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1. Geschichtsbilder aus den Reichen der Langobarden und merowingischen Franken - S. 174

1892 - Gütersloh : Bertelsmann
174 Die Franken bis zum Untergange der Merowinger. diese zweite Macht, der das römische Reich erlag. Die Religion Christi wich darin von allen heidnischen Religionen ab, daß sie sich keinen weltlichen Zwecken unterordnen wollte. Zwar waren die Christen die gehorsamsten Unterthanen, aber sie opferten nicht vor den Bildern der Kaiser und ließen sich zu nichts zwingen, was wider ihr Gewissen war. Die blutigsten Verfolgungen, die gräßlichsten Martern, mit denen man den treuen Bekennern Christi zusetzte, hatten keineswegs die Verbreitung des Evangeliums gehindert, sondern sie im Gegenteil nur gefördert. Es blieb dem römischen Staat nichts übrig, als den neuen Glauben anzuerkennen; und von dem Augenblick an, wo dies geschah, gab sich der antike Staat unwissentlich selbst verloren. Der Kamps der beiden sich grundsätzlich gegen- über stehenden Mächte dauerte zwar noch eine Zeitlang fort, aber der endliche Sieg mußte der lebensfrischen über die altersschwache, überlebte zufallen. Der antike Staat ruhte ganz und gar aus dem Grundsätze, daß der einzelne Mensch nur um des Staats willen da sei und daß sein Wert nach seiner Bedeutung für den Staat ausschließlich bemessen werden dürfe; daher das Egoistische, Tyrannische, Absolutistische des römischen Staats. Das Christentum mit seinen erhabenen Lehren von Nächstenliebe und Selbstentäußerung erkannte diese Tyrannei nicht an; es erkannte nicht mehr den Bürger allein, sondern den Menschen an sich und damit auch den Sklaven und den Barbaren als ein Kind Gottes an, das ebensoviel Recht auf Liebe und Schutz wie der Kaiser selbst beanspruchen darf, wenn es nur glaubt. Wohl blieb diese Lehre nicht rein von menschlichen Einflüssen, nämlich dann, wenn der Staat irgendwie der Religion obsiegte; die Erhebung des Christentums zur Staatsreligion war zwar ein äußerer Sieg, aber im Grunde eine innere Niederlage des Christentums; und wenn in Byzanz Staat und Kirche sich enger verbanden, so mußten beide Einbuße erleiden; es konnte sich der alte Staat in widerlich entstellter Gestalt allerdings noch lange halten; aber dabei unterlag eben auch die wahre Religion, und unter der Despotie der griechischen Kaiser bildete sich ein neuer Kultus, der weit mehr Römisch-Heidnisches in sich barg, als seine Anhänger glaubten. Viel reiner erhielt sich die weströmische Kirche, aber sie konnte dies nur, weil sie aufstieg, während der weströmische Staat zusammensank. Seitdem das Christentum als Staatsreligion anerkannt war, brachen nun bekanntlich in seinem Innern heftige Streitigkeiten aus, die auch das römische Reich nicht wenig erschütterten. Vor allem war es der Streit über das Verhältnis der beiden Naturen in Christo, eine Frage, die eigentlich kein Menschenverstand lösen kann, die aber doch entschieden werden mußte, weil der Zweifel, den Arius an der Gottgleichheit Christi ausgesprochen hatte, eine Grundlage des christlichen Glaubens zu erschüttern drohte. Nachdem endlich die arianische Lehre als Ketzerei (325) verworfen

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1. Für den Schüler - S. 56

1837 - Berlin : Schultze
56 Einen Zeitraum von sieben Tagen nennt man eine Woche, und einen Zeitraum von vier Wochen einen Monat, welcher Name vom Monde herkommt. Letz, terer ist nämlich in dieser Zeit ein Mal ganz erleuch, tet (Vollmond), ein Mal ganz dunkel (Neumond) und zwei Mal halb erleuchtet (erstes und letztes Viertel). Die Namen der zwölf Monate, die ein Jahr ausmachen, sind euch bekannt. Nur zu einem derselben, dem Februar, gehören gerade vier Wochen oder acht und zwanzig Tage. Vier Monate, die ihr euch leicht an dem Worte Ap,Jun,Se,No merken könnt, haben jeder dreißig Tage. Von den übrigen sieien Mo, uaten hat jeder ein und dreißig Tage. Das gurze Jahr enthält 52 Wochen oder 365 Tage, jedoch ist alle vier Jahre ein Schaltjahr von 366 Tagen; der Februar hat dann 29 Tage. Wenn zehn Jahre verflossen sind, so lagt man: Ein Jahrzeh end ist zu Ende. Ein Zeitraum von hundert Jahren heißt ein Jahrhundert, md ein Zeitraum von tausend Jahren ein Jahrtausend Wiederholung der Aeiteintheilungen. 60 Secunden...............machen eine Minute. 60 Minuten.................. — eine Stunde. 24 Stunden.................. — einen Tag. 7 Tage...................... — eine Woche. 80 Tage oder 4 Wochen ... — einen Monat. 365 Tage oder 52 Wochen oder 12 Monate........... — ein Jahr. 10 Jahre................. — ein Jahrzehend. 100 Jahre oder 10 Jahrzehende — ein Jahrhundert. 1000 Jahre oder 100 Jahrzchende oder 10 Jahrhunderte ... — ein Jahrtausend. Unsere Jahreszahl 1837, welche aus einem Jahr, tausend, acht Jahrhunderten, drei Jahrzehenden und sie, den Jahren besteht, gibt uns an, wie viel Jahre seit der Geburt unsers Heilandes verstrichen sind. Die Zeit vor Christi Geburt bestimmen wir gleichfalls nach dieser wich, tigen Begebenheit. Wir sprechen daher von Jahren vor Christi Geburt und von Jahren nach Christi Geburt. Nach Christi Geburt wird vorwärts, vor Christi Geburt rückwärts gezählt. Die Welt wurde 4000 Jahre vor Christi Geburt erschaffen; wir sagen also: Dieß geschah im Jahre 4000 vor Christi

2. Das Nöthigste aus der deutschen Sprachlehre, Geographie, bayerischen Geschichte, Naturgeschichte, Naturlehre, Himmelskörperlehre, Zeitrechnung, Körper- und Seelenlehre, so wie vom Kopf- und Tafelrechnen - S. 109

