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1. Kriegsbuch für die Jugend und das Volk - S. 125

1916 - Stuttgart : Franckh
125 nur ihr persönliches Eigentum mitnehmen durften. Die noch vorhandene weiße Zivilbevölkerung _ etwa 500 Köpfe — wurde größtenteils auf einem scheußlichen und schmutzigen Viehtransportdampfer verladen und nach den berüchtigten Konzentrationslagern Südafrikas überführt. Viel über Lüderitzbucht hinausgekommen find die Engländer zunächst aber nicht, und die Erkundungsabteilungen, die sie in östlicher und südlicher Richtung vortrieben, wurden meist mit blutigen Köpfen wieder heimgeschickt. Tie Besetzung von Swakopmund durch die Engländer erfolgte erst am 14. Januar 1915, und zwar ebenfalls von der Seefeite aus. Tie Stadt war verlassen, die Gebäude unbeschädigt, aber die Einrichtung zur Herstellung von Trinkwaffer aus Seewasser, die elektrische Zeutrale usw. vernichtet, die Bahnlinie gesprengt. Beim Einrücken der englischen Vorhut wurden einige Mann von unterirdischen Minen in Stücke zerrissen. — Taß endlich der entlegene „Ca-privi-Zipfel" gegen einen Vorstoß aus Rhodesien nicht zu halten war, lag von vornherein auf der Hand; dafür bemächtigten sich die Teutschen am 24. September der britischen Niederlassung Walfifchbai und vermochten sie bis gegen den Jahresschluß hin zu behaupten. Recht erfolgreich gestaltete sich anfangs auch die Verteidigung der Südgrenze. Bis Anfang Februar 1915 blieb das rechte Ufer des Oranje in deutschem Besitz, wozu außer zahlreichen ruhmreichen Gefechten namentlich der glänzende Sieg Heydebrecks am 25. September 1914 bei Sandfontein beitrug. Ter deutsche Führer hatte hier dem Feinde eine regelrechte Falle gestellt, in die drei Schwadronen berittener südafrikanischer Infanterie und eine Abteilung der reitenden Transvaal - Artillerie unter Oberst Grant ahnungslos hineintappten. Ein mit zwei weiteren südafrikanischen Schwadronen gemachter Entfatzverfuch wurde durch die deutschen Maschinengewehre blutig abgewiesen. Es blieb den Engländern nichts anderes übrig, als die weiße Flagge zu hissen, auch Oberst Grant fiel verwundet in deutsche Gefangenschaft. Tie Folgen des Sieges waren so nachdrücklich, daß sogar die englische Station Rietfontein für längere Zeit in Besitz genommen werden konnte, und daß die Briten erst am 12. Januar 1915 wieder wagten, den Oranje bei Ramansdrift zu überschreiten, ohne zunächst vorwärts zu kommen. Noch am 3. Februar erzielten die Teutschen unter Major Ritter bei Kakamas einen Erfolg, warfen die stark verschanzten Engländer über Den Fluß zurück und zerstörten alle ihre Kähne und Fähren. Tie Burenführer Maritz und Kemp fochten auf deutscher Seite siegreich an der Ostgrenze des Schutzgebietes am Rande Der Kalahari, doch wurde Kemp bald darauf abgedrängt und zur Waffenstreckung gezwungen. Gegenüber anderslautenden Zeitungsnachrichten fei ausdrücklich festgestellt, daß der Burenoberst Maritz bis zuletzt treu in unfern Reihen ausgehalten hat. In den vielen Gefahren schmolz feine wackere Heldenschar bis auf ein kleines Häuflein zusammen, aber es glückte ihm, mit diesem unter den schwierigsten Verhältnissen nach Norden zu entkommen. Er trat dann auf Otjiurunga Sanii*ras ...... Amb rihoma 5 Chot^rrtsns Libebe Kungsel Caffuvizipfcl tuhonda Ana Namutofii Tsumeb Okdukvejo _ / _qrootsonje/n nanqare vosdia-pan ■'Iz^sonre.n \ Gucnaö * jiwarongo Koihsrio s Wa/erberg /Da/M A Räl Amd Omarjrö .? Qhambähe Epuh/ro Usdhoyf Känb± Ohahaadja 75 ch au an! lerroniein Goddd'b Ndi-juk^ - kheppmonsof; '' ßehotjhfh \ Naosßnaws —y //<//>' o . \;.ticactiänai La- V Akopmun . Hohenwarte Empfängnis -ßuchl :oaraho$ Lehur/rang R y—t uibe nokopon o---' r—n 'w-'^urundorn - r nam^uiand-, ethanien ~Rieitonrein ■Lodekltzbuc eefmans- rohe " Öffnung -Ssfjamogär* ansdrßff neqharr Deucsch-Südwestasrika (Überfid)ts£arte über die ganze Kolonie-. Die Pfeile bezeichnen die englischen Anmarschlinien.

