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1. Das Mittelalter - S. 118

1877 - Wolfenbüttel : Zwißler
— 118 — gefährlich, das seit dem Untergange der Hohenstaufen aus einer Anzahl selbständiger Staaten mit republikanischen oder monarchischen Verfassungen bestand. 1. Mailand. Die lombardische Republik hatte ihr Ende gefunden, als der Kaiser Wenzel an das hier mächtige ghibellinische Haus Visconti den Herzogtitel verkaufte 1395, wodurch Mailand vom deutschen Kaiser völlig unabhängig wurde. Nachdem der Manns-stamm der Viscouti erloschen war 1450, riß das Haus Sforza die Herrschaft au sich. Unaufhörliche Parteifehden zerrütteten den Staat und lockten die Franzosen zu seiner Eroberung herbei. Als diese kamen, hatte der herrschsttchtige Ludovico Moro in Mailand die Gewalt in Händen. 2. Venedig, dessen Gründung in die Zeit Attilas fällt, war durch den Verkehr mit der Levante eine blühende Handelsrepublik geworden, in der aber der wachsende Reichthum bald eine ungleiche Vertheilnng der Güter und ein hartes Adelsregiment schuf. An der Spitze des Staates standen der Doge und der große Rath, wo seit 1297 nur Mitglieder einer bestimmten Anzahl vornehmer Familien saßen. Der Versuch des Dogen Marino Faliero, die Oligarchie zu stürzen, schlug fehl 1355. Die Betheiligung Venedigs am vierten Kreuzzug verschaffte diesem ersten Handelsstaate Besitzungen an der kleinasiatischen Küste und die meisten Inseln im Archipelagus. Dazu kameu bis zum Ende des 15. Jahrhunderts viele Städte der Lombardei, Istrien, Dalmatien, Griechenland und Cypern, so daß Venedig im Ausgange des Mittelalters sein volles Ansehen behauptete. Es sank mit der Ausdehnung des osmanischen Reiches im Osten und mit der Entdeckung des Seeweges nach Ostindien durch die Portugiesen. 3. Geuua, die zweite italienische Handelsrepublik, war nach der Unterdrückung Pisas in den Besitz von Eorsica und Sardinien gelangt. Aus seinen langwierigen Kriegen mit Venedig um den Besitz des morgenländischen Handels ging es siegreich hervor, doch schwächten den Staat wilde Parteikämpfe, die auch durch die Wahl eines lebenslänglichen Dogen 1339 nicht beendet wurden. Zuletzt stand Genua bald unter mailändischer bald unter französischer Herrschaft. 4. Florenz war lange Zeit der Schauplatz harter Verfassungskämpfe, denn auch hier erhoben sich die Zünfte gegen das Patricier-regiment. Als dieses im 12. Jahrhundert gestürzt worden war, trat

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1. Fünfzehn Jahrhunderte - S. 449

1855 - Freiburg im Breisgau : Herder
nach dem Ende der Kreuzzüge. 449 Diese Stadt bildete das Haupt einer kleinen Republik. Jenseits ihres Gebietes aber setzten sich mit Unterbrechungen die venetianischen Be- sitzungen auf den griechischen Küsten bis zu dem ganz von ihnen ab- hängigen Archipelagus fort. Unter den Söhnen des Johann Galeazzo Visconti, Johann Maria und Philipp Maria, fehlte es dem mailändi- schen Staate an Kraft des Widerstandes. - In Benutzung der Umstände zeigte sich der jüngere Carrara thätig, doch da die Mutter der Visconti Venedig durch Abtretung von Vicenza, Bassano, Feltre und Belluno zur Hülfe gewann, ging er im Jahre 1406 im Kampfe mit Venedig unter, und mit seines Hauses Gebiet machte der Seestaat den Anfang seiner Eroberungen auf dem Festlande von Italien. Noch einmal schien sich das Haus Visconti zu befestigen, da Philipp Maria, der seit seines Bruders Ermordung im Jahre 1412 allein regierte, in dem Condottiere Carmagnola seine Stütze hatte. Dieser brachte das zerrissene Genua, das vom Jahre 1396 bis zum Jahre 1409 unter französischer Herrschaft gewesen war, im Jahre 1421 noch einmal unter mailändische. Der König Sigismund, der im Jahre 1413 nach Abschluß seines Friedens - mit Venedig, unterstützt von den schweizerischen Eidgenossen, gegen den Herzog von Mailand auftrat, war nach Verhältuiß seiner Macht ein nur sehr unbedeutender Feind. Doch des Herzogs Entzweiung mit dem Condottiere bewirkte dessen Uebergang in die Dienste von Venedig. Mit ihm blieb das Glück auf Venedigs Seite, bis der argwöhnische Adel dieses Staates ihn nach einer Niederlage, die er im Jahre 1431 bei Soncino erlitten, im Jahre 1432 enthaupten ließ. Noch einmal erhielt Mailand einen glücklichen Gegner an dem Condottiere Franz Sforza, den das mit Venedig zum Kampfe gegen Mailand verbündete Florenz in Dienst genommen hatte. Bald aber zog der Herzog von Mailand denselben an sich, indem er ihm seine Tochter vermählte, und nachdem sich der mailändische Staat in Folge von Philipps Tod im Jahre 1447 zu einer Republik gestaltet hatte, setzte Sforza für diese den Krieg gegen Venedig fort, gelangte im Jahre 1450 zur Gewalt in Mailand und schloß im Jahre 1454 mit Venedig einen Frieden, der dieses im Besitz des Landes bis Bergamo und Crema ließ, während Florenz ohne Gewinn aus dem Kriege hervorging und nicht einmal Lucca gewonnen hatte. 28. War nun in Italien der letzte Schatten eines kaiserlichen An- sehns verschwunden, so war selbst in Deutschland weder unter dem un- tüchtigen Wenzel, noch unter dem tüchtigen Ruprecht ein eigentliches Walten eines Reichsoberhauptes zu verspüren. Wenzel hatte von den Ländern seines Hauses das Königreich Böhmen mit Schlesien und der Oberlausitz erhalten, während dem zweiten der Brüder, Sigismund, Brandenburg und dem jüngsten, Johann, die Niederlausitz zugefallen Kiesel, Wcltgcschichte.il. 29