1858 - Passau : Elsässer u. Waldbauer
109 59. Wegen großer Vermehrung und wohl auch aus Mange! an Lebensmitteln, wanderten (ungefähr 600 Jahre vor Christi Geburt) aus Frankreich 2 Heereshaufen, wovon der eine den Bellowes, der andere den Sigoweszum Anführer wählte. Bellowes und Sigowes waren die Söhnerin er Schwester des fränkischen Königs Ambigat. 60. Bellowes und seine Schaaren zogen über die Alpen nach Italien, und sehten sich daselbst fest. Die Böser erbauten da mehrere Städte, und eroberten unter ihrem Feldherrn Brennus (390 I. v. Chr.) die Stadt Rom. Sie führten mit den Rö- mern beständig Krieg, unterlagen aber endlich der römischen Uebermacht; daher sie nach Servien zogen, wo sie 42 Jahre vor Christi Geburt durch einen schrecklichen Ueberfall von den Daziern beinahe gänzlich aufgerieben wurden. Seit dieser Zeit hörte man nichts mehr von dem Schicksale dieser Bojer. 61. Sigowes und sein Volk zogen nach dem heutigen Böh- men, batten aber auch immer mit benachbarten Völkern, beson- ders mit den Markomannen zu kämpfen; weßhalb ihre Nach- kommen von da wieder auswanderten, und sich 8 Jahre vor Christi Geburt, in der Gegend niederließen, wo der Inn in die Donau fließt. Hier erbauten sie sich unter dem Schuhe der Römer eine feste Stadt Bojodurum oder die heutige Innstadt bei Paffau, und verbreiteten sich aufwärts bis zum Ursprünge der Donau. ^62. Bayern, welches einst den Namen Vindelizten hatte, war noch voll undurchdringlicher Wälder, Sümpfe und Moräste, und wurde erst nach vielen Jahren durch angelegte Städte und Dörfer freundlicher und bewohnbarer gemacht. Uebrigens war Bayern sehr groß; denn es erstreckte sich östlich bis an den Kahlen- berg bei Wien, und faßte südlich ganz Salzburg und Tyrol in sich; westlich machte der Lech, und nördlich die Donau die Grenze. 63. Die alten Bojer waren Heiden, rohe, kriegerische Leute; 59. Warum wanderten die Bojer aus Frankreich? — Wer waren Bel- lowes und Gigowes? 60- Wohin zog Bellowes? — Wie erging es den Bojern? — Was erzählt uns die Geschichte ferner von ihnen? 61. Wohin zog Sigowes? — Was sagt uns die Geschichte von die- sen Bojern? — Welche Stadt erbauten sie da? 62. Sah Bayern damals auch schon aus, wie heut zu Tage? — Wie groß war damals Bayern? 63. Wie war der Charakter der alten Bojer? — Was verehrten Sie für Gottheiten? — Wo verrichteten sie ihren Götzendienst? — Wie nann- ten sie ihre Priester?

3. M. J. E. Fabri's, Professors der Philosophie in Jena, Elementargeographie, Dritter Band - S. 661

1790 - Halle : Gebauer
Das Oömannische Reich. 66i In Creta, so wie auf verschiednen Inseln desarchipelagus, ist der Aussatz eine sehr gewöhnliche Krankheit. Die Unglück- lichen, welche damit behaftet sind, müssen sich in kleinen arm- seligen Häuschen aufhalten, welche an der Landstraße stehn, aus welchen sie nicht heraußgehn dürfen. Gemeiniglich haben sie bey ihren Hütten emen kleinen Garten mit Gemüse, und Federvieh. Hiervon und von den Almosen der vorübergehenden Reisenden frist-en sie ihr elendes und schmerzvolles Leben. Diese Krankheit ist indessen nur unter gemeinen Leuten bekandt. 2) Garirorm oder Thcra, welche schon vor Christi Geburt unter heftigem Erdbeben, wie andre kleinere benach- barte Inseln, aus dem Meere hervorgestiegen ist; 237 Jahr vor Christi Geburt wnrdedie Insel Thcrcrhrñ vontk)era getrennt. 197 Jahr vor Christi Geburt erschien eine neue Insel zwischen der Insei Therasin und Chera. Man nannte sie Hiera, setzt heißt sie grande Eñmmeni (die große Verbrannte). Die Erschütterung, welche die Insel hervorbrachte, wurde zu Bdodus und fast durch ganz 21 fien verspürt. Im Jahr 46 nach Christi Geburt erschien eine neue Insel Ctbiß. Im Jahr 713. (726.) zeigten sich alle die Phänomene, die von derglei- chen Ausbrüchen unzertrennlich sind,, mit verdoppelter Wuth; doch formirten die vom Meere ausgeworfnen Materien keine neue Insel, sondern schlossen sich nur an der von Hiera an; 1427. erhielt Hiera nach eben solchen Ausbrüchen einen gleichen Zuwachs; 1573. erschien nach einem Ausbruch eine kleine In- sel, die jetzt die klemc Lammem heißt; 165o. tobte cs von ueuem in Samldm und den umliegenden Gegenden; doch kam blos eine große Bank zum Vorschein. Noch im Jahr >707. erzeugte ein schrecklicher Ausbruch, der über ein Jahr dauerte, eine neue Insel, zwischen der großen und kleinen Cammeni-Insel, ein Ländchen, welches einen weißen und weichen Stein enthielt, und mit einer großen Anzahl fri- scher Austern bedeckt war, die sonst znsantorin sehr selten sind. In wenig Tagen wuchs die neue Insel auf 20 Fuß in die Höhe, und doppelt so viel in die Breite. In der folgenden Zeit sah man eine ganze Kette von schwarzen Felsen mit dickem Rauche. Einige Tage darauf wurde das Wasser in der Nähe dieser Felsen heiß, sing an zu kochen, und man fand viele tobte Fische am Ufer. Bey einem fürchterlichen Getöse schossen Flam- men aus dem Meere, die ausgespienen Felsenstücke sammelten T t 5 sich

4. Ausser den noch übrigen Theilen von Europa, ganz Asien, Afrika, Amerika und Südindien - S. 529

1782 - Halle : Gebauer
Das Osmannische Reich. 52- 2) Napoli di Malvasia (Monembasia), der Sitz eines griechischen Bischofs an einem Meerbusen, wegen ihres Malvasierweins von alten Zeiten berühmt. Sie ist gut befe- stigt, da die schmale Erdzunge, durch welche sie mit der Halb- insel von Natur zusammengehangen, durch 2malige Einschnitte, worüber Brücken gehn, davon getrennt worden. 3) Misitea, vor Alters Sparta, eine wegen ihrer L grossen Vorstädte noch weitläufige Stadt mit einem festen Schlosse auf der Spitze eines hohen Berges, und der Sitz eines Bischofs. 4) Mama, ein Flecken mit einer ganzen Landschaft, von welcher die Einwohner Mamotten genennt werden. Sie sind von den Türken noch nie bezwungen worden. Ihre emzige Beschäftigung ist Seeräuberey. Diejenigen, welche ein Fahr- zeug auftreiben können, kreutzen auf der See; die andern Ue- gen in den Felsen und lauren auf die Schiffe, die an den Küsten scheitern. Christen verkaufen sie an die Türken, und Türken an christliche Kaufleute. 5) Modott, eine Festung mit einem Hafen, der Sitz eines Bischofs. Hiebey bemerken wir diejnsilti: i) im Mittellän- dischen Meere, 2) im Jonischen Meere. Im Mittelländischen Meere ist i) Landra oder Creta. Sie hat viele Felsen, aber auch fruchtbare Thaler. Die Hauptstadt ist Landra. 2) Gantorm oder Thera, welche schon vor Christi Geburt unter heftigem Erdbeben, wie andre klei- nere benachbarte Inseln aus dem Meer hervorgestiegen ist; 237 Jahr vor Christi Geburt wurde die Insel Cderasia von Thera getrennt. 197 Jahr vor Christi Geburt erschien eme neue Insel zwischen der Insel Thcrasia und Thera. Man nannte sie Hrera, jetzt grande Lammenr (die grosse Verbrannte). Die Erschütterung, welche tue Insel hcroorbrachke, wurde zu Rhodus und fast durch ganz Asien verspürt. Im Jahr 46 nach Ehr. Geburt erschien eme neue Insel Thia Im I. 71; (726) zeigten sich alle die Phänomene, die von dergleichen Aus- brüchen unzertrennlich sind, mit verdoppelter Wuth; doch for- mirten die vom Meere ausgeworfnen Materien keine neue Insel, sondern schlossen sich nur an der von Hiera an; 1427 erhielt Hiera nach eben solchen Ausbrüchen emen gleichen Zuwachs; U s L57z