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1. Die Geschichte Hamburg's für Schulen - S. 61

1841 - Hamburg : Herold
Dritter Abschnitt. 1410—1529. 61 darum nachsuchten, daß zur Wiederherstellung der Eintracht ein ordentlicher Schluß möge gefaßt werden. Der Rath war damit einverstanden und bestimmte den folgenden Tag dazu: daß alle Geistliche auf dem Rathhause erscheinen soll- ten, um ihre Lehre aus der Bibel zu begründen; wer das nicht könne, solle die Stadt verlassen. Am 28. April 1528 Morgens 7 Uhr fand die Ver- sammlung statt, und ward durch den Bürgermeister Diet- rich Hohnsen eröffnet. Von päpstlicher Seite waren acht Priester gegenwärtig; von evangelischer vier, nämlich: Kempe, Zegenhagen, Fritze und Lünßemann. Zwar ver- suchten im Anfang die Katholiken die Sache in die Lange zu ziehen; denn Or. Möller, der gelehrteste und gewandteste, erbat sich die ihnen zum Vorwurf gemachten Lehrsätze schrift- lich, um sie eben so beantworten zu können; Rensborg sing an lateinisch zu reden und ward darin durch den Bürger- meister Salsborg vertreten; aber alle diese Ausflüchte scheiterten an dem klaren, einfachen Verstände und der Be- harrlichkeit der Bürger. Auf die Frage des Bürgermeisters, wie man über die Sache entscheiden könnte, beriefen sich die evangelischen Prediger auf die Verordnung, nach dem Worte Gottes zu predigen; dies gethan zu haben, vermogten die Gegner nicht "zu erweisen, und so endete denn die Unterredung mit der Bitte: der Rath möge zwei der eifrigsten Priester: Vatthauer und Rensborg, der Stadt verweisen. Damit waren indeß die auf dem Eimbeckschen Hause versammelten Bürger höchst unzufrieden, indem sie verlangten, alle schul- dig Befundenen sollten bestraft werden; Kempe aber, der zu ihnen gesandt worden war, befriedigte sie endlich dahin, daß fünf der päpstlichen Priester aus der Stadt verwiesen wurden: Vatthauer, der zu dem Aergerniß viel Anlaß ge- geben hatte; Rensborg, Bustorf, der noch immer nicht seinen

2. Die Geschichte Hamburg's für Schulen - S. 57

1841 - Hamburg : Herold
Dritter Abschnitt. 1410—1529. 57 war; und vr Barthold Möller am Dom. Dieser, der Kempe schon in Rostock gekannt hatte, beredete sich mit dem- selben und versprach ihm, er wolle, sobald aus Kempe's Predigten ihm etwas zugetragen würde, diesen zu sich rufen lassen und dann in aller Stille und Offenheit mit ihm über die bezeichneten Puncte verhandeln; hielt aber dieses Gelöbniß so wenig, daß er bei der nächsten Gelegenheit, als Kempe über die Austheilung des Abendmahles unter beiderlei Gestalt gepredigt hatte, dessen Meinung mit vieler Anzüg- lichkeit öffentlich von der Kanzel herab rügte. Indeß fehlte es dem wüthigen Verfechter der Wahrheit auch nicht ganz an Beistand, denn er sah sich verstärkt durch den 1526 an Catharinen erwählten Pastor I o h a n n Z e g e n h a g e n. Die- sem, der auch gegen die Mißbräuche der Kirche eiferte, ließ der Senat Kanzel und Predigen verbieten, und obgleich auf die Vorstellungen der Bürger dieses ausdrückliche Verbot zurückgenommen ward, ließ ihm der Senat doch zu ver- stehen geben, daß er sich aus der Stadt entfernen möge. Kaum war dies bekannt geworden, so versammelten sich an 2000 Bürger auf dem Saal des Marien-Magdalenen-Klosters und erwählten eine Deputation, welche dem Rathe das An- liegen der Bürger vortrug; was dieser auch entgegnen wogte von dem Geiste, in welchem Zegenhagen predigen und von dem Nachtheil, welches durch kaiserliche und päpstliche Un- gnade dem Wohlstand Hamburg's aus solchen Neuerungen erwachsen könnte, so siel doch die letzte Erklärung dahin aus, der Verwiesene möge bleiben, und predigen, in welcher Kirche er wolle. Dankend für solchen Bescheid, verfügten sich die Bürger ruhig nach Hause und zeigten bei dieser Gelegenheit den wahren Gemeinsinn, der, eben so fern von nachgiebiger Geschmeidigkeit, als blinder Widersetzlichkeit, die Sorge für das wahrhaft Bessere mit der Erhaltung der Ruhe und

