigt ja in den Steigbügel; der Reif ist ein ringförmiger Söügel. ®ie Raubs ritter befannen fidj gewöhnlich nicht lange, fonbern fdjtüangen fice) fofort auf§ ^ßferb, tnenn der Späher die Slnfunft öon ®auf(euten melbete. @ttua§ au§ dem Stegreife t^un, h^fet axfo, etoag fchneh, ohne Vorbereitung thun ftne die Ritter öom Stegreife. ®en gehbehanbfd)uh luarfen die raubluftigen Ritter oft hin, b. h-fte fa.gten den bisherigen grieben und fünbigten den Streit an. Sie brachen auch f)äufig ait§ dem Hinterhalte herbor, beim um die al)nung§= Io3 bahtn §iehenben Reifenben plöfjlidj überfallen §u fönnen, gelten sie hinter einem ^öufcfje ober Walb ober 33erge u. f. to. und braten dann ungeftüm hetöor. Roch heu*e ^ält man mit feiner Meinung hinter dem 33erge, tcenn man fte niemanb mitteilt. fhtboff von ^aß0ßurg. A. Darbietung. 3®tc cut beutfefjer Slaifcr btc 9$mtlmtter Bcfirafte. 1. 2öie Srubolf tum gttttt bcmifrijett Röntge gettml)U ttntrbe* Schon längft hütte ftd) ba§ beutfehe S3olf nach einem ®aifer gefeint, der tüieber Drbnung im Reiche fd^affte. Selbft der «ß ap ft Verlangte, bafj die beutfehen dürften einen neuen ®önig tuählten. Slber fte tnouten

6. Urzeit und Mittelalter - S. 144

1896 - Leipzig : Wunderlich
- 144 — gefcfyicft nngugreifett und borfidjtig 5u berfolgen. Um die Stüc^tigfeit feine§ £eere§ 511 erproben, ftettte er Sbettfämpfe und ®rieg§übungeu 9k an ober) an. 6. 3®tc .fmitrid) I. die Ungarn befiegte, 5(I§ nun der ßönig eine im ^eitergefedjt bewährte 9fiitterfdjaft fjntte, ba füfjlte er fid) ftarf genug, gegen die Ungarn den ®ampf §u beginnen). @r berief alle§ Sbolf jufammen und fprad) gu i§m: $f)r mißt, von melden ©efa^ren it)r befreit feib; aber ein§ bleibt un§ nod) §u tt)un übrig. 2bie ein ärann müffen mir un§ gegen die Ungarn ergeben. S3i§ je^t Ijaben sie eud), eure (Söfjne und Söcfjter beraubt, um ü)re ©djapamtner gu füllen. ®du id) die ®ird)enfdjä|je afö Söfegelb den geinben ®otte§ geben? $>a antmorteten alle einmütig, daß sie gern gegen ba§ milbe Sbolf der Üd?agt)aren fämpfen mollten. ^acfybem er ba§ Ssolf entlaffen t)atte, famen die (Sefanbten der Ungarn, um die üblichen ©efcfjenfe gu Idolen. Mein |)einric§ I. mie§ sie mit £>ofjn ab, fo daß sie mit leeren §önben in i|r öanb jurüdfe^ren mußten. 2ll§ die Ungarn ba§ f)örten, brachen sie unbermeilt auf, um graufame Sradje an den $>eutfd)en §u nehmen. Sengenb und brennenb burcf^ogen sie Sijüringen; |ierauf teilten sie tfjre (Sparen. 3)er eine Seil der Ungarn tuarb aber balb toon den bereinigten (Sadjfen und Stfjüringern befiegt und aufgerieben. ®er anbere Seil fjatte unterbeffen eine 93urg belagert, morin sie biele @d)ä|3e bermuteten. 2u§ er fjörte, ba§ iljre ©efäfyrten befiegt toorben rnaren und ^einricf) I. mit einem ^jeere fic^ nähere, ba §ünbeten sie große geuer an, um burd} die glammenjeid)en urt& kie auffteigenben tftaucfjfäulen die jerftreuten ^jeerftaufen gufammen gu rufen, .Ipeinrid) I. füfjrte fein |jeer bormärt§ und ermahnte e§, auf ©otte§ |jilfe gu bauen. 28ie erftaunten die Ungarn, al§ sie ein anfe£)nlid)e§ S^eiterfjeer erblirften, ba§ ifjnen in gefcf)Ioffenen S^eiljen entgegenrüdte! ®er ®önig mar balb born, balb hinten, um die Krieger angufeuern. 2lud) ließ er die gafjne mit dem ©rgenget äridjael bor fid) fjer tragen. $ott ®rieg§mut marfen fid) die ®eutfd)en auf die geinbe, die balb i§r £jeil nur in der gluckt fugten. $fyr Saget’ mit bielen befangenen und großer S3eute fiel in die |jänbe der (Sieger. ®a§ mar die ©cfyladjt bei Sftiabe an der Unftrut im ^a§re 933 (3f?iabe-9iieb=0umpf). £einrid) I. bergaß in feiner <Siege§= freube nid)t, dem £>errn be§ |jimmel§ gu banfen und fc^enfte die Sibgabe, die früher die Ungarn erhalten Ratten, der ®ird)e. ®ie Ungarn aber famen nid)t mieber uad) Sdeutfdjlanb, fo lange ^jeinrid) I. lebte. 7. 2®ie ^>ettmd) I btc Flamen ober ®ör6e»=333enbcw feeftegte, 1. $f)re ©tammfi|e. 9jät den Ungarn fielen meiftens aud) die <Sorben=Ssenben in ®eutfc§tanb ein. (Sie maren mie die Ungarn au§