2. Geschichte für katholische Schulen - S. 63

1888 - Breslau : Hirt
B. Oberstufe. Lektion 6. Friedrich Barbarossa. 63 Name Verona erinnern? Dieser vierte Teil schildert nun nicht nur die er-whnte Gefahr; er erzhlt auch die Rettung aus dieser Gefahr. Wem hatte Friedrich diese Rettung zu verdanken? Worauf weist mithin der Name Otto von Wittelsbach" hin? Wie viele Hauptpunkte enthlt demnach der vierte Abschnitt? Durch welche Ausdrcke prgen wir uns dieselben ein? (Verona; Otto von Wittelsbach.) V. Welcher gewaltige Kampf spielt sich im fnften Abschnitte ab? Wie oft ist Friedrich gegen Mailand gezogen, um es zu unterwerfen? Welches schreckliche Ende nahm fr Mailand der Kampf? Welcher Name erinnert uns an diesen ganzen Vorgang? (Mailand.) Mit welchem Ausdruck weisen wir aus das zweimalige Unternehmen Friedrichs gegen Mailand hin? (Erster und zweiter Zug.) Welches Wort deutet den Ausgang des Kampfes an? (Zerstrung.) Vi. Welcher neue Gegner erwuchs dem Kaiser nach der Darstellung des folgenden Abschnittes? Was war der Grund der Feindschaft zwischen Kaiser und Papst? Was war die Veranlassung hierzu? Mit welchem Ereignisse stehen alle diese Thatsachen in Verbindung? (Papstwahl.) In welcher Weise wurde dieser Streit fr die Mailnder vorteilhaft? Welche weiteren Bundesgenossen fanden die Mailnder? In welchem Bndnisse vereinigten sich die lombardischen Städte? Welches Wort bezeichnet also den zweiten Teil des sechsten Abschnittes? (Stdtebund.) Gegen welche Gegner hatte Friedrich seit dieser Zeit zu kmpfen? Welche Schlacht brachte fr diesen Kampf die Entscheidung? (L eg n an o.) Welche Wrter werden demnach den ganzen Abschnitt in seinem Hauptinhalt bezeichnen? (Pap st whl; Stdtebund; Legnano.) Vii. Von welcher wichtigen Begebenheit berichtet das Lebensbild Barbarossas in seinem siebenten Teile? Welche Bedeutung hatte diese Zusammenkunft fr die Stadt zwischen Kaiser und Papst? In welcher Weise wurde in Venedig die Beendigung des Kampfes mit den Lombarden vorbereitet? Wie viel besondere Punkte enthlt der siebente Abschnitt? Welches sind die kenn-zeichnenden Wrter fr diese drei Punkte? (Venedig; Vershnung; Waffenstillstand.) Viii. Welcher Streit kommt in dem achten Abschnitt zur Darstellung? Wer trug die Schuld an diesem Zwiste? In welcher Weise wollte Friedrich diesen Zwist beilegen? Wie viele Reichstage wurden zu diesem Zwecke be-rufen ? In welcher Weise mute Friedrich zuletzt gegen Heinrich den Lwen einschreiten? Zu welchem Ergebnisse fhrte der Kampf Friedrichs gegen Heinrich? Mit welchen Worten prgen wir uns die drei Hauptpunkte dieses Abschnittes ein? (Heinrich der Lwe; Reichsacht; Demtigung.) Ix. Was ist Gegenstand der Darstellung in dem neunten Abschnitte? Welcher Teil des Festes verdient besonders hervorgehoben zu werden? Welches sind also die Jnhaltsworte fr diesen Abschnitt? (Pfingstfest; Ritter -schlag.) X. Von welchem groartigen Unternehmen Friedrichs erzhlt der letzte Teil des Lebensbildes? Welches unglckliche Ereignis strte dieses Unter-nehmen? Von welcher besonderartigen Anschauung des deutschen Volkes geht dieser letzte Abschnitt aus? Wie viele Hauptteile enthlt derselbe? Mit welchen Worten lassen sich dieselben bezeichnen ? (Kreuzzug; Tod; Sage.) (Die Leitwrter werden jedesmal an die Wandtafel geschrieben.)

3. Von Heinrich IV. bis Rudolf von Habsburg - S. 125

1893 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 125 — Friedrichs Entschluß zum Frieden mit dem Papst (Erklärung der Bischöfe). der Friede zu Venedig (Bedingungen), freundliche Begegnung von Kaiser und Papst in Venedig: 1177. Überleitung: Was soll nun mit den Lombarden werden? (Zunächst sechs Jahre Ruhe und neue Rüstung, aber dann? — Vielleicht sind sie auch durch den Verlust ihres mächtigen Bundesgenossen eingeschüchtert und zum Frieden geneigter als nach ihrem Sieg bei Legnano). 6. Wie Friedrich mit den Lombarden Frieden schloß. Vermutungen: Zu wessen Gunsten wohl der Friede ausfiel? Die Lombarden, die ihren Bundesgenossen verloren haben, werden wohl nicht mehr die volle Loslösung von der Herrschaft des Kaisers fordern; der Kaiser aber, der die Macht und Freiheitsliebe der Lombarden kennen gelernt hat, wird sie nicht durch das Verlangen völliger Unterwerfung zur Verzweiflung treiben. So werden beide Parteien etwas nachgeben, ähnlich wie es beim Venediger Frieden geschehen war, und so wird es zu einem Frieden kommen, der beiden Parteien lieber ist, als der Krieg. Bestätigung: Die Lombarden waren anfangs sehr erbittert über den Papst, der sie so treulos verlassen habe, und sahen mit bangem Herzen in die Zukunft. Als aber ein Jahr des Waffenstillstands nach dem andern verstrich, und eine Stadt nach der andern ihren Frieden mit dem Kaiser machte, ba entschloß sich der lombarbische Bunb zu Unterhanblungen mit dem Kaiser, utib Friedrich ging gern barauf ein. Schwierigkeiten machte nur, wie viel von den Hoheitsrechten die Städte behalten sollten und was mit der Stadt Alessanbria werben sollte, die der Kaiser am liebsten vernichtet hätte, während der Bund sie den andern Städten gleichstellen wollte. Endlich einigte man sich über folgende Bedingungen: Die Städte des Bundes wählen ihre Konsuln und sonstigen Obrigkeiten selbst, die Konsuln müssen aber alle fünf Jahre vom Kaiser die Belehnung mit dem Schwert erbitten und ihm dann den Lehnseib schwören; die Städte üben innerhalb ihrer Mauern alle Hoheitsrechte selbst aus, im Gebiet der Stadt aber nur die vom Kaiser besonders verliehenen; alle Bürger von 17 —70 Jahren müssen dem Kaiser den Eid der Treue schwören und diesen Eid alle 10 Jahre erneuern; die schon früher üblichen Lieferungen an den Kaiser und seinen Hof bleiben bestehen; die Städte bezahlen an den Kaiser im Lause der nächsten Jahre sechs Millionen Mark. Die Stadt Alessanbria unterwirft sich dem Kaiser und wirb von ihm unter dem Namen Eäsarea (b. i. Kaiserstabt) in Gnaben angenommen und den übrigen Städten gleichgestellt. Diesen Vertrag beschwuren erst die Abgeordneten der Bundesstädte, dann gingen sie nach Eonstanz, wo der Kaiser, sein Sohn, der König Heinrich und die anwesenden Fürsten den Eid auf den Frieden leisteten. Dieser Friede zu Eonstanz wurde gerade am Ende des sechsten Jahres des Waffenstillstandes geschloffen (1183). Als Friedrich Barbarossa im nächsten Jahre ohne Heer nach Mailand kam, wurde er von den Mailändern mit Jubel empfangen, und die glänzendsten Feste wurden ihm