3. Die Geschichte der letzten 50 Jahre - S. 521

1867 - Köln : DuMont-Schauberg
58. Der Bürgerkrieg in Nordamerika. 521 und Geschicklichkeit ihm das allgemeine Vertrauen in hohem Grade erworben hatten. Ehe dies geschah, zeigten sich noch einmal die Nach- theile der Zersplitterung der Kräfte in recht schlagender Weise bei drei vereinzelten Expeditionen in den ersten Monaten des Jahres 1864, von denen die eine gegen Florida, die zweite gegen Alabama resp. Mo- bile und die dritte gegen das Quellgebiet des rothen Flusses in der Nordwestecke von Louisiana gerichtet war. Als General Grant den Oberbefehl über die ganze Kriegsmacht des Nordens erhalten hatte (Anfangs März), stellte er die Operationen auf den untergeordneten Kriegsschauplätzen gänzlich ein und zog die Truppen nach den entscheidenden Punkten zusammen, um zwei größere Unternehmungen auszuführen: dies war einmal die Ueberwältigung der Armee des Generals Lee und die Einnahme von Richmond durch die Potomac-Armee in Verbindung mit einer neu gebildeten, die sich bei Chattanooga unter dem Befehl des Generals Sherman sammeln sollte; sodann der Durchbruch des feindlichen Centrums, durch das Vordringen der Armee von Georgien in die bisher noch vom Kriege verschont gebliebenen Staaten am Golf von Mexico, wo die militäri- schen Etablissements zerstört und so dem Süden die Mittel des Krieges entzogen werden sollten. Grant hatte der Potomac-Armee für den bevorstehenden Feldzug die Hauptaufgabe zugedacht. Er überschritt mit derselben den Ra- pidan, gegenüber der mit dichtem Buschwerk bedeckten sog. „Wilder- neß", wo er glaubte, daß Lee am wenigsten einen Uebergang erwar- ten würde; aber des letztern Feldherrntalent bewährte sich aufs Neue in glänzender Weise dadurch, daß er die Absicht des Gegners sofort erkannte und ihn nöthigte, sich mitten in der Wildniß, in einem Terrain zu schlagen, in welchem er seine Ueberlegenheit nicht ver- werthen konnte. So begann denn am 5. Mai jene Reihe von Schlach- ten, welche den Mai 1864 zu dem denkwürdigsten Monate des ganzen Krieges gemacht haben. Vom 5. —12. Mai dauerten die Kämpfe fast ununterbrochen fort in einem schwer zu durchdringenden Gebüsch, wo von der beiderseits starken Artillerie nicht einmal Gebrauch gemacht werden konnte. Dennoch war der Verlust, bloß durch Gewehrfeuer, auf beiden Seiten außerordentlich (der der Unirten 25,000 Mann, der der Conföderir- ten 18,000 Mann) und stand in gar keinem Verhältnisse zur Er- folglosigkeit dieser Kämpfe. Grant zog die Besatzungen der nördlich vom Potomac gelegenen Plätze an sich und ging, so verstärkt, schon am 18. wieder zur Offensive über, Anfangs ohne Erfolg, doch bald (20. — 24.) zwang er die Conföderirten durch Umgehung ihres rechten Flügels, ihre Stellung bei Spottsylvania aufzugeben und eben so durch einen zweiten Flankenmarsch ihre befestigte Stellung zwischen North- und South-Anna zu verlassen. Unter endlosen, meist blutigen, aber wenig entscheidenden Gefechten gelangte er bis vor Petersburg (im Süden von Richmond), vertrieb auch die Conföderirten aus den

4. Die Geschichte der neuesten Zeit - S. 520

1877 - Köln : DuMont-Schauberg
520 Dritter Zeitraum: 1848—1876, Das Jahr 1864. Beim Beginn des Feldzuges von 1864 mochten die Unions-Heere 400,000 450,000 M. (außerdem 40,000 Marine-Soldaten und Matrosen), die der Conföderirten 200,000—240,000 M. zählen. Die letzteren konnten.' trotz der größten Rücksichtslosigkeit in der Durchführung der Conscription,' welche zuletzt alle Alters-Classen vom 18.—50. Jahre umfaßte, die Lücken ihrer Heere nicht mehr ausfüllen. Sie sahen sich daher, um den Krieg fortsetzen zu können, gezwungen, auf die Entlassungs-Termine ihrer ausgedienten Regimenter keine Rücksicht zu nehmen und diese zu zwingen, weiter zu dienen, eine Maßregel, welche eine beständige Zunahme der Desertionen veranlaßte. Der Norden war dagegen durch die Erfolge, welche General Grant am Mississippi und zuletzt auch in Tennessee erzielt hatte, endlich zur Erkenntniß aller der Vortheile gelangt, welche aus einer einheitlichen Leitung der kriegerischen Operationen entspringen, und legte den Oberbefehl über alle Heere in die Hand des Generals Grant, dessen Glück und Geschicklichkeit ihm das allgemeine Vertrauen in hohem Grade erworben hatten. Ehe dies geschah, zeigten sich noch einmal die Nachtheile der Zersplitterung der Kräfte in recht schlagender Weise bei drei vereinzelten Expeditionen in den ersten Monaten des I. 1864, von denen die eine gegen Florida, die zweite gegen Alabama resp. Mobile und die dritte gegen das Quellgebiet des Rothen Flusses in der Nordwestecke von Louisiana gerichtet war. Als General Grant den Oberbefehl über die ganze Kriegsmacht des Nordens erhalten hatte (Anfangs März), stellte er die Operationen auf den untergeordneten Kriegsschauplätzen gänzlich ein und zog die Truppen nach den entscheidenden Punkten zusammen, um zwei größere Unternehmungen auszuführen: dies war einmal die Ueberwältigung der Armee des Generals Lee und die Einnahme von Richmond durch die Potomac-Armee in Verbindung mit einer neu gebildeten, die sich bei Ehattanooga unter dem Befehl des Generals Sherman sammeln sollte; sodann der Durchbruch des feindlichen Centrums, durch das Vordringen der Armee von Georgien in die bisher noch vom Kriege verschont gebliebenen Staaten am Golf von Mejifo, wo die militärischen Etablissements zerstört und so dem Süden die Mittel des Krieges entzogen werden sollten. Grant hatte der Potomac-Armee für den bevorstehenden Feldzug die Hauptaufgabe zugedacht. Er überschritt mit derselben den Rapidan, gegenüber der mit dichtem Buschwerk bedeckten sog. „Wilderneß", wo er glaubte, daß Lee am wenigsten einen Uebergang erwarten würde; aber des letztem Feldherrntalent bewährte sich auf's Neue in glänzender Weise dadurch, daß er die Absicht des Gegners sofort erkannte und ihn nöthigte, sich mitten in der Wildniß, in einem Terrain zu schlagen, in welchem er seine Ueber-

