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1. Freiburger Lesebuch - S. 132

1912 - Freiburg im Breisgau : Troemer
erkennen kann. Man muß sich nun kein romantisches Herrenschloß vorstellen mit schimmernden Zinnen und Türmen; sondern trotzig und klotzig mit dicken Mauern, die aus dem Felsen wie seinesgleichen herauswuchsen, mit engen Fenstern und steilen Hohlziegeldächern stand die Burg drohend und finster auf ihrer Höhe. In diesen engen Mauern war kein angenehmes Leben. Wohl waren die Herren von Falkenstein überall im Breisgau begütert seit jener Zeit her, wo Cuono de Falchensteina das Zähringische Kloster St. Peter reich beschenkte; aber sie waren ein zahlreiches Geschlecht. Auf der engen Burg Falkenstein, zu der allerdings noch ein auf einem Felskopf errichteter Turm „Bubenstein“ gehörte, saßen zu Ende des vierzehnten Jahrhunderts die Brüder Wernher, Dietrich und Künlin und ihre Vettern Hans, Thomas und Jakob mit ihren Leuten. Es ging wohl oft schmal her bei diesen Edelleuten. Durch die kostspieligen Kreuzzüge und das andauernde Fehdewesen waren sie vielfach in Schulden geraten. Und wenn dann die reichen Kaufleute das Dreisamtal hinauf- oder herabgezogen kamen mit gefüllten Wagen und hochbeladenen Saumtieren, da regte sich gewiß der Neid in den Herzen der ritterlichen Herren, denen doch von ihren Lehnsherren die oberste Gewalt in die Hand gegeben war, und die Wehr und Waffen zur Hand hatten, um Gewalt ausüben zu können. Sie sagten sich: die Kaufleute erheben durch ihren Handelsnutzen einen hohen Zoll von uns allen, sie ziehen durch unser Gebiet: so sollen sie uns auch zollen. Und so erhoben sie Zoll von den Kaufleuten und Wanderern, und wollten die ihn nicht gutwillig geben, so nahmen sie ihnen ihr Gut ab und warfen sie ins Gefängnis, bis sie sich durch schweres Lösegeld lösten. Vergeblich warnte die Stadt Freiburg. Im Jahre 1314 hatte sie im Verein mit andern Machthabern die dem Freiburger Geschlechte der Kolman gehörige Wilde Schneeburg bei Oberried wegen ähnlicher Räubereien zerstört. Nachdem auf Veranlassung des Edelknechts Klein-Künlin von Falkenstein dessen Knecht Weltin von Wittental in seinem eigenen Hause erschlagen worden war, wurde noch Hans Schneider, ein Freiburger Hintersasse, gefangen und vom höchsten Punkt der Burg Falkenstein herabgestürzt. Seine kranke Frau suchte die modernde Leiche an der Felshalde und ließ sie bei der St. Oswaldkapelle begraben. Nun aber ging Freiburg vor, mit ihm viele rechtliche Edelleute. Im Jänner 1390 ward die uneinnehmbar scheinende Felsburg erobert und zerstört. Mehrere Knechte wurden aufs Rad geflochten, die Falkensteiner selbst schwer bestraft. Ihr Geschlecht verfiel von da an und ist im 16. Jahrhundert erloschen. Die Burg durfte nicht wieder aufgebaut werden, und so ist sie bis auf geringe Mauerreste verschwunden und dräut nicht mehr von ihrem hohen Fels herab. Erfreulicheres als die Geschichte weiß die Sage von Falkenstein zu erzählen. Kuno von Falkenstein war ohne Kinder. Als er einst, betrübt darüber) im Walde ging, gesellte sich ein unbekannter Jäger zu ihm, der ihm zahlreiche Nachkommen versprach, wenn er sich ihm verschreiben wolle. Aber Kuno erkannte in ihm den Teufel und verscheuchte ihn durchs Kreuz. Er beschloß nun in seiner Betrübnis eine Kreuzfahrt ins heilige Land. Von

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1. Heimatkunde - S. 105

1906 - Bonndorf (bad. Schwarzwald) : Spachholz & Ehrath
- 105 — Entsetzt stand der König nun von seinem Vorhaben ab. Eine Schlange aber brachte der Jungfrau Notburga ein Kraut, womit sie den Arm wieder anheilte. Zum Andenken an die als Heilige verehrte Notburga wurde die Kirche in Hochhausen gebaut. In derselben ist ein Bild aus- bewahrt, das diese Sage iu Bildern zeigt. 3. Ritter Falken st ein. Bor vielen Jahren zog ein Ritter Kuno von Stein in das heilige Land. Dort wurde er von Türken gefangen. Während seiner langjährigen Gefangenschaft mußte er als Sklave sehr harte Arbeiteil verrichten. Als er in einer Nacht schlaflos in dem Kerker lag und sich nach der Heimat sehnte, stand plötzlich ein dunkler Mann vor ihm. Dieser sagte: „Ich will Euch in Eure Heimat bringen. Aber Ihr dürft nicht einschlafen. Sonst gehört Ihr mir mit Leib und Seele." Der Ritter willigte ein und der Mann verschwand. Statt dessen stand ein Löwe da. Auf diesen mußte sich der Ritter setzen und in Windeseile ging es der Heimat zu. Dadurch ermüdete der Ritter und wäre beinahe eingeschlafen, wenn ihn nicht jedesmal ein Falke geweckt hätte. So machte es der Falke immer, wenn Ritter Kuno daran war, einzuschlafen. Bald waren sie zu Hause und der Falke saß auf der Zinne des Burgturmes. Aus Dankbarkeit gegen den treuen Falken nannte Ritter Kuno von Stein sein Schloß: Burg Falkenstein. Sie liegt im Höllental bei Freiburg.

2. Badisches Realienbuch - S. 20

1914 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
Ii 18 8. Ter Neumagen fließt durch das Münstertal. St. Trudpert, ehemaliges Kloster; Staufen. 9. Die Elz entspringt am Briglirain und durchfließt in ihrem Oberlauf das landschaftlich schöne P r e ch - tal. Auf der linken Seite nimmt sie die aus dem Simonswüldertal kom- mende Wildgutach aus. Bei Riegel vereinigt sie sich mit der Dreisam und Glotter. Durch den Leo- poldskanal kann das Was- ser der drei Flüsse direkt dem Rheine zugeführt wer- den, wodurch Überschwem- mungen vorgebeugt wird. Die Dreisam (= drei Quellbäche zusammen) fließt im Oberlaufe (Rotbach) durch das Höllental, eine wilde, von dunkeln: Walde umrahmte Felsschlucht mit turmhohen Wänden. An der engsten Stelle der Schlucht, dem sogenann- ten „Hirschsprung", steht auf hoher Felszacke ein eherner Hirsch. Unweit davon liegen auf einer Erhebung der nördlichen Tal- wand die Trümmer der Burg Falkenstein (Leseb. Ii., 113). Nach dem Höllen- tal durch fließt die Dreisam das „Himmelreich". So heißt der sonnige, 6 km breite und 14 km lange Taltrichter, der im Schmucke lieblicher Gärten, Wein- berge, Dörfer und Villen prangt. Von Freiburg ab ist die Dreisam kanalisiert. (Hochwasser!) Das Dreisamtal ist der wichtigste Gebirgsübergang im südlichen Schwarz- wald vom Rhein nach Schwaben. (Geschichtlich berühmt als Römerstraße; Reiseweg der österreichischen Kaiserstochter Marie Antoinette zur Hochzeitsfeier nach Paris 1770; Rückzngsweg des Generals Moreau nach der Schlacht bei Liptingen 1796.) Gleichgerichtet mit der Straße überschreitet die Höllentalbahn den süd- lichen Schwarzwald. Sie führt von Freiburg über Neustadt nach Donaueschingen und erreicht mit 893 in die größte Höhe der badischen Eisenbahnen. Zur Über- windung der starke;: Steigung mußte die Linie streckenweise als Zahnradbahn a>:gelegt werden (Hirschsprung bis Hiirterzarten, 7 km). Auch sonst zeigt die Eingang von Schloß Rütteln. Nach einer Photographie von G. Röbcke in Freiburg.

