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1. Bilder aus der sächsischen Geschichte - S. 126

1889 - Leipzig : Veit
126 Zwei preußische Urteile über die Sachsen bei Königgrätz (1866). tionen widmen. Ich rechne dabei aus die Unterstützung der Landesvertreter, denen Ich mit gewohnter Offenheit und altem Vertrauen entgegen kommen werde. Mit derselben Treue, mit der Ich zu dem alten Bunde gestanden bin, werde Ich auch an der neuen Verbindung, in die Ich jetzt getreten, halten, und soweit es in Meinen Kräften steht, alles anwenden, um dieselbe, wie für Unser engeres, so auch für Unser weiteres Vaterlaud möglichst segensreich werden zu lassen. Möge der Allmächtige Unsre gemeinsamen Bemühungen segnen, und Sachsen, wie vordem, ein Land des Friedens, der Ordnung, des thätigen Strebens, der Bildung, der Sittlichkeit und Gottesfurcht bleiben. Teplitz, den 26. Oktober 1866. Johann." 70. Zwei preußische Urteile über die Sachsen bei Königgrätz (1866). Uber die Haltung der sächsischen Truppen in der Schlacht bei Königgrätz, am 3. Juli 1866, berichtet ein preußischer Offizier: „Die Sachsen, das war etwas ganz andres; trefflich geschult, sich mit verzweifelter Tapferkeit wehrend, schien auch das Verhältnis der Ossiziere zu den Soldaten ein ganz andres zu sein, wie bei den Österreichern. Da lag Ordnung und Disziplin darin! Das »klappte« ganz anders, wenn Sie diesen Ausdruck besser verstehen, und ich kann Ihnen die Versicherung geben, daß ein jeder von uns dachte: „Wie schade, daß diese Armee, die der unsern so nahe verwandt ist, uns gegenüber steht!" Der Generalfeldmarfchall Graf Moltke urteilte folgendermaßen: „Daß die Sachsen sich überall und besonders bei Problns ausgezeichnet geschlagen haben, das wissen Sie — auch daß sie die einzigen waren, die in der großen Entscheidungsschlacht nicht von dem panischen Schrecken ergriffen wurden, der die Niederlage der Österreicher in wilde Flucht verwandelte. Eine geschlagene Armee, die, dem Unvermeidlichen sich fügend, ruhig und geordnet das Schlachtfeld verlaßt, kann sich dem Sieger fast ebenbürtig zur Seite stellen, und wollte Gott, daß dies geschehe — und bald." 71. Ein Urteil des Kronprinzen Albert über 1866. Xi6er den Kamps des Jahres 1866 äußerte sich Kronprinz Albert sechs Jahre später dahin: „Bundestreue mußte unsrerseits gehalten werden, ganz gleich wie die Dinge lagen. Jeder, der den Verhältnissen ans den Grund schauen konnte, mußte zu der Überzeugung gelangen, daß

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1. Praktisches Lehrbuch der Sächsischen Geschichte - S. 51

1907 - Leipzig : Wunderlich
— 51 — Prinz Albert verstand es, sich die Liebe und Achtung seiner Soldaten zu erwerben. Darum folgte man gern seinem Befehle. Dies schildert ein anderes Gedicht: „Soldat, das ist mein Leben, Soldat ist meine Lust, Der Kronprinz kommandieret, Trägt Sterne auf der Brust. Er schaut auf uns hernieder, Er reitet uns voran, Es kennet unser Albert Wohl einen jeden Mann. Er tut mit uns kampieren Im Biwak auf dem Feld: ,Guten Morgen, Kameraden!^ Das Leben uns gefällt." Zum Lohne für seinen Mut und sein Geschick erhielt Albert hohe Auszeichnungen und wurde ferner zum Major befördert. So hatte sich Albert seine ersten Sporen als Kriegsheld verdient. 3. Kronprinz Albert als Führer des sächsischen Heeres im preußisch-österreichischen Kriege. Im Jahre 1854 wurde Alberts Vater Johann König von Sachsen. Von der Zeit an hieß Albert Kronprinz von Sachsen. Auch im Frieden widmete er sich mit aller Hingabe dem Heereswesen und bildete sich so zum obersten Heerführer aus. Sein Feldherrngeschick an den Tag zu legen, ward ihm im Jahre 1866 Gelegenheit geboten. In diesem Jahre entstand ein Kriegs zwischen Preußen und Österreich. Der König Johann hielt zu Österreich. Deswegen erklärte Preußen auch an Sachsen den Krieg. Die sächsische Armee war zu schwach, sich allein den Preußen entgegenzustellen. Darum zog Johann mit derselben nach Böhmen. Zuvor wurden die Elbbrücken bei Riesa und Meißen gesprengt, um die Preußen am Vordringen zu hindern. Aber diese besetzten trotzdem rasch ganz Sachsen mit Ausnahme der Festung Königstein. König Johann übertrug den Oberbesehl seines Heeres dem Kronprinzen Albert. Die sächsische Armee wurde dann der österreichischen untergeordnet. Zum ersten Male kämpften die Sachsen bei Gitschin mit. Obgleich sie tapfer fochten, mußten sie doch mit den Österreichern vor den siegreichen Preußen zurückweichen. Dann kämpften sie bei Koniggrätz mit, wo die Entscheidung stattfand. Einen ganzen Tag stritten die Sachsen an der Seite der Österreicher gegen die Preußen. 4*

2. Praktisches Lehrbuch der Sächsischen Geschichte - S. 53

1907 - Leipzig : Wunderlich
— 53 — auf die Deutschen. Auch die Sachsen lagen mit ihrem hohen Führer vor Paris. Bei Brie und Champigny wurden sie Anfang Dezember mit Übermacht von den Franzosen angegriffen und furchtbar beschossen. Trotzdem hielten sie wacker aus, bis ihnen Hilfe nahte und die Franzosen wieder hinter die Mauern von Paris zurück-gedrängt wurden. Gegen Ende Dezember beschossen die Sachsen dann das Festungswerk Mont Avron und erstürmten es. So hatten sich die Sachsen im schweren Kampfe ausgezeichnet bewährt. 5. Die Heimkehr der Sachsen und ihres heldenmütigen Kronprinzen. Nach dem Frieden zogen die Deutschen wieder nach Hause. Auch die sächsischen Truppen kehrten nach der geliebten Heimat zurück. Biele allerdings sahen ihr Vaterland nicht wieder, denn sie hatten im Feindeslands den Heldentod erlitten. Die siegreichen Soldaten wurden bei ihrer Heimkehr jubelnd empfangen. Großartig war namentlich ihr Einzug in Dresden am 11. Juli 1871. Mit Eichenlaub und Tannenzweigen waren die Straßen der Hauptstadt geschmückt. Wer nur irgend konnte, hatte sich aufgemacht, die tapferen Krieger zu begrüßen. Mit rauschender Musik kamen sie gezogen, froh, daß der gefahrvolle und mühselige Feldzug zu Ende war. Voran ritt der Kronprinz Albert, der ruhmgekrönte Führer der Heldenscharen. Er trug jedoch nicht mehr den Degen, sondern den Marschallstab in der Hand; denn am Tage zuvor hatte ihn der Deutsche Kaiser Wilhelm I. zum Lohne für feine Verdienste zum Reichsfeldmarschall ernannt. Aber auch in Sachsen ward er hochgeehrt. Die Stadt Dresden überreichte ihm zur Erinnerung an den denkwürdigen Feldzug einen silbernen Lorbeerkranz, die Stände des Meißener Kreises einen silbernen Ehrenschild, die Stadt Leipzig ein silbernes Denkmal und die höchsten Ofsiziere der von ihm geleiteten Maasarmee einen Marschallstab. So ward der Kronprinz empfangen und willkommen geheißen in feiner Vaterstadt und seinem Vaterlande. So wurden die tapferen Scharen, welche er zu Ruhm und Sieg geführt hatte, jubelnd begrüßt und hoch geehrt von den Bewohnern und vom Könige Johann, welcher in seinem Tagesbefehle alle ihre Verdienste lobend und rühmend hervorhob. So haben die Sachsen das Deutsche Reich einigen und errichten helfen; so ist auch Albert ein Mitbegründer des Deutschen Reiches. Kaiser Wilhelm ehrte ihn noch dadurch, daß er ein Festungswerk der wieder erworbenen Festung Straßburg „ Kronprinz von Sachsen" nennen ließ. 6. Albert als König von Sachsen. Im Jahre 1873 schloß am 29. Oktober König Johann auf dem Schlosse zu Pillnitz seine Augen für immer. Albert bestieg