5. Bd. 4 - S. 189

1878 - Calw [u.a.] : Verl. der Vereinsbuchh.
§ 13. Der Bürgerkrieg in Nordamerika. 189 war erreicht; aus dem losen Staatenbund, wie er bisher wenigstens von einzelnen Staaten aufgefaßt worden war, hatte sich eine durch Gleichheit der Interessen bedeutend mächtigere Union entpuppt, welche mehr als je im Völkerrathe zu besagen hat. Zwar raffte sich die Rebellion noch zu einem letzten Fersenstich auf; sie wollte alle ihre Hauptgegner an einem Tage vernichten. Aber nur Lincoln wurde am Char-freitag, 14. April 1865 von dem fanatischen Schauspieler Booth im Theater zu Washington erschossen, der Staatssekretär Seward entkam mit etlichen Dolchstichen, Grant und andere auserkorene Opfer wurden von den Verschwo-reiten nicht aufgefunden. Am Grab des Präsidenten aber sprach sich der ganze Dank einer Nation aus, die sich aus einem Kampfe auf Leben und Tod gerettet fühlte. Die Mörder ereilte bald die gerechte Strafe; über Davis und andere Führer der Rebellion wurden nur kleine zeitweilige Strafen verfügt. Es folgten unerquickliche Parteikämpfe unter dem neuen Präsidenten, dem früheren Schneider Andreas Johnson (1865-69); nach welchem der siegreiche General Grant die Regierung überkam. Hatte der Kongreß schon im März 66 allen Bürgern aller Staaten die volle Gleichheit vor dem Gesetz, mit Ausnahme des Wahlrechts, zuerkannt, so wurde auch das letztere, übereilter Weise 1870, den noch ununterrichteten Negern gegeben, um mit ihrer Hilfe den außer Rand und Band gekommenen Süden schneller im Sinn der republikanischen Partei wieder auszurichten. Dort wüthete aber noch jahrelang der Geheimbund der Knklux, welche maskirt über Neger und Negerfreunde herfielen und sie hinmordeten; Gewaltthaten, die nur erklärbar werden durch die Schonungslosigkeit, womit viele republikanische Amtsjäger (carpet-baggers) in den ausgesogenen Südstaaten gehaust hatten. — Den Indianern, sowie den chinesischen Einwanderern wird das Wahlrecht noch vorenthalten, doch hat Grant sich bemüht, den ersteren, beren matt feit der Erwerbung Aljaskas