3. Badische Sagen - S. 68

1912 - Bühl (Baden) : Konkordia
5. Der Ritter blickte auf — oben auf der Spitze des höchsten Turmes sah der Falke, und die ersten Strahlen der Sonne vergoldeten sein weihes Gefieder. Da streckte ftuno seine Hände aus und winkte dem Falken, der fein Retter geworden, seinen Dank zu, bis der Dogel verschwand, als die Sonne über den Tälern strahlte. Sein herz aber richtete sich im stillen Dankgebet zu dem empor, der den Falken zur Rettung seiner Seele gesandt hatte. Und nun eilte er in die Burg zum frohen Wiedersehn der Gattin, die den lang Ersehnten freudig in ihre Firme schloß. Zum Andenken an seine Rettung nahm Ritter Kuno von Stein den Falken in sein Wappen auf und nannte die Burg Falkenstein. Kunos nachkommen hietzen sich „von Falkenstein.“ Hacl) Schreiber aus ächönhuth, Burgen und ftlöster Badens.

4. Die allgemeine Geschichte für Gymnasien und ähnliche Schulen - S. 242

1844 - Belle-Vue bei Constanz : Verl.- und Sortimentsbuchh.
S4l Sechstes Kapitel. Die fränkischen Kaiser. (10s4 11t5) Konrad N. (1024—10ss) Die Fürsten wählten noch im Herbste des Jahres 1024 den Frankenher» zog Konrad zum Könige, einen eben so klugen als tapferen Mann, der den Namen „Mehrer des Reichs" wirklich verdiente. Als der kinderlose König der Burgunder gestorben war, so nahm Konrad die burgundische Krone in An- spruch, kraft des Testaments, welches der verstorbene König gemacht hatte. Allein die Burgunder wären lieber eine unabhängige Nation gewesen und woll- ten stch durchaus nicht unterwerfen. Auch der Herzog Ernst von Schwaben glaubte, er sei der eigentliche Erbe von Burgund und nicht sein königlicher Stiefvater. Deswegen empörte er sich mehrmals, unterlag aber den Waffen Konrads und seine Mutter Gisela erbat ihm Verzeihung. Aber Ernst hatte keine Ruhe) von seinem treuen Freunde, dem Grafen Werner von Kyburg unterstützt, ergriff er abermals die Waffen; da ächtete der Kaiser ihn und seinen Genossen, bot aber dem Ernst Verzeihung an, die dieser verschmähte, weil sein Freund Werner ausgeschlossen war. Vor der Burg Falkenstein im Schwarz- walde griff sie Konrads Getreuer, der Graf Mangold von Nellenburg an; in dem harten Gefechte fiel der Herzog, Graf Werner und der Anführer der Kai- serlichen, Graf Mangold von Nellenburg. Noch lange sang das Volk in Liedern die Freundestreue des Ernst und Werner und den Mutterschmerz Giselas; noch heutzutage ist Herzog Ernst der Titel eines Volksbuches. Konrad Ii. erklärte die Lehen geradezu durch Gesetz als erblich, wie sie es durch Uebung waren, wodurch er große Gunst gewann. Er starb nach 19jäh« riger thatenreicher Regierung, nachdem er seinen Sohn zum Nachfolger hatte wählen lassen. Heinrich Iii. (1039-1056.) Als Heinrich »I., auch der Schwarze zubenannt, seine Krönungsfeier hielt, so schickte er Komödianten, Musikanten und Gaukler fort, denn es war

5. Bilder aus dem Gebirge und Berglande von Schlesien und den Ebenen in Posen von der Oder bis zur Weichsel - S. 142

1884 - Leipzig : Spamer
142 Das Riesengebirge. Sange noch schaute der Hirt nach dem Orte hin, wo die Holde gesessen hatte, und erst als es Abend wurde, kehrte er zu seiner Herde zurück. Am andern Tage hatte er kaum die Herde ausgetrieben, als er auch wieder in das Dickicht eindrang und nicht ruhte, bis er die Jungfrau erblickte, die wieder um 12 Uhr verschwand. Von nun an ergötzte sich der Hirt täglich durch den Anblick der schönen Gestalt. Endlich kam der Johannistag heran. Da schwebte die Jung- frau zu dem Jüngling hernieder und sagte: „Ich heiße Hildegard und war einst Herrin der Burg Falkenstein, deren Trümmer du vor dir siehst. Viele Ritter warben um meine Hand; aber ich wies sie von mir, weil ich nur einen Fürsten heiraten wollte, da ich selbst aus dem Piastischen Königshause entsprossen bin. Nun hatte auch der Ruf von meiner Schönheit einen morgenländischen Prinzen nach Falkenstein geführt, der mir aber nicht gefiel und den ich deshalb auch abwies. Schrecklich rächte sich der Fürst für meinen Stolz; er verband sich mit Zauberern, zerstörte meine schöne Burg und verbannte mich in eine öde, finstere Höhle, die ich nur zur Frühlingszeit verlassen darf, um auf diesem schroffen Felsen mein Unglück zu beweinen. Wenn du Mut hast, mir in mein Gefängnis zu folgen durch die Pforte, die dem gewöhnlichen Menschenauge verborgen ist, und mich rettest, so sollen dich meine Liebe und unermeßliche Schätze lohnen." So sprach sie und verschwand. Der Schäfer sah zur Erde nieder, erblickte einen blitzenden Dolch, ergriff ihn und eilte hastig durch die Waldschlucht, wo die Jungfrau ihm den Eingang zur Höhle bezeichnet hatte. Er fand die Höhle und drang mutig hinein; banger Schauer überfiel ihn, denn Blitze zuckten, Donner rollten, Ungeheuer züngelten um ihn her und drohten ihn zu verschlingen. „Hildegard, ich kann dich nicht erretten", rief er, als ihn der Mut völlig verließ. Da verschwand plötzlich der ganze Geisterspuk, Hildegard stand in der Mitte der Grotte und sprach mit sanfter, wehmütiger Stimme: „Du siehst mich nie wieder, auch kein andrer Mensch sieht mich für die Zukunft; denn Menschenkraft kann meinen Zauber nicht lösen. Erst wenn auf dem Falkensteine eine Fahne die Gegenwart eines Fürsten verkündet, der die Fesseln gebrochen und Schlesien die alte Freiheit wiedergegeben hat, werde ich befreit sein." Nachdem sie also gesprochen hatte, zerfloß sie in Nebel; der Hirt aber kehrte traurig zurück, um seine Herde zu suchen, die er jedoch nicht fand. Von Stunde an siechte er dahin, und am Morgen des nächsten Johannistages fand man ihn am Fuße des Falkensteins sanft entschlafen. Kirche Wang. Die Gräfin von Reden ist die Veranlafferin gewesen, daß das als Kirche Wang bekannte Gotteshaus in dem Baudendorfe Brücken- berg erbaut wurde. Wer von Schmiedeberg oder auch von Warmbrunn aus nach dem hohen, weithin zerstreuten Gebirgsdorfe Krummhübel (1876: 109 Häuser mit 604 Bewohnern) seine Schritte gelenkt und dort vielleicht an den sich vereinenden Bächen der Lomnitz in den Sommermonaten Ruhe und Er- quickung gesucht und gewiß auch gefunden hat — denn herrliche Naturgeuüffe bietet dieses Stückcheu Erde — der ist auch öfter in kühler Abendstunde hinauf- gewandert zu dem Gotteshause, dessen goldene Kreuze ihm zuwinkten. Es er- hebt sich auf einem von weißen Mauern eingefaßten Plateau, welches mit Rasenplätzen, Zierpflanzen und einer Fontaine geschmückt ist und einen schönen Blick auf das wie auf grüner Schweizermatte liegende Baudendorf Brückenberg