3. Die weite Welt - S. 32

1905 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
32 Zwar stell ich an des Todes dunkeln Schwellen, doch schimmern in des Abends Purpurweilen die Strahlen, die ein hehres Sein erhellen. bleibst du hei mir, Herr, da der Abend naht. Die Gegenstände rings um mich verschwinden, und dunkel wird’s in diesen niedern Gründen; doch Nacht und Tod sind leicht zu überwinden, bleibst du bei mir, Herr, da der Abend naht. König Johann von Sachsen. 14. Ein Brief des Prinzen Albert. Im Jahre 1849 sandte der „Deutsche Bund" ein Heer nach Schleswig-Holstein, um den bedrängten Bruderstamm daselbst von der dänischen Zwingherrschaft zu befreien. Da zog mit seinen Sachsen auch ein junger Fürstensohn ins Feld, Prinz Albert, der bei der Erstürmung der Düppler Schanzen zum ersten Male als tapfrer Held sich erwies. In einem Schreiben besorgter Landsleute war er gebeten worden, sich nicht mit allzu großer Kühnheit der Lebensgefahr auszusetzen. Da schrieb er aus dem Kriegslager in die Heimat nachstehenden Brief, der uns einen tiefen Blick tun läßt in sein treues deutsches Herz. Was er als Jüng- ling erhofft und erstrebt, das sollte er dereinst als ruhmreicher Feld- marschall selbst mit schaffen helfen, Deutschlands Einheit und Größe. „Liebster N.n.! Wie sehr ich mich über Ihr Schreiben gefreut habe, können Sie sich denken; denn Sie wissen wohl, wie sehr in der Fremde die Stimme eines Freundes wohltut. Der Krieg hier hat, abgesehen von Recht und Unrecht, das schwer zu erklären, für mich eine höhere Bedeutung; es ist das erste Zusammenwirken der deutschen Stämme zu einem Ziele, es ist dies der wahre Weg zur Einigung, und diese Bahn zu eröffnen, ist es Pflicht, namentlich des Fürsten, vorauszugehen und gelte es das Leben. Denn, liebster Freund, die Monarchie stirbt nicht durch den Tod eines Gliedes, aber Deutschland geht zu Grunde, wagt es nicht durchzukämpfen. Für mein Volk habe ich ein Herz, und daß ich es habe, möge mein freundlicher Gruß an Sie, an alle gleichgesinnten Sachsen zeigen. Soyordt bei Flensburg, den 19. April 1849. Albert, Herzog zu Sachsen." 15. Der Heldenkönig. Übers Feld brüllt die Kanone mit Macht, und Pulverdampf wölbt sich zum Himmel, der Büchse Feuer dazwischen kracht im eisernen Schlachtengetümmel; es streiten wacker die Krieger — wem gilt ihr Heldenkampf so hart und wild?

4. Zeit- und Lebensbilder aus der deutschen und sächsischen Geschichte - S. 93

1913 - Dresden : Huhle
— 93 — zum Heeresdienste. Mit 15 Jahren trat er als Offizier in das Heer ein. Im ersten Dänischen Kriege zeichnete er sich 1849 als Artilleriehauptmann bei der Erstürmung der Düppler Schanzen so aus, daß seine Soldaten, die ihn von Herzen verehrten, sangen: „Prinz Albert, jung, ein tapfrer Degen, als Kamerad im Kugelregen, feuert an. wo's platzt und knallt!" Zum Lohn für seinen Mut wurde er zum Major befördert. So hatte sich Albert seine Sporen als Kriegsheld verdient und seinen Feldherrnruhm begründet. 1866 führte er Sachsens Heer zwar nicht zum Sieg, aber trotzdem zu Ehre bei Freund und Feind, denn er deckte mit seinen tapfern Sachsen bei Königgrätz den Rückzug der fliehenden Österreicher und ließ trotzdem nur ein gänzlich zerstörtes Geschütz im Stiche, während die Österreicher gegen 200 Kanonen verloren. Nach dem Frieden bildete Sachsens Heer ein eigenes Armeekorps, dessen Oberbefehlshaber Kronprinz Albert wurde. Als 1870 der Krieg mit Frankreich ausbrach, führte er das sächsische Heer und errang bei St. Privat einen glänzenden Sieg. Infolgedessen ernannte ihn König Wilhelm zum Oberbefehlshaber der Maasarmee, während Prinz Georg nun das sächsische Armeekorps führte. Bei Beaumont und Sedan, sowie bei der Belagerung von Paris zeigte er feine Feldherrn-gctbe so, daß ihn Kaiser Wilhhm I. zum Oberbefehlshaber der Armee vor Paris machte, die nach dem Waffenstillstände noch vor Paris lag. Bei seiner Rückkehr überreichte ihm Wilhelm I. den Reichsfeldmarschallstab. Als des Reiches Feldmarschall zog dann Kronprinz Albert an der Spitze seiner siegreichen Sachsen in Dresden ein und wurde hierbei mit lautem Jubel von der Bevölkerung empfangen. ^ 2- Seine Thronbesteigung. Am 29: Oktober 1873 folgte er seinem Vater Johann in der Regierung. (Sr gelobte, „seine lanbesväterliche Fürsorge unausgesetzt auf Recht und Gerechtigkeit und auf Beförberung der Wohlfahrt und des Besten des Landes zu richten und die Verfassung des Landes in allen ihren Bestimmungen zu beobachten, aufrecht zu erhalten und zu beschützen". Dem Heere wandte er auch fortan seine Fürsorge zu; die neuen und großen Kasernen der „Albertstadt" in Dresden zeigen es jedem, fotoie das sächsische Heer, das mehrmals vergrößert warb und jetzt zwei Armeekorps (das 12 und 19) zählt und seinen altbewährten Ruf der Tüchtigkeit noch heute besitzt. 3. Seine Sorge für die Wohlfahrt des Volkes. Aber auch für Kunst und Wissenschaft, Handel und Gewerbe hatte er ein Herz. Das Schul-wesen blühte auf, das Land ward mit einem Netze von Eisenbahnen durchzogen. Während dieses 1871 nur eine Bahnlänge von 1060 km besaß, beträgt die Schienenlänge gegenwärtig schon über 3000 km. So ist das sächsische Eisenbahnnetz das dichteste in ganz Deutschland, ja nächst dem belgischen das dichteste der ganzen Welt. Die Privatbahnen wurden verstaatlicht, ■ und überall wurde für eine bequeme Verbindung mit andern landein gesorgt. Auch den Straßen und Ehausseen ward die gleiche Für-sorge zuteil. 17 Straßen- und Wasserbauämter achten darauf, daß sich diese immerfort in gutem Zustande befinden. 1877 ward der Rothschön-berger ^tollen vollendet, dessen Bau 1844 begonnen worden war. Er ist mit feinen Seitenarmen 34 km lang, 3 m hoch und 2,5 m breit und König Albert.