6. Die Geschichte der letzten 50 Jahre - S. 520

1867 - Köln : DuMont-Schauberg
520 58. Der Bürgerkrieg in Nordamerika. am Chickamauga (19.— 20. September) war nur von vorüber- gehendem Erfolge; denn General Grant, welcher jetzt den Oberbefehl in Tennessee übernahm, ging nach Vereinigung mit General Hooker zur Offensive über und trieb nach einem viertägigen Kampfe bei Chattanooga (23. — 26. November) die Conföderirten aus ihren Stellungen bis zum Chickamauga zurück, und nun trat auf dem mittleren Kriegsschauplätze eine mehrmonatliche Waffenruhe (bis zum Mai 1864) ein. Die zunehmende Erschöpfung der Conföderirten war nicht nur im Verluste von Tennessee zu Tage getreten, sondern zeigte sich auch da- rin, daß es ihnen nicht gelingen wollte, auf den von ihnen am meisten bevorzugten Kampfplätzen von Virginien die erlittenen Ver- luste wieder auszugleichen. Nach der verhängnißvollen Schlacht bei Gettysburg und dem Rückzüge über den Potomac war Lee nicht stark genug, um abermals zur Offensive überzugehn, und statt ihm Ver- stärkungen gewähren zu können, hatte die Regierung zu Richmond sich genöthigt gesehen, eine Abtheilung seines Heeres auf den mittleren Kriegsschauplatz (Tennessee) zu senden. Eben so wurden andererseits dem Befehlshaber der Potomac-Armee ein Theil seiner Truppen ent- zogen, theils um die Emeute in New-Aork zu dämpfen, theils um die Belagerung von Charleston zu betreiben, theils um Rosencrans in Tennessee zu unterstützen. So beschränkten sich die Kriegsereignisse in Virginien auf einige Schachzüge am Rappahannock und Rapidan, und es trat auch hier eine mehrmonatliche Waffenruhe ein; erst im Mai 1864 nahmen beide Heere die Operationen wieder auf, um sie dann fast ein volles Jahr hindurch ununterbrochen und bis zur Be- endigung des Krieges fortzusühren. Das Jahr 1864. Beim Beginn des Feldzuges von 1864 mochten die Unions-Heere 400,000—450,000 Mann (außerdem 40,000 Marine- Soldaten und Matrosen), die der Conföderirten 200,000—240,000 Mann zählen. Die letzteren konnten, trotz der größten Rücksichtslosigkeit in der Durchführung der Conscription, welche zuletzt alle Alters-Classen vom 18. — 50. Jahre umfaßte, die Lücken ihrer Heere nicht mehr ausfüllen. Sie sahen sich daher, um den Krieg fortsetzen zu können, gezwungen, auf die Entlassungs-Termine ihrer ausgedienten Regimen- ter keine Rücksicht zu nehmen, und diese zu zwingen, weiter zu dienen, eine Maßregel, welche eine beständige Zunahme der Desertionen veranlaßte. Der Norden war dagegen durch die Erfolge, welche General Grant anl Mississippi und zuletzt auch in Tennessee erzielt hatte, endlich zur Erkenntniß aller der Vortheile gelangt, welche aus einer einheitlichen Leitung der kriegerischen Operationen entspringen, und legte den Ober- befehl über alle Heere in die Hand des Generals Grant, dessen Glück

7. Handbüchlein der Weltgeschichte für Schulen und Familien - S. 314

1877 - Calw : Verl. der Vereinsbuchh.
314 Neue Geschichte. Nigerstromes (1829) hat der Mission den Weg ins Innere gebahnt, wo lauter Negermissionare wirken, seit 1864 unter einem schwarzen Bischof Crowther. Alle diese Missionen sind um so achtungswerther, je mehr das gefährliche Klima jährlich neue Opfer fordert. In dieser Beziehung geht es besser in Südafrika. Hier machte die Brüdergemeine mit ihrem Gnadenthal den Anfang; ihr folgte Dr. van der Kemp mit seinem Bethelsdorp; und allmählich sind nach allen Richtungen auf den ungeheuren Steppen, unter Hottentotten, Na-maqua's, Buschmännern, Koranna's, Betschuauen, Kassern bis zu beit Zulu und Matebelen zahlreiche Dorfschasten gebildet worden, die sich mit benen in christlichen Länberu nicht immer zu ihrem Nachtheil vergleichen lassen. — Die Insel Madagaskar ist nach sechszehnjähriger Predigt des Evangeliums von einer Verfolgung durch ihre Königin heimgesucht worden (s. 1837), die in der neue» Kirchengeschichte einzig dasteht. Tausende von Jüngern ließen sich spießen, verbrennen, verkaufen und quälen, ohne ihrem Bekenntniß untreu zu werben. Als 1861 Königin Ranawalo I. starb, hatte sich die Zahl der Christen auf 7000 vermehrt; Ranawalo Ii. ließ sich 1869 laufen und schaffte den Götzenbienst ab. Ihre Hauptstabt Antananarivo kann eine Christen-stabt heißen, wenn man aufs äußere Bekenntniß mehr sieht als auf die umbilbenbe Macht des Evangeliums. Denn Sklaverei, Lüge und Unsittlichkeit werben natürlich in einem Volke nicht binnen eines Menschenalters ansgewnrzelt. Das ganze Ostafrika ist eigentlich erst durch Davib Livingstone entdeckt worden, der es hauptsächlich darum durchzog, um den schauerlichen Sklavenhandel an's Licht zu ziehen und der christlichen Mission neue Wege zu öffnen. Ihm ist 1873 ein großartiges Leichenbegängnis zu Theil geworden: feine christlichen Schwarzen trugen die Leiche ans dem Innern an die Küste und England bestattete sie unter seinen großen Männern in der Westminsterabtei. Denkmale aber werben ihm gesetzt in kostspieligen Missionen an den Njassa-, Tanganjika-, Njanza- Seen. Nach Living-

