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1. Unser Vaterland - S. 103

1900 - Berlin : Bruer
— 103 — machtlos. Da verschanzte sich König Heinrich mit seinen Mannen in der Veste Verla bei Goßlar und machte von da Ausfälle auf den Feind. Bei einem solchen hatte er das Glück, einen feindlichen Heerführer in seine Gewalt zu bekommen. Um diesen loszukaufen, gingen die Ungarn endlich auf einen neunjährigen Waffenstillstand ein, da Heinrich ein hohes Lösegeld an Gold und Silber verschmähte. Freilich mußte er sich daneben zu einem jährlichen Tribut verstehen; aber Zeit gewonnen war auch hier alles gewonnen. Leider galt der Waffenstillstand nicht für das südliche Deutschland, wo sich die Ungarn durch wilde Raubfahrten gütlich thaten. Die Germanen, besonders die Sachsen, hatten allezeit einen Widerwillen gegen feste Städtemauern gehabt. Sie waren hingerissen von den Prachtbauten römischer Städte; aber es mochte ihnen sein, wie dem Landbewohner heutiger Zeit, der auch gern die Großstadt sieht, ihr aber bald mit noch größerer Befriedigung wieder entflieht. Die Burgen, die Königspfalzen und Bischofssitze waren durch Mauern umfriedigt; der freie deutsche Bauer aber, der Kern des deutschen Volkes, liebte sein freies Heim und seinen Hof, von dem er in weite Ferne hinaus schauen konnte, über die wogenden Felder hin, die durch seiner Hände Arbeit grünten und Frucht trugen. Darum her hatte er Wallhecken gezogen; das galt nun als Grenzmarke für des Nachbars Gehöft, und das Vieh der Weide konnte nicht darüber hinweg. Der dunkle Wald in der Ferne war sein und seiner Stammesgenossen Jagdrevier. Nun wurden Wall und Mauern nothwendig gegen die Ungarn, und Heinrich ließ Tag und Nacht bauen, Burgen, Vesten und Städte zu errichten. Aus der jederzeit zum Kampfe verpflichteten Bevölkerung mußte jeder neunte Mann zum Heerdienst in die fette Stadt ziehen; die acht übrigen bebauten das Land und mußten den dritten Teil des Ertrages in die Stadt liefern, die ihnen zur Zeit der Noi eine Zufluchtsstätte bot. Gerichtstage, Märkte, Festlichkeiten sollten in den Städten abgehalten werden. Der älteste Sohn des Hauses war verpflichtet, mit dem Heere auszuziehen; die Heergeräte und Waffen mußte er mitbringen. Ein altes Schriftstück der Gothaer Bibliothek, das etwa, der Sprache nach zu urtheilen, ein Jahrhundert später geschrieben wurde, meldet darüber: „De uegeu jar redete sie de Koning Heinrich un bot, (gebot) dat de negebe (neunte) man van dem Lanbe in be stabe vore

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1. Kursus 1 - S. 29

1896 - Altenburg : Pierer
offene Schlacht wagen; denn sein Heer ist den Ungarn, die auf ihren flinken Rossen durch's Land jagen, nicht gewachsen.) Wie brachte er die Ungarn dazu, einen neunjhrigen Waffenstillstand zu schlieen? (Ein Oberster wird gefangen. Das angebotene Lsegeld weist er zurck; denn die Ungarn wren dann doch noch nicht aus dem Lande gegangen. Er giebt ihnen vielmehr den Fhrer zurck und verspricht sogar Tribut zu zahlen.) War das nicht feig? (Nein; Heinrich thcit es nicht aus Furcht, sondern um sein Volk von den lstigen Feinden zu befreien und es während der Zeit des Waffenstillstandes auf den Kampf vorzubereiten.) Zusammenfassung: Wie Heinrich mit den Ungarn einen Waffen-stillstand schliet. 2. Wie wird er nun die Zeit der Waffen ruh e ausntzen? Nachdem der 2. Abschnitt erzhlt, hebt die Besprechung an: Was erfahren wir also? (König Heinrich sucht sein Volk und Land zu schtzen, indem er die vorhandenen Orte mit Mauern und Grben umgeben oder neue Burgen anlegen lt.) Warum wohl auch noch Grben um die Städte gezogen werden? (Damit die Feinde nicht an die Stadt heran und der die Mauern klettern konnten.) Inwiefern boten diese Städte den Bewohnern Schutz? Wo die meisten angelegt wurden? (Grenzflsse!) Aber wer verteidigte diese Burgen? (Burg-mannen.) Wie aber fand sich eine solche Besatzung? (Es wurde durch's Los entschieden, wer in die Stadt ziehen sollte.) Welche Ausgabe hatteu die Burgleute? (Sie muten in der Burg Wohnungen einrichten, damit die drauen Wohnenden bei einem feindlichen berfalle in der Burg wohnen konnten; sie muten die Befestigungswerke in stand halten k. Welche Gegenleistung hatten die acht zu thnn? Warum aber mute der 3. Teil alles Ernteertrages gesammelt werden? (Aus Vorsicht fr schlechte Zeiteu; denn wie leicht konnte während einer lange dauernden Belagerung Hungersnot entstehen.) Zusammenfassung: König Heinrich baut Burgen und lt die vorhandenen Städte befestigen. 3. Ob wohl jetzt König Heinrich stark genug war? (Nein, es fehlte ihm ein kriegsgebtes Heer, das den flinken Reiterscharen gewachsen war.) Was mu also König Heinrich noch thnn? (Er mu sich ein kriegstchtiges Heer schaffen.) Er hatte aber doch ein Heer? (Ja, aber nur Fusoldaten; es fehlte ihm an einer Reiterei.) Wie er diese wohl schafft? (Erzhlung!) Aber ob das wohl gengte? Denkt an unsere Soldaten! (Bei uns werden die jungen Leute auch nicht blo ausgehoben zum Militr, sie werden auch eingezogen und in den Waffen gebt.) Worin sich Heinrichs Soldaten wohl den muten? (Reiten und Fechten in geschlossenen Reihen!) Zusammenfassung: Heinrich sorgt fr ein tchtiges Heer.

2. Von Armin bis zum Augsburger Religionsfrieden - S. 90

1893 - Altenburg : Pierer
90 das Geschrei kam, wie die Ungarn und Hunnen daher zgen, so war niemand, der gedacht htte, wie man ihnen begegnen und Widerstand thun knne, sondern seder sah sich um, wo er hinaus und davon kommen mchte." Das Stck wird ebenfalls abschnittweise gelesen, besprochen und von feiten der Schler wiedergegeben. berschrift: Die Ungarn in Thringen. 909. So trieben sie es dazumal, da noch keine starke Hand die Zgel der Regierung fhrte. Ob sie nun auch zu Heinrichs Zeiten solche Einflle wagen? Lesestck: Der Hunneneinfall im Kloster St. Gallen. 924. Abschnitte: 1. Der berfall des Klosters. 2. Die Plnderung. 3. Das Kriegsgelag. 4. Die Verbrennung der Leichen. Ob sich Heinrich ihrer erwehren kann? Auch nach Sachsen kamen die Ungarn. Wie werden sie es hier getrieben haben? (Schilderung von den Schlern zu entwerfen!) Und Heinrich? Heinrich konnte ihnen nicht offenen Widerstand leisten. Er zog sich in die Pfalz Werlo zurck. Es traf sich aber, da einer von den Fürsten der Ungarn gefangen und gebunden vor den König gefhrt wurde. Diesen liebten die Ungarn so sehr, da sie als Lsegeld fr ihn eine uuge-heute Summe Goldes und Silbers anboten. Doch der König verschmhte das Gold und forderte anstatt dessen Frieden, ja er erbot sich, den Ungarn nicht nur den Fhrer zurckzugeben, sondern auch noch jhrlich Tribut zu zahlen, wenn ihm Friede gewhrt wrde. Auf diese Bedingungen hin gelobten endlich die Ungarn, das Sachsenland neun Jahre zu verschonen. Darauf zogen sie in ihre Heimat zurck. Besprechung: Ob sich Heinrich der Hunnen erwehren kann? (Nein.) Warum nicht? (Er hat kein gengend starkes Heer; seine Truppen sind noch nicht an den Kampf zu Ro gewhnt. Deshalb kann er keine offne Schlacht wagen.) Was thnt er deshalb? (Pfalz befestigtes Knigs-schlo; Werlo lag nordstlich von Goslar am Harz.) Und trotzdem brachte er die Ungarn zum Abzug. Wie? (Ein Oberster der Ungarn wirb gefangen 2c.) Worum nimmt Heinrich das Lsegeld nicht? (Die Ungarn wren dann noch nicht ans dem Lande gegangen. Ihm lag aber daran, das Land von den Feinden zu befreien und Frieden ins Land zu bringen. Darum nimmt er das Geld nicht, sondern giebt den Fhrer den Ungarn zurck und verspricht noch Tribut zu zahlen.) War das nicht feig? (Nein; Heinrich that es nicht, um sich den Kampf zu ersparen, sondern