5. Geschichte des Mittelalters - S. 173

1884 - Leipzig : Teubner
- 173 gierungshandlungen verantwortlich. Der Gesetzgeber oder sein Bevollmchtigter hat Gesetzesbertretungen durch den Fürsten zu prfen, leichtere darf er hingehen lassen, um nicht die Autoritt des Fürsten beim Volke zu untergraben, schwerere bedrfen der Bestrafung durch den Gesetzgeber. Dieser kann selbst die Absetzung der Regierungsgewalt aussprechen. Als vor-nehmsten Grund des Unfriedens in den Staaten bezeichnet die Schrift den von den Ppsten als Stellvertretern Christi erhobenen Anspruch auf die oberste Gerichtsbarkeit und Strafgewalt auch der alle weltlichen Fürsten, zumal der den rmischen Kaiser. Dieser Anspruch wird als unberechtigt scharf zurckgewiesen, und Gelehrte und Machthaber werden zu vereinter Bekmpf-nng desselben in Schrift und That aufgefordert. Ja auch das Recht, Priester und Laien zu richten, wird den Ppsten und Bischsen bestritten; sie drfen dasselbe hchstens im Auftrage des weltlichen Gesetzgebers und nach den von ihm ausgestellten Grundstzen ausben. Die Gewalt der Prie-ster beschrnkt sich auf die Verkndigung der Lehre Christi und Spendung der Sakramentes) Die Exkommunikation darf nur von der Gemeinde der Glubigen oder einem Generalkonzil verhngt werdend) bertretungen weltlicher Gesetze durch Bischfe und Priester gehren vor das Forum des Welt-lichen Gerichts und sind um so strenger zu bestrafen, da die Geistlichen in-folge ihrer hheren Bildung gut und bse besser zu unterscheiden verstehen, als der ungebildete Laie. Die von den Ppsten geforderte Exemtion aller geistlichen Personen mache die weltliche Gerichtsbarkeit fast zu einer blo schein-baren und habe fr die Gesamtheit die schwersten Nachteile im Gefolge. Die Zahl der Priester im Staate darf der Regent festsetzen, damit ihr berma nicht die Staatsgewalt gefhrde. Die Priester sind zwar Diener der gtt-lichen Gesetze, aber es steht ihnen nicht zu, durch Strafen die Glubigen oder gar die Unglubigen zur Befolgung derselben zu zwingen.3) Sie wrden sich dadurch einen Eingriff in das Machtgebiet des gttlichen Richters im Jenseits erlauben. Dnrch Beispiel und Lehre allein sollen die Priester auf die Laienwelt einzuwirken suchen. Der Ketzer kann also nur fr Hand-lnngen, welche gegen das menschliche Gesetz verstoen, vor das weltliche Ge-richt gezogen werden; sr seine Hresien, soweit sie die Kirchenlehre betreffen, steht er dem gttlichen Richter im Jenseits zu Recht. Nach Christi Beispiel mssen die Priester in Armut und Eigentumslosigkeit leben; wer behauptet, man knne eine Sache oder deren Gebrauch nicht haben, ohne sie zu besitzen, lehrt eine verderbliche Ketzerei. Alle Geistlichen, sie seien Bischfe oder Priester, sind einander gleich, kein Bischof besitzt eine hhere Autoritt als der andere, folglich auch nicht der von Rom.4) Petrus hat nicht der den anderen 1) Def. pac. Ii, 6 bei Goldast Monarchia Ii, 204flg. 2) Def. pac. 1. c. p. 207, Z. 48flg. Laederetur tarnen sie injuste perculsus a sacerdote pro statu vitae prae-sentis gravissime quasi, ut quia diffamatur et civili communicatione privatur. Et propterea dieendum, quod licet ad tale iudicium promulgandumrequiratur vox et actio sacerdotis, non tarnen ad aliquem solum aut tantummodo ad ipsorum colle-gium pertinet iudicium coactivum et praeeeptum dare de excommunicandis aut absolvendis; sed talem statuere iudicem, cuius videlicet sit reum et examinare, iudicare, absolvere aut condemnare, sie publice diffamandumautafideliumconsor-tio praecidendum pertinet ad fidelium universitatem in communitate illa, in qua debet aliquis tali iudicio iudicari, vel ad superiorem ipsius vel ad concilium generale etc. 3) Def. pac. Ii, 10 p. 216flg. 4) Def. pac. Ii, 15 p. 239, Z. 34flg.: probabiliter mihi videtur, quod omnes sacerdotes habent eundem (nmlich: sacer- dotalem characterem d. h. potestatem conficiendi sacramentum eucharistiae ac