8. Die Geschichte Hamburg's für Schulen - S. 60

1841 - Hamburg : Herold
60 Zweite Periode. der Kirchen und vier Gelehrten vorzuladen, in Folge dessen Bustorp zum Widerruf verurtheilt, aber auch der Capellan wegen seiner harten Aeußerungen seines Amtes entsetzt ward. Zwar wirkte dieses noch nicht viel, indem nicht einmal Bu- storp wirklich widerrief, aber es war doch die erste össent-' liche Anerkennung der Wahrheit, und muthig suchten die Evangelischen auch ferner Gutes zu wirken. Namentlich er- richteten sie am 16. August 1527 anfänglich' nur im Nico- colai-Kirchspiel, späterhin auch in den andern, eine Armcn- casse, der Gotteskasten genannt, dessen Verwaltung zwölf Männern übergeben ward; sie setzten fest, daß die Bestellung der Kirchendiener nicht mehr von dem Kapitel abhängig sein und ihre Schule nach der sächsischen Schulordnung ein- gerichtet werden solle. Von jener Einrichtung erhielten sie den Spottnamen: Kastenleute;, während man die Katholi- schen, die im Johanniskloster häufig ihre Versammlungen hielten, Johannisleute zu nennen pflegte. Endlich kam im Jahr 1528 die Reformation zu Stande. Auf's neue brachte um die Fastenzeit dieses Jahres der Mönch Rensborg in der Johanniskirche die Lehre auf die Kanzel, daß es gefährlich, ja verdammlich sei, das Abendmahl unter beiderlei Gestalt zu empfangen; Kempe konnte nicht unterlassen, eben so öffentlich gegen diese Lehre zu reden, weil seine Beichtkinder Anstoß daran nahmen. Der Streit ward wieder sehr erbittert, da Rensborg geradezu jede per- sönliche Disputation verweigerte, und wenn man die Macht des religiösen Wahnes bedenkt, so scheint wenigstens die Er- zählung nicht ganz unglaublich, daß die Johannisleute den Plan entworfen hätten, alle evangelischen Prediger und ihre Anhänger zu ermorden. Wenigstens waren die Gemüther so beunruhigt, daß sich die Bürger aus allen vier Kirch- spielen am 27. April nach dem Rathhause verfügten und

9. Bd. 2 - S. LI

1819 - Leipzig : Hinrichs
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10. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 280

1871 - Münster : Coppenrath
— 280 — jede einzelne Provinz ihre Abgeordneten schickt, beräth das Wohl des ganzen Bundesstaates. Dieser Congreß besteht aus dem Senate und dem Hause der Repräsentanten oder Volksvertreter. Ein Präsident, der alle vier Jahre gewählt wird, steht an der Spitze und leitet die Geschäfte. Diese neue Verfassung wurde im Jahre 1787 zu Philadelphia gegründet, und Washington einstimmig zum ersten Präsidenten ernannt. Er bekleidete bis zuni Jahre 1797 diesen Ehrenposten. Dann zog er sich, ein zweiter Cincinnatus, von dem Dank aller Outen begleitet, auf sein Landgut zurück, wo er 1797 starb. Zur Ehre dieses Frei> heitsheldeu wurde die Stadt Washington gegründet und zur Hauptstadt des ganzen Freistaates und zum Versammlungsorte des Kongresses erhoben. Allein die ruhige Entwicklung der vereinigten Staaten wurde bald durch Parteiungen gestört, und so das verknüpfende Band immer lockerer. Während die eine Partei größere Unabhängig-keit der einzelnen Staaten von einander erstrebte, wollte die andere eine engere Verknüpfung zu einem Ganzen. Dazu kam, daß die Südstaaten mit Hartnäckigkeit auf die Beibehaltung des Sclavenhandels bestanden, der in beit Nordstaaten bereits abgeschafft war. In dem Streite hierüber haben sich im Jahre 1861 die Südstaaten von den Nordstaaten förmlich losgesagt und eine eigene Negierung eingesetzt. Hierüber kam es zu einem höchst blutigen Kriege, der vier Jahre lang zu Wasser und zu Laude fortwüthete. Eist der große Sieg, den im Mai 1865 der Ober-Anführer der Nordstaaten, General Grant, über den Ober Anführer der Südstaaten, General Lee, erfocht, führten den Frieden wieder herbei. Das aus dem furchtbare» Kampfe sieg reich hervorgegangene Nordamerika hat die frühere Union (Vereinigung) wieder hergestellt und in feierlicher Weise die Abschaffung der Sclavem verkündet. Möge nunmehr der Se gen des Friedens ein festeres Band um die wieder vereinigten Staaten Nordamerikas, die größte Republik des ganzen Erd* kreifes, knüpfen.

11. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 234

1875 - Münster : Coppenrath
— 234 — begleitet, auf sein Landgut zurück, wo er 1797 starb. Zur Ehre dieses Freiheitshelden wurde die Stadt Washington gegründet und zur Hauptstadt des ganzen Freistaates und zum Versammlungsorte des Con-gresses erhoben. Allein die ruhige Entwicklung der vereinigten Staaten wurde bald durch Parteiungen gestört, und so das verknüpfende Band immer lockerer. Während die eine Partei größere Unabhängigkeit der einzelnen Staaten von einander erstrebte, wollte die andere eine engere Verknüpfung zu einem Ganzen. Dazu kam, daß die Südstaaten mit Hartnäckigkeit auf der Beibehaltung des Sclavenhandels bestanden, der in den Nordstaaten bereits abgeschafft war. In dem Streite hierüber haben sich im Dezember 1860 die Südstaaten von den Nordstaaten förmlich losgesagt und eine eigene Regierung eingesetzt. Hierüber kam es zu einem höchst blutigen Kriege, der vier Jahre lang zu Wasser und zu Lande sortwüthete. Erst der große Si,eg, den im Mai 1865 der Ober-Anführer der Nordstaaten, General Grant, über den Ober-Anführer der Südstaaten, General Lee, erfocht, führte den Frieden wieder herbei. Das aus dem furchtbaren Kampfe siegreich hervorgegangene Nordamerika hat die frühere Union (Vereinigung) wieder hergestellt und in feierlicher Weise die Abschaffung der Sclaverei verkündet. Schnell erholten sich die vereinigten Staaten von den Wunden des Krieges; die Staatsschulden, welche der Bürgerkrieg aufgehäuft, werden jährlich bedeutend verringert und auch die Zwistigkeiten mit England, welche sich aus dem Kriege herschrieben, sind 1872 durch das Genfer Schiedsgericht zu einem gütlichen Austrage gebracht.

12. Die neuere Zeit - S. 260

1872 - Coblenz : Baedeker
260 Der Bürgerkrieg in Nordamerika. §. 64. Erst im Mai 1864 nahmen beide Heere ihre Operationen wieder auf; das südliche Heer konnte seine Lücken auch durch die rücksichtsloseste Aushebung nicht wieder ergänzen, der Nor- den hatte endlich die Vortheile einer einheitlichen Leitung des Krieges erkannt und übertrug den Oberbefehl über alle Theile des Heeres dem General Grant, der durch seine glücklichen Er- folge (zuletzt in Tennessee) sich das allgemeine Vertrauen er- worben hatte. Dieser stellte die Operationen auf den unter- geordneten Kriegsschauplätzen ein und concentrirte die Truppen auf den entscheidenden Punkten. Unter endlosen, meist blutigen, aber wenig entscheidenden Gefechten mit seinem Hauptgegner, General Lee, gelangte er bis vor Petersburg (unweit Richmond) und liess gleichzeitig seinen Unterfeldherrn Sherman in das Innere von Georgien Vordringen und die dort ^eit dem Beginn des Krieges errichteten Fabriken und militairischen Anlagen so wie die Eisenbahnen zerstören, um so dem Süden die Mittel des Krieges zu entziehen. Im J. 1865 setzte Lee den Wider- stand nur noch fort, weil er hoffte, unter den Waffen leichtere Friedensbedingungen zu erhalten. Grant griff die Verschanzun- gen von Petersburg in ihrer ganzen Ausdehnung gleichzeitig an und eine fünftägige Schlacht bei Petersburg (29. März bis 2. April) entschied den Fall dieser Stadt und die Räumung Riclimond's, des Sitzes der conföderirten Regierung. Lee schloss bei einer persönlichen Zusammenkunft mit Grant eine Capitulation ab unter milderen Bedingungen, als er erwarten durfte und die Führer der übrigen Corps erhielten dieselben Bedingungen. Der Racenkampf zwischen Weissen und Schwarzen endete mit der Emancipation der Neger, denen zuletzt (1870) auch das Stimm- recht verliehen wurde. 2. Die britischen ^.Provinzen in Nordamerika (Ober- und Unter-Canada, Neu-Schottland und Neu-Braunschweig) sind 1867 zu einem Gebiete unter dem Gesammtnamen Canada («Do- minion of Canada") vereinigt worden; der Generalgouverneur wird von der Krone ernannt und ernennt die Statthalter der 4 Provinzen (auf 5 J.), die ihre localen Legislaturen haben; die gesammte Conföderation hat ein Central-Parlament für ge- meinsame Angelegenheiten. 3. Von Haiti hatte Spanien den westlichen Theil schon im Ryswicker Frieden (1697) an Frankreich abgetreten. Durch einen .

