Anfrage in Hauptansicht öffnen

Änliche Dokumente zu folgendem Trefferdokument

Basierend auf den Feldern Extrahierte Personennamen Extrahierte Ortsnamen

Sortiert nach: Ähnlichkeit zu Dokument

1. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 206

1888 - Habelschwerdt : Franke
206 nahm einen glücklichen Zug gegen ihn, eroberte Tunis und befreite viele Christensklaven. b) Zug nach Algier, 1541. Nicht so glücklich mar der Zug gegen die Seeräuber in Algier. Die kaiserliche Flotte wurde zerstreut. 6. Krieg gegen die Türken. Sultan Soliman Ii., „der Prächtige," 1519 1566, ist der letzte von den 12 gewaltigen Kriegssürsten, die seit dem Jahre 1300 den Thron der Osmanen inn'e hatten und ihre Herrschaft weit ausgebreitet haben. Sein Plan ging aus die Unterwerfung des Abendlandes; darum machte er einen Angriff auf Ungarn, des natürlichen Mittelgliedes zwischen dem Osten und Westen. Nachdem Soliman das wichtige Belgrad, „das eine Auge der Christenheit," 1521 genommen, entriß er den Johannitern nach heldenhafter Verteidigung auch das andere, Rhodus. (Die Johanniter verlegten ihren Sitz nach Malta.) Im Jahre 1526 besiegte er den jungen König Ludwig Ii. von Ungarn in der Schlacht bei Mohacz, in der letzterer fiel, und begünstigte nun den Woywoden Johann Zapolya, den der lutherische Adel Ungarns dem Schwager und Nachfolger Ludwigs, Ferdinand von Österreich, gegenüber als Kronprätendenten aufgestellt hatte. Jedoch vergebens belagerte der Sultan Sbiert (1529). Als der Kaiser in dem Nürnberger Religionsfrieden die Unterstützung durch die Protestanten gewonnen hatte, wurde Soliman bei Graz zurückgeschlagen. Doch mußte es Karl erleben, daß 1541 ein türkischer Pascha seinen bleibenden Sitz in Ösen ausschlug. 3. |>ie Entwickelung der Hleformaliou öis zum Ueichs-lage zu Würnöerg, 1532. Karl V. hatte während feiner Abwesenheit die Regierung dem Reichsregimente übergeben, an dessen Spitze der Kurfürst von Sachsen stand, welcher der Reformation günstig gesinnt war. Daher schritt dieselbe weiter fort. A. Die Anhänger Luthers. Unter ihnen traten vier Gruppen hervor: a) Die Humanisten. Da der jüngere Humanismus schon eine kirchenfeindliche Richtung eingeschlagen hatte, so schlossen sich seine Vertreter der reformatorifchen Bewegung an. Philipp Melanchthon (Schwarzerd), geb. 1497, gest. 1560, ein Großneffe Renchlins, war bereits Luthers Begleiter bei der Leipziger Disputation gewesen. Er war Professor in Wittenberg, unterstützte Luther, indem er dessen Lehrbegriff in ein System brachte, und organisierte später das sächsische Schulwesen auf reforma-torischer Grundlage. Karlstadt stellte sich in Wittenberg an die Spitze einer fanatischen Schar, die mit Gewalt alles, was an den katholischen Gottesdienst erinnerte, aus den Kirchen ent-

Ähnliche Ergebnisse

Ähnliche Dokumente basierend auf den Feldern Extrahierte Personennamen Extrahierte Ortsnamen

1. Deutsche Geschichte mit besonderer Berücksichtigung der allgemeinen - S. 45

1918 - Leipzig : Hirt
— 45 — nommenen Ansfall getötet. Johann von Leyden, der an seine Stelle trat, führte Vielweiberei^ein und ließ sich zum König des „neuen Israel" ausrufen. Als endlich die ausgehungerte Stadt in die Hände der Feinde fiel, wurde König Johann mit seinen beiden Ministern gefangen. Nachdem man sie getötet hatte, wurden ihre Leichname in Käfigen an einem der Türme von Münster aufgehängt. Iv. Kamps und vorläufiger Sieg. 1. Warum Kaiser Karl V. gegen die Reformation nichts unternehmen konnte. Lange Jahre war Karl V. im Ausland beschäftigt. Vier Kriege hatte er mit Franzi, von Frankreich geführt. Es handelte sich wesentlich um den Besitz des Herzogtums Mailand, das Franz an sich gerissen hatte, während Karl die alten Rechte Deutschlands an Oberitalien behauptete. Franz mußte auf Mailand verzichten. Im Osten brachen die Türken unter Sultan S o l i m a n in das habsburgische Gebiet ein. 1529 belagerten sie Wien. Vor dem Reichsheer zog sich Soliman nach Ungarn zurück, von wo aus er Deutschland noch öfter bedroht hat. Da maurische Seeräuber das Mittelmeer unsicher machten, so trug Karl seine Waffen auch nach Süden. Die Hauptsitze der Piraten (= Seeräuber) waren Tunis und Algier (spr. Alschier). Karl eroberte Tunis und befreite mehr als 20 000 Christensklaven. Ein zweiter Versuch, auch den Korsaren (= Seeräubern) von Algier das Handwerk zu legen, mißlang. 2. Wie inzwischen Luther wirkte und lebte. So konnte die Reformation in Deutschland erstarken und sich befestigen. Der Schmalkal-dische Bund erweiterte sich; Württemberg, Elsaß, Baden schlossen sich dem lutherischen Bekenntnis an. Luther vollendete 1534 die Übersetzung der Heiligen Schrift und legte damit zugleich den Grund zu unserer neuhochdeutschen Sprache. Durch seine trefflichen religiösen Lieder wurde er der Vater des evangelischen Kirchenliedes und durch seine Schrift an die deutschen Ratsherren, sowie durch seinen Katechismus der Begründer der deutschen Volksschule. In seinem Hause lebte Luther glücklich. Mit großer Liebe hing er an seinen Kindern, obschon er es bei ihrer Erziehung auch an der nötigen Strenge nicht fehlen ließ. Für Notleidende hatte er immer ein teilnehmendes Herz und eine offene Hand. Seine Lebensweise war einfach; gern bewegte er sich in der freien Natur; die Mahlzeiten würzte er durch sinnreiche Rede; den Abend verschönte Musik und Gesang. 1546 ist der große Mann in seiner Vaterstadt Eisleben gestorben; in der Schloßkirche zu Wittenberg hat man ihn begraben. 3. Wodurch der Kaiser die kirchliche Einheit herstellen wollte. Nachdem Karl V. feine auswärtigen Kriege beendigt hatte, wollte er zur Erledigung der deutschen Angelegenheiten schreiten. Der kirchliche Streit sollte auf dem nach Trient ausgeschriebenen Konzil entschieden werden. Als die Protestanten die Beschickung desselben verweigerten, da griff der Kaiser zum Schwerte. Er schloß mit dem Papste einen Vertrag. Sogar den Herzog Moritzvonsachsen, der dem evangelischen Glauben angehörte, brachte der Kaiser durch Versprechungen aus seine Seite. So begann 1546 der Schmalkaldische Krieg. 6* 1534. 1548.

2. Deutsche Geschichte von den ältesten Zeiten bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 125

1911 - Freiburg im Breisgau [u.a.] : Herder
Die auswärtigen Kriege Karls Y. 125 Osten: Belgrad (am Einfluß der Save in die Donau) und die Insel Rhodus^. Dann kam Ungarn an die Reihe. Der König Ludwig, der letzte seines Stammes, verlor die Schlacht bei Mohacs (1526) und fand auf der Flucht seinen Tod. Nach entsetzlichen Verheerungen kehrte Suleiman in die Heimat zurück. b) Die Türken vor Wien. Bald darauf ließ der Sultan Erzherzog Ferdinand, dem Bruder Karls V., mitteilen, daß er ihn zu Wien aufsuchen und ganz Deutschland unterjochen werde. In einem Briefe an seinen Freund Franz I. nannte er sich „Herr aller Herrscher, Verteiler der Kronen an die Monarchen der Erde". Wirklich erschien Suleiman im Herbste des Jahres 1529 vor den Mauern Wiens. Aber er vermochte die gut verteidigte Stadt nicht einzunehmen und ließ daher aus Rache zahlreiche Gefangene teils ins Feuer werfen, teils in Stücke hauen. Bei seinem Abzüge sandte er die „Renner und Brenner" aus, welche mit den Hufen ihrer Rosse die Fluren zerstampften und überall Feuerbrände anlegten. e) Karls V. siegreiche Heerfahrt gegen Tunis und Mißerfolg in Algier. Die Hauptstärke der Türken beruhte auf ihrem Landheere, dessen Kern aus Fußtruppen, den sog. Janitscharen (= neue Soldaten)2, bestand. Aber sie besaßen auch eine Achtung gebietende Flotte, die den Handel der Europäer mit dem Orient lähmte und sich wiederholt den europäischen Küsten furchtbar machte. Außerdem belästigten kühne Seeräuber im Dienste des Sultans die benachbarten Gestade. Ein türkischer Korsar (= Seeräuber) suchte von Tunis aus die italienischen Küsten heim und schleppte zahlreiche Christen in die Knechtschaft. Karl fetzte mit einer großen Flotte nach Afrika über, eroberte Tunis und gab 20 000 Christensklaven die Freiheit wieder (1535). Unglücklich verlief die Heerfahrt, welche der Kaiser gegen türkische Seeräuber in Algier unternahm. In der zweiten Nacht nach der Landung zerstörte der Sturm einen großen Teil der Flotte und nötigte den Kaiser zur Heimkehr (1541). d) Ungarn wird eine türkische Provinz. Um diese Zeit machte Suleiman Ungarn zu einer türkischen Provinz (1541). Ein türkischer Pascha schlug seinen Sitz in Ofen auf; die dortige Marienkirche wurde in eine Moschee verwandelt. 145 Jahre hindurch bis in die Zeiten des Prinzen Eugen blieben nun die Türken im Besitze Ungarns und bedrohten aus nächster Nähe die Hauptstadt der deutschen Habsburger. 1 Die Johanniter erhielten bald nachher von Karl V. Malta angewiesen. @s waren dies junge christliche Gefangene, die man gewaltsam zum Mohammedanismus bekehrt hatte.

3. Realienbuch für die katholischen Volksschulen Württembergs - S. 65

1910 - Leutkirch : Bernklau
65 Ii. Deutsche Geschichte von 1517 —1815. 1. Die Reformation und Kaiser Karl V. Bis zum Beginn des 16. Jahrhunderts war Deutschland im Glauben einig. Es gab nur eine Kirche, die katholische. Da trat eine Spaltung ein. Ihr Urheber war Martin Luther, geboren am 10. November 1483 als Sohn eines Bergmanns in Eis- leben. Er studierte zuerst in Erfurt die Rechtswissenschaft, trat aber später in das dortige Augustinerkloster ein. Bald wurde er Priester und Professor an der neugegründeten Universität in Wittenberg. Der Ablaßstreit. Um diese Zeit verlieh der Papst denjenigen katholischen Christen, die znm Ausbau der prächtigen Peterskirche zu Rom einen Beitrag geben würden, einen vollkommenen Ablaß. Sie konnten aber den Ablaß nach der Meinung der Kirche nur gewinnen, wenn sie ihre Sünden reumütig beichteten mrd die hl. Kommunion empfingen. Mit der Verkündigung des Ablasses in Deutschland war der Dominikanermönch Tetzel beauftragt worden. Luther nahm an dessen Predigten Anstoß und schlug am Vorabeird von Allerheiligen des Jahres 1517 95 Lehrsätze über den Ablaß an die Schloßkirche zu Wittenberg an. In diesen Sätzen brachte er seine von der kirchlichen Lehre vielfach abweichenden Ansichten über den Ablaß zum Ausdruck. Sie wurden durch den Druck rasch über ganz Deutschland verbreitet und riefen große Unruhe im Volk und einen lebhaften Streit unter den Gottesgelehrten hervor. Luthers Abfall. Im Verlaufe dieses Streites trug Luther mehr und mehr Ausichten vor, die mit der kirchlichen Lehre nicht über- einstimmten. Nach vergeblichen Versuchen, ihn zur Umkehr zu be- wegen, bedrohte ihn der Papst mit dem Banne, wenn er nicht binnen 60 Tagen Widerruf leiste. Luther aber, anstatt zu widerrufen, ver- brannte die päpstliche Bulle vor dem Elstertor in Wittenberg. Damit hatte er sich völlig von der Kirche losgesagt. Karl V. In Deutschland regierte damals noch Maximilian I., ein Herrscher, „weise im Rat, tüchtig in der Tat, rasch zum Handel, mutig ohne Wandelch Nach seinem Tode 1519 wurde Karl V. ein- stimmig zum Kaiser erwählt. Karl war der mächtigste Fürst seiner Zeit. Im Besitze der österreichisch-deutschen Länder, der Niederlande, Neapels, Spaniens und der in Amerika erworbenen Länder konnte er sich rühmen, daß in seinen Staaten die Sonne nicht untergehe. Er lenkte die Geschicke seines Reiches mit Umsicht und Tatkraft. In vier siegreichen Feldzügen wandte er sich gegen König Franz I. von Frank- reich, in zwei Zügen gegen die nordafrikanischen Räuber in Tunis und Algier. Der Reichstag zu Worms. Im Jahre 1521 hielt Kaiser Karl V. seinen ersten glänzenden Reichstag zu Worms. Er sah in der Neuerung Realienbuch. g

4. Deutsche Geschichte - S. 110

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
110 Das Zeitalter der religisen Kmpfe 15191648. immer knapper wurden und unter den Belagerten Hungersnot ausbrach. Endlich gelang es im Jahre 1535 den Bischflichen unter Beihilfe von Verrtern, in die Stadt einzudringen und sie nach hartem Kampfe einzunehmen. Bockelson und seine Genossen wurden unter groen Martern hin-gerichtet, und noch heute sieht man an einem der Kirchtrme Mnsters die eisernen Kfige, in denen man ihre Leichen aufgehngt hatte. Die Be-vlkerung aber wurde wieder zum alten Glauben zurckgefhrt. Karls V. Kriege. Segen Tunis y 117. Indessen hatte Karl V. eine Reihe uerer Kriege zu führen. Zwei Feldzge unternahm er gegen die trkischen Seeruber, welche von den sogenannten Barbareskenstaaten Tunis und Algier aus das westliche Mittelmeer beherrschten, die Ksten unsicher machten und den Handel lahm-legten. Auf dem ersten Feldzug wurde Tunis unter Beihilfe der sich emprenden Christensklaven genommen und groe Beute gemacht. Dagegen miglckte ein Zug gegen Algier vllig; Strme vernichteten einen Teil der Flotte, und nur mit Mhe konnte der Kaiser die Reste des Heeres nach Spanien zurckfhren. Kricg^gegen Karl hatte ferner einen dritten und vierten Krieg gegen 5 h Franzi, zu führen; erft'1544 wurde ein Friede geschlossen, in dem Franz endgltig auf Italien verzichtete. Im nchsten Jahre kam auch ein Waffen st ill st and mit Sulei-man zustande, dem freilich ein groer Teil Ungarns mitsamt der Hauptstadt Ofen berlassen werden mute. Karl V. konnte endlich daran denken, den lange geplanten Glaubenskrieg gegen die deutschen Protestanten zu fuhren. I C. Pom schmalkaldischen Kriege bis zum Augsburger Religionsfrieden. 15461555. Der schmalkaldische Krieg. 15461547. Grnde und 118. Vorgeschichte des Krieges. Luthers Tod. Mit tiefstem Wider-willen hatte Karl das Anwachsen des Protestantismus gesehen, nicht als katholischer Christ allein, sondern auch als Kaiser; denn in jeder Krftigung des Protestantismus mute er eine Verstrkung des Widerstandes gegen seine kaiserliche Gewalt sehen. Er hoffte jetzt, durch einen glcklichen Krieg in Deutschland die Glaubenseinheit und zugleich das Ansehen des Kaisertums wiederherzustellen. Einen Anla zum Kriege bot ihm die Weigerung der evangelischen Fürsten das Konzil zu besuchen, das eben jetzt im Jahre

5. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 143

1875 - Münster : Coppenrath
— 143 — ten Reichsstadt erschien, deren bestürzte Einwohner er aufforderte, sich zu ergeben. Die Bürger waren von aller Hülfe verlassen, viele Kaufleute befanden sich der Frankfurter Messe halber außerhalb der Stadt, und um das Unglück voll zu machen, hatten sich einige einflußreiche Bürger sogar vom französischen Könige bestechen lassen. So ward durch räuberischen Ueberfall und den schmählichen Verrath weniger Bewohner das vom Reiche leider im Stiche gelassene Straßburg den Deutschen entrissen, so ging eine Stadt verloren, deren hohe Wichtigkeit einst Kaiser Karl V. durch den denkwürdigen Ausspruch gekennzeichnet hatte: wenn Wien und Straßburg zugleich in Gefahr wären, so würde er Wien aufgeben, um Straßburg zu retten! Das mißhandelte Reich und die beeinträchtigten Reichstände wandten sich mit lauten Klagen an den Kaiser und baten um Hülfe. Damals saß Leopold I. auf dem Throne, der Nachfolger Ferdinands Iii. Als dieser dem französischen Hofe billige Gegenvorstellungen machte, stellte sich Ludwig höchst verwundert, wie noch Jemand an seinem guten Rechte hieran zweifeln könne. Um aber doch den äußeren Schein der Billigkeit nicht zu verletzen, versprach er, daß man auf einer Versammlung zu Frankfurt die Gegengründe gemeinschaftlich prüfen wolle. Allein die hier gepflogenen Unterhandlungen blieben ohne Erfolg. Ludwig's Gesandte wichen mit französischer Glätte allen Gegenvorstellungen aus und überreichten ihre Forderungen schriftlich und zwar, das erste Mal, in französischer Sprache, ungeachtet früher bei allen öffentlichen Verhandlungen nur die lateinische gebraucht worden war. Alle Gegenvorstellungen der kaiserlichen Bevollmächtigten gegen diese anmaßende Neuerung wiesen die französischen mit der kalten Erklärung zurück: „so sei es der Wille des Königes." Der Kaiser, welcher wegen ausgebrochener Unruhen in Ungarn und wegen eines von Ludwig selbst beförderten Türkenkrieges gegen diese übermüthigen Franzosen die Waffen nicht ergreifen konnte, mußte sich zu einem Waffenstillstände auf zwanzig Jahre bequemen. Ludwig blieb im Besitze aller gemachten Reunionen! Um seiner Macht auch Achtung auf dem Mittelmeere zu verschaffen, ließ er Algier und Tripolis bombardiren und auch das kaiserlich gesinnte Genua schrecklich verwüsten. Aufhebung des Edictes von Nantes (1685). —Ludwig ging in seinen Gewaltstreichen immer weiter. Jetzt schwang er die Geißel gegen die Resormirten und hatte nichts Geringeres im Sinne, als sie

6. Deutsche Geschichte vom Beginn der Neuzeit bis zur Thronbesteigung Friedrichs des Großen - S. 151

1913 - Freiburg im Breisgau [u.a.] : Herder
Karl V. 151 dem sein Bruder Karl V. die deutsch-sterreichischen Lnder des Hauses Habsburg bertragen hatte. b) Die Trken vor Wien. Bald darauf lie der Sultan Ferdinand mitteilen, da er ihn zu Wien aufsuchen und ganz Deutschland unterjochen werde. In einem Briefe an seinen Freund Franz I. nannte er sich Herr aller Herrscher, Verteiler der Kronen an die Monarchen der Erde". Wirklich erschien uleiman im Herbste des Jahres 1529 Vrden Mauern Wiens. 1529 Aber er vermochte die gut verteidigte Stadt nicht einzunehmen und lie daher aus Rache zahlreiche Gefangene teils ins Feuer werfen teils in Stucke hauen. Bei seinem Abzge sandte er die Renner und Brenner" aus, welche mit den Husen ihrer Rosse die Fluren zerstampften und berall Feuerbrnde anlegten. Wieder vergingen drei Jahre, und der Sultan erschien von neuem im Felde (1532). Dieses Mal zog er sich vor dem Reichsheere, das Karl persnlich bei Wien gesammelt hatte, zurck. Zapolya aber blieb im Besitze Ungarns. c) Karls V. siegreiche Heerfahrt gegen Tunis und Mierfolg in Algier. Die Hauptstrke der Trken beruhte auf ihrem Landheere, dessen Kern aus Futruppen, den sog. Janitscharen ( neue Soldaten)1, bestand. Aber sie besaen auch eine Achtung gebietende Flotte, die den Handel der Europer mit dem Orient lhmte und sich wiederholt den europischen Ksten furchtbar machte. Auerdem belstigten khne Seeruber im Dienste des Sultans die benachbarten Gestade. Ein solcher war Chaireddin, genannt Barbarossa, der von Tunis aus die italienischen Ksten heimsuchte und zahlreiche Christen in die Knechtschaft schleppte. Karl setzte mit einer groen Flotte nach Afrika der, eroberte Tunis und gab 20000 Christensklaven die Freiheit wieder (1585). Unglcklich verlief die Heerfahrt, welche der Kaiser gegen Algier unternahm, wo ein anderer trkischer Korsar ( Seeruber) sich eingenistet hatte. In der zweiten Nacht nach der Landung zerstrte der Sturm einen groen Teil der Flotte und ntigte den Kaiser zur Heim-kehr (1541). d) Ungarn wird eine trkische Provinz. Nach dem Tode seines Schtzlings Zapolya machte uleiman Ungarn (etwa 2/3 des ganzen Landes) zu einer trkischen Provinz (1541). Ein trkischer Pascha schlug seinen Sitz in Ofen auf; die dortige Marienkirche wurde in eine Moschee verwandelt. 145 Jahre hindurch bis in die Zeiten des Prinzen Eugen blieben 1 kmren dies junge christliche Gefangene, die man gewaltsam zum Mohamme- danismus bekehrt hatte.

7. Die Neuzeit bis zum Tode Friedrichs des Großen - S. 29

1918 - Leipzig : Hirt
A. Die Zeit der Reformation. 29 ertrank auf der Flucht, und da er keine Kinder hinterlie, fielen seine Lnder an den Gemahl seiner Schwester Anna, Karls V. Bruder Ferdinand. Von da an blieben Bhmen und Ungarn dauernd mit sterreich vereinigt. Ein groer Teil Ungarns war freilich noch in der Hand der Trken. So-liman gedachte sogar den Halbmond auf dem Stephansdom aufzupflanzen und seine Rosse im Rhein zu trnken". Mit einem gewaltigen Heer erschien er vor Wien (1529); aber seine Angriffe zerschellten an den Mauern der Stadt und ihren tapfern Verteidigern. Vom trkischen Sultan ermuntert, machten nordafrikanische Seeruber-unter ihrem Fürsten Chaireddin Barbarossa von Tunis und Algier aus das westliche Mittelmeer unsicher; sie plnderten die italienischen und spanischen Ksten und schleppten die Bewohner in die Sklaverei. Karl V. sah es als seine Pflicht an, diesem Unwesen ein Ende zu machen, und setzte mit einer groen Flotte nach Afrika der. Er besiegte die See-ruber, eroberte trotz aller Mhseligkeiten in dem heien Lande Tunis und befreite 20000 Christensklaven, die ihm durch einen erfolgreichen Auf-stand in der Stadt gute Dienste geleistet hatten. Spter (1541) unternahm Karl V. einen neuen Zug gegen die See-ruber, diesmal gegen Algier, aber ohne jeden Erfolg; ein Sturm ver-uichtete einen groen Teil seiner Flotte und zwang ihn zur Rckkehr. Im Jahre nach dem Frieden von Crespy gelang es Karl V., einen Waffenstillstand mit Soliman abzuschlieen. Dabei siel der grte Teil Ungarns mit der Hauptstadt Ofen an den Sultan und blieb bis in die Zeiten Prinz Eugens eine trkische Provinz. 6. Karl V. und die Reformation. Der Schmalkaldische Krieg (15461547). Die auswrtigen Kriege 26. waren beendet. Jetzt konnte Karl V. mit aller Macht daran gehen, die Protestanten wieder mit der alten Kirche zu vereinigen. Da mehrere von ihm veranstaltete Religionsgesprche nicht die erwnschte Wirkung hatten, entschied er sich fr den Weg der Waffen. Anla dazu gab ihm die Weige-rung der Protestanten, das vom Papste 1545 nach Trient berufene Konzil zu beschicken; denn sie frchteten, dort von den italienischen Prlaten ber-stimmt zu werden. Luther erlebte den Ausbruch des Krieges nicht mehr. Whrend er in seiner Heimatstadt Eisleben weilte, um einen Streit der Grafen von Mansfeld zu schlichten, starb er unerwartet am 18. Februar 1546. Seine Leiche wurde nach Wittenberg bergefhrt und in der Schlokirche beigesetzt. Im folgenden Sommer brach der Krieg aus. Die Hupter des Schmal-kaldischen Bundes, Kurfürst Johann Friedrich von Sachsen, der Sohn und Nachfolger Johanns des Bestndigen, und Landgraf Philipp von Hessen, weder untereinander noch mit den brigen Bundesmitgliedern einig, kamen nicht einmal dazu, einen Oberfeldherrn zu ernennen. Karl V. dagegen sicherte sich nicht nur die Hilfe des Papstes, sondern zog auch die

8. Die neuere Zeit - S. 46

1855 - Koblenz : Baedeker
46 Das osmanische Reich auf dem Gipfel seiner Macht. Romanow (1613—1762) den Thron mit unumschränkter erblicher Gewalt. 8- 13- Das osmanische Reich. Das osmanische Reich gelangte zu seiner höchsten Macht unter Solyman Ii. (1520—1566) mit dem Beinamen der Prachtlie- bende, dem größten aller osmanischen Sultane, welcher mit seinen furchtbaren Armeen und Flotten die Eroberungen seiner Vorgänger fortsetzte. Zunächst wurde die von den Johannitern besetzte Insel Rhodus eingenommen, die Ritter capitulirten nach einer hartnäckigen Vertheidigung (40,000 Türken fielen) und nach der Einäscherung ihrer Stadt auf freien Abzug und erhielten von Karl V. Malta. Sechsmal zog Solyman selbst nach Ungarn, theils um Beute und Eroberungen zu machen, theils um die Fürsten von Siebenbürgen in ihren Ansprüchen auf Ungarn zu unterstützen: auf dem letzten Zuge starb er bei der Belagerung der Festung Sigeth. Zwischen diese Züge fällt: 1) die Eroberung von Algier, Tunis und Tri- polis durch den Corsaren Chaireddin Barbarossa; Tunis ging zwar wieder an Karl V. verloren (s. S. 22), ward aber später wieder erobert. 2) die Wegnahme der venetianischen Besitzungen in Morea und ihrer meisten Inseln im Archipelagus, 3) die Eroberung Yemens im südlichen Arabien, 4) zwei Kriege mit Persien, welche mit der Eroberung Georgiens endeten. Nach solchen Kriegsthaten erstreckte sich Solyman's Reich Z von Algier und dem adriatischen Meere bis jenseits des Tigris (mit Ausnahme einiger Inseln) und von den Karpaten, dem Dniestr und der Mündung des Don's bis zum südlichen Aegypten und Arabien. Nicht minder ausgezeichnet war seine Thätigkeit m den Geschäften des Frie- dens: Ordnung und Sicherheit wurden in dem weiten Reiche hergestellt, das gänz- lich gesunkene Ansehen der Gerichtshöfe gehoben, die Kriegszucht verbessert, ein Sy- stem der Finanzverwaltung eingeführt und selbst Kunst und Wissenschaft geachtet und gefördert. Unter seinen kraftlosen Nachfolgern, welche die bezwungenen Nationen, statt ste mit der herrschenden zu verschmelzen, nur durch Erpressungen und Entkräftung in Gehorsam zu erhalten suchten und mit stolzer Verachtung die Annahme europäischer Cultnr verschmäh- i) S. v. Spruner's historisch-geographischer Handatlas, 63. Karte.

9. Hilfsbuch für den Unterricht in der Deutschen Geschichte - S. 151

1896 - Freiburg im Breisgau [u.a.] : Herder
2. Karl V. 151 dem sein Bruder Karl V. die deutsch-österreichischen Länder des Hauses Habsburg übertragen hatte. b) Tie Türken vor Wien. Bald darauf ließ der Sultan Ferdinand mitteilen, daß er ihn zu Wien aufsuchen und ganz Deutschland unterjochen werde. In einem Briefe an seinen Freund Franz I. nannte er sich „Herr-aller Herrscher, Verteiler der Kronen an die Monarchen der Erde". Wirklich erschien Suleiman im Herbste des Jahres 1529 vor den Mauern Wiens. Aber er vermochte die gut verteidigte Stadt nicht einzunehmen und ließ daher aus Rache zahlreiche Gefangene teils ins Feuer werfen, teils in Stücke hauen. Bei seinem Abzüge sandte er „die Renner und Brenner" aus, welche mit den Hufen ihrer Rosse die Fluren zerstampften und überall Feuerbrande anlegten. Wieder vergingen drei Jahre, und der Sultan erschien von neuem im Felde (1532). Dieses Mal zog er sich vor dem Reichsheere, das Karl persönlich bei Wien gesammelt hatte, zurück. Zapolya aber blieb im Besitze Ungarns. c) Karls V. siegreiche Heerfahrt gegen Tunis und Mißerfolg in Algier. Die Hauptstärke der Türken beruhte auf ihrem Landheere, dessen Kern aus Fußsoldaten, den sogen. Janitscharen (= neue Soldaten)1, best (Al). Aber sie besaßen auch eine Achtung gebietende Flotte, die den Handel der Europäer mit dem Orient lähmte und sich wiederholt den europäischen Küsten furchtbar machte. Außerdem belästigten sühne Seeräuber im Dienste des Sultans die benachbarten Gestade. Ein solcher war Chaireddin, genannt Barbarossa, der von Tunis aus die italienischen Küsten heimsuchte und zahlreiche Christen in die Knechtschaft schleppte. Karl setzte mit einer großen Flotte nach Afrika über, eroberte Tunis und gab 20 000 Christensklaven die Freiheit wieder (1535). Unglücklich verlief die Heerfahrt, welche der Kaiser gegen Algier unternahm, wo ein anderer türkischer Korsar (—Seeräuber) sich eingenistet hatte. In der zweiten Nacht nach der Landung zerstörte der Sturm einen großen Teil der Flotte und nötigte den Kaiser zur Heimkehr (1541). V d) Ungarn wird eine türkische Provinz. Nach dem Tode seines Schützlings Zapolya machte Suleiman Ungarn (etwa 2/3 des ganzen Landes) zu einer türkischen Provinz (1541). Ein türkischer Pascha schlug seinen Sitz in Ofen auf; die dortige Marienkirche wurde in eine Moschee verwandelt. 145 Jahre hindurch bis in die Zeiten des Prinzen Eugen blieben 1 Es waren dies junge christliche Gefangene, die man gewaltsam zum Moham- medanismus bekehrt hatte.

10. Deutsche Geschichte vom Beginn der Neuzeit bis zur Thronbesteigung Friedrichs des Großen - S. 151

1905 - Freiburg im Breisgau [u.a.] : Herder
Karl V. 151 dem sein Bruder Karl V. die deutsch-sterreichischen Lnder des Hauses Habsburg bertragen hatte. b) Die Trken vor Wien. Bald darauf lie der Sultan Ferdinand mitteilen, da er ihn zu Wien aufsuchen und ganz Deutschland unterjochen werde. In einem Briefe an seinen Freund Franz I. nannte er sich Herr aller Herrscher, Verteiler der Kronen an die Monarchen der Erde". Wirk-lich erschien Suleiman im Herbste des Jahres 1529 vor den Mauern Wiens. Aber er vermochte die gut verteidigte Stadt nicht einzunehmen und lie daher aus Rache zahlreiche Gefangene teils ins Feuer werfen, teils in Stcke hauen. Bei seinem Abzge sandte er die Renner und Brenner" aus, welche mit den Hufen ihrer Rosse die Fluren zerstampften und berall Feuerbrnde anlegten. Wieder vergingen drei Jahre, und der Sultan erschien von neuem im Felde (1532). Dieses Mal zog er sich vor dem Reichsheere, das Karl persnlich bei Wien gesammelt hatte, zurck. Zapolya aber blieb im Be-sitze Ungarns. c) Karls V. siegreiche Heerfahrt gegen Tunis und Mierfolg in Algier. Die Hauptstrke der Trken beruhte auf ihrem Landheere, dessen Kern aus Fusoldaten, den sog. Janitscharen ( neue Soldaten) bestand. Aber sie besaen auch eine Achtung gebietende Flotte, die den Handel der Europer mit dem Orient lhmte und sich wiederholt den europischen Ksten furchtbar machte. Auerdem belstigten khne See-ruber im Dienste des Sultans die benachbarten Gestade. Ein solcher war Chaireddin, genannt Barbarossa, der von Tunis aus die italieni-schen Ksten heimsuchte und zahlreiche Christen in die Knechtschaft schleppte. Karl setzte mit einer groen Flotte nach Afrika der, eroberte Tunis und gab 20000 Christensklaven die Freiheit wieder (1535). Unglcklich verlief die Heerfahrt, welche der Kaiser gegen Algier unternahm, wo ein anderer trkischer Korsar ( Seeruber) sich eingenistet hatte. In der zweiten Nacht nach der Landung zerstrte der Sturm einen groen Teil der Flotte und ntigte den Kaiser zur Heim-kehr (1541). d) Ungarn wird eine trkische Provinz. Nach dem Tode seines Schtzlings Zapolya machte Suleiman Ungarn (etwa 2/3 des ganzen Landes) zu einer trkischen Provinz (1541). Ein trkischer Pascha schlug seinen Sitz in Ofen auf; die dortige Marienkirche wurde in eine Moschee ver-wandelt. 145 Jahre hindurch bis in die Zeiten des Prinzen Eugen blieben 1 Es waren dies junge christliche Gefangene, die man gewaltsam zum Moham- medanismus bekehrt hatte.

11. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 74

1900 - Karlsruhe : Lang
— 74 — gab es keinen langen Kampf; die Führer der Bauern liefen meist feige davon, und die ungeordneten Bauernhaufen konnten den geübten Kriegsleuten nicht widerstehen. Zn Hunderten und zu Tausenden wurden die Bauern auf dem Schlachtfelde und auf der Flucht niedergehauen, erstochen und erschossen. Von denen, welche in ihre Heimat zurückkamen, wurden viele vor Gericht gestellt und erlitten den Tod durch Henkershand. Als der Aufstand niedergeschlagen war, lagen mehr als tausend Klöster und Schlösser in Asche; unzählige Dörfer waren verwüstet, die Felder lagen unbebaut, mehr als 150 000 Menschen hatten ihr Leben gelassen, und der Druck, den die Bauern nun zu leiden hatten, war größer als je zuvor. 3. Kriege gegen die Türken. Im Jahre 1526 fielen die Türken mit einem gewaltigen Heere in Ungarn ein. Der ungarische König Ludwig Ii. konnte ihnen nur 30 000 Mann entgegenstellen und verlor bei Mohatsch Schlacht und Leben. Hierdurch kam der größte Teil von Ungarn unter die Botmäßigkeit der Türken. Der Sultan Solyman der Prächtige gedachte auch Deutschland zu erobern. Das schien nicht allzu schwer; denn Kaiser Karl V. hatte fortwährend gegen den französischen Kömg zu kämpfen, und sein Bruder Ferdinand, des Kaisers Stellvertreter im deutschen Reiche, hatte nicht die Macht, die selbstsüchtigen und uneinigen Reichsstände zu einer gemeinsamen Unternehmung zu bringen. Der Sultan rückte (1529) mit einem gewaltigen Heere vor Wien und belagerte und bestürmte die Stadt drei Wochen. Allein die Bürgerschaft verteidigte sich unter dem Befehle des Grasen Nikolaus von Salm mit solcher Tapferkeit, daß die Türken mit großem Verluste abziehen mußten. Die Türken bedrohten nicht nur die Ostgrenze des Reiches, sondern sie machten auch mit ihren Schiffen das Mittelländische Meer unsicher. Der Seeräuber Hayreddiu Barbarossa eroberte Algier und Tunis; von bort aus machte er Raubzüge nach den Küsten von Sizilien, Italien und Spanien und schleppte viele Tausend Männer, Frauen und Kinder in die Sklaverei. Kaiser Karl zog daher im Jahre 1535 mit einer starken Flotte nach Afrika, eroberte Tunis und befreite 20000 Christensklaven. Ein zweiter Zug, den er 1541 nach Afrika unternahm, lief unglücklich ab, weil feine Flotte und fein Heer durch furchtbare Stürme litten. 4. Der fchmalkaldifche Krieg. Oft und lange hat sich Kaiser Karl V. darum bemüht, daß eine allgemeine Kirchenversammlung zur Abstellung der kirchlichen Mißbräuche und zur Aufhebung der Kirchenspaltung vom Papste berufen werde. Endlich, im Jahre 1545, wurde die Kirchenversammlung zu Trient eröffnet. Der Kaiser forderte die Reichs-

12. Deutsche Geschichte bis zum Westfälischen Frieden - S. 213

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
Karl V. und die Reformation. 213 1483, 10. Nov. ' 1517, 31. Okt. 1518 1519 1520, 10. Dez. 1519—1556 1519-1532 152^ 1524 — 1525 1525 1521 — 1525 1525 1526 1526 Balboa entdeckt die Südsee; Magalhaes unternimmt die erste Weltumsegelung. Eroberung von Mexiko durch Cortez, von Peru durch Pizarro. b) Umwandlung d e s Heerwesens (Lands- knechte, Schießpulver) und Staatswesens (Sieg des Absolutismus über das Lehnswesen). c) Das Zeitalter d e s Humanismus und der Renaissance. d) D ie Erfindung der Buchdruckerkunst. e) Di e Reformation. Martin Luther zu Eisleben geboren. — 1501 Universität Erfurt. — 1505 Eintritt in das Augustiner Kloster. Berufung nach Wittenberg. Reise nach Rom. Die 95 Thesen. Verhör durch Cajetan zu Augsburg. Disputation mit Eck zu Leipzig. — Ulrich Zwinglis Reformation in Zürich. Luther verbrennt die Bannbulle. 1. Karl V. und die Reformation. Er sie Periode: bis zum Nürnberger Religionsfrieden. Luther vor dem Wormser Reichstag; das Wormser-Edikt' Luther auf der Wartburg. Die Schwarmgeister in Wittenberg. -■ Die Erhebung und der,Tojp Sicki^ens. [/ Der große Bauer nlk.ri^e g. Sneg des Truchseß von Waldburg bei Könimofen; Niederlage Thomas Münzers bei Frankenhausen. Reformation und Säkularisation von Preußen. V?1 Karls erster Krieg mitfranz I. von Frankreich. Schlacht bei Pavia. Franz gefangen. Der er sie Reichstag von Speie r.^-Die J/, , Organisation evangelischer Landeskirchen. Tod Ludwigs von Ungarn und Böhmen bei Mohacs/ Ferdinand erbt Böhmen und Ungarn. ! Georg-Eckart-tnstltut für internationale Schuf buchs orschung Braunschweig Schulbuchbibliothek