4. Schul-Lesebuch - S. 441

1856 - Berlin : Stubenrauch
441 Das ganze Tiefland ist durch die reiche, natürliche Bewässerung, zu der noch eine Menge von Kanälen kommt, eine der fruchtbarsten Erdstellen, aber im Ganzen einförmig. Nur die See'n, die den Fuß der Alpen umkränzen, und die meist von Bergen und Hügeln umschlosien sind, gewähren einen rei- zenden Anblick. Das Land ist so fruchtbar, daß man die Wiesen sechs Mal im Jahre mähen kann. Weizen und Mais gedeihen in Menge; in sumpfigen oder reich bewästerten Gegenden gewinnt man selbst Reis- Der Mais wird gewöhn- lich erst nach dem Winterweizen auf die abgeernteten Decker gesäet und reift doch noch. Das Land gehört großen Grundbesitzern an, die es in einzelne Pachtungen zertheilt haben. Die Grenzen derselben sind durch Ulmen und Maul- beerbäume bezeichnet, an denen sich Weinreben aufranken, die von Wipfel zu Wipfel gezogen sind. Das giebt dem Lande das Aussehen eines lichten Wal- des. An besonders geschützten Stellen wachsen Feigen und Mandeln. Citronen- und Orangenwälder kommen aber ohne Pflege nicht fort. Das Tiefland der Lombardei ist oft der Schauplatz blutiger Kriege und großer Entscheidungsschlachten gewesen. Um seinen Besitz haben Deutsche und Franzosen gestritten. Deutsche Kaiser überstiegen in früheren Jahren die schnee- bedeckten Alpen, um sich die eiserne Krone der Lombarden auf das Haupt zu setzen. Die prächtige Hauptstadt Mailand sah oft deutsche Krieger in ihren Mauern, und in dem großartigen, von weißem Marmor aufgeführten Dome haben deutsche Fürsten und Krieger ihre Danklieder für blutig erfochtene Siege angestimmt. Merkwürdig ist der Küstensaum des adriatischen Meeres an der Mündung des Po. Dieser Fluß führt eine Menge Felsenschutt und Gerölle in seinen Fluthen mit, das ihm die von den Gebirgen herabkommenden Nebenflüsse zu- bringen, und das sich an den Mündungen seiner sieben Arme ablagert, deren Bett sich dadurch immer mehr erhöht. An dem Küstenstrich ziehen sich eine Menge größerer und kleinerer, tieferer und seichterer Strandlachen und Strand - see'n hin, die man Lagunen nennt. Kleinere Inseln tauchen aus ihnen aus; durch langgezogene, schmale Landstreifen sind sie vom offenen Meere geschieden. Aber mehr und mehr verwandelt sich der Küstenstrich in festes Land, und die Lagunen vertrocknen. In diesem Küstensaum liegt Venedig. Diese Stadt hat eine einzige Lage. Eine Meile vom Festlande ist sie auf Inseln erbaut, welche nur durch schmale Kanäle von einander getrennt sind. Der größte derselben durchzieht die Stadt wie ein 8; die prachtvollste der 450 Brücken Venedigs führt über ihn. Dem Reisenden, der sich der wundersamen Stcldt nähert, kommt es vor, als steige sie mit ihren Thürmen und Marmorpalästen unmittelbar aus den Wogen des Meeres empor; sie ruht indeß ans Pfählen. Man hört in den Straßen Ve- nedigs nicht den brausenden Lärm einer bewegten Volksmenge, nicht das Ras- seln von Wagen; sondern lange, schwarzgestrichene Gondeln, geschickt von Gon- dolieren geführt, durchfurchen geräuschlos die Kanäle. Nur auf dem Pracht- vollen, mit Bogengängen umgebenen Marcusplatz regt sich Volksgewühl. Hier erheben sich lauter Prachtgebäude, namentlich die alte, reich gezierte Marcus - kirche mit ihrem getrennt stehenden, hohen Glockenthurme, der alte Dogenpalast

5. Theil 1 - S. 239

1864 - Langensalza : Greßler
Länge nach von dem »Sohn der Alpen«, der» Po, durchströmt; derselbe führt die Gewässer zahlreicher Nebenflüsse in das adriatische Meer hinab. Das ganze Tiefland ist durch die reiche, natürliche Bewässerung, zu der noch eine Menge von Kanälen kommt, eine der fruchtbarsten Erdstellen, aber im Ganzen einförmig. Nur die See'n, die den Fuß der Alpen umkränzen, und die meist von Bergen und Hügeln umschlossen sind, gewähren einen reizenden Anblick. Das Land ist so fruchtbar, daß man die Wiesen sechs Mal im Jahre mähen kann. Weizen und Mais gedeihen in Menge; in sumpfigen oder reich be- wässerten Gegenden gewinnt inan selbst Reis. Der Mais wird gewöhnlich erst nach dein Winterweizen auf die abgeernteten Aecker gesäet und reift doch noch. Das Land gehört großen Grundbesitzern an, die es in einzelne Pachtungen zertheilt haben. Die Grenzen derselben sind durch Ulmen mib Maulbeerbäume bezeichnet, an denen sich Weinreben aufranken, die von Wipfel zu Wipfel gezogen sind. Das giebt dem Lande das Aussehen eines liebten Waldes. An besonders geschützten Stellen wachsen Feigen und Mandeln. Citronen- und Orangenwälder kommen aber ohne Pflege nicht fort. Das Tiefland der Lombardei ist oft der Schauplatz blutiger Kriege und großer Entscheidungsschlachten gewesen. Um seinen Besitz haben Deutsche nnb Franzosen gestritten. Deutsche Kaiser überstiegen in früheren Jahren die schneebedeckten Alpen, um sich die eiserne Krone der Lombarden auf das Haupt zu setzen. Die prächtige Hauptstadt Mailand sah oft deutsche Krieger in ihren Mauern, und in dem großartigen, von weißem Marmor aufgeführten Dome haben deutsche Fürsten und Krieger ihre Danklieder für blutig er- fochtene Siege angestimmt. Merkwürdig ist der Küsten sau in des adria tischen Meeres an der Mündung des Po. Dieser Fluß führt eine Menge Felsen- schutt und Gerölle m seinen Fluchen mit, das ihm die von den Gebirgen herkommenden Nebenflüsse zubringen, und das sich an den Mündungen seiner sieben Arme ablagert, deren Bett sich dadurch immer mehr erhöbt. An dem Küstenstrich ziehen sich eine Menge größerer oder kleinerer, tieferer oder seichterer Strandlachen und Strand see'n hin, die man Lagunen nennt. Kleinere Inseln tauchen aus ihnen auf; durch langgezogene, schmale Landstreifen sind sie vom offenen Meere geschieden. Aber mehr und mehr verwandelt sich der Küstenstrich in festes Land, und die Lagunen vertrocknen, s In diesem Küstensaum liegt Venedig. Diese Stadt hat eine einzige Lage. Eine Meile vom Festlande ist sie auf Inseln" erb aut, welche nur durch schmale Kanäle von einander getrennt sind. Der größte derselben durchzieht die Stadt wie ein .8; die prachtvollste der 450 Brücken Venedigs führt über ihn. Dem Reisenden, der sich der wundersamen Stadt nähert, kommt es vor, als steige sie