3. Von Armin bis zum Augsburger Religionsfrieden - S. 91

1893 - Altenburg : Pierer
91 um in der Zwischenzeit sich und sein Volk zum Kampf vorbereiten zu knnen. Es war also klug gehaudelt.) berschriften: 1. Die Raubzge der Ungarn. 2. Der Waffenstillstand. Wie wird Heinrich die Zeit des Friedens ausntzen? Wir knnen es uns denken! (Er wird sich ein tchtiges Heer schaffen k.) Ja, wir wissen schon, was Heinrich während der Friedens-zeit that! 1. Heinrich sorgt fr die Bildung einer tchtigen Reiterei. 2. Heinrich lt Burgen bauen und sorgt fr starke Besatzung und deren Versorgung. 3. Heinrich erprobt seines Heeres Tchtigkeit im Kampfe mit den Wenden. So waren die neun Friedensjahre vergangen. Ob jetzt die Ungarn neue Einflle wagen werden? Als die neun Friedensjahre vergangen waren, versammelte König Heinrich alles Volk zu einem Landtage und sprach: Wie groe Verwirrung und Unordnung einst in eurem Lande geherrscht hat und wie ihr jetzt davon befreit seid, wit ihr selbst am besten; denn ihr erlagt ja unter der Last der inneren Fehden und der auswrtigen Kriege. Aber nnter Gottes Beistand habe ich es durch meine Sorge und eure Tapserkeit nun so weit gebracht, da Friede und Eintracht allerorten herrschen, da die Wenden unterjocht sind und uns jetzt dienen. Eins jedoch ist noch brig; gegen die Ungarn, den Feind aller, mssen wir allzumal zu den Waffen greifen. Euch, eure Shne und Tchter habe ich bisher, um die Seckel dieses Feindes zu fllen, geschtzt; jetzt mu ich die Kirchen Gottes und die Diener des Herrn selbst berauben und plndern; denn nichts ist uns geblieben als die nackten Leiber. Erwget daher selbst uitd whlet, was ich thuu soll. Soll ich nun auch das, was dem Dienste des Herrn ge-weiht ist, nehmen und seinen Feinden geben, um uns von Knechtschaft zu lsen? Oder soll ich nicht lieber den Altren des Herrn zu Opfer weihen, was wir bisher den Feinden gaben, auf da wir durch den, der uns erschaffen und erlset hat, erlset werden von nnsren Feinden?" Besprechung: Was thnt Heinrich am Ende der Friedenszeit?... Warum beruft er alles Volk? (Er will des Volkes Gedanken kennen lernen; will wissen, ob es auch so denkt wie er; er will auch das Volk berzeugen, da ein Kampf mit den Ungarn unvermeidlich und notwendig ist.) Wie sucht er das Volk zu dieser berzeugung zu bringen? (Er schildert das Elend, das durch die Ungarn im ganzen Lande entstanden ist; wie sie Unordnung und Verwirrung ins Land gebracht haben. Er erinnert sie ferner daran, da er sein Volk um der Ungarn willen habe

4. Deutsches Lesebuch für Volks- und Bürgerschulen - S. 150

1873 - Leipzig : Wartig
150 reiften tonnen, Шепп sie nicftt frü£) Ьигф einen feften Verftaub geleitet Шогьеп шаге. 2iber er faft immer bas ©ute guerft; non einer Ungerecfttigfeit finbet fid) in feiner gangen Regierung feine ©futr. Und biefer 9jjann hatte nid)t £efen, nicfjt ©d;reu den gelernt, bloft bas Veifpiel feines trefflichen Vaters шаг i§m Sehre und 9jhiftcr gemefen. 3hm mar er nie non bcr ©eite gemichen, ja er hatte ihn fogar einmal паф Vom be= gleitet, und biefen meiten 2beq aus fbrömmigfeit beinahe gang gu $uft nollenbet. ©iue glüdlichere Жа1)1 hätte man alfo nicht treffen föm neu. ®ie 2bahlfeierlid)fcit ging gu ^riftlar (2 ©tunbcu non Söitbungen) nor sich (918), und fein ©ефшфег, bloft die dürften der ©achfen, ^raufen und ©häringer hatten babei ©ist und ©timme. Зшаг nahete fid) aud) der ©rgbifcffof non 9)taing mit feiner ©eiftiiddeit, ihn git falben, aber Heinrich fagte furg: ,,©S ist mir genug, baft id) aus meinem Volfe guerft gur Шидпфеи Sbürbe gelangt bin; euer ©alböl hebt für Sbürbigere auf, für midi ist biefe ©I)re gu groft/' 3m 3ahre 924 tbatcn die Ungarn einen il;rer gemöhm lieben furd;tbarcn ©infälle in ®eutfchlanb und raubten und morbeten bis in’S Знпиап9пфе hiaein. Unglüdlichcr 2öeife lag Heinrich den gangen ©ontmer im ^ilbesheimifchen franf und fonnte ihrer nicht anbers als Ьигф einen neunjährigen Sßaffenftitlftanb los rnerben, den er mit einer Abgabe erlaufen muftte. 2lber nach den 9 fahren hatte er ihnen eine anbere Slbgabe gugebadjt, und um feine ©eutfdjen barauf borgubereiteu, fing er an, sie förmlich int Äriegsmefeu gu üben, ©r der= befferte iftre Sßaffcn, lehrte sie in gefchloffcnen ©Hebern und blauntäftig fed)ten, und bemühte fid; befonbers, eine Нфпе und geübte Veiterei gu bilben, als ше1фе allein gegen die Ungarn cntfфcíben fonnte. Und toeil nur der Mangel an Feftungen ein fo meites Vorbringen der f^einbe тоднф таф= te, fo gog er um jebe mäftige Vurgftabt eine meite 9jiauer und nötl;igte jebert neunten drantt öom Sattbe, йф in biefen neuen ©täbten niebergulaffen, die er gugleid) mit 9vagagineu berfah und Ьигф таифе Freiheiten gu heben fud;te, um die ©ingclabencn angulocfen. äßeld)’ ein mid)tiger ©фпн gur Vilbung uuferes Vaterlaubes! 2bähreub nun die Ungarn ihn in Vul)e tieften, übte er feine Krieger in bielen f^elbgügen. — 3m 3ahre 928 Шаг die 3eit bes Sbaffenftillftanbes mit beit Ungarn abgetaufeu.