7. Theil 3 - S. 297

1813 - Leipzig : Hinrichs
Ungarn: 2y7 Solimán sandte darauf den jungen Prinzen mit seiner Mutter nach Siebenbürgen, und bemächtigte sich selbst des von Zapolya besessenen Theiles von Ungarn. Gern hatte Ferdinand dieses Land als ein türkisches Lehen gegen einen jährlichen Tribut übernommen; Solimán aber verlangte nicht nur die völlige Räumung Ungarns, sondern auch einen Tribut wegen Oestreich. Bis zum Jahre 1546 bestand der wilde Kampf, in welchem die Türken die vorliegenden Län- der verheerten, und eine große Masse ihrer Bewohner in die Sklaverei abführten, bis endlich Ferdinand an Solimán Alles überließ, was dieser erobert hatte, und einen jährlichen Tri- but von 30,000 Ducaten entrichtete. Seit dieser Zeit dauerte in Ungarn, unter den Regen- ten aus dem östreichischen Hause, der unselige Kampf mit den Türken fort, bis deren Macht selbst allmahlig schwä- cher ward. Eben so nachtheilig für die innere Ruhe des Landes war der Kampf der Könige mit den Fürsten von Siebenbürgen; denn Johann Sigismund behauptete fortdauernd den königlichen Titel, bis er im Frieden mit Maximilian 2 (1570), nach dem Tode Solimans, auf den- selben Verzicht leisten, und sich mit Siebenbürgen als Für- st en thu m begnügen mußte. — Ihm folgte in Siebenbürgen durch Wahl das Haus Bathory. Während dieser politischen Unruhen breitete sich der ver. vbesserte Lehrbegriss in Ungarn aus, so hart man ihn auch Anfangs verfolgte. Er gewann unter Ferdinands und Maximilians friedlicher Regierung eine weitere Ausdehnung, bis unter Rudolphs schwacher Administration die Jesuiten in Ungarn und Siebenbürgen den Geist der Unduldsamkeit an- regten, und der Türken krieg (1587) erneuert wurde. Ab- wechselnd machten bald die Oestreicher, bald die Türken Erobe- rungen in Ungarn. — 551* Fortsetzung. Doch die zunehmende Schwäche der Pforte verschaffte den östreichischen Regenten in Ungarn eine lange Zeit Ruhe, und nur der thätige Fürst von Siebenbürgen, Beth len, beschäf-

8. Vollständiges Lehr- und Lesebuch für die oberen Klassen katholischer Volksschulen - S. 201

1855 - Mainz : Kirchheim
201 den er besonders liebte, starb, weinte er so, als ob er den Bruder oder den liebsten Sohn verloren. Er ließ ihm eine goldene Grab- schrift auf Marmor setzen, viele Messen lesen und Almosen aus- theilen, nicht als ob er zweifele, daß Hadrians Seele in der seligen Ruhestätte wohne, sondern damit er seine Treue und Liebe gegen einen geliebten Freund beweise. — So steht denn Karl in der Ge- schichte der Welt und insbesondere der christlichen Kirche da als eine große, ehrwürdige und zugleich herzgewinnende Gestalt, groß als Feldherr, Gesetzgeber, Beförderer der Wissenschaften und Künste, ehrwürdig als frommer, christlicher Kaiser, herzgewinnend durch einfache Sitten, durch seine Milde und Liebe gegen Arme, gegen seine Familie und seine Freunde. H e p p. 14. Der heilige Stephanus, König von Ungarn. Das schöne und fruchtbare Ungarn war bis gegen die Mitte des zehnten Jahrhunderts von Heiden bewohnt. Von da an warf das Licht des christlichen Glaubens seine Strahlen auch über dieses Land. Christ- liche Glaubensboten kamen und predigten den Gekreuzigten. Mehrere tausend Ungarn und unter ihnen Geisa, der Herzog des Landes, ließen sich taufen. Der größere Theil des Volkes aber betete noch die Götzen an und selbst die zu Christus Bekehrten thaten nicht vollständig allen heidnischen Aberglauben von sich. Erst Geisa's Sohn und Un- garns erster König, der tapfere und fromme Stephan, führte das ganze Volk zum Glauben an Christus und befestigte die christliche Kirche in seinem Reiche. Er ist der Apostel Ungarns. Geboren 977 zu Gran, der damaligen Hauptstadt Ungarns, folgte Stephan seinem Vater im Jahr 997 in der Regierung. Bei diesem Thronwechsel empörten sich die zahlreichen Heiden des Landes gegen ihren christlichen Herrscher; allein Stephan, obgleich erst zwanzig Jahre alt und nur von einem kleinen Heere umgeben, zog den Empörern im Vertrauen auf den göttlichen Schutz entgegen und schlug sie bei Veszprim vollständig auf's Haupt. Nach dieser Niederlage hielt das Christenthum seinen triumphirenden Einzug in Ungarn. Heid- nische Tempel und Götzenbilder verschwanden, christliche Kirchen und Klöster erhoben sich an den Hauptpunkten des Reiches. Fromme Mis- sionäre durchzogen alle Provinzen, predigten das Kreuz und tauften die Schaaren. Stephan war selbst zum Missionär geworden. Er durchreiste alle Gegenden seines Reiches, versammelte das Volk um sich und suchte es durch liebreiche Vorstellungen zur Annahme des Christen- thums zu bewegen. Nachdem nun die meisten Ungarn getauft waren, theilte er das ganze Reich in zehn Bisthümer und ernannte fromme Priester zu Bischöfen, damit unter ihrer Obhut der allerwärts aus- gestreute Same des göttlichen Wortes zu einer fruchtreichen Ernte heranreifen könne. Papst Sylvester Ii. bestätigte diese kirchlichen Einrichtungen und übersandte Stephan, den sein Heer gleich nach der Schlacht bei Veszprim zum König ausgerufen hatte, eine goldene

