Anfrage in Hauptansicht öffnen

Änliche Dokumente zu folgendem Trefferdokument

Basierend auf den Feldern Extrahierte Personennamen Extrahierte Ortsnamen

Sortiert nach: Ähnlichkeit zu Dokument

1. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 161

1888 - Habelschwerdt : Franke
161 geladen, von seiner Mutter vergeblich gewarnt, unternahm nun der junge Konradin den Zug über die Alpen. Aber bei Skur-kola (Tagliakozzo) besiegt, ward er gefangen und auf Karls Befehl zu Neapel hingerichtet, 1268. Der Untergang des herrlichen Geschlechts der Staufer war herbeigeführt worden a) durch das Streben, eine Universalmonarchie auszurichten, b) durch den Partikularismus der Fürsten, c) durch die Gegenbestrebungen der Päpste, welche zuerst die Lombarden und dann die Franzosen als Bundesgenossen benutzten. Z>ie stzitische Mesper. Karl von Anjou führte in Sizilien eine Gewaltherrschaft. Die Unzufriedenheit hierüber führte zu einem Aufstande, der am Ostermontage 1282 ausbrach. Die Franzosen wurden ermordet oder vertrieben, und Sizilien kam an Peter Iii. von Aragonien, den Schwiegersohn Mansreds. Aas Interregnum, 1256—1273. Nach dem Tode Wilhelms von Holland (1254—1256), der keine Anerkennung finden konnte, wählte eine Partei der Reichsfürsten den Herzog Richard von Cornwallis, die andere König Alfons X. von Kastilien (also zwei Ausländer) zu deutschen Königen. Ersterer gewann einen vorübergehenden Anhang, letzterer kam nie nach Deutschland. In dieser „kaiserlosen" Zeit erreichten das Fehdewesen und die öffentliche Unsicherheit eine furchtbare Höhe. Die letzten Kreuzzüge. Sechster Kreuzzug, 1248—1254. Im Jahre 1*244 war Jerusalem an die Reiterhorden der Chowaresmier verloren gegangen, die sich vor den Mongolen gefluchtet hatten. Das bestimmte den König Ludwig Ix. (den Heiligen) von Frankreich zum Gelübde eines Kreuzzuges, der sich zuerst gegen Ägypten richtete, ohne welches die Behauptung des heil. Landes unmöglich schien. Damiette wurde zwar erstürmt, aber der König geriet in Gefangenschaft und mußte auf alle Vorteile verzichten. Siebenter Kreuzzug, 1270. Da eine christliche Besitzung nach der andern an die Mameluken verloren ging, beschloß Ludwig, der fein Gelübde noch nicht gelöst zu haben glaubte, einen zweiten Kreuzzug. Derselbe hatte zunächst Tunis zum Ziele, weil man durch Eroberung dieses Landes einen festen Stützpunkt zur Unterwerfung Ägyptens zu gewinnen hoffte. Aber der größte Teil des Heeres und der König selbst wurden durch eine Seuche hingerafft. Im Jahre 1291 fiel Aston, die letzte Besitzung der Christen in Palästina, in die Hände des Sultans von Ägypten. 11

Ähnliche Ergebnisse

Ähnliche Dokumente basierend auf den Feldern Extrahierte Personennamen Extrahierte Ortsnamen

1. Leitfaden für den Unterricht in der neueren Geschichte - S. 70

1890 - Berlin : Grote
70 Das Zeitalter der absoluten Monarchie :c. endlich den durch Catinat hart bedrngten Herzog Viktor Ii. Amadeus von Savoyen (sein Einfall in die Provence 1694) 1696 zum Abfall von der Groen Allianz und zu einem Separatfrieden zu bestimmen und gleichzeitig die des Kriegs mden Seemchte, welche die Bemhungen des Kaisers zur Sicherung der spanischen Erbschaft fr sein Haus beunruhigten, durch Zugestndnisse zu gewinnen, infolge deren unter Sil ^ermittetimg Schwedens 1697 der Frieden zu Ryswik (zwischen 1697 dem Haag und Delst) geschlossen wurde, der durch den verspteten Anschlu des eigensinnig zgernden Kaisers Deutschland fernen der anfangs gebotenen Vorteile gewhrte: Straburg blieb französisch, als Ersatz erhielt Deutschland Freiburg i. B., Breisach, Philippsburg und das von Ludwig auerhalb des Elsa Eroberte zurck; Lothringen wurde hergestellt, Wilhelm Iii. als König von England anerkannt, den Stuarts keine Hilfe mehr geleistet. So wenig die Groe Allianz ihren Zweck erreicht hatte, so war doch dem Wachstum der franzsischen bermacht Halt geboten und das von Wilhelm Iii. geplante 73 2. System des europischen Gleichgewichts angebahnt, em dessen Erhaltung und Ausbildung aber die spanische Erbfolge-Gleich- frct9e alsbald wieder in Frage zu stellen drohte, da weder des Kaisers gemichts. n0^ Ludwigs Xiv. Ansprche auf die Hinterlassenschaft des letzten Habsburgers auf dem spanischen Thron, Karl Ii. (1664 1700), ohne eine verhngnisvolle Verschiebung der Machtverhltnisse in Europa zugelassen werden konnte. Diese zu vermeiden, befrwortete Wilhelm Iii. die Nachfolge des Kurprinzen von Bayern (seine Mutter, tische die Tochter Kaiser Leopolds I. und Margarete Theresens, der Schwester ^srage^'Karls Ii.), während Frankreich Neapel und Sizilien und sterreich Mailand erhalten sollte. Der in diesem Sinne 1698 zwischen den Seemchten und Frankreich geschlossene Teilungsvertrag wurde 1699 durch des bayrischen Kurprinzen Tod hinfllig. In einem zweiten wurde daher ohne Zustimmung des Kaisers dessen zweitem Sohn, Erzherzog Karl, der Hauptteil der Erbschaft zugesprochen, der Dauphin sollte Neapel und Sizilien erhalten, Lothringen an Frankreich fallen und dessen Herzog durch Mailand entschdigt werden. Inzwischen aber erwirkte Ludwig Xiv. heimlich bei dem schwachen Karl Ii., der wie das spanische Volk einer Teilung widerstrebte, ein Testament, das seinen zweiten Enkel, Philipp (V.) von Aujou, zum Erben einsetzte und nahm nach Karls Tod (Mai 1700) die spanische Krone fr diesen an. Die Folge war ein neuer europischer Krieg,

2. Das Mittelalter - S. 86

1910 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
86 § 30. Das Interregnum 1254—1273. in Italien sein Oheim Manfred um die Rechte ihres Hauses gegen den Grasen Karl von Anjou, einen Bruder Ludwigs des Heiligen von Frankreich, dem der Papst Neapel und Sizilien zu Lehen gegeben hatte. Der tapfere ©taufe fiel in einer Schlacht bei Benevent (1266). Von den „Ghibellinen" gerufen, eilte darauf Konradin, kaum sechzehnjährig, mit einem Heere über die Alpen. Aber nach der unglücklichen Schlacht bei Tagliacozzo geriet er in die Gefangenschaft des Gegners Karl von Anjou und wurde mit seinem jugendlichen Freunde und Better Friedrich von Baden zu Neapel im Jahre 1268 hingerichtet. Mit ihm war der Stamm der Hohenstaufen erloschen. Die Sizil'ianische Vesper 1282. Durch seine harte und drückende Herrschaft reizte in der Folge Karl von Anjou die Bevölkerung Siziliens zu einem blutigen Ausstand. Am Nachmittag des Ostermontags 1283, nach der Vesper, wurden alle Franzosen, deren man auf der Insel habhaft werden konnte, ermordet; die Krone von Sizilien aber wurde auf Peter von Aragonien, den Schwiegersohn Manfreds, übertragen. Neapel blieb beim Hause Anjou bis 1442, in welchem Jahre auch dieses Reich an eine spanische Nebenlinie überging. 3. Z)as Ende der Kreuzzüge 1270. Nicht mehr von Deutschland, wohl aber von Frankreich waren zur Wiedergewinnung Jerusalems noch zwei Heerfahrten ausgegangen, von denen jedoch keine das Heilige Land erreichte. a) Der sechste Kreuzzug 1248, den Ludwig Ix. der Heilige infolge eines Gelübdes unternahm, richtete sich zunächst gegen Ägypten. Nach anfänglichen Erfolgen geriet der König aber in Gefangenschaft und konnte nur durch Herausgabe des eroberten Gebietes seine Freiheit wiedererlangen. b) Der siebente Kreuzzug 1270. Im Bunde mit seinem Bruder, dem unteritalischen König Karl von Anjou, führte Ludwig zum zweitenmal ein Heer von Kreuzfahrern über das Mittelmeer. Dem Bruder zuliebe landete er vor Tunis, wahrscheinlich um diesen mohammedanischen Staat der Botmäßigkeit Karls zu unterwerfen. Dort brach aber im Lager eine große Seuche aus, der auch König Ludwig erlag (1270). c) Die wenigen Reste ehrt ft liehen Gebietes an der Küste Palästinas waren den geistlichen Ritterorden (vgl. S. 91) zur Verteidigung überlassen. Aber schon 1291 ging Akkon als letzte ihrer Besitzungen an die ägyptischen Mamelucken verloren. Der Orden der Deutschherren hatte inzwischen in der Eroberung des heidnischen Preußenlandes ein lohnenderes Feld für seine Tätigkeit gefunden (vgl. S. 92).

3. Teil 2 - S. 62

1911 - Leipzig : Dürr
— 62 — aus. Nordöstlich von Rom, bei Tagliacozzo kam es im Jahre 1268 zur Schlacht. Die Deutschen waren anfangs siegreich, gerieten aber dann in einen Hinterhalt und wurden vollständig geschlagen. Nun flüchtete Konradin über Rom nach der Meeresküste, um auf Sizilien den Kampf fortzusetzen, wurde jedoch gefangen genommen und an Karl ausgeliefert, der ihn mit seinem Freunde zum Tode verurteilen ließ. Auf dem Markte von Neapel wurden beide enthauptet (1268). 3. Der flusgmtg der Ureuzzüge. a) Die Kreuzzüge Ludwigs Ix. von Frankreich. Mit dem Ausgange der Hohenstaufen hörten auch die Kreuzzüge auf; die Begeisterung der abendländischen Christen war erloschen. Die beiden letzten sogenannten Kreuzzüge wurden von Ludwig Ix. dem Heiligen von Frankreich unternommen, verliefen aber ohne Erfolg. Denn der Angriff auf Ägypten, die Hauptmacht der Sarazenen, endete 1250 mit der Waffenstreckung des französischen Heeres, und der Plan des Königs, 1270 von Tunis aus gegen Palästina vorzudringen, wurde durch seinen Tod vereitelt. Im Jahre 1291 fiel die Festung Akkon in die Hände der ägyptischen Mameluken, und damit verloren die Christen ihre letzte Besitzung in Palästina. b) Die geistlichen Ritterorden. Durch das Ende der Kreuzzüge hatten auch die geistlichen Ritterorden den Zweck ihres Daseins verloren, doch fanden die Deutschritter im Lande Preußen (s. § 52), und die Johanniter im Kampfe gegen die Türken ein neues Feld für ihre Tätigkeit. Dagegen ging der Templerorden bald in Frankreich zugrunde. § 46. J)ie Zeit des Interregnums. Der Kampf um die Weltherrschaft war aus, Rom hatte gesiegt. Das deutsche Königtum lag zertrümmert am Boden. Wilhelm von Holland, der auf Betreiben des Papstes noch zu Friedrichs Ii. Lebzeiten zum König gewählt worden war (f. § 44,6b), empfing zwar die Huldigung vieler Fürsten, allein in Wirklichkeit war seine Bedeutung so gering, daß ein Wegelagerer die Königin aus dem Wege nach der Burg Trifels in der Rheinpfalz zu überfallen und nach seiner Burg bei Landau gefangen zu führen wagte. Zur Sicherung des überall gefährdeten Landfriedens schloffen die Rheinstädte 1254 einen Bund, welchem bald zahlreiche Fürsten und Herren und mehr als hundert städtische Gemeinden beitraten. Aber sie vermochten dem Friedensgesetze nur so lange Kraft und Nachdruck zu gewähren, als sie einig zusammenstanden. Als Wilhelm auf einem Zuge gegen die Friesen erschlagen wurde (Januar 1256), entsandten die Städte Boten an die Fürsten, „welchen die Wahl des Königs zukam", und mahnten sie dringend, „zum Heile des ganzen Vaterlandes sich ans einen Mann zu vereinigen". Es war vergeblich. Höher als das Wohl des Reiches stand den Wahlfürsten, welche in diesem niedrigen Handel zum erstenmal deutlich hervor-

4. Die Neuzeit - S. 77

1905 - Bamberg : Buchner
77 Im Frieden zu Aachen behielt Ludwig zwlf Städte in Flandern, darunter Lille, gab aber die Franche-Comts heraus. b) Der zweite Eroberungskrieg (167278/79). Um sich an Holland fr die Strung seiner Plne zu rchen, sprengte Ludwig den Dreibund, indem er den charakterlosen König Karl Ii. von England sowie die adeligen Rte des unmndigen Schwedenknigs Karls Xi. auf seine Seite zog. Von den deutschen Reichssrsten traten der (bort Frstenberg beratene) Wittelsbachische Kurfürst von Kln, der Bischof von Mnster und der Herzog von Hannover aus die Seite Frankreichs, während fr das vereinsamte Holland erst spter der Kursrst Friedrich Wilhelm von Brandenburg aus verwandtschaftlichen', kirchlichen und politischen Grnden eintrat. Ein franzsischer Angriff auf Holland vom Niederrhein her (unter dem König selbst, Conds und Turenne) brachte die Republik hart an den Rand des Unterganges (1672). Da vereinigten sich mehrere Ereignisse, - um das Land zu retten: 1. Die durch die feindliche Invasion aufgeregte Volksmenge im Haag ermordete die beiden Brder de Witt, die Stifter des Drei-bundes und Fhrer der antioranischen Aristokratenpartei. Alsbald ber-nahm der 22jhrige tatkrftige Wilhelm Iii. von Oranien als Generalstatthalter die Verteidigung und Verwaltung des Landes. 2. Durch das ffnen der Schleusen wurde eine berschwemmung des Landes bewirkt, welche dem weiteren Vordringen der Franzosen ein Ziel setzte. 3. Der hollndische Admiral Ruht er (spr. Reuter)* hinderte die zugleich durch das Ausbleiben der Flut und mehrtgige Strme erschwerte Landung der englisch-franzsischen Flotte. 4. Bald (seit 1673) traten auch der Kaiser und die meisten Reichs-srsten, namentlich der der die Verwstung seines Landes durch die Franzosen entrstete Kursrst Karl Ludwig von der Pfalz, sowie Spanien in den Krieg gegen Frankreich ein, während Ludwigs deutsche Bundesgenossen sowie Eng-fand sich von Frankreich trennten. Der weitere Krieg wurde besonders in den Niederlanden, am Oberrhein und in Brandenburg-Preuen gefhrt: 1 Sowohl die Mutter als auch die erste Gemahlin Friedrich Wilhelms stammten aus dem Hause Oranien. 1 Derselbe fiel noch im Laufe des Krieges 1676 in einer Seeschlacht bei Taor-mina (Sizilien).

5. Grundriss der allgemeinen Weltgeschichte - S. 88

1834 - Kempten : Dannheimer
88 Des Mittelalters Iv. Periode. mannet aus Gallien in das südliche Italien gewandert (§. 840* Sie eroberten dasselbe sammt der Insel Sizilien nach vieljährigen Kämpfen gegen die Griechen und Saraze- nen, und Roger I., Großgraf von Sizilien, gründete das io98 Bereinigte Königreich Neapel und Sizilien. Sein Sohn Roger Ii. wurde 1130 von Papst Anaklet Ii. mit Neapel und Sizilien belehnt, und zum König beider Sizilien gekrönt. Nach dem Erlöschen des normännischen Regenten- ri8sstammes mit Wilhelm dem Ii. oder Gütigen kam das Königreich beider Sizilien, welches anfänglich des Königs lindester Prinz Tankred ansprach, im Jahre 1194 als Erbe an den deutschen König Heinrich den Vk. aus dem schwäbischen Heldengeschlecht der Hohenstaufen, i2g8 hei dem es bis 1268 verblieb. Aber der päpstliche Hof haßte dieses rauhe und trotzige Geschlecht um so mehr, da König Heinrich von Hohenstau- fen die päpstliche Lehens Herrlichkeit nicht nur nicht anerkannte, sondern vielmehr den Papst zur Anerkennung der Oberhoheit anhielt. 1254 Als daher später (1254) der deutsche König und Beherr- scher von Neapel und Sizilien, Konrad Iv. von Hohen- staufen, gestorben war, und nur einen unmündigen Sohn, Konrad in, hinterließ; da vergabte Papst Klemens Iv. i-64 ba§ Königreich beider Sizilien als ein erledigtes Lehen des päpstlichen Stuhles an den französischen Prinzen Karl von Anjou, der auch alsbald mit einem stattlichen i26« Heere das Land in Besitz nahm und am 6. Jan. 1266 in der Peterskirche zu Nom von den Kardinälen gekrönt wurde. Doch mußte er sich verpflichten, an den Papst als Oberherrn jährlich einen weißen Zelter nebst 8000 Un- zen Goldes als Lehenspflicht zu entrichten. Konra- din, der letzte Sprosse der Hohenstaufen, mit die- sem Akte unzufrieden, suchte sein rechtmäßiges Erbe mit den 1268 Massen zu erobern. Aber er war unglücklich, Karl von An- 23.?iug.^u schlug dessen Heer bei Tagliaeozzo, und ließ den ,263 rechtmäßigen Thronerben, der in seine Gefangenschaft fiel, 29. Oft. auf öffentlichem Markte in Neapel enthaupten. §.105. Die Sizilianische Vesper. Aber der Uebermuth der Franzosen und die vielfachen Bedrückungen des Königes Karl waren den feurigen Jtaliern

6. Unser Vaterland - S. 230

1900 - Berlin : Bruer
— 230 — den Pflichten seiner Königswürde ab, für die er an den Erzbischof von Köln 12,000 Thaler, an Mainz 13,000, dem Herzog von Bayern 9000 und an andere deutsche Fürsten 8000 Thaler bezahlt hatte. Das alles brachte große Verwirrung über Deutschland. Jeder Fürst und jeder Ritter meinte, nehmen zu können, was ihm beliebte. Faustrecht und Raubrittertum wurden ärger, als je zuvor, utib das> Fehdewesen unter Fürsten und Adel konnte sich ungehindert ausbreiten. Die Burgen, einst Sitz und Pflegestätte ritterlichen Familienlebens, waren Raubnester geworden, in denen wegelagernde Ritter ihre Beute verbargen, die sie reisenden Kaufleuten abgenommen oder andern Rittern und geistlichen Herren. Da erhoben sich die deutschen Städte und vereinten sich um ihrer Selbsterhaltung willen gegen solches Unwesen zu einem Verbände^ der zu einer politischen Macht wurde. Die sechzig Bundesstädte des „Rheinbundes" verpflichteten sich, nur dem als König gehorchen zu wollen, den die Fürsten einstimmig wählen würden; sonst wollten sie feinem beistehn, keinen aufnehmen, ihm Geld leihen oder Dienste leisten (1241). Schon früher war die deutsche Hansa, der norddeutsche Städtebund, entstanden, dem sich Hamburg, Lübeck, Braunschweig und viele andere Städte angeschlossen hatten. Er gelangte erst später zu seiner vollen Bedeutung. Nicht zufrieden damit, den Hohenstaufen in Deutschland allen Boden entzogen zu haben, arbeitete die päpstliche Partei auch in Italien an dem Untergange Manfreds und des letzten unmündigen Hohenstaufen Konradin. Zunächst bot der Papst dem Bruder des Königs Ludwig von Frankreich, Karl von Anjou, die Krone von Sizilien an, doch kam die Sache nicht sobald zum Abschluß, da der fromme Ludwig auch für seinen Bruder kein unrecht Gut haben wollte. Ein desto weiteres Gewissen hatte dieser, und Papst Urbans Nachfolger, Klemens Vi., krönte den Franzosen Karl von Anjou gegen das Versprechen völligen Gehorsams und einer jährlichen Abgabe von 8000 Unzen Goldes zum König von Sizilien (1266), das doch rechtmäßig Besitz der Hohenstaufen war. Aber Herr des Landes wurde der Franzose erst nach der Schlacht von Benevent, in welcher Manfred gefallen war. Er hatte seinen Tod geahnt. Als er mit einer Schar vorandringen wollte, fiel ihm seine silberne Helmzier, ein Adler, aus den Sattelknopf nieder. Manfred stürmte tapfer in die dichtesten Reihen

7. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 128

1906 - Breslau : Hirt
128 Aus der Geschichte des Mittelalters. Hatten aber bisher die Ghibellinen an den Deutschen einen Rckhalt gefunden, so suchten jetzt die Guelsen den Beistand Frank-reichs. Solange nmlich die Kaiser die Herrschaft der Burgund ausgebt hatten, war eine Annherung Italiens und Frankreichs erschwert ge-Wesen. In der Mitte des 13. Jahrhunderts aber war die Grafschaft Pro-vence durch Heirat an den Bruder Ludwigs Ix. von Frankreich, Karl von Anjou, gefallen, und dieser trat mit den Welsen in Ober- und Mittelitalien in enge Verbindung. Seit dem Tode des Kaisers stieg der franzsische Einflu in Italien. Er fand darin seinen Ausdruck, da ein Franzose auf den ppstlichen Stuhl erhoben wurde. Die Erfolge Man-freds in Mittelitalien bestimmten den Papst, Karl die Krone von Sizilien anzubieten. Karl nahm sie an und fhrte sein Heer nach Unteritalien. Bei Benevent verlor Manfred, von einigen feiner Groen verraten, Schlacht und Leben (1266). Unteritalien und Sizilien gingen an Karl von Anjou der. Der Versuch Konradins, sein Erbe an sich zu bringen, wurde nur ihm selbst verderblich. Nach der unglcklichen Schlacht bei Tagliacozzo wurde er auf der Flucht gefangen genommen und mit seinem Freunde Friedrich von Baden in Neapel hingerichtet (1268). Sizilien dagegen blieb kaum zwei Jahrzehnte in den Hnden Karls. Nachdem die Franzosen bei einem Aufstand auf der Insel, der sogenannten Sizilianischen Vesper", ermordet worden waren, ging sie an den nchsten Verwandten des staufischen Hauses der, den König Peter von ra-gonien. Sizilien ist der erste berseeische Besitz eines der Herrscher der Pyrenenhalbinsel und ist im Gegensatz gegen die Franzosen erworben worden. Das Ergebnis aller dieser Kmpfe war, da die guelftsche Partei in Italien den Sieg davontrug. Die Vorherrschaft des Papstes wurde nicht mehr unmittelbar bedroht, aber zugleich war der sran-zsische Einflu in Italien gewachsen. 68. Ende der Kreuzzge. Noch bei Lebzeiten Friedrichs Ii. war Jerusalem wieder an den Sultan von gypten zurckgefallen und blieb fortan der Christenheit verloren. Zu seiner Wiedereroberung unternahm König Ludwig Ix., der Heilige, von Frankreich den sechsten Kreuz-zug. Man war zu der Einsicht gekommen, da man das von dem Sultan von gypten bedrohte Jerusalem am besten durch einen Angriff auf gypten selbst gewinnen knne. Ludwig war darum im Mndungsgebiet des Nils gelandet und hatte die wichtige Festung Damiette erobert, aber auf seiner Heerfahrt nach Kairo wurde er geschlagen mri mit fernem ganzen Heere gefangen genommen. Nur gegen ein hohes Lsegeld uu die Rckgabe von Damiette erhielt er seine Freiheit wieder. Auch der siebente Kreuzzug, den Ludwig nach Tunis unter- nahm, scheiterte.

8. Leitfaden zur Geschichte des deutschen Volkes - S. 30

1915 - Berlin : Vahlen
30 Auflösung des Karolingerreichs. Die letzten Karolinger. §§ 31. 32. Mähren und noch schlimmerer Feinde, der Magyaren oder Ungarn. Dre gefährlichsten Feinde aber waren die Nordmannen (Normannen) die Bewohner Dänemarks und Skandinaviens, die als kühne Seeräuber die Küsten Englands, Deutschlands und Frankreichs verheerten, mit ihren leichten Schiffen in die Flußmündungen einliefen und bis tief in das Land hinein raubten und brannten'). Hilfe aus solcher Not erhoffte man von Ludwigs des Deutschen Sohn Karl Iii. (876—887, f 888). Er beherrschte erst mit seinen beiden Brüdern (s. d. Stammtafel § 29 Anm.) zusammen, dann nach deren Tode allein (seit 882) Ostfranken und wurde später (884) auch von den westfränkischen Großen zum König gewählt. Aber schwächlich und schwerfällig an Geist und Körper, wie er war, zog er es vor, statt die Normannen zu bekämpfen, Verträge mit ihnen zu schließen, ja ihnen schimpflichen Tribut zu zahlen. Da setzten ihn die deutschen Großen ab und koren seinen Neffen Arnulf von Kärnten zu ihrem König (887). Auch die Westfranken sagten sich von Karl los und gaben einem tapferen Kriegsmanne die Krone. Wohl sind dann in Frankreich die Karolinger wieder zur Herrschaft gelangt, aber 987 er= losch ihr Geschlecht. Das Haus Hugo Capets trat in Frankreich an ihre Stelle. § 32. Die letzten Karolinger in Deutschland. König Konrad I. -889.1. Zn Arnulf von Kärnten (88^-899) schien die Heldenkraft Karls des Großen noch einmal aufzuleben. Er besiegte erst die Normannen bei Löwen an der Dyle (891) und kämpfte dann gegen die Mähren, freilich ohne sie unterwerfen zu können. In Italien erhielt er die Kaiserkrone. Eine Zeitlang schien es, als wäre es ihm beschickn, wieder ein mächtiges Karolingerreich, freilich ohne Frankreich und die neu entstandenen Königreiche Niederburgund (an der unteren Rhone) und Hochburgund (zu beiden Seiten des Schweizer Jura), wiederherzustellen. Aber auch von ihm wandte sich zuletzt das Glück. Als er starb, hinter- -911. blieb nur ein unmündiger Sohn, Ludwig das Kind. Wahrscheinlich würden sich jetzt die Herzöge, die sich in den unruhigen Zeiten überall aus den großen Geschlechtern der einzelnen Stämme emporschwangen, ganz selbständig gemacht haben, hätte nicht die hohe Geistlichkeit die Zersplitterung des Reichs verhindert. Das Volk freilich, das für die Herzöge Partei nahm, dankte ihr das übel, und namentlich gegen den willensstarken und strengen Erzbischof Hatto von Mainz, den Führer der Geistlichkeit, richtetesich seine Abneigung; noch heute klingt sie uns aus gehässigen Sagen ent- *) Später gründeten sie eigene Reiche. An der Mündung der Seine ward ihnen 911 ein Herzogtum eingeräumt, die nach ihnen genannte Normandie. Von hier aus haben sie dann bald nach 1000 Süditalien und Sizilien besetzt und 1066 unter ihrem Herzog Wilhelm dem Eroberer auch England unterworfen. Von ihrer nordischen Heimat aus hatten sie sich schon 862 unter Rurik in Rußland festgesetzt.

9. Abriß der Sternkunde, Länder- und Völkerkunde, so wie der Geschichte der Völker - S. 288

1843 - München : Königl. Central-Schulbücherverl.
288 alle heiligen Orte des Landes übergeben wurden. Im I. 1229 war der Kaiser nach Italien zurück gekehrt. Hier dauerten seine Kämpfe fort, bis er im I. 1250 starb. Bald nach seinem Tode fand das ganze Geschlecht der Hohenstaufen seinen Unter- gang.' Karl von Anjou, ein finstrer Barbar, der für jedes edlere Gefühl verschlossen schien, hatte sich des Thrones von Sizilien bemächtigt; er ließ den letzten Sprößling des thatenreichen Kaiserhauses, den sechszehnjährigen Konradin, am 29. Dkt. 1268 gleich einem Missethäter enthaupten. Frankreich unter Ludwig dem Heiligen. 233. Frankreich hatte während dieser für Deutschland unglücklichen Zeit einen seiner größesten, besten Könige an Ludwig Ix., genannt der Hei- lige (von 1226 —1270). Ein Herr von kindlich frommen Gemüth, von wahrhaft erleuchtetem Geiste. Auch er unternahm zwey Kreuzzüge, bey deren erstem Damiette und ein Theil des Nildelta von dem ritterlich tapfren Heere der Franzosen schon erobert war, als dieses Heer bey weitrem Vordrin- gen den Gefahren und Beschwerden des fremden Klimas und dem beständigen Andrang der Feinde unterliegend, in die Gefangenschaft gerieth. Nur der König und ein kleiner Rest seines Heeres kehrten, aus der Gefangenschaft gelöst, zurück, doch hatte Ludwig vor seiner Heimkehr alle Seestädte Palä- stinas in bessern Vertheidigungsstand gesetzt. Noch unglücklicher war der Ausgang eines zweyten Kreuz- zuges des edlen Königes, zunächst gegen Tunis. Verlassen von der Hülfe, welche Karl von Anjou

10. Deutsche Geschichte bis zum Ausgang des Mittelalters - S. 42

1911 - Leipzig : Hirt
Iii. Das Deutsche Reich des Mittelalters. 1. Das Zeitalter der letzten Karolinger. Ludwig der Deutsche. Nach dem Bertrage von Verdun regierte Ludwig das Deutsche Reich bis znm Jahre 876. In diese Zeit fällt der Vertrag zu Meersen. Otsried von Weißen bürg, der erste deutsche dichter, dessen Namen wir kennen, nennt ihn einen streitbaren und weisheitsvollen König. Karl der Dicke. Nach Ludwigs Tode vereinigte dessen Sohn Karl der Dicke noch einmal das Reich Karls des Großen, weil es in Frankreich an einem regierungsfähigen Erben fehlte. Nur Burgund hatte sich inzwischen selbständig gemacht. In friedlichen Zeiten wäre Karl wohl geeignet gewesen, das Reich zu regieren. Aber in jener Zeit suchten die Normannen das Land heim und zwangen ihn zu einem schimpflichen Frieden. Deshalb wurde er abgesetzt. Arnulf. In Frankreich wurde Gras Odo von Paris zum Könige gewählt, in Deutschland Herzog Arnuls von Kärnten, ein Enkel Ludwigs, des ersten deutschen Königs. Arnulf war ein tapferer Fürst. Er schlug die Normannen in der Nähe von Löwen in Belgien. Die Normannen. Unsre nordischen Stammesbrüder aus der Skandinavischen Halbinsel waren ein tatkräftiges, unternehmendes Volk. Des Vaters Erbe übernahm der älteste Sohn; die nachgebornen Söhne waren angewiesen, durch Wikings-sahrten (Wikinger = Krieger, Abenteurer) Lebensunterhalt und Ruhm zu suchen. Auf allen Meeren wehten ihre Flaggen. Friesland, Holland und Belgien verwüsteten sie. Sie fuhren in die Mündungen der Ströme hinein, plünderten und zerstörten blühende Städte. Paris, Hamburg, Lübeck, Cöln hatten von ihnen zu leiden. Karl der Dicke verlor durch sie seine Krone. In Frankreich eroberten sie die Normandie, die noch heute ihren Namen trägt. Von dort aus gewannen sie England durch die Schlacht auf dem Hastingsfelde. In Spanien verloren die Anhänger Mohammeds gegen sie den Preis der Tapferkeit; in Unteritalien und Sizilien gewannen sie ein blühendes Königreich. Der normannische König Roger Ii. von Sizilien durste der Wahrheit gemäß aus sein Schwert schreiben: „Der Apuler dient mir und der Kalabrer, der Situier und der Afrikaner." Wie ein reißender Bergstrom in die Ebene hinabstürzt, so ergossen sich die Scharen der Normannen über bekannte und unbekannte Länder. Auch nach Norden gingen ihre Fahrten, nach Island und Grönland; das Festland von Nordamerika betraten sie im Jahre 1000 der christlichen Zeitrechnung. (S. 121.) Ludwig das Kind. Aus Arnulf folgte sein sechsjähriger Sohn Ludwig, das Kind genannt.

11. 3. historisches Werklein - S. 133

1799 - Augsburg : Wolff
*3? Vereinigung mit der lateinischen Kirche an; for- derte aber zur Vergeltung die abendländische Kai- serkrone, welche ihm der Pabft geradezu versagte. Er regierte 37 Jahre unter Konrad 111. und Friede- vichi. ( Hzo.) 2llexius Ii. ^omnenus. Alexius , Emmanuels Sohn , harte des fran- zösischen Königs Ludwig Vi!. Tochter Agnes zur Ehe. Sein grausamer Vormund Andronikus Komnenuö verdammte seine unschuldige Mutter zum Tode, und zwang den unglücklichen Sohn, ihr Todesurtheil mit eigener Hand zu unterschreiben. Bald darauf ließ der Wütherich alle Franzosen , und Lateiner, von denen der junge Kaiser Beystand hoffen konnte, ermorden, oder fortjagen , und dann den verlasse- nen Alexius selbst erdrosseln, und ins Meer wer- fen. (H8z.) Andronikus Romnenus. Andronikus, nicht so fast Kaiser, als Men- fchenmörder , ließ die pabstlichen Gesandten , die Einwohner von Nizea , Lampsakus, und Prusa, weil sie ihn nicht als Kaiser erkannten , ohne Un- terschied niedermachen ; eben so verfuhr er mit vie- len Adelichen , und mit seinen eignen Verwandten. Alles mußte vor ihm beben, Alles fliehen. Aber seine Wuth dauerte nicht lange. Isaak, der Engel mit dem Zunamen , da er selbst mit har- ter Mühe den Mordklauen des Ungeheuers entgan- gen war , wagtet sich mit Wilhelm, König von Sizilien an ihn. Er ward gefangen : man hieb ihm I Z eine

12. Für einen einjährigen Unterricht in einer mittleren Klassen berechnet - S. 117

1861 - Hildburghausen : Nonne
117 von ihnen » ) bedroht, und Ludwig der Deutsche hatte fünf Einfälle der- selben zurückzuweisen. Außer den Normannen suchten die Slaven die deutschen Gränzen heim und verheerten fast jedes Jahr die sächsischen, thüringischen und baierschen Lande. Sie wurden von Ludwig gleichfalls mit Nachdruck bekämpft, wa- ren aber die Ursache, daß er zur Sicherung seiner Gränzlünder (Marken) die Herzogswürde, welche Karl der Große abgeschafft hatte, wieder einführte. Ludwig starb im Jahre 876 und nahm den Ruhm eines tapfern und die- deren Königs mit in das Grab. 2. Kart der Kicke (876—887) war der jüngste Schn Ludwig des Deutschen. Von der Hinterlassenschaft seines Vaters bekam er anfangs nur Alemannien (das heutige Schwaben), durch den frühzeitigen Tod seiner beiden Brüder erhielt er aber im Jahre 882 das ganze deutsche Reich mit Italien 2 ) und der Kaiserwürde. Dazu wählten ihn 884 die französischen Großen, weil der Karolingische Erbe bei ihnen, Karl der Einfältige ein 6jàhriges Kind war, zu ihrem Könige, so daß unter ihm noch einmal fast alle Länder Karl d. G. vereinigt waren. Einem so ausgedehnten Reiche konnte Karl der Dicke nicht vorstehen. Geistesschwach und unseldstständig wie er war, machte er sich bald bei Freund und Feind verächtlich. Aufs Deutlichste trat seine Ohnmacht im Kriege ge- gen die Normannen hervor. Anstatt diese gefürchteten Horden mit dem Schwerte zurückzutreiben, kaufte er ihnen zweimal (887) für schweres Geld den Frieden ah. Doch fanden die Deutschen diese Art, sich eines Feindes zu entledigen, so schimpflich, daß sie aus der Rcichsversammlung zu Tribur2) Karl als einen des Thrones Unwürdigen für abgesetzt erklärten (887) und den tapferen Arnulf von Kärnthen, einen Enkel Ludwig des Deutschen, zu ihrem Könige ausriefen. Karl überlebte die erlittene Schmach nicht lange; er starb schon 888 in großer Dürftigkeit. 3. Krnulf. (887—899 ) war ein tapferer und würdiger König. Im Jahre 891 zog er gegen die bis dahin für unüberwindlich gehaltenen Nor- mannen und schlug sie bei Löwen2) gänzlich aufs Haupt. Dieser herrliche Sieg erfüllte jedes deutsche Herz mit Ehrfurcht und Liebe für den Retter der allgemeinen Sicherheit und den Rächer deutscher Ehre. Doch zeigte Arnulf auch einem sehr kriegerischen Volke den Weg nach Deutschland. Als sich nämlich der slavische König Zwentibold von Mähren gegen die deutsche Oberherrschaft auflehnte, ging Arnulf zu dessen leichterer Bekäm- pfung die Ungarn (Magyaren) um Hülfe an. Diese hatten sich seitkarl d. G. in Pannonien niedergelassen und waren an Gestalt und Wildheit den Hunnen vergleichbar. Auf Arnulfs Ruf fielen sie in Mähren ein und * *) *) Später wagten die Normannen anch noch weitere Streifzüge: im Jahre 911 mußte der französische König, Karl der Einfältige, ihrem Anführer R o l l o (in der Taufe Robert genannt) eine schöne Provinz seines Reiches, die bis auf den heuti- gen Normandie heißt, abtreten; im Jahre 1060 gründeten sie unter Ro- bert Gulskard und dessen Bruder Roger in Unteri'talien (Sizilien) ein Reich und >m ^ahre 1066 wurden sie (siehe Wilhelm den Eroberer) auch in England das herrschende Volk. *) In Italien war Lothars Stamm schon 875 mit Ludwig Ik. erloschen. — Tribur unweit des rechten Rheinufers oberhalb Mainz, jetzt ein Marktflecken (Trebur). — Löwen, Stadt in Belgien, östlich von Brüssel.

13. Deutsche Geschichte bis zum Westfälischen Frieden - S. 182

1901 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
182 Geschichtliche Tabellen. 814 — 840 843 843 — 876 876 — 887 887 887 — 899 900 — 911 911 — 918 Ludwig der Fromme. Erbstreitigkeiten mit seinen Söhnen; das „Lügenfeld" bei Colmar. Bruderkrieg zwischen Lothar einerseits, Ludwig und Karl andrerseits. Sieg der letzteren bei Fontenoy; die Straßburger ©iber~w Reichsteilung im Vertrage von Verdun. 919 — 1250 919 — 1024 919 — 936 933 Angriffe der Normannen, der Mähren (Swato-pluk), der Araber (Sizilien). Ludwig der Deutsche. Erwerbung des östlichen Lothringens durch Ludwig den Deutschen, des westlichen durch Ludwig den Jüngeren. Karl der Dicke; Vereinigung des Frankenreiches. Absetzung Karls zu Tmur; Zerfall des — Reiches in Ostsranken, Westfranken, Hochburgund, Niederburgund, Italien. / . u'jl Arnulf von Kärnten; <^ieg über die Normannen bei Löwen,*? - ->• 1 Ludwig das Kind. Di/oeutschen Stammesherzog- . ■ , v y/o^c, Konrad I. von Franken. '"'W* a*». Ii. Die deutsche Kaiserzeit. 1. Die Sachsenkaiser. Heinrich I. ^Anerkennung der Reichseinheit durch die Herzöget ^Burgenbau und Schaffung einer Reiterei in Sachsen • Wendenkriege (Brennabor); ostelbische Eroberungen. ^ Besiegung der Ungarn bei Riade. ^ ^ Besiegung der Dänen und Gründung der Mark Schleswig.

14. Altertum und Mittelalter - S. 205

1911 - Stuttgart : Bonz
205 meist unbedeutende Männer, die in ihren eigenen Lndern wenig Macht besaen und ihre Kraft in gegenseitigen Streitigkeiten verzehrten. Den gefhrlichen Feinden, die das Reich von auen angriffen, waren sie selten gewachsen. 1) Vor allem lstig waren die Seeruberzge der heidnischen Normannen, die von den norwegischen Fjorden aus unter ihren Seeknigen die christliche Welt beunruhigten. Ohne Magnetnadel durchfuhren diese Wikinger" (viking = Krieger) auf ihren leichten Fahrzeugen die See, griffen Britannien und die benachbarten Inseln an, fuhren in die Mn-dngen der Elbe, des Rheins, der Seine und Loire, der Garonne und Rhone ein und verwsteten auch das Innere der Lnder, zerstrten Hamburg und Rouen, suchten selbst die Ksten von Galizien, Lusitanien und Andalusien auf, fuhren ins Mittelmeer ein und brandschatzten Italien und Sizilien. 2) Gleichzeitig wurde das Reich von Sden her von den Arabern be-unruhigt, die Sizilien einnahmen, in Unteritalien sich festsetzten und sogar (896) Rom angriffen und die Peterskirche ausplnderten. 3) Das oft-frnkische Reich, das von diesen Feinden nur ausnahmsweise heimgesucht wurde, hatte an den Slaven gefhrliche Untertanen und Nachbarn, mit denen immer wieder gekmpft werden mute. b. Von den drei Teilreichen hatte das mittlere, das Reich Lothartz, ein knstliches Gebilde, ohne innere Einheit, so gestaltet, damit die Kaiser-stadt Aachen mit Rom in einem Reich vereinigt wrde, die krzeste Dauer. Lothar starb frh (855), ebenso zwei von seinen drei Shnen. Nach dem Tod Lothars Ii., der die lothringisch-friesischen Gebiete beherrscht hatte (nach ihm ist Lothringen = Lotharii regnum benannt), teilten Karl der Kahle und Ludwig der Deutsche im Vertrag von Meersen (bei Maastricht) 870 Lothringen, wodurch das Werk von Verdun vervollstndigt wurde. Nach diesem Vertrag schied der Unterlauf der Maas etwa von Lttich an, die Mosel und der Vogesenkamm die beiden Gebiete, so da Ludwig der Deutsche den grten Teil der friesischen Gebiete, Aachen und Kln, Trier und Metz, Straburg und Basel erhielt, während Verdun, Toul, Besanyon, Vienne dem westfrnkischen Reich zufielen. Wenn auch nicht alle germa-nifchen Stmme die Grenze lief im Norden ganz durch germanisches Gebiet , so doch die meisten waren in einem ganz germanischen Reich unter einem Zepter vereinigt, der Rhein gehrte von der Quelle bis zur Mndung den Deutschen an. Schon 875 erlosch Lothars Haus. c. Unerfreulich war auch die Geschichte des westfrnkischen Reichs. Karl der Kahle, der viel begehrte, aber sein Reich weder zu schtzen noch in Ordnung zu halten verstand, bemchtigte sich, als Lothars letzter Sohn gestorben war, mit Hilfe des Papstes auch noch der Kaiserkrone (Karl Ii. 875877). Er wollte auch den Shnen Ludwigs des Deutschen ihr Erbe rauben, zog sich dabei aber 876 eine entscheidende Niederlage bei An-dernach durch den jngeren Ludwig zu. Nach seinem Tod kamen der sein Reich schlimme Zeiten: die Normannen richteten um 880 im Besitz Englands ihre Angriffe mit Macht auf das Reich. Da in wenigen Jahren Karls des Kahlen Nachkommenschaft bis auf einen unmndigen Enkel (Karl den Einsltigen) ausstarb, boten die Westfranken dem ostfrnkischen König, Karl dem Ticken (Kaiser Karl Iii.), ihre Krone an. Er vereinigte so das ganze Reich noch einmal unter seiner Herrschaft (885887). Die Westfranken hatten ihn gerufen, weil sie in ihm einen Retter von der Nor

15. Geschichte des deutschen Volkes - S. 63

1867 - Berlin : Vahlen
Normannen u. Magyaren. Die letzten Karolinger in Deutschland. Konrad I. § 94. 63 und Kriegslust jenen Gothen, Franken, Sachsen der früheren Zeiten (§ 24) ähnlich, begannen an allen Küsten das ehemalige große Frankenreich zu bedrohen. Ihre Heimat war Dänemark und Norwegen. Schon Karl der Große hatte, als er ihre schnellen Schiffe einst vor seinen Augen nahe bei einem Hafen des südlichen Frankreichs hatte kreuzen sehen, unter Thränen prophezeiet, daß sie seinen Nachfolgern ein schweres Uebel werden würden, und hatte in den letzten Jahren seiner Negierung Fleiß auf Gründung einer Seemacht und Beschützung der Küsten gewandt. Seine Nachfolger hatten Alles dies verfallen lassen, ja Ludwigs des Frommen Sohn, Lothar, hatte selbst diesen furchtbaren Feind gegen feine Brüder in's Land gerufen. Die ganze streitbare Macht des Frankenreichs war nur noch in der Hand des Aoels, der allmählig in den inneren Kriegen sich aufrieb. Er war diesen neuen, gewaltigen Gegnern nicht gewachsen, zumal sie Herren des Elementes waren, dem die Franken sich längst entfremdet hatten. Das Meer nemlich schien ihre eigentliche Heimat. Als schnelle Räuber folgten sie '„dem Wege der Schwäne", gen Süden, wohin es von jeher den nordischen Mann mächtig zog; so kamen sie im leichten Schiff, „ans dem Meeresrappen", über die Wellen daher; wehe den Küsten, die diese „Wikinger" überfielen! Städte und Dörfer wurden niedergebrannt, die Beute weggeführt, die Menschen in die Sklaverei geschleppt. Auch das innere Land war nicht sicher vor ihnen; mit ihren leichten Fahrzeugen fuhren sie weit die großen Flüße hinaus, und bereiteten tief im Lande denselben Schrecken, wie an der See; ja von einem Strom zum andern trugen sie ihre Fahrzeuge auf Schultern und Wagen, so daß nicht einmal das Land sie hinderte. Schon unter Ludwig dem Frommen waren sie erschienen; 845 hatten sie Hamburg, den neuen Bischofssitz, nieder- gebrannt. Später hatten sie Aachen verheert, und ihre Pferde in die von Karl dem Großen erbaute Kirche eiugestallt; dann Cöln, Trier, Nymwegen und viele andre Orte in Asche gelegt. Bald wagten sie sich auch nach England, das sie völlig unterjochten, bis hier Alfred der Große (871—901), der Enkel jenes Ekberts, welcher zuerst die angelsächsischen Königreiche geeinigt hatte, ihre Herr- schaft abschüttelte. Ebenso drangen sie in den Canal, fuhren die Seine hinauf und bedrohten mehr als einmal Paris. Zuletzt, als die Zeiten ihres räuberischen Schweifens endlich vorüber waren, haben sie Reiche gegründet, auch hierin den Germanen der Völkerwanderung vergleichbar. Zuerst trat ihnen Karl der Ein- fältige eine Provinz in Nordfrankreich ab 911, (die nach ihnen benannte Nor- mandie) indem er ihrem Herzog Rollo seine Tochter Gisela vermählte. Die Normannen, die sich hier ansiedelten, wurden Christen, nahmen bald die fran- zösische Sprache an, und verschmolzen ihre rauhe und ränkevolle Tapferkeit mit den feinen ritterlichen Sitten, die vom Süden Frankreichs kamen. Sie waren es, die später unter Wilhelm dem Eroberer nach England übersetzten und in der Hastingsschlacht 1066 dem Reiche der Angelsachsen ein Ende machten, ohne daß jedoch hier die germanische Grundlage des Staates und des Volks- charakters durch diese Eroberung verschwand. — Andre Normannen gründeten (siehe unten) in Sizilien und Süditalien den Normannenstaat, seit etwa 1000 n. Chr., der später so tief in die deutsche Kaisergeschichte verwoben ist. Auch hier tauschten die Nordländer bald ihre Sprache gegen das Italienische um. Selbst die Anfänge des russischen Reiches rühren von ven Normannen her: denn unter dem Waräger Rurik gründeten sie von Nowgorod her, 862, eine Herrschaft, deren Hauptstadt bald Kiew am Dnjepr wurde. So wurde noch einmal durch einen letzten Act der großen Völkerwanderung, den diese Nor- mannen herbeiführten, eine Reihe von Staaten ins Leben gerufen, die gleich- falls auf germanischer Grundlage ruhten.

16. Das Zeitalter der Hohenstaufen und der Kaiser aus verschiedenen Häusern - S. 114

1914 - Berlin : Union Dt. Verl.-Ges.
114 ttt ihnl den Wunsch an, die hohe Aufgabe, die ihm seine Geburt auferlegte, die Wiederherstellung der Größe seines Geschlechts, zu erfüllen. Als nun durch Flüchtlinge ans Sizilien, die der gewalttätigen Herrschaft Karls entflohen waren, ihm die Sehnsucht Siziliens nach Rückkehr der Herrschaft der Staufer in glühenden Farben geschildert wurde, da beschloß er, sein sizilisches Erbe mit gewassneter Hand zu erobern. ^m September 1267 trat er, begleitet von seinem Oheim Ludwig von Bayern und feinem Freunde Friedrich Bon Österreich, seinen Zug mit einem starken Gefolge, besonders schwäbischer Ministerialen, au In Verona ward er glänzend empfangen, in ganz Italien regte sich überall bei seinem Nahen die staufische Partei; der Papst aber, die alten staufischen Gefahren fürchtend — denn auch Kouradius Wahl zum deutschen König erwogen damals die Fürsten — empfina ifm mit dem Bannfluch. Konradin durchzog die Lombardei und ging nach Pisa, das ihm sofort eine Flotte mit einer Besatzung von 5000 Mann zum fizilischen Zuge zur Verfügung stellte. Rom selbst stand ganz auf staufifcher Seite. An Viterbo vorüber, wo der Papst residierte, zog Konradin nach Süden. Geängstigt schrieb der Papst an Karl von Anjou, „wenn er jetzt die Krone verliere, werde er, der Papst, nicht noch einmal Mühe und Kosten für deren Wiedergewinnung verwenden". Er dachte sogar an eine Verständigung mit Konradin, und dieser sprach in einem Privileg die Absicht aus, die Kaiserkrone zu gewinnen. An der Küste Siziliens brachte die pisanische Flotte der französischen Karls eine schwere Niederlage bei, und wäre Konradin auf der Flotte gewesen und hätte von Sizilien aus, wo sich eine mächtige Partei, besonders die staufenbegeisterten Sarazenen, für ihn regte, die Eroberung seines Reiches versucht, so wäre Karl verloren gewesen. Aber Konradin war auf dem Landwege weitergezogen und traf bei Tagliaeozzo am 23. August 1268 auf das Heer Karls. Die Schlacht neigte sich bald so sehr zugunsten der Deutschen, daß diese sich schon als Sieger betrachteten und sich zu ungestümer Verfolgung hinreißen ließen. Da warf Karl seine Reserven auf die siegestrunkenen und gänzlich erschreckten Truppen und entriß ihnen den schon fast errungenen Sieg. Konradin gelang es, zu entfliehen, aber durch den Verrat eines Frangtpani, des Angehörigen eines von den Staufen mit Wohltaten überhäuften Geschlechts, warb er gefangengenommen und an Karl ausgeliefert. Dieser ließ nun in einem Scheingerichtsverfahren Konrabiit zum Tode verurteilen, und am 29. Oktober enbete der un-

17. Die Neuzeit - S. 137

1893 - Leipzig : Reisland
Ill 16. Kap. Der spanische Erbfolgekrieg. 137 Alpenraarscli zwei glänzende Siege über die Franzosen Sig^ege^rsiqz davontrug. Nur die grenzenlose Verblendung des französischen Königs, welcher erstens die Handelsinteressen der Seemächte schnöde verletzte und zweitens im September 1701 nach Jakobs Ii. Tod mit offenem Bruch des Ryswyker Friedens dessen Sohn als Jakob Iii. und rechtmäfsigen König von Grofsbritannien anerkannte, veränderte die politische Lage und verhalf Wilhelms Iii. Bemühungen, die auf Bildung eines großen Bundes gegen die französische „Monarchie“ gerichtet waren, zum Erfolg. Ludwigs Vorgehen erbitterte die Engländer um so mehr, als es auch gegen die englischen Landesgesetze verstiefs; denn das Parlament hatte im Februar 1701 eine neue Thronfolge- Tgesetz°me" Ordnung festgestellt, die 1) bestimmte, dafs jeder künftige Ei710a1nd König von England der Staatskirche angehören müsse, und 2) als Erben des Throns, wenn Wilhelm Iii. und seine Schwägerin Anna gestorben seien, den Kurfürsten Georg von Hannover als Urenkel Jakobs I. *) bezeichnete. Nunmehr war das Eintreten der Seemächte in den Krieg ent- de^see-schieden; sie verpflichteten sich, die Waffen nicht eher ™enchkrieg niederzulegen, als bis Philipp V. die Niederlande, Mailand 17>2' und beide Sizilien an das Haus Habsburg abgetreten habe; aber mitten in gewaltigen Rüstungen wurde Wilhelm Iii. durch einen Sturz vom Pferde im März 1702 aus dem Leben abgerufen. Wie sein Ahnherr Wilhelm I., der Schweigsame, Europa gegen den spanischen Despotismus verteidigt hatte, so hat er den französischen von dem Weltteil abgewehrt. Die englische Politik erlitt dadurch keinen Amia von Wechsel. Wilhelms Nachfolgerin Anna (1702—14), die zweite 1702-1714. J) Stammbaum: Jakob I., f 1625. Karl I., f 1649. Elisabeth Friedrich V. von der Pfalz(S. 74). Karl Ii., Jakob Ii., f 1685. f 1701. Karl Ludwig, Ruprecht (S. 103). Sophie. Ernst August Kurfürst y. d. Pfalz (S. 88). f 1680. von Lüneburg. Maria. Anna. Jakob (Iii.) 11695. f 1714. 1688—1766. Karl, Kurfürst. Elisabeth Charlotte, f 1685. (S. 127). Karl (Iii.) Eduard 1720—1788.

18. Deutsche Geschichte bis zum Westfälischen Frieden - S. 175

1898 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
Die Sachsenkaiser. 175 843 843 876 876 887 887 887 899 900 911 911 918 Bruderkrieg zwischen Lothar einerseits, Ludwig und Karl andrerseits. Sieg des letzteren bei Fontenoy; die Stra-burger Eide. Reichsteilung im Vertrage von Verdun. Angriffe der Normannen, der Mhren (Swato-pluk), der Araber (Sizilien). Ludwig der Deutsche. Erwerbung des stlichen Lothringens durch Ludwig den Deutschen, des westlichen durch Ludwig den Jngeren. Karl der Dicke; Vereinigung des Frankenreiches. Absetzung Karls zutribur; Zerfall des Reiches in Ostfranken, Westfranken, Hochburgund, Niederburgund, Italien. Arnulf von Krnten; Sieg der die Normannen bei Lwen. Ludwig das Kind. Die deutschen Stammesherzog-tmer. Konrad l. von Franken. 919 1250 Ii. Die deutsche Kaiserm. 919 1024 1. Die Sachsenkaiser. 919 936 Heinrich I. Anerkennung der Reichseinheit durch die Herzge. Burgenbau und Schaffung einer Reiterei in Sachsen. Wendenkriege (Brennabor); ostelbische Erobe-rungen. 933 Besiegung der Ungarn bei Riade. Besiegung der Dnen und Grndung der Mark Schleswig. 936 973 Otto I. der Groe. Niederwerfung von Aufstnden der Herzge Eberhard und Giselbert und seiner Brder Thankmar und Heinrich. Verleihung der Herzogtmer an Glieder seiner Familie; Schpfung eines geistlichen Beamten-tums.

19. Geschichte des Mittelalters - S. 40

1913 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
40 Deutsche Geschichte bis zur Grndung des nationalen Staats 919. Sohn gebar, Karl, den man nachher den Kahlen nannte, wnschte er auch diesem ein Stck des Erbes zuzuweisen und stie seine frheren Bestimmungen um. Da erhoben sich die lteren Shne gegen ihn; der Liknfeld Papst trat auf ihre Seite; und nachdem auf dem Lgenfelde" bei Kolmar im Elsa den Kaiser seine Vasallen treulos verlassen hatten, mute er sich seinen Shnen ergeben und ffentliche Kirchenbue tun. Damit waren aber die inneren Wirren nicht zu Ende; auf einem Feld-zuge gegen seinen Sohn Ludwig starb der Kaiser 840. 42. Die Reichsteilung von Verdnn. 843. Nach dem Hinscheiden des Vaters, dem Pippin bereits im Tode vorangegangen war, tobte der Berttag Kr^g gtoi|(|en den brigen Shnen weiter. Endlich kam zu Verdun $843urt an der Maas ein Vertrag zustande, wodurch das Reich zwischen ihnen in folgender Weise aufgeteilt wurde: Lothar, der lteste, erhielt die Kaiser-krne und Italien, dazu die Gebiete, welche sich, stlich etwa von den Alpen und dem Rheine, westlich von Rhone, Saone, Maas und Schelde begrenzt, vom Mittelmeer bis zur Nordsee erstrecken; Ludwig, nunmehr der Deutsche genannt, erhielt Ostfranken, d.h. die Lande stlich vom Rhein; Karl dem Kahlen wurde Westfranken zugewiesen. So zerfiel das Welt-reich Karls des Groen; es entstanden allmhlich selbstndige Staaten und Nationen, eine deutsche, eine franzsische, eine italienische. Von den Reichen, welche durch den Vertrag von Verdun entstanden, ist das Lothars nicht von Dauer gewesen. Es wurde nach seinem Tode Lo/ha- unter seine drei Shne geteilt. Der nrdlichste dieser Teile aber, der nach Offfranien Lothars gleichnamigem Sohne den Namen Lotharingien erhielt, ist nach dessen Hinscheiden zur Hlfte von Ludwig dem Deutschen, zur Hlfte von einem seiner Shne erworben worden. So wurde Ostfranken wesentlich vergrert; es reichte bis zur Maas und zur Schelde, und Metz und Verdun, Brssel und Antwerpen sind im Mittelalter deutsche Städte gewesen. A>^griffeder 43. Die spteren Karolinger. Whrend sich das Karolingerreich innerlich auflste, war es zugleich von auen her schweren Angriffen ausgefetzt. Die Lnder am Mittelmeer litten unter den Arabern, die mit ihren Flotten die See beherrschten und die Ksten plnderten, die Insel Sizilien und einen groen Teil Unteritaliens eroberten. Im Osten hatte man es zuerst mit den Mhren, die ein groes Reich geschaffen hatten, dann mit Ungarn dem noch gefhrlicheren Reitervolk der Magyaren oder Ungarn zu tun, die an Stelle der Awaren die Ebenen an der Thei und Donau eingenommen marinen hatten. Der Norden endlich mute Schweres erdulden durch die Nor-

20. Von der Französischen Revolution bis zur Gegenwart - S. 64

1910 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
. Ludwig Xvi. 1774—1793 Ludwig Xvii. f 1795. Stammtafel -er Bourbonen. 1. Keiurich Iv., König von Frankreich 1589—1610 2. Ludwig Xiii. 1610—1643 3. Ludwig Xiv. 1643—1715 Ludwig,dergroß-dauphin (f 1711) Ludwig, der Dauphin (t 1712) 4. Ludwig Xv. 1715—1774 Ludwig (f 1765) 6. Ludwig Xviii. 7. Karl' X. 1814—1824. 1824—1830 Ludwig Karl f 1844. Ferdinand (f 1820) Heinrich V., Graf von Chambord, f 1883. Philipp V., König von Spanien (1700—1746) Ferdinand Vi. von Spanien (1746—1759). Karl Iii., v. Sizilien u. Neapel(1738—1759), König v. Spanien (1759—1788) Karl Iv. v. Spanien (1788—1808) Ferdinand Vii. (1814—1833) Isaöessa (1833—1868) Alfons Xii. 1874—1885 Alfons Xiii Ferdinand I., König von Weapel und Sizilien Karl, als Haupt der „Kar-listen" Karlv. Karl 'T Franz Ii., Jaime. entthront 1860. Philipp, Herzog v. 2? arm n seit 1748 Robert, entthront 1859. Philipp von Arleans (1- 1701) Philipp der Regent (f 1723) Ludwig (f 1752) Ludwig Philipp Egalite (f 1793) Ludwig Milipp, König 1830—1848 Ludwig Philipp, Ferdinand. 02 § 26. Die außerdeutschen Länder von 1815—1848.