6. Schul-Lesebuch - S. 441

1863 - Berlin : Stubenrauch
44í Das ganze Tiefland ist durch die reiche, natürliche Bewässerung, zu der noch eine Menge von Kanälen kommt, eine der fruchtbarsten Erdstellen, aber im Ganzen einförmig. Nur die See'n, die den Fuß der Alpen umkränzen, und die meist von Bergen und Hügeln umschloffen sind, gewähren einen rei- zenden Anblick. Das Land ist so fruchtbar, daß man die Wiesen sechs Mal im Jahre mähen kann. Weizen und Mais gedeihen in Menge; in sumpfigen oder reich bewäsierten Gegenden gewinnt man selbst Reis. Der Mais wird gewöhn- lich erst nach dem Winterweizen auf die abgeernteten Aecker gesäet und reist doch noch. Das Land gehört großen Grundbesitzern an, die es in einzelne Pachtungen zertheilt haben. Die Grenzen derselben sind durch Ulmen und Maul- beerbäume bezeichnet, an denen sich Weinreben aufranken, die von Wipfel zu Wipfel gezogen sind. Das giebt dem Lande das Aussehen eines lichten Wal- des. An besonders geschützten Stellen wachsen Feigen und Mandeln. Citronen- und Orangenwälder kommen aber ohne Pflege nicht fort. Das Tiefland der Lombardei ist oft der Schauplatz blutiger Kriege und großer Entscheidungsschlachten gewesen. Um seinen Besitz haben Deutsche und Franzosen gestritten. Deutsche Kaiser überstiegen in früheren Jahren die schnee- bedeckten Alpen, um sich die eiserne Krone der Lombarden auf das Haupt zu setzen. Die prächtige Hauptstadt Mailand sah oft deutsche Krieger in ihren Mauern, und in dem großartigen, von weißem Marmor aufgeführten Dome haben deutsche Fürsten und Krieger ihre Danklieder für blutig erfochtene Siege angestimmt. Merkwürdig ist der Küstensaum des adriatischen Meeres an der Mündung des Po. Dieser Fluß führt eine Menge Felsenschutt und Gerölle in seinen Fluthen mit, das ihm die von den Gebirgen herabkommenden Nebenflüsse zu- bringen, und das sich an den Mündungen seiner sieben Arme ablagert, deren Bett sich dadurch immer mehr erhöht. An dem Küstenstrich ziehen sich eine Menge größerer und kleinerer, tieferer und seichterer Strandlachen und Strand- see'n hin, die man Lagunen nennt. Kleinere Inseln tauchen aus ihnen auf; durch langgezogene, schmale Landstreifen sind sie vom offenen Meere geschieden. Aber mehr und mehr verwandelt sich der Küstenstrich in festes Land, und die Lagunen vertrocknen. In diesem Küstensanm liegt Venedig. Diese Stadt hat eine einzige Lage. Eine Meile vom Festlande ist sie auf Inseln erbaut, welche nur durch schmale Kapäle von einander getrennt sind. Der größte derselben durchzieht die Stadt wie ein 8; die prachtvollste der 450 Brücken Venedigs führt über ihn. Dem Reisenden, der sich der wundersamen Städt nähert, kommt es vor, als steige sie mit ihren Thürmen und Marmorpalästen unmittelbar aus den Wogen des Meeres empor; sie ruht indeß auf Pfählen. Man hört in den Straßen Ve- nedigs nicht den brausenden Lärm einer bewegten Volksmenge, nicht das Ras- seln von Wagen; sondern lange, schwarzgestrichene Gondeln, geschickt von Gon- dolieren geführt, durchfurchen geräuschlos die Kanäle. Nur auf dem pracht- vollen, mit Bogengängen umgebenen Marcusplatz regt sich Volksgewühl. Hier erheben sich lauter Prachtgebäude, namentlich die alte, reich gezierte Marcus- kirche mit ihrem getrennt stehenden, hohen Glockenthurme, der alte Dogeupalast

7. Lehrstoff der Unterprima - S. 120

1914 - Hannover : Manz & Lange
120 § 22. Schon vor diesem Unglück hatte sich eine Anzahl lombardischer Städte zur Wiederherstellung Mailands zusammengetan, und jetzt errichteten sie eine Bundesfestung, der sie dem Kaiser zum Trotz den Namen Alessandria beilegten. Allem dem gegenüber war Friedrich machtlos und mußte froh sein, als er im Jahr 1168 glücklich diesseits der Alpen ankam. 3) Der fünfte Römerzug und der Ausgang des Kampfes mit dem Papsttum: Als bald darauf auch der zweite Gegenpapst starb, wurde ohne des Kaisers "Wissen und Willen ein dritter aufgestellt und auch, da die Verhandlungen mit Alexander erfolglos waren, von Friedrich anerkannt. Daher schloß sich Alexander noch enger an den lombardischen Bund an, und beide Teile verpflichteten sich, keinen einseitigen Frieden zu schließen. Unter solchen Umständen entschied sich der Kaiser dafür, nochmals das Waffenglück zu versuchen. Im Herbst des Jahres 1174 überschritt er mit einem starken Heer die Alpen. Es galt diesmal der Trutzkaiserstadt Alessandria, die den ganzen Winter über erfolglos belagert ward. Nach vergeblichen Friedens Verhandlungen entbot Friedrich, um einen entscheidenden Schlag zu führen, Verstärkungen aus Deutschland, wurde aber von Heinrich dem Löwen, trotzdem er sich persönlich zu ihm begab, mit seinem Verlangen abgewiesen. Nach dem Eintreffen der übrigen Truppen wagte Friedrich am 29. Mai 1176 bei Legnäno einen Angriff auf die Übermacht der Mailänder und ihrer Bundesgenossen und erlitt eine völlige Niederlage. Der Schlag von Legnano bezeichnet den Wendepunkt in Friedrichs Politik. Obgleich er noch nicht so erschöpft war, um auf die Fortsetzung des Kampfes verzichten zu müssen, lenkte er ein und eröffnete Unterhandlungen mit dem Papst. Sie führten im Jahr 1177 zu einem Friedenskongreß in Venedig zwischen Papst und Lombarden einerseits, dem Kaiser andererseits. Das Ergebnis war: Anerkennung Alexanders ni. von seiten des Kaisers, wofür letzterer vom Bann gelöst ward, und feierliche öffentliche Versöhnung zwischen beiden auf dem Platz von San Marco in Venedig; ferner Abschluß eines sechsjährigen Waffenstillstandes mit den Lombarden. *) Sprich: Lenjano; nordwestlich von Mailand.

8. Geschichte des Mittelalters - S. 165

1861 - Münster : Coppenrath
165 du einst dieses Tages und dieses Hochmuthes gedenkest." Und der Kaiser erhob sich, Heinrich aber ritt trotzig nach Deutsch- land zurück. Unterdessen kamen die Lombarden mit einem gewaltigen Heere von Mailand herangezogen. In ihrer Mitte führten sie das Heiligthum der Stadt, Carroccium genannt. Dieses war ein rother Wagen, von welchem sich ein eiserner Baum mit eisernen Blättern erhob. Auf der Spitze des Baumes stand ein großes Kreuz, auf dessen Vorderseite der segnende Ambrosius, Mailands Schutzheiliger, abgebildet war. Eine auserlesene Schar von neunhundert Bürgern hatte es übernommen, diesen Heerwagen der Stadt zu vertheidigen. So zogen sie, ihren Schutzheiligen in der Mitte, muthig zum Kampfe ans. Bei Leguäno stießen sie auf das kaiserliche Heer. Da sanken die Schlachtreihcn der Mailänder in die Kniee und sichten im An- gesichte der Feinde den Himmel um Beistand zu dem bevor- stehenden Kampfe an. Dann begann die blutige Schlacht. Der Kaiser selbst focht heldenmüthig an der Spitze; schon neigte sich der Sieg auf seine Seite. In diesem entscheidenden Augen- blicke erneuerten jene neunhundert edele Bürger Mailands, die Schar des Todes genannt, weil sie geschworen hatten, zu siegen oder zu fallen, mitten in der Schlacht den heiligen Eid und stürzten sich mit Ungestüm auf den siegenden Feind. Das Haupt- banner des Kaisers wurde genommen, er selbst von seinem Streitrosse gestürzt. Tie Seinigcn hielten ihn für todt und wichen bestürzt zurück. Nur ein geringer Theil entkam mit dem Kaiser unter dem Schutze der Nacht dem Racheschwerte der Lombarden. So vernichtete der blutige Tag bei Legnano im Jahre 1176 die Arbeit von zwanzig Jahren. Durch den Verlust einer so entscheidenden Schlacht sah sich der Kaiser genöthigt, mit seinen aufrührerischen Städten einen unrühmlichen Waffenstillstand auf sechs Jahre zu schließen. Auch mit seinem alten Gegner, dem Papste Alexander, söhnte er sich aus und küßte ihm zu Venedig ehrerbietig die Füße.

9. Enthaltend der neuesten Geschichte erste Hälfte - S. 231

1845 - Halle : Anton
231 (Solenne, da sezte sich Massena selbst an ihre Spitze. Ein Schwarm Tirailleurs stig in das Flußbette hinab, dessen westliche Halste fast trocken war, und alles dies imponirte dem Feinde so daß die Eolonne über die Brücke kam. Die Division Massena folgte auf dem Fuße. Das ostreichische Geschüz gieng verloren, und die Lestreicher zogen sich nach einem Verluste von 2000 Man auf Cre- men zurück. Der Sig bei Loden war erfochten worden, lediglich durch das moralische Uebergewicht Buonapartes und sei- ner Truppen. Buonaparte glaubte auch zunächst keinen Sig mehr nötig zu haben, sondern blib stehen und suchte sich nur der Provinz Mailand und ihrer Hilfsmittel vol- ständig zu bemächtigen. Beaulieu zog sich nach dem Oglio zurück, dessen Uebergänge er durch eine Arrieregarde besezt hielt. Er selbst zog weiter, durch Mantau hin- durch, und stelle sich hinter dem Mincio bei Schöneich (Roverbello) auf. Nur Massena war ihm gefolgt, wen- dete sich aber nach Pizzighetlon's Fal (am Ilten Mai) auch auf Mailand, und überließ es nun Serruuer bis Cremon nachzudringen, wo er als .Beobachtungscorps ste- hen blib. Augereau besezte Pavei, und die Division La- harpe ward nun aufgelöst und zu Ergänzung der übri- gen verwendet. Am Ilten kam auch Augereau mit Hin- rerlaßung von 200 Man im Schloße von Pavei nach Mailand, und am löten hielt Buonaparte seinen Ein- zug in dieser Stadt, wo er nun einen änlichen Vertrag wie früher mit dem Herzoge von Parmen mit dem Her- zoge von Moden abschloß *). *) Mémoires de Napoléon. „11 (nämlich bif ^crjog) pa ja lo,Gou,C(Jo ir. donna des chevaux, des subsistances de ionie espèce et un certain nombre de chefsd’oeu vre. 11 envoya des plénipotentiaires à Paris, pour traiter de la paix; mais elle ne lut point conclue; les négociations languii ent et en- fin lurent rompues.“ — Den Wafsinstitstand schloß ab ein na- türlicher Bruder des Herzogs Ercole, der Connhur ron Epe. Der Herzog selbst gieng mit seinen Schätzen nach Venedig und überließ die Verwaltung deä Lta.es inzwllchcn einem coniglio di governo. Buonaoarte gibt die Summe der Lonerivurion Aectèus wol zu hoch cm; sie sche.in nur 7,e0-',0.0 fr. betragen zu yaoue.

10. Grundriß der Weltgeschichte - S. 105

1875 - Regensburg : Manz
105 der Erde gleichgemacht. Da zog Friedrich zum zweiten Male über die Alpen, schloß die Stadt auf's Engste ein und zwang sie zur Ergebung und Unterwerfung. — Doch sie vermochte den Verlust ihrer Freiheit nicht zu verschmerzen. Kaum hatte der Kaiser den Rücken gekehrt, vertrieb sie die kaiserlichen Beamten und weigerte sich, die festgesetzten Steuern zu zahlen. Entrüstet über diese Treulosigkeit, rückte Friedrich zum zweiten Male vor Mailand und nahm furchtbare Rache (1162). Länger als ein Jahr dauerte der Kampf, der von beiden Seiten mit der größten Erbitterung und Grausamkeit geführt wurde. Endlich erschienen die Häupter der Stadt im deutschen Lager, fielen dem Kaiser zu Füßen und unterwarfen sich auf Guade und Ungnade. Friedrich wählte aus den Reihen der Vornehmsten vierhundert Geißeln und ließ die Uebrigen unbedingten Gehorsam schwören. Mailand aber wurde mit Ausnahme der Kirchen und Klöster sowie der prächtigsten Gebäude von Grund aus zerstört. Aber sogleich nach dem Abzug des Kaisers erhoben sich wieder die dortigen Städte. Die Seele aller dieser Unternehmungen war der eben so kühne, als thatkräftige Papst Alexander Iii., der ein Gegner des Kaisers war, weil dieser ihn nicht als Papst anerkennen wollte. Nun kehrte sich des Kaisers ganze Gewalt gegen den Papst und die Lombarden. Rasch zog er gen Rom und nöthigte den Papst Alexander zur Flucht. Es brachen jedoch Seucheu im deutschen Heere aus, und Friedrich mußte an den Rückzug denken. Die Lombarden hatten indessen die größte Thätigkeit entwickelt: Mailand hatte sich ans den Trümmern erhoben und eine neue Festung war am Tanaro entstanden, die dem Papste zu Ehren den Namen Alessandria erhalten hatte. Solcher Uebermuch reizte den Zorn des Kaisers aufs Höchste. Er hatte wieder eine ansehnliche Macht gesammelt und zog 1174, noch einmal über die Alpen gegen die Empörer. Bei Legnäno kam es 1176 zu einer höchst blutigen Schlacht. Hier aber verließ den Kaiser sein früheres Kriegsglück. Er ward vollständig geschlagen und es blieb ihm Nichts übrig, als Frieden zu schließen. Im folgenden Jahre begab er sich mit einem glänzenden Gefolge nach Venedig. Der Papst erwartete ihn in geistlichem Schmucke auf den Stufen zur Marcuskirche. Als ihn Friedrich erblickte, warf er den Mantel ab, lief ihm entgegen und küßte ihm die Füße; Alexander richtete ihn auf, gab ihm den Friedenskuß und ertheilte ihm seinen Segen. Ein aufrichtiger Friede kam nun zwischen beiden Häuptern der Christenheit zu Staude.

11. Deutsche Geschichte im Mittelalter - S. 70

1917 - Düsseldorf : Schwann
70 vor die Mauern der stolzen Stadt, und der Hunger zwang sie zur bergabe, 1162. Wie Verbrecher, mit Stricken um den hageren Hals, zogen die Vornehmen ins deutsche Lager, und der hohe Mast des geweihten Stadtwagens mit dem Bilde des Schutzheiligen Am-brosins senkte sich vor dem kaiserlichen Zelte. Die Mauern von Mai-land wurden geschleift, die Einwohner in vier Dorfgemeinden neu angesiedelt. Die im Mailnder Dome bewahrten Gebeine der hl. drei Könige schenkte der Kaiser seinem getreuen Kanzler, dem Clner Erzbischose Rainald. So kamen sie nach Cln; drei Kronen schmcken seitdem das Wappen der hilligen" Stadt. Ii4* Friedrichs Bedrngnis. Von neuem erhoben sich die Lombarden. Papst Alexander Iii., den Friedrich nicht an-erkannte, war ihr mchtiger Bundesgenosse. Sie stellten Mailand her und grndeten dem Papste zu Ehren die Bundesfeste Alesshn-d r i a. Mit starker Macht nahm der gebannte Kaiser Rom ein, und Alexander flchtete. Aber eine furchtbare Seuche raffte in wenigen Tagen das Heer dahin; nur mit wenigen Getreuen entkam Friedrich vor den wtenden Rmern. Auf der Heimkehr rettete den Kaiser der Sage nach ein schwbischer Rittersmann, Hermann von Sieben-eichen. In Susa wollte man nmlich, so heit es, Friedrich ncht-licherweile berfallen und tten. Da legte sich der wackere Ritter, der seinem Herrn hnlich sah, schnell in dessen Bett und wurde so statt des Kaisers ermordet; dieser selbst aber entkam, als Knappe ver-kleidet, glcklich der die Alpen. Zu einem Rachezuge versagte Heinrich der Lwe seine Hilfe. Vergeblich tat der Kaiser, wie erzhlt wird, in einem Alpendorfe vor seinem Vetter einen Fufall. Stehet auf, mein Gemahl", soll die Kaiserin Beatrix gerufen haben, und Gott gebe, da Ihr einst dieses Tages gedenket?" Bei L e g n a n o unweit Mailand trat Friedrich den Lombarden entgegen ; aber die Schlacht ging verloren, und nur mit Mhe entkam er selber dem Tode, 1176. Der Kaiser entsagte jetzt seinen groen Herrschaftsplnen und unterhandelte mit dem Papste. Es kam zum Frieden. Friedrich wurde vom Banne befreit und zog dann zu einer Zusammenkunft mit Alexander Iii. nach Venedig. Unter dem Jubel der Volks-menge wurde er von dem Staatsschiffe des Dogen, des Oberhauptes der Lagunenstadt, feierlich eingeholt. Auf einer Tribne vor dem berhmten Markusdome fielen sich die beiden gekrnten Männer, Kaiser und Papst, bewegt in die Arme: es war hundert Jahre nach dem Tage von Canossa. Zu K o n st a n z am Bodensee schwuren darauf die Lombarden von neuem dem Kaiser die Treue, und dieser lie ihnen dafr die freie Wahl ihrer Beamten.

12. Theil 5 - S. 581

1807 - Berlin : Duncker & Humblot
58* chung des einträglichen Handels mit Mailand, zeigten die andern die Nochwendigkeit, sich auf diese Weise durch den Besitz der kornreichen Pro- vinzen, die Subsistenz zu sichern, und das Mit, tei darin, sich immer die freie Handelsstraße zu erhalten. Die letzteren siegten, und man könn, te auch glauben, daß in dem Maaße, wie die Verhältnisse des übrigem Europa sich veränderten, auch nothwendig Venedig durch Herrschaft auf dem Lande seine Herrschaft zur See unterstützen mußte« Aber dazu härten sie müssen ihre Verfassung dem gemäß ändern, und die Bemerkung Machtavells, daß Venedig eine neue Weltmonarchie würde gestif- tet haben, wenn es zu seinen Landkriegen eben so wie in der Marine, eigene Truppen und ei- gene Feldherren, nicht aber fremde, denen nur einige Senatoren (Proveditoren) zur Leitung der Geschäfte betgesellt wurden, genommen hätte, liegt ja nur in der Beschränkung, welche der Doge gelitten hatte, und in der Eifersucht des Senats. Daher gedieh auch kein kühnes Unter, nehmen mehr, sie traten nur in das Gleichgewicht italtänischer Kräfte, nicht aber erhielten sie ein Uebergewicht. Diesem war der Herzog von Mailand nä, her gekommen, als Venedig aufgefordert ward, im Kampfe gegen ihn aufzutreten. Jener näm, lich, unumschränkt herrschend und im Besitz eines tüchtigen Heeres, hatte seines Vaters Macht

13. Theil 5 - S. 619

1807 - Berlin : Duncker & Humblot
mal sein Lager überfiel, weil man gehört, daß er während de.r Nacht abwesend sey und nicht muß, te, daß er schon wieder zurückgekehrt, eilte er seinen Soldaten voran, rief den Feinden mit seiner furchtbaren Stimme entgegen: ich bin hier, und scheuchte durch diese Worte die An, greiser nicht minder zurück, als durch seine Tha- ten. Während er so rund um sich her drohende Angriffe vereitelte, hielt er Mailand immerfort eingesperrt, zu dessen Entsetzung Venedig nicht wirkte, hoffend, Mailand werde lieber am En- de sich der Signorie als dem Sforza ergeben wol» len, da die ungeheure Norh sie sich auf irgend eine Art zu ergeben zwang. Doch bet aller Uneinigkeit in der Stadt, kamen alle in dem Widerwillen gegen Venedig, wie natürlich überein. Wegen anderer schwankte man hin und her, endlich wagte eö einer, den Sforza vorzuschlagen. Ein allgemeiner Wunsch nach ihm entstand, die Tho- re wurden eröffnet. Sforza hiervon benachrich- tigt, rückte mit seinem Heere der Stadt näher. Die Soldaten mußten sich mit Brod beladen, damit das entgegenströmende Volk seinen Hunger befriedigen konnte. An der Spitze der Solda, ren aber, unter dem Zubel der Menge, ritt Sforza in dke Stadt (1451), und eilte sogleich nach dem Tempel der Maria. Aber vyn dem ihn umströmenden Volke so umringt, daß er sich nicht bewegen konnte, mußte er vom Pferde her.

14. Theil 2 - S. 125

1827 - Breslau : Max
125 ihnen den Kaiser nicht mehr als Herrn anerkennen wollten. Keine war mächtiger und übermüthiger als Mailand; sie wollte über die andern Städte herrschen, selbst aber frei seyn, und als der Kaiser ihnen ein Abmahnungsschreiben schickte, warfen sie es vor den Augen des Gesandten auf den Boden, und traten es mit Füßen. Da machte sich Friedrich mit einem großen Heere selbst auf, um den Frevel zu züchtigen. Ein Theil der Städte, die eben von Mailand gedrückt worden waren, wandten sich auf des Kaisers Seite, während die andern es mit Mailand und dem Papste hielten, und so entzündete sich in Italien ein Krieg zwi- schen Ghibellinen und Guelfen auf Leben und Tod. Den Gang dieses Kriegs können wir hier nicht verfolgen; es sey genug zu sagen, daß mehr als ein Heer hier zu Grunde ging, daß bald die Mailänder, bald die Deutschen unterlagen, daß von beiden Seiten tapfere Thaten, aber auch empörende Grausamkeiten, die bei einem Volkskriege selten ausbleiben, verübt wurden, und daß der Kaiser fünf Mal nach Italien ziehen mußte, ohne daß er der rebellischen Städte ganz Meister werden konnte. Dreiundzwanzig Jahre währte dieser unglückliche Krieg; da endlich suchte Friedrich einen Frieden mit dem Papste nach. In Venedig kam Friedrich mit dem Papste Alexander Hi. zusammen. Diese beiden er- bitterten Feinde vertrugen sich, und mit den lombardischen Städ- ten wurde ein Stillstand geschlossen, der sich späterhin in einen Frieden verwandelte. Hiernach behielt der Kaiser die Oberherr- schaft über die Städte, aber ihre großen Freiheiten wurden ihnen bestätigt, und neue Vorrechte ihnen verliehen. Daß der Kaiser in den letzten Jahren gegen die Städte un- glücklich gekämpft hatte, schrieb er nicht mit Unrecht der Treulo- sigkeit Heinrichs des Löwen zu. Dieser mächtige Fürst hatte Friedrich gerade in dem Augenblicke, als dieser seiner Hülfe am dringendsten bedurfte, verlassen, und war nach Deutschland zu- rückgekehrt, indem er vorwandte, er sey zu alt und schwach für die Beschwerden des Kriegs, und doch war er erst 46 Jahre alt und von großer Kraft. Der Kaiser reiste ihm nach, und bat ihn fußfällig, ihn nur jetzt nicht zu verlassen; aber er blieb unerbitt- lich, und reiste wirklich nach Deutschland zurück. Sobald nun Friedrich sich mit dem Papste in Venedig vertragen hatte, dachte er an die Bestrafung des treulosen Guelfen. Er beschied ihn drei

15. Theil 5 - S. 409

1807 - Berlin : Duncker & Humblot
welchem und Venedig sich bet der ersten Verbin- dung auch jene Eifersucht, welche diese beiden im Innern Geiste ihrer Verfassungen so verschiedene Staaten nachher zeigten, schon regte, erhielt Luc, ca nicht, ohnerachtet der Republik dieser Feldzug 450,000 Goldfloren Staatsschulden an die eignen Unterthanen kostete. Und sie mußten noch eine beträchtlichere Summe anwenden, um dem Ma, sttno, dem Lueea, seitdem er Parma verloren hat, te, nichts mehr nützte, abzukaufen, aber muß- ten es dennoch erst erobern, indem Lucchi- no Vtskonti (feit Galeazzos Tode, rzzo, Herr von Mailand) nebst den übrigen Ghtbelltnen für Pisa die Stadt belagerte. Obgleich die Florenti, ner ein mächtiges Heer warben, den Malate, sta von Rtmtni 'zum Anführer ihrer Truppen machten, wurden sie dennoch geschlagen, und Luc, ca ergab sich an Pisa. Florenz, von Geide ent, blößt, in der größten Roth, nahm den Her, ») Die Einkünfte von Floren; waren so bedeutend, dak Giovanni Villani, bei dem sich eine statistische Berechnung über die Finanzen dieser Republik findet, meint, sie könnten für ein Königreich hinreichen, Der Handel war blühend, die Wechfelgeschäste bedeutend. Das Steuersystem, vollständig eingerichtet, brachte das Geld in die Hände der Republik, die dadurch 300,000 Goldfloren und drüber Einkünfte hatte. Die Solda- ten kosteten das meiste.

16. Die politische Geographie - S. 379

1845 - Eßlingen : Dannheimer
Iv. Die italienischen Erbst a aten 826 4,792,100 I 5.802 35 373 5,733 14. Die Lombardei, Gnbernial-Bezirk Mailand. . 15. Gnbernial-Bezirk Venedig 390 2,615,000 6,705 13 135 2,519 436 ' j 2,177,100 I 4,993 22 238 3,214 Die ganze Monarchie 1 12,162 37,291,400 I 3,066 789 2396 j 70,669 1 - • • > 379

17. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit bis zum Jahre 1648 - S. 130

1902 - Leipzig : Voigtländer
130 berblick der die anderen westeurop. Staaten bis zum Ausgang des Mittelalters. halb bildeten sie eine einheitliche Verwaltung aus. Eiferschtig und mitrauisch standen sich die vier grten Staaten Venedig, Mailand, der Kirchenstaat und Neapel gegenber und scheuten selbst vor dem Bunde mit den Trken nicht zurck. Um die Gesandt- Nachbarn zu berwachen, richtete zuerst Venedig stehende Gesandt-^Sldner" fchsten ein. Von allen jenen Staaten wurden Sldner unter-halten mit Unternehmern (condottieri) an der Spitze, die oft rcksichtslos die Macht an sich rissen, z. B. in Mailand. Eine gewaltttige und hinterlistige Staatskunst kam daher in Italien ans. Theoretisch begrndete sie, um sein zerrttetes und machtloses Vaterland vor der Fremdherrschaft zu bewahren und wo mglich zu einigen, der florentinische Staatssekretr und Geschichtschreiber Macchiavelli. In seinem Lehre vom ^che Der Fürst" (il principe) lehrte er die rein weltliche Natur des 6taqte Staates; um dessen einheitliche und vllig selbstndige Gewalt zu be-grnden und zu behaupten, sei jedes Mittel anzuwenden. Der Zug Karls Viii. von Frankreich gegen Neapel (1495; Kmpfe um s. S. 128) rief die Eisersucht der anderen westeuropischen Mchte wach Italien ^ tieran(a^e eine Liga zwischen Venedig, dem Papste, Mailand, Ferdinand von Aragonien und Maximilian I.; die Franzosen wurden wieder vertrieben. Vielfach wechselte die Stellung der Mchte zueinander. Ludwig Xii. von Frankreich bemchtigte sich (1499), aus ein stehendes Heer gesttzt, Mailands. Um Venedigs festlndische t a von Besitzungen zu erobern, schlo Maximilian I. (1508) die Liga von Irnbra" Cambray mit Ludwig Xii., Ferdinand von Aragonien und Papst Julius Ii. Die Venetianer hatten Maximilian den Weg nach Rom gesperrt; daher konnte er sich nicht krnen lassen und nahm den Titel erwhlter rmischer Kaiser" an. Der Papst schlo mit Venedig, Ferdinand, Maximilian und Heinrich Viii. von England Heilige Liga die heilige Liga; Mailand ward den Franzosen durch die Sieg Tapferkeit der Schweizer Sldner entrissen. Aber Franz I. von reich besiegte sie 1515 bei Marignano und gewann Mailand ^Tsit"0 wieder; Neapel blieb im Besitze Spaniens. Durch den Anschlu an die eine oder andere Macht muten die meist unselbstndigen italischen Staaten sich zu sichern suchen. Der Schwerpunkt der ^uromschen Westeuropischen Staatenwelt, der nunmehr auf rein weltlicher Staaten- Grundlage beruhte, rckte nach dem Sdwesten vor, und der Mtem8 Grundsatz des westeuropischen Gleichgewichts bildete sich allmhlich aus im Zusammenhange mit dem sich immer strker regenden Nattonaig;ef h|L

18. Grundzüge der neueren Geschichte - S. 19

1886 - Dresden : Höckner
19 Der Reichstag zu Kln 1505 lie darauf den Reichsrat fallen, begngte sich mit dem Reichskammergericht und ersetzte den gemeinen Pfennig" durch die Reichsmatrikel (auf Grund der Leistungen der Reichsstnde, nicht der Unterthanen). Die 1512 in Kln beschlossene Einteilung des Reichs in zehn 1512 Kreise (der sterreichische, bayrische, schwbische, frnkische, ober-rheinische, kurrheinische, burgundische, westflische, niederschsische, oberschsische) kam damals noch nicht zur Ausfhrung. Das Reich blieb ohne wirksame Centralgewalt. 4. Dem gegenber steht die Steigerung der frstlichen Macht. Diese war zunchst schwach, denn die regelmigen Ein-knste flssen aus Domnen und Regalien in die frstliche Kammer"; die Erhebung direkter Steuern galt als Ausnahme und hing von der Bewilligung der Laudstnde ab, die niedere, oft auch die hhere Gerichtsbarkeit und die Polizeigewalt war Sache der Grundherren und der Städte, nicht der Beamten des Landesherrn. Seine Macht frderten aber die monarchisch-absolutistischen Grundstze des rmischen Rechts, dessen Ein-dringen die Zerfahrenheit des deutschen Rechts und die Steigerung der Kultur (Zinsverbot des kanonischen Rechts) begnstigten, und die Umgestaltung des Kriegswesens durch das Aufkommen der Feuerwaffen, welche darauf hindrngte, die ritterliche Lehns-reiterei durch geworbenes Fuvolk, die Landsknechte", zu ersetzen. Ihr erster Organisator wurde Kaiser Maximilian. 5. Auch nach auen erzielte Maximilian fr das Reich keine bedeutenden Erfolge. Im Kriege um das Erbe Georg des Reichen von Bayern-Landshut gegen den Kurfrsten Ludwig von der Pfalz ntigte er allerdings durch den Sieg bei Menzesbach 1504 unweit Regensburg der die mit ihm verbndeten Bhmen den Gegner, sich mit der Oberpfalz zu begngen und das nrdliche Tirol mit Kufstein ihm abzutreten. Aber der Krieg gegen die Schweizer, die sich dem Reichsgericht nicht unterwerfen wollten, endete im Frieden von Basel 1499 mit tatschlicher 1499 Trennung vom Reich (seitdem Reichsverwandte"). Der Rmer- zug scheiterte am Widerspruch Venedigs, so da Maximilian sich mit dem Titel,, erwhlter rmischer Kaiser" begngen mute, den ^ er Januar 1508 in Trient annahm. Seine italienische Politik, isog auf Unterwerfung Venedigs und Sicherung Mailands gerichtet, aber vom Reiche wenig untersttzt, verlief im wesentlichen resul-tatlos (s. oben S. 12 f.) 2*

19. Mit einem Stahlstich - S. 308

1839 - Stuttgart : Belser
308 Achtes Hauptstück. ein zweiter Attila über Venedig kommen.» Statt ihre 14,000 Landsoldaten und ihre mit 800 Kanonen bepflanzte Flotte zu verzweifelter Gegenwehr aufzubieten, flehten die feigen Nobilis um Gnade. »Sechs Tage sollt ihr Stillcstand haben," crwiederte Napoleon; »dafür aber schafft ihr die aristokratische Verfassung ab, vernrtheilt die Häupter der Kriegsparthei, sowie die, welche ihnen gehorcht haben, und entlaßt eure Slavonier." Deputirte folgten ihm nach Mailand, wo er den 16. Mai jene Be- dingungen zu einem förmlichen Fricdensschluß erhob. Al- lein schon am 12., sobald die Slavonier aus der Stadt entfernt waren, forderte die vom französischen Gesandt- schaftssekretär Bille dass ungerechte Demokratenparthei, der Senat solle augenblicklich abdanken, eine provisorische Municipalität müsse gebildet, und das Franzosenheer nach Venedig gerufen werden. Unerachtet eines durch die ari- stokratische Parthei erregten Auflaufs trat die neue Mu- nicipalität zusammen, welche sich sogleich nach den Fran- zosen umsah. Den 16. zogen Diese ein. Napoleon, der dicß vvrausgewußt hatte, erklärte nun den Frieden für ungültig, weil der Senat, mit dessen Bevollmächtigten er ihn geschlossen habe, nicht mebr existire. »Venedig,» schrieb er unter dem 26. an das Direktorium, »seit Ent- deckung des Vorgebirgs und seit Entstehung Triests und Anconas im Verfall, kann den Streichen nicht widerste- hen, die wir ihm versetzt haben. Das Volk ist untüchtig, feig, für die Freiheit verdorben: lassen wir es Demjeni- gen , welchem wir das Festland zutheilcn! Wir werden die Schiffe nehmen, die Arsenale leeren, die Bank ver- nichten, und Korfu nebst Ancona uns Vorbehalten. Fürch- tet man, Oestreich werde durch diesen Besitz eine See- macht, so vergißt man, daß hiezu Jahre erforderlich sind, daß es viel Geld verschwenden, nie höher als zum drit- ten Nange kommen, und in Wahrheit seine Macht ver- ringern wird." Am 4. Juni ward auf dem Markusplatze ein Freiheitsbaum gepflanzt, und das goldne Buch sammt dem Herzogsmantel und allen Zeichen der Dogenwürde

20. Theil 5 - S. 614

1807 - Berlin : Duncker & Humblot
6i4 ging nur erst darauf hinaus, Venedig abzuhal, ten von der Ermächtigung Mailands und der umliegenden Gegend. Vorzüglich suchte er sie aus Piacenza zu vertreiben, welches ihm auch ge, lang. Aber bei jeder Erweiterung erwachte die Eifersucht der Mailänder und ihrer anderen Feldherren, der Söhne des Ntcolo Pieetnlno. Man fing daher lieber mit Venedig Unterhand- lungen an, dem man eher alles, was es jenseits des Po im Besitz hatte, lassen wollte. Aber- Sforza wußte eine Parthei im Volke zu gewin, nen, die für die Fortsetzung des Krieges stimmte; seine männliche Gemahlin vertheidtgt Cremona, er selbst, durch die Kraft seiner Gründe, rettet seine Plane gegen die Kabalen seiner Gegner und durch seine Entschlossenheit, den Steg über die vene, tiantsche Flotte bet Casal maggiore. Bedrängt hatte sie der venetiantsche Feldherr angezündet, und Sforzas Soldaten, von der Beute gelockt, verließen die Glieder, um auf den Schiffen zu plündern. Aber er die Gefahr, wenn daö veno, tiantsche Landheer käme, sehend, läßt sogleich die noch nicht angezünderen Schiffe in Feuer setzen, und bringt sein Heer in Ordnung. Es war um so schwieriger, jemehr die Aussicht auf Beute und Gewinn daö bewegende Prinzip dieser Sol, daten war, welches Sforza wiederum auch anzu, regen wußte, wie bald nachher geschah. Denn nicht lange überfallen ihn die Venetianer in sei-