6. Realienbuch für Volks-, Bürger- und Töchterschulen - S. 15

1899 - Bühl (Baden) : Konkordia-Verl.
15 24 a. Die Kan-er kommt vom Blauen und ergießt sich nahe beim „Jüeiner Klotz" in den Rhein. An ihr liegt das Städtchen Kandern. Unweit Rändern liegen, weithin sichtbar, Schloß Bürgeln „auf der !föh", eine ehemalige Probslei, und die Ruine Sausenburg. b. Der Kiembach entspringt am Kohlgarten und ist nur wenige Stunden lang. Das Thal dieses Flusses ist außerordentlich anziehend und mild, da es vor allen rauhen Winden geschützt ist. In demselben liegt am Nordfuße des Blauen der freundliche Badeort Badenweiler, feiner heilkräftigen warmen Quellen wegen viel- besucht. Diese waren schon den allen Römern bekannt, und noch jetzt zeigt man die wieder aufgedeckien Überreste des alten „Römerbades". Am Ausgange des Thales liegt Müllheim, Amtsstadt mit 3100 E. Die Gegend bei Müllheim (von.der Wiese bis zum Neumagen) ist das reichgesegnete Markgräflerland. Köstlicher Wein reift hier auf den fonnigen Vorhügeln des Gebirges. e. Der Neumagen kommt vom Belchen. Sein schönes Thal wird das Münsterlhal genannt. Im obern Teile desselben liegt St. Trudpert, ehemals ein Kloster. Bei der Thalöffnung, in schöner und fruchtbarer Gegend, befindet sich Staufen, eine Amtsstadt. 23. a. Die Elz hat ihren Ursprung mitten im Schwarzwalde, unfern der Bregquelle. In einem gewaltigen Bogen durcheilt sie das an Naturschönheiten reiche „Prechthai". Unterhalb Waldkirch verläßt sie die Berge und tritt in die fruchtbare Rheinebene. Bei Riegel vereinigen sich die Dreisam und Glotter mit ihr. Hier zweigt auch der Leopoldskanal ab. Derselbe wurde angelegt, um bei Hochwasser Überschwemmungen zu verhüten. Oberhalb waldkirch nimmt die Elz die wildgutach aus. Dieses reißende Bergwasser durchströmt das vielbesuchte Simonswälderthal, eines der groß- artigsten Gebirgsthäler im ganzen Schwarzwald. b. Die Glottev durchströmt ein in seinem untern Teile sehr mildes und geschütztes Thal, das feurige U)eine erzeugt. Bei Langendenzlingen erreicht sie die Ebene. c. Die Dreisam, ein Zufluß der Elz, entsteht durch den Zu- sammenfluß dreier Gebugsbäche, woher ihr Name rührt. Das Drei- samthal ist sehr merkwürdig. Hinter Freiburg ist es zuerst breit und äußerst lieblich. Diele Strecke nennt man wegen ihrer Anmut das „Himmelreich." Weiter hinauf aber wird es zu einer schauerlichen Fels- schlucht, der man den Namen „Höllenthal" beigelegt hat. Die schmälste Stelle der Schlucht heißt der „ksirschsprung". Unweit davon liegen aus steiler bsöhe die fast unzugänglichen Überreste der Burg Falkenstein. Durch das l)öllenthal schießt brausend der Höllenbach. Daneben zieht eine schöne Runftstraße in zahlreichen Windungen aus die pöhe des Schwarzwaldes, anr Titisee vorbei nach Neustadt und Donaueschingen. Jetzt führt sogar eine Eisenbahn chie sog. bsöllenthalbahu, teilweise als Zahnradbahn) da hinauf und verbindet Freiburg mit Neustadt. Ii, 113. 2*

7. Von der deutschen Urzeit bis zur Reformation - S. 182

1913 - Langensalza : Beltz
182 Die deutsche Stadt im Mittelalter. sie durch seine Beamten, die Gaugrafen und Sendboten, ausüben. Mit der Zeit waren die großen Lehnsherren selbst Grundherren geworden, und da begann sich das Gerichtswesen zu zersplittern; die Gerichtsbarkeit ging auf die Herzoge, Bischöfe, Mark- und Burggrafen über. Sie setzten in ihren Gebieten Vögte ein, welche die Gerichtsbarkeit im Namen ihrer Landesherren übten. So gab es nun neben den königlichen Gerichten in den Pfalzstädten die herzoglichen, bischöflichen, markgräflichen, gräflichen und städtischen Gerichte. In den bischöflichen Städten übte der vom Bischof eingesetzte Vogt die Gerichtsbarkeit aus. Er ernannte dann noch einen Unterrichter. Das war der Schultheiß, der dem Stadtadel angehörte. Die Urteilssprecher oder Schöffen wurden aus der Stadtgemeinde gewählt. Als dann die Städte sich von den Grundherren freimachten, ging auch die städtische Gerichtsbarkeit ganz in städtische Gewalt über. Der Schultheiß wurde Vorsteher des Stadtrats und Oberrichter im Stadtgericht. Die Grundsätze, nach denen man Recht sprach, waren aus den alten Volksgerichten entnommen und seit dein 13. Jahrhundert in besonderen Rechtsbrechern aufgezeichnet, dem Sachsenspiegel, Schwabenspiegel und Deutschspiegel. Ju ganz Nord- und Mitteldeutschland war das im Sachsenspiegel von dem anhaltischen Ritter Eike von Repgow um 1200 auf der Burg Falkenstein im Harz aufgezeichnete fächsifche Volksrecht zur Anerkennung gekommen. Es hat sich bis in die Mitte des vorigen Jahrhunderts behauptet. „Die Stadt Lüneburg besaß von diesem Buche eine sehr kostbare Pergamenthandschrift. Dieses Buch lag heute aufgeschlagen in der Gerichtslaube des Rathauses zu Lüneburg auf einem Tische, hinter welchem ans hohem Stuhle der Schultheiß, Herr Georgius von Elebek saß, um mit dem weltlichen Schwerte des Kaisers Gericht zu halten nach altem Sachsenrecht. Es war aufgeschlagen die Stelle: Alle Mörder und alle, die den Pflug, Mühlen, Kirchen ober Kirchhöfe berauben, Verräter und Mordbrenner, die soll man alle radebrechen. Auf einer Bank zur Rechten des Schultheißen saßen die Schöffen und auf der andern Seite die Ratsherren. Außerdem waren viele Geschlechterherren und sämtliche Amtsmeister, im ganzen weit über hundert Männer, in der Laube. Die Stunde war gekommen, gerechtes Gericht zu hegen. Es war hoch am Tag, die allsehende Sonne schien. Der Richter bedeckte das Haupt, zog sein Schwert aus der Scheide und legte es quer über den geöffneten Sachsenspiegel. Dann gebot er Frieden, und auf feinen Wink führte der Fronbote die von reisigen Knechten bewachten Gefangenen herein. Nun nahm der Schultheiß den Zeugen den Eid ab, daß sie die Wahrheit sagen würden. Dann trat der Fronbote an die Schranke und erhob die Klage, und die Verhandlungen begannen. Am Schlüsse derselben wandte sich der Schultheiß zu den Schöffen und sprach: ,Stehend spricht man Urteil, sitzend findet man Urteil. Schöffen, findet das Urteil, wie ihr es am besten wißt; ihr leidet darum keine Not. Schössen auf der Bank, ich frage euch um euer Urteil!4 Nach kurzer, flüsternder Beratung sprachen die Schössen ein einstimmiges , Schuldig'. Da erhob sich der Schultheiß von feinem Sitze, entblößte das Haupt und tat feinen Spruch. Drei Angeklagte verdammte er zum Tode durch das Rad, einer wurde an Leib und Gut friedlos gelegt und auf ewige Zeiten aus der Stadt