5. Praktisches Lehrbuch der Sächsischen Geschichte - S. 179

1907 - Leipzig : Wunderlich
— 179 — hingezogen fühlte. Auch im Jahre 1866 ließ er sich von seinem ehrgeizigen Minister Beust bestimmen, Preußens Bundesreformpläne abzulehnen und auf Österreichs Antrag das Heer in Kriegsbereitschaft zu setzen. Daher erklärte Preußen an Sachsen den Krieg und rückte sofort mit Heeresmacht ein. Die sächsische Armee, die, 32 000 Mann stark, bei Dresden unter dem Oberbefehle des Kronprinzen Albert stand, zog sich nach Böhmen zurück, nachdem die Armeevorrüte, die Staatskassen und die Lokomotiven der Staatsbahnen geborgen waren. Die Preußen ließen die Verwaltung ungestört und begnügten sich mit einer täglichen Zahlung von 10000 Talern. Die Sachsen stritten in Böhmen (bei Podol, Gitschin) zwar ohne Sieg, aber, nicht ohne Rnhm, besonders bei Königgrätz, wo sie den Rückzug der Österreicher deckten. Der Friede zu Prag wahrte Sachsen seinen vollen Besitzstand. Am 21. Oktober wurde zwischen Sachsen und Preußen in Berlin Friede geschlossen. Sachsen bezahlte 10000000 Taler Kriegskosten und trat dem Norddeutschen Bunde bei. Johann versicherte: „Mit derselben Treue, mit der ich zu dem alten Bunde gestanden bin, werde ich auch an der neuen Verbindung halten." Dies königliche Wort hat er gewissenhaft gehalten. Das Post- und Telegraphenwesen überließ er dem Bunde und gestaltete das sächsische Heer nach preußischem Muster um. Die frühere zulässige Stellvertretung und der Loskauf fielen weg, dagegen ward die allgemeine Wehrpflicht streng durchgeführt und die Wehrkraft entsprechend erhöht. Kaum waren diese neuen Einrichtungen vollendet, als 1870 der deutfch-frauzöfifche Krieg ausbrach. Johauu zögerte keinen Augenblick, und bereits am 16. Juli begann die Mobilmachung des sächsischen Heeres. Unter dem Oberbefehle feines bewährten Führers, des heldenmütigen Kronprinzen Albert und dessen erlauchten Bruders, des Prinzen Georg, sammelte es sich bei Mainz und zeichnete sich ruhmvoll in den zahlreichen Kämpfen gegen den Erbfeind aus. Glänzende Waffentaten verrichteten die wackeren Streiter aus Sachfenland bei St. Privat, wo sie den Stützpunkt der Franzosen erstürmten, ferner bei Beanmont, bei Sedan, bei Brie, bei Villiers, bei Champigny und bei der Eroberung des Mont Avron und in vielen anderen Gefechten. Kronprinz Albert war zum Oberbefehlshaber der Maasarmee und Prinz Georg zum Führer des 12. Armeekorps ernannt worden. Als Generalfeldmarfchall des neuen Deutschen Reiches hielt der siegreiche Kronprinz an der Spitze feiner tapferen Scharen am 15. Juli seinen Einzug in das prächtig geschmückte und jubelnde Dresden. Alle die kühnen Streiter hieß mit herzlichem Danke der Tagesbefehl des Königs willkommen. So hatten die Sachsen einen wesentlichen Anteil an der Einigung des Deutschen Reiches, denn auch sie hatten ihr Blut und Gut auf dem Altare des 12*

6. Deutsche Geschichte mit entsprechender Berücksichtigung der sächsischen - S. 52

1918 - Leipzig : Hirt
— 52 erforbersidj, welche das Reich beschaffen muß. Ein großer Teil dieser Ausgaben wird ans dem Ertrage der Zölle und Reichssteuern 6estritten E/re °uf Tabak Vieh, Fleisch, Getreide, Zucker, Salz usw. gelegt sind.' Was fehlt müssen die Emzelstaaten nach dem Verhältnis der Einwohnerzahl aus Landesmitteln beitragen (Matrikularbeiträge). Der Reichstag kann weder nach eigener Entschließung zusammentreten, noch sich vertagen schließen oder auslösen. Der Kaiser beruft ihn und zwar mindestens einmal jährlich; durch Beschluß des Bundesrates kann der Reichstag zum Zwecke der Neuwahl aufgelöst werden; dies kann jedoch nur mit Ru-stimmung des Kaisers erfolgen. Iii. Des geeinten Reiches treuer Freund. 1. Was Kronprinz Albert von Sachsen als Feldherr leistete Eine der kräftigsten Stützen des neuen Deutschen Reiches war König Albert von Sachsen, geboren am 23. April 1828 als erster Sohn des späteren Königs Johann. Schon frühzeitig erhielt er eine allseitige Bildung des Geistes und Gemüts; im Alter von 15 Jahren betrat er die militärische Lausbahn. m Jahre 1849 nahm er an dem deutsch-dänischen Kriege teil und legte in Schleswig-Holstein Zeugnis von seinem reichen militärischen Wissen, von seiner Unerschrockenheit und Kaltblütigkeit ab. Im preußisch-österreichischen Kriege von 1866, in dem Sachsen aus Seite Österreichs stand, befehligte der damalige Kronprinz das ganze sächsische Heer. Er erkannte gar bald die Unfähigkeit der österreichischen Oberbefehlshaber und sah den unglücklichen Ausgang des Krieges voraus. Trotz dieser schmerzlichen Erfahrungen erfüllte er seine Pflicht und deckte mit seinen braven Sachsen bei Königgrätz in meisterhafter Weise und mit Selbstverleugnung die Flucht des geschlagenen Kaiserheeres. Bei der Gründung des Norddeutschen Bundes trat Kronprinz Albert als kommandierender General des 12. (sächsischen) Armeekorps in das Bundesheer ein. Als solcher griff er in die Gestaltung des deutsch-französischen Krieges mit ein, an welchem die Sachsen unter seiner Führung ruhmvollen Anteil nahmen. Der sächsische Thronerbe erwarb sich durch seine umsichtige und sichere .Kriegführung das hohe Vertrauen des obersten Kriegsherrn, unseres Kaisers Wilhelm. Derselbe übergab ihm als besondere Auszeichnung ötu Oberbefehl über die vierte Armee und ernannte ihn später zum Reichsfeldmarschall. So hat Kronprinz Albert nach dem Ausspruche des Kaisers das neue deutsche Banner mit aufgerichtet und durch das treue Blut feiner Sachsen die Einheit der deutschen Stämme kitten helfen. 2. Wie König Albert im Frieden für sein Volk sorgte. Im Jayre im 1873 bestieg Kronprinz Albert als König den Thron seiner Väter. Bei Übernahme der Regierung gelobte er, „allezeit Recht und Gerechtigkeit zu handhaben und die Wohlfahrt und das Beste des Landes in väterlicher Fürsorge zu fördern". Er hat fein Versprechen treulich gehalten und ist zum Wohle und zur Freude seines Volkes in den Wegen seines weisen und gerechten Vaters gewandelt. Des Landes und des Volkes Wohlstand zu heben, war allezeit König Alberts Bestreben. Unter seiner Regierung ist unser «Lachsenland der rechte Boden für Gewerbe und Hattbel, die Heimat für Kunst und Wissenschaft, die Pflegstätte guter Schulen geblieben. Dem König Albert lag ebenso die Blüte der Jnbnstrie und das