9. Präparationen für den Geschichts-Unterricht in der Volksschule - S. 53

1912 - Nürnberg : Korn
— 53 — Sinig Heinrich besiegt bic Ungarn. (931) Veranschaulichungsmittel: Schreibers geographische Charakterbilder. Nr. 11. Die Pußta. I. Stufe. 1. Manche Städte sind mit Mauern, Türmen und Gräben umgeben. 2. Aber die Mauern sind an vielen Stellen verfallen: die Türme stehen leer; die Gräben sind trocken und zum Teil eingefüllt; die Tore stehen Tag und Nacht offen. Alle diese Dinge sind also jetzt ganz unnütz. 3. Sie müssen aber früher doch notwendig gewesen sein. Warum wurden sie wohl gebaut? Ii. Stufe. 1. A. Erzählung. Als Heinrich I. deutscher König war, ritten die Ungarn auf ihren schnellen Pserden herein ins Land. Sie raubten den Bauern das Vieh, schlugen die Männer tot, führten Weiber und Kinder gefangen mit fort und brannten die Ortschaften nieder. Bevor sich aber die deutschen Krieger versammelten, waren die Ungarn mit ihrem Raube längst wieder fort über alle Berge. Da nahm Heinrich einen Fürsten der Ungarn gefangen. Die Ungarn wollten ihn mit vielem Gelde loskaufen: allein Heinrich antwortete: „Euren Fürsten sollt ihr umsonst haben, wenn Ihr Frieden haltet neun Jahre lang." Das versprachen die Ungarn, und Heinrich gab ihnen obendrein jedes Jahr Geschenke. Während dieser Zeit verbesserte der König das Heer. Er lehrte das Fußvolk in geschlossenen Reihen fechten, vermehrte die Reiterei und übte sie in flinken Wendungen. Auch ließ er steinerne Häuser bauen und alle größeren Ortschaften mit Mauern, Türmen und Wassergräben umgeben. In diese Burgen sollten die Bauern fliehen, wenn der Feind kam. So waren die neun Jahre vergangen. Als nun die Boten der Ungarn kamen, um den Zins zu holen, sprach Heinrich spöttisch zu ihnen: „Nicht mit Gold, mit Eisen wollen wir Euch bezahlen!" Da fielen die Ungarn schon im nächsten Jahre (933) in zwei großen Haufen in Deutschland ein. Aber die Bauern flohen in die Städte, und gegen die hohen Mauern und Türme konnten die Feinde nichts ausrichten. So kamen sie bis nach Merseburg

10. Mit einem Stahlstich - S. 407

1837 - Stuttgart : Belser
Heinrich Iv. und seine europäischen Pläne. 307 1595 Murads Sohn Muhamed Iii., 1603 Muhameds Sohn Achmed I. in der Negierung gefolgt. Des Kaisers Bruder Erzherzog Matthias war cs, der im Jahre 1606 als Statthalter von Ungarn einen 20jährigen Frieden mit den Osmanen und einen Vertrag mit Botskai ein- leitete: jene behielten Erlau, Gran und Naab als nörd- lichste Granzplätze; dieser sollte Siebenbürgen nebst meh- reren Comitaten Ungarns beherrschen, so doch, das; im Falle seines unbeerbten Todes das Ganze an Ungarn zu- rückfatle; ausserdem hieß es in dem Vertrage, daß die augsburgische und helvetische Konfession uneingeschränkte Duldung genießen und Matthias mit voller Gewalt zum Statthalter Ungarns ernannt werden sollte. Hievon aber wollte Rudolf Nichts wissen: der Argwohn, den er lange schon gegen den Ehrgeih seines Bruders gehegt hatte, brach in Zorn und Furcht zugleich aus: er wollte nach München fliehen, und deutete 1607 das Erscheinen des großen hallcyschen Kometen auf Unglück, das ihm von Verwandten drohe. Nicht ohne Grund! denn bei der zu- nehmenden Währung in Oestrcich und Ungarn hatte Mat- thias schon den 25. April 1606 in einem Familienrathe dem Kaiser „wegen zeigender Gemüthsblödigkeiten" das Senivrat des Hauses absprechen und sich als Nächstälte- stem dasselbe übertragen lassen; zudem reihte er die Stände von Ungarn und Oestreich zu einer Konföderation, kraft de- ren sie für ihn Gut und Blut einzusetzen gelobten. In Folge hievon rückten sie während des Mais 1608 unter ihrem neuen Oberhaupte ins Feld wider den Kaiser, und dieser konnte nicht umhin, seinem Bruder Oestreich und Un- garn abzutreten. Natürlich mußte der Erzherzog den Ungarn eine strenge Kapitulation unterschreiben, daß er nie ohne Bewilligung der Stände fremde Truppen ins Reich schicken noch einen Krieg anfangen, daß er, wo möglich, nie das Reich verlassen, oder doch vorher dem Palatin und dem königlichen Kollegium sämmtliche Ge- schäfte anvertrauen, daß er alle höhern Civil- und Miti- tarstellen mit Eingcbornen besehen, und die Anhänger der <