8. Das Badnerland - S. 84

1910 - Weinheim [u.a.] : Ackermann
— 84 — Je weiter wir fahren, desto enger wird das Tal. Turmhohe, senkrechte Felswände steigen empor und neigen sich oben über, so daß man fürchtet, sie müßten jeden Augenblick einstürzen und alles unter sich begraben. Die überhängenden Felsen lassen vom Himmels- blau nur noch einen schmalen Streifen durchblicken, und selten nur verirrt sich ein Sonnenstrahl in die Tiefe. Plötzlich wird es ganz dunkel; nur das Licht im Wagen verbreitet noch etwas Helle; wir sind im ersten Tunnel, im sog. Hirschsprungtuunel. (Sage: Schmitt!) Höllental-Ansicht. i (Original-Aufnahme der Neuen photogr. Gesellschaft A. G. Steglttz-Berltn) Kaum haben wir den Tunnel verlassen, so durchfahren wir schon wieder einen andern. Nun genießen wir einen prachtvollen Rückblick über die zurückgelegte Strecke mit den dunklen Tannen, den mächtigen Felsen und den, im tiefen Felsenbett dahintobenden Höllenbach. Auf schwindelnder Höhe erblickt das Auge einige Mauerreste der Burg Falkenstein (Sage Ii. Tl. Nr. 113). Manche der Ritter dieser Burg waren vor vielen, vielen Jahren der Schrecken der Wanderer und Kaufleute, die die Höllentatftraße entlang, von Württemberg her über die Schwarzwaldberge kommend, in die Rheinebene wollten.

9. Annalen des Deutschen Reichs im Zeitalter Heinrichs V. und Lothars v. Sachsen - S. 664

1897 - Halle a. S. : Buchh. des Waisenhauses
664 Neunter Abschnitt. 1129 mit Herzog Heinrich vereinigt, belagert Speyer; Heinrich vereitelt einen Entsatzversuch der Staufer, die Stadt mufs sich ergeben.a monachorum ingrediuntur cunctasque officinas ipsoram ferro perscrutantur. Bei Tagesanbruch vicini quique fideles ducis — aggregatim in adiutorium eius ad-volant. — Fridericus suos de turre adventare prospiciens warnte Heinrich vom Turme herab vor der ihm drohenden Gefahr, der dieser durch schleunigen Abzug entging. Der Papst legte dem Herzog zur Sühne des Friedensbruchs die Stiftung eines 5 Pfund schweren goldenen Kelches an das Kloster auf, doch trug derselbe Anstand, den Befehl des Papstes zu erfüllen. Das Jahr des Überfalls nennen die Ann. Zwifalt. 1129 Ss. X, 55; dafs derselbe innerhalb der Fastenzeit (27. Februar bis 13. April) geschah, sagt Berth. Zwifald. c. 36 Ss. X, 114, dessen Erzählung mit der Ottos von Freising in den wesentlichen Punkten übereinstimmt, möglicherweise von letzterem als Quelle benutzt wurde (Bernhardi S. 239 n. 19). Über den Anfang des Kampfes zwischen Walram und Gottfried vgl. 1128. Zur Belagerung von Duras Gest. abb. Trud. 1. Xii, 8 Ss. X, 308: obsidetar — Durachium ab episcopo Leodiensi Alexandro et duce Lemburgense Gualeramno, ad quod liberandum movit exercitum Lovaniensis domnus Godefridus et cum eo Flandrensis comes Theodericus. Über die Schlacht bei Duras ibid. c. 8: Durum commissum est proelium ante ipsum (Duras) -—. Yicti fugerunt Lovaniensis et Flandrensis comites. Das Datum giebt Anselm. Cont. Sig. 1129 Ss. Vi, 381: actum 7. idus Augusti 4. feria (7. August). Die weiteren Stellen s. Bernhardi S. 236 n. 8. Die Burg Duras konnte freilich nicht genommen werden, Gest. abb. Trud. 1. Xii c. 8. Wenn auch der Kampf der beiden Herzöge noch fortdauerte, so mufste doch der Sieg Walrams das Ansehen der königlichen Partei heben. Ann. Erphesf. 1129 Ss. Vi, 537: Paginus (Walram) — ducatum usque ad fluvium Getum (Geete) victor obtinuit. Zum Kampf um Speyer vgl. Ann. Patherbr. 1129: Post festum pentecosten rex L. urbem Spire iterum obsidione circumdat, quia fidem, quam superiori anno spoponderant et iuramentum, quod iuraverant, infregerunt. 1130: Rex natale do-mini cum multa frequentia principum circa urbem Spire in tentoriis celebrat. Tandem Spirenses videntes constantiam regis fame coacti sese cum ipsa urbe regi tradiderunt in festo sanctorum Innocentum (28. Dez.). Coniunx ducis Friderici, quae civibus ad solacium a duce infra urbem relicta fuerat (Judith, Schwester Heinrichs v. B.), fame et nuditate acriter afflicta, a rege L. regalibus donis libera-liter dotata cum suis discessit. Rex autem, cum suis ingressus (vielleicht am 3. Januar, vgl. Anselm. Gembl. 1130), epiphaniam domini infra urbem coronatus celebrat. Ann. s. Disib. 1129: Spira secundo obsessa ab idibus Iulii (15. Juli) usque kal. Ianuarii. Über die Teilnahme des Herzogs Heinrich am Feldzug vgl. Hist. Welf. Weing. c. 17 Ss. Xxi, 464: Heinrich belagerte gerade den Grafen Friedrich von Bogen in seiner Burg Falkenstein, als Boten des Königs ihn zur Hilfeleistung riefen. Er überliefs die Fortsetzung der Belagerung seiner verwitweten Schwester, der Markgräfin (von Steiermark) Sophie und stiefs mit mehr als 600 Mann zum König. Quo cum magno labore perveniens castra ultra Renum

10. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 645

1906 - München : Oldenbourg
141. König Ludwigs Ii. Persönlichkeit. 645 er ist der Pionier einer neuen Kunst geworden, die wir heute mit ihrer bestimmten Stilrichtung besser schon ahnen können, als es noch bei Ludwigs Lebzeiten der Fall war. Das Naturgröße, das Erhabene, das Naturschöne durch die Kunst zu idealisieren hat Ludwig selbst einmal als eine seiner billigen Privataufgaben bezeichnet, wo ihn weder Neid noch Falschheit stören könne. Für seine Kunstrichtung und seinen Geschmack bezeichnend ist nicht allein die getreue Kopie von dem Versailles Ludwigs Xiv. in Herrenchiemsee oder die bizarre und barocke Stilklitterung in Linderhof, wo Kleintrianon Pate gestanden hat: Neuschwanstein ist int reinsten romanischen Stile gebaut. Das Landhaus auf dem Schachen ist auch in der inneren Einrichtung zum Teil sehr einfach gehalten; in der schlichten Behaglichkeit des Schlosses Berg, das sein Lieblingsaufenthalt während feines ganzen Lebens geblieben ist, hat der König nicht viele Veränderungen vorgenommen. So hat er auch einmal in der Schweiz auf dem Axenftein die für ihn bestimmten Gemächer verschmäht und die einfacheren Zimmer bezogen. Nicht der feenhafte Zauber der Wasserkünste und Grotten, die überladene Pracht der reich ausgestatteten Wohnräume, die romantische Verkörperung der Ideen eines exzentrischen Geistes ist es, was der Kunstkenner in den Königs-schlöffern am meisten bewundert, sondern die stilistische Reinheit, mit der die einmal gehegten Gedanken von Anfang bis zu Ende festgehalten und zumeist zu klarem Ausdruck gebracht worden sind. Und vielleicht nur die wenigsten, die da sehen und staunen, kennen die engsten Beziehungen, in denen alles zu dem königliche« Bauherrn stand. „Jedes Detail, ja jede Linie der Muster, jeden künstlerischen Gebrauchsgegenstand prüfte der König nach. Sein Scharfsinn, seine Erfindungsgabe, sein Sachverständnis, seine aufreibende Tätigkeit hierbei sind bewunderungswert." Es ist anzunehmen, daß Ludwig bei längerer Gesundheit auch von feiner Verehrung für den Stil Ludwigs Xiv. wieder zurückgefunden hätte zur Verkörperung echt deutscher Muster. Dazu berechtigt der Plan zur Burg Falkenstein, und sein byzantinisches Schloß, das ebenfalls unausgeführt blieb, hätte sich wohl berührt mit den archaisierenden Tendenzen - der jüngsten Vergangenheit. Auch wurden die Bauten durchaus nicht unverhältnismäßig teuer ausgeführt. Heute, wo die Schulden zumeist getilgt sind, hat das Land tu der Tat allgemeinen Nutzen von dem Fremdenverkehr, den alljährlich die Königsschlösser in das Gebirge ziehen. Schon als 18 jähriger Jüngling zeigte Ludwig jene liebenswürdige Freude ant Geldausgeben, die ihm später so verhängnisvoll geworden ist; als er das erste Portemonnaie erhielt, eilte er zu einem Juwelier, dem er den Preis für ein der zärtlich geliebten Mutter zugedachtes Medaillon selbst entnehmen ließ. Wenn die Schlösser ihren Platz am Saunte des Gebirges oder inmitten der Alpenlandschaft fanden, so erklärt sich das aus der Vorliebe Ludwigs für die bayerischen Berge, die er mit allen unseren Königen teilte. Größere Reifen hat er während feiner Regierung nicht gemacht. Abgesehen von zwei Ans-

11. Freiburger Lesebuch - S. 131

1912 - Freiburg im Breisgau : Troemer
— 131 — worden, und erst spätere Menschen, die überall Himmel und Hölle sehen wollen, haben den Namen in „Himmelreich“ umgedeutet. Die Verkehrsstraße nach Schwaben hinüber, auf der die Kaufmannsgüter aus dem Breisgau rollten und die Weinfässer im Herbst ihren süßen Inhalt auf die rauhe Baar und ins Schwabenland brachten, ging nicht durchs Höllental, sondern verfolgte zuerst die alte Dreisam durch die Wagensteige bis zum Spirzen-dobel und zog sich hinauf auf die Höhe am Turner und Hohlen Graben. Durchs Höllental führte nur ein schmaler Saumpfad, eben recht für Saumtiere, die die Güter auf starkem Rücken trugen, oder für rüstige Fußwanderer. Jetzt freilich ist eine schöne Straße hindurch gebahnt. Sie ist erbaut worden, da Maria Antoniette, die später so unglückliche Königin von Frankreich, ihrem Schicksal entgegen aus der kaiserlichen Mutter treuer Hut zu ihrem königlichen Auserwählten zog. Himmelhohe Felsen engen den Pfad, und in der Nähe der Stelle, die Hirschsprung heißt, weil ein gehetzter Hirsch dort einmal das ganze Tal soll übersprungen haben, scheinen sie sich undurch-dringbar zusammenzuschließen. Nur für den Bach ist Raum, der da schäumend herabschießt. Er heißt Rotbach, weil sein Wasser, das^aus dem Moore bei Hinterzarten stammt, rotbraun scheint bei aller Klarheit. Da ragt auf der Ostseite ein breiter, sich gegen das Tal schwach neigender Felsrücken herein. Vom Gebirg ist er durch einen tiefen Graben getrennt. Auf allen Seiten scheint er unersteiglich. Nur ein kleines schmales Tälchen, das an seiner Seite sich eingräbt, vom Engebächlein durchrauscht, gewährt etwas bessern Zugang. Dieser Fels, auf dem ursprünglich nur die wilden Falken horsteten, den sie umkreisten, über dem sie rüttelnd still in der Luft standen, und von dessen Höhe herab sie ihren schallenden Ruf hinabsandten, heißt von alters her Falkenstein. Und als ein ritterliches Geschlecht, das den Zähringischen Herzögen und nach ihnen den Freiburger Grafen dienstbar war, sich diesen Felsklotz zur Burgstelle erkor, nannte es sich danach v. Falkenstein und wählte sich ein wunderschönes Wappenzeichen: zwischen zwei roten Regenbogen auf grünem Dreiberg ein blauer Falke mit geöffneten Flügen in goldenem Feld. Warum haben diese ritterlichen Herren hier in der einsamen Felsenge eine Burg erbaut? Oder vielmehr, warum haben es die Zähringer getan, die sie dann an ihre Dienstleute von Falkenstein weitervergaben ? Die Zähringischen Herzöge haben im Breisgau viel Silbererz gefunden und sind dadurch reich und mächtig geworden. Deshalb findet man überall an unzugänglichen Felsstellen, wo keine Straße vorbeizieht, im Breisgau solche Burgen; so die Wilde Schneeburg, St. Wilhelm, Birkenberg. Hier ward das kostbare Silbererz der umliegenden Bergwerke gesammelt und dann erst in größerer Menge unter sicherer Bedeckung an die Poche und Schmelzstätte geführt. Es waren ja schlimme Zeiten im zwölften und dreizehnten Jahrhundert. Des Kaisers Gewalt war gering, kleine und große Herren maßten sich alles Recht an und griffen rücksichtslos zu, so wie es heute in ihrer Art die Geldleute ebenfalls tun. Wahrscheinlich verdankt die Burg Falkenstein im Höllental ihren Ursprung dem Schutz der Bergwerke, deren Spuren man überall noch