7. Praktisches Lehrbuch der Sächsischen Geschichte - S. 49

1907 - Leipzig : Wunderlich
— 49 — zu können. Wir dürfen ihm allerdings das nicht so hoch anrechnen, da damals die Naturkunde noch auf tiefer Stufe stand; heutzutage wird schon in der Schule gelehrt, daß man kein Gold machen kann. Weit schlimmer war seine Verschwendungssucht, sein Leichtsinn, seine Unmäßigkeit im Trinken. Dadurch schadete er sich sehr, und dadurch schadete er auch der Porzellanfabrik, die erst nach feinem Tode recht gedieh. 2. Böttgers Verdienste. Böttgers unbestrittenes Verdienst bleibt aber, daß er das Porzellan erfunden hat. Diese Erfindung war für Sachsen sehr wichtig. Sie bildete seitdem eine große Einnahmequelle für Sachsen. Gegenwärtig liefert die Porzellanfabrik in Meißen jährlich einen Überschuß von */4 bis beinahe 1/2 Million Mark. Sie gibt außerdem vielen Arbeitern, etwa 700, Brot und Unterhalt. Sie veränderte auch allmählich die ganze Ausstattung der Küche und des Geschirrschrankes. Während man früher bei reichen Leuten fast nur silbernes und goldenes Geschirr hatte, bei gewöhnlichen dagegen zinnernes und kupfernes, wurde feit Böttgers Erfindung das Porzellan allgemein verbreitet. Die metallenen Geschirre wurden seltener und die Ton- und Porzellangeschirre häufiger. Auch von Böttger gilt, was von Barbara Uttmann in ihrer Grabinschrift gesagt wird: „Ein sinniger Geist, eine tätige Hand, Sie ziehen den Segen ins Vaterland." König Albert. A. Darbietung. 1. Seine Jugendzeit. König Albert wurde am 23. April 1828 in Dresden geboren. Mitten in der Nacht verkündeten 101 Kanonenschüsse den Bewohnern die Ankunst des Prinzen. Sein Vater hieß Johann. Derselbe war damals selbst noch Prinz. Alberts Eltern bestrebten sich, ihren Sohn in bester Weise zu erziehen. Der junge Prinz sollte nicht bloß viel lernen, nicht nur ein großes Wissen sammeln, sondern er sollte auch zunehmen wie an Alter, so an Weisheit und Ehrbarkeit und allen Tugenden des Herzens. So wurde in sein empfängliches Gemüt von frühester Jugend auf Gottesfurcht und Franke, Sächsische Geschichte. 2. Aufl. 4

8. Der deutsche Krieg von 1866 - S. 114

1867 - Berlin : Kastner
114 Armeebefehls Benedek's gedenken, der die Stellung des sächsischeil Heeres in dem großen Entscheidungskampfe kenn- zeichnet. Es soll dies nicht geschehen, um den braven sächsischen Soldaten irgend etwas Unehrenhaftes nach- znsagen. Ihrem Fahneneide getreu, erfüllten sie das Gebot ihres Kriegsherrn, und es fei von vorn herein gesagt, daß sie sich tapfer schlugen, tapfrer als die Oesterreicher. Aber vor Mit- und Nachwelt gebrandmarkt zu werden verdient die kleinstaatliche Politik, die es verschuldete, daß noch ein Mal — hoffentlich zum letzten Male! — preußische und sächsische Brüder — Söhne einer gemeinsamen Mutter! — zu Gunsten einer Macht, die ihren Schwer- punkt außerhalb Deutschlands schon feit Jahrhunderten hatte, mit einander ringen mußten. Die Schuld des ver- goffencu Blutes ruhet auf dem Haupte der Förderer und An- stifter jener Politik, und wenn kein irdisches Gericht sie ereilt, wird die Strafe des Gewissens sie früh oder spät ereilen! — Hören wir nun einige Stellen des berühmten Armee- befehls Benedek's, der ein Lob sein soll für gewisse Leute, der sich aber in den Augen jedes braven Deutschen in eine Schmach für dieselbe verwandelt. Er lautet: „Das Armee-Corps Sr. Majestät des Königs Johann von Sachsen steht auf österreichischem Boden, und ich begrüße hiermit in Ehrfurcht Sachsens erlauchten Kronprinzen Albert, den ritterlichen Führer dieses Corps, und rufe ihin, so wie den Braven allen, die unter seinem Befehl stehen, das herzlichste „Willkommen" zu. In Treue und Hin- gebung für König und Vaterland hat das Armeecorps seine Heimath ohne Schwertstreich verlassen, um vereint mit uns einzustehen für das Recht und die Unabhängig-

9. Lieder vom sächsischen Vaterlande aus alter und neuer Zeit - S. 92

1892 - Dresden : Huhle
- 92 — Da sprengt heran ein Reiter, und wie sie ihn erschaut Wird ein begeistert Rufen aus allen Kehlen laut: Das ist der Kronprinz Albert, und jedes Mannes Brust Schwellt bei des Helden Anblick erneute Streiteslust. Er hält sein Roß, sein Auge fliegt durch den kleinen Kreis, Der hier noch will erstreiten ein blutig Lorbeerreis, Dann spricht er, und sein Hochsinn weiß, wie man Tapfre ehrt: „Ich will bei euch verbleiben, ihr Braven seid es wert!" Und wieder schallt der Jubel und weiter wogt der Streit, Doch wilder wird das Flüchten und drängender die Zeit; Es ist nichts mehr zu halten — mit Schmerz erkennt's der Held -Da räumen die letzten Sachsen das blutgetränkte Feld. Der braven Jäger Führer, der tapfre Nehrhoff spricht: „Nun schließt euch, Kameraden, um unsern Prinzen dicht!" Da ordnen sich die Reihen, es drängt sich Mann an Mann, Es gilt, dem teuern Feldherrn zu brechen freie Bahn. Das ist ein wirres Chaos die ganze Straße entlang! Wild durcheinander hasten im regellosen Drang Versprengte Reiter, Karren und rollendes Geschütz, Dazwischen lärmendes Fußvolk — so geht's gen Pardubitz. Wohl hemmt es mehr als einmal der sächsischen Jäger Fuß, Wohl will sich manchmal lösen der Glieder sichrer Schluß, Da schallt es aus den Reihen: „Kameraden, haltet fest! Ein Schurke, wer unsern Prinzen hier schnöd im Stiche läßt!" Beim Feldherrn auszuhalten, darin besteht ihr Heil, Und Schulter treu an Schulter gleich wie ein Eisenkeil Durchbrechen sie das Getümmel; stark durch des Willens Macht. Gehn mit dem teuern Helden die Jäger durch die Nacht. Todmüde sind die Braven, doch in geschlossen Reihn Ziehn um die Mittnachtstunde in Pardubitz sie ein. — — Heil dir, du Heldenhäuflein, das jener Tag geehrt! Heil dir, du edler Feldherr, der solcher Treue wert! 86. 1870. (Gekürzt.) (Hcrm. Fr. Römpler.) Wißt ihr es noch? Es war zur Sommerzeit. König Johann, der nie sich Ruh vergönnt, Wo's seines Sachsenvolkes Wohlfahrt galt, Hoch oben in des Vaterlandes Bergen