11. Von Armin bis zum Augsburger Religionsfrieden - S. 90

1893 - Altenburg : Pierer
90 das Geschrei kam, wie die Ungarn und Hunnen daher zgen, so war niemand, der gedacht htte, wie man ihnen begegnen und Widerstand thun knne, sondern seder sah sich um, wo er hinaus und davon kommen mchte." Das Stck wird ebenfalls abschnittweise gelesen, besprochen und von feiten der Schler wiedergegeben. berschrift: Die Ungarn in Thringen. 909. So trieben sie es dazumal, da noch keine starke Hand die Zgel der Regierung fhrte. Ob sie nun auch zu Heinrichs Zeiten solche Einflle wagen? Lesestck: Der Hunneneinfall im Kloster St. Gallen. 924. Abschnitte: 1. Der berfall des Klosters. 2. Die Plnderung. 3. Das Kriegsgelag. 4. Die Verbrennung der Leichen. Ob sich Heinrich ihrer erwehren kann? Auch nach Sachsen kamen die Ungarn. Wie werden sie es hier getrieben haben? (Schilderung von den Schlern zu entwerfen!) Und Heinrich? Heinrich konnte ihnen nicht offenen Widerstand leisten. Er zog sich in die Pfalz Werlo zurck. Es traf sich aber, da einer von den Fürsten der Ungarn gefangen und gebunden vor den König gefhrt wurde. Diesen liebten die Ungarn so sehr, da sie als Lsegeld fr ihn eine uuge-heute Summe Goldes und Silbers anboten. Doch der König verschmhte das Gold und forderte anstatt dessen Frieden, ja er erbot sich, den Ungarn nicht nur den Fhrer zurckzugeben, sondern auch noch jhrlich Tribut zu zahlen, wenn ihm Friede gewhrt wrde. Auf diese Bedingungen hin gelobten endlich die Ungarn, das Sachsenland neun Jahre zu verschonen. Darauf zogen sie in ihre Heimat zurck. Besprechung: Ob sich Heinrich der Hunnen erwehren kann? (Nein.) Warum nicht? (Er hat kein gengend starkes Heer; seine Truppen sind noch nicht an den Kampf zu Ro gewhnt. Deshalb kann er keine offne Schlacht wagen.) Was thnt er deshalb? (Pfalz befestigtes Knigs-schlo; Werlo lag nordstlich von Goslar am Harz.) Und trotzdem brachte er die Ungarn zum Abzug. Wie? (Ein Oberster der Ungarn wirb gefangen 2c.) Worum nimmt Heinrich das Lsegeld nicht? (Die Ungarn wren dann noch nicht ans dem Lande gegangen. Ihm lag aber daran, das Land von den Feinden zu befreien und Frieden ins Land zu bringen. Darum nimmt er das Geld nicht, sondern giebt den Fhrer den Ungarn zurck und verspricht noch Tribut zu zahlen.) War das nicht feig? (Nein; Heinrich that es nicht, um sich den Kampf zu ersparen, sondern

12. Präparationen für den Geschichts-Unterricht in der Volksschule - S. 60

1912 - Nürnberg : Korn
— Go- to Der Mut in der Gefahr. Wie suchten die Ungarn schnell in die Stadt zu kommen? Wer verhinderte dies? Was empfanden wohl die Bürger beim Anblicke der vielen Feinde? Wer sah ein, daß die kopflose, erschrockene Menge einen mutigen verständigen Anführer brauche? Welche gute Absicht hatte Bischof Ulrich? Wen stellte er rings auf die Stadtmauer? Warum war jedoch die Stadt wegen der Größe schwer zu verteidigen? Was brauchten die vielen Menschen in der Stadt zum Leben? Warum konnten aber keine Lebensmittel mehr in die Stadt gebracht werden? Was mußte da später entstehen, wenn die Ungarn recht lange vor der Stadt blieben? (Hungersnot). Welchen Nachteil hatte es also, daß die Stadt so volkreich war? Wie war die Stadt plötzlich so volkreich geworden? (Landleute geflohen). Wie war wohl diesen zu Mute, als sie ;rings um die Stadt Rauch- und Feuersäulen aus ihren Dörfern aufsteigen sahen? Warum war die Stadt auch schlecht befestigt? Wie suchte Ulrich die Stadt wenigstens vorläufig zu schützen? Wie zeigte er seinen Mut in der Schlacht? Wodurch nahm der erste Angriff der Feinde plötzlich ein Ende? Wie bereitete sich Ulrich vor auf den zweiten Angriff? Wodurch bewies er aber, daß er nicht auf irdische Kraft allein vertraue? Wann begann der zweite Angriff der Ungarn? Warum war dieser gefährlicher als der erste? Wodurch wurde die Bürgerschaft besonders mutlos? Wie tröstete Ulrich die Verzagten? Warum hätte er aber doch auf die Dauer nicht Widerstand leisten können? c) Die Rettung. Wie erfüllte sich Ulrichs Hoffnung? Wie gab Otto zu erkennen, daß der Kampf mit den Ungarn ein Kampf auf Leben und Tod sei? (Wie bereiteten sich alle auf den Tod vor?) Welche List wendeten die Ungarn an, um das deutsche Heer einzuschließen? Wie besiegte Otto die kleinere Schar hinter seinem Rücken? Wie überwand er den größeren Haufen der Feinde, der vor ihm stand? Wie ehrte der Kaiser den Bischof Ulrich nach der Schlacht? Warum hatte Ulrich diese Ehre verdient? Welchen Eindruck machte dieser Ausgang der Schlacht auf die daheimgebliebenen Ungarn? B. Karte. Zwischen welchen Flüffen liegt Augsburg? das Lechfeld? In welcher Richtung von Augsburg liegt es?