13. Leitfaden zur Weltgeschichte - S. 588

1804 - Braunschweig : Verl. der Schulbuchh.
588 Algier, * Algier. I. Nachdem die Araber ihre Macht durch inner;, liche Uneinigkeiten geschwächt hatten, eroberten die Spa; nier im Anfänge des r6len Jahrhunderte die Stadt Al; gier mit ihrem Gebiet. Ader 1516 riefen die Algierer den türkischen Sseheld, Aruk ; Varbarussa,gr g en die Spanier zu Hülse, der sich auch, mit Hülfe türkischer Kriegsvölker der Stadt bemächtigte. — Nach seinem Tode wurde sein Bruder Scheredin von den zu Algier be; Endlichen Türken zum König von Algier ausgerufe». Aber er übertrug (1520) sein Reich dem türkischen Kaiser, Selim I., und verlangte nur Pascha, oder Statthalter, von Algier zu seyn. Selim nahm dieses Erbieten an und schickte sogleich einen Hausen Janitscharen zur Be; satzung. — Im Jahr 1541 zog Kaiser Karl V mit einer großen Macht gegen Algier; aber der größte Theil seiner Flotte wurde durch Sturm vernichtet. Ii. Nach Scheredins Tode blieb Algier unter der Hoheit des türkischen Kaisers und unter der Herrschaft des zu Algier befindlichen türkischen Kricgsvolks, welches einen vom Kaiser ernannten Pascha an der Spitze halte. Als Liese Pascha's zu eigenmächtig verfuhren, so baten die tür; kischen Kriegsleute zu Algier den Kaiser um Erlaubniß, sich selbst ein Oberhaupt unter dem Namen Dei (Oheim) wählen zu dürfen. Dtrß wurde bewilligt. — Seit dieser Zeit sieht der algierische Staat völlig unter der zu Algier befind; lichen türkischen Miliz. Sie rckcutitt sich selbst, wählt den Dei, setzt ihn ein und ab und er darf ohne ihre Einwil; ligung nichts unternehmen. Die Pforte setzt zwar auch noch einen Pascha; aber er ist ohne Macht. — Das Gebiet der algierischen Republik ist etwa ioo Meilen lang

14. Memorierstoff aus der deutschen und bayerischen Geschichte für Mittelschulen - S. 77

1893 - Regensburg : Bauhof
— 77 — Gleichzeitig kämpfte er mit den Türken, welche den sieben-bürgischen Woiwoden Johann von Zapolia gegen seinen Bruder Ferdinand (der 1526 seinem Schwiegervater Ludwig Ii. als König von Böhmen und Ungarn gefolgt war) unterstützten. Auch schiffte er nach den afrikanischen Küstenländern Tunis und Algier hinüber, um deren Bewohner, die durch Seeräuberei das Mittelmeer beunruhigten, zu züchtigen. Das wichtigste in Karls V. Regierungszeit fallende Ereignis ist die Reformation. a) Veranlassung. — Der Dominikanermönch Johann Tetzel verkündigte einen durch Papst Leo X. behufs Ausbaues der Peterskirche zu Rom ausgeschriebenen Ablaß. Dr. Martin Luther (Augustinermönch und Professor der Theologie zu Wittenberg, geboren 1483 zu Eisleben) trat öffentlich gegen den Ablaß auf. Zugleich schlug er im Jahre 1517 an die Schloßkirche zu Wittenberg 95 Thesen an, die ebenfalls vornehmlich gegen die Ablaßlehre gerichtet waren. Der Papst verwarf 41 derselben und forderte Luther auf, sie vor dem päpstlichen Legaten zu Augsburg zu widerrufen. Luther erschien zwar in Augsburg, widerrief aber nicht. Auch der päpstliche Gesandte von Miltitz, ein sächsischer Edelmann, vermochte ihn nicht zur Nachgiebigkeit zu bewegen. Als später eine Disputation zwischen Luther und dessen Hauptgegner Dr. Eck, die zu Leipzig stattfand, den religiösen Streit noch heftiger entfachte, belegte der Papst ersteren mit dem Kirchenbanne. Luther verbrannte die päpstliche Bannbulle vor dem Elsterthore ^ zu Wittenberg und sagte sich dadurch thatsächlich von der katholischen Kirche los. b) Der Reichstag zu Worms. — Zur Schlichtung dieser Religionsstreitigkeiten berief Kaiser Karl V. im Jahre 1521 den Reichstag nach Worms und forderte Luther zur Verantwortung auf. Luther erschien, war aber zum Widerruf seiner Lehren nicht zu bewegen und wurde deshalb durch das „Wormser Edikt" in die Reichsacht erklärt. — Sein Gönner, der Kurfürst Friedrich von Sachsen, ließ

15. Die Neuzeit - S. 24

1905 - Bamberg : Buchner
24 - a) den zweiten Trkenkrieg (1532); b) den Zug gegen Tunis (1535); c) den dritten Krieg gegen Franz I. (153638) mit gleichzeitiger Erneuerung des Trkenkrieges; d) den Zug gegen Algier (1541); e) den vierten (letzten Krieg) gegen Franz I. (154244), mit gleich-zeitiger Fortdauer des Trkenkrieges. Das Haus Habsburg behauptete in diesen Kriegen seine Stellung gegenber Frankreich, konnte aber den Trken Ungarn nicht entreien; der Zug gegen Tunis war ein glcklicher, der Zug gegen Algier ein unglcklicher Versuch, die kulturfeindliche Macht des Islams aus dem westlichen Mittel-meer einzuschrnken. a) Als Soliman, auf die Uneinigkeit der Deutschen rechnend, im Jahre 1532 durch Ungarn heranzog, konnte der Kaiser, der mittlerweile seinen Frieden mit den Protestanten gemacht hatte, (bei Wien) ein Heer von 80 000 Mann ins Feld stellen. Die Trken, bereit Vortruppen bis nach Steiermark gelangt waren, traten einen eiligen Rckzug an. Der kaiserliche Admiral Andreas Doria siegte der die trkische Flotte in den griechischen Gewssern. b) Der Zug nach Tunis (1535) mit einer spanisch-italienischen Flotte war gegen Chaireddin (von den Italienern Barbarossa zubenannt) gerichtet, welcher dort als Vasall des trkischen Sultans einen Seeruberstaat begrndet hatte. Die Johanniter, welchen Karl V. fr das (1522) an die Trken verlorene Rhodus die Insel Malta berlassen hatte (davon Malteser"), konnten gegen die Korsaren nichts ausrichten. Karl V. landete von gltart aus vor Goletta (an der Sttte des alten Karthago), erstrmte diese Seefeste und zog dann gegen Tunis, wo eine Erhebung der Christensklaven seinem Unternehmen Vorschub leistete. Karl berlie Tunis einem einheimischen Fürsten, während Goletta (bis 1574) im Besitze Spaniens blieb. Nach diesem gelungenen Kreuzzug" dachte Karl V. an eine grere Unternehmung gegen Konstantinopel. c) Als durch Franz Ssorzas Tod (1535) das Herzogtum Mailand ein er-ledigtes Reichslehen wurde, erneuerte der franzsische König seine Ansprche auf dasselbe. Er besetzte einen Teil von Savoyen, auf welchen er von seiner Mutter her Anrecht zu haben glaubte, und verbndete sich nunmehr offen mit dem Sultan, um die Habsburgische Macht von zwei Seiten zu bedrohen. Karl V. unternahm (1536) einen Einfall in Sdfrankreich, welcher aber wie vor 12 Jahren milang. Der Papst (Paul Iii. Faruese) vermittelte einen Waffenstillstand (zu Nizza 1538), in welchem beide Fürsten sich ihre Ansprche vorbehielten (Begegnung des Kaisers mit Franz I. zu A i g n e s m o r t e s). Doch verlieh Karl V. 1540 das Herzogtum Mailand seinem in Spanien erzogenen Sohn Philipp, vorerst als deutsches Reichs-leheu. Der gleichzeitige Trkenkrieg (153745) wurde von Ferdinand mit Hilfe eines Reichsheeres ohne Nachdruck und Erfolg gefhrt; nach Zspolyas Tod (1540) eroberten die Trken fast ganz Ungarn; Ferdinand mute fr den klierten Teil des ungarischen Landes, welcher ihm verblieb, einen jhrlichen Tribut zahlen (seit 1545). d) Karls V. Zug gegen die Seeruber von Algier (1541) schlug infolge der Unbilden der Witterung gnzlich fehl.

16. Deutsche Geschichte für die mittleren Klassen - S. 125

1906 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
125 Martern hingerichtet, und noch lange sah man an einem der Kirchtrme Mnsters die eisernen Kfige, in denen man ihre Leichen aufgehngt hatte. Die Bevlkerung aber wurde wieder zum alten Glauben zurckgefhrt. Karls Y. Kriege 126. Indessen hatte Karl V. eine Reihe uerer Kriege zu führen. Zunchst entschlo er sich als Beherrscher Italiens und Spaniens die trkischen Seeruber zu bekmpfen, welche von den sogenannten Barbareskenstaaten Tunis und Algier aus das westliche Mittelmeer beherrschten, die Ksten unsicher machten und den Handel lahm legten. Es folgte ein dreijhriger Krieg gegen Franz I., der sich damals nicht scheute ein Bndnis mit dem trkischen Sultan gegen Karl zu schlieen; er verlief ohne wesentliche Ergebnisse. Wiederum machte darauf im Jahre 1541 der Kaiser eine Unternehmung gegen die trkischen Seeruber; er griff diesmal Algier an. Aber der Zug miglckte vllig; Strme ver-Zug nach nichteten einen Teil der Flotte, und auch die gelandeten Truppen gerieten in groe Gefahr. Nur mit Mhe konnte der Kaiser die Reste des Heeres nach Spanien zurckfhren. Im nchsten Jahre brach ein vierter Krieg gegen Franz I. aus,fir^tegrcge: der auch diesmal im Bunde mit dem Sultan und mit den Barbaresken Franzi, stand; im Jahre 1544 aber wurde ein Friede geschlossen, in dem Franz endgltig auf Italien verzichtete. Im nchsten Jahre kam auch ein Waffen st ill st and mit S u l e i -man zustande, dem freilich ein groer Teil Ungarns mitsamt der Hauptstadt Ofen berlassen werden mute. Karl V. konnte endlich daran denken, den lange geplanten Glaubenskrieg gegen die deutschen Protestanten zu führen. C. Vom schmalkaldischen Kriege bis zum Augsburger Religionsfrieden. 15461555. Der schmalkaldische Krieg. 15461547. 127. Vorgeschichte des Krieges. Luthers Tod. Mit tiefstem Wider-rnde und willen hatte Karl das Anwachsen des Protestantismus gesehen, nicht als Krtegcs. katholischer Christ allein, sondern auch als Kaiser; denn in jeder Krftigung des Protestantismus mute er eine Verstrkung des Widerstandes gegen seine kaiserliche Gewalt sehen, die unzertrennlich mit der Geltung der rmischen Kirche verbunden schien. Er hoffte jetzt durch einen glcklichen Krieg in Deutschland die Glaubenseinheit und zugleich das Ansehen des Kaiser-

17. Grundriß der deutschen Geschichte - S. 114

1882 - München : Lindauer
114 empfing 1530 zu Bologna lspr. Bolonja) aus den Hnden des Papstes die Kaiserkr one. Sein Bruder Ferdinand ward 1531 als rmischer König gewhlt und gekrnt. Hneg mit dem Suff im Sofynmn, 1529-1532. Noch während des ersten Krieges zwischen Karl V und Franz 1 war der Sultan Solyman in Ungarn eingefallen und hatte den mit Karl V nahe verwandten König von Ungarn und Bhmen, Ludwig Ii (s. S. 112 die Stammtafel des Hauses Habsburg), bei Mohacs (spr. Mohtsch) geschlagen (1526). Als der Besiegte auf der Flucht umgekommen war, mate sich I oh ein n von Zapolya (spr. Spllia), W o i w o d e oder Hee rfii h rer vou Siebenbrgen,^ Krone Ungarn s an und rief gegen Karls V Bruder Ferdinand, der als Schwager Ludwigs Ii die ungarische Krone beanspruchte, den Schutz So-Ihm an s an. Dieser erschien 1529 unmittelbar vor dem Friedens-schlusse zu Cambrai mit neuer Heeresmacht in Ungarn und belagerte Wien, mute aber schon nach drei Wochen die Belage-rnng aufgeben. Auf die religisen Zerwrfnisse in Deutschland rechnend, fiel er 1532 zum dritten Male in Ungarn ein, lie sich aber durch deu hartnckigen Widerstand, welchen Jurlsch itsch iu der kleinen Festung Gnz leistete, zum Rckzge bewegen. Die Reichstage zu Spei er (1529; und Augsburg (1530) s. S. 108 und 109. Her Ig gegen Tunis, 1535. Chireddin Barbarss a, ein Anfhrer von Seerubern und trkischer Statthalter in Algier, hatte den Beherrscher von Tunis, Muley Hassan, vertrieben und wiederholt die Ksten Spaniens und Sditaliens schwer heimgesucht. Deshalb zog Karl V an der Spitze einer spanisch-italienischen Flotte wider ihn aus, erstrmte dessen Hafenschlo Goletta und brachte Tuuis mit Hilfe der in der Stadt aus ihren Gefngnissen entwichenen Christensklaven in seine Gewalt. Muley Hassan empfing sein Land zurck bis auf Goletta und die Kste, welche der Kaiser fr sich behielt. Friller Hneg mit Franz I, >5361538. Nach dem Ableben des kinderlosen Herzogs Franz Ii Ssorza von Mailand (j 1535), der den Kaiser zum Erben

18. Die neuere Zeit - S. 24

1892 - München [u.a.] : Buchner
dem nächsten Reichstag ein allgemeiner Friede zwischen Kaiser und Standen herrschen solle (Nürnberger Religionsfriede 1532). 2. Karl V. hatte in diesem mittleren Abschnitt seiner Regiernuaszeit gegen die beiden Hanptgegncr des Hauses Habsbnrg, den sranzösischen König und die Macht des Islams, folgende Kriege zu führen: a) Len zweiten Lmenkrieg (1532j^_ b) den Zug gegen Tunis (1535); c) den dritten Krieg gegenh^l. (1536-38) mit gleichzeitiger Erneuerung des Türkenkrieges; d) den Zug gegen Algier (1541);_ e) den vierten (lernen) Krieg gegen Franz I. (1542-44). Das Hans Habsbnrg behauptete in diesen Kriegen seine Stellung gegenüber Frankreich, konnte aber den Türken Ungarn nicht entreißen; der Zug gegen Tums war ein glücklicher, der Zug gegen Algier ein unglücklicher Versuch, die kulturfeindliche Macht des Islams auf dem westlichen Mittelmeer einzuschränken. a) Als Solunan, auf die Uneinigkeit der Deutschen rechnend, im Jahre 1532 durch Ungarn heranzog, konnte der Kaiser, der mittlerweile seinen Friedenut den Prolestanten gemacht hatte, (bei Wien) ein Heer von 80000 Mann ins Feld stellen. Die Türken, deren Vortruppen bis nach Steiermark gelangt waren, traten einen eiligen Ruckzug an. — Der kaiserliche Admiral Andreas Doria siegte über die türkische Flotte in den griechischen Gewässern. b) Der Zug nach -stunts (1535) mit einer spanisch-italienischen Flotte war gegen Chaireddin (von den Italienern Barbarossa zubenannt) gerichtet, welcher dort als Vasall des türkischen Sultans einen Seeränberstaatbegründet hatte. Diejohanniter, welchen Karl V. für das (1522) an die Türken verlorene Rhodus die Insel Malta überlassen hatte (davon „Malteser"), konnten gegen die Korsaren nichts ausrichten. Karl V. landete von Cagliari ans vor)$5ole ttaj(an der Stätte des alten Karthago), erstürmte diese Seefeste und zog dann gegen Tunis, wo eine Erhebung der Christensklaven seinem Unternehmen Vorschub leistete. Karl Überließ Tunis einem einheimischen fürsten, während Goletta ((bis 1574) im Besitze Spaniens blieb. Nach diesem gelungenen „Kreuzzug^ dachte Karl V an eine”größere Unternehmung gegen Konstantinopel. c) Als durch Franz Ssorzas Tod (1535) das Herzogtum Mailand ein erledigtes Reichslehen wurde, erneuerte der französische König seine Ansprüche auf dasselbe. Er besetzte einen Teil von Savoyen, aus welchen er von feiner Mutter her Anrecht zu haben glaubte, und verbündete sich nunmehr offen mit .dem Sultan, um die habs-burgische Macht von zwei Seiten zu bedrohen. Karl V. unternahm (1537) einen Einfall in Südfrankreich, welcher aber wie vor 14 Jahren mißlang. Der Papst (Paul Iii.) vermittelte einen Waffenstillstand (zu N^zza 1538), in welchem beide Fürsten sich ihre Ansprüche vorbehielten Begegnung des Kaisers intt Franz I. zu Aigues mortes). Doch verlieh Karl V. im nächsten Jahre das Herzogtum Mailand seinem in Spanien

19. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrer- und Lehrerinnenseminare - S. 170

1912 - Habelschwerdt : Franke
170 letzte Krnung eines deutschen Kaisers durch den Papst. Im dritten (15361538) und vierten (15421544) Kriege erlangte Franz die Hilfe der Trken. Das Vordringen des Kaisers in Frankreich fhrte endlich den Frieden zu Crespy bei Laon, 1544, herbei, in welchem Franz fr immer auf Italien und Karl auf Burgund verzichtete. b. Die Kmpfe mit den Seerubern. Zwischen die Kriege mit Franz I. fallen zwei Kmpfe mit den Seerubern in Afrika. Der erste'zug, 1535, war gegen Tunis gerichtet, wo ein mchtiger Piratenstaat entstanden war. Karl eroberte Tunis und befreite 20000 Christensklaven. Der zweite Zug gegen die Seeruber von Algier, 1541, miglckte aber vollstndig. c. Der Krieg gegen die Trken. Die Trken, die schon 1521 Belgrad erobert hatten, fielen unter ihrem Sultan Sliman in Ungarn ein und schlugen den jungen König Ludwig Ii. von Ungarn und Bhmen in der Schlacht beimohacs (mhatsch), 1526. Da der König auf der Flucht umgekommen war, folgte ihm in beiden Reichen sein Schwager Ferdinand, der Bruder Karls V. Auf die religisen Streitigkeiten in Deutschland rechnend und von Franz I. und den Venezianern aufgestachelt, fiel Soliman 1529 1529 abermals in Ungarn ein und drang bis Wien vor, das er jedoch nicht erobern konnte. Als der Kaiser in dem Nrn-berger Religionsfrieden die Untersttzung durch die Protestanten gewonnen hatte, wurde der Sultan zwar bei Graz zurckgedrngt, aber 1541 schlug ein trkischer Pascha seinen Sitz in Ofen auf. Die Entwicklung der Kirchentrennung vom Reichstage zu Worms bis zum Religionssrieden zu Nrnberg, 1532. Die Protestanten vereinigen sich zu einer politischen Partei und erlangen Duldung ihres Bekenntnisses. Nach dem Reichstage zu Worms (1521) verlie Karl V. Deutschland wegen der Kriege mit Franz I. Die Regierung bergab er einem Reichsregimente, das aus seinem Bruder Ferdinand und 20 frstlichen und 2 stdtischen Beisitzern bestand. Da es gegen die religise Bewegung nicht einschritt, fand Luthers Lehre immer mehr Anhnger. 1. Die jngeren Humanisten. Die jngeren Humanisten, die schon frher die Kirche angegriffen hatten (S. 162), schlssen sich bald der reformatorischen Bewegung an. Unter ihnen erlangte Philipp Melnchthon (Schwarzerd) die grte Bedeutung. Er hatte bereits Luther zur Disputation nach Leipzig begleitet. Als Professor in Wittenberg verfate er die erste protestantische

20. Lehrbuch der allgemeinen Weltgeschichte für höhere Bildungsanstalten und Gymnasien - S. 332

1833 - Meissen Pesth : Wigand Goedsche
232 Neunter Zeitraum. gedenk der vergangenen Unfälle drang Karl wiederum gegen Mar- seille vor, und bezahlte seinen Starrsinn mit schwerem Verluste an Leuten und Kriegsgerathen, so wie durch einen rühmlosen Rückzug. Durch Vermittlung des Papstes stellte ein zu Nizza auf zehn *538 Jahre geschlossener Waffenstillestand den Frieden wieder her, und eine persönliche Zusammenkunft der beiden Monarchen zu Aigues- mortes, am Ausflüsse der Rhone, schien eine aufrichtige Freund- schaft zwischen ihnen zu stiften. Das aufrührerische Gent wollte sich Franz k. in die Arme werfen; er lehnte es ab, benachrichtigte »530 Karl V. selbst davon und überhäufte diesen mit Beweisen der feinsten Aufmerksamkeiten, als er etwas schüchtern seinen Weg durch Frankreich nahm, um jenen Aufruhr zu dämpfen. Dieß gelang ihm bald. Auf einem abermaligen Reichstage zu N e- 1541 ge ns bürg versuchte Karl die wachsende Gahrung zwischen den Catholiken und Protestanten gütlich zu beschwichtigen, begab sich sodann nach Italien und unternahm von dort den langst beschlof- d.-n2<i. jenen Zug gegen Algier, um durch die gänzliche Bezwingung 2ct. Haradins der Barbaresken Rauberstaaten zu zerstören. Doch die 1541 Elemente waren ihm dießmal feind; Stürme zerstreueten seine Schiffe und Regengüsse entkräfteten seine Truppen. Ohne den ausdauernden Muth Karls würde alles verloren gewesen seyn. Nachdem er die Trümmer der Unternehmung nach Italien zurück- gebracht, eilte er nach Spanien. Das Gerücht hatte verbreitet, er sey umgekommen oder vom Meere verschlungen worden, darum brach Franz I. den Waffenstillestand von Nizza und unternahm 1542 den vierten Krieg zur Wiedererwerbung von Mailand. Fünf Heere waren diesmal gerüstet, welche doch nichts vermochten gegen der spanischen Feldherrn bessere Kriegsübung. Und als Karl V. »543 im folgenden Jahre in den Niederlanden erschien, führte er sein Heer bis zwei Tagemarsche von Paris. Die stolze Hauptstadt zitterte, und der Friede zu Crespy, wo Franz auf Mailand, Karl 1544 auf Burgund verzichtete, endete diesen vierten und letzten Krieg, den beide Gegner wider einander geführt. Immer bedenklicher wurde inzwischen die Stimmung in Deutschland, wogegen die wiederholten Reichstage, zu Speyer .1542, unter dem römischen Könige Ferdinand, eben daselbst 1544 unter Karl V.; zu Worms 1545, und zu-Reg ensbu rg 1546, nichts mehr fruchteten. Eine vom Kaiser zu Trient den 15. Marz 1545 eröffnete allgemeine Kirchenversamm- lung fand bei den Protestanten kein Vertrauen. So neigte sich denn alles einem gewaltsamen Ausbruche zu. Luther, dessen sehnlichster Wunsch gewesen, daß es ihm erspart seyn möge, einen dcn i8. Meinungskrieg zu erleben, starb kurz vor dessen Ausbruche zu Eis- v 5ei>r* leben; seine Hülle ward in der Schloßkirche zu Wittenberg beerdigt. 1546 Mit richtigem Blicke erkannte er die Gefahren, welche der evange- lischen Kirche aus dem neu gestifteten Jefuiterorden erwach-