10. Lieder vom sächsischen Vaterlande aus alter und neuer Zeit - S. 102

1892 - Dresden : Huhle
— 102 — Wie leicht ging da die Arbeit von der Hand, Nicht mehr gehemmt durch quälende Gedanken! Und wer sein Werkzeug uugern weggelegt, Als ihn der Krieg in frohem Schaffen störte, Mit neuer Lust sucht wieder er's hervor, Im Dienst des Friedens Neues schön zu bilden. Doch eine Arbeit galt's vorerst zu thun, Die nicht uns selbst, die nur dem Nächsten frommt: Am Krankenbett das Heilen schwerer Wunden, Das rasche Helfen, wo der Vater fiel. Und wie man selbstverleugnend, uugescheut Vollbringen kann, was wahre Liebe fordert, Die hohe Frau am königlichen Thron Voll Liebreiz, Huld und Milde, Carola, Sie hat’3 gezeigt in Worten und in Thaten. Und wie nun so, begeistert durch das Vorbild Der Fürsten, eines Sinns das ganze Volk In Friedensthätigkeit sich froh verband, So kehrte auch die frühre gute Zeit, Die uns der Krieg verscheuchte, bald zurück. Es wurde wieder, wie es vorher war. Und all der reiche Segen, den Johann, Des hehren Königs nnvergessner Name, Mit einem Worte voll und ganz umfaßt, Wohin du blickst im lieben Sachsenland, An allen Orten lacht er dir entgegen. Und eins nur ist’s, das Gott uns neu bescherte Im neuerstaudnen Reich Germaniens: Umrauscht vom frischbeschwingten Kaiseraar Des Friedens Segen unter König Albert. 94. König Albert. (Dichter unbekannt.) Wer ist der tapfre Siegesheld Wer ist's, der so an Ehren reich Der uns zu Schutz und Wehr Marschierte nach Paris? Fürs Vaterland zog in das Feld Der erstnachkampfnndsieg zugleich Mit Sachsens tapfrem Heer? Des Feindes Land verließ? Wer ist's, des Stirn der Lorbeerkranz Wer ist der Held im Sachsenreich, Von Saint Privat umweht? Den Herz und Mund nun preist? Wer ist's, der mit im Siegesglanz Ein Kriegs- und Friedensfürstzugleich Auf Sedans Höhen steht? Mit hohem milden Geist? O du, mein Sachsen, freue dich, Ja du, mein Sachsen, freue dich, Dein Albert, hoch und ritterlich, Dein Albert, hoch und ritterlich, Dein König, dein König, Dein König, dein König, Dein tapfrer König ist's! Dein tapfrer König ist's.

11. Geschichtliche Erzählungen für die Unterklassen der höheren Schulen Sachsens - S. 152

1917 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
152 Vom König Albert. 22. Vom Kuig Albert. Wenn man der Helden gedenkt, die das Deutsche Reich erstritten haben, so mu unser tapfrer und guter König Albert in vorderster Reihe genannt werden. Ulberts König Albert war der lteste Sohn des hochgelehrten Priszen x>Usul ' Johann, der spter Sachsens Thron bestieg. In der Nacht des 23. April 1828 verkndeten Kanonenschsse der Residenzstadt Dresden seine Geburt. Der prinzliche Vater whlte nach den ersten Jugendjahren einige tchtige Offiziere und den hochgeachteten Geheimrat von Langenn zu Erziehern seines Erstgebornen. Bald zeigte sich des Prinzen Zuneigung zum Soldatenstande, als Zehnjhriger erschien er auf einem Pony mit bei den Herbstmanovern. Geheimrat Langenn war mit seinem begabten Zgling wohl zufrieden, vor allem lobte er sein frommes Gemt, seine menschenfreundliche und freigebige Art und seine Vaterlandsliebe und fand, da ihn die Rechtswissenschaft und Geschichte am meisten interessierten. Als Neunzehnjhriger ging Prinz Albert nach Bonn am Rhein, um an der Universitt Vorlesungen zu hren. Sei treu und beharrlich; denn der grte Feind der Jugend ist der Leichtsinn!" sagte ihm der Vater beim Scheiden. tn^Slesn?- 3re 1849 rief der Krieg mit den Dnen den Artillerie- n Hopein" 3' Hauptmann Prinzen Albert zum ersten Male ins Feld. Bei der Er-strmung der Dppler Schanzen hielt er im heftigsten Kugelregen aus, begeistert jubelten ihm seine braven Sachsen zu. Dann kam die Zeit, wo er in Mhren um Carola, die Tochter des Prinzen von Wasa, warb, und wo er nach dem pltzlichen Hin-scheiden seines kniglichen Oheims Kronprinz wurde. Als solcher befehligte er das schsische Heer und arbeitete mit Hingabe an seiner Ausbildung. Kronprinz Da brachte das Jahr 1866 den Krieg zwischen sterreich und Bhmen! Preußen. König Johann hielt zum Kaiser in Wien, da zog denn Sachsens Heer mit dem Kronprinzen nach Bhmen hinein. Jetzt zeigte sich Krn-Prinz Albert als umsichtiger Feldherr. In der blutigen Schlacht bei Kniggrtz hielten seine Sachsen noch stand, als die sterreicher in wilder Flucht dem Schlachtfeld enteilten. Schritt fr Schritt gingen die tapfern Sachsen vor den strmenden Preußen zurck, ihr Fhrer war im dichtesten Feuer unter ihnen, ihr braven Leute verdient es auch, da ich bei euch bleibe", rief er ihnen zu, erst als einer der letzten

12. Geschichtliche Erzählungen für die Unterklassen sächsischer Realschulen und verwandter Lehranstalten - S. 152

1915 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
152 Vom König Albert. 22. Vom König Albert. Wenn man der Helden gedenkt, die das Deutsche Reich erstritten haben, so mu unser tapfrer und guter König Albert in vorderster Reihe genannt werden. König Ulberts König Albert war der lteste Sohn des hochgelehrten Prinzen ^ug^id. Johann, der spter Sachsens Thron bestieg. In der Nacht des 23. April 1828 verkndeten Kanonenschsse der Residenzstadt Dresden seine Geburt. Der prinzliche Vater whlte nach den ersten Jugendjahren einige tchtige Offiziere und den hochgeachteten Geheimrat von Langenn zu Erziehern seines Erstgebornen. Bald zeigte sich des Prinzen Zuneigung zum Soldatenstande, als Zehnjhriger erschien er auf einem Pony mit bei den Herbstmanvern. Geheimrat Langenn war mit seinem begabten Zgling wohl zufrieden, vor allem lobte er sein frommes Gemt, seine menschenfreundliche und freigebige Art und seine Vaterlandsliebe und fand, da ihn die Rechtswissenschaft und Geschichte am meisten interessierten. Als Neunzehnjhriger ging Prinz Albert nach Bonn am Rhein, um an der Universitt Vorlesungen zu hren. Sei treu und beharrlich; denn der grte Feind der Jugend ist der Leichtsinn!" sagte ihm der Vater beim Scheiden. Prinz Albert Im Jahre 1849 rief der Krieg mit den Dnen den Artillerie-in Steto"hauptmann Prinzen Albert zum ersten Male ins Feld. Bei der Er-strmung der Dppler Schanzen hielt er im heftigsten Kugelregen aus, begeistert jubelten ihm seine braven Sachsen zu. Dann kam die Zeit, wo er in Mhren um Carola, die Tochter des Prinzen von Wasa, warb, und wo er nach dem pltzlichen Hin-scheiden seines kniglichen Oheims Kronprinz wurde. Als solcher befehligte er das schsische Heer und arbeitete mit Hingabe an seiner Ausbildung. Kronprinz Da brachte das Jahr 1866 den Krieg zwischen sterreich und Bhmen! Preußen. König Johann hielt zum Kaiser in Wien, da zog denn Sachsens Heer mit dem Kronprinzen nach Bhmen hinein. Jetzt zeigte sich Krn-Prinz Albert als umsichtiger Feldherr. In der blutigen Schlacht bei Kniggrtz hielten seine Sachsen noch stand, als die sterreicher in wilder Flucht dem Schlachtfeld enteilten. Schritt fr Schritt gingen die tapfern Sachsen vor den strmenden Preußen zurck, ihr Fhrer war im dichtesten Feuer unter ihnen, ihr braven Leute verdient es auch, da ich bei euch bleibe", rief er ihnen zu, erst als einer der letzten