13. Deutsches Lesebuch für Volks- und Bürgerschulen - S. 150

1873 - Leipzig : Wartig
150 reiften tonnen, Шепп sie nicftt frü£) Ьигф einen feften Verftaub geleitet Шогьеп шаге. 2iber er faft immer bas ©ute guerft; non einer Ungerecfttigfeit finbet fid) in feiner gangen Regierung feine ©futr. Und biefer 9jjann hatte nid)t £efen, nicfjt ©d;reu den gelernt, bloft bas Veifpiel feines trefflichen Vaters шаг i§m Sehre und 9jhiftcr gemefen. 3hm mar er nie non bcr ©eite gemichen, ja er hatte ihn fogar einmal паф Vom be= gleitet, und biefen meiten 2beq aus fbrömmigfeit beinahe gang gu $uft nollenbet. ©iue glüdlichere Жа1)1 hätte man alfo nicht treffen föm neu. ®ie 2bahlfeierlid)fcit ging gu ^riftlar (2 ©tunbcu non Söitbungen) nor sich (918), und fein ©ефшфег, bloft die dürften der ©achfen, ^raufen und ©häringer hatten babei ©ist und ©timme. Зшаг nahete fid) aud) der ©rgbifcffof non 9)taing mit feiner ©eiftiiddeit, ihn git falben, aber Heinrich fagte furg: ,,©S ist mir genug, baft id) aus meinem Volfe guerft gur Шидпфеи Sbürbe gelangt bin; euer ©alböl hebt für Sbürbigere auf, für midi ist biefe ©I)re gu groft/' 3m 3ahre 924 tbatcn die Ungarn einen il;rer gemöhm lieben furd;tbarcn ©infälle in ®eutfchlanb und raubten und morbeten bis in’S Знпиап9пфе hiaein. Unglüdlichcr 2öeife lag Heinrich den gangen ©ontmer im ^ilbesheimifchen franf und fonnte ihrer nicht anbers als Ьигф einen neunjährigen Sßaffenftitlftanb los rnerben, den er mit einer Abgabe erlaufen muftte. 2lber nach den 9 fahren hatte er ihnen eine anbere Slbgabe gugebadjt, und um feine ©eutfdjen barauf borgubereiteu, fing er an, sie förmlich int Äriegsmefeu gu üben, ©r der= befferte iftre Sßaffcn, lehrte sie in gefchloffcnen ©Hebern und blauntäftig fed)ten, und bemühte fid; befonbers, eine Нфпе und geübte Veiterei gu bilben, als ше1фе allein gegen die Ungarn cntfфcíben fonnte. Und toeil nur der Mangel an Feftungen ein fo meites Vorbringen der f^einbe тоднф таф= te, fo gog er um jebe mäftige Vurgftabt eine meite 9jiauer und nötl;igte jebert neunten drantt öom Sattbe, йф in biefen neuen ©täbten niebergulaffen, die er gugleid) mit 9vagagineu berfah und Ьигф таифе Freiheiten gu heben fud;te, um die ©ingclabencn angulocfen. äßeld)’ ein mid)tiger ©фпн gur Vilbung uuferes Vaterlaubes! 2bähreub nun die Ungarn ihn in Vul)e tieften, übte er feine Krieger in bielen f^elbgügen. — 3m 3ahre 928 Шаг die 3eit bes Sbaffenftillftanbes mit beit Ungarn abgetaufeu.

14. Erzählungen aus der neuesten Geschichte (1815 - 1881) - S. 335

1877 - Oldenburg : Stalling
- 335 lassung war die Folge davon gewesen, und der Schmerz dar-ber mag seinen unglcklichen Entschlu veranlat haben. Der erste Schritt zu einer Verfassungsreform war die Verstrkung des (im Jahre 1849) gebildeten Reichsrathes (5. Mrz 1860) durch eine ansehnliche Anzahl von Mitgliedern und die Zusicherung seiner periodischen Berufung zur Fest-stellung des Budgets, sowie zur Berathung von Gesetzent-wrfen und der Vorlagen fr die in Aussicht gestellten Lan-desvertretungen. Diese Versammlung, in der Adel und Geist-lichkeit das Uebergewicht hatten, das Brgerthum nur sprlich vertreten war, sprach sich in ihrer Majoritt fr die historischen Zustnde der einzelnen Kronlnder aus, fr Anerkennung der Autonomie der einzelnen Lnder in Verwaltung und Ge-setzgebung. In diesem Sinne erschien das sogenannte October-Diplom (am 20. Dd. 1860,) welches den Ungarn ihre frhere Verfassung, so weit sie mit der Einheit des Reichs vertrg-lich war, den brigen Lndern jedem ein eigenes Statut und einen Landtag gestattete. Gemeinsame Reichsinteressen sollten von einem gemeinsamen Reichsrath berathen werden. Als die Landesstatute erschienen, erregten sie allgemeine Unzufriedenheit, da sie dem Adel und der Geistlichkeit einen unverhltni-migen Antheil an der Vertretung einrumten. In Ungarn stellte man sich auf den Rechtsboden von 1848 mit einem selbststndigen ungarischen Ministerium und verweigerte Steuern und Rekruten. Der Kaiser ernannte den Ritter von Schmer-ling zum Staatsminister (13. Dec. 1860), und die Centrali-sationsideen kamen wieder zur Geltung. Am 26. Februar 1861 erschien das Februar-Patent, welches neben dem bis-herigen allgemeinen Reichsrath einen sog. engeren Reichsrath (ohne die Ungarn) einsetzte, in dem die deutsch-slavischen In-teressen berathen werden sollten. Der allgemeine Reichsrath wurde jetzt ein frmliches Parlament mit zwei Kammern, einem Herrenhause, dessen Mitglieder die Krone ernannte, und einem Abgeordnetenhause, dessen Mitglieder die Landtage der ein-zelnen Kronlnder whlten. Aber der ungarische Landtag protestirte gegen eine Unterordnung unter einen Reichstag zu Wien und verlangte Anerkennung der Gesetze von 1848. Diese Forderung ward abgelehnt mit der Erklrung, da die von den Ungarn behauptete Rechtscontinuitt" durch die Revolu-

15. Lehrbuch der allgemeinen Geschichte - S. 751

1817 - München : Königl. Schulbücher-Hauptverl.
Erster Zeitraum. Don 1517 bis 1789. 751 und helvetischen Confeffions - Verwandten aber freie Reu- gionö- Übung zngesichert wurde. Auch mit den Dürren ward sttzt ein Waffenstillstand auf zwanzig Jahre geschlos- sen, welcher im Jahre 1ö27 verlängert wurde. — Schon am 28. Deceniber 160ö starb Botskai; aber statt* ^ast setzt, dem Wiener Frieden gemäß, Siebenbürgen an Ru- dolf kam, erhielt dieses vielmehr wieder seinen eigenen Fürsten an Gabriel Bathori, und Rudolf, um diese Zeit von seinem Bruder Matthias, welcher ihm (1608) Öster- reich, Mähren und Ungarn entriß, sehr hart gedrängt, konnte sein Recht nicht geltend machen. Auch unter Matthias ( 1ö08— lölq), Ferbi- nand Ii. (1619-1657) und Ferdinand 11!. (1ö37 -1ö57), welche in strengen Wahlvertragen die Rechte der Ungarn überhaupt und der Protestanten in Ungarn insbesondere versichern nrußlcn, gingen die Bewegungen in Siebenbürgen fort, und hatte nicht die Schwache der Pforte in diesen Zeiten mehr und mehr zugenommen, Ungarn wäre wohl im Laufe des dreißigjährigen Kriegs von Österreich losgeriffen worden, besonders, da die Kla- gen der ungarischen Protestanten über Bedrückungen nicht aufhörten. Drittes Kapitel. Kunst und Wissenschaft. (151? bis 1661.) 1. Don dem Gange der Geistes-Bildung in diesem Zeitraum überhaupt. Das große geistige Erbe, welches den Europäern im Laufe des fünfzehnten Jahrhunderts zu Theil geworden, war, an sich betrachtet, ein herrliches Gut. Aber auf der andern Seite konnte es auch nicht fehlen, daß die mannigfache Erweiterung des Wissens und die Bekanntschaft mit so vie-

16. Kursus 1 - S. 29

1896 - Altenburg : Pierer
offene Schlacht wagen; denn sein Heer ist den Ungarn, die auf ihren flinken Rossen durch's Land jagen, nicht gewachsen.) Wie brachte er die Ungarn dazu, einen neunjhrigen Waffenstillstand zu schlieen? (Ein Oberster wird gefangen. Das angebotene Lsegeld weist er zurck; denn die Ungarn wren dann doch noch nicht aus dem Lande gegangen. Er giebt ihnen vielmehr den Fhrer zurck und verspricht sogar Tribut zu zahlen.) War das nicht feig? (Nein; Heinrich thcit es nicht aus Furcht, sondern um sein Volk von den lstigen Feinden zu befreien und es während der Zeit des Waffenstillstandes auf den Kampf vorzubereiten.) Zusammenfassung: Wie Heinrich mit den Ungarn einen Waffen-stillstand schliet. 2. Wie wird er nun die Zeit der Waffen ruh e ausntzen? Nachdem der 2. Abschnitt erzhlt, hebt die Besprechung an: Was erfahren wir also? (König Heinrich sucht sein Volk und Land zu schtzen, indem er die vorhandenen Orte mit Mauern und Grben umgeben oder neue Burgen anlegen lt.) Warum wohl auch noch Grben um die Städte gezogen werden? (Damit die Feinde nicht an die Stadt heran und der die Mauern klettern konnten.) Inwiefern boten diese Städte den Bewohnern Schutz? Wo die meisten angelegt wurden? (Grenzflsse!) Aber wer verteidigte diese Burgen? (Burg-mannen.) Wie aber fand sich eine solche Besatzung? (Es wurde durch's Los entschieden, wer in die Stadt ziehen sollte.) Welche Ausgabe hatteu die Burgleute? (Sie muten in der Burg Wohnungen einrichten, damit die drauen Wohnenden bei einem feindlichen berfalle in der Burg wohnen konnten; sie muten die Befestigungswerke in stand halten k. Welche Gegenleistung hatten die acht zu thnn? Warum aber mute der 3. Teil alles Ernteertrages gesammelt werden? (Aus Vorsicht fr schlechte Zeiteu; denn wie leicht konnte während einer lange dauernden Belagerung Hungersnot entstehen.) Zusammenfassung: König Heinrich baut Burgen und lt die vorhandenen Städte befestigen. 3. Ob wohl jetzt König Heinrich stark genug war? (Nein, es fehlte ihm ein kriegsgebtes Heer, das den flinken Reiterscharen gewachsen war.) Was mu also König Heinrich noch thnn? (Er mu sich ein kriegstchtiges Heer schaffen.) Er hatte aber doch ein Heer? (Ja, aber nur Fusoldaten; es fehlte ihm an einer Reiterei.) Wie er diese wohl schafft? (Erzhlung!) Aber ob das wohl gengte? Denkt an unsere Soldaten! (Bei uns werden die jungen Leute auch nicht blo ausgehoben zum Militr, sie werden auch eingezogen und in den Waffen gebt.) Worin sich Heinrichs Soldaten wohl den muten? (Reiten und Fechten in geschlossenen Reihen!) Zusammenfassung: Heinrich sorgt fr ein tchtiges Heer.

17. Geographische Repetitionen - S. 169

1870 - Berlin : Gaertner
Ungarn. 169 ist nicht so abgeschlossen, dass nicht von allen Seiten Einwirkungen stattfinden könnten und ist doch wieder so versteckt und umgrenzt, dass es seine Einwohner an sich fesselt und in sich zurückhält. — Der herrschende Stamm im Lande ist der der Magyaren. Stolz und keck ist der Magyar; er liebt sein Vaterland so sehr, dass er meint: ausserhalb Ungarns sei das Leben nicht lebenswerth. Sein Stolz lässt ihn Handwerk, Gewerbe und Handel fliehen; am liebsten lebt der gemeine Mann in der Steppe als Hirt oder er dient als leichter Reiter. Im betroddelten Sclmiirenroek, in der Attila, in gesticktem Beinkleid, mit kurzen Stiefeln und blinkenden Sporen daran, unter sich sein flinkes Rösslein, so sieht sich der Magyar gerne. Wenn dann der Ragoczi-Marsch gespielt wird, wenn der Zigeuner das Tam- bourin erklingen lässt, dann ist dein Husaren wohl. So lebt der Bauer, so die Unmasse des kleinen Adels; auch der Magnat, so fein gebildet er ist, so theilt er doch die Exclusivität seiner Stammes- genossen und bleibt stets Magyar. Seit den dreissiger Jahren unse- res Säculums ist die Liebe für ihre Nationalität, der Gegensatz gegen Fremde, namentlich deutsche Bildung unter den Magyaren mit neuer Stärke erwacht. Seitdem haben sie ihre Sprache, welche mit der Türkischen, Baskischen und Finnischen Aehnlichkeit hat, sehr ausge- bildet und sind in ihrer Mitte Dichter und Schriftsteller erstanden. Fast eben so zahlreich als dieses Volk wohnen in Ungarn die Sla- ven: sie theilen sich in mehrere Stämme, von denen wir schon die Slowaken und Croaten erwähnt haben. Der Slave liebt den Acker- bau und beschäftigt sich auch hier gerne mit ihm, obgleich einzelne Stämme daneben noch andere Erwerbszweige mit Eifer pflegen. So ist der Croat der Fuhrmann, der bis nach Schlesien hinein den Waarentransport vermittelt. Ueberall durch ganz Ungarn zerstreut, wohnen ausgewanderte Serbier, welche hier Raizen heissen. Sie haben die ärmsten Viertel in den Städten inne, wo sie durch Klein- handel ihr Leben fristen. Wie der Serbe im Vaterlande vor Allem ein Schweinezüchter ist, so ist auch hier in Ungarn der Schweine- handel fast ganz in seinen Händen. — Solche vor dem türkischen Drucke entflohenen Slaven sind die in der Debrecziner Puszta ange- siedelten Haiduken. Haiduk, Räuber, nennt nämlich der Türke jeden Christen, welcher seinem Drucke sich entziehend die Berge aufsucht. Diese ungarischen Haiduken, ganz besonders grosse und schöne Leute, wurden und werden noch als Polizeisoldaten und Diener viel ge- braucht und so ist es gekommen, dass wir unter einem Haiduken

18. Europa's Länder und Völker - S. 312

1832 - Stuttgart : Macklot
3l2 der vielen Gebirge, Wälder und Seen gegen Norden, wo die Luft fast beständig nebelig und regnerisch bleibt. Hier kommen daher auch nicht so schön wie in der Mitte die Pfirschcn-, Aprikosen-, Mandel- und Maulbeerbäume fort, und man baut da nicht wie hier edle Südfrüchte und ganze Aecker voll herrlicher Melonen, von denen manche 26 bis 3o Pfund schwer sind. Wo in dem mittleren Ungarn nicht Wein - oder Obstgärten oder Melonenbecle angelegt sind, da prangen die Felder mit dem schönsten Getreide. Oft wird Roggen und Weizen in solchem Ueberflusse gebaut, daß der Vorrath nicht halb in dem Lande ver- braucht werden kann; und in guten Jahren sind die Weinberge so ergiebig, daß man nicht weiß, wo man Fässer genug auftrei- den soll, den Most aufzubewahren. Gleichwohl behält das Land noch Raum genug zu den üppigsten Wiesen, und auf den fetten Triften finden zahlreiche Heerden Ueberfluß an dem besten Futter. Doch von dem Reichthume des Landes an Vieh und Fischen, von seiner Bienenzucht, seinem Gold und seinen Edelsteinen werde ich unten noch umständlicher erzählen. Dagegen wird aber auch Un- garn öfters von Heuschrecken heimgesucht, welche die Hoffnungen des Landmannes vernichten; und in manchen Gegenden klagt man über den Mangel an Brennholz. Ungarn wird für ein ungesundes Land gehalten, und man nennt es besonders den Kirchhof der Deutschen. Die Wahrheit aber soll seyn, daß es nur in morastigen Gegenden un- gesund ist, und die Deutschen sich meistens durch ihre Unmäßig- keit im Genuß der starken Weine, der Melonen und anderer Lan- desprodukte, die sie sich zu gut schmecken lassen, um das Leben bringen. Besonders bekommen sie durch die hitzigen Getränke leicht die sogenannten ungarischen Flecken, die sie in kurzer Zeit hinraffen. Es besteht diese Krankheit in einem brennenden Fie- der, das mit Knoten an den Armen anfängt und den ganzen Körper mit häßlichen Flecken bedeckt. Oft mähet auch die Pest von der Türkei aus Deutsche und Ungarn, Raizen und Walla- chen, Juden und Zigeuner ohne Unterschied in großer Menge weg. Das große und gesegnete Ungarland ist ein erbliches König- reich, das zu der östreichischen Monarchie gehört und sieben bis acht Millionen Einwohner enthält, die meistens Katholiken sind, aber auch andere Religionen unter sich dulden. Sie beschäftigen sich theils mit dem Ackerbau, theils mit der Viehzucht und dem Handel. Freudig ziehen sie auch in den Krieg, wo sie sich beson- ders als Husaren durch Muth und Tapferkeit auszeichnen und im- mer eine wichtige Rolle spielen. In dem Jahre 1809, wo dem Vaterlande Gefahr drohte, stellten sie 18,000 Mann Reiterei und Li,000 Mann Fußvolk in das Feld. Ich will euch nun die braven Ungarn sogleich näher schildern.

19. Von Dänemarck, Norwegen, Schweden, Preussen, Polen, Rußland, Ungarn, Türckey, Asia, Africa, America, und von den unbekannten Ländern - S. 318

1753 - Leipzig] [Frankfurt : [S.n.]
318 Das Vil Buch, voll Ungarn, 2. Medweis, z. Nöfen, 4. Cronftadt, s. Sches- burg, 6. Millenbach, 7. Claufenburg. Das Land ist voller Berge, die aber nicht unfrucht- bar sind: denn es giebet seinen Einwohnern Brod und Wein, und hat über dieses noch schöne Gold- Silber-Bley-Eisen-Alaun-undquecksilber-Berg- wercke. Es ist dieses Land bald unter der Türckischen Scla- verey gewesen; bald hat es seine eigene Fürsten ge- habt ; bald hat es zugleich mit Ungarn unter einem Könige gestanden. Anjetzo erkennet gantz Sieben- bürgen die Königin von Ungarn aus dem Hauseoe- sterrcich vor ihre eintzige und rechtmäßigeregentin. Die Religion im Lande ist mancherley, als Catho- licken, Lutheraner, Reformirte, Soeinianer, Pho- tiniancr, Arrianer, Griechen und Mahometaner. Als der A. 1740. verstorbene Kayser Carolus Vi. die Erbfolge in seinem Hause regulierte, so folgte dieses Fürstenthum dem Beyspiel des König- reichs Ungarn; Wie er nun mit Tode abgegan- gen war,~fo nahm dessen älteste Tochter Maria Theresia, als Königin von Ungarn, Besitz von diesem Lande, welches sie durch ein Gubernium Civile & Militare regieren laßt, weiches aus 2. Catholischen Gubernatoribus und Xli. Ra- then aus z. Nationen bestehet, darunter 6. Ccttbo- lische, z. Lutheraner und z. Reformirte, der erste Gouverneur in Civil - Sachen ist jetzo der Graf Johannes Haller , der andere Gouverneur ilt Militair-Sachen ist seit 175 I Franciscus Wen- ceslaus Graf von Veallis, Kayferlicher Gene- ral-Feld-Atarsiball, welche Bedingung desto wich- ' tiger ist, werl Siebenbürgen nunmehro eine Vor- mauer der Chnstenheit ist. Ii. Von

20. Kürtziste Universal-Historie Nach der Geographia Auf der Land-Karte - S. 339

1750 - München : Gastl
'Kvr49, Das Reich Mm». n9 wlewohl die Türcken mit Sturm schon ¡fi.8 mitten auf den Marck kommen was sie dannoch wider zur» Loch hinaus Wüsten. 7. "Ladislausludövicus Ii». Wurd König in Böhmcnund Ungarn An. Diftr wagte es mit dcmtürcken j|:H:Iohaz, kam aber samt dem Volck ww Reich auch ums Leben, indem er wit dem Pferd in einem Morast erstickte Ä.u-1526 Darauf nahm der Türckifche ^yfer 80l^mmm8 H. ganh Ungarn ein., Wd Magcctc Sibiemv: N. 183.. ... b. Discs letzter!) Ladislai Schwester Me Anna die einhige Erbin dcs Rerchl. sie nun verehlichet war mit Ferdi- . ud° j4 Kaysers id3r0d.il V. Bru- Ertz- Hertzvg aus Op-rrsich . so Mten hiemit die Oesterreicherdas Reich ^n$at,n, uni> Habens bis hermtigen Tag, bj^ scynd die Oesterrerchische Kayser Foi ^ auch König m Ungarn : sitze - ^54. Die Krieg welche mit dem Türcken 9 m Ungarn vordey gangers: sihe-ds«. P z 183.