5. Bd. 2 = Oberstufe - S. 88

1912 - Goslar a. H. : Danehl
88 aus dem Leibe und verschlangen es. Kinder wurden erwrgt und Frauen und Mdchen in die Gefangenschaft geschleppt. Die Wohnungen wurden niedergebrannt, die Saaten zertreten. Stellten sich den Ungarn deutsche Kriegerhaufen entgegen, so machten die ungarischen Reiter einen heftigen Ansturm. Waren die deutschen Krieger ihnen berlegen, so zerstreuten sich die Ungarn und plnderten an andern Orten, wohin ihnen die zu zu Fu kmpfenden Deutschen nicht so rasch zu folgen vermochten. Bei den Regierungsantritt Heinrichs kamen die Ungarn wieder. Heinrich lag krank auf seiner Burg zu Goslar. Er htte den Ungarn auch sonst sein Heer nicht entgegengefhrt, denn er wute, da die Deutschen mit ihrer Kampfesweise den Ungarn unterlegen wren. Es gelang aber Heinrichs Kriegern, einen vornehmen Huptling der Ungarn gefangen zu nehmen. Die Ungarn boten ein hohes Lsegeld, aber Heinrich ver-langte nur die Gewhrung eines neunjhrigen Waffenstillstandes. Dabei verpflichtete er sich noch zur Zahlung eines Tributes. B. Vertiefung: Schildert die Ungarn als Grenznachbarn! Sprecht der ihre Raubzge! Der Grund dieser! Erzhlt von den Greueltaten, die sie verbten! Aus welchen Grnden verschonten sie Frauen und Mdchen? (Um sie in die Gefangenschaft zu schleppen) Sie haben diese wohl nach Asien oder Afrika dann als Sklaven verkauft. Ob der Tod der Männer einer solchen Sklaverei nicht vorzuziehen war? Die Stimmung der Deutschen gegen die Ungarn! Warum stellten sich nun die deutschen Krieger nicht zur Gegenwehr? Das deutsche Volk hatte schon so manchen Feind besiegt, warum diesen nicht auch? Gebt an, warum die deutschen Krieger gegen die Ungarn nichts ausrichten konnten! (Bei den Ungarn Reiterkampf, bei den Deutschen Kampf zu Fu.) Wer ist bei einem solchen Kampfe, gleiche Waffen vorausgesetzt, im Vorteil? (Der Reiter. Er hat einen hheren Standort und kann sich den Angriffs-Punkt whlen und jeden Augenblick verndern.) Es lag den Ungarn auch an einem Siege in offener Feldschlacht gar nicht. Welches war ihr Zweck? (Das Plndern.) Infolgedessen gingen sie vielfach den Futruppen der Deutschen aus dem Wege. Wenn diese manchmal auf einer Stelle den Himmel gertet sahen und eilig dorthin kamen, um die Brandstifter, die Ungarn, zu fassen, so waren diese lngst weggeritten. Aus welchem Grunde fhrten diese Ungarn den Namen Teufelsshne?" (Hliches Aussehen, Verbung von teuflischen Greueln.) Die Ungarn beim Regierungsantritte Heinrichs! Zeigt den Weg, den die Ungarn genommen haben mssen! Wie verhielt sich Heinrich? Welche Ursachen hatte seine Unttigkeit? Der glckliche Zufall! (Die Gefangennahme des Huptlings.) Woraus entnehmen wir es, da die Ungarn groen Wert auf diesen Huptling legten? Erklrt Lsegeld! (Geld, welches gezahlt wird, um einen aus der Gefangenschaft zu lsen oder frei zu machen.) Sprecht der das Abkommen Heinrichs mit den Ungarn! Was sollte während dieses Waffenstillstandes nicht geschehen? Die Gegenleistung Heinrichs! Erklrt Tribut! (Tribut ist eine Abgabe, die ein be-siegtes Volk als Zeichen seiner Unterwerfung oder Unterordnung dem Sieger zu zahlen hat.) Inwiefern war dieses fr Deutschland schimpflich?

6. Präparationen für den Geschichts-Unterricht in der Volksschule - S. 53

1912 - Nürnberg : Korn
— 53 — Sinig Heinrich besiegt bic Ungarn. (931) Veranschaulichungsmittel: Schreibers geographische Charakterbilder. Nr. 11. Die Pußta. I. Stufe. 1. Manche Städte sind mit Mauern, Türmen und Gräben umgeben. 2. Aber die Mauern sind an vielen Stellen verfallen: die Türme stehen leer; die Gräben sind trocken und zum Teil eingefüllt; die Tore stehen Tag und Nacht offen. Alle diese Dinge sind also jetzt ganz unnütz. 3. Sie müssen aber früher doch notwendig gewesen sein. Warum wurden sie wohl gebaut? Ii. Stufe. 1. A. Erzählung. Als Heinrich I. deutscher König war, ritten die Ungarn auf ihren schnellen Pserden herein ins Land. Sie raubten den Bauern das Vieh, schlugen die Männer tot, führten Weiber und Kinder gefangen mit fort und brannten die Ortschaften nieder. Bevor sich aber die deutschen Krieger versammelten, waren die Ungarn mit ihrem Raube längst wieder fort über alle Berge. Da nahm Heinrich einen Fürsten der Ungarn gefangen. Die Ungarn wollten ihn mit vielem Gelde loskaufen: allein Heinrich antwortete: „Euren Fürsten sollt ihr umsonst haben, wenn Ihr Frieden haltet neun Jahre lang." Das versprachen die Ungarn, und Heinrich gab ihnen obendrein jedes Jahr Geschenke. Während dieser Zeit verbesserte der König das Heer. Er lehrte das Fußvolk in geschlossenen Reihen fechten, vermehrte die Reiterei und übte sie in flinken Wendungen. Auch ließ er steinerne Häuser bauen und alle größeren Ortschaften mit Mauern, Türmen und Wassergräben umgeben. In diese Burgen sollten die Bauern fliehen, wenn der Feind kam. So waren die neun Jahre vergangen. Als nun die Boten der Ungarn kamen, um den Zins zu holen, sprach Heinrich spöttisch zu ihnen: „Nicht mit Gold, mit Eisen wollen wir Euch bezahlen!" Da fielen die Ungarn schon im nächsten Jahre (933) in zwei großen Haufen in Deutschland ein. Aber die Bauern flohen in die Städte, und gegen die hohen Mauern und Türme konnten die Feinde nichts ausrichten. So kamen sie bis nach Merseburg

7. Der geschichtliche Unterricht in der Volksschule - S. 50

1910 - München : Kellerer
- 50 — I)) Wie Heinrich die Ungarn besiegte. 1. Erzählung: Während des 9jährigen Waffenstillstandes verbesserte Heinrich das deutsche Heer. Dieses bestand fast nur aus Fußsoldaten. Diese konnten also den schnellen Reitern nicht folgen. Heinrich führte deshalb auch Reitersoldaten im deutschen Heere ein. So entstand der Ritterstand. Um dem Volke während des Krieges Schutz zu geben, baute der Kaiser feste Plätze. Es wurden steinerne Häuser gebaut; größere Ortschaften, Städte und Burgen entstanden. Diese wurden mit einer hohen Mauer umgeben. Jeder neunte Mann mußte in die Stadt oder Burg ziehen. Man hieß diese Städteoder Burgbewohner und später die Bürger. Kaiser Heinrich erhielt auch den Namen Städteerbauer. Als nach 9 Jahren die Ungarn wieder kamen, ihren Tribut zu holen, da sprach Heinrich zu ihnen: „Nicht mit Gold, sondern mit Eisen wollen wir euch bezahlen". Im nächsten Jahre fielen nun die Ungarn in großen Haufen in Deutschland ein. Sie zogen bis Merseburg. Dort war Kaiser Heinrich mit seinem Heere. Er trieb die Ungarn zurück. Die deutschen Reiter verfolgten die Feinde. Viele wurden erschlagen. Die Schätze der Ungarn und ihre gefangenen Christen fielen Heinrich in die Hände. So lange Kaiser Heinrich regierte, kamen die Ungarn nicht mehr nach Deutschland. Überschrift! Nacherzählen! 2. Betrachten des Bildes: „Heinrichs I. Sieg über die Ungarn". Über das Aussehen der Ungarn erzähle! Ihre Waffen? Wie reiten sie? Wie decken sie sich vor den Deutschen, um nicht getroffen zu werden? Was tun diese Ungarn? (reiten zurück, fliehen). Welch schöne Eigenschaft wird ihnen fehlen? (Mut, Tapferkeit). Wie werden sie hingegen sein? (feig, furchtsam rc.). 3. Erklärung: Wie verwendete Heinrich die Zeit des Friedens? (Heer verbessert, feste Plätze). Welchen Fehler hatte das deutsche Heer? Wie wurde dieser Fehler verbessert? Warum waren die Reitersoldaten so notwendig? Welcher Stand hat sich daraus entwickelt? Welcher Fehler bestand in der Ansiedlung der Deutschen? (meist Einöden, keinen Schutz). Wie verschaffte Heinrich den deutschen Bewohnern Schutz vor dem Feinde? Welchen Namen erwarb sich dadurch der Kaiser? Wie hieß man die Bewohner in solchen festen Plätzen? Werden die Leute gerne in die Stadt gezogen sein? (nein). Wie half sich Heinrich, die festen Plätze zu bevölkern? Warum hieß man Städte und Burgen feste Plätze? (Mauern umgeben). Bild: Belagerung einer Stadt. Heutzutage noch haben viele Städte den Namen „Burg" bei sich. Wer kann mir solche Städte sagen? (Augsburg, Merseburg, Straßburg, Regensburg, Würzburg rc.). Welche Antwort gab Heinrich den Ungarn, als sie nach 9 Jahren den Tribut wieder holen wollten? Was meinte er mit Gold? (Geld). Was mit Eisen? (Schwert). Wie hätte also der Kaiser noch sagen können? (Geld erhaltet ihr nicht mehr, aber mit dem Schwert jage ich euch aus dem Lande). Wie werden die Ungarn über die stolze Rede des Kaisers geworden sein? (zornig). Welche Folge nun? (Ungarn nach Deutschland). Wo stand Heinrich

8. Von Armin bis zum Augsburger Religionsfrieden - S. 93

1893 - Altenburg : Pierer
93 empfangen? (Mit Spott und Hohn werden sie zurckgewiesen.) Sage von dem rudigen Hund! Welche Wirkung hatte die Abweisung? (Die Wut der Ungarn wurde oon neuem angefacht; jetzt wollen sie sich an den Sachsen rchen, die es gewagt haben, sie hhnend abzuweisen.) Welchen Weg ziehen sie? Durch das Land der Daleminzier.) Warum? (Sie hoffen, diese wrden wie frher sich mit ihnen vereinigen.) Wie verhalten sich diese?... Was erkennen wir daraus ?... Wohin zogen die Ungarn nun? (Thringen Weg!) Wie trieben sie's auf ihrem Wege? (Sengend und brennend zogen sie durchs Land.) Wie wollen sie nun die Sachsen zchtigen? (Von zwei Seiten wollen sie in Sachsen eindringen, von Westen und Sden, um die Sachsen um so leichter und um so schneller zu vernichten.) Was geschah? (Sachsen und Thringer griffen vereint das westliche Heer an und schlugen es in die Flucht; das ganze ungarische Heer wurde vernichtet.) berschrift: Der Einfall der Ungarn und die Niederlage des westlichen Heeres. Welche Wirkung wird diese Niederlage haben? (Furcht erfllte die Herzen der Ungarn und neue Rachegedanken stiegen auf; Freude belebte die Herzen der Deutschen und neuer Mut und neue Hoffnung beseelte dieselben.) Woraus schlieen wir das? (Zusammenrufen der zerstreuten Schwrme die auf Raub ausgegangen durch Feuer und Rauch-sulen.) Wie sucht Heinrich den Mut seiner Krieger zu heben? (An-sprche in wrtlicher Rede wiedergeben!) Wirkungen dieser Rede! Warum schickt er die Thringer zuerst vor? (Kriegslist um die Ungarn nher heranzulocken.) Erfolg? Sie kommen nher heran und erblicken nun das gewaltige Reiterheer, durch dessen Anblick Furcht und Schrecken der sie kommt und infolgedessen alle die Flucht ergreifen.) Verlauf der Schlacht von den Schlern zu schildern! Welcher Sieg war erfolgreicher?... berschrift: Vollstndige Niederlage der Ungarn bei Rinde. , Zusammensassuug: Heinrich befreit Deutschland von den Ungarn. 1. Die Raubzge der Ungarn. 2. Der Waffenstillstand und die Vorbereitung zum Kampfe. 3. Der Entscheidungskampf. a. Des Knigs Ansprache. b. Des Volkes Gelbde. c. Der Einfall der Ungarn und die Niederlage ihres West-lichen Heeres. d. Vollstndige Niederlage der Ungarn bei Riade i. I. 933. Vertiefung: Wie war es dem Heinrich mglich geworden, sein Volk und Land von den lstigen Feinden zu befreien? Es war ein hohes und schnes Ziel, das sich Heinrich gesetzt, aber and) ein sehr schweres; denn den deutschen Stmmen fehlte noch der

9. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 221

1888 - Kreuznach [u.a.] : Voigtländer
— 221 — Gehorsam zu zwingen. Dann galt es, die äußeren Feinde des Reiches zu bekämpfen, vor allen die schrecklichen Ungarn. Aber dazu war Heinrichs Macht anfänglich noch zu gering; er mußte das Volk erst zu dem schweren Kampfe tüchtig machen. Daher schloß er zunächst einen neunjährigen Waffenstillstand mit den Ungarn, bei welchem er sich freilich zu einem jährlichen Zins an die Feinde verstehen mußte. Allein nun hatte er doch fürs erste Ruhe vor ihren Einfällen. Und diese Zeit der Ruhe benutzte er aufs beste. 2. Städtegründungen. — Es fehlte damals in Deutschland noch an festen Plätzen. Die Orte lagen offen da, ohne Mauern, ohne Gräben: niemand konnte beim Eindringen der Feinde seine Habe in Sicherheit bringen. Daher legte Heinrich jetzt befestigte Städte an: man nannte sie Burgen und ihre Bewohner Bürger. Aber es hielt schwer, Leute zu finden, die in diesen Städten wohnen mochten. Denn die Deutschen liebten von alters her das Wohnen auf dem Lande und sagten: „Sollen wir uns ins Gefängnis setzen? Die Städte mit ihren engen Mauern sind nichts anderes, als Gefängnisse". Da befahl Heinrich, die Leute sollten losen und je der neunte Mann vom Lande in die Stadt ziehen. In der Stadt aber wurde ein Teil des Ertrages der Felder in Vorratskammern aufbewahrt und dem Landmanne in Kriegszeiten eine sichere Zuflucht gewährt. Allmählich blühten diese Städte empor. Die Bürger, welche im Kriege die Waffen zu führen hatten, trieben im Frieden Handel und allerlei Gewerbe, und so fanden sie hinter ihren Stadtmauern nicht nur Schutz vor Gefahr, sondern gelangten auch nach und nach zu erhöhtem Wohlstände. 3. Errichtung einer Reiterei; Siege über Slaven und Normannen. — Heinrich wollte aber sein Land nicht bloß durch Festungen vor den Räubereien der Ungarn schützen; er wollte den wilden Feinden auch eine wohlgerüstete Kriegsmacht entgegenstellen. Daher verbesserte er das Heerwesen und übte seine Scharen aufs eifrigste in den Waffen. Namentlich schuf er eine tüchtige Reiterei. Denn gerade durch ihre raschen Pferde waren die Ungarn am meisten gefährlich. Nachdem sich Heinrich so auf den Krieg vorbereitet hatte, zog er, noch ehe der Waffenstillstand mit den

10. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 227

1876 - Kreuznach : Voigtländer
— 227 — allerlei Gewerbe, und so fanden sie hinter ihren Stadtmauern nicht nur Schutz vor Gefahr, sondern gelangten auch uach und nach zu erhöhtem Wohlstände. 3. Errichtung eniei Reiterei^,S.rl,ge übej_ (gxsthpn nrrh Wnrmrtnrten. — Heinrich wollte aber sein Land nicht blos durch Festunaen vor den Räubereien der Ungarn schützen: er wollte den wilden Feinden auch eine wohlgerüstete Kriegsmacht entgegenstellen. Daher verbesserte er das Heerwesen und übte seine Schaaren auf's eifrigste in den Waffen. Namentlich schuf er eine tüchtige Rliju-Lll Denn gerade durch ihre rafchen Pferde waren die Ungarn am meisten gefährlich. Nachdem sich Heinrich so aus den Krieg vorbereitet hatte, zog er, noch ehe der Waffenstillstand mit den Ungarn abgelaufen war, zuerst gegen die (Bllmleol aus. Mitten im Winter rückte er über das Eis gegen ihre Hauptstadt Brennabor (jetzt Brandenburg) au der Havel heran und eroberte sie sammt dem umliegenden Lande. Dann ging er auf die Normannen los, besiegte sie und nahm ihnen das Land^Schleswi^weg. 4. Die grofie Unaarnscklacht 933. — Jetzt gedachte Heinrich es auch mit den gefürchteten Ungarn aufzunehmen. Der neunjährige Waffenstillstand war zu Ende. Da kamen ungarische Gesandte und forderten wieder den alten Zins. Aber Heinrich wies sie zurück. Ja man erzählt, er habe ihnen einen räudigen, an Schwanz und Ohren verstümmelten Hund reichen lassen, um die Uebermüthigen recht zu verhöhnen. Alsbald brachen nun die räuberischen Feinde in zahlloser Menge, gleich einem Heuschreckenschwarm, Alles verheerend in's Land ein. Aber es ging nicht mehr wie früher. Die Bauern konnten jetzt ihr Vieh und ihre sonstigen Habseligkeiten in die ummauerten Städte flüchten, wo die Ungarn nicht einzudringen vermochten. König Heinrich aber sammelte seine muthigeu Krieger um sich und ermunterte sie zur Schlacht. „Gedenket des Elends", rief er, „das die wilden Feinde über euch gebracht; gedenket daran, wie sie eure Hütten verbrannt, eure Habe geraubt, eure Frauen und Kinder gemordet, eure Kirchen und Altäre zerstört haben. Krieger! der Tag der Berget- 15*

11. Erzählungen aus der deutschen Geschichte - S. 35

1896 - Leipzig : Voigtländer
— 35 — mauern nicht nur Schutz vor Gefahr, sondern gelangten auch nach und nach zu erhöhtem Wohlstände. 3. Errichtung einer Reiterei; Siege über Slaven undnormannen. — Heinrich wollte sein Land nicht bloß durch Festungen vor den Räubereien der Ungarn schützen, er wollte den wilden Feinden auch eine wohlgerüstete Kriegsmacht entgegenstellen. Daher verbesserte er das Heerwesen und übte seine Scharen auss eifrigste in den Waffen. Namentlich schuf er eine tüchtige Reiterei. Denn gerade durch ihre raschen Pferde waren die Ungarn am meisten gefährlich. Nachdem sich Heinrich so auf den Krieg vorbereitet hatte, zog er, ehe noch der Waffenstillstand mit den Ungarn abgelaufen war, zuerst gegen die Slaven aus. Mitten im Winter rückte er über das Eis gegen ihre Hauptstadt Brenn ab o r (jetzt Brandenburg) an der Havel heran und eroberte sie samt dem umliegenden Lande. Zum dauernden Schutze der deutschen Grenze gegen die Einfälle der Slaven gründete er die N o r d m a r k auf der linken Seite der Elbe (f. Nr. 27). Später ging er auf die Normannen los, besiegte sie und nahm ihnen das Land Schleswig weg. 4. Die große Ungarnschlacht (933). — Jetzt gedachte Heinrich es auch mit den gefürchteten Ungarn aufzunehmen. Der neunjährige Waffenstillstand war zu Ende. Da kamen ungarische Gesandte und forderten wieder den alten Zins. Aber Heinrich wies sie zurück. Ja man erzählt, er habe ihnen einen räudigen, an Schwanz und Dhren verstümmelten Hund reichen lassen, um die Übermütigen recht zu verhöhnen. Alsbald brachen nun die räuberischen Feinde in zahlloser Menge, gleich einem Heuschreckenschwarm, alles verheerend ins Land ein. Aber es ging nicht mehr wie früher. Die Bauern konnten jetzt ihr Vieh und ihre sonstigen Habseligkeiten in die ummauerten Städte flüchten, wo die Ungarn nicht einzudringen vermochten. König Heinrich sammelte seine mutigen Krieger um sich und ermunterte sie zur Schlacht. „Gedenket des Elends," rief er, „das die wilden Feinde über euch gebracht; gedenket daran, wie sie eure Hütten verbrannt, eure Habe geraubt, eure Frauen und 3*

12. Kleine Lebensbilder berühmter Männer für den geschichtlichen Unterricht - S. 117

1886 - Düsseldorf : Schwann
117 die Ungarn im Jahre 924 wieder in Thringen und Sachsen einfielen, gelang es Heinrichs Leuten einen vornehmen Anfhrer derselben gefangen zu nehmen, und Heinrich benutzte diese Gelegenheit, um mit den Ungarn einen Waffenstillstand auf neun Jahre zu schlieen, während dessen er ihnen einen jhrlichen Tribut zahlte. Heinrich, der recht gut wute, woran es den Deutschen fehlte, um den Ungarn einen krftigen Widerstand entgegen zu setzen, benutzte die neun Jahre der Ruhe, um sein Volk, besonders die Sachsen, zum Widerstande gegen die fremden Ruber fhig zu machen. Im Lande der Sachsen gab es nur wenige Städte und sonstige feste Orte, wo die Landbewohner gegen die einfallenden Feinde htten Schutz suchen knnen. Er lie deshalb die Mauern der vorhandenen festen Pltze verstrken und legte an anderen Orten neue Burgen an, die er mit starken Mauern und Grben der-sah. Da die Landbewohner einen groen Widerwillen gegen den Aufenthalt in geschlossenen Orten hatten, so bestimmte er, da jeder nennte Mann in die Feste ziehen und die brigen acht fr ihn das Feld mit be-bauen sollten. Angemessene Vorrte wurden dann in diese Burgen gebracht, in welche die Landbewohner bei einem Einfalle der Feinde mit ihrer Habe flchten sollten. Um den Aufenthalt an diesen Orten angenehm zu machen, wurden alle Gauversammlungen, Gerichtstage, Festlichkeiten dorthin verlegt. So kam es, da sich hier auch eine Anzahl anderer Leute, die brgerliche Gewerbe betrieben, ansiedelte und die Zahl der Bewohner sich Aach und nach vermehrte. Auf diese Weise entstanden aus jenen Burgen allmhlich Städte mit brgerlichen Einrichtungen. Heinrich wollte aber nicht blos Schutz vor den ruberischen Feinden gewhren, er wollte diesen auch mit bewaffneter Hand entgegentreten und sie aus dem Lande vertreiben. Dazu bedurfte er aber notwendig einer ge-bten Reiterei, die grtenteils erst neu geschaffen werden mute. Er ge-whnte die Deutschen an den Kampf zu Pferde, der ihnen bisher etwas Ungewohntes gewesen war, und durch anhaltende bung bildete er sich bald eilte tchtige Reiterei heran. Aber auch das Fuvolk bedurfte einer Ver-Besserung und Erneuerung. Heinrich stellte deshalb den in Verfall gerate-nen Heerbann wieder her und gewhnte die Krieger an eine regelmige und geordnete Kampfweise. Fr den Zusammensto mit den Ungarn bte -er sie besonders ein den dichten Pfeilregen der Barbaren mit den empor-gehaltenen Schildern aufzufangen und mit vorgestreckten Lanzen dem ersten Angriff derselben standzuhalten. Nach solchen eifrigen bungen sollten Heinrichs Krieger sich auch im ernsten Kampfe bewhren, und deshalb fhrte er sie besonders gegen die benachbarten Slaven, welche mit den Ungarn oft gemeinschaftliche Sache gemacht hatten, zumal die Unterwerfung der-selben ntig war, bevor die Ungarn neue Einflle machten. Heinrichs Waffen waren vom Glcke begnstigt, und er besiegte eine ganze Reihe

13. Kursus 1 - S. 31

1896 - Altenburg : Pierer
31 das Wendenland.) Wo aber sollten diese wohnen? (Nun es war noch Platz genug; da wurden die dichten Wlder ausgerodet zc.) Folge? (Es entstanden neue Drfer.) Namen derselben! Grndung der Stadt Alten-brg! Zusammenfassung: Wie König Heinrich die Wenden vollstndig besiegt und seine Herrschaft im Wendenland befestigt. Der Kampf mit den Ungarn. Ziel: Wie die Ungarn abermals in Deutschland einfallen. Aber es war ja ein Waffenstillstand geschlossen! (Die 9 Jahre werden um sein, da werden sie wiederkommen und ihren Tribut holen wollen.) Fragen: Ob König Heinrich den versprochenen Tribut geben wird? (1. Die Verweigerung des Tributs. 2. Der Einfall und die Niederlage des westlichen Heeres. 3. Die vollstndige Niederlage der Ungarn an der Unstrnt.) Besprechung: 1. Wie steht es also? (König Heinrich weist die ungarischen Gesandten mit Spott und Hohn ab, als sie den Tribut ver-langen; ja noch mehr, er soll ihnen einen rudigen Hund geboten haben.) Warum thut er das? (Er fhlt sich jetzt stark genug, den Kampf mit dem verhaten Feind aufzunehmen und die Schmach, die er und sein Volk so lauge getragen, zu rchen.) Was wird dies bewirken? 2. Was ist die Folge der Tributverweigerung? (Die Ungarn machen einen neuen Einfall.) Warum ziehen sie durch das Land der Daleminzier? (Hoffnung auf ein Bndnis.) Wie sich diese verhalten? Was wir daraus merken? Welchen Weg schlagen die Ungarn ein? Wie trieben sie es ans diesem Wege? Warum hausen sie gerade in Sachsen und Thringen so arg? (Heinrichs Erblande.) Warum sie sich teilen? (Angriff von zwei Seiten, um so das deutsche Heer besser vernichten zu knnen.) Erfolg? 3. Welche Wirkung wird diese Niederlage haben? (Furcht erfllte die Herzen der Ungarn und neue Rachegedanken stiegen aus; Freude belebte die Herzen der Deutschen und neuer Mut beseelte dieselben.) Woraus erkennen wir das? (Die Ungarn rufen die zerstreuten Schwrme, die auf Raub ausgegangen, durch Feuerzeichen zusammen.) Wie sucht König Heinrich die Seineu zu ermutigen? Was bewirkt die Ansprache? Wie kam es, da die Ungarn geschlagen wurden? (Ihre groe Furcht veranlat sie zur Flucht; die deutschen Reiter verfolgen sie zc.) Zusammenfassung: Heinrichs Sieg der die Ungarn. (1. 2. 3.) Iii. Wie war es demknigheinrich mglich geworden, sein Volk und Land von den lstigen Feinden zu befreien? Es war eine schwere Aufgabe, die König Heinrich zu lsen hatte. Als er durch die Sachsen, Thringer und Franken zum König des Reiches erkoren ward, da sah es im Juueru des Reiches gar traurig aus. Den

14. Bd. 1 = Mittelstufe - S. 185

1911 - Goslar a. H. : Danehl
— 185 — 3. Herr Heinrich schaut so fröhlich drein: „Wie schön ist heut die Welt! Was gilt's? Heut gibt's nett guten Fang!" — Er lugt zum Himmelszelt. 4. Er lauscht und streicht sich von der Stirn Das blondgelockte Haar: „Ei doch! Was sprengt denn dort herauf Für eine Reiterschar?" 5. Der Staub wallt auf. Der Hufschlag dröhnt; Es naht der Waffen Klang: „Daß Gott! Die Herrn verderben mir Den ganzen Vogelfang! —" 6. „Ei nun! — Was gibt's?" — Es hält der Troß vorm Herzog plötzlich an. Herr Heinrich tritt hervor und spricht: „Wett sucht ihr Herrn? Sagt an!" 7. Da schwenken sie die Fähnlein bunt Und jauchzen: „Unsern Herrn! Hoch lebe Kaiser Heinrich! — Hoch des Sachsenlandes Stern!" 8. Dies rufend, fnieen sie vor ihm hin Und huldigen ihm still Und rufen, als er staunend fragt: „'s ist deutschen Reiches Will'!" Da blickt Herr Heinrich tief bewegt Hinauf zum Himmelszelt: „Du gabst mir einen guten Fang! — Herr Gott, wie dir's gefällt!" Joh. Nep. Vogl. e) Wie die Ungarn in Deutschland einfallen. A. Darbietung: Die Ungarn waren ein wildes heidnisches Reitervolk. Sie fielen öfter in Deutschland ein. Sie plünderten, steckten die Gehöfte in Brand, töteten die Männer und schleppten die Weiber und Kinder in Gefangenschaft. Die Deutschen konnten sie nicht vertreiben; denn die Deutschen kämpften zu Fuß und sobald sich nun ein deutscher Kriegerhaufe irgend wo zur Vertreibung der Ungarn gesammelt hatte, waren die Ungarn auf ihren schnellen Pferden längst weg. Auch König Heinrich konnte nichts ausrichten. Er schloß mit den Ungarn aus neun Jahre einen Waffenstillstand. Dafür mußte er ihnen jährlich Tribut bezahlen. L. Vertiefung: Von welchem fremden Volke erzählte ich euch? Zeigt das Ungarland! Schildert die Ungarn näher! Erzählt, welche Greuel die Ungarn in Deutschland verübten! Die Ungarn und die Hunnen! Die Deutschen waren doch ein kriegerisches Volk, warum ließen sie sich dieses gefallen? Welchen Vorteil hatten die ungarischen Reiter? (Sie konnten den deutschen Heerhaufen aus dem Wege gehen. Es kam ihnen ja nicht auf Eroberung oder Sieg an, sondern nur auf Raub.) Gebt an, wie Heinrich sein Land vor den Ungarneinfällen zu putzen suchte! Was wurde wohl in diesem Waffenstillstand bestimmt? Was erhielten die Ungarn dafür, daß sie in den Waffenstillstand einwilligten ? (Tribut.) Das war eine Abgabe in Gold ober Silber, welche ihnen König Heinrich zahlen mußte. Habt ihr noch etwas zu fragen? ; 9 C. Übung: Erzählt von den Einfällen der Ungarn tn Deutschland! Einprägung.

15. Vaterländische Geschichte - S. 44

1912 - Leipzig : Dürr
— 44 — Feinde offen. Die Ungarn hatten es leicht, die zerstreut liegenden Ansiedlungen zu plündern. Das sollte jetzt anders werden. Heinrich befahl, daß die im Lande vorhandenen Burgen ausgebessert und erweitert, die Klöster und Wohnorte mit Graben und Wall umgeben wurden. Auch neue Burgen ließ er errichten, vor allem in den Grenzgegenden. Tag und Nacht wurde gebaut, ohne Rast und Ruhe ging die Arbeit sort. Bald entstanden in allen Gegenden seste Plätze, die den bedrängten Landleuten im Falle eines Krieges Zuflucht und Sicherheit gewähren sollten. Um die für diesen Zweck nötigen Wohnhäuser zu haben, bestimmte er, daß von den ländlichen Kriegern der neunte Mann jedesmal auf ein Jahr in die Burg ziehen mußte, um hier Wohnungen, Speicher und Borratsräume zu bauen. Die acht, die draußen geblieben waren, mußten sein Land mit bestellen. Von allen Feldfrüchten war der dritte Teil in die festen Plätze zu liefern, damit es in Zeiten der Gefahr an Nahrung nicht mangele. Um die Leute an den Aufenthalt in den Burgen zu gewöhnen, die Deutschen hielten das Leben in eingeschlossenen Orten für eine Absperrung und Einkerkerung, gebot der König endlich, daß die Gerichtstage und Versammlungen darin abgehalten werden mußten. Allmählich lernte es den Sachsen in jenen gesicherten Plätzen gefallen. Es siedelten sich im Laufe der Zeit immer mehr Menschen in der Bnrg und in unmittelbarer Nähe derselben an, und so entstanden nach und nach Städte. Aus diesem Grunde hat man Heinrich I. den Namen Städtegründer gegeben. Damit hielt aber der König seine Aufgabe noch nicht für gelöst. Er wollte den Ungarn auch auf dem Schlachtfelde widerstehen können. Dazu bedurfte er aber eines tüchtigen Heeres, und zwar eines Reiterheeres, da die Ungarn nnr zu Pferde kämpften. Die Schaffung eines solchen war seine zweite Aufgabe. Er gebot seinen Lehnsleuten, künftig zu Roß an seinen Hof zu kommen. Hier übte er mit ihnen den Reiterdienst. Heinrich übertraf alle an Geschicklichkeit und Eifer und regte dadurch zur Nacheiferung an. Von Zeit zu Zeit veranstaltete er Ritterspiele, in denen die Lehnsleute zu Roß friedliche Kämpfe ausführten. Wie der König, so machten es auch die angesehenen Lehnsherren mit ihren Lehnsleuten. Bald gewöhnten sich die Leute an den Reiterdienst, und so schuf Heinrich ein Reiterheer. Im Lause einiger Jahre hatte er die Überzeugung gewonnen, daß seine Sachsen auch im Kampfe zu Pferde ihren Mann stehen würden. Ehe er jedoch wagte, sein Heer gegen die Ungarn zu führen, erprobte er es gegen einen weniger gefährlichen Feind. Der Krieg gegen die Wenden, die oft die Grenze Sachsens beunruhigten, war die Vorübung für den bevorstehenden Entscheidungskamps mit den Ungarn. Nach Widukind u. ©iefeßrecht. 4. Heinrich I. besiegt die Ungarn 933. Als König Heinrich ein im Kampfe erprobtes Ritterheer hatte, fühlte er sich stark genug, gegen seine alten Feinde, die Ungarn, den Kampf zu beginnen. Er rief alles Volk zusammen und redete zu ihm in folgender Weise: „Notwendig ist es jetzt, daß wir uns gegen unsere gemeinsamen Feinde, die Ungarn, wie ein Mann erheben. Bisher habe ich euch, eure Söhne und

16. Handbuch für den Geschichtsunterricht in preußischen Volksschulen - S. 54

1887 - Langensalza : Beyer
54 Vierter Abschnitt. Die Geschichte des deutschen Reiches von Heinrich I. rc. d) König Heinrich besiegt die Ungarn. Als nun Heinrich seine Rüstungen vollendet und auch sein Heer in dem Kampfe gegen die Slaven hinreichend erprobt hatte, da nahte auch das Ende des Waffenstillstandes mit den Ungarn, und der König veranstaltete jetzt eine Volksversammlung und bereitete die Seinen durch folgende feierliche Anrede auf den ernsten Kampf, der ihnen nun noch bevorstand, vor: „Ihr seht jetzt das Reich durch meine Siege und eure Tapferkeit unter Gottes gnädigem Beistand beruhigt und neu gekräftigt, die Wenden aber überwunden und euch Unterthan. Eins ist jedoch noch zu thun übrig, daß wir gegen die gemeinsamen Feinde, die Ungarn, einmütig zu den Waffen greifen. Euch, eure (Söhne und Töchter habe ich bisher mit Schatzung bedrückt, um die Säckel der Feinde zu füllen, jetzt sehe ich mich gezwungen, die Kirche und ihre Diener zu berauben ; denn nichts ist uns geblieben. Soll ich nun auch den Schatz, der dem Dienst des Herrn geweiht ist, nehmen und zu unserer Lösung den Feinden Gottes geben?" Da erhob alles Volk seine Stimme und rief: „Der lebendige und wahrhaftige Gott, der treu und gerecht ist in allen seinen Wegen und heilig in allen seinen Werken, mache uns frei von der Knechtschaft! " Und sie gelobten dem Könige ihre Hilfe. Bald erschienen auch die Boten der Ungarn und forderten den üblichen Tribut, wurden aber diesmal abgewiesen. Als die Ungarn solches hörten, sammelten sie unverweilt ein großes Heer und zogen eilends nach Sachsen. Sie nahmen ihren Weg durch das Land der Daleminzier und forderten von diesen ihren alten Bundesgenossen Unterstützung. Diese aber warfen ihnen zum Hohn einen fetten Hund vor. Aber die Ungarn hatten nicht Zeit, den erfahrenen Hohn zu rächen, sondern zogen sofort nach Thüringen. Hier teilten sich ihre Scharen. Ein Teil wandte sich nach Westen, um von Westen und Süden in Sachsen einzufallen, während der andere Teil von Osten her in das Land eindrang. Die erstere Schar wurde von einem Hausen sächsischen und thüringischen Kriegsvolkes auseinander gesprengt und verlor im Kampfe ihren Führer. Viele starben auf der Flucht vor Hunger, oder kamen im Winterfrost um, andere gerieten in Gefangenschaft, oder wurden niedergehauen. Der zweite Heerhaufeu der Ungarn belagerte eine Burg, in welcher eine Schwester König Heinrichs wohnte, und wo sie viele Schätze vermuteten. Da kam aber die Kunde, der König habe sich in der Nähe bei Riade an der Unstrut mit seinem Heer gelagert. Die erschreckten Ungarn zündeten große Feuer an, um durch die aufsteigenden Feuerzeichen und Rauchsäulen ihre zerstreuten Heerhaufen zusammen zu rufen. Der König aber führte am folgenden Tage fein Heer zum Kampfe und ermunterte feine Krieger, daß sie ihre Hoffnung auf die göttliche Barmherzigkeit fetzen sollten. Wie erstaunten die Ungarn, als sie das stattliche Reiterheer erblickten, das geschlossen und in ruhiger Zuversicht ihnen entgegen-rückte! Erschrocken vor dieser Schlachtordnung wendeten sie sich bald zur Flucht. Meilenweit wurden sie noch von den sächsischen Reitern verfolgt, und viele wurden gefangen oder niedergemacht. Wie groß war aber der Jubel der armen christlichen Gefangenen, welche die Ungarn auf ihrem Zuge mitgeschleppt hatten, und die jetzt von den Ihren wieder befreit wurden! König Heinrich vergaß in der Siegesfreude nicht, dem Herrn, mit dessen Hilfe er diesen Sieg so lange vorbereitet und nun ausgeführt hatte, feinen Dank ab-

17. Präparationen für den Geschichts-Unterricht in der Volksschule - S. 54

1912 - Nürnberg : Korn
— 54 — in Sachsen. Dort hatte sich Heinrich mit seinem Heere aufgestellt. „Hui!" brüllten die ungarischen Reiter und flogen heran und flogen zurück, und wieder sprengten sie an. Aber wie aus Eisen gegossen standen die Reihen der Deutschen. Nun begann die Flucht der Ungarn. Die deutschen Reiter eilten ihnen nach. Wen ihr Schwert erreichte, der war verloren. Die Fahnen der Ungarn, alle ihre Schätze und viele gesungene Christen fielen den Siegern in die Hände. Nun hatte Heinrich Ruhe vor diesen Räubern, so lange er lebte. B. Betrachtung des Bildes. Hier seht Ihr eine Gegend in Ungarn. Weit und breit ist kein Berg. Wie ist die Gegend? (eben). Was wächst auf dieser ungeheuren Ebene? (Gras). Welche Tiere weiden im Grase? (Pferde). Welche Kunst müssen die ungarischen Hirten gut verstehen? (reiten). Wo ist ein Wirtshaus für die Hirten? ein Brunnen zum Tränken der Pferde? Wovon leben die Ungarn auf dieser Ebene? (Viehzucht). Und dort, wo der Boden weniger feucht ist? (Ackerbau). 2. A. Erklärung, a) Die Fehler im deutschen Heerwesen. Welches Unglück traf die Deutschen unter König Heinrich? Woraus sieht man, daß die Ungarn damals noch ein wildes Volk waren (gleich den Hunnen)? Welchen Schaden machten sie den Bauernhöfen? den Klöstern und Kirchen? Warum waren die Ungarn so schnell? Warum waren die Deutschen so langsam? Was war also schuld, daß die Ungarn so großen Schaden anrichten konnten? Welche Fehler hatte das deutsche Heer? Welche Fehler hatten die Ortschaften? Wer sah alle diese Fehler ein? Welche Absicht hatte Heinrich? b) Die Verbesserungen. Aber dazu brauchte Heinrich Zeit und Ruhe. Während des Krieges kann man nichts verbessern. Welche günstige Gelegenheit bot sich nun Heinrich dar? Wie benützte er diese Gelegenheit sogleich zu seinem Vorteile? Wie gab er sogar scheinbar zu viel nach? Warum versprach er aber die Geschenke? Was hatte er nun gewonnen zu feinen Verbesserungen? (Zeit). Nun wollen wir sehen, wie er diese Zeit benützte. Wie verbesserte er das Fußvolk? Stellt Euch nebeneinander in der Reihe! Macht eine geschlossene Reihe! eine offene Reihe! Von welcher Seite kann man Euch nur angreifen, wenn die Reihe

18. Deutsche Geschichte für Schule und Haus - S. 40

1898 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 40 — vermied König Heinrich jede Schlacht und schloß sich mit seinen Getreuen in die feste Burg Werla unweit Goslar ein; denn die Ungarn konnten nur im Reiterkampfe erfolgreich angegriffen werden. Da geschah es, daß ein vornehmer Ungar in Heinrichs Gefangenschaft geriet. Um ihn auszulösen, boten die Ungarn viel Gold und Silber; doch Heinrich wollte den Gefangenen nur freigeben, wenn sie sich verpflichteten, neun Jahre lang Thüringen und Sachsen zu meiden. Als der König dann noch versprach, alljährlich einen Tribut zu zahlen, willigten die Ungarn ein und verließen das deutsche Land. 4. Zum Schutze gegen die Ungarn erweiterte und befestigte Heinrich in den neun Jahren des Waffenstillstandes viele Städte des Sachsenlandes durch Mauerwerk. So entstanden die Städte Quedlinburg', Merseburg, Meißen und vielleicht auch Erfurt. Diese Städte sollten bei einem Ungareinfalle Burgen, d. h. Zufluchtsörter, befestigte Anlagen für die Umwohner sein, und die Bewohner wurden deshalb Bürger genannt; Städte im heutigen Sinne des Wortes sind sie erst allmählich geworden. Da die Leute sich aber weigerten, in die Stadt zu ziehen, so wurde je der neunte Mann durchs Los bestimmt; der Betroffene mußte sich in der Stadt anbauen und für die übrigen acht Wohnung bereit halten, wenn der Gegend Gefahr drohte. Dafür mußten die Landbewohner den Städtern das Land bestellen und den dritten Teil der Ernte hinter der Stadtmauer aufspeichern. — Zugleich bildete Heinrich ein Reiterheer und erprobte es in einem Kriege gegen die Wenden. 5. Als die Ungarn zum neunten Male kamen, den fälligen Tribut zu fordern, mußten sie mit leerem Säckel abziehen. Bald erschienen sie in zahllosen Haufen und durchfchwärmten das Thüringerland und die angrenzenden sächsischen Gebiete. Aber König Heinrich war bereit. Heerbann und Reiterheer waren aufgeboten und erwarteten den günstigsten Zeitpunkt zum Angriffe. Schon war ein Hanfe der Ungarn in blutiger Schlacht gefallen, als auch das Hauptheer von Osten heranrückte. Heinrich lagerte an der Unstrut. Als er des Feindes Nähe erfuhr, stellte er sein Heer in Schlachtordnung und ermahnte, mit Gottvertrauen tapfer auf den Feind zu gehen. Da schwoll jedem das Herz; mit Lust sahen sie, wie der König bald vorn, bald in der Mitte, bald in den letzten Reihen sein Roß tummelte, und wie das Hauptbanner des Reichs, die Fahne des Erzengels Michael, den die Ungarn für den deutschen Siegesgott hielten, überall vor ihm wehte. Zuerst schickte Heinrich tausend Mann thüringisches Fußvolk mit nur wenigen Reitern vor, um die Ungarn heranzulocken; sobald diese aber die gewappneten deutschen Reiterscharen sahen, wandten sie sich zu solch eiliger Flucht, daß man nur wenige von ihnen fangen konnte. Ihr Lager erstürmte der König und befreite dort alle Gefangenen. So lange Heinrich lebte, betrat kein Ungar den deutschen Boden wieder. — Heinrich und seine Nachfolger nennt man auch die sächsischen Kaiser.

19. Die Geschichte des Mittelalters - S. 215

1862 - Köln : DuMont-Schauberg
47. Heinrich Iii. 215 nicht geringer Triumph für Heinrich, nachdem er den Böhmen gedemü- thigt hattte, jetzt auch den Ungarn schutzflehend an seinem Throne zu sehen. Inzwischen hatte das ungarische Volk, da es unter den vielen Nef- fen des heiligen Stephan keinen Mann finden konnte, der seinen Ab- sichten entsprach, sich von dem Geschlechte Arpad's abgewandt und einen Magnaten, mit Namen Aba, auf den Thron erhoben. Aba stand nur durch Verschwägerung mit dem königlichen Geschlechte in Verbindung und bezeichnete den Anfang seiner Regierung mit der Aufhebung aller Ge- setze und Bestimmungen seines Vorgängers, wie mit der Vernichtung des Einflusses, den seit geraumer Zeit die -Fremden im Lande geübt hatten. Wurde das Christenthum auch von ihm nicht geradezu unter- drückt, so gewann doch der alte Glaube des Volkes wieder freieren Raum, und Alles kündigte die Rückkehr zu den wüsten Zuständen an, aus denen Stephan die Magyaren erhoben hatte. Solcher Entwickelung der Dinge gegenüber konnten die Deutschen sich nicht ruhig verhalten; das sah Aba selbst ein und faßte sogleich einen Krieg nach dieser Seite hin in das Auge. Er wollte jene alten Uugarnzüge furchtbaren An- denkens in Deutschland erneuern. Gegen Mitte Februar fiel er mit einem großen Heere ohne Kriegserklärung in die baierische Ostmark ein. Zwar überrumpelte er einen deutschen Heereshaufen und hieb ihn voll- ständig zusammen, doch seinen Kräften mißtrauend, kehrte er mit reicher Beute und vielen Gefangenen nach Ungarn zurück. Hier wurde er von König Heinrich, den die Böhmen unterstützten, zweimal an der Gran geschlagen, das ganze westliche Ungarn erobert und wegen des Wider- strebens der Ungarn zwar nicht der vertriebene Peter, aber ein anderer Neffe des heiligen Stephan auf den ungarischen Thron erhoben. Nach Heinrich's Abzüge bemächtigte sich Aba bald von Neuem des ganzen Reiches, aber, als Heinrich an den Grenzen desselben mit Hceresmacht erschien, erklärte er, sich und sein Volk dem deutschen Könige unterwer- fen zu wollen und behauptete sich dadurch vorläufig im Besitze des Thrones. Da er jedoch die Versprechungen nicht erfüllte, so unternahm Heinrich im Jahre 1044 einen dritten Kriegszug gegen Ungarn. An der Raab stieß er auf das Heer der Feinde. Mit feurigen Worten ermunterte er die Seinen und führte selbst das Heer gegen den Feind. Gleich beim ersten Angriff stoben die Ungarn wie Spreu aus einander, nicht einen Augenblick war der Ausgang des Kampfes zweifelhaft. Sei es nun, daß ein Wirbelwind sich plötzlich erhob und, den Ungarn den Staub in das Gesicht fegend, den Angriff der Deutschen unterstützte; sei es, daß Verrath in Aba's Reihen herrschte, wie spätere ungarische Quellen andeuten, Heinrich gewann den vollständigsten Sieg fast ohne Kampf und mit geringen Verlusten. Die Ungarn, sich nach allen Sei- ten durch die Ebene zerstreuend, wurden mehrere Meilen weit verfolgt, und eine große Zahl von ihnen fiel unter dem Schwerte der Deutschen. Nachdem Heinrich den Befehl gegeben hatte, von der weiteren Verfol- gung abzustehen, schlug er aus dem Schlachtfelde das Lager auf und

20. Von Armin bis zu Otto dem Großen - S. 19

1892 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
- 19 — (Ihr kennt auch einen Mann, der später nach diesem Lande reiste. —) Später reiste Heinrich von Osterdingen in das Ungarnland, um Klingsor zu holen. Der Weg wird an der Karte gezeigt. — Aus dem Ungarnlande kam auch die heilige Elisabeth, als sie vier Jahre alt war. Ihr Vater war König von Ungarn. Damals hieß also das Land „das Ungarnland". Da die Ungarn jetzt in dem Lande wohnten, können die Hunnen nicht mehr darin gewohnt haben. Vielleicht haben die Ungarn die Hunnen vertrieben. (Ein Haken für später!) Warum wohl die Ungarn in das deutsche Land einfielen? — Vielleicht fühlten sie sich durch die Deutschen beleidigt, vielleicht wollten sie nur rauben und plündern. Wie wird es bei einem solchen Einfall zugegangen feind — Denkt an Lots Gefangennahme! —) Was den Ungarn wertvoll fchien, nahmen sie mit, die Bewohner machten sie zu Sklaven, wer sich widersetzte, wurde getötet. Die Wohnungen wurden angezündet, die Felder verwüstet 2c. Auch jetzt noch kommen Leute aus Ungarn zu uns. — Die Slowaken und die Zigeuner (Schilderung ihres umtäten, heimatlosen Lebens, ihres Hanges zum Stehlen). Aus der biblischen Geschichte kennt ihr auch Leute, die keine festen Wohnsitze hatten. — Abraham und die andern Erzväter. Sie waren Nomaden und zogen von einem Weideplatz zum andern. Ihr Land war ein Steppenland. Ob wohl der Einfall der Ungarn zur Zeit der heiligen Elisabeth stattsand? — Unmöglich wäre das nicht, denn zu Damaliger Zeit wurde ost genug geraubt und geplündert. Damals gab es Raubritter. Selbst Ludwig, der Gemahl der heiligen Elisabeth, unternahm einen Plünderungszug in das Gebiet des Bischofs von Würzburg. Was wird Heinrich bei diesem Einfall thun ? — Da Heinrich so kraftvoll war, wird er den Ungarn entgegengezogen sein und sie besiegt haben. Wir werden sehen. Was sollt ihr also alles erfahren? — Warum die Ungarn in das deutsche Land einfielen. Wie es dabei zuging. Ob Heinrich die Ungarn zurückschlug, und wann der Einsall stattfand. Iia. Das Lesestück „Wie Heinrich mit den Ungarn Frieden schließt" wird (wie oben angegeben) gelesen; zunächst ohne die Überschrift zu berücksichtigen. 1. Zur Besprechung: „Im Jahre 924“ — also nicht zur Zeit der heiligen Elisabeth; denn diese lebte Ansang des dreizehnten Jahrhunderts. Nun wissen wir auch, wann Heinrich lebte und wann Deutschland in fünf Herzogtümer zerfiel. „Wiederum" — also müssen die Ungarn schon öfter solche Einfälle nach Deutschland unternommen haben. „In kleine Hausen geteilt" — da werden sie wohl nicht auf Widerstand gestoßen sein, sonst wären sie zusammengeblieben. 2*