13. Lieder vom sächsischen Vaterlande aus alter und neuer Zeit - S. 90

1892 - Dresden : Huhle
— go- ss. Lenzesfreude, am 23. April 1828 bei der Geburt des Prinzen Albert von Sachsen. (Karl Förster.) Strahlend steigt derlenzhernieder, Frische Zweig in seiner Hand; Rauschend zieht die Freude wieder Durch das neubelebte Land. Und noch ist's der alte Schimmer, Alles noch wie sonst es war; Dennoch jauchzet ihm, wie nimmer, Unser Herz in diesem Jahr. Freude flattert von dem Throne Weithin über Berg und Thal, Heller strahlt der Glanz der Krone In des neuen Segens Strahl; Denn ein Fürst, die Lust der Seinen, Drückt sein Knäblein an die Brust, Ruft und spricht: „ Sei du der deinen, Sei du deines Landes Lust!" - Darum säumtest du so lange, Lenz, mit deinem Blütenhauch? Nun, beim lauten Festesklange Kommst du, Süßer, kommst du auch! Knospen brechen, Halme sprießen, Vöglein zwitschern durch den Hain, Und die vollen Wipsel grüßen In des Volkes Lust herein. Rege nun die bunten Flügel, Bringe mit bekränztem Haar Aus dem Thale, von dem Hügel Deine schönsten Blumen dar! Schmücke leis des Kindleins Wiege, Säuselt, Weste, sanft und lind! Blume unter Blumen liege Lächelnd unser Fürstenkind! Was die Himmel bestes haben, Träufle segnend erdenwärts! All ihr Engel guter Gaben, Legt dem Kind euch an das Herz, Fügt der Erde Festgeschmeide Liebend eure Spenden bei, Daß, wie jetzt des Volkes Freude, Einst sein Stolz, sein Ruhm es sei! Und du holdes Kind gedeihe In der Liebe Sonnenschein; Fürstentugend segn und weihe Dich zu ihrem Liebling ein. Blüh empor, getreu dem Stamme! Sei, o sei des Vaters Bild, Für die Wahrheit eine Flamme, Fromm, wie er, und weis und mild! 84. Zur Geburt des Prinzen Albert, 23. April 1828. Antwort auf das vorige Glückwunschgedicht. (Johann, damals Prinz von Sachsen.) Ersehnter Strahl des goldnen Helios, Dich grüß ich, holdes Licht; denn mit dir erschien Den Männern, die im Kummer lebten, Freundlich ein Zeichen der Vorbedeutung, Sie wohl zu leiten. Weise, du Tochter Zeus', Du süße Mutter, lispelnde Melodien, Tritt zu uns her, daß dem erlauchten Sprossen des hohen Geschlechts wir bringen Mit hehrem Liede Blüten. Ihr, die beglückt Lusatiens erhabne Fläche baut;

14. 40 Lektionen, umfassend den Zeitraum von Luther bis in die neueste Zeit - S. 115

1882 - Leipzig : Klinkhardt
— 115 — königliche Elternpaar nach und nach 1 Sohn und 5 Töchter, zum Teil schon glücklich vermahlt, in ein frühes Grab sinken. — Eine ganz besondere Vorbereitnng für seinen hohen Beruf hatte König Johann dadurch erhalten, daß er stets mit besonderer Vorliebe sich an den Arbeiten des Landtags und der Ministerien beteiligt hatte. Eine große Menge Gesetzesvorlagen hat er selbst entworfen, ausgearbeitet und in der 1. Kammer vorgetragen. Klarer Verstand und gründliche Kenntnisse erleichterten ihm die Beurteilung der schwierigsten Fragen. Unter der Regierung des königlichen Rechtsgelehrten mußte natürlich in der Gesetzgebung manche Besserung eintreten. Neue Gesetzbücher entstanden. Die Gerichte wurden neu eingerichtet. Bürgerliche Hilfsrichter, die sogenannten Schöffen oder Geschworene, wurden zugezogen. Die Gerichtsverhandlungen wurden öffentlich, und es wurde mehr mündlich als schriftlich verhandelt. Es entstanden eine Menge Eisenbahnen; Handel und Verkehr wurden gefördert und das Schulwesen, besonders auch die Universität, bereitwilligst unterstützt. Von allen Einrichtnngen im Lande nahm König Johann persönlich Kenntnis. Nach einem gewissen Plane bereiste er jedes Jahr eine andere Gegend. Da wurden aber nicht bloß Begrüßungsreden angehört und andere Huldigungen angenommen, die ganze Reise und jeder Tag derselben hatten ihre fest bestimmte Ordnung. Da wurden die Gerichte samt Gefängnissen, die Grund- und Hypothekeubücher angesehen, einer Verhandlung beigewohnt, Bauernwirtschaften und Rittergüter, Hüttenwerke, Forsten, Schulen, Waisenhäuser, Kranken- und Versorgungsanstalten u. s. w. besichtigt. Nicht selten erregten bei solcher Gelegenheit die Fragen des Königs Staunen, denn man erkannte aus ihnen, wie gründlich er über alles unterrichtet war. Selbst auf der Universität unter den Gelehrten war es so. So oft der König nach Leipzig kam, besuchte er diese oder jene Vorlesung und zeigte dann im Gespräche, daß er selbst in den schwierigsten Fragen bewandert war. Im Jahre 1866 glaubte König Johann dem Deutschen Bunde treu bleiben zu sollen, und er schloß sich deshalb an Österreich an. Die sächsische Armee verließ das Land, ging nach Böhmen und verband sich mit dem österreichischen Heere. Nun teilte sie bei aller Tapferkeit auch das Los desselben, bei Köuiggrätz mit geschlagen zu werden. Einen Verlust an Land erlitt Sachsen nicht, doch mußte es dem Norddeutschen Bunde beitreten. Ein Bundesgenosse, wie König Johann, mußte Preußen nur willkommen sein. Und was er damals bei seiner Rückkehr gesagt: „Mit derselben Treue, mit der ich zu dem alten Bunde gestanden bin, werde ich auch an der neuen Verbindung halten", — das hat er ehrlich erfüllt. Als 1870 die Entscheidung nahete, da zogen des Königs Söhne, Kronprinz Albert und Prinz Georg, mit hinaus in den Kamps und nahmen als hervorragende Führer Anteil an den Ruhmesthaten der deutschen Heere. Kronprinz Albert, als Führer der 4. Armee, der Sieger von Beaumont (Bomong), half den Feind nach Sedan werfen. Vor Paris schloß das 12. Armeecorps unter Prinz Georg am 1. und 2. Dezember den Eisengürtel fest zusammen, wie es sich schon vorher, besonders bei St. Privat, durch Heldenmut und zahl- 8*