13. Bd. 6 - S. 19

1845 - Leipzig : Kollmann
19 entwickeln. Am Ende Aprils 1775 schickten sie die Generale Howe, Bourgoyne und Clinton nach jenen Gegenden und ließen bald darauf Transportschiffe von Kork mit Verstärkung für den General Gage abgehen. Man hatte in England eine so geringe Vorstellung von dem Muthe und der Kriegsweise der Amerikaner, daß der General Grant im Unterhause sagte, er wolle mit fünf Regimentern Fußvolk das ganze Land durch- streichen. Aber die englischen Generale, die gegen Ende Mai's irr Boston anlangten, hatten bald Gelegenheit, von dem Muthe und der Kriegsweife der Amerikaner einen vortheilhaftercn Begriff zu fassen. Die Letzteren hatten eine auf der Halbinsel.charlestown gele- gene Anhöhe besetzt, Bunkers Hill genannt, welche Boston und die umliegende Gegend beherrschte. General Gage, schon langst entrüstet, sich durch einen zusammcngerassten Rebellen- Haufen abgefchnitten zu sehen, beschloß nun angriffsweise zu ver- fahren. Aber alle Bewegungen der Engländer wurden von den Patrioten scharf bewacht, und in der Nacht vom io. zum 17. Juni erhielten ungefähr 1000 Mann Befehl, sich auf der Anhöhe zu verschanzen. Sie arbeiteten daselbst mit solcher Anstrengung, daß sie vor Tagesanbruch eine Brustwehr fast quer durch die Halb- insel aufgeworfen und zu ihrer Rechten eine kleine Schanze von acht O.uadratruthen errichtet hatten. Vergebens suchten die brittischen Schiffe, als sie bei Tagesanbruch diese, wie durch einen Zauberschlag entstandenen, Werke erblickten, deren Vollendung durch unausgesetztes Feuern zu Hintertreiben; die unerschrockenen Amerikaner setzten ihre Arbeit unter dem heftigsten Kugelregen ruhig fort. General Gage, der Alles aufbieten mußte, um m Besitz des Hügels zu gelangen, sendete am Morgen vier Bataillone Musketiere, zehn Compagnien Grenadiere und eben so viel leichter Infanterie, mit erforderlicher Artillerie, in Böten über den Fluß. Sie landeten an der Spitze der Halbinsel, zogen dort noch einige Verstärkung an sich, steckten auf dem Marsche die alte ehrwür- dige Stadt Charlestown in Brand und rückten in geschloffe- nen Linien bis auf Schußweite gegen die Verschanzungen der Amerikaner heran, welche, als sie dieselben nahe genug sahen, ein so mörderisches Feuer hcrabsendeten, daß die Engländer in größter Unordnung zurückwichen. Ein zweiter Angriff hatte kei- nen besseren Erfolg. Jetzt erschien General Clinton mit Verstär- kung aus Boston und führte die Britten zu einem dritten und 2 *

14. Die Geschichte der neuesten Zeit - S. 511

1877 - Köln : DuMont-Schauberg
57. Der zweimalige Kampf der Westmächte gegen China. 511 Male Chinesen auf offenem Felde den Europäern zum Kampfe entgegen, während sie bis dahin fast nur hinter Mauern und Wällen gefochten hatten. Mit 100 Geschützen und 20,000 M. (die Hälfte Cavallerie) standen sie 5000 Engländern und 1200 Franzosen mit nur 20 Geschützen entgegen. Aber die Armstrong-Geschütze richteten sowohl in den feindlichen Batterieen als unter der Tataren-Cavallerie furchtbare Verheerungen an, und die Cavallerie der Verbündeten, welche zum Theil aus verwegenen Sikhs bestand, die in ganz Indien als Reiter berühmt sind, jagte eine zehnfache Anzahl der chinesischen Reiter vor sich her. Eine Flankenbewegung und ein Angriff im Rücken entschied die allgemeine Flucht der Chinesen. Drei Tage nach diesem glänzenden Siege gewannen die inzwischen verstärkten Verbündeten einen zweiten über das chinesische Heer, welches sich wieder gesammelt hatte und nun bis in die Nähe von Peking verfolgt wurde. Der Kaiser war bei der Annäherung der Alliirten nach Jeho in der Tatarei entflohen; sein Bruder, der Prinz Knng, bot Unterhandlungen an. Lord Elgin forderte die Auslieferung aller in Peking gefangen gehaltenen Engländer und Franzosen, und drohte im Weigerungsfälle mit der Zerstörung der Hauptstadt. Kung wollte darauf nicht eingehen, bis der Friede unterzeichnet sei. Ant 7. Oct. stießen die Franzosen auf den prächtigen kaiserlichen Sommerpalast (Mn-ming-yün, d. h. die Perle des Reiches) und plünderten mit einem beispiellosen Vandalismus die reichen und seltenen Kostbarkeiten und Kunstschätze, die hier seit Jahrhunderten aufgehäuft waren. Fast keiner der 3000 Franzosen erschien mehr in Uniform; alle hatten entweder Pelze oder gestickte seidene Kleider angelegt und Mandarinenhüte aufgesetzt. Das Lager glich einer Maskerade. Drei volle Tage dauerte die Plünderung, an der die Engländer keinen Antheil nehmen durften, denn ihr General Grant hatte noch nicht die demorali-sirenden Folgen vergessen, welche die Plünderung von Delhi auf die englischen Truppen ausgeübt hatte; nur die Officiere durften den Palast besuchen und sich ein Andenken mitnehmen; doch mußten sie später ihre Beute abgeben, welche versteigert und deren Erlös (200,000 Thlr.) an die Armee so vertheilt wurde, daß die Officiere Vs, die Soldaten 2/s (jeder etwa 25 Thlr.) erhielten. Einzelne französische Officiere sollen Perlen und Juwelen im Werthe von 20- bis 30,000 Thlrn. mit nach Frankreