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1. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 419

1906 - München : Oldenbourg
77. Ein Brief an Kaiser Franz I. von Österreich von Kronprinz Ludwig. 419 77. Ein Brief an Kaiser Franz I. von Österreich von Kronprinz Ludwig. *) Durchlauchtigster, Großmächtigster Kaiser, freundlich vielgeliebter Herr Bruder und Vetter! Vertrauensvoll wende ich mich zu Euerer Kaiserlichen Majestät, hierinn bestärkt durch die gütige, und ich darf sagen, liebevolle Aufnahme, so mir von Höchstderselben tu Heidelberg wurde. Voriges Jahr war die Gelegenheit, nun, fast wunderbar, ist sie von neuem, und dann wohl nie mehr, wieder zu erlangen, was durch Verrath und Waffenglück Franzoßen von unserm Vaterland an sich gerissen. Aufrichtigkeit lieben Euere Kaiserliche Majestät, und aufrichtig sage ich meine Meinung für am zweckmäßigsten zu halten, sich nicht in lange Unterhandlungen einzulassen, als worinn die Franzoßen gefährlich, sondern in Paris zu erklären, was man will. Ruhmvolleres hat noch nie ein Kaiser vollbracht, als wenn Euere Majestät machen, daß nebst den im letzten Frieden erhaltenen Bezirken Elsaß, Lothringen nebst Metz, Toul und Verdun, die in jenem eingeschlossen, von Frankreich gesondert werden, wonach dieses immer noch größer bleibt, als es war, da es Deutschland verderblich wurde. Darum beschwöhre ich Euere Kaiserliche Majestät, daß wenigstens Elsaß -mit Teutsch-Lothringen und das Vogesen-Departement doch wieder Teutsch werden; es wäre zu traurig, wenn dieses nicht geschähe, Südteutschlands Gränzen ferner jedem Einfall offen stünden. Es waren, sind und bleiben Deutschlands Feinde die Franzoßen, welche Familie sie auch regiere. Obiges erwarten die Teutschen, und daß Frankreich die Kriegskosten zahle, wie daß es angehalten werde zur Rückgabe dessen, was es in Europa geraubt an Kunst- und Wissenschaftlichen-Werken Ich sage dieses, obgleich Baieru sehr wenig Bedentendes nur verlohr. Es ziemt mir vielleicht nicht, mich so gegen Euere Kaiserliche Majestät zu äußern, aber Hochstdero Wohlwollen gegen mich und die Tugend, welche Euere Majestät nebst so vielen andern besitzen, Offenherzigkeit zu lieben, ließen mich dieses schreiben. Vergebung, wenn ich gefehlt. Höchstdieselben um Dero fernere Gewogenheit ersuchend verbleibe ich mit vorzüglichster Hochachtung und dienstwilligster Ergebenheit Euerer Kaiserlich Königlichen Majestät! Bar le Duc deu 3ten Julii 1815. Dienstw., ganz ergebenster Bruder, Vetter und Diener Ludwig, Kronprinz. Format 4°. *) Wiener Staatskanzlei, Bayern, Hofkorrespondenz. 27*

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1. Vaterländische Geschichte - S. 59

1916 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
10. Die Neugestaltung Preußens und Deutschlands. 59 So endete die Schlacht von Belle Alliance mit einem herrlichen Siege, der durch das Eingreifen Blüchers und der preußischen Truppen erfochten war. Daß Napoleon nicht nur geschlagen, sondern sein Heer gänzlich vernichtet wurde, war der gewaltigen Tatkraft zu danken, mit der Gneisenau die Verfolgung der Besiegten betrieb. Napoleon floh an die Küste des Atlantischen Ozeans und begab sich an Bord eines englischen Kriegsschiffs, auf die Großmut der Engländer vertrauend. Allein sie brachten ihn nach der in weiter Ferne gelegenen, einsamen Insel St. Helena. Dort hat er noch sechs Jahre unter englischer Bewachung gelebt. 10. Die Neugestaltung Preußens und Deutschlands. Inzwischen waren die Beratungen des Wiener Kongresses abgeschlossen worden. Preußens Staatsgebiet wurde so bestimmt, daß es die heutigen Provinzen Ost- und Westpreußen, Posen, Pommern, Brandenburg, Schlesien, Sachsen, Westfalen und die Rheinprovinz umfaßte, also aus zwei an Umfang ungleichen und voneinander getrennt liegenden Teilen, einem größeren östlichen und einem kleineren westlichen, bestand. Bedenkt man, daß Preußen das weitaus meiste zur Abschüttelung des Napoleonischen Joches getan hatte, so war der Lohn dafür völlig ungenügend. Patriotisch gesinnte deutsche Männer hatten gehofft, daß die Freiheitskriege dem deutschen Volke nicht nur die Befreiung von der französischen Fremdherrschaft, sondern auch die Einheit unter einem Kaiser bringen würden. In dieser Hoffnung wurden sie völlig getäuscht. Kaiser Franz I. von Österreich wollte von einem deutschen Einheitsstaat nichts wissen, ebensowenig England und Rußland: denn ein einiges Deutschland war auch ein mächtiges Deutschland, und ein solches wollten die fremden Staaten um keinen Preis dulden. Um Deutschland nur ja keinen Machtzuwachs zuteil werden zu lassen, widersetzten sie sich sogar der Absicht, dem besiegten Frankreich die geraubten deutschen Länder Elsaß-Lothringen (vgl. Seite 12 unten und 19) wieder abzunehmen. So bestand denn Deutschland hinfort aus 39 völlig selbständigen Staaten, darunter Österreich und Preußen; zwar

2. Schülerbuch für den Unterricht in der Geschichte für die oberen Klassen der Volksschulen und für Fortbildungsschulen - S. 118

1876 - München : Königl. Central-Schulbuch-Verl.
118 X. Gang. Belle Alliance von den Preußen und Engländern unter Blücher und Wellington besiegt. Es erfolgt die zweite Einnahme von Paris. Im Frieden werden Frankreich die Grenzen von 1790 zugewiesen. Alexander I. von Rußland, Franz I. von Oesterreich und Friedrich Wilhelm stiften die heilige Allianz (26. September 1815), deren Zweck die Bekämpfung aller Revolutionsideen und demokratischen Verfassungsformen, Herbeiführung der früheren Zustände und Hebung der Regierungsgewalt war. (Der staatskluge österreichische Fürst Metternich — die geheimen Gesellschaften.) Trotz des Druckes, der auf dem deutschen Volke lastete, blieb die Sehnsucht nach politischer und nationaler Einigung lebhaft. Der unter König Wilhelm Iv. von ,Preußen ungeachtet des Widerstrebend der einzelnen Regierungen eingeführte allgemeine Zollverein, bestimmt zur Hebung des materiellen Wohles des Volkes, wurde freudig begrüßt. §. 41. Die Bewegungen im Jahre 1848 und 1849 in Deutschland. Die französische Juli-Revolution 1830 veranlaßt auch in Deutschland das Verlangen nach größerer Freiheit, und es kommt zu Unruhen, die jedoch durch die Regierungen niedergedrückt werden. Nachhaltigere Wirkung auf Deutschland äußerte die Februar-Revolution (1848) in Frankreich, die König Ludwig Philipp vom Throne stürzte, und durch welche Frankreich zur Republik erklärt wurde. Erhebung des Volkes in sämmtlichen deutschen Staaten und Forderung einer gemeinsamen Volksvertretung, der Preßfreiheit, Abänderung der Wahlgesetze, der Volksbewaffnung rc. Bedeutende Unruhen in Wien. Kaiser Ferdinand I. legte die Krone zu Gunsten seines Neffen Franz Josef nieder. General Windifch-Grätz bezwingt die in Aufruhr sich befindliche Stadt.

3. Bilderatlas zur deutschen Geschichte - S. 121

1895 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
Neunzehntes Jahrhundert. 121 160. Kaiser Franz I. von Österreich. Außer dem goldenen Vließ trägt er die Ordenssterne, die wir bei Josef Ii. (Fig. 138) sahen.

4. Die Weltgeschichte in Uebersichten und Schilderungen der wichtigsten Begebenheiten vom Wiener Congreß bis zur Wiederherstellung des deutschen Kaiserreichs - S. 134

1874 - Jena : Costenoble
— 134 - Als Franz I. von Oesterreich 1837 starb, folgte ihm Ferdinand I., und nun kam die Zeit, wo Ungarn, Böhmen und Lombarden die Metternichsche Regierungsweise unerträglich fanden, Metternich im Inlande so viel Schwierigkeiten fand, daß er im Auslande Vieles mußte sich gefallen lassen, da auch Rußland, Frankreich und England seiner diplomatischen Künste satt waren. In Deutschland aber war es möglich, daß der in England verhaßte Herzog von Cnmberland, der als Ernst August das Königreich Hannover ererbte und kein Deutsch verstand, ohne Weiteres die Verfassung aufhob und beim deutschen Bunde Billigung fand, wie bereits erzählt ist. Dieser Prinz saß nämlich tief in Schulden, wollte daher die Domänen nicht hergeben, sondern mit deren Er-trägniß seine Schulden bezahlen. Die Annexion, welche Preußen später vollzog, ist in der That nur eine höhere Gerechtigkeit, da sie die deutschen Hannoveraner von der Willkürherrschaft eines englischen Tory befreite. Unter solchen Verhältnissen richteten die Deutschen ihre Hoffnungen auf Preußen, welches den Zollverein als materielle Grundlage für das einstige einige Deutschland mit großen Opfern gegründet und Oesterreich gegenüber muthig aufrecht erhalten hatte. Preußen als protestantischer Staat mußte die Freiheit des Gewissens, der Wissenschaft und der Ueberzeugung schützen, sobald Männer zur Herrschaft gelangten, welche diesen geschichtlichen Beruf Preußens zu würdigen und zu bethätigen entschlossen waren. Es gab Männer genug in Preußen, welche diese Aufgabe Preußens vollkommen begriffen, wie dies die Provinziallandtage bewiesen. Seltsamerweise ging der politischen Bewegung die religiöse der Deutschkatholiken und Lichtfreunde voraus, denn die Ma-giltrate der großen Städte nahmen sich derselben an, wurden aber abgewiesen (1846). Aber in religiösen Dingen zeigte sich das preußische Volk empfindlicher als in politischen, da es hier zuerst zur Selbsthilfe griff durch die Gründung freier religiöser Gemeinden. Indessen stand diese Bewegung bald still, entweder weil es an hervorragenden Persönlichkeiten fehlte, oder weil diese Bewegung von der politischen Revolution überrascht und auf die Seite gedrängt wurde. Die freien Gemeinden fanden wenig Ausbreitung und wußten auch wohl selbst nicht recht, was sie eigentlich wollten. Das öffentliche Interesse wandte sich bald von ihnen ab, sie selbst verirrten sich in socialistische und ultrademokratische Bestrebungen, und so verwandelten sie sich in politische Vereine, selbst die Lichtfreunde sahen ihr Licht bald verlöschen, da es ihnen an großen, hinreißenden Ideen fehlte und sie nur den wissenschaftlich überwundenen Rationalismus aufwärmten. Unwirksam protestirten auch in Preußen die Magistrate der großen Städte gegen die einseitig erlassene Kirchenverfassung,

5. Auszug aus der Alten, Mittleren und Neueren Geschichte - S. 395

1877 - Berlin : Herbig
Erstes französisches Kaiserreich, Krieg mit Russland. 395 In der Türkei nach Absetzung Selims Iii. erneuter Krieg mit Russland (1809—1812). Nach der blutigen Schlacht bei Rustschuck (18111 gehen die Russen über die Donau zurück, das nachfolgende türkische Heer wird gefangen. Friede zu Bukarest <1812 : der Pruth wird die Grenze zwischen Russland und der Türkei. 1810. Napoléon, von Joséphine geschieden, heirathet die Tochter April. des Kaisers Franz I. von Oesterreich, Marie Luise. Abdankung und Flucht (Juli) des Königs Louis Bona- parte von Holland, der sein Land nicht durch die Kontinentalsperre zu Grunde richten will. Einverleibung Hollands, als „Alluvionen französischer Flüsse“, in das französische Kaiserreich (Dec.). Zugleich Einverleibung Oldenburgs, eines großen Theils des Königreichs West- falen, des Grofsherzogthums Berg, Ost friesland, der Hansestädte, so dass das (130 Départements zählende) französische Kaiserreich im Osten nun bis zur Trave reicht In Spanien im Jahre 1810 gewaltige Anstrengungen Napoléons. Französische, italienische, polnische und Rheinbundtruppen über- schwemmen die Halbinsel. Eroberung von Andalusien durch Victor und Mortier. Vergebliche Belagerung von Cadiz (dorthin hatte sich die Central-Junta aus Sovilla geflüchtet i. Berufung der aufserordeut- lichsn Cortes nach Cadiz, die sich die Souveränetät beilegen Im Jahre 1811 erfolgreicher Feldzug Wellingtons in Portugal, wo er Masséna verdrängt. 1811. Geburt eines Sohnes Napoléons, dem der pomphafte Titel März. König von Rom verliehen wird. Napoléon I. auf dom Gipfel soinor Macht. Im See- und Kolonialkriege mit England hat Frankreich (und Holland) nur Verluste. Cayenne, Martinique, Senegal, St. Domingo werden 1809, Guadeloupe, Isle Bourbon und Isle de France 1810, Java (mit Batavia) 1811 eingenommen. 1812 —1814. Krieg Englands mit den Vereinigt en Staaten von Nord- Amerika in Folge von Handelszwistigkeiten, beendigt durch den Frieden zu Gent (24 Dec. 1814). 1812. (Sechster) Krieg Mit Russland. Veranlassung: Die von Napoléon beanspruchte Be- herrschung des europäischen Kontinents. Die Weigerung Russlands,

6. Vom Regierungsantritt Karls des Großen bis zum Tode Friedrichs des Großen - S. 143

1914 - Frankfurt a. M. : Diesterweg
Das Zeitalter des Absolutismus und der Aufklärung. I. Der höfische Absolutismus Ludwigs Xiv. 9zad) Heinrichs Iv. Ermordung konnten sich in Frankreich die ständischen Gewalten noch einmal erheben. Ludwig Xiii. war minderjährig, und seine Mutter, die die Regentschaft führte, vermochte ihnen gegenüber die Stellung nicht aufrechtzuerhalten, die das Königtum unter Franz I. und ihrem Gemahl gehabt hatte. Auch blieb Ludwig, als er die Regierung selber übernommen hatte, von seinen Beratern abhängig. Unter diesen nahm seit 1624 der Kardinal Richelieu die erste Stelle ein. Er ist der Neubegründer des Absolutismus in Frankreich geworden, indem er die ständischen Gewalten rücksichtslos niederwarf und ihrer politischen Bedeutung beraubte. Da die Hugenotten mit den Ständen gemeinsame Sache machten, entriß er ihnen die durch das Edikt von Nantes gewährten Sicherheitsplätze. Aber an eine Beseitigung ihrer religiösen Freiheit dachte er nicht; als er 1628 ihre Festung La Röchelte erobert und den Widerstand der Gegner gebrochen hatte, enthielt er sich jedes Versuches, den Protestantismus zu unterdrücken. Katholische Politik im Sinne der Gegenreformation lag seinen Entwürfen fern: er wollte die Kräfte der gesamten Nation gegen die spanisch-habs-burgische Macht einigen, und dazu genügte die Beseitigung der politischen Opposition; die Bundesgenoffenschaft protestantischer Fürsten konnte er dabei nicht entbehren. Die Interessen Frankreichs standen ihm höher als die der Papstkirche: so ergriff er auch im Dreißigjährigen Kriege Partei gegen den Kaiser, der die Herrschaft des Papstes in Deutschland wiederherstellen wollte. Richelieu hat das Ziel, dem er nachstrebte, glänzend erreicht: „Erhebung der Monarchie über jeden besonderen Willen, Ausbreitung der Autorität von Frankreich über Europa" (Ranke). Der König trat neben ihm völlig in den Hintergrund. Der große Minister wurde der Mittelpunkt Frankreichs in politischer wie in

7. Teil 3 - S. 141

1893 - Leipzig : Brandstetter
— 141 — Aufrechterhaltung der neuen Ordnung durch Napoleon. Napoleon wurde also der Beschützer, der Protektor des Rheinbundes, da feine Absichten, wie die Erklärung der Fürsten lautete, sich stets mit dem wahren Interesse Deutschlands übereinstimmend gezeigt hätten. Die Mitglieder des Rheinbundes, dem nach und nach außer Österreich, Preußen, Braunschweig und Kurhessen auch alle übrigen Reichsfürsten beitraten, verpflichteten sich, Napoleon eine bestimmte Anzahl von Truppen zur Verfügung bereit zu halten. Überhaupt sollten alle Mitglieder des Bundes, Frankreich mit eingeschlossen, einer für alle und alle für einen stehen. Der Bnnd war also ein Schutz- und Trutzbüuduis unter Frankreichs Führung. Dafür wurden die Gebiete der Rheinbundfürsten dadurch bedeutend vergrößert, daß die Besitzungen zahlreicher kleinerer Fürsten, Reichsgrafen und Reichsritter, die bisher selbständig und jenen größeren Fürsten gleichstehend, mit einem Worte „reichsfrei" gewesen waren, zu den größeren Reichsländern geschlagen und diese dadurch abgerundet wurden. Auch die freie Stadt Nürnberg fiel damals an Bayern. Es war dies also wiederum, wie der Reichsdeputationshauptschluß vom Jahre 1803, eine Bereicherung der Mächtigeren aus Kosten der Schwächeren. Durch Stiftung des Rheinbundes war Napoleon noch mehr als bisher der eigentliche Herr Deutschlands, denn die deutschen Fürsten waren von nun an die gefügigen Werkzeuge des fremden Eroberes, und dessen Absicht, alle Länder Europas von sich abhängig zu machen, trat immer deutlicher hervor. d) Die Auflösung des deutschen Kaiserreiches. Nach so viel gewalttätigen Eingriffen Napoleons in feine Redete, nach solchem Absall der deutschen Reid)ssürsteu von der Sache des gemeinsamen Vaterlandes, entsagte Kaiser Franz Ii. am 6. August 1806 der deutschen Kaiserwürde, nannte sid) nun Kaiser Franz I. von Österreich, entzog seine sämtlichen Staaten dem deutschen Reichsverband und führte dadurch die Auslösung des heiligen römischen Reiches deutsd)er Nation herbei, indem er dabei nur Napoleons Befehlen nachkam. Ohne Kampf und Ehre, ohne Teilnahme und Bedauern ging damals das tausendjährige Reich Karls des Großen zu Grabe. Nuu gab es kein deutsches Reich mehr; es fehlte das gemeinsame Band, das sich so lange um Deutschlands Fürsten und Völker geschlungen. Seine mädsttgsten Glieder gehorchten einem fremden Zwingherrn; die Reichsgesetze samt Reichstag und Reichsgericht wurden abgeschafft. Einen so herrlichen Anfang das deutsche Kaiserreich im Jahre 800 gehabt, ein um so schimpflicheres Ende nahm es. Die Niederlegung der deutschen Kaiserkrone suchte Franz Ii. durch folgende öffentliche Erklärung zu rechtfertigen: „Nach dem Abschlüsse des Preßburger Friedens haben wir unsere ganze Auf-mcrffamteit und Sorgfalt daraus gerichtet, alle Verpflichtungen, die wir durch diesen

8. Vom Beginn des Dreißigjährigen Krieges bis zum Tode Wilhelms I. - S. 135

1902 - Erlangen [u.a.] : Deichert
§ 112. Der Rheinbund und die Auflösung des Reiches 1806. 135 im Reichstag abgegebene Erklärung: sie hätten sich offen von einem Reiche losgesagt, das seine Glieder nicht mehr zu schützen im stände sei, und einem Monarchen angeschlossen, „dessen Absichten sich in beständiger Harmonie mit den wahren Interessen Deutschlands be-sänden". 4. Unglaubliches war geschehen. Die nächste Folge war, daß Auflösung des Franz Ii., der schon 1804 in richtiger Voraussicht der weiteren Ent- August isoo. Wicklung der Dinge die Kaiserwürde aus seine Erbstaaten übertragen, in einem kühlen Manifest die deutsche Krone niederlegte, alle Stünde und Reichsangehörigen der Pflichten gegen das Reichsoberhaupt entband und fortan als Kaiser Franz I. von Österreich weiter regierte. — Damit war das Ende des Heiligen römischen Reiches deutscher Nation, das fast 1000 Jahre bestanden und einst eine gebietende Stellung in Europa innegehabt, besiegelt. Ohne Teilnahme, ja mit stumpfer Gleichgültigkeit sah das Volk in seiner Mehrheit den allerdings schon längst morsch gewordenen Bau zusammenbrechen. „Tränen-los stand die Nation am Sarge ihrer Geschichte." Nur in wenigen Personen regte sich der patriotische Schmerz über die dem Vaterland widerfahrene Schmach, sowie die Entrüstung über den fremden Tyrannen, der das Recht mit Füßen trat und in seiner Sucht nach Macht keine Grenzen kannte. Solche Patrioten aber verfolgte Napoleon mit allen ihm zu Gebote stehenden Mitteln und verbreitete Furcht und Schrecken. So mußte der Greisswalder Professor Ernst Moritz Arndt, der in der Schrift vom „Geist der Zeit" seinen Gefühlen offen Ausdruck verlieh und die Gewissen der Deutschen aufzurütteln suchte, vor Napoleons Rache nach Schweden flüchten und der Buchhändler Palm von Nürnberg wurde, weil er den Verfasser einer von ihm verbreiteten Schrift: „Deutschland in seiner tiefen Erniedrigung" nicht angab, ergriffen und in Braunau am Inn erfchoffen (26. August 1806). Palm, das Opfer eines schmachvollen Justizmordes, wurde später als Märtyrer Deutschlands in Liedern gefeiert. Man hat vielfach den Rheinbnndssürsten die ganze Verantwortung sür den Zusammenbruch des Reiches aufgebürdet. Mit Unrecht. Mit gleicher Schuld sind Preußen und Österreich, die beiden deutschen Großmächte, zu belasten. Sie, die vermöge ihrer Stellung und Macht in erster Linie berufen gewesen wären, die Interessen Deutschlands zu wahren, trieben nicht Reichs-, sondern Kabinettspolitik und brachten dadurch die süd- und südwestdeutschen Staaten in große Gefahr und diese, nicht Sympathie für Frankreich, war es, welche zu allermeist die Monarchen jener Länder bewog, den Anschluß an Napoleon zu fuchen. Dazu kam, daß man allenthalben nach Erweiterung des Besitzes strebte und daß mein Napoleon, den Mann von ungewöhnlicher Größe, für unüberwindlich hielt.

9. Erzählungen aus der Geschichte der neueren Zeit - S. 95

1887 - Dresden : Höckner
— 95 — oberer stellen; darunter befanden sich 200,000 Deutsche. Sie ruhen größtenteils in fremder Erde. Im Mai 1812 versammelte er in Dresden noch einmal die unterworfenen Könige und Fürsten um sich, sogar Franz I. von Österreich und Friedrich Wilhelm Iii. mußten ihn hier begrüßen. Dann folgte er "dem Heere und überschritt mit ihm die russische Grenze. 2. Z)er Zug durch Wichland; Arand von Moskau; der Hlückzug. Die Russen wichen anfangs zurück, weil ihr Heer zu schwach schien, um einen Kampf zu wagen. Dafür verwüsteten sie das Land, um die Verproviantierung des feindlichen Heeres unmöglich zu machen. Erst als sich die d Franzosen der Hauptstadt Moskau näherten, suchten sie dieselbe durch die mörderische Schlacht bei Borodiuo zu decken, aber Napoleon siegte mit» Zog im September in die fast verlassene Hauptstadt ein, um hier seinen erschöpften Truppen Ruhe und Winterquartiere zu gönnen. Da geschah etwas Entsetzliches. Um den fremden Eroberer samt seinen Heeresmassen zu verderben, zündeten die Russen selbst die gewaltige Stadt an vielen Orten zugleich an, so daß sie nach 6 Tagen zum größten Teile in Asche lag. Ein Augenzeuge schildert den Brand folgendermaßen: „Zu diesem wüsten Treiben (der plündernden Soldaten) gesellte sich das jtooen und Brausen des rasch zunehmenden Feuermeeres. Keine Feder, kein Pinsel sind imstande, das tobende Element zu schildern. Der Ton, den es erregte, kann nur mit dem Brausen einetz ungeheuren Wasserfalles verglichen werden, in dessen Nähe man ganz betäubt wird. Dazu denke man sich die verschiedenen Farben der Flammen, je nach den Stoffen, die sie verzehrten, . . . Durch Löschen dem Feuer Einhalt zu thun, daran war nicht zu denken: cs hatte schnell eine riesenhafte Ausdehnung bekommen und in kurzer Zeit ganze Stadtviertel in Asche gelegt. Wenn das Feuer auch auf einer ©eite nachließ, so brach es auf einer anderen desto wütender los. Man tonnte nur zu deutlich erkennen, daß der Brand planmäßiq ae-leitet war." a a

10. Lehrbuch der Weltgeschichte für Schulen - S. 357

1872 - Freiburg im Breisgau [u.a.] : Herder
— 357 — dadurch das Urtheil der Welt. Er starb am 5. Mai 1821. Sein letzter Wunsch, an den Usern der Seine, inmitten des französischen Volkes zu ruhen, wurde erst nach einer Reihe von Jahren erfüllt: im Juli 1840 wurde seilte Asche aus der Felsengruft auf St. Helena nach Frankreich herübergebracht und unter feierlichem Gepränge im Dom der Invaliden beigesetzt. Napoleons Sohn, der unter dem Titel: „Herzog von Re ich stadt" in Wien erzogen wurde, starb am 22. Juli 1832; ihm folgte im Jahre 1847 seine Mutter in's Grab. — Nach der Schlacht bei Waterloo waren die Preußen siegreich bis vor Paris vorgedrungen, und am 7. Jnli ergab sich nach einem blutigen Treffen die erschrockene Hauptstadt zum anderen Male. Da die Verbündeten die Thronentsagung Napoleons zu Gunsten seines Sohnes nicht anerkannt hatten, kehrte Ludwig Xviii. in seine Hauptstadt zurück und schloß am 20. November 1815 mit den Verbündeten den zweiten Pariser Frieden. Frankreich wurde durch denselben auf seinen Besitzstand vom Jahre 1790 beschränkt und mußte 700 Millionen Franken Kriegskosten zahlen, die in den Napoleonischen Kriegen geraubten Kirnst-schätze zurückerstatten und auf drei bis fünf Jahre 150,000 Mann verbündeter Truppen in seine Grenzprovinzen und Festungen ausnehmen. Zur Aufrechthaltung des Weltfriedens schlossen Alexander I. von Rußland, Franz I. von Oesterreich und Friedrich Wilhelm Iii. von Preußen am 26. September 1815 die heilige Allianz, in welcher die brei Monarchen feierlich ihren Entschluß aussprachen, in allen ihren Regierungshandlungen einzig und allein die Lehren des Christenthums zur Richtschnur zu nehmen. Diesem Bunde traten in der Folge, außer dem Papste, England und der Pforte, alle übrigen Mächte bei. §. 133. Frankreich von der Restauration bis M Wiedererrichtung des Kaiserreichs. (1815—1852.) Ludwig Xviii. (1814—1824) gab Frankreich eine neue Verfassung durch die eo ustitutionelle Charte, hielt jedoch nur mit Mühe Ruhe und Ordnung in dem von Parteien durchwühlten Lande aufrecht. Während die zurückgekehrten Emigranten, die, nach Napoleons Ansfpruch, „Nichts gelernt und Nichts vergessen hatten", nach der Wiederherstellung der unumschränkten Königsgewalt strebten, genügten den Liberalen die durch die Charte

11. Charakterbilder aus der Geschichte der Apostasie der Völker - S. 554

1910 - Regensburg : Manz
554 Franz I. und Friedrich Iii. schließen die heilige Allianz. Ihr fehlte die Lebenskraft. er eine Zeitlang dem Eroberer gestanden, je höher seine Meinung von dessen Genie gewesen war. Kaiser Franz I. von Österreich und König Friedrich Iii. von Preußen hatten ihre Throne mehr als einmal wanken gesehen und sie glaubten, nur durch höhere Hilfe deren Zertrümmerung abgewendet zu haben. Als die drei Monarchen nach dem zweiten Sturze Napoleons wieder in Paris zusammenkamen, meinten sie, nach dem Siege über den allgemeinen Bedränger am Eingänge einer neuen Zeit zu stehen. Am 26. September 1815 unterzeichneten sie eine gemeinsame Erklärung, in welcher sie die Grundsätze anssprachen, zu deren Beobachtung sie sich anheischig machten. Dieser Vertrag, der unter dem Namen „die heilige Allianz" berühmt geworden ist, sollte gewissermaßen die Einleitung zu einem neueu Staatsrecht bilden. Die drei verbündeten Monarchen versprachen feierlich, in ihrem Verhalten untereinander und gegen alle andern Mächte die Lehren des Evangeliums, der christlichen Liebe und Gerechtigkeit zur Richtschnur zu nehmen. Sie gelobten, einander treue Brüder und ihren Völkern sorgsame Väter sein zu wollen, und sagten sich gegenseitig uneigennützigen Beistand zu, wenn Friede und Recht verletzt werden sollten. Sie empfahlen ihren Völkern als einziges Mittel zur Erhaltung der so teuer erkauften Güter der Ordnung und Ruhe die Beobachtung der Pflichten, welche der Heiland allen seinen Bekennern auferlegt hat. Das Evangelium sei nicht bloß das höchste Gesetz für das Privatleben der einzelnen, sondern müsse auch auf die Leitung der Staaten und Völker angewandt werden. Alle Mächte, welche denselben Grundsätzen beipflichteten, wurden zum Anschluß an diese Allianz aufgefordert. Die „heilige Allianz" wurde einerseits mit allem denkbaren Hohn übergössen und als Knechtungsmaschinerie für die Völker dargestellt anderseits als ein herzerquickender Triumph des christlichen Glaubens, als erwärmender Sonnenstrahl nach langem Froste und schneidendem Nordwind begrüßt. In den Augen des Katholiken ist weder jener Hohn noch diese Begeisterung gerechtfertigt. Die Idee war eine halbe, unklare, verworrene, hervorgegangen aus einer Auffassung des Christentums, welche die konfessionellen Unterschiede übersieht oder verdeckt und in toter Abstraktheit wurzelt. Daß man nicht vom Christentum in seiner lebendigen Gestaltung, nicht von der Kirche sprach, war eben die Folge des religiösen Zwiespalts unter den Bekennern des Christentums, dessen 3 Hauptrichtungen, die katholische, griechisch schismatische und protestantische, die 3 Monarchen vertraten. Da die Idee keine Lebenskraft hatte, vielmehr tot und unpraktisch war, konnte sie auch nicht in das Leben eingeführt werden. Die verbündeten Monarchen bekämpften allerdings überall den Geist der Willkür und Unterdrückung, wo er unter den Formen der Revolution und Demokratie auftrat, ließen ihn aber nicht nur ruhig gewähren, sondern schützten ihn sogar, wo er von der Monarchie ausging. Auch hat die heilige Allianz nichts getan, um die politischen und sozialen Einrichtungen der von ihr abhängigen Staaten auf irgend eine Weise dem christlichen Ideal näher zu bringen. Selbst die längere Erhaltung des Friedens oder wenigstens die Abwendung allgemeiner Kriege ist nicht ausschließlich sein Werk gewesen. Nach 23 jährigen unaufhörlichen Kämpfen und Stürmen verstand sich das Bedürfnis der Ruhe von felbft. 1840 eroberten 3 christliche Mächte das heilige Land wieder den Türken zurück und ruhig sahen sie dem Treiben liberaler Gewalthaber zu, die da und dort gegen alle christlichen Grundsätze verstießen, die kirchlichen Institute vernichteten, das Kirchengut raubten, die gläubigen Christen verfolgten, ja, sie begünstigten sogar die widerchristlichen Bestrebungen. Anstatt die Religion ans dem Znftand der Hörigkeit, in dem sie fast seit 2 Jahrhunderten schmachtete, zu befreien, anstatt ihr die Freiheit zurückzugeben, in der sie allein ihre volle

12. Die Weltgeschichte - S. V

1881 - Heidelberg : Winter
Inhalt des zweiten Teils. V 2. Die Kämpfe Habsburgs mit Frankreich. Kap. 52. Die drei Kriege mit Franz I in Italien.........................§ 195—197. „ 53. Die Religions-Einigungsversuche und der Krieg gegen Franz I in Frankreich.................................................§ 198—199. 3. Die Religionsverhältnisse in Deutschland von 1545—1563. Kap. 54. Der schmalkaldische Krieg......................................§ 200—202. „ 55. Die Wirren in Deutschland vom Interim bis zum Passauer Vertrag.......................................................§ 203—205. „ 56. Der Augsburger Rettgionsfriede und die Tridentiner Beschlüsse § 206—208. 4. Die resormatorischen und politischen Bewegungen des 16. Jahrhunderts in den übrigen europäischen Staaten. Kap. 57. Die Religionskriege in Frankreich........................§ 209—213. „ 58. Die kirchliche Reform in England..........................§ 214—219. „ 59. Spanien und die Entstehung der Republik der vereinigten Niederlande...................................................§ 220—226. „ 60. Die Reformation in den skandinavischen Reichen .... § 227—229. „ 61. Europäische Bildung in Kunst und Wissenschaft vom Anfang des 16. bis gegen die Mitte des 17. Jahrhunderts . . § 230—231. 5. Das siebenzehnte Jahrhundert. 1. Der dreißigjährige Krieg. Kap. 62. Der böhmisch-pfälzische Krieg............................§ 232—236. „ 63. Der niedersächsisch-dänische Krieg.......................§ 237—240. „ 64. Der schwedisch-deutsche Krieg............................§ 241—246. „ 65. Der schwedisch-französisch-deutsche Krieg........................' § 247—250. 2. England im siebenzehnten Jahrhundert. Kap. 66. England unter den beiden ersten Stuarts; die englische Revolution .................................................................§ 251—255. „ 67. Die englische Republik, die Restauration, die beiden letzten Stuarts, die Ii. englische Revolution.........................§ 256—261. 3. Frankreichs Übergewicht im 17. Jahrhundert. Kap. 68. Neubegründung der absoluten Macht durch Richelieu und Mazarin.......................................................§ 262—265. „ 69. Frankreich unter der Selbstregierung Ludwigs Xiv bis zum Nymweger Frieden..............................................§ 266—270. n 70. Frankreich und Deutschland vom Nymweger Frieden bis zum Ryswiker Frieden..............................................§ 271—277. 4. Die Zeit des politischen Gleichgewichts. Kap. 71. Habsburgs Minderung durch den Verlust Spaniens ... § 278—285 „ 72. Schwedens Steigen und Sinken, Polens Verfall und Rußlands Erhebung im nordischen Krieg.......................................§ 286—296. n 73. Die Schwäche des deutschen Reichs infolge des französischen Einflusses seit der Mitte des 17. Jahrhunderts.... § 297—301. 5. Österreichs Erhaltungskampf und Preußens Emporsteigen. Kap. 74. Die beiden ersten schlesischen Kriege....................§ 302—307. " 75. Der siebenjährige Krieg..................................§ 308—312. " 76. Die Fürsten und Völker am Vorabend der neueren Zeit . § 313—320. „ 77. Rückblick auf den europäischen Bildungsstand in Kunst und Wissenschaft vom letzten Viertel des 17. bis zum Ende des 18. Jahrhunderts..........................................§ 321—322. Iy. Die neueste Zeit oder das Revolutionszeitalter. Kap. 78. Die Entstehung der nordamerikanischen Freistaaten . . . § 323—326. „ 79. Die Gründung der englischen Herrschaft in Ostindien . . § 327—329.

13. Teil 3 - S. 189

1893 - Leipzig : Brandstetter
— 189 — Iii. Verknüpfung. 1. Österreichs Kriege gegen Frankreich 1800, 1805, 1809. a) Ursachen, b) Kriegsschauplätze, c) Verbündete, d) Schlachten, e) Friedensschlüsse. f) Friedensbedingungen, g) Folgen für Deutschland und Österreich. 2. Schill und Andreas Hofer. Beide haben dasselbe Ziel: Befreiung des Vaterlandes vom Joche der Fremdherrschaft. Beide suchen dieses Ziel durch dasselbe Mittel zu erreichen: den Volkskrieg. Beide haben denselben Erfolg: sie unterliegen der Macht des fremden Eroberers, weil sie zu schwach sind. Beide werden von ihrem Volke bewundert und geliebt; beide sterben den Tod fürs Vaterland; beide kämpfen so lange, bis Rettung nicht mehr möglich ist. — Schills Unternehmen ist tollkühn, vermessen, eigenmächtig, denn er hat nur wenige hundert Soldaten; auf Hofers Seite dagegen steht das ganze Tiroler Volk. Der Aufstand Schills wird vom König in den schärfsten Ausdrücken gemißbilligt; der Aufstand der Tiroler vom Kaiserhause begünstigt. 3. Schill und Herzog Wilhelm von Braunschweig. a) Ursache ihres Zuges, b) Verlauf desselben, c) Ausgang desselben, d) Berechtigung desselben. 4. Die Ereignisse des Jahres 1809. a) Erhebung Österreichs, b) Volkskrieg in Trol. c) Schills Zug. d) Herzog Wilhelms Zug. e) Die Wegnahme des Kirchenstaates — nach Ursache, Verlaus, Ausgang. Iv. Zusammenfassung. Geschichtliche Ergebnisse. '809 Österreichs Erhebung gegen Napoleon; unglücklicher Friede zu Wien. Der Aufstand der Tiroler, die Befreiuugsversuche Schills und Herzog Wilhelms von Brauuschweig. Napoleon nimmt dem Papste den Kirchenstaat. 1810 Anbreas Hofer wirb zu Mantua erschossen. Napoleons Heirat mit Marie Anise, Tochter Franz I. von Österreich. Tod der Königin Luise von Preußen. 19. Juli. Vereinigung Hollanbs mit Frankreich. Vereinigung des norbwestlichen Deutschland, Hamburgs, Lübecks, Bremens, Olbenburgs, Hannovers mit Frankreich. 1811 Napoleon wirb der langersehnte Thronerbe geboren.

14. Leitfaden der brandenburgisch-preussischen und deutschen Geschichte - S. 64

1874 - Berlin : Schultze
werbe zu fördern, hob er die Wasser-, Binnen- und Provinzial-Zölle auf, legte Chausseen an und verbesserte das Postwesen. In den letzten Jahren seiner Regierung wurden auch die ersten Eisenbahnen erbaut. — Mit der weisesten Sparsamkeit wurden die Einkünfte des Staates verwaltet, so daß, obwohl sich die Staatsschuld 1820 auf 218 Millionen Thaler belief, dennoch allmählich wieder ein Staatsschatz gesammelt werden konnte. Ganz besondere Beachtung schenkte er dem Heerwesen, das im wesentlichen auf der von Scharnhorst errichteten Grundlage weiter fortgebildet wurde und auf der allgemeinen Dienstpflicht beruhte. Ruhig und friedlich flössen die letzten 25 Regierungsjahre Friedrich Wilhelms Ui. hin, ausgefüllt durch die herrlichsten, segensreichsten Einrichtungen, verschönt durch die Liebe seines Volkes und das Glück seiner Familie. Im Mai 1840 erkrankte der König; sein Zustand ward bald lebensgefährlich, und schon am ersten Pfingsttage, den 7. Juni, war jede Hoffnung auf Wiederherstellung geschwunden. Um drei Uhr Nachmittags verschied er, tief und aufrichtig von seinem Volke betrauert. Aus dem Wiener Cougreß 'ging Deutschland loser und schwächer hervor, als es vordem gewesen war. «statt eines starken Bundes-staates mit einer einheitlichen Bundesregierung und mit einer Volksvertretung zur Seite, wie ihn vaterländisch gesinnte Männer erhofft und erstrebt hatten, wurde ein ohnmächtiger Staaten* bunt) der 38 selbstständigen deutschen Staaten gebildet. An die Stelle des ehemaligen Reichstages trat der nur von den Gesandten der deutschen Regierungen beschickte Bundestag. Dem Volke aber wurde kein Einfluß aus die deutschen Verhältnisse eingeräumt. Im Artikel 13 der deutschen Bundesacte war die Einführung landständischer Verfassungen verheißen; allein nur wenige Staaten in Mittel- und Süddeutschland erhielten Constitutionen. Da die meisten und vor Allem Oesterreich und Preußen zögerten, wurde das Volk mit Mißvergnügen und Mißtrauen gegen die väterliche Gesinnung der Regierungen erfüllt. Es entstanden geheime Verbindungen, besonders unter der studirenden Jugend (Wartburgfest, Sand). Diese wurden unterdrückt (Karlsbader Beschlüsse 1819) und die verheißene Verfassung kam nicht ju Stande; doch führte Friedrich Wilhelm 111. 1823 statt der Reichsstände (d. h. des allgemeinen Landtages) die Provinzialstände ein, welche über die ihre Provinzen angehenden Gesetzentwürfe ein Gutachten abzugeben hatten. Ueberhaupt war Friedrich Wilhelm bemüht, sein Volk durch zweckmäßige Einrichtungen (Landwehr-Verfassung, erneuerte Städteordnung, Ablösung grundherrlicker Lasten, Heranziehung des Adels zur Steuerzahlung und Ausbildung des Unterrichtswesens) auf die Konstitution vorzubereiten. Darum wurde auch Preußen durch feie Juli-Revolution 1830 in Frankreich wenig berührt, während in verschiedenen Theilen Deutschlands (Sachsen, Hannover, Knr-hessen und Braunschweig, wo Herzog Karl sogar vertrieben wurde) Unruhen ausbrachen. Als 1835 Franz I. von Oesterreich starb, folgte ihm sein Sohn Ferdinand I. 1835—1848.

15. Schicksale unseres Volkes, zusammenfassende Darstellung der staatlichen Zustände unseres Volkes - S. 96

1904 - Cöthen : Schulze
— 96 — Koalition. Preußen blieb auch jetzt neutral. Die geringschätzige Behandlung Preußens durch den Zaren, der es mit Gewalt zum Kriege fortreißen zu können meinte, rief eine Spannung zwischen den beiden Ländern hervor. Napoleon kam die Bildung des neuen Kriegsbundes sehr gelegen. Den längst geplanten Angriff Englands von Boulogne aus scheute er doch; so ließ er blitzschnell seine Korps von den verschiedensten Seiten strahlenförmig auf Oberdeutschland marschieren. Nassau, Hessen-Darmstadt, Baden, Württemberg und Bayern traten auf Frankreichs Seite. In Ulm wurde der österreichische Feldherr Mack von allen Seiten eingeschlossen und mußte am 17. Oktober 1805 sich ergeben. Kutusow ging vom Inn nach Mähren zurück. Anfang November besetzte Napoleon Wien. Trotz dieses Siegeszuges stand die Sache für die Franzosen nicht günstig. Preußen fühlte sich durch den Marsch Bernadottes durch Ansbachisches Gebiet in seiner Neutralität verletzt. Es schloß mit Rußland und Österreich am 3. November den Potsdamer Vertrag, wonach es in den Kriegsbund gegen Frankreich einzutreten versprach, wenn dieses bis zum 15. Dezember auf seine Bedingungen nicht eingehen würde. Es wollte u. a. die Unabhängigkeit Deutschlands, die Wiederherstellung Hollands, der Schweiz und Neapels von Napoleon verlangen. Auch näherte sich der Erzherzog Karl, der in Italien gegen Massena glücklich gekämpft hatte. Bei Trafalgar hatte im Oktober die französisch-spanische Flotte gegen Nelson unglücklich gekämpft. Doch der preußische Minister Haug-witz, von seinem Könige insgeheim beauftragt, den Krieg mit Napoleon auf jeden Fall zu vermeiden, versäumte es, die preußischen Forderungen überhaupt zu überbringen; und Alexander ließ sich, statt den Beitritt Preußens zu erwarten, zu früh in eine Schlacht mit Napoleon ein: die Schlacht bei Austerlitz am 2. Dezember 1805 war ein neuer Sieg der Franzosen. Unmittelbar nach dieser Dreikaiserschlacht schloß Franz I. von Österreich Waffenstillstand mit Frankreich. Am 15. Dezember schloß der geängstigte Haug-witz, ohne einen Auftrag zu haben, den Schönbrunner Vertrag. Preußen mußte in diesem Vertrage im voraus alle Abmachungen anerkennen, welche Napoleon von Österreich erzwingen wollte; es mußte Ansbach an Bayern, Kleve und Neuburg an Frankreich abtreten; dafür sollte es Hannover besetzen. Für Ansbach war noch eine Entschädigung in Aussicht gestellt. Die Genehmigung

16. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 170

1858 - Weimar : Böhlau
170 konnte. Eine königliche Seemacht war bisher noch nicht vorhanden gewesen. Erst Franz I. ließ eine Flotte zum Dienste des Staates er- bauen. Es wurden Entdeckungsreisen nach Amerika unternommen, und Ansiedelungen, besonders in Canada, gemacht. Der französische Handel war höchst bedeutend. Fremde Manufakturisten fanden in Frankreich eine ehrenvolle Aufnahme. Zwei Genuesen legten 1536 den Grund zu den nachmals so berühmten Seidenfabriken in Lyon. Noch hatten die Könige keine feste Residenz; indem sie das Reich fortwährend durchzogen, waren sie von einem zahlreichen unv glänzenden Hof umgeben. Aller Augen waren auf den König gerichtet, von dessen Gunst sich jeder abhängig fühlte. Der Hof war eine Vereinigung von allem, was es Glänzendes und Emporstrebendes in der Nation gab, immer wechselnd und immer derselbe. Bis auf die Zeiten Ludwig'ß Xii. hatten die adeligen Frauen in der Regel aus ihren Landsitzen gelebt und sich mit häuslichen Dingen beschäftigt. Ludwig hatte sie zuerst an den Hof gebracht, indem er seine Gemahlin Anna von Bretagne mit Ehren- damen umgab. Diese geistreiche Fürstin flößte ihnen Geschmack für Bil- dung ein, und dadurch bekamen die Frauen in Frankreich eine immer steigende gesellschaftliche Bedeutung. Durch Franz I. wurde der Hof der Mittelpunkt für die durch Schönheit und Geist glänzendsten Frauen des Landes; aber des Königs übermäßige Lust an Vergnügungen und präch- tigen, kostspieligen Festen, sein Hang zu Liebesränken machte aus dem Hofe eine Schule der Verschwendung und Sittenlosigkeit. Franz I. halte aber auch Sinn für die Thätigkeit des Geistes. Schon in früher Jugend zeigte er diese Richtung; in dem König stellte sich die mannigfaltige Einwirkung der italienischen Bildung auf den Geist der Franzosen am lebendigsten dar. Die Richtung des Jahrhunderts, daß Studium der classischen Literatur, die profane Gelehrsamkeit zu erneuern, nahm er ganz in sich auf. Professoren der Sprachen und des römischen Rechtes, Dichter und Alterthumskundige bezogen von ihm einen Gehalt, folgten seinem Hofe und erhoben ihn durch ihre Schmeicheleien bis in den Himmel. Man nannte ihn den Vater der Wissenschaften. Gelehrte italienische Ausgewanderte fanden am französischen Hofe eine Freistatt; der König ermunterte ihre Thätigkeit, belohnte ihre Arbeiten. Franz I. hatte eine Ahnung voir der Unabhängigkeit, welche die eigent- lich gelehrten Studien bedürfen; er wollte sie von den zur Bildung von Theologen und praktischen Juristen bestimmten Universitäten trennen. Die Universität zu Paris, zu deren Besuch der junge Adel vom Könige aufgefodert wurde, zählte 1525 gegen 25,000 Schüler. Von allen Sei- ten strömte die studirende Jugend nach Paris, seit der gelehrte Grieche Johannes Laskaris beim König eine gnädige Aufnahme gefunden hatte. Franz I. besaß eine ganz unbegrenzte Wißbegier. Da er nicht eigentlich gelehrt war, so beförderte er zu seiner eigenen Ausbildung Uebersetzungen aus den alten Sprachen. Damit aber erwies er zugleich seiner Nation den größten Dienst. Der italienische Geist ward von den classischen Mustern zur Nachbildung ihrer Formen angeregt, der deutsche durch das Studium der Sprachen auf die Urkunden des Glaubens ge- führt, der französische setzte sich mit der Mannigfaltigkeit des Inhaltes, namentlich des geschichtlichen in unmittelbare Beziehung. Auf die Form der französischen Literatur hatten die Alten damals keinen besonderen

17. Leitfaden der Weltgeschichte - S. VII

1855 - Heidelberg : Winter
Inhalt. Vh 5. Die Rebermacht der päpstlichen Herrschaft, i. Das Katscrthum und das Papstthum tz. 101. — 2. Die Krcuzzügc §. 102. — 3. Die schwäbischen Kaiser. Der Kampf der Welfen und Ghtbellincn §. 103. — 4. Innere Zustande unter den Hohenstaufen §. 104- 6. Die übrigen europäischen Staaten bis gegen das Ende des 13. Jahr- hunderts. 1. Frankreich §. 105. — 2. England §. 106. — 3. Die pyrenäifche Halbinsel §. 107. — 4. Sie skandinavischen Reiche 8- 108. — 5. Polen und Ungarn 8- 109. 7. Verfall der Lehensmonarchie in Deutschland, i. Das Interregnum §. 110. — 2. Kaiser aus verschiedenen Häusern §. 111. — 3. Die Kirche in ihrer Er- niedrigung §. 112. — 4. Die Kaiser aus dem habsburgisch-österrcichischen Hause 8- 113. — 5. Rückblick auf die Verhältnisse dcö Mittelalters §. 114. 8. Die übrigen Staaten und Reiche im 14. und 15. Jahrhundert, i. Italien §. 115. — 2. Spanien und Portugal §. 116. — 3. Frankreich §. 117. — 4. England §. 118. — 5. Skandinavien §. 119. — 6. Polen und Ungarn §.120. 7. Das russische Reich §. 121. — 8. Das griechische Kaisertbum §. 122. 9. Die Vorboten der neuern Zeit. l. Entdeckungen und Erfindungen §. 123. 2. Vor-reformatortsche Bewegungen §. 124. Hl. Die Welt der neuern Zeit. 1. Das Zeitalter der Reformation. 1. Die Reformation in Deutschland. Der Anfang derselben 8- 125. — 2. Fortgang der Reformation bis zur Protcstation von Speyer §. 126. — 3. Die augöburgische Confession und der schmalkaldtsche Bund §. 127. — 4. Fortschritte der Reformation in der Schweiz und in Deutschland bis 1536 §. 128. 2. Die Kämpfe Habsburgs mit Frankreich, l. Die drei Kriege Karls V. mit Franz I. in Italien §. 129. — 2. Die Rcligionseinigungsvcrsuche in Deutsch- land und der Krieg gegen Franz in Frankreich §. 130. 3. Die Religionskriege in Deutschland, l. Der schmalkaldtsche Krieg §. 131. — 2. Die Wirren tn Deutschland vom Interim bis zum Passauer Vertrag §.132. — 3. Der Augsburger Religionsfrtede und die tridcntiner Beschlüsse §. 133. 4. Die reformatorischen und politischen Oewegungen des 15. Jahrhunderts in den übrigen europäischen Staaten. 1. Die Religionskriege in Frank- reich §. 134. — 2. Die kirchliche Reform tn England §. 135. — 3. Spanten und die Entstehung der Republik der vereinigten Niederlande §. 136. — 4. Die Re- formation tn den skandinavischen Reichen §. 137. — 5. Europäische Kunst und Wissenschaft vom Anfang des 16. bis gegen die Mitte des 17. Jahrhunderts tz. 138. 5. Das sieberyehnte Jahrhundert. i. Der dreißigjährige Krieg. Der böhmische pfälzische Krieg §. 139. — 2. Der ntedersächsisch-dänischc Krieg §. 140. — 3. Der schwedisch-deutsche Krieg tz. 141. — 4. Der schwedisch- französisch -deutsche Krieg 8. 142. — 5. England unter den beiden ersten Stuarts; die englische Rebellion §. 143 a. — 6. Die englische Republik, die Restauration, die beiden letzten Stuarts und die englische Revolution §. 143b. — 7. Frankreichs Ucbergewicht im 17. Jahrhundert. Reubegründung der absoluten Macht durch Richelieu und Biazarin §. 144 s. — 8. Frankreich unter der Selbstregterung Ludwigs Xiv. bis zum Nym- weger Frieden §. 144 b.— 9. Frankreich und Deutschland vom Nymwegcr Frieden bis z»m Ryßwicker Frieden tz. 144 c. — 10. Die Zeit des politischen Gleich- gewichts. Habsburgs Minderung durch den Verlust Spaniens §. 145. — 11. Schwe- dens Steigen und Sinken; Polens Verfall und Rußlands Erhebung §. 146. — 12. Die Schwäche des deutschen Reichs in Folge des französischen Einflusses seit der Mitte des 17. Jahrhunderts §. 147. — 13. Oesterreichs Erhaltungskampf und Preußens Emporsteigen §. 148. — 14. Der siebenjährige Krieg §. 149. — 15. Die

18. Schülerbuch für den Unterricht in der Geschichte für die oberen Klassen der Volksschulen und für Fortbildungsschulen - S. 115

1876 - München : Königl. Central-Schulbuch-Verl.
Fragen zur Wiederholung. 115 Fragen zur Wiederholung. Ix. Gang. §. 34. Drittes Bündniß gegen Napoleon; Rheinbund. Warum treten die Mächte wiederholt gegen Napoleon auf? Welche Erfolge errangen die Franzosen in diesem Kriege, und welche Folgen knüpften sich hieran für Frankreich? Wie erging es den Franzosen zur See? Welche Staaten wurden zu Königreichen erhoben, und was läßt sich über die Regierung des ersten Königs von Bayern sagen? Welcher Wechsel trat auf Geheiß Napoleons auf verschiedenen Thronen nach dem Frieden von Preßburg ein? Wodurch sicherte sich Napoleon den Einfluß in Deutschland? Welche Zugeständnisse und Auslagen wurden den Mitgliedern des Rheinbundes gemacht? Wann wurde das deutsche Reich aufgelöst, und wie sah es unter der Regierung Franz I. von Oesterreich aus? §. 35. Krieg Preußens und Rußlands gegen Napoleon. Wodurch wurde der friedliebende Köuig Wilhelm zum Kriege gegen Napoleon veranlaßt? Wo wurden die Hauptschlachten in diesem Kriege geschlagen, und * welchen Ausgang nahmen sie für Preußen? Welche Macht unterstützte Preußen, und mit welchem Erfolge? Welche harten Bestimmungen enthielt der Friede von Tilsit für Preußen? Welche Absicht hatte Napoleon bei Erlassung des Dekrets der Eontiuentalsperre? Welche Männer belebten das nationale Bewußtsein der Deutschen trotz des französischen Druckes? §. 36. Unterwerfung Portugals und Spaniens. Ans welche Weise ließ Napoleon den Regenten Portugals und Spaniens ihre Verbindung mit England büßen? Ertrugen die Portugiesen und Spanier das fremde Joch? §• 37. Neuer Krieg zwischen Frankreich und Oesterreich. Welcher Aufschwung machte sich in Oesterreich bemerklich, und welcher Mann übte hierbei großen Einfluß? Welchen Verlauf nahm der Krieg zwischen Oesterreich und Frankreich, und welche Bestimmungen enthält der Friede von Schönbrunn? Aus welchem Grunde standen die Tiroler gegen die Bayern und Franzosen auf? Welche Männer begeisterten im Norden das Volk zum Aufstande gegen den Bedrücker? Welche zweite Ehe ging Napoleon ein? Welche Veränderungen traten in Holland und Schweden ein? §. 38. D er russisch-französische Krieg. Aus welchen Gründen bekriegte Napoleon Rußland? Wie erging es dem französischen Heere und den Verbündeten Napoleons in diesem Kriege?

19. Mnemonische Bearbeitung der Welt- und Cultur-Geschichte - S. 174

1867 - Flensburg : Herzbruch
m Hof und für den angestammten Herrscher. Heldenmütige Vertei- digung von Saragossa. — Aufstand der Tyroler unter An- dreas Hofer und Speckbacher. — Die Unternehmungen des Obersten Dörnberg und des tapfern Majors Schilt sowie der Zug des Herzogs von Braunfchweig-Oels waren Vorboten des norddeutschen Volkskrieges. Heiliges Feuer, wie glühst du schon hie und da! 290. Das französische Laiferrcich auf feiner Höhe. 1810. Napoleon auf dem Gipfel feiner Macht. Sein Reich zählte in 130 Departements 42 Millionen Unterthanen und erstreckte sich von den Pyrenäen bis an die Ostsee und von Hamburg und Lübeck bis Gaeta. Dazu kam, daß die meisten übrigen Staaten Europas mittelbar von ihm abhängig waren. Man konnte ihn als den Dictator des europäischen Festlandes betrachten. Für das Jahr, in welchem der deutsche König Otto I., der Große, die römische Kaiferwürde erhielt, behielten wir das Wort: „Ich bius!" Jetzt lag Deutschland gänzlich darnieder, und anschließend an jenes Wort lassen wir den übermächtigen Beherrscher Frankreichs sprechen: Jetzt bin ichs! 1796. Der General Bonaparte vermählte sich mit Josephine, derwittwe des enthaupteten Generals Beauharnais. 1810. Der Kaiser Napoleon hob die kinderlose Ehe mit der in Frankreich sehr beliebten Josephine auf, angeblich eines bei der Trauung be- gangenen Formfehlers wegen, und vermählte sich mit Marie Louise, der Tochter des Kaisers Franz I. von Oesterreich. Vergieb, — jetzt muß ich eine Kaiserstochter haben. 1811 verkündigte Napoleon den Großwürdenträgern feines Reiches die Geburt seines Sohnes mit den Worten: „Es ist ein König von Rom!" Die darin ausgesprochene Hoffnung, daß er seinem Sohne das römische Weltreich hinterlassen werde, erfüllte sich nicht. Ge- trennt von Vater und Mutter, lebte der Kaisersohn als Herzog von Reichstadt in Wien. 32. Er starb und ward in Schönbrunn beigesetzt. Hätte — man die Königskrone für spätere Zeiten gespart! 1811. Die bei der Geburt feines Sohnes ausgefprochene Hoffnung läßt schließen, daß sich Napoleon auf feiner stolzen Höhe noch völlig sicher glaubte. Uebrigens konnte das auf der pyrenäischenhalbinfel ström- i

20. Die Geschichte der Völker - S. 109

1835 - Dresden [u.a.] : Arnold
Oesterreich. 10s) Oesterreich durch die Vermählung des Großherzogs Franz mit Maria Theresia, der ältesten Tochter Kai- sers Karl Vi., vereinigt. Die südlichen oder katholischen Niederlande, welche Oesterreich ebenfalls seit 1713 besaß, wurden während des französischen Nevolutionkrieges im Frieden von Campo formio 1797 an Frankreich abgetreten; Oester- reich bekam aber dafür die Stadt Venedig und einen Theil der Besitzungen Venedigs in Ober-Ztalien. — Zn den Jahren 1805 und 1809 führte der Staat zwei sehr unglückliche Kriege gegen Frankreich, verlor die italienischen Länder und wurde sogar durch den Verlust der südlichsten deutschen Provinzen von dem adriatischen Meere abgeschnitten. Durch den Krieg von 1813 an, in welchem Oesterreich sich der großen Verbindung gegen Napoleon anschloß, erwarb es aber alles Verlorene wie- der. Zn Folge des Friedens zu Preßburg, welcher den Krieg von 1805 endigte, legte der gegenwärtige Be- herrscher der Monarchie, Franz, die Kaiserkrone Deutsch- lands am 6ten August 1806 nieder; er hatte aber be- reits i. Z. 1804 das Erzherzogthum Oesterreich als Kaiserthum erklärt, und regiert daher gegenwärtig als Kaiser Franz I. von Oesterreich, da er als römisch- deutscher Kaiser Franz Ii. hieß. Preußen. Zwei Länder, Brandenburg in Deutschland und Preußen in den polnischen Ländern, an dem Pregel ge- legen, sind die Stammländer der gegenwärtigen preuß- ischen Monarchie. Die Mark Brandenburg wurde unter Kaiser Otto l. i. Z. 928 als Schutz gegen die slawischen Völker an-