6. Lehrbuch der Geschichte der älteren orientalischen Völker und der Griechen - S. 2

1880 - Frankfurt am Main : Diesterweg
2 . Einleitung. I. 1. wurde. Die eigentlich geschichtliche Zeit der Volker beginnt erst, wenn die Er-eignisse durch Inschriften, Urkunden und zuletzt in Geschichtswerken aufbewahrt werden. Das durch die Sage Aufbewahrte gibt uns aber oft ein vortreffliches Bilo von der ersten Entwicklung eines Volkes, und wird darum in den Geschichts-werken vorangeschickt. Die Weltgeschichte pflegt- man einzuteilen in: 1. Die alte Geschickte, von den ltesten Zeiten, d. h. von ungefhr 4000 v. Chr. bis zum Untergang des westrmischen Reiches 476 n. Chr. 2. Die mittlere Geschichte, bis 1517 n. Chr. 3. Die neue Geschichte, von 1517 bis auf unsere Tage. Die Geschichte des Alterthums zerfllt in 2 Theile: 1. Die Zeit der lteren orientalischen*) Völker. 2. Die griechisch-rmische Zeit oder das klassische^) Alterthum. Von der Zeit, da die erste menschliche Bildung anfngt, bis jetzt zhlt man nicht ganz 6000 Jahre. Vor Christi Geburt werden die Jahre abwrts gezhlt, von Christi Geburt an aufwrts. Die Cultur blieb lange Zeit auf den Orient (das Morgenland) beschrnkt; erst um 1000 v. Chr. trat Europa in die weltgeschichtliche Entwicklung ein. Die alten Culturvlker sind: die Chinesen, die gypter und die thiopier, die Babylonier, die Assyrier, die Phnizier, die Israeliten, die Inder, die Meder, die Perser, die Griechen und die Rmer. Von diesen Vlkern bewahrten die Chinesen und die Inder ihre Cultur der Urzeit ohne weitere Entwicklung bis zur gegenwrtigen Stunde. Drei Hauptdinge haben wir bei jedem Volke zunchst zu betrachten: 1. sein Religionswesen; 2. seine Staatsformen und 3. seine Er-zeugnisse in Kunst und Literatur.f) 1. der Religion. Das Wesen der Religion ist, die Verbindung des Geschpfes mit dem Schpfer zu unterhalten. Die Sehnsucht, in dieser Verbindung zu beharren, besitzt jeder Mensch, sowie jedes Volk- sie hat aber.'bei den verschiedenen Vlkern einen verschiedenen Ausdruck gefunden. Als die Menschen aus dem Hochlande Asiens fortzogen, ging der Glaube an einen Gott (der Monotheismus) verloren. Nur die Israeliten oder Juden bewahrten sich denselben. Die sichtbare Natur verdrngte den Gedanken an den einen, unsichtbaren Schpfer derselben, und die Menschen verehrten, was ihr Auge von seineu Werken schaute: die Sonne, die Gestirne oder die auf dem Erdboden wirkenden Krfte, insofern sie ihnen ntzlich oder schdlich waren. So e-ntstand die Vielgtterei (der Polytheismus) im Heidenthum. Der eigentliche Sinn der heidnischen Religionen ist oft verhllt unter Symbolen (Sinnbildern) und Ceremonien (Feierlichkeiten) der verschiedensten Art. Das Verhltni, in dem die als gttliche Wesen gedachten Naturkrfte zu einander stehen und die uerung dieser Krfte wurden in dichterische Bilder gekleidet und als Geschichten erzhlt. So entstand die Mythologie (Götter- oder Sagen-lehre, Mythos Sage). , t Die Vorstellung von den Gttern hing bei den Vlkern des Alterthums sehr von der Natur des Landes ab, das sie bewohnten. Der Mensch verehrte die Götter, er suchte sie durch Dienste, durch Bitten und durch Gebete zur Ge- *) orientalisch heit stlich, morgenlndisch. **) klassisch heit mustergiltig. Da nun, was die Griechen und Rmer geschaffen haben, sllr uns mustergiltig geworden ist, so nennt man diese Völker die klassisch en; und was von ihnen stammt, heit antn (alterthmlich). f) Unter Literatur versteht man alle schriftlichen Werke der Dicht- und Rede- Kunst sowohl als der Wissenschaft.

7. Abth. 2 - S. 40

1804 - Berlin : Mylius
40 So wird also die Zeit eingetheilt in Stunden und deren kleinere Theile (Minuten, Sekunden), in Tage, Wochen, Monate und Jahre Hundert Jahre hei- ßen ein Sakulum oder Jahrhundert. Wir zahlen seit Christi Geburt schon über is Jahrhunderte. Nicht alle Völker haben diese Zeitrechnung, weiche wir haben. Die Juden z. B. zahlen ihre Jahre non Erschaffung der Welt an, die, wieste glauben, 3761 Jahre vor Christi Geburt geschehen ist. Man nennt eine solche wichtige Begebenheit (wie z.d. die Geburt Christi für uns Christen ist) eine Epoche, dergleichen ihr im Kalender mehrere angegeben findet. Derkalend r, den ich schon etliche mal erwähnt habe, und den ihr vermuthlich alle kennt, ist ein Buch, weiches die Zeitrechnung und andre nützliche Dinge, aber auch manches Unnütze enthalt. Das Nothwen- digste darin ist die Anzeige der Tage, Wochen und Monate durchs ganze Jahr; die Bestimmung der Festtage, der Abwechslungen des Mondes und der etwan einfallenden Sonnen - und Mondfinsternisse. Die Wochentage erhielten in alten Zeiten ihre Namen von gewissen Sternen, weil man glaubte, daß ste Ein- fluß auf die Erde und die menschlichen Angelegenheiten hät- Ansanf des lw.ien Jahres auf den isten Januar gesetzt, tnifr den 21(len Der. zum Anfange des Winters angenommen. Den Listen März ist Tag und Nacht gleich, und dies ist der Anfang des Früblwqs. Am Listen Juni habe» wir den tanastrn Tag und Sommers Anfang. Am Lzsten Sep« tember ist abermals Tag und Nacht gleich, und dann fangt sich unser Herbst an. — Uebeigens weidet ihr mehr hievon in dem zweiten Theil des Lesebuchs finden.

8. Alte Geschichte - S. 80

1779 - Leipzig : Weidmann
82 I Hauptth. Alte Gesch. Ii B. 4 Abschn. sechzig Jahre vor Christi Geburt, an diesen iu- nerlichen Unruhen der Juden dergestalt Antheil, daß sie ihnen nach Gefallen Fürsten fetzten; son- dern es gelangte auch eben unter diesem Anse- Heu und Schuhe der Römer Merodes, ein ta- pferer Herr aus Idumaa oder dem Lande der Edomiter gebürtig, etwan vierzig Jahre vor den Zeiten Christi, auf den königlichen Thron der Juden. Er war zwar sehr unternehmend, tapfer, klug oder vielmehr arglistig, und glück- !ich in der Erreichung seiner Absichten; zugleich aber war er einer der grausamsten Fürsten, un- gerecht und gewaltsam, dem Scheine nach ein Eiferer für die jüdische Religion, und gleich, wohl auch ein Beförderer der heidnischen. Un- ter diesem Könige also lebten die Juden, als Chri- fim in die Welt kam, und hatten ihrer eigenen Aufführung die Bedrückungen zu danken, wel- che sie von ihm ausstehen mußten, und eben so, wohl die höchste Oberherrschaft der Römer, die sie auch nicht ohne Grund als eine göttliche Stra- fe betrachteten. Wichtigkeit Iv. Mit diesen Zeiten hören zwar die Ju- barkctt^er noch nicht auf, ein sehr merkwürdiges Volk jüdischen zu seyn. Aber bis hieher waren sie cs in der Geschichte, Welt; auch ihre Religion, und bald ihr ganzer Zustand wurden von Christi Zeiten an ei- ner ungemeinen Veränderung unterworfen, und müssen daher erst mit der Geschichte der christli- chen Religion in Verbindung gebracht werden. Hier /

