Anfrage in Hauptansicht öffnen

Änliche Dokumente zu folgendem Trefferdokument

Basierend auf den Feldern Extrahierte Personennamen Extrahierte Ortsnamen

Sortiert nach: Ähnlichkeit zu Dokument

1. Das Deutsche Reich unter den sächsischen, den fränkischen und den hohenstaufischen Kaisern - S. 52

1896 - Leipzig : Voigtländer
52 Die Hohenstaufen. den Löwen) Klage führten. Dieser war schon seit einem Jahre vorgeladen; doch er weigerte oder fürchtete sich zu erscheinen, und jetzt wurde erst seine Hinterlist und Treulosigkeit dem Kaiser offenbar. 1180. Der Kaiser feiert das Geburtssest des Herrn in Würz-burg. Zu Mittfasten hält er einen Reichstag in Gelnhausen. Hier wird durch den Spruch des Kaisers selbst und das Urteil sämtlicher Fürsten der Herzog von Sachsen seines Herzogtums entsetzt, und mit allgemeiner Beistimmung der Bischof von Köln in seiner Diö-cese und in ganz Westfalen und Engern mit der herzoglichen Wurde betraut; der Rest von Sachsen siel dem Grafen von Anhalt anheim. 1181. Ein Kriegszug des Kaisers gegen Sachsen: Die meisten Burgen des Herzogs unterwarfen sich dem Reiche, und ganz Sachsen, vom Herzog abfallend, eilt, die Gnade des Kaisers zu gewinnen. Jener ehedem berühmteste und mächtigste Herzog im römischen Reiche, Heinrich, durch den Willen Gottes erniedrigt und gestürzt, muß endlich sich unterwerfen. Durch den Spruch sämtlicher Fürsten (auf dem Reichstag zu Erfurt) wird er des herzoglichen Namens und Amtes entsetzt; alles, was er vom Reiche oder von Bischöfen zu Lehen trug, wird ihm genommen; er selbst wird genötigt, auf drei Jahre die Grenzen des Reiches zu meiden. 1182. Der Kaiser feiert das Geburtssest des Herrn zu Merseburg. Der Herzog von Sachsen begiebt sich, um seine Verbannung anzutreten, nach England; er verweilt daselbst drei Jahre lang, wie der Kaiser und die Fürsten erkannt hatten. Reichsfest in Mainz; fechsterrömerzug. 1184. Der Kaiser hielt in der Stadt Mainz einen so glänzenden und auf dem ganzen römischen Erdkreise so berühmten Reichstag, daß die Reichstage seiner Vorgänger aus keine Weise mit diesem verglichen werden können. Denn nicht bloß aus dem römischen Reiche, sondern auch aus vielen anderen Ländern waren hochgestellte Männer hier vereinigt, wobei der Kaiser aufs freigebigste drei Tage lang für ihre Bewirtung sorgte. Die Veranlassung zu dieser so großen Versammlung war, daß der Sohn des Kaisers, König Heinrich, mit dem Ritterschwert umgürtet werden sollte. — Der Kaiser zieht nach ruhmvollster Beendigung des Reichstages im August nach Italien und verweilt in Mailand, bisweilen auch in Pavia. 1185. Danach betrieb der Kaiser die Vermählung der Tochter des Königs Roger von Sicilien mit seinem Sohne (Heinrich). — Der Herzog von Sachsen (Heinrich der Löwe) kehrt nach Ablauf der Jahre seiner Verbannung aus England zurück, nur mit seinem eigenen Erbe zufrieden. 1186. Der Kaiser begeht das Geburtsfest des Herrn zu Mailand. Acht Tage nach Epiphanias feiert er dann mit größter Pracht

Ähnliche Ergebnisse

Ähnliche Dokumente basierend auf den Feldern Extrahierte Personennamen Extrahierte Ortsnamen

1. Von 30 v. Chr. bis 1648 n. Chr. - S. 90

1911 - Leipzig : Quelle & Meyer
go Die Ausbild, universal. Gewalten im Kampfe zwischen Kaisertum u. Papsttum zerschlagen; Westfalen kam an den Erzbischof von Köln, das östliche Sachsen an Albrechts des Bären Sohn Bernhard, Bayern, von dem Steiermark abgetrennt wurde, an Otto von Wittelsbach. Der Geltung des Deutschtums im Norden war der Sturz Heinrichs nicht dienlich; Dänemark gewann die Herrschaft über Pommern; nur Lübeck, das Friedrich zur Reichsstadt machte und mit Privilegien ausstattete, blühte schnell empor. Macht Das persönliche Ansehen des Kaisers stieg gewaltig. Er ver-ne nc s fügte über die Kräfte des Reiches, namentlich auch die des Bistums. Das prunkende Fest der Schwertleite seiner beiden ältesten Söhne in Mainz 1184 war eine großartige Heerschau und zugleich eine Kundgebung des neuen abendländischen Rittertums. Fast gleichzeitig wurde der junge König Heinrich mit Konstanze, der Erbin des italischen Normannenreiches, verlobt, ein folgenschwerer Schritt für das eigentliche Deutschland, der den Zeitgenossen aber als der glänzendste Erfolg des Kaisers galt; 1186 erfolgte die Vermählung des jungen Paares in Mailand, das jetzt dem Kaiser ganz ergeben war, und die Erhebung Heinrichs zum „Cäsar“. Indem Friedrich sich dann auf dem „Hoftag Christi“ zu Mainz zum Kreuzzug verpflichtete, übernahm das Imperium noch einmal die Führung des Abendlandes (§ 95). Persönlich- Friedrich I. ist der volkstümlichste deutsche Kaiser geworden, obwohl sich keine schöpferischen Taten mit seinem Namen verknüpfen; es ist seine Persönlichkeit, durch welche er Mit-und Nachwelt für sich gewonnen hat. Von Wuchs nicht groß, war er doch ebenmäßig gebaut und kräftig, stolz in seiner Haltung, aber durch die Liebenswürdigkeit des Gesichtsausdrucks einnehmend; er war wenig unterrichtet, aber von klarem Verstände, Meister der Rede, unternehmend ohne Voreiligkeit, beharrlich ohne Starrheit, gerecht gegen sich und andere, unbeugsam in der Wahrung seiner Rechte. Heinrich vi. § 83. Heinrich Vi. Unter den schwierigsten Verhältnissen über- 1190—1197nahm Heinrich Vi. die Regierung. Heinrich der Löwe, bei Beginn des Kreuzzuges zum zweiten Male nach England verbannt, war während desselben wortbrüchig heimgekehrt und hatte Sachsen wieder zu erobern begonnen. Der König zwang ihn bald, seine Eroberungen aufzugeben und seine Söhne als Geiseln zu stellen. Aber während sich Heinrich in Italien aufhielt, erhob sich der Welfe Fürstenver-von neuem und brachte einen großen Bund deutscher Fürsten und schworung englischen Königs Richard Löwenherz zur Vernichtung der staufischen Macht zusammen. Demgegenüber verfügte Heinrich fast nur über die allerdings sehr bedeutende Reichsministerialität. Da wurde Richard von seinem Feinde Leopold von Österreich, dem er auf der Rückkehr von Palästina in die Hände gefallen war, an den Kaiser ausgeliefert. Dieser zwang ihn zur Zahlung eines riesigen

2. Lehrbuch der Geschichte des deutschen Volkes für die oberen Klassen katholischer höherer Mädchenschulen - S. 36

1903 - Paderborn : Schöningh
Alexander Iii. zu einem mächtigen Bunde gegen den Kaiser. Die Festung Alessandria (so genannt zu Ehren des Papstes) wurde erbaut, und Mailand erstand von neuem. Friedrichs vierter Zug verlief ohne Erfolg, da eine Pest sein Herr vernichtete; und als er zum sünstenmal über die Alpen ziehen wollte, ließ ihn sein mächtigster Bundesgenosse, Heinrich der Löwe, im Stich. So erlitt er bei Legnlno 1176 eine gänzliche Niederlage. Jetzt bot der Kaiser die Hand zum Frieden. Derselbe wurde zu Venedig mit dem Papste und zu Konstanz mit dem lombardischen Bunde abgeschlossen. Die- Städte erkannten die Oberherrschaft des Kaisers an. erhielten aber ihre alten Freiheiten zurück. 4. Sturz Heinrichs des Löwen. Dieser gewaltige Fürst hatte seine Herrschaft bis an die Ostsee erweitert; Mecklenburg und Pommern waren ihm untertan. Um die Ausbreitung des Christentums und des Deutschtums im Nordosten erwarb er sich die größten Verdienste. Seine Treue gegen den Kaiser fing an zu wanken, als sein Oheim Wels den letzteren zum Erben seiner Besitzungen einsetzte. Wegen Verweigerung der Heeresfolge und Befehdung der sächsischen Bischöfe und Grafen erklärte der Kaiser den Löwen in die Reichsacht. Heinrich griff zwar zum Schwerte, aber von seinen Vasallen verlassen, mußte er die Gnade des Siegers anflehen. Dieser ließ ihm seine Stammgüter Braunschweig und Lüneburg, verbannte ihn aber auf drei Jahre. Bayern erhielt Otto vonwittelsbach, dessen Nachkommen noch heute dort regieren; Sachsen wurde unter mehrere Fürsten geteilt. Heinrich der Löwe lebte drei Jahre Verbannter in England: er starb nach der Rückkehr in Braunschweig. Y 5. Friedrich I. auf dem Höhepunkte seiner Macht. Die Wiederherstellung des Friedens wurde 1184 auf dem Reichstage zu Mainz durch glänzende Feste gefeiert. 40 000 Ritter sollen hier versammelt gewesen sein. Unter dem Jubel des Volkes erteilte der Heldenkaiser seinen Söhnen Heinrich und Friedrich die Schwertleite. Zum sechstenmal zog darauf Barbarossa nach Italien, diesmal aber als Friedensfürst. Die lombardischen Städte bereiteten ihm einen wahren Trinmphzuf. Unter prunkvollen Festlichkeiten vermählte er in Mailand seinen ältesten Sohn Heinrich mit Konstanze, der einzigen Tochter des Normannenkönigs in Unteritalien. 6. Der dritte Kreuzzug, 1189 — 1192; Barbarossas Ende. a) Der Kreuzzug der Deutschen. Der Sultan Salädin hatte Jerusalem wieder erobert. Tiefer Schmerz erfaßte die ganze abendländische Christenheit. Aller Augen wandten sich auf den greisen Kaiser, den Hort der christlichen Welt. Im I. 1189 zog dieser mit einem gewaltigen Heere