15. Bilder aus der sächsischen Geschichte - S. 132

1889 - Leipzig : Veit
132 Kronpr. Albert w. Generalseldmarschall. — König Albert übern, d. Regierung. 81. Kronprinz Albert wird Generalseldmarschall (1871). ^ls Kronprinz Albert von Sachsen, der ruhmvolle Führer der vierten Armee, am Morgen des 11. Juli 1871 sich anschickte an der Spitze der sächsischen Truppen seinen Siegeseinzug in Dresden zu halten, teilte ihm sein königlicher Vater Johann ein Schreiben des Kaisers Wilhelm mit, durch welches dieser den Kronprinzen, bisher General der Infanterie, zum Generalseldmarschall ernannte. Das Schreiben lautete: „Eurer Königlichen Hoheit habe Ich bereits miederholt Meinen Dank und Meine volle Anerkennung für Ihre hervorragenden Leistungen wahrend des verflossenen Krieges auszusprechen Gelegenheit gehabt. — Der heutige Tag des Einzuges der braven Truppen des 12. (Königlich sächsischen) Armeekorps in die heimatliche Hauptstadt giebt Mir aufs neue Veranlassung, der Verdienste zu gedenken, welche Eure Königliche Hoheit sich an der Spitze dieses Korps und demnächst als Oberbefehlshaber der Maasarmee mit die Erfolge unsrer Kämpfe und um das Vaterland erworben haben. — Es ist Eurer Königlichen Hoheit gelungen, diese große Heeresabteilung mit sichrer Hand wiederholt zum Siege zu führen und in den Truppen das Gefühl des unbedingten Vertrauens zu dem bewährten Oberfeldherrn zu erwecken. Eure Königliche Hoheit haben sich deshalb einen Anspruch auf die höchsten militärischen Würden erworben, und es gereicht Mir zur besonderen Freude, Ihren Verdiensten um das Deutsche Reich eine ehrende öffentliche Anerkennung zu teil werden zu lassen, indem Ich Sie, im Einverständnis mit Seiner Majestät dem Könige von Sachsen, hierdurch zum Generalseldmarschall ernenne. Ems, den 11. Juli 1871. Wilhelm." 82. König Albert übernimmt die Regierung (1873). den Morgenstunden des 29. Oktobers 1873 verschied in Pillnitz nach langem schweren Leiden König Johann; an demselben Tage wurde die Thronbesteigung des Königs Albert durch untenstehende Proklamation bekannt gegeben: „Wir, Albert, von Gottes Gnaden König von Sachsen u. s. w. thun hiermit kund und zu wissen: Nachdem durch Gottes unerforfchlichen Ratschluß des Allerdurchlauchtigsten Königs und Herrn, Johann, Königs von Sachsen, Unsres vielgeliebten Herrn Vaters Königliche Majestät, zum größten Schmerze Seines Hauses, wie Seiner gesamten Unterthanen ans diesem Leben abgerufen worden ist, haben Wir die Regierung des Königreichs Sachsen,

16. Praktisches Lehrbuch der Sächsischen Geschichte - S. 50

1907 - Leipzig : Wunderlich
— 50 — Gottesliebe und Gottvertrauen gepflanzt, so wurde er zu Fleiß, Selbstbeherrschung, Ordnungsliebe und anderen Tugenden angehalten. Bei seiner hohen Begabung fiel ihm das Lernen nicht schwer. In seinen späteren Jahren widmete er sich vor allem der Geschichte und der Rechtswissenschaft. Diese Wissenschaften studierte er namentlich aus der Universität Bonn. 2. Albert als tapferer Soldat. Neben der Ausbildung des Geistes ward die Übung des Leibes durchaus nicht verabsäumt, denn eine gesunde Seele kann nur in einem gesunden Leibe wohnen. Schon frühzeitig zeigte Albert eine große Neigung für das Soldatenleben. Als zehnjähriger Prinz konnte er schon so gut reiten, daß ihn sein Vater mit zum Hauptmanöver nehmen konnte, wo Albert auf seinem Pony ritt. = Aufmerksam und verständnisvoll verfolgte der junge Prinz die Übungen der Soldaten. Nun wurde er fleißig in allen militärischen Dingen geübt und gebildet, ebenso erhielt er sorgfältigen Unterricht in der Kriegskunst. Mit 15 Jahren schon trat er als Offizier in die Armee ein. Bald bot sich ihm auch Gelegenheit, einen Feldzug mitzumachen, den Krieg aus eigener Anschauung kennen zu lernen. Im Jahre 1849 brach nämlich ein Krieg mit Dänemark aus. An diesem beteiligten sich auch die Sachsen. Prinz Albert zog als Artilleriehauptmann gleichfalls voll jugendlichen Eifers in den Krieg. Alle Anstrengungen des Feldzuges ertrug er standhaft. Die Dänen hatten sich namentlich bei Düppel stark verschanzt. Hier hatten sie hohe Erdwälle ausgeworfen. Auf diesen standen zahlreiche große Kanonen. Hinter ihnen lagen sie in geschützter Stellung und beschossen die Deutschen, als diese sich den Schanzen nahten. Prinz Albert zeichnete sich bei der Erstürmung der Düppeler Schanzen ganz besonders aus. Er stand mit seiner Batterie im heftigsten Kugelregen. Trotzdem wich er nicht zurück; es beschlich ihn nicht einmal Furcht; weder Angst noch Bangen überkam ihn. Er blieb ebenso ruhig und kaltblütig und unerschrocken wie auf dem Übungsplätze. Er ermunterte seine Offiziere und Soldaten zum Ausharren und flößte diesen durch feine Ruhe Mut und Tapferkeit ein. Mit Bewunderung blickten die Krieger auf den jungen Helden, welcher damals erst 21 Jahre zählte. Man besang ihn in Liedern. Darin heißt es z. B.: „Prinz Albert, jung, ein tapfrer Degen, Als Kamerad im Kugelregen Feuert an, wo's platzt und knallt!" Oder: „Wer wollte nicht wie Mauern, Mauern stehn, Wenn uns Prinz Albert kommandiert?"

17. Das Königreich Sachsen und seine Fürsten - S. 294

1889 - Leipzig : Hirschfeld
294 Johann. Auch die schsischen Truppen zogen voll Begeisterung der den Rhein, gefhrt von den beiden Shnen des Knigs Johann, den Prinzen Albert und Georg. In der Schlacht bei Gravelotte und St. Privat bewhrten sie den alten Ruhm ihrer Tapferkeit und be-sonders entschieden sie unter ihrem Kronprinzen Albert durch die heldenmtige Erstrmung des Dorfes St. Privat den Sieg an die-sem blutigen Tage; neben ihnen kmpfte die preuische Garde, und so wurde die alte Zwietracht vllig ausgelscht, welche vordem zwischen Preußen und Sachsen bestanden hatte. Die Sachsen hatten ihren ruhmreichen Anteil an der Schlacht bei Sedan am 1. September, welche mit der Gefangenschaft Napoleon's und seiner der 100,000 Mann starken Armee endete, und in den Drfern Brie und Cham-pigny vor Paris hielten sie am 1. und 2. Dezember mutig stand, als die in der Stadt eingeschlossenen Franzosen den eisernen Ring zu durchbrechen suchten. Endlich mute sich Paris ergeben und am 18. Januar 1871 nahm König Wilhelm von Preußen zu Ver-sailles die ihm von den deutschen Fürsten angebotene Kaiserkrone an. Nach einem vorlufigen, am 26. Februar abgeschlossenen Frieden und einer Verlngerung des bereits eingetretenen Waffenstillstandes kam endlich am 10. Mai 1871 zu Frankfurt a. M. der endgltige Friede zwischen Deutschland und Frankreich zu stnde. Durch das brderlich-einmtige Eintreten aller deutschen Stmme waren dieselben nun zu einem deutschen Reiche unter einem Kaiser bei aller sonstigen Selbstndigkeit ihrer angestammten Fürsten vereinigt. Am 15. Juli 1871 zog Kronprinz Albert, vom Kaiser schon frher zum Feldmarschall ernannt, an der Spitze der schsischen Trup-Pen unter dem Jubel des Volkes wieder in Dresden ein. König Jo-Hann aber konnte es bei Erffnung des Landtages am 2. Dezember mit Dank anerkennen, wie alle Klassen seines Volkes darin gewett-eifert hatten, den vor dem Feinde Stehenden die Beschwerden des Krieges zu erleichtern und die Leiden der Verwundeten zu mildern, soweit dies in der Macht der Menschen steht." Whrend seines segensreichen Lebens hatten König Johann und seine Gemahlin von drei ihnen geschenkten Shnen und sechs Tch-tern den Verlust von einem Sohne und fnf Tchtern zu beklagen. Am 12. Mai 1847 starb der am 5. April 1831 geborne Prinz Ernst, und der Schmerz der diesen Verlust war noch nicht vorber, als das Knigspaar in demselben Jahre am 10. November seine silberne Hochzeit feierte. Zehn Jahre spter wurde ihnen auch nach langen Leiden die am 22. Januar 1827 geborne Prinzessin Marie ent-rissen; es folgten am 15. September 1858 die mit dem Erzherzoge