9. Theil 3 - S. 438

1814 - Berlin : Duncker & Humblot
430 Fünfter Zeitraum. \ Von Christi Geburt bis auf den Untergang des Kaiserthums in Rom. > — bis 476 nach Chr. 1. Chineser und Indier. Ehe wir in die großen Begebenheiten dieses neuen Zeitraums eingehen, wollen wir einen fluchtigen Blick auf ein Paar asiatische Nationen werfen, die wegen ihrer gar zu großen Cutter genheit den Römern nie genauer bekannt gewor, den sind, deren Geschichte aber vielleicht sehr in- teressant seyn würde, wenn man sie ausgezeich- net hatte. Beide Völker, Chineser und Indier, haben ihren ganz eigenen Gang zur Cultur ge- nommen, und scheinen den Gipfel derselben schon vor Christi Geburt erreicht zu haben. Zetzt /

10. Kurzer Inbegriff der nützlichsten Wissenschaften für die Jugend - S. 118

1816 - Potsdam : Horvath
n8 Geographie führten, denn wie wichtig ist öfters die genaue Bestimmung eines Tages? aber leider herrscht darin noch manche Verschiedenheit. Selbst die Einwohner der verschiedenen Staaten, welche sich zur jüdischen Religion bekennen, behalten noch . untereinander die alte Zeitrechnung bei, welche vor Christi Geburt im Orient angenommen war, und fangen d§6 Jahr ungefähr um die Zeit des Herb- stes an, wogegen die übrigen Europäer dasselbe kurz nach dem Eintritt des Winters anfangen«. Auch rechnen die Israeliten den bürgerlichen Tag. nicht, wie die übrigen Staatsbürger, von Mitter- nacht, sondern vom Untergange der Sonne an; eben so auch die Italiener, welche noch dazu die 24 Stunden bis zum andern Abend ohne Absaß fortzählen. Der Tag der Ruhe und der bestimm- ten Gottesverehrung, wozu die Christen Len Sonntag angenommen haben, ist bei den israe- litischen Glaubensgenossen von den ältesten Zei- ten her noch immer der Sonnabend, dagegen bei den Muhamedanern der Freitag. Letztere fangen auch ihre neue Zeitrechnung von der Flucht ihres Propheten aus der Stadt Mekka nach Medina, 622 nach Christi Geburt, an, welchen Zeitpunkt sie Hegira nennen, wogegen wir Chri- sten unsre Zeitrechnung von der Geburt Jesu, die Israeliten aber noch immer von der sogenannten Schöpfung der Erde, (d. h. von der muthmaßli- chen Veränderung-, wodurch die Oberfläche der Erde ihre jetzige Gestalt erhielt,) 3762 Jahr vor Christi Geburt, anfangen. Die alten Römer rechneten von der Erbauung Roms an. Eine solche wichtige Begebenheit, von welcher man ent-

11. Der Jugendfreund - S. 93

1887 - Düsseldorf : Schwann
93 zerbrochen und ist in himmlischer Verklärung aus dem Schatten desselben erstanden. 20. Himmelfahrt Christi. Kaum sind die Gebete und Gesänge des in der Bittwoche durch Felder und Fluren wallenden Volkes verklungen, siehe, da bricht das Fest der glorreichen Himmelfahrt Christi herein, um den heiligen Osterkreis zu beschließen. Das Fest Christi Himmelfahrt ist die letzte Erinnerung aus der Geschichte des Heilandes und der Schlußact der- selben. Das zeitliche Leben des Erlösers verliert sich in die ewige, himmlische Glorie. Er wird zur Rechten des Vaters erhoben und es wird ihm ein Name gegeben, vor dem sich alle Knie beugen. Auf dem Ölberge, wo er einst in Todesangst gerungen, stellte er sich den Jüngern noch einmal dar, befahl ihnen, in Jerusalem zu bleiben und dort die Ankunft des heiligen Gei- stes zu erwarten. Dann erhob er seine Hände, segnete sie; und siehe, noch während er Segen erteilt, wird er vor ihren Augen erhoben, und ein lichtes Gewölk entzieht ihn ihren Blicken. So ist er wieder zum Vater gegangen, von dein er gekommen war; so ist er, nachdem er das Werk der Erlösung vollbracht, zurückgekehrt in die Herrlichkeit, die er beim Vater hatte, noch ehe die Welt war. Und seitdem wissen wir, wohin, auch unser Weg geht. Ihm nach geht er, denn Jesus wollte uns ja nur vorangehn, um uns dort ewige Wohnungen zu bereiten; auch wir sollen Teil haben an seiner Herrlichkeit auf ewige Zeiten. 21. Mai. 1. Alles neu macht der Mai, macht die Seele frisch und frei, Laßt das Haus! Kommt hinaus! Windet einen Strauß! Rings erglänzet Sonnenschein, duftend pranget Flur und Hain, Vogel- fang, Hörnerklang tönt den Wald entlang. 2. Wir durchziehn Saaten grün. Haine, die ergötzend blühn, Waldespracht, neu gemacht nach des Winters Nacht. Dort im Schatten an dem Quell, rieselnd munter, silberhell, ruht im Moos Klein und Groß wie im Mutterschoß. 3. Hier und dort, fort und fort, wo wir ziehen Ort für Ort. Alles freut sich der Zeit, die verjüngt, erueu't. Wiederschein der Schöpfung blüht, uns erneuend im Gemüt. Alles neu, frisch und frei macht der holde Mai.

12. Der Schleswig-holsteinische Kinderfreund - S. 188

1822 - Altona : Hammerich
188 Vi. Geschichte. I. Geschichte des Vater landes. Die ältesten und berühmtesten Einwofiner de» Nordens, von welchen uns die Geschichte erzählt, Waren die Cimbrer, Teutonen, Gothen, Longo- barden, Sachsen, Angeln und Normanner. Die Cimbrer und Teutonen, welche Jütland und die Her- zogthümer Schleswig und Holstein bewohnten, zo- gen in Jahre vor der Geburt Christi aus ihrem Vaterlande, überschwemmten Deutschland und Frank- reich mit zahlreichen Heeren, und drohten dem da- mals mächtigsten Volke der Welt, den Römern, mit einem Besuche in Italien. Diese, nicht ge- wohnt sich beherrschen und besiegen zu lassen, stellten sich den nordischen Heeren mit furchtbarer Macht entgegen, und, nach dem Verluste von 5 grossen Schlachten, waren sie endlich doch so glück- lich, die gefürchteten Fremdlinge zu besiegen und dadurch von neuen Einfällen in ihr Reich vorläufig abzuhalten. Aber qoo Jahre spater, etwa 190 Jahre nach der Geburt Christi, zogen die nordischen Vol- ker, unter dem Namen der Gothen, aufs Neue aus Dannemark gegen. Schweden, durchschwammen Eu- ropa viele Jahre lang, drangen ins römische Gebiet ein und setzten Sich, im zten Jahrhunderte, sowohl in Italien als in Spanien fest- Die Longobarden, ein anderer nordischer Völkerzug, errichteten ebenfalls, und zwar im 6ten Jahrhunderte, ein eigenes Reich in Italien, welches die Loinbardey genannt wurde.