3. Deutsche Geschichte von der Völkerwanderung bis zum Westfälischen Frieden - S. 48

1914 - Düsseldorf : Schwann
— 48 — Tagen das Heer dahin; nur mit wenigen Getreuen entkam Friedrich vor den wütenden Römern. Auf der Heimkehr rettete den Kaiser der Sage nach ein schwäbischer Rittersmann, Hermann von Siebeneichen?) In Susa wollte man, so heißt es, Friedrich nächtlicherweile überfallen und töten. Da legte sich der wackere Ritter, der seinem Herrn ähnlich sah, schnell in dessen Bett und wurde so statt des Kaisers ermordet, dieser selbst aber entkam, als Knappe verkleidet, glücklich über die Alpen. Zu einem Rachezuge versagte Heinrich der Löwe seine Hilfe. Vergeblich tat der Kaiser, wie erzählt wird, in einem Alpendorfe vor seinem Better einen Fußfall. „Stehet auf, mein Gemahl", soll die Kaiserin Beatrix gerufen haben, „und Gott gebe, daß Ihr einst dieses Tages gedenket!" Bei L e g n a n o unweit Mailand trat Friedrich den Lombarden entgegen; aber die Schlacht ging verloren, und nur mit Mühe entkam er selber dem Tode, 1176. Der Kaiser entsagte jetzt seinen großen Herrschaftsplänen und unterhandelte mit dem Papste. Es kam zum Frieden. Auf einer-Tribüne vor dem berühmten Markusdome der Lagunenstadt Vene-d i g fielen sich die beiden gekrönten Männer, Kaiser und Papst, bewegt in die Arme: es war 100 Jahre nach dem Tage von Canossa. Zu K o n st a n z am Bodensee schwuren darauf die Lombarden von neuem dem Kaiser die Treue, und dieser ließ ihnen dafür die freie Wahl ihrer Beamten. § 87. Der Sturz des Löwen. Die Macht, die der trotzige Welfe seinem kaiserlichen Vetter verweigert hatte, verwandte er inzwischen zur Ausdehnung seiner Herrschaft im slawischen Osten und Norden; Christentum und Deutschtum folgten seinen Spuren. Aber schwer legte sich auf den ungetreuen Herzog die Hand des Kaisers. Vergeblich zu dreien Malen vor einen Reichstag gefordert, wurde der Löwe geächtet und seiner Herzogtümer entsetzt. Nach kurzem Widerstände sah er sich von allen verlassen. Verzweifelt warf 1 1 oi sich Heinrich in Erfurt zu Barbarossas Füßen. Dieser llol höh ihn unter Tränen auf und verzieh. Doch blieben ihm von seinen Landen nur die Stammgüter Braunschweig und Lüneburg; Bayern dagegen kam an das Haus Wittelsbach, das noch heute dort regiert, und Sachsen wurde zersplittert. In der Verbannung, am Königshofe von England, trauerte der Löwe um die verlorene Macht.2) § 88. Kaisertage. Nichts Glänzenderes hatte die Welt je gesehen als das große Reichsfest, das um Pfingsten 1184 zu Mainz den *) Gedicht: Pocci, „Hartmann von Siebeneichen." 2) Gedicht: Mosen, „ Heinrich der Löwe."

4. Geschichte des Mittelalters - S. 86

1904 - München [u.a.] : Franz
86 Die Feste zu Mainz und Mailand. Der dritte Kreuzzug. das den Kaisern schon so viele Schwierigkeiten bereitet hatte, in mehrere Stcke zerlegte: den stlichen Teil, der sich an der Zerstckelung Elbe hinzog und allein die Bezeichnung Herzogtum Sachsen" bei-Sachsens, behielt, bekam Bernhard von Askanien, der Sohn Albrechts des Bren, ein westliches Stck unter dem Namen Herzogtum Westfalen" erhielt der Erzbischos von Kln; die Fürsten und die namhafteren Städte in den brigen Heinrich dem Lwen unter-stellten Gebietsteilen wurden reichsunmittelbar. Heinrich der Lwe erwehrte sich anfangs seiner vielen Feinde in Norddeutschland nicht ohne Erfolg; als aber Fried-rich selbst gegen ihn zog, fiel ein Vasall um den andern von ihm ab. so da er die Gnade des Kaisers nachsuchen mute; zu Erfurt warf er sich (1181) diesem zu Fen und er-hielt seine Allode Vraunschweig und Lneburg zurck, mute aber in die Verbannung gehen; er begab sich zunchst in die Normandie und dann nach England zu seinem Schwiegervater, dem König Heinrich Ii. Die Feste zu Mainz und Mailand. Nachdem 1183 zu Konstanz mit den Lombarden ein Ausgleich Mainz 1184. zustande gekommen war, feierte der Kaiser 1184 zu Mainz die Schwertleite seiner beiden ltesten Shne (Hemrich und Friedrich), die sich zu einem glnzenden Friedensfest geftaste, von welchem fahrende Snger noch lange zu erzählen wuten. Dieser Feier folgte bald eine nicht minder herrliche, als. Bar-Mailand 1186. barofsas ltester, von den Fürsten schon zum Nachfolger ermener <Sohn_ Heinrich zu Mailand 1186 die Erbprinzessin des nor-mannischen Knigreiches von Neapel und Sizilien, K o n st a u z e, zur Gemahlin nahm. Die mit dem Kaiser ausgeshnten Mailnder hatten selbst um die Ehre gebeten, da die Vermhlung in den Mauern ihrer neu erstandenen Stadt abgehalten werde. Der dritte Kreuzzug 11891192. Saladin er- Im Jahre. 1187 war das Knigreich Jerusalem vom Sultan ?bert Jeru- Saladin von gypten zerstrt worden. ]a em ' Die Kunde hievon rief im Abendlande die schmerzlichste Ans-regung hervor. Die drei mchtigsten Fürsten der Christenheit, der Kaiser wie die Könige Philipp Ii. Augustus von Frankreich und Richard Lwenherz von England, rsteten zu einem neuen Kreuzzug. Von Regens brg aus drang Friedrich durch Ungarn und durch das byzautinische Reich nach Kleinasien vor, besiegte den Sultan von Jkonium vor den Mauern seiner Hauptstadt, die erstrmt wurde, und gelangte bis Barbarossas nach dem alten Kilikien. Hier ertrank er 1190 im Flue Saleph, Td 1190. dem alten Kalykadnos. An die Spihe des deutschen Kreuzheeres Unteroersimt Heinrichs f 1181. I

5. Geschichte - S. 56

1898 - Gießen : Roth
56 Bilder aus der deutschen Geschichte. Aus der Heimkehr hinderten italienische Wegelagerer den Zug des Kaisers, indem sie m einem Engpaß von einem festen Schlosse aus Felsen und Steine auf die unten Vorüberziehenden herabrollen ließen. Mit 200 Bewaffneten erstieg nun Otto von Lvrttelsbach die steile Felswand, eroberte das Felsennest und rettete so den Kaiser aus großer Verlegenheit. Kaum hatte Friedrich das Land verlassen, als Mailand die Stadt Tortona wieder aufbaute und die Anhänger des Kaisers bedrängte. Aufs neue zog Friedrich dahin, um die Ordnung herzustellen. Auch jetzt noch trotzte Mailand, wurde aber nach vierwöchiger Belagerung erobert. Die Bewohner mußten Gehorsam geloben, Geiseln stellen und einen kaiserlichen Beamten in ihre Mauern aufnehmen. Auf einem Reichstag wurden sodann unter Anwesenheit der Vertreter der lombardischen Städte die kaiserlichen Rechte, die Zölle und Steuern festgesetzt. Kaum aber hatte Friedrich den Rucken gekehrt, als Mailand sich zum drittenmal empörte. Man verjagte den kaiserlichen Beamten und verweigerte die Steuern. Durch Papst Alexander Iii., den Friedrich nicht anerkannt hatte, wurden die Mailänder in ihrem Widerstand bestärkt. Da schwur der Kaiser, nicht eher wieder die Krone aufs fiaupt zu fetzen, bis Mailand zerstört fei. Zwei Jahre verteidigte die Stadt sich mit seltener Hartnäckigkeit. (Endlich wurde sie erobert und gänzlich zerstört (1162). Die Bewohner mußten sich anderswo ansiedeln. Aber damit war der Widerstand der italienischen Städte noch nicht gebrochen. Auf Anstiften des Papstes vereinigten sie sich immer wieder und zwangen den Kaiser zu wiederholten Zügen. Heinrich der Löwe. Trotz des Verbotes des Kaisers hatten die Italiener Mailand wieder ausgebaut und zu Ehren des Papstes Alexander die feste Stadt Alessandria gegründet. Mit Heeresmacht zog deshalb Friedrich zum fiinftenmal nach Italien, um die Aufrührer zu züchtigen. Da geschah etwas Unerhörtes! Heinrich der Löwe verweigerte feinem Kriegsherrn unter nichtigen Vorwänden die Heerfolge, obgleich ihn der Kaiser fußfällig darum bat! Infolgedessen erlitt dieser eine schwere Niederlage bei Legnano (1176). Nun war Friedrich gezwungen, sich mit dem Papste zu versöhnen und mit den lombardischen Städten einen Waffenstillstand zu schließen, der endlich zum Frieden führte. Der Kaiser erwies dem Papste die herkömmlichen Ehrenbezeugungen und bestätigte den Städten ihre Freiheiten. Dafür erkannten diese ihn als ihren Oberherrn an. Heinrich der Löwe wurde jetzt zur Verantwortung vorgeladen und, da er auf wiederholte Mahnung nicht erschien, in die Reichsacht erklärt.' Dadurch ging er feiner Herzogtümer verlustig. _ Bayern erhielt Otto von Wittelsbach, dessen Nachkommen noch heute daselbst herrschen, Sachsen wurde zerstückelt. Tapfer widerstand Heinrich feinen Gegnern, mußte aber, als der Kaiser selber die Waffen gegen ihn ergriff, in Erfurt fußfällig um Gnade bitten. Er behielt seine Hausgüter Braunschweig und Lüneburg, wurde aber auf drei Jahre aus Deutschland verbannt, die er in England zubrachte. Friedrich Rotbarts Ende. Jetzt stand Friedrich auf dem Gipfel feiner Macht. Uni feine beiden Söhne Heinrich und Friedrich zu Rittern schlagen zu lassen, berief er eine glänzende Fürstenversammlung nach Mainz (1184). Mehr als 40000 Fürsten, Ritter und Edle waren zur Verherrlichung des Festes erschienen. Neben dem altertümlichen Mainz entstand eine Stadt von Zelten. In großen Hallen wurden unermeßliche Vorräte an Speisen und Getränken zur Bewirtung der Gäste aufgespeichert. Kaiser und Kaiserin erschienen in voller Pracht, geschmückt mit Kronen beim Hochamt; der älteste Sohn, Heinrich, trug die deutsche Königskrone. In glänzenden Waffenfpielen erprobten die Ritter ihre Kraft und Gewandtheit. Selbst -der greife Kaiser ritt in die Schranken, um zu zeigen, daß fein Auge noch hell, fein Arm stark fei. — Glänzend lag die Zukunft vor den Blicken des gewaltigen Herrschers. Zu ui sechsten- und letztenmal rüstete er sich jetzt zur Fahrt nach Italien, aber nicht mit Heeresmacht, sondern mit kleinem, auserwähltem Gefolge. Sein Weg nach Mailand glich einem Triumphzug. Mit ausgesuchter Pracht feierte er hier das Hoch-zeitsfest feines ältesten Sohnes Heinrich Vi. mit Konstantia, der Erbin von Neapel und

6. Geschichte des Mittelalters - S. 68

1901 - München [u.a.] : Franz
68 Sturz Heinrichs des Löwen. — Die Feste zu Mainz und Mailand. Barbarossa Heinrich dem Löwen freie Hand gelassen, ja sie noch dadurch gefördert, daß er dem Herzog beim dritten Zug nach Italien die Heeresfolge erließ und sich seiner bald darauf in einer Streitigkeit mit mehreren norddeutschen Fürsten annahm, die Heinrich durch feine Herrschsucht gegen sich aufgebracht hatte. Je höher aber dessen Macht durch die Gunst des Kaisers unterdessen gestiegen war, desto selbständiger hatteer sich fühlen gelernt und desto größer wurde für ihn die Versuchung, nach völliger Unabhängigkeit zu streben. Als ihn der Kaiser auf feinem vierten Znge nach Italien zur Heeresfolge aufbot, versagte er sie dem Kaiser selbst bei einer pe r sö nlich en Zu sa mm en kunst zu C hi aveuua. Sturz Heinrichs des Löwen 1180. Nachdem Heinrich der Löwe 1176 den Kaiser im Stich gelassen, lud dieser den Herzog vor Gericht. Als Heinrich nach dreimaliger erfolgloser Ladung auch auf einem vierten ihm gesetzten Tag nicht erschien, verhängte der Kaiser nach dem Spruche der Fürsten die Reichsacht über ihn 1180 und verlieh Bayern an die das abermals verkleinerte Herzogtum Bayern au den treuen ^sctlz- 1180 rira^-n Otto von Wittelsbach/) während er das Herzogtum Lachsen, das den Kaisern schon viele Schwierigkeiten bereitet hatte, in mehrere Stücke zerlegte: den östlichen Teil, der sich an Zerstückelung der Elbe hinzog und allein die Bezeichnung „Herzogtum Sachsen" Sachaus, beibehielt, bekam Bernhard von As kani en/der Sohn Albrechts des Bären, ein westliches Stück unter dem Namen „Herzogtum Westfalen" erhielt der Erzbischof von Köln. Heinrich der Löwe erwehrte sich anfangs seiner vielen Feinde, mußte jedoch schließlich die Gnade des Kaisers nach- Unierwerfung suchen; zu Erfurt warf er sich (1181) diesem zu Füßen und Heinrichs erhielt seine Familiengüter Brannschweig und Lüneburg zurück, ,s • mußte aber in die Verbannung gehen. Die Feste zu Mainz und Mailand.") Schwerileite ’ Im Jahre 1184 seierte der Kaiser zu Maiuz die Schwert-Heinrichs und (eite seiner beiden ältesten ©ohne (Heinrich und Friedrich), ö-rielttchs. kie sich zu einem glänzenden Friedensfest gestaltete, ans dem außer zahlreichen einheimischen Fürsten und ausländischen Gesandtschaften 40 000 Ritter erschienen waren und von welchem fahrende Sänger noch lange zu erzählen wußten. *) Gedicht: „Kaiser Friedrich Barbarossa und Otto von Wittelsbach" von E. Duller. 2) Lohmeyer, Wandbilder V, 19.

7. Das Mittelalter und die Neuzeit - S. 51

1894 - Leipzig : Voigtländer
51 - des Kaisers wiederholte Vorladung zur Verantwortung nicht einstellte, wurde er mit der Reich sacht belegt und seiner Lehen fr verlustig erklrt. Das Herzogtum Bayern erhielt 1180 der tapfere Otto von Wittelsbach (der Stammvater des jetzigen bayerischen Knigs-Hauses). Sachsen wurde zerstckelt: Westfalen kam an das Erzbistum Kln, das stliche Sachsen mit der Herzogswrde erhielt der Graf Bernhard von Askanien, Albrechts des Bren Sohn. Heinrich, nach zweijhrigem Kampfe vom Kaiser besiegt, bat zu Erfurt um Gnade und behielt seine Stammlande Braunschweig und Lneburg, mute aber auf drei Jahre das Reich verlassen und ging nach England. Er starb nach seiner Rckkehr zu Braunschweig^(llz5) (Heinrich der Lwe, Mosen). . e. Des Kaisers Ansehen und des Reiches Herrlichkeit zeigte sich vor allem auf dem Reichsfestezumainzam Pfingstfeste 1184. Es kamen dorthin alle Wrdentrger, Reichsbeamte und Fürsten, alle Erzbischfe, Vornehme und Adelige, welche dem Kaiser zu gefallen wetteiferten. In der Ebne zwischen Main und Rhein nahe bei Mainz erhob sich eine kunstreiche Zeltstadt mit einem Holz-palast fr den Kaiser und einer Kirche. Staunenswert waren die Vorrte, die dort ge-huft wurden, gewaltig die Zahl der geladenen Gste und der auer ihnen herzustrmenden Menschen. Am I.feiertage schritt der Kaiser in feierlichem Festzuge zur Kirche. Glnzende Gastmhler schlssen sich an. Des folgenden Tages wurden Ritterspiele gehalten. Des Kaisers Shne König Heinrich und Herzog Friedrich von Schwaben bewiesen ihre Gewandtheit in Fhrung der Waffen. 20000 unter den 70000 anwesenden Rittern beteiligten sich an den Waffenbungen. Kaiser Friedrich selbst erschien in ihrer Mitte und nahm an ihren Kmpfen teil. Dann wurden seine Shne feierlich mit dem Schwert umgrtet und zu Rittern geschlagen. Zur Feier des frohen Tages wurde unter die Dienstmannen, Snger, Gaukler und armen Leute Gold und Silber, Gewnder, Pferde u. a. m. ausgeteilt. Erst am 4. Tage zerstreute sich die Menge. Aber Dichter und Snger priesen allent-halben wetteifernd die Wonne des Mainzer Festes und den Ruhm des Kaisers Friedrich und seiner Shne. (Nach Arnold v. Lbeck u. a.) 1186 feierte Kaiser Friedrich in Mailand, mit groer Pracht die Hochzeit seines Sohnes Heinrich mit/de'r ^r^bin des unter- /. ./ italischen Normannenreiches. Das Reich, in dem das Papsttum lange Zeit eine starke Sttze und Gregor Vii. seine Rettung gefunden hatte, mute nun den Hohenstaufen zufallen; heller denn je strahlte die Herrlichkeit der Kaisermacht. yd. Der dritte Kreuzzug 11891192. Der Sultan Saladin von gypten, den der König von Jerusalem be-leidigt hatte, schlug Ine Christen in derschlacht bei Tiberias (1187), eroberte die Stadt Jerusalem und machte der christlichen Herrschaft ein Ende. .-O ,'r-,

8. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit - S. 127

1889 - München : Franz
Sturz Heinrichs des Lwen 1180. Die Feste zu Mainz und Mailand. 127 wandelt wurde. Auch hier gab der Kaiser in der Sache nach, indem er den lombardischen Stdten die freie Wahl ihrer Obrigkeiten zugestand, Politische Be--rettete aber inst)ferne die Ehre des Reiches, als die Städte ihre Zu- deutung des gehrigkeit zu demselben nud ihn neuerdings als Oberhaupt anerkannten. Brgertums. Damit trat neben Adel und Geistlichkeit ein neues Glied in die Reihe der mittelalterlichen Reichsstnde, das Brgertum. Sturz Heinrichs des Lwen 1180. Friedrich hatte sich mit seinen italienischen Gegnern auch deshalb so rasch verglichen, nm das gefhrlichste Beispiel der Widersetzlichkeit, den Abfall des mchtigsten Vasallen in Deutschland, nach Gebhr zu strafen. Nachdem Heinrich der Lwe ans dreimalige Ladnng vor ein Reichsgericht nicht erschienen war, verhngte der Kaiser nach dem Spruche der Fürsten die Reichsacht der ihn 1180 und verlieh das abermals verkleinerte Herzogtum Bayern') an den treuen; Pfalzgrafen Otto von Wittelsbach, Bayern an die während er das Herzogtum Sachsen, das den Kaisern seit Heinrich Iv. Melsbacher schon so viele Schwierigkeiten bereitet hatte, ganz zerschlug: den stlichen Teil desselben, der sich an der Elbe hinzog und allein die Bezeichnung Zerstckelung Herzogtum Sachsen" beibehielt, bekam Bernhard von Askanien. der Sachsens. Sohn Albrechts des Bren, ein westliches Stck unter dem Namen Herzogtum Westfalen" erhielt der Erz bisch of von Kln, die Fürsten und namhafteren Städte in den brigen. Heinrich dem Lwen unterstellten Gebietsteilen wurden reichsunmittelbar. Denn Friedrich versuchte es nun berhaupt, die groen Herzogtmer durch Teilung und Verkleinerung fr die Krone weniger gefhrlich zu machen.2) Heinrich der Lwe erwehrte sich anfangs seiner vielen Feinde in Norddeutschland nicht ohne Erfolg; als aber der Kaiser selbst gegen ihn zog, fiel ein Vasall um den andern von ihm ab, so da er die Gnade des Kaisers nachsuchen mute: zu Erfurt warf er sich (1181) diesem zu Unterwerfung Fen und erhielt feine Allode Braunschweig und Lneburg zurck, Heinrichs mute aber auf drei Jahre in die Verbannung gehen und begab sich zu 1181, seinem Schwiegervater Heinrich Ii. von England. Die Feste zu Mainz und Mailand. Nachdem 1183 auch mit den Lombarden ein Ausgleich zu stnde gekommen war, feierte der Kaiser 1184 zu Mainz die Schwertleite seiner beiden ltesten Shne (Heinrich und Friedrich), die sich zu einem glnzenden Reichs- und Friedensfest gestaltete, von welchem fahrende Snger noch lange zu erzählen wuten. *) Damals wurde Steiermark ein reichsunmittelbares Herzogtum und die auch in Tirol begterten Grafen von Andechs reichsunmittelbar. 2) Ein Mittel, das schon Otto I. anwandte, als er Lothringen in Ober- und Niederlothringen zerlegte, das man auch in der Trennung Krntens (976), Oesterreichs (1156) und der Steiermark (1180) vom bayrischen Stammesgebiet erkennen kann. Gewi war ein Fürst von kleinerem Gebiet fr den Kaiser weniger gefhrlich, aber durch die hufige Wiederholung solcher Teilungen entstand schlielich eine solche Menge von Territorien, da ihre bunte Vielheit das Durchgreifen der Reichsgewalt erst recht hemmte und letztere endlich ganz lahm legte.

9. Realienbuch - S. 38

1911 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
i 38 b. Heinrich verweigert dem Kaiser die Heeresfolge. Zum fünften- mal zog der Kaiser nach Italien. Mailand war wieder aufgebaut und mächtiger denn zuvor. Der Papst Alexander Hi. stellte sich auf die Seite der Städte, die sich zum lombardischen Städtebund vereinigt hatten. Die neuerbaute, starke Buttdesfestung wurde dem Kaiser zum Trotz und dem Papste zu Ehren Alessan- dria genannt. Sieben Monate belagerte der Kaiser vergeblich die Stadt. Sein Heer wurde von Krankheiten dahingerafft. Da kam die Kunde, daß ein großes lombardisches Heer gegen ihn im Anzuge sei. In seiner Not suchte der Kaiser- Hilfe bei Heinrich dem Löwen, der jetzt eine fast königliche Stellung in seinen Landen hatte. Diesem aber war es wichtiger, den Norden für Deutschland zu gewinnen. In Chiavenna, wo die beiden zusammentrafen, verweigerte er dem Kaiser die Heeresfolge. Friedrich mußte dem Feinde allein entgegentreten. Bei Legnano stießen die Heere aufeinander. Das lombardische Fußvolk stand Schild an Schild mit vorgestreckten Lanzen wie eine Mauer, an der alle Reiter- angriffe abprallten. Da stürzte der Kaiser mit dem tödlich getroffenen Rosse. Als sich die Kunde verbreitete, er sei tot, flohen die Deutschen nach allen Seiten davon. Nach dieser Niederlage gab der Katser nach. Er gestattete den Städten, ihre Angelegenheiten selbst zu verwalten. Dagegen mußten sie des Kaisers Ober- hoheit anerkennen. o. Ächtung des Löwen. Voll Zorn über die Weigerung des Löwen kehrte der Kaiser nach Deutschland zurück. Heinrich hatte sich auch durch manche Über- griffe den Haß der sächsischen Großen zugezogen und durch seine königliche Macht die Eifersucht der Reichsfürsten erregt. Die klagten ihn jetzt des Landfriedens- bruches an. Der Kaiser lud ihn wiederholt vor ein Fürstengericht, aber der stolze Löwe erschien nicht. Da wurde er zu Würzburg wegen Friedensbruches und Ungehorsams gegen den Lehnsherrn in die Acht erklärt. Er verlor alle seine Länder und Würden. Das mächtige Sachsen wurde zerstückelt und kam an verschiedene Herren; Bayern wurde größtenteils dem Pfalzgrafen von Wittelsbach zugesprochen, dessen Nachkommen noch heute dort auf dem Throne sitzen. ck. Versöhnung. Den Löwen verließ indessen sein Mut nicht; mannhaft kämpfte er gegen alle seine Feinde. Doch seine Tapferkeit war umsonst. Um aber wenigstens seine Erbländer Braunschweig und Lüneburg zu retten, ging er zuletzt nach Erfurt zum Kaiser und bat diesen kniend um Lösung aus der Acht. Als der Kaiser ihn so tief gebeugt sah, gedachte er in Tränen der alten Freund- schaft und sprach zu ihm: „O Heinrich, wer anders hat dich denn gestürzt als du selbst!" Er löste die Acht, aber erhöhen konnte er ihn ohne Zustimmung der Fürsten nicht. Diese beschlossen: Braunschweig und Lüneburg sollen dem Löwen bleiben, doch muß er so lange von der deutschen Erde fort, bis der Kaiser ihm erlaubt zurückzukehren. Da zog denn der gedemütigte Fürst mit Weib und Kindern, arm und verbannt, nach England zu seinem Schwiegervater, dem König Heinrich Ii. Der Kaiser gestattete ihm jedoch schon nach drei Jahren zurückzukehren. 5. Das lveicksfesl zu Mainz. Friedrich hatte feine Macht wieder hergestellt und wollte der Welt die Herrlichkeit seines Reiches durch ein glänzendes Fest zeigen, das er zu Pfingsten des Jahres 1184 zu Mainz veranstaltete. Fürsten, Bischöfe, Gesandte, allein 70000 Ritter und Krieger ritten in die hölzerne und linnene Feststadt ein, die zwischen Mainz und dem Taunus entstanden war. Am

10. Realienbuch - S. 38

1912 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
I 38 b. Heinrich verweigert dem Kaiser die Heeressolge. Zum fünften- mal zog der Kaiser nach Italien. Mailand war wieder aufgebaut und mächtiger denn zuvor. Der Papst Alexander Iii. stellte sich aus die Seite der Städte, die sich zum lombardischen Städtebnnd vereinigt hatten. Die neuerbaute, starke Bundesfestung wurde dem Kaiser zum Trotz und dem Papste zu Ehren Alessan- dria genannt. Sieben Monate belagerte der Kaiser vergeblich die Stadt. Sein Heer wurde von Krankheiten dahingerafft. Da kam die Kunde, daß ein großes lombardisches Heer gegen ihn im Anzuge sei. In seiner Not suchte der Kaiser Hilfe bei Heinrich dem Löwen, der jetzt eine fast königliche Stellung in seinen Landen hatte. Diesem aber war es wichtiger, den Norden für Deutschland zu gewinnen. In Chiavenna, wo die beiden zusammentrafen, verweigerte er dem Kaiser die Heeresfolge. Friedrich mußte dem Feinde allein entgegentreten. Bei Legnano stießen die Heere aufeinander. Das lombardische Fußvolk stand Schild an Schild mit vorgestreckten Lanzen wie eine Mauer, an der alle Reiter- angriffe abprallten. Da stürzte der Kaiser mit dem tödlich getroffenen Rosse. Als sich die Kunde verbreitete, er sei tot, flohen die Deutschen nach allen Seiten, davon. Nach dieser Niederlage gab der Kaiser nach. Er gestattete den Städten, ihre Angelegenheiten selbst zu verwalten. Dagegen mußten sie des Kaisers Ober- hoheit anerkennen. e. Ächtung des Löwen. Voll Zorn über die Weigerung des Löwen kehrte der Kaiser nach Deutschland zurück. Heinrich hatte sich auch durch manche Über- griffe den Haß der sächsischen Großen zugezogen und durch seine königliche Macht die Eifersucht der Neichssürsten erregt. Die klagten ihn jetzt des Landsriedens- bruches an. Der Kaiser lud ihn wiederholt vor ein Fürstengericht, aber der stolze Löwe erschien nicht. Da wurde er zu Würzburg wegen Friedensbruches und Ungehorsams gegen den Lehnsherrn in die Acht erklärt. Er verlor alle seine Länder und Würden. Das mächtige Sachsen wurde zerstückelt und kam an verschiedene Herren; Bayern wurde größteuteils dem Pfalzgrafen von Wittelsbach zugesprochen, dessen Nachkommen noch heute dort ans dem Throne sitzen. ck. Versöhnung. Den Löwen verließ indessen sein Mut nicht; mannhaft kämpfte er gegen alle seine Feinde. Doch seine Tapferkeit war umsonst. Um aber wenigstens seine Erbländer Braunschweig und Lüneburg zu retten, ging er zuletzt nach Erfurt zum Kaiser und bat diesen kniend um Lösung aus der Acht. Als der Kaiser ihn so tief gebeugt sah, gedachte er in Tränen der alten Freund- schaft und sprach zu ihm: „O Heinrich, wer anders hat dich denn gestürzt als du selbst!" Er löste die Acht, aber erhöhen konnte er ihn ohne Zustimmung der Fürsten nicht. Diese beschlossen: Braunschweig und Lüneburg sollen dem Löwen bleiben, doch muß er so lange von der deutschen Erde fort, bis der Kaiser ihm erlaubt zurückzukehren. Da zog denn der gedemütigte Fürst mit Weib und Kindern, arm und verbannt, nach England zu seinem Schwiegervater, dem König Heinrich Ii. Der Kaiser gestattete ihm jedoch schon nach drei Jahren zurückzukehren. 5. Das Reicbsfett zu Mainz. Friedrich hatte seine Macht wieder hergestellt und wollte der Welt die Herrlichkeit seines Reiches durch ein glänzendes Fest zeigen, das er zu Pfingsten des Jahres 1184 zu Mainz veranstaltete. Fürsten, Bischöfe, Gesandte, allein 70000 Ritter und Krieger ritten in die hölzerne und linnene Feststadt ein, die zwischen Mainz und dem Taunus entstanden war. Am

11. Realienbuch - S. 38

1918 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
í Óé k° Heinrich verweigert dem Kaiser die Heeresfolge. Zum fünften- mal zog der Kaiser nach Italien. Mailand war wieder aufgebaut und mächtiger denn zuvor. Der Pavst Alexander Iii. stellte sich auf die Seile der Städte, die sich zum lombardischen Städtebund vereinigt hatten. Die ueuerbaute, starke Vuiidesfestuug wurde dem Kaiser zum Trotz und dem Pavste zu Ehren Alessan- dria genannt. Sieben Monate belagerte der Kaiser vergeblich die Stadt- Sein Heer wurde von Krankheiten dahingerafft. Da kam die Kunde, daß ein großes lombardisches Heer gegen ihn im Anzuge sei. In seiner Not suchte der Kaiser- Hilfe bei Heinrich dem Löwen, der jetzt eine fast königliche Stellung in seinen Landen hatte. Diesem aber war es wichtiger, den Norden für Deutschland zu gewinnen. In Chiavenna, wo die beiden zusammentrafen, verweigerte er dem Kaiser die Heeresfolge. Friedrich mußte dem Feinde allein entgegentreten. Bei Legnano stießen die Heere aufeinander. Das lombardische Fußvolk stand Schild an Schild mit vorgestreckten Lanzen wie eine Mauer, an der alle Reiter- angriffe abprallten. Da stürzte der Kaiser mit dem tödlich getroffenen Rosse. Ais sich die Kunde verbreitete, er sei tot, flohen die Deutschen nach allen Seiten davon. Nach dieser Niederlage gab der Kaiser nach. Er gestattete den Städten, ihre Angelegenheiten selbst zu verwalten. Dagegen mußten sie des Kaisers Ober- hoheit anerkennen. e. Ächtung des Löwen. Voll Zorn über die Weigerung des Löwen kehrte der Kaiser nach Deutschland zurück. Heinrich hatte sich auch durch manche Über- griffe den Haß der sächsischen Großen zugezogen und durch seine königliche Macht die Eifersucht der Nechsfürsten erregt. Die klagten ihn jetzt des Laudfrtedeus- bruches an. Der Kaiser lud ihn wiederholt vor ein Fürstengericht, aber der stolze Löwe erschien nicht. Da wurde er zu Würzburg wegen Friedensbruchcs und Uiigehorsams gegen den Lehnsherrn in die Acht erklärt. Er verlor alle seine Länder und Würden. Das mächtige Sachsen, wurde zerstückelt und kam au verschiedene Herren; Bayern wurde größtenteils dem Pfalzgrafen von Wittelsbach zugesprochen, dessen Nachkommen noch heute dort auf dem Throne sitzen. cl. Versöhnung. Den Löwen verließ indessen fern Mut nicht; mannhaft kämpfte er gegen alle seine Feinde. Doch seine Tapferkeit war umsonst. Um aber wenigstens seine Erbländer Brauuschweig und Lüneburg zu retten, ging er zuletzt nach Erfurt zum.kaiser und bat diesen kniend um Lösung aus der Acht. Als der Kaiser ihn so tief gebeugt sah. gedachte er in Tränen der alten Freund- schaft und sprach zu ihm: „O Heinrich, wer anders hat dich denn gestürzt als du selbst!" Er löste die Acht, aber erhöhen sonnte er ihn ohne Zustimmung der Fürsten nicht. Diese beschlossen: Brauuschweig und Lüneburg sollen dem Löwen bleiben, doch muß er so lauge von der deutschen Erde fort, bis der Kaiser ihm erlaubt zurückzukehren. Da zog denn der gedemütigte Fürst mit Weib und Kindern, arm und verbannt, nach England zu seinem Schwiegervater, dem König Heunich Ii. Der Kaiser gestattete ihm jedoch schon nach drei Jahren zurückzukehren. 5. vas Heickskekl zu Mainz. Friedrich hatte seine Macht wieder hergestellt und wollte der Welt die Herrlichkeit seines Reiches durch ein glänzendes Fest zeigen, das er zu Psingsten des Jahres 1184 zu Mainz veranstaltete. Fürsten, Bischöfe, Gesandte, allein 70000 Ritter und Krieger ritten in die hölzerne und linnene Feststadt eilt, die zwischen Mainz und dem Taunus entstanden war. Am

12. Realienbuch - S. 38

1910 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
I 38 b. Heinrich verweigert dem Kaiser die Heeresfolge. Zum fünften- mal zog der Kaiser nach Italien. Mailand war wieder aufgebaut und mächtiger denn zuvor. Der Papst Alexander Iii. stellte sich auf die Seite der Städte, die sich zum lonlbardischen Städtebund vereinigt hatten. Die neuerbaute, starke Bundesfestnng wurde dem Kaiser zum Trotz und dem Papste zu Ehren Alessan- dria genannt. Sieben Monate belagerte der Kaiser vergeblich die Stadt. Sein Heer wurde von Krankheiten dahingerafft. Da kam die Kunde, daß ein großes lombardisches Heer gegen ihn im Anzuge sei. In seiner Not suchte der Kaiser- Hilfe bei Heinrich dem Löwen, der jetzt eine fast königliche Stellung in seinen Landen hatte. Diesem aber war es wichtiger, den Norden für Deutschland zu gewinnen. In Chiavenna, wo die beiden zusammentrafen, verweigerte er dem Kaiser die Heeresfolge. Friedrich mußte dem Feinde allein entgegentreten. Bei Legn ano stießen die Heere aufeinander. Das lombardische Fußvolk stand Schild an Schild mit vorgestreckten Lanzen wie eine Mauer, an der alle Reiter- angriffe abprallten. Da stürzte der Kaiser mit dem tödlich getroffenen Rosse. Als sich die Kunde verbreitete, er sei tot, flohen die Deutschen nach allen Seiten davon. Nach dieser Niederlage gab der Kaiser nach. Er gestattete den Städten, ihre Angelegenheiten selbst zu verwalten. Dagegen mußten sie des Kaisers Ober- hoheit anerkennein c. Ächtung des Löwen. Voll Zorn über die Weigerung des Löwen kehrte der Kaiser nach Deutschland zurück. Heinrich hatte sich auch durch manche Über- griffe den Haß der sächsischen Großen zugezogen und durch seine königliche Macht die Eifersucht der Reichsfürsten erregt. Die klagten ihn jetzt des Landfriedens- bruches an. Der Kaiser lud ihn wiederholt vor ein Fürstengericht, aber der stolze Löwe erschien nicht. Da wurde er zu Würz bürg wegen Friedensbruches und Ungehorsams gegen den Lehnsherrn in die Acht erklärt. Er verlor alle seine Länder und Würden. Das mächtige Sachsen wurde zerstückelt und kam an verschiedene Herren; Bayern wurde größtenteils dem Pfalzgrafen von Wittelsbach zugesprochen, dessen Nachkommen noch heute dort auf dem Throne sitzen. ci. Versöhnung. Den Löwen verließ indessen sein Mut nicht; mannhaft kämpfte er gegen alle seine Feinde. Doch seine Tapferkeit war umsonst. Um aber wenigstens seine Erbländer Braunschweig und Lüneburg zu retten, ging er zuletzt nach Erfurt zum Kaiser und bat diesen kniend um Lösung aus der Acht. Als der Kaiser ihn so tief gebeugt sah, gedachte er in Tränen der alten Freund- schaft und sprach zu ihm: „O Heinrich, wer anders hat dich denn gestürzt als du selbst!" Er löste die Acht, aber erhöhen konnte er ihn ohne Zustimmung der Fürsten nicht. Diese beschlossen: Brannschweig und Lüneburg sollen dem Löwen bleiben, doch muß er so lange von der deutschen Erde fort, bis der Kaiser ihm erlaubt zurückzukehren. Da zog denn der gedemütigte Fürst mit Weib und Kindern, arm und verbannt, nach England zu seinem Schwiegervater, dem König Heinrich Ii. Der Kaiser gestattete ihm jedoch schon nach drei Jahren zurückzukehren. 5. Das Keicbsfesl zu Mainz. Friedrich hatte seine Macht wieder hergestellt und wollte der Welt die Herrlichkeit seines Reiches durch ein glänzendes Fest zeigen, das er zu Pfingsten des Jahres 1184 zu Mainz veranstaltete. Fürsten, Bischöfe, Gesandte, allein 70000 Ritter und Krieger ritten in die hölzerne und linnene Feststadt ein, die zwischen Mainz und dem Taunus entstanden war. Am

13. Realienbuch - S. 38

1908 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
I 38 b. Heinrich verweigert dem Kaiser die Heeresfolge. Zum fünften- mal zog der Kaiser nach Italien. Mailand war wieder ausgebaut und mächtiger denn zuvor. Der Papst Alexander Iii. stellte sich auf die Seite der Staate, die sich zum lombardischen Stüdtebund vereinigt hatten. Die neuerbaute, starke Bundesfestung wurde dem Kaiser zum Trotz und dem Papste zu Ehren Alessan- dria genannt. Sieben Monate belagerte der Kaiser vergeblich die Stadt. Sein Heer wurde von Krankheiten dahingerafft. Da kam die Kunde, daß ein großes lombardisches Heer gegen ihn im Anzüge sei. In seiner Not suchte der Kaiser Hilfe bei Heinrich dem Löwen, der jetzt eine fast königliche Stellung in seinen Landen hatte. Diesem aber war es wichtiger, den Norden für Deutschland zu gewinnen. In Chiavenna, wo die beiden zusammentrafen, verweigerte er dem Kaiser die Heeresfolge. Friedrich mußte dem Feinde allein entgegentreten. Bei Legnano stießen die Heere aufeinander. Das lombardische Fußvolk stand Schild an Schild mit vorgestreckten Lanzen wie eine Mauer, an der alle Reiter- angriffe abprallten. Da stürzte der Kaiser mit dem tödlich getroffenen Rosse. Als sich die Kunde verbreitete, er sei tot, flohen die Deutschen nach allen Seiten davon. Nach dieser Niederlage gab der Kaiser nach. Er gestattete den Städten, ihre Angelegenheiten selbst zu verwalten. Dagegen mußten sie des Kaisers Ober- hoheit anerkennen. o. Ächtung des Löwen. Voll Zorn über die Weigerung des Löwen kehrte der Kaiser nach Deutschland zurück. Heinrich hatte sich auch durch manche Über- griffe den Haß der sächsischen Großen zugezogen und durch seine königliche Macht die Eifersucht der Reichsfürsten erregt. Die klagten ihn jetzt des Landfriedens- bruches an. Der Kaiser lud ihn wiederholt vor ein Fürstengericht, aber der stolze Löwe erschien nicht. Da wurde er zu Würzburg wegen Friedensbruches und Ungehorsams gegen den Lehnsherrn in die Acht erklärt. Er verlor alle seine Länder und Würden. Das mächtige Sachsen wurde zerstückelt und kam an verschiedene Herren; Bayern wurde größtenteils dem Pfalzgrafen von Wittelsbach zugesprochen, dessen Nachkommen noch heute dort ans dem Throne sitzen. 6. Versöhnung. Den Löwen verließ indessen sein Mut nicht; mannhaft kämpfte er gegen alle seine Feinde. Doch seine Tapferkeit war umsonst. Um aber wenigstens seine Erbländer Braunschweig und Lüneburg zu retten, ging er zuletzt nach Erfurt zum Kaiser und bat diesen kniend um Lösung aus der Acht. Als der Kaiser ihn so tief gebeugt sah, gedachte er in Tränen der alten Freund- schaft und sprach zu ihm: „O Heinrich, wer anders hat dich denn gestürzt als du selbst!" Er löste die Acht, aber erhöhen konnte er ihn ohne Zustimmung der Fürsten nicht. Diese beschlossen: Braunschweig und Lüneburg sollen dem Löwen bleiben, doch muß er so lange von der deutschen Erde fort, bis der Kaiser ihm erlaubt zurückzukehren. Da zog denn der gedemütigte Fürst mit Weib und Kindern, arm linb verbannt, nach England zu seinem Schwiegervater, dem König Heinrich Ii. Der Kaiser gestattete ihm jedoch schon nach drei Jahren zurückzukehren. 5. vas keickskest zu Mainz. Friedrich hatte seine Macht wieder hergestellt und wollte der Welt die Herrlichkeit seines Reiches durch ein glänzendes Fest zeigen, das er zu Pfingsten des Jahres 1184 zu Mainz veranstaltete. Fürsten, Bischöfe, Gesandte, allein 70000 Ritter und Krieger ritten in die hölzerne und linnene Feststadt ein, die zwischen Mainz und dem Taunus entstanden war. Ain

14. Das Deutsche Reich unter den sächsischen, den fränkischen und den hohenstaufischen Kaisern - S. 63

1914 - Leipzig : Voigtländer
Friedrich I., Barbarossa. 63 Fall Heinrichs des Löwen. 1179. Zu Magdeburg fand ein stark besuchter Reichstag statt, wo fast alle Fürsten über den Herzog von Sachsen (Heinrich den Löwen) Klage führten. Dieser war schon seit einem Jahre vorgeladen; doch er weigerte oder fürchtete sich zu erscheinen, und jetzt erst wurde seine Hinterlist und Treulosigkeit dem Kaiser offenbar. 1180. Der Kaiser feiert das Geburtsfest des Herrn in Würzburg. Zu Mittfasten hält er einen Reichstag in Gelnhausen. Hier wird durch den Spruch des Kaisers selbst und das Urteil sämtlicher Fürsten der Herzog von Sachsen seines Herzogtums entsetzt, und mit allgemeiner Beistimmung der Bischof von Köln in seiner Diözese und in ganz Westfalen und Engern mit der herzoglichen Würde betraut; der Rest von Sachsen fiel dem Grafen von Anhalt anheim. 1181. Ein Kriegszug des Kaisers gegen Sachsen: Die meisten Burgen des Herzogs unterwarfen sich dem Reiche, und ganz Sachsen, vom Herzog abfallend, eilt, die Gnade des Kaisers zu gewinnen. Jener ehedem berühmteste und mächtigste Herzog im Römischen Reiche, Heinrich, durch den Willen Gottes erniedrigt und gestürzt, muß sich endlich unterwerfen. Durch den Spruch sämtlicher Fürsten (auf dem Reichstag zu Erfurt) wird er des herzoglichen Namens und Amtes entsetzt; alles, was er vom Reiche oder von Bischöfen zu Lehen trug, wird ihm genommen; er selbst wird genötigt, auf drei Jahre die Grenzen des Reiches zu meiden. 1182. Der Kaiser feiert das Geburtsfest des Herrn zu Merseburg. Der Herzog von Sachsen begibt sich, um seine Verbannung anzutreten, nach England; er verweilt daselbst drei Jahre lang, wie der Kaiser und die Fürsten erkannt hatten. Reichsfest in Mainz; sechster Römerzug (1184—86). 1184. Der Kaiser hielt in der Stadt Mainz einen so glänzenden und auf dem ganzen römischen Erdkreise so berühmten Reichstag, daß die Reichstage seiner Vorgänger auf keine Weise mit diesem verglichen werden können. Denn nicht bloß aus dem Römischen Reiche, sondern auch aus vielen anderen Ländern waren hochgestellte Männer hier vereinigt, wobei der Kaiser aufs freigebigste drei Tage lang für ihre Bewirtung sorgte. Die Veranlassung zu dieser großen Versammlung war, daß der Sohn des Kaisers, König Heinrich, mit dem Ritterschwert umgürtet werden sollte. — Der Kaiser zieht nach ruhmvollster Beendigung des Reichstages im August nach Italien und verweilt in Mailand, bisweilen auch in Pavia. Sevin, Geschichtliches Quellenkmä V. 5

15. Lehrbuch der Weltgeschichte - S. 357

1852 - Leipzig : Wigand
Specielle Geschichte. 357 Fürstentag. Heinrich erschien nicht, trotz mehrmaliger Aufforderung. Da sprach der Kaiser die Reichsacht aus, nachdem schon vorher der Bischof von Halberstadt den Kirchenbann über ihn verhängt hatte. In dem Kampfe siegte der Kaiser, der Löwe wurde 1180 zu Würzburg aller seiner Länder verlustig erklärt und erschien 1181 zu Erfurt demüthig bittend vor dem Kaiser, welcher erklärte, er könne ihn ohne Einwilligung der Fürsten nicht begnadigen, ihn aber der Neichsacht entband und ihm sein Allod Braunschweig-Lüneburg zusichertc unter der Bedingung eines dreijährigen Eriles. Der Wittelöbacher erhieltbaiern, während Sachsen unter Bernhard von Askanien und mehrere Fürsten und Bischöfe ver- theilt wurde. Des Kaisers großer Gegner, der Papst Alexander, starb 1181 und nun erkannten ihn die Lombarden als Kaiser an, nachdem er ihnen ihre Rechte nochmals zugesichert. Hierauf hielt der Kaiser, nachdem er alle Feinde bezwungen, (1184) ein allgemeines Friedens- und Sieges- seft zu Mainz; es sammelten sich 40,000 Ritter und ungezählter Tross. „Da sah man glorreich und ungebeugt den 63jährigen hohen Kaiser neben seiner holdseligen Frau Beatrix, der Kaiserin, leuchtend wie Sonne und Mond, umgeben von seinen Söhnen und den Fürsten des Reichs, nebst der glänzenden Ritterschaft und den minnereichen Damen ; man sah ihn selbst turniren wie in jungen Tagen und seine Söhne zu Rittern schlagen und wehrhaft machen. Da gab es Ritterspiele, Waffenglanz, Minnesang, Heldenlied, Jagd und Tanz. Es bewirthete ein großer Kaiser sein Volk und seine Freunde. Es war ein großes Fest, das sich von Mund zu Mund lange fortgepflanzt hat, „Da; man wunder davon sagen mac bis an den jüngestcn Tac,“ wie Heinrich von Veldegk singt." Nochmals zog der Kaiser nach Italien, in dem er seinen Sohn Heinrich mit der Erbin von Neapel verlobte (1186) und sie im folgen- den Jahre in dem nun befreundeten Mailand vermählen und krönen ließ. Vergebens war alle Einsprache des Papstes Urban Ul., der recht wohl einsah, was cs heißen mochte, auf beiden Seiten von hohenstau- fischen Gütern eingeschlossen zu sein. Nun gedachte Friedrich zu ruhen, da erscholl von Osten her die Trauerkunde von dem Verluste Jerusalems am 3. Oct. 1187, durch Saladin. Rom predigte einen neuen Kreuz- zug und der ritterlich -fromme Kaiser erkannte es als seine Pflicht, Vor- kämpfer der Deutschen zu sein, wie sich die Könige von Frankreich und England an die Spitze ihrer Völker stellten. Ende März 1190 betrat der Kaiser Asien und einen Monat später lagerte sein auserlesenes Heer von 30,000 Streitern in den Gärten des Sultans von Jkonium. Schon war Seleucia erreicht, aber es war ihm nicht vergönnt, die heilige Stadt zu erreichen. Bei einem Uebergange des Heeres über den Seleph, ge- rietst das Heer auf der Brücke in Stockung. Friedrich setzte mit dem

16. Tabellarischer Leitfaden der Geschichte - S. 25

1906 - Berlin : Nicolai
3. Zeitalter der Kreuzzüge. 25 Heinrich der Löwe hehält Sachsen; Bayern kommt an die österreichischen Babenberger. Konrads Kreuzzug. 1152—90 Friedrich I. Barbarossa, Konrads Neffe, der glänzendste Kaiser. Seine Regierung erfüllt der Kamps mit dem Papsttume (über die Papstwahl) und den lombardischen Städten. Friedrich unternimmt 4 bewaffnete Nömerzüge. 1155 Nach der Kaiserkrönung in Rom läßt er durch einen Reichstag aus den ronkalischen Feldern die kaiserlichen Hoheitsrechte in den lombardischen Städten festsetzen. 1156 Heinrich d. Löwe erhält Bayern zurück; Österreich wird Herzogtum (Babenberger). 1162 Friedrich zerstört Mailand; er wird vom Papste (Alexander Iii.) gebannt. — Anfänge des lombardischen Städtebundes. Die Deutschen erobern Rom (1167); der Kaiser verliert sein Heer durch die Pest und geht flüchtig über die Alpen zurück. 1176 Friedrich wird, nach vergeblicher Belagerung des festen Alessandria und von Heinrich d. Löwen verlassen, bei Legnano durch die Lombarden geschlagen. Im folgenden Jahre Aussöhnung mit dem überlegenen Papst-lume zu Venedig; der Friede mit den lombardischen Städten folgt zu Konstanz (1183). 1180 Heinrich d. Löwe wird geächtet. Bayern kommt an die jetzigen Wittelsbacher, Sachsen wird geteilt: Westfalen fällt an das Erzstift Köln, das Land östlich der Weser an die Assanier. — Den Welfen werden die Familiengüter Braunschweig und Lüneburg zurückgegeben (von Friedrich Ii. 1235 zum Herzogtum erhoben). [1184] Hoftag zu Mainz: glänzendstes Reichssest des Mittelalters. — Des Kaisers Sohn Heinrich wird in Mailand mit der Erbin von Sizilien vermählt. Friedrichs Kreuzzug und unglücklicher Tod (Kyffhäusersage). 1190-97 Heinrich Vi., der mächtigste Kaiser, zugleich König von Sizilien und Neapel. Sein Ziel: Erblichkeit der Krone in seinem Geschlechte (von den Fürsten bekämpft) und Unterwerfung des griechischen Reiches (Plan seines „Kreuzzuges"). Richard Löwenherz, in Heinrichs Gefangenschaft, nimmt England von ihm zu Lehen. «. 1200 Höhe der päpstlichen Macht unter Jnnoeenz Iii* (1198—1216). 1198—1208 Philipp von Schwaben, Heinrichs Bruder, kämpft mit Otto, dem Sohne des Löwen, um die Krone. Er wird (in Bamberg) durch Otto von Wittclsbach ermordet.

17. Deutsche Geschichte bis zum Ausgang des Mittelalters - S. 67

1902 - Wolfenbüttel : Zwißler
Iii. Die Zeit der Hohenstaufen und das Interregnum 11251273. 67 Fanden gemacht, die aber gegen seine bermacht nie etwas hatten aus-richten knnen, da der Kaiser stets seine Partei ergriffen hatte. So htte Heinrich wohl allen Grund gehabt, dem Kaiser ebenfalls gegen seine Feinde zu helfen; wenn er ihm trotzdem die Heeresfolge verweigerte, so bewog ihn dazu nicht nur die alte Eifersucht, die zwischen Welfen und Staufen von jeher bestand, sondern auch die Befrchtung, da seine Schpfungen im Norden des Reiches während seiner Abwesenheit zu grnde gehen knnten; auch mag sein klarer Geist die Nutzlosigkeit der Rmerfahrten deutscher Kaiser, die so viel deutsche Kraft und deutsches Blut kosteten, wohl eingesehen haben. Den ungetreuen Vasallen lud Friedrich zur Verantwortung vor sein kaiserliches Gericht. Als Heinrich trotz mehrfacher Aufforderung nicht erschien, wurde er in die Reichsacht getan und seiner beiden Herzog-tmer verlustig erklrt. Bayern erhielt Otto von Wittelsbach, der Ahnherr der noch heute in Bayern regierenden Wittelsbacher, Sachsen wurde geteilt: das Land westlich der Weser (Herzogtum Westfalen) erhielt der Erzbischof von Kln, das stliche Gebiet Bernhardvonanhalt, ein Sohn Albrechts des Bren. Heinrich leistete tapfern Widerstands wurde aber mit Hilfe seiner vielen Feinde zur Ergebung gentigt und erschien als Flehender auf dem Reichstage zu Erfurt. Er empfing seine Erblande Braunschweig und Lneburg zurck und mute auf dm Jahre in die Verbannung gehen. Er begab sich zu seinem Schwieger-vater, dem Könige von England. d. Friedrich auf dem Gipfel seiner Stacht. Mit berwltigung des Lwen hatte Barbarossa seine kaiserliche Machtstellung wieder her-gestellt. Um den Glanz seiner Herrschaft aller Welt zu zeigen, veran-staltete der Kaiser 1184 ein Neichsfeft zu Mainz, auf dem er die Schwert-leite seiner beiden ltesten Shne mit groer Pracht feierte; die Groen und Ritter des Reiches wetteiferten, das hohenstanfische Hans durch ihre Ergebenheit zu verherrlichen. Auf seinem sechsten Rmerzuge feierte Friedrich I. in Mailand die Hochzeit seines ltesten Sohnes H einrich mit K o n st a n z e, der Erbin des normannischen Reiches in Unteritalien und teilten. Mit einem Kreuzzuge beschlo der Kaiser die Reihe seiner Taten. 45 Zer dritte Kreuxxug 1189-1192. Den Anla gab die Eroberung Jerusalems durch Sa lad in den Sultan von gypten. Teilnehmer waren der Kaiser Friedrich I. 5*

18. Quellenbuch für den Geschichtsunterricht in Seminaren - S. VII

1904 - Breslau : Hirt
Inhaltsverzeichnis. Das Mttetatter. Seite I. Kampfderrmermitdendeutfchen l 1. Casars Bericht der die Germanen 1 2. Die Schlacht im Teutoburger Walde...........2 3. Die Feldzge des Germanikus . 5 4. Tacitus' Bericht der d. Germanen 8 Ii. Aus der Zeit der Vlkerwanderung 15 1. Die Hunnen.........15 2. Wulfila...........16 3. Die Schlacht aus den katalauni-schen Feldern........17 4. Tejas Tod.........20 5. Der Longobardenknig Alboin . 21 6. Brautwerbung des Langobarden-knigs Authari.......23 7. Aus dem Volksrecht der salischen Franken..........24 8. Bekehrung Chlodowechs zum Christentume........26 Iii. Aus dem Koran.......27 Iv. Bonifatius..........29 1. Seine Wirksamkeit in Hessen und Thringen.........29 2. Der Tod des Bonifatius. ... 30 V. Die Karolinger........32 1. Karls des Groen Kriege mit den Sachsen.........32 2. Wie Karl das Longobardenreich unterwarf..........34 3. Kapitulare Karls des Groen. . 36 4. Karls des Groen Persnlichkeit und sein Ende........43 5. Die Straburger Eide .... 46 Seite Vi. Die schsischen Kaiser.....48 1. Herzog Heinrichs Kmpfe mit Konrad I. und feine Wahl. . . 48 2. Plnderung des Klosters St.gallen 49 3. Heinrichs I. Sieg der die Wenden bei Lenzen.........53 4. Ottos I. Wahl und Krnung . 55 5. Ottos I. Vershnung mit seinem Bruder Heinrich.......56 6. Die Ungarnschlacht auf dem Lech-felde............57 7. Liudprands Bericht der seine Sendung nach Konstantinopel. . 61 Vii. Die frnkischen Kaiser.....64 1. König Konrads El. Wahl ... 64 2. Heinrich Iv. und die Sachsen . 66 3. Heinrichs Iv. bergang der die Alpen...........68 4. Anklage Heinrichs Iv. gegen seinen Sohn Heinrich.....69 5. Das Wormser Konkordat ... 70 Viii. Das Zeitalter der Kreuzzge . 71 1. Veranlassung zu dem ersten Kreuz-Zuge............71 2. Der erste Kreuzzug......72 3. Aus dem deutschen Ritterleben . 75 4. Vom Deutschen Orden .... 78 Ix. Die Hohenstaufen.......80 1. Die Zerstrung Mailands ... 80 2. Das Reichsfest zu Mainz ... 82 3. Der Tod Friedrich Barbarossas 84 4. Kaiser Friedrich Ii. und die Fürsten..........86

19. Deutsche Geschichte bis zur Folgezeit des dreißigjährigen Krieges - S. 49

1912 - Leipzig [u.a.] : Teubner
Friedrich Barbarossa. 49 Friedrich gab die Belagerung aus und eilte zurück, um neue Streitkräfte aufzubieten; er wandte sich jetzt an Heinrich den Löwen und forderte ihn zum Beistand aus. Doch nun geschah das Unerhörte: Heinrich verweigerte die Heeresfolge. Der Sage nach bat zu Lhiavenna (nach anderen Berichten zu Partenkirchen) der Kaiser den Herzog auf den Knien, ihn doch jetzt nicht zu verlassen, vergebens. Der mächtigste Reichsfürst, des Kaisers Detter, verübte Treubruch und zwar in der Stunde höchster (Befahr. Nun nahm Friedrich mit einem kleinen Heere die Schlacht gegen die Lombarden an. (Er erlitt 1176 bei Legnano eine furchtbare Niederlage. Doch gerade im Unglück zeigt Barbarossa seine Größe. (Er überwindet sich selbst und handelt klug. — Friedrich war im Banne. Deshalb beugte er sich zunächst vor dem Papste, um Frieden mit der Kirche zu erlangen. Der Papst sprach ihn vom Banne los, und dadurch war das gefährliche Bündnis mit den Städten gesprengt. Der Papste vermittelte auch den Frieden mit den Städten. Friedrich begnügte sich damit, daß sie seine Oberherrschaft anerkannten; dagegen gewährte er ihnen das Recht, ihre inneren Angelegenheiten selbständig zu ordnen. Der Sturz Heinrichs des Löwen. Sobald als möglich kehrte Friedrich heim und lud Heinrich vor ein Fürstengericht. Trotz wiederholter Ladung stellte sich der Welse nicht. Da tat ihn der Kaiser in des Reiches Acht und sprach ihm alle seine Länder ab. Bayern wurde den Wittelsbachern verliehen, die dort noch heute regieren. Sachsen wurde zerstückelt und an verschiedene Herren ausgeteilt. Zugunsten des Gestürzten rührte sich keine Hand, sondern die kleinen Herren frohlockten. 3u sehr hatte sich Heinrich in den Tagen des Glückes durch seinen Stolz verhaßt gemacht. — Nun beugte sich zwar der Löwe; doch zu spät lag er zu Friedrichs Füßen. Dieser verhieß ihm seine Gnade, sobald die dreijährige Verbannungszeit abgelaufen fein würde. Doch von feinen Ländern erhielt er nur fein (Erbe in Braunfchtveig und Lüneburg zurück. Die Tage der höchsten Glanzer. Nach langen Kämpfen war dem Kaiser noch ein Jahrzehnt des Friedens beschießen. Zwei herrliche Söhne waren herangewachsen. Ihre Schwertleite feierte Friedrich durch das berühmte Reichsfeft zu Mainz. 3u Pfingsten des Jahres 1184 folgten feiner (Einladung alle Fürsten und (Edlen des Reiches. Die Blüte der deutschen Ritterschaft war zu Turnieren und höfischen Festlichkeiten hier vereint, und groß war der Zulauf von Schaulustigen, von Krämern, Gauklern und Spielleuten. Huch die ritterlichen Minnesänger fanden sich ein, um das Kaiserseft zu verherrlichen. Unauslöschlich prägte sich in ihre Seele das Bild dieser glanzvollen Pfingfttage. Und wenn in späteren Heldendichtungen königliche Feste geschildert werden, so geben die Dichter meist nur (Erinnerungen an dieses Mainzer Reichsfeft wieder. — Seinen Sohn Heinrich vermählte er mit der (Erbin des Normannenreiches. (Neapel und Sizilien.) Die Hochzeit wurde mit großer Pracht gefeiert und zwar in derselben Stadt, die dem Kaiser solange feindlich gewesen, in Mailand. Barbarossas Heldentod. Der Sultan Saladin von Ägypten hatte 1187 das Königreich Jerusalem erobert. Friedrich Barbarossa fetzte sich als letztes Ziel feines Lebens, den Ungläubigen das heilige Land wieder zu entreißen. Gemeinsam mit den Königen Philipp von Frankreich und Richard Löwenherz von (England unternahm Sd)oenborit, Geschichte für Mittelschulen. Iii. 4

20. Geschichte des Mittelalters - S. 67

1913 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Friedrich I. Barbarossa. 11521190. 67 nach Sachsen zog und bis Lbeck vordrang, als die vielen Gegner, die sich Heinrich durch seinen rcksichtslosen Stolz zugezogen hatte, sich gegen ihn erhoben, brach seine Gewalt zusammen. In Erfurt warf sich im Jahre 1181 der gedemtigte Lwe dem Kaiser zu Fen; er erhielt Ver- H8i zeihung, mute aber fr die nchsten Jahre als Verbannter nach England gehen. Nur seine Allodien, d. h. Erbgter, die Gebiete um Braun-schweig und Lneburg, wurden ihm gelassen; die Lehen aber wurden ihm genommen. Das Herzogtum Sachsen wurde geteilt. Das Herzogtum Bayern kam an Otto von Wittelsbach; seit dem Jahre 1180 herrschen in Bayern die Wittelsbacher. 68. Friedrich Barbarossas letzte Jahre. Der dritte Kreuzzug. Die letzten Jahre Barbarossas waren im allgemeinen Jahre des Friedens und des Glanzes fr Deutschland. Jubelnd schaute zu dem heldenhaften, ritterlichen Kaiser die Nation empor, vor allem die deutsche Ritterschaft. Das zeigte sich besonders, als er zu Pfingsten 1184 in dem goldenen" Mainz das Fest der Schwertleite seiner beiden ltesten Shne, Heinrichs, den er bereits zum König hatte krnen lassen, und Friedrichs feierte; es war ein groes nationales Fest, zu dem sich viele Edle, Ritter und ritter-mige Knechte einfanden und das noch lange im Liede gepriesen wurde. Zwei Jahre spter feierte der Kaiser in derselben Stadt Mailand, die Heinrichs n r . y ~ . t . , Vermhluna etnst ferne hartnackige Feindin gewesen war, die Vermhlung seines g Sohnes Heinrich mit Konftanze, der Erbin des normannischen Reiches in Unteritalien. Eine glnzende Hoffnung schien sich durch diese Heirat dem Hause der Hohenstaufen zu erffnen; man konnte nicht ahnen, da durch diesen Landgewinn dies edle Geschlecht sich dem deutschen Vaterlande entfremden wrde. Da kam aus dem Orient die Nachricht, da der Sultan Saladin Abritte von gypten die Stadt Jerusalem und das ganze Heilige Land erobert 1 lsbts habe. Das Kreuz wurde gepredigt, die Könige Richard Lwenherz 1192 von England und Philipp August von Frankreich machten sich auf zum Kreuzzuge, und auch der greise Kaiser zog im Jahre 1189 hinaus, um mit einer gottgeflligen Tat sein Leben zu beschlieen. Nachdem er seinem Sohne Heinrich die Reichsregierung bergeben und zur Wahrung des Friedens Heinrich dem Lwen von neuem eine dreijhrige Verbannung auferlegt hatte, trat er die Kreuzfahrt an. Er fhrte das glnzendste deutsche Ritterheer, das je ausgezogen ist, durch Ungarn und das griechische Reich, der den Hellespont und durch Kleinasien hindurch, wo er bei Jkonium den Seldschncken eine schwere Niederlage bereitete. Da fand 5*