12. Geographische Charakterbilder aus Deutschland (Alpenland, Deutsches Reich und Deutsch-Österreich) - S. 316

1885 - Leipzig : Fues (R. Reisland)
816 Das mitteldeutsche Bergland. Arbeit, aber nicht erschöpft; noch immer gilt der Trinkspruch des kräftigen und biederen Oberharzers: Es grüne die Tanne, es wachse das Erz, Gott gebe uns allen ein fröhliches Herz! Der niedrigere südöstliche Teil, der Unterharz, ist vor- herrschend mit Laubholzwaldung bedeckt. Die Buche ist die Königin seiner Bäume und tritt an vielen Stellen in seltener Kraft und Schönheit auf. Ackerland zieht sich an den Höhen hin und erscheint in manchen Strichen auch auf dem Plateau. Obstgärten kreisen die Dörfer ein, wenn sie auch später als im flachen Lande ihre Früchte spenden. Die Bewohner gehören dem niedersächsischen Stamme an und sprechen daher plattdeutsch. Deutlich sind im Harze drei Hauptplateaus und drei Haupt- berggruppeu zu unterscheiden. Das nordwestliche Platean von Klausthal und Zellerfeld zwischen Ocker und Innerste, von Zuflüssen des Wesergebietes durch- furcht, hat eine Mittelhöhe von 600 m. Etwas niedriger ist das mittlere Plateau. Es wird durch die Bode, welche unter deu Harzflüffeu des Elbgebietes der größte ist, in zwei Hälften geschieden. Der Fluß rinnt aus der Kalteu und Warmen Bode zusammen, etwa da, wo Bodseld lag, das Jagdschloß der fränkischen Kaiser, in welchem Heinrich Iii. starb. Der schönste Punkt des Bodethales, so weit dasselbe das Plateau durchzieht, ist Rübeland mit der Marmormühle: in der Nähe liegen auf entgegen- gefetzten Flußufern die Tropfsteinhöhlen, welche als Banmanns- und B i e l s h ö h l e bekannt sind. Die nördliche Hälfte, das Plateau vou Elbingerode und Hüttenrode, senkt sich von Nordwesten nach Südosten und fällt hier in das busenartig zwischen Bode- und Selke- platean eindringende Flachland ab. Die südliche Hälfte, das Plateau von Hohegeiß und Hasselfelde, sinkt ebenfalls nach Osten, ist hier aber mit der dritten großen Hochfläche zusammengewachsen. Die Mittel- höhe des ganzen Bodeplateans ist auf 400 m anzuschlagen. Das östliche Plateau wird von der Selke, einem Bodezuflnsfe, durchschnitten. Ihr Thal wird gepriesen: Alexisbad, auch das Eisen- Hüttenwerk Mägdesprung und die alte, doch in gutem Staud erhaltene Burg Falkenstein am Ausgange sind schöne Punkte. Auf der Burg ward der Sachsenspiegel geschrieben; sie ist das Schloß mit schimmern- den Fenstern, das Bürger (in der Nähe des Falkenstein in Wolmers- wende geboren) in seiner Pfarrerstochter von Taubenhain (dem unter dem Schlosse gelegeueu Pausfelde) erwähnt. Die Selke ist ein kleiner

13. Bd. 1 - S. 714

1835 - Eisleben : Reichardt
714 Deutschland, Winken eingeladen wurde, zu ihr zu kommen, über das Thal hin- weg sprang und dabei so stark auftrat, daß sich beide Fußstapfen in den Felsen eindrückten; und endlich in der Nahe des Selkethales die Burg Falkenstein, eine noch größtentheils erhaltene Ritterseste, die ein ziemlich deutliches Bild von der innern Einrichtung und äu- ßeren Verwahrung solcher Burgen aus dem Mittelalter giebt. Der größte Theil des Königreichs Hannover besteht aus Hai- den und Mooren. Unter ersteren ist die größte die bekannte Lü- neburger Haide, im Fürstenthum Lüneburg, durch welche zwei Hauptstraßen, die eine von Braunschweig über Uelzen und Lüne- burg, die andere von Hannover über Celle zur Elbe und nach Hamburg führen. Hinter Braunschweig auf der einen und hinter Hannover auf der andern Seite wird die schon am Nordabfalle des Harzes beginnende Ebene immer flacher, bis sie sich ganz mit Haidekraut überzieht und sich fast ohne eine merkliche Erhöhung, nur mit kleinen Dörfern und wenigen größern Ortschaften und Städten und dem dabei liegenden urbar gemachten Sande bis in die Nahe der Aller und von da in die Nahe der Elbe fortziehet. Die Dörfer der Haide sind mit Laubholz, meistens mit kleinen Eichenhainen umpflanzt. Es ist eine angenehme, überraschende Erscheinung, diese Sandsteppen nach kürzern oder langern Zwi- schenräumen auf solche Art durch mit Eichen umpflanzte Dörfer unterbrochen zu sehen. Selten wird ein Dorf von einem Bache durchströmt, meistens rinnt hier oder da ein kleiner Graben, der einer Ansammlung des Haidewassers aus einer moorigen Ver- tiefung seinen Ursprung verdankt, neben demselben vorbei. Diese große Ebene ist nun aber nicht allenthalben mit Sande bedeckt, sondern an verschiedenen Stellen finden sich auch große und kleine Moore, aus welchen oft eine beträchtliche Menge Tors gewonnen wird. Die aus diesen Mooren abfließenden Gewässer sind sehr stark mit öligen Materien und Eisentheilchen geschwängert, welche dem Wasser einen sehr unangenehmen Geschmack mittheilen. Aus Mangel des Düngers, pflegen die Bauern in der Haide, die mit Haidekraut, Moos überwachsene Oberfläche des Bodens in vier- eckigen Platten von ohngefahr einem Fuße abzustechen, diese in Schichten unter freiem Himmel über einander zu legen, und wenn sie hinreichend vermodert sind, auf die dürren Sandacker auszu- streuen. Die Schaaszucht und Bienenzucht werden von den Bauern sehr betrieben; die Schaafe aber sind von einer schlechten Rasse, nach größerer Anstrengung, oft durch Nebel täuscht. Die Aus- stchc erstreckt sich von O. nach W. 15, von S. nach dt. 22 M. Außer vielen Städten, die man jedoch zum Theil nur durch ein gutes Fernrohr steht, ist besonders reizend die herrliche Wald- fläche, welche sich namentlich gegen Westen bis zum 5m. ent- fernten Brocken ausdehnt.

14. Geschichte des Mittelalters - S. 82

1878 - Mainz : Kunze
82 Zweite Periode des Mittelalters. Freund zu verrathen, verbiete ihm das Gewissen und die Ehre. Mit diesen Worten verließ Ernst die Versammlung der Fürsten, welche ihn seines Herzogtums und seiner Erbgüter verlustig erklärten und die Reichsacht über ihn verhängten. Selbst die Mutterliebe vermochte nichts mehr für ihren Sohn zu thun. Ernst eilte nun zu seinem Freunde Werner, welcher mit seinen treuesten Gefährten auf der Burg Falkenstein sich aufhielt und zuweilen die anliegenden Gauen durchstreifte, um Lebensmittel zu erbeuten. Bald erschien das kaiserliche Heer unter dem Grafen Mangold; der Bischof von Constanz hatte den Aufenthalt der Geächteten erspäht und dem Kaiser hinterbracht. Die kleine, tapfere Schar war bald umzingelt. Herzog Ernst und seine Freunde dachten nicht ihr Leben zu retten, sondern stürzten sich muthig in den ungleichen Kampf und starben eines ehrenvollen Todes. Das ist die Geschichte des Herzogs Ernst von Schwaben, welche im Mittelalter und in der Gegenwart vielfach bearbeitet und ein Lieblingsbuch des Volkes geworden ist. Neue Unruhen in Italien veranlaßten den Kaiser zu einem zweiten Zug dahin. Tausende von Kriegern, welche in Folge der ungewohnten Hitze einer ansteckenden Krankheit erlagen, kehrten nimmer heim von Konrad, diesem Kirchhof der Deutschen. Konrad selbst kam kränkelnd zurück und Kaiser,^stirbt stß^fr (1039). Er war einer der tüchtigsten deutschen Kaiser, groß-io39. müthig, standhaft, unerschrocken, heiter, leutselig gegen die Guten, streng gegen die Bösen, mild gegen die Bürger, schrecklich den Feinden, nachdrucksvoll in den Geschäften und unermüdlich thätig für die Wohlfahrt des Reiches; so schildern ihn die Geschichtsschreiber der damaligen Zeit. 2. Heinrich Iii. (1039—1056). Heinrich m. Zwei und zwanzig Jahre alt bestieg Heinrich Iii., Konrads und eiif toortteff* Giselas Sohn, den Thron. Er hatte von seiner vortrefflichen Mutter ücher König, eine sorgfältige Erziehung erhalten, war in den Gesetzen und der Geschichte des Vaterlandes wohl bewandert und in frühester Jugend vom Vater zu den Regierungsgeschäften herangezogen worden. Mit einer schönen männlichen Gestalt, einem tapferen Sinne und unbeugsamen Willen verband er tiefe Sittenreinheit und große Frömmigkeit. Noch mehr als sein Vater war er darauf bedacht, das Ansehen des Königtums zu heben und die deutschen Herzogtümer mit der Krone zu vereinigen. Baiern und Schwaben hatte er schon von seinem Vater erhalten, Franken behandelte er als ein Erbland, und Kärnthen ließ er lange unbesetzt, so daß er neben dem Süden von Deutschland das burgundische und italienische Reich selbst beherrschte, und nur Lothringen, Sachsen, Böhmen und Polen von eignen Herzögen regiert wurden.

15. Bilder aus der vaterländischen Geschichte für hessische Schulen - S. 50

1885 - Mainz : Frey
50 Reichskleinodien hierher gebracht. Auf dem Zuge zum Dome umdrängten den König eine Menge Bittender. Als einige darüber unwillig wurden, sagte Konrad: „Gerechtigkeit üben, es sei mir bequem oder nicht, ist die erste meiner Pflichten." Konrads Krönung fand am 8. September 1024 statt. Der Erzbischof Aribo hielt dabei eine prachtvolle Rede, deren Wortlaut uns noch erhalten ist. Die großen Hoffnungen, welche man auf den König setzte, wurden nicht getäuscht. Mit Ernst und Kraft faßte er die Zügel der Regierung, zog von Gau zu Gau, entschied den Streit, strafte die Räuber und suchte Deutschlands Ansehen auch nach, außen zu fördern. Er machte Polen und Böhmen lehenspflichtig und brachte Burgnnd wieder an Deutschland. Zweimal zog er über die Alpen nach Italien, um dort Ordnung herzustellen, und ließ sich im Jahre 1027 zu Rom zum Kaiser krönen. fo) Großen Kammer bereitete Konrad sein Stiefsohn, Ernst von Schwaben, welcher sich in Verbindung mit Werner von Kyburg und Welf gegen seinen Vater empörte, als dieser in Italien weilte. Da ihn aber die Schwaben nicht unterstützten, so mußte er sich unterwerfen und dafür drei Jahre auf dem Giebichenstein bei Halle büßen. Auf Fürbitte seiner Mutter Gisela, erhielt er Gnade und sollte sein Herzogtum Schwaben wiedererhalten, wenn er verspreche, Werner von Kyburg bekämpfen zu helfen. Da sich Ernst zu einem Freundesverrat nicht verstand, wurde er in Acht und Bann erklärt und siel (1030) mit seinem Freunde bei der Belagerung der Burg Falkenstein im Schwarzwalde. c) Auf Anraten friedliebender Bischöfe von Burgund, errichtete Konrad den sogenannten Gottesfrieden (1038). Durch diesen wurde bei Strafe der Landesverweisung verordnet, daß, wenn Mittwochs die Sonne untergegangen, keine Fehden mehr sein dürften bis Montags, eine Stunde nach Sonnenaufgang, ebenso in den heiligen Zeiten, wo Christus geboren wurde und starb. Nach einem rühmlichen Leben nahte das Ende Konrads heran. Er starb zu Utrecht und liegt in dem von ihm erbauten Dome zu Speier begraben. 26, Heinrich Iv. (1056—1106.) Heinrich war erst sechs Jahre alt, als sein Vater starb. Seine Mutter Agnes übernahm die vormundschastliche Regierung, unterstützt von dem Bischof Heinrich von Augsburg. Die Großen des Reiches waren mit der Regierung der Kaiserin unzufrieden und suchten deshalb die Herrschaft in ihre Hände zu bringen. Unter diesen stand oben an der gelehrte und fromme Erzbischof Hanno von Köln.

16. Freiburger Lesebuch - S. uncounted

1912 - Freiburg im Breisgau : Troemer
Inhalts-Verzeichnis. Nr. Seite 1. Gott segne dich, mein Freiburg!............................. 1 2. Ein Rundgang durch Freiburg................................. 2 3. Das Bild am Schwabentor..................................... 7 4. Der Breisgau in vorrömischer Zeit........................... 8 5. Tarodunum...................................................10 6. Der Breisgau zur Römerzeit................................. 12 7. Die Gründung der Stadt Freiburg im Breisgau ... 15 8. Ein Totenbaum.............................................. 18 9. Die oberrheinische Tiefebene................................19 10. Die Freiburger Bucht.......................................21 11. Die Lage von Freiburg......................................23 12. Das Bischofskreuz bei Betzenhausen.........................25 13. Die Erfindung des Schießpulvers............................26 14. Aus dem mittelalterlichen Bürgerleben......................28 15. Siegel, Münzzeichen und Wappen der Stadt Freiburg 33 16. Die Zünfte.................................................34 17. Die Schwabentorbrücke und ihre Standbilder ... 36 18. Freiburg im Bauernkrieg....................................38 19. Freiburg im dreißigjährigen Krieg..........................43 20. Drei Kirchlein unter einem Dach............................48 21. Aus Freiburgs Leidenstagen im Jahre 1713 .... 49 22. Freiburgs Rettung..........................................50 23. Wie Freiburg badisch wurde.................................52 24. Freiburg und die Eisenbahn................................54' 25. Das Kreuz bei Günterstal...................................55 26. Das Siegesdenkmal..........................................57 27. Die Schlacht an der Lisaine................................59 28. Erinnerungen eines Freiburger Schülers an die Feldzugsjahre 1870/71 61 29. Was die Natur bietet.......................................64 30. Der Schwarzwald............................................66 31. Die Pflanzenwelt um Freiburg...............................68 32. Der Münsterturm............................................70 33. Die Münsterglocken.........................................77 34. Der Münsterplatz.............................................. 35. Münsterscherze................................................