13. Der Jugendfreund für Schule und Haus - S. 268

1841 - Gütersloh Erfurt : Martinsstift Bertelsmann
Afrika und den größten fthetl Spaniens, nebft dem südli^ chen Frankreich in ihrer Gewalt; und an den Alpen hattet sie das ganze Land am Fuß der Gebirge, nach der Schwei;/ nach Schwaben, Barern und Östreich zu, erobert. Um das Jahr 120 vor Christi Geburt wagte schon kein Volk mehr, ihnen zu widerstehen; sie hielten sich selbst für unbesiegbar und für Herren der Erde. Neben ihnen, in Frankreich und Deutschland, wohnten zwar noch uubezwungene Völkerschaft ten; aber diese hatten so viel schlechtere Waffen, und wv ren darin so viel schlechter geübt, als sie, daß sie nicht ari die Möglichkeit dachten, dieselben könnten ihnen jemals 1 fährlich werden. Sie benannten sie nur im Allgemeinen mit dem wegwerfenden Namen Barbaren. Nach und nastl wurden sie mit den Deutschen soweit bekannt, daß sie viele merkwürdige Nachrichten von ihnen aufschreiben konnten, und wir verdanken denselben Alles, was wir von unsers frühern Vorfahren wissen. Denn diese selbst kannten damals noch keine Schreibekunst, und hätten uns also gar keine Nachricht von sich zurücklassen können. 2. Die alten Deutschen. Zwar, woher diese unsere Vorfahren eigentlich stammten, da sie doch ohne Zweifel zu irgend einer Zeit in das vor»' her wüste Land eingewandert waren, — das können uns auch die Römer nicht sagen. Doch ist es wohl als ausge^ macht anzunehmen, daß sie viele hundert Jahre vor Christi Geburt aus Asien, wo der erste Wohnsitz des Mensches geschlechts war, um das schwarze Meer herum, durch Iw gärn und Polen eingewandert seien, und sich dann immer weiter in den ungeheuren Urwäldern ausgebreitet haben uw ! gen. Denn damit war unser ganzes Vaterland damals ow ' Zweifel noch bedeckt. Die Römer selbst schildern Deutschland, > als sie es kennen lernten, wie ein rauhes, unwirthbarcs, mit Wald und Sumpf bedecktes Land, und können niclst begreifen, wie Jemand dieses Land zu seinem Wohnplatzr wählen könne. Durch ganz Deutschland erstreckte sich, sie erzählen, ein großes Waldgebirge, der Herzynischr Wald genannt, von 60 Tagereisen in der Länge, und mehr | zum Wohnplatz wilder Thiere als der Menschen gemaclst- Von Früchten, die dem Menschen leibliche Nahrung bieten, war Nichts zu finden. Die ersten Einwohner mußten M,

14. Ergänzungsheft für die Provinz Hannover - S. 5

1896 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
1 Alldeutsche Völkerschaften in den Landern der Gins, Weser und Unterellre. 1. Den gemeinsamen Namen Deutsche kannten unsre Vorfahren zur Zeit Christi noch nicht; sie bildeten einzelne Völkerschaften mit besondern Namen. Die Gebiete der heutigen Provinz Hannover, des Herzogtums Braunschweig und des Großherzogtums Oldenburg waren in jener Zeit von Friesen, Chauken, Langobarden, Marsen, Angri-variern, Fosen und Cheruskern bewohnt. An den Küsten der Nordsee, westlich und östlich der untern Ems, hausten die Friesen. Geschützt durch das Meer und weite Moore, bewahrten sie Namen, Wohnsitz und manche Eigenart in Sprache, Sitte und Brauch bis heute. Östlich von ihnen über die Weser hinaus bis zur Unterelbe saßen die Chauken, kühne Seefahrer, die auf leichten Kähnen sich weit ins Meer wagten. An sie erinnert noch jetzt die Stadt Quakenbrück mit ihrem Namen. Am linken Elbufer im heutigen Lüneburgischen siedelten die Langobarden; als trotzige Kriegsmänner waren sie weit und breit gefürchtet. Das heutige Osnabrücksche bewohnten die Marsen, während die Augrivarier die fetten Marschen an der mittlern Weser innehatten; stattliche Rinderherden waren der Reichtum und Stolz dieser beiden Völkerschaften. Das Flüßchen Fuse bezeichnet noch jetzt den Wohnsitz der Fosen. Diese schloffen sich eng an ihre mächtigen Nachbarn, die Cherusker, welche sich im Berglande auf beiden Seiten der Leine, östlich bis Harz und Oker und westlich bis zur Weser, niedergelassen hatten. 2. Diese Völkerschaften wohnten nicht immer in unserm Lande. Sie sind vor Christi Geburt von Osten her über die Elbe eingewandert. Bei ihrem Eindringen fanden sie das Land von Kelten bewohnt; die keltische Bevölkerung war aber nur schwach und konnte dem Andränge unsrer Vorfahren nicht widerstehen. Die Namen, welche sie ihren Ansiedelungen, manchen Bergen und Flüssen gegeben, haben sich jedoch erhalten bis auf diesen Tag. Die Ortsnamen, welche auf mar, lar uni) Iah endigen, sind meist keltischen Ursprungs, z. B. Geismar, Goslar, Wiedelah u. a. Auch der Weser, wisuraha, der Leine, laginah, und dem Deister haben die Kelten den Namen gegeben.

15. Merkwürdige Begebenheiten aus der allgemeinen Weltgeschichte - S. 87

1843 - Altona : Hammerich
87 Dieses grobe Geschütz führte um 1380 ans die Er- findung der H a n d b ü ch s e n. Auch diese scheinen eine deutsche Erfindung zusein. Anfangs waren es nur kleine tragbare Kanonen, die man mit einer Lunte 06.' feuerte. Darauf ward 1517 in Nürnberg das deut- sche Feuerschloß erfunden: ein Hahn mit einem eingeschraubten Kiesel/ und einem davor umlaufenden stählernen Rade, welches ans dem Kiesel Funken schlug. Endlich erfanden die Franzosen den Hahn mit der Pfan- ne, und gebrauchten stakt des gewöhnlichen Feuersteins eine härtere Art desselben, die man Flint nannte; wo- her die Handbüchsen selbst den Namen der Flinten erhielten. — Die Flintensteine werden vorzüglich in Frankreich gefunden; vielleicht aber findet man auch in andern Gegenden noch Ftiutensieinbrüche, wie man de- ren schon in Holland und Tyrvl entdeckt hat. — Das Schießgewehr erlaubt zwar weniger persönliche Tapfer- keit, macht aber die Schlachten minder blutig. 49. Wohlthätiger für die Menschheit find folgende Er- findungen geworden. 1. Das Leinenpapier. Vor Christi Geburt schrieb man auf Blättern, die aus den Wurzelfasern der ägyptischen Papyrusstaude bereitet!waren. Darauf erfand man das Pergament; das sind gegärbte Schaafr oder Ziegenfälle, mit Kunst geglättet. Nach Christi Geburt lernte man das Baumwollenpapier ken- nen, eine Erfindung der Chinesen, das durch die Bu- charei zu den Arabern, durch die Araber nach Con- stantinopel, und von da nach Italien und dem übrigen Europa kam. Es war dünner und bequemer als Per- gament, blieb aber doch immer sehr kostbar. Daher