18. Von der Französischen Revolution bis zur Gegenwart - S. 93

1910 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
35. Der Deutsche Krieg 1866. 93 Regierung erhob daher gegen einen Bruch der Gasteiner Vereinbarungen energischen Widerspruch. 2. Kriegsbereitschaft. Die verschärften Verhandlungen führten Ende April zur Mobilmachung der beiderseitigen Heere. Schon am 8. April hatte Preußen für den Fall des Krieges ein Bündnis mit dem König Viktor Emanuel von Italien geschlossen, worin diesem die Erwerbung von Venetien in Aussicht gestellt wurde. Nochmalige Ausgleichsversuche von seiten der Mittelstaaten mißlangen. Vielmehr ließ Preußen am 7. Juni seine schleswigsche Garrkison in Holstein einrücken, um das Zusammentreten der dortigen Stände und eine etwaige Kundgebung zugunsten des Augusteu-burgers zu verhindern. Unter Protest zog Österreich, das in Holstein keinen Kampf beginnen wollte, seine Truppen von dort zurück (am 11. Juni), beantragte aber gleichzeitig in Frankfurt die Marschbereitschaft des Bundesheeres gegen Preußen. 3. Ausbruch und Verlauf des Krieges. Am 14. Juni stimmte eine große Mehrheit des Bundestages der verlangten Mobilmachung zu, darunter Bayern, Württemberg, Sachsen, Hannover, Hessen, Kurhessen, Nassau und Frankfurt. Am folgenden Tage ließ Preußen an seine nächsten Nachbarn, an Sachsen, Hannover und Kurhessen, die Forderung der Neutralität ergehen. Als diese zurückgewiesen wurde, rückten die Preußen in die drei Gebiete ein (16. Juni). Damit war zugleich der Krieg gegen sie und alle jene Staaten eröffnet, die als Gegner der preußischen Politik aufgetreten waren: a) gegen die vier norddeutschen Staaten Sachsen, Hannover, Kurhessen und Nassau: b) gegen Österreich, das gleichzeitig von Italien her bedroht war; c) gegen die süddeutschen Staaten mit Einschluß von Frankfurt und Baden, welch letzteres erst nachträglich dem Bündnis der Nachbarn beitrat. a) Ter Krieg in Norddeutfchland. Die angegriffenen norddeutschen Staaten suchten unter einstweiliger Preisgabe ihrer Länder die militärische Verbindung mit den Heeren der Südstaaten zu gewinnen. Die Sachsen unter König Johann und Kronprinz Albert zogen sich zur österreichischen Armee nach Böhmen zurück; die Hannoveraner schickten sich an, die Vereinigung mit den Bayern zu gewinnen, wurden aber durch preußische Truppen in einem siegreichen Gefecht (27. Juni) bei Langensalza aufgehalten und zur Kapitulation gebracht (29. Juni). Darauf kamen Hannover und Kurhessen in preußische Verwaltung: auch Sachsen war bereits besetzt. b) Ter Krieg gegen Österreich. Von Sachsen und Schlesien aus rückte Ende Juni die Hauptarmee der Preußen in drei Abteilungen unter

19. Das Vaterland - S. 15

1900 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
15 reiche Gaben Gottes nicht setzen wolle. Als ihm dieses unterirdische Mahl so recht mundete, rief er erfreut aus: „Unser Kaiser ist zwar ein gewaltiger und reicher Herr; aber einen so stattlichen und reichen Tisch, wie dieser ist, hat er gewiß nicht!" Ist die Angabe nicht übertrieben, so hätte man aus dieser Silberstufe nach unserm Gelde 3 Millionen Mark prägen können. So viel ist gewiß, daß die Georgengrube damals die reichste in ganz Europa war. $ari Petermann. 12. König Albert. 1. Wer ist der tapfre Siegesheld, der uns zu Schutz und Wehr fürs Vaterland zog in das Feld mit Sachsens tapfrem Heer? Wer ist's, des Stirn der Lorbeerkranz von Saint Privat umweht? Wer ist's, der mit im Siegesglanz auf Sedans Höhen steht? O du, mein Sachsen, freue dich, dein Albert hoch und ritterlich, dein König, dein tapfrer König ist's! 2. Wer ist's, der so an Ehren reich marschierte nach Paris? der erst nach Kampf und Sieg zugleich des Feindes Land verließ? Wer ist der Held im Sachsenreich, den Herz und Mund nun preist? Ein Kriegs- und Friedensfürst zugleich mit hohem, mildem Geist? Ja du, mein Sachsen, freue dich, dein Albert, hoch und ritterlich, dein König, dein tapfrer König ist's!

20. Praktisches Lehrbuch der Sächsischen Geschichte - S. 52

1907 - Leipzig : Wunderlich
— 52 — Sie zeichneten sich wohl durch Mut und Unerschrockenheit aus und hielten am längsten stand. Ja, als am Abend die Österreicher flohen, da erhielt Kronprinz Albert den Befehl, mit seinen Sachsen den Rückzug zu decken. Diese schwierige Aufgabe erfüllte auch Albert glänzend. Er hielt die vorwärtsstürmenden Preußen so lange zurück, bis sich der Hauptteil der Österreicher gerettet hatte. Wäre Albert gleich mit den Österreichern mutlos geflohen, so wären diese völlig vernichtet worden. Wenn also Kronprinz Albert seine Scharen auch nicht zu Sieg führen konnte, so ging er doch ruhmvoll und geehrt aus dem Kampfe hervor, und die Preußen, feine Gegner, achteten ihn sogar sehr hoch. Während die Österreicher gegen 200 Kanonen verloren, ließen die tapferen Sachsen nur eine gänzlich zerstörte im Stiche. 4. Kronprinz mbcxt als rnhmgekrönler Feldherr im deutschfranzösischen Kriege. Nach dem Frieden mit Preußen wurde Sachsens Heer neu eingerichtet und genau nach Preußens Vorschrift eingeübt Es bildete hinfort ein eigenes Armeekorps und bekam den Kronprinzen Albert zum obersten Befehlshaber oder zum kommandierenden Generale. Im Jahre 1870 brach ein Krieg zwischen Frankreich und Deutschland aus. In diesem erwarb sich Kronprinz Albert den höchsten Ruhm und die größten Auszeichnungen, in ihm bewährten sich auch die sächsischen Truppen glänzend. Viele Schlachten wurden geschlagen, und auch die Sachsen fochten an mehreren ruhmvoll mit unter dem Oberbefehle ihres Kronprinzen. Am ersten Male kamen sie bei Metz ins Feuer. Bei St. Privat tobte schon lange der blutige Kamps, als die Sachsen erschienen und eingriffen. Unter der Anführung Alberts erstürmten sie das Dorf St. Privat und entschieden so den Sieg. König Wilhelm von Preußen, nachmals deutscher Kaiser, ehrte den Kronprinzen, indem er ihm den Oberbefehl über die neue Maasarmee erteilte. General Moltke, der beste Feldherr Wilhelms, sagte: „Es gibt im deutschen Heere wohl viele gute Generäle, aber nur einen Feldherrn wie den Kronprinzen von Sachsen." In den folgenden Kämpfen bewies auch Albert sein Feldherrngeschick. Bei Beaumont trieben die Sachsen die Franzosen zurück und warfen sie auf Sedan zu. Hier kam es nun zu einer großen Schlacht. Napoleon, der Kaiser von Frankreich, wurde besiegt und am 2. September 1870 mit feinem ganzen Heere gefangen genommen. Zum Andenken an dieses wichtige Ereignis feiern wir noch heute das Sedanfest. Hierauf zogen die Deutschen vor Paris und belagerten diese große Festung über vier Monate lang. Viele Kämpfe gab es vor Paris, denn die Franzosen machten von Zeit zu Zeit große Aus- fälle und schossen überhaupt fast immer mit ihren Festungskanonen