17. Das Badnerland - S. 148

1910 - Weinheim [u.a.] : Ackermann
— 148 — Fünf breite Stufen führen zu dem langen, breiten Chor der Kirche, der von dreizehn kleineren, sich anschließenden Kapellen umgeben ist. Die Außenseiten des Langhauses sind von mächtigen Strebe- pfeilern umgeben, die oben in schlanken reichverzierten Türmchen enden. Der Turm der Kirche steigt massig empor und geht oberhalb des Daches in ein Achteck über, aus dem sich dann der durchbrochene, luftige obere Teil des Turmes erhebt. Der ganze Turm erreicht eine Höhe von 120 m. Ii. Frage: Wem verdankt Freiburg seine Ent- stehung? Freiburg ist aus einem Dorfe am Fuße des Schloßberges hervorgegangen. Als einstens Herzog Berthold Iii. auf einem Kriegszug von den Kölnern in ihrer Stadt gefangen gehalten wurde, lernte er daselbst das Leben und Treiben dieser großen Handelsstadt kennen und beschloß, nach seiner Freilassung in seinem Lande für seine Untertanen eine Stadt zu gründen, worin Handel und Gewerbe der Bürger sich entwickeln könne. Er wählte hierzu die Stelle au der Dreisam, wo um ein altes Jagdschloß die benachbarten Bergleute bereits ein Dorf angelegt hatten. Er ließ diesen Ort mit Mauern und Gräben umgeben und erhob ihn zur Stadt. Schon der Name Freiburg, den er ihr gab, sagt uns, daß es eine Burg der Freien sein sollte, eine Freistätte für gewerbe- und handeltreibende Bürger. Als Gründungsjahr wird das Jahr 1120 angegeben. Unter feinem Nachfolger, dem Herzog Konrad, wurde 1130 der Münsterbau begonnen und etwa 140 Jahre später vollendet. Die späteren Herzöge bedrückten die Bürger hart; 1368 kam Freiburg dann unter die Herrschaft Österreichs, unter der es etwa 400 Jahre lang blieb. Im Jahre 1806 gelangte die Stadt mit dem ganzen ehe- mals vorderösterreichischen Gebiet um den Bodensee an den Mark- grasen Karl Friedrich von Baden. Karl Friedrich erhielt den Titel eines Großherzogs von Baden, und seitdem ist die Perle des Breisgaus eiue badische Stadt. Orientierungsfragen. Wo liegt Freiburg? Wie nnrd diese Stadt oft geuaunt? Warum kann man Freiburg die Perle des Breisgaus nennen? Was sagt Hebel über die Stadt? Wann wurde der Bau des Müusters begonnen?

18. Das Badnerland - S. 74

1911 - Weinheim [u.a.] : Ackermann
Daher singt Hebel mit Recht: ,,Z' Friburg in der Stadt Suser isch'6 und glatt." Die großen Zierden der Stadt sind das Münster, das Kauf- haus, das Rathaus, das Siegcsdenkmal, das Denkmal von Berthold Schwarz (Erfinder des Schießpulvers), das Universitätsgebäude und der Palast des Erzbischofs. Freiburger Münster. (Phot. von Gg. Röbcke in Freiburg.) Iii. Frage: Wem verdankt Freiburg seine Entstehung? Freiburg ist aus einem Dorfe am Fuße des Schloßberges hervorgegangen. Herzog'bertold Jij. ließ diesen Ort mit Mauern umgeben und erhob ihn zur Stadt. Sie sollte eine Freistätte für gewerbe- und handeltreibende Bürger sein, daher gab er ihr den Namen Freiburg, d. h. Burg der Freien. Als Gründungsjahr wird das

19. Das Badnerland - S. 146

1910 - Weinheim [u.a.] : Ackermann
22. methodische Einheit. Hreiburg. Ziel: Freiburg, die Perle des Breisgaus wolleu wir kennen lernen. Lrwartungssragen: I. Frage: Warn in kann Freiburg die Perle des Breisgaus genannt werden? Ii. Frage: Wem verdankt Frei bürg seine Ent- st e h u n g? I. Frage: Warum kann Frei bürg die Perle des 1 Breisgaus genannt werden? Wie im Ring, von Gold umgeben, die klare, köstliche Perle strahlt, so liegt inmitten einer lachenden Landschaft, dem fruchte baren, schönen Breisgau, die Stadt Freiburg. Eine herrliche Umgebung hat Freiburg, die wir am besten bewundern können, wenn wir auf deu Schloßberg hiuter der Stadt steigen. Hinter dein Schloßberg erheben sich die gewaltigen Granitberge des Schwarzwaldes bis zu bedeutender Höhe. Gegen Nordwesten liegt am rechten Rheinufer, von einer fruchtbaren, üppigen Ebene umgeben, der Kaiserstuhl. Etwa eine Stunde nördlich der Stadt grüßt uns die alte Burg Zähringen, das Stammschloß der Zähringer (Bad. Fürsteugeschlecht) freundlich zu, und von Süden her mündet das liebliche Günterstal in die Ebene. Rings- um Freiburg ziehen sich schöne Gärten; der ehemalige Festungs- wall und die Wallgräben sind geebnet und zu fruchtbaren Reb- geländen umgeschaffen, Treten wir in die Stadt selbst ein! Eine gerade Haupt- straße, die Kaiserstraße, die von mehreren Querstraßen durch- schnitten wird, zieht von einem Ende der Stadt zum andern. Die Seitenstraßen sind meist winklig, schmal und von hohen Häusern begrenzt. Fast durch jede Straße fließt ein klares Bäch- leiu, das die Straße sauber und frisch erhält.

20. Freiburger Lesebuch - S. 1

1912 - Freiburg im Breisgau : Troemer
1. Gott segne dich, mein Freiburg! 1. Von steiler Halde düster schaut Der Wald ins Tal hinein; Der Wildbach rauschet hell und laut Hinab zum grünen Rhein. Und zwischen Berge hingeschmiegt Das alte Freiburg friedlich liegt. Die Rebe rankt, es grünt die Au, Das Münster ragt zum Himmelsblau: Gott segne dich, mein Freiburg! 2. Du alte Stadt, du stolze Zier Im Lande weit und breit, — Gedeih’ und wachse für und für, Gott schenk’ dir gold’ne Zeit! In treuer Wacht viel hundert Jahr Schweb’ über dir der deutsche Aar! — Im Rebenkranz, auf grüner Au Dein Münster ragt zum Himmelsblau: Gott segne dich, mein Freiburg! C. Geres. 1