16. Bd. 1 - S. 160

1911 - Leipzig : Wiegandt
- 160 — deliter in Christi fideles tarn spi-i ituales quam saeculares saevierunt destruendo monasteria ecclesias et pia loca ac christicolas utriusque sexus occidendo spoliando depraedando et plura mala innumerabilia perpetrando, quibus malis ipsi dampnati haeretici et infideles non sunt corrigendi, sed in ipsorum malitia perseverantes inde-fesse die noctuque malum in Christi fideles machinantur, quomodo ipsi ho-mines pretioso Christi sanguine redemp-tos possint occidere et inhumaniter cruciare ac eorum civitates castra opida villas et res invadere et exterminare et praesertim loca, ubi studia generalia pollent et honestus status hominum esse videtur. Quod providi et circumspecti viri proconsules consules et opidani Lip-czenses mature considerantes et pro resistentia dictorum infidelium ac con-servatione fidei apostolicae totis conati-bus se ipsorumque opidum munire et fortificare proposuerunt et isto anno piaesenti magnis laboribus et expensis se submiserunt ad faciendum muros pi opugnacula fossatas, bombardas alia-que defendicula procurantes. Et quia ut dicitur saepefati dampnati haeretici cum pluribus exercitibus iam se ad iter praebuerunt, terras nostras et dominorum circumiacentium iterum invadere praeponunt et praesertim ad dictum opidum Lipczk trans-ferre inibi crudelitatem eorum exercere sperantes, unde nobis pro parte dictorum proconsulum consulum et opidano-ium dicti opidi Lipczk fuit humiliter supplicatum, quatenus ipsis gratiose indulgere, ut ipsi et eorum coadiutores diebus dominicis et festivis in fossatis muris turribus et propugnaculis ac de-fendiculis laborare possent et ipsis laboratoribus sic ad praemissa dispositis haben diese Ungläubigen gegen die in Christo Gläubigen (geistliche und weltliche) grausam gewütet, indem sie Klöster, Kirchen und geweihte Stätten zerstört und Christi Verehrer beiderlei Geschlechts getötet, geplündert und beraubt und weitere unzählige Übeltaten begangen haben; davon sind jene verdammten Ketzer und Ungläubigen nicht abzubringen, sondern beharren unermüdlich in ihrer Bosheit und tun Tag und Nacht Übel wider die Gläubigen in Christo, wodurch sie diese durch Christi teures Blut erlösten Menschen töten und unmenschlich martern und ihre Städte, Burgen, Flecken, Dörfer und Güter und besonders Orte, wo die allgemeinen Wissenschaften (die hohen Schulen) blühen und ehrenwerte Menschen leben, überfallen und (diese) vertreiben. Daher (denn) kluge und umsichtige Männer, Bürgermeister, Ratsherren und Bürger zu Leipzig, eilig Rat gehalten und für den Widerstand gegen die gedachten Ungläubigen und für die Er- haltung des apostolischen Glaubens mit allem Eifer sich und ihre Stadt zu befestigen und zu verschanzen sich vorgenommen haben und in diesem gegenwärtigen Jahre mit vielen Mühen und Kosten auf sich genommen und die Er- richtung von Mauern, Bollwerken, Gräben, Bombarden (Basteien) und anderer Verteidigungsmittel besorgt haben. — Und weil, wie berichtet wird, die ost erwähnten verdammten Ketzer mit mehreren Heeren sich schon marschbereit gezeigt haben, unsere und der angrenzenden Herren Länder wiederum zu überfallen vorhaben und besonders die genannte Stadt Leipzig zu überziehen und allda ihre Grausamkeit auszuüben gedenken, daher sind wir von seiten der genannten Bürgermeister, Ratmannen und Bürger der gedachten Stadt Leipzig demütig gebeten worden, daß wir ihnen gnädigst erlauben, daß sie und die ihnen helfen an Sonn- und Feiertagen an Gräben, Mauern, Türmen, Bollwerken und Befestigungen arbeiten dürfen, und daß wir den zu diesem I Zwecke angestellten Arbeitern aus üblicher

17. Vaterländische Geschichte - S. 1

1902 - Wiesbaden : Behrend
V Abschnitt. Von den alten Deutschen bis zum Ende des 30jährigen Krieges (1648). 1. Die alten Deutschen. 1. Herkunft und Namen. In uralter Zeit, wohl mehrere hundert Jahre vor Christi Geburt, erschienen in den Gebieten zwischen Weichsel, Donau, Rhein, Nord- und Ostsee (im heutigen Deutschland) kühne Stämme eineshirten-volkes aus Sem fernen Asien. Durch ihr Äußeres, durch Sprache, Sitten und Religion zeigten sie sich als Söhne eines Volkes. Aber sie zerfielen in eine Menge von einzelnen Stämmen und hatten nicht einmal einen gemeinsamen Namen. Das waren unsere Vorfahren, die schon vor Christi Geburt von den Römern Germanen (Nachbarn) genannt wurden und sich selbst erst später (im 10. Jahrhundert n. Chr.) Deutsche nannten. 2. Land und Leute. Vor 2000 Jahren sah es in Deutschland ganz anders aus als heute. Straßen und Kanäle, Eisenbahnen und Dampfschiffe gab es nicht. Ungeheure Wälder waren im Lande, Sümpfe und Moore dehnten sich unermeßlich aus. Überall hausten Bären, Wölfe und Luchse, Auerochsen und Elentiere. Die Luft war kalt, der Boden feucht und wenig fruchtbar; doch boten üppige Weideplätze den zahlreichen Viehherden saftige Nahrung. Rauh wie das Land zeigten sich auch die Bewohner. Männer wie Frauen waren von schönem, großem und kräftigem Körperbau; einige ließen das goldfarbene Haar weit über den Nacken wallen, andere drehten sich Locken; trotzig und voll kampfmutigen Feuers blickte das blaue Auge. Als Kleidung diente ein Tierfell oder ein Mantel, durch eine Spange oder eine Nadel auf der Achsel zusammengehalten. Die Wohlhabenden trugen eng anliegende Röcke aus Wolle oder Leinen. Im Kriege bildete der Schädel eines Tieres, an welchem die Hörner und Ohren noch hervorragten, die Kopfbedeckung der Streiter. Die Hauptnahrung bestand in dem Fleische von Rindern, Schafen und Schweinen; auch Milch und Käse wurden viel genossen, Wald und Fluß lieferten Wildbret und Fische. Obst- und Gemüsebau kannte man noch nicht. Von Gerste brauten die Deutschen Bier, doch zogen sie den Met, der aus Gerste und Honig bereitet wurde, dem Biere vor.

18. Nebst einer römischen Eroberungs-Geschichte und Länder-Uebersicht - S. LXII

1807 - Erfurt : Keyser
lxix Nähere Einleitung drey verschiedene Theile zerschneiden läßt. Die erste, die alle- Zeit der Römer währel vom An- fange ihres Staats bis zur Zerstörung der Städte Corinch und Carchago,, welche im Jahre nach Erbauung Roms 6og, vor Christi Geburt 146 erfolgte. In diesem Zeiträume bildete sich die Nation allmählich , mehr aber in Ansehung ih- res politischen Zustandes, als in Ansehung ihrer Literatur, aus. Der letztere Theil drefes Zeit- raums war der blühendste in Absicht der Sitt- lichkeit und wahren Größe dieses Volkes. Die Mittlere Zeit der Römer, erstreckte sich von dem gedachten Jahre an bis zum Tode des M. Äu- relius Amomnus, die Zeit des höchsten Ruhms der Römer, aber auch des Anfangs ihres Ver- falls. Der gedachte Todesfall des Kaiser Aure/ lius und mit ihm der Verfall der Natron, er- folgte im Jahre nach der Erbauung Roms 913, und nach Christi Geburt »fco. Die neuere Zest der Römer endlich dauerte vom Jahre nach Er- bauung Roms 933 bis zum Jahre 1129, oder nach Christi Geburt 376, In diesem Zeiträume fing die Nation an zu verschwinden und verlor endlich ihr Daseyn Alle diese drey Haupt Epo- chen müssen in Absicht der verschiedenen Fächer dieser Beschreibung, wieder in andere Unter- Epochen abgetheilet werden. Ich werde diesel- den bey der einzelnen Ausführung näher emwik- keln, und begnüge mich jetzt nur, die Hauptab- rheilungen angezeigt zu haben. :i : l chh "f'krr " & , ' 21.

19. Julius August Remer's Lehrbuch der allgemeinen Geschichte für Akademieen und Gymnasien - S. 143

1811 - Halle : Hemmerde und Schwetschke
143 Ssterter Zeitraum. Geschichte von der Schlacht bey Act:um bis auf die große Völkerwanderung. Don 3953 O Che. 31) bis zum fünften Jahrhunderte nach Christi Geburt. Erster Abschnitt. Allgemeine Beschaffenheit des vierten Zeitraums. Erstes Kapitel. Chronologie des vierten Zeitraums. $. i. Schwierigkeiten der Chronologie. ^ie mancherlei) Iahrrechnungen dieses Zeitraums vermehren die Schwierigkeiten, die »schon aus den Abweichungen der Jahr- rechnnngen in den vorigen Zeiten entstehen. Auf das Hauptstchr, das Geburtsjahr Christi, kann nicht mit Bestimmtheit angegeben werden. {. 2. Acren. Die Acren, deren sich die Schriftsteller dieser Periode, nebst den ältern, bedienen, sind: i. Die jüdischen: die Acre der Kontrakte, Aera contractuum, 3671 (v. Chr. 312), die Regierung der Makkabäer, 3840 (v. Chr. 143), Herodes Re- gierung, 3944 (v. Chr. 39), die Zerstörung Jerusalems, 70 Jahre vor Christi Geburt; die syrischen Prokonsulen und !die Kaiser. 2. Die spanische: der Anfang des Triumvirats, /Vera hifpanica, 3945 (v. Chr. 3 8). 3. Die ägyptische: die Schlacht bey Actium, /Vera aegyptiaca oder actiacu, 3952 (v. Chr. 31). 4. Die römischen: die Erbauung der Stadt Konstantmopcl, 330 nach Christi Geburt. 5. Die syrischen: die antiochisch- cäsarische Aere, 3934 (v. Chr. 49). 6. Die christlichen: di,r Aera diodetiana ober Martyrum, 284 Nach Chr.; die In - dictions - Epoche; die alexandrinische oder historische Aere, di«e bis zu Christi Geburt 5501 Wcltjahre rechnet und sie ins Jahr 8 unsrer Rechnung seht; und die anriochetlische, die bis zu Chi> Geburt 5493 Jahre zählt.

20. Allgemeine Erdbeschreibung oder Lehrbuch der mathematischen und physikalischen und Einleitung zur politischen Geographie - S. 168

1837 - Sondershausen : Eupel
168 Zweiter Abschnitt: Physikalische Geographie. zurückprallenden Sonnenstrahlen die Atmosphäre weit leichter und stärker erwärmen, während die auf der südlichen Halbkugel ge- legenen Länder in schmale Spitzen auslaufen, und hier jenfeit des 60. Breitengrades keine Spur des Landes mehr gefunden wird. Auch verweilt die Sonne in der nördlichen Hälfte der Ekliptik um 8 Tage länger, als in der südlichen, wodurch eben- falls ein merklicher Unterschied des physischen Klimas erzeugt Werden muß. Sehr merkwürdig ist ferner hierbei, daß das physische Klima man- cher Länder im Laufe der Jahrhunderte sich bedeutend geändert hat, und diese Veränderung nach bestimmten Gesetzen fortwährend vor sich zu gehen icheint. So war Italien um die Zeit von Christi Geburt Vtcl rauher, als jetzt, und Schnee und Eis waren ganz gewöhnliche Er- scheinungen in Rom, wo sie jetzt nur zu den seltenen Ausnahmen ge- hören. Auch Deutschland war um die damalige Zeit viel rauher und unwirthlichcr. Gewöhnlich giebt man als Grund dieser Verände- rung den vermehrten Anbau, die-Ausrodung der Wälder, Trockenlegung der Sümpfe ?c. an; aber war nicht Italien um die Zeit von Christi Geburt bei weitem besser angebaut, als jetzt, und hat nicht, ganz unab- hängig hiervon, auch in einigen Ländern die Kälte zugenommen, wie dort die Wärme? Island und Grönland (Grünland, von sei- nen schönen grünen Küsten also genannt), vor Jahrhunderten blühend und volkreich, werden durch das an ihren Küsten sich anhäufende Eis mehr und mehr unzugänglich, und die Vegetation verschwindet immer wehr auch von den noch bewohnten Küsten. Syrien, Palä- stina und Ägypten sind jetzt ungleich heißer und unfruchtbarer, als früher; dagegen soll das Klima von Sibirien merklich milder werden. Es scheint demnach, daß von Nordwest her die Kalte, und von Südost her die Wärme zunimmt, und dieser Umstand, wenn auch bis jetzt noch nicht genügend erklärt, wahrscheinlich mit der Ab- und Zunahme der Schiefe der Ekliptik und den Veränderungen der Abwei- chung der Magnetnadel in Verbindung steht. Die physischen Jahreszeiten hängen lediglich von dem Stande der Sonne oder der geographischen Breite ab, und werden nur durch die natürliche Beschaffenheit des Bodens modifiât. Wäre die Oberfläche der Erde vollkommen und regelmäßig abgerundet, d. h. fänden auf derselben weder Erhö- hungen, noch Vertiefungen Statt, so würden alle Länder von gleicher Breite auch eine gleiche Temperatur haben, und die Wär- me würde stufenweise von dem Äquator nach den Polen hin gbnehmen, . Die verschiedene Höhe der Länder aber und eine Menge sonstiger Umstände bewirken, daß die physischen Jahres- zeiten von den astronomischen so sehr abweichen, daß nicht nur häufig Länder von gleicher Breite eine gqnz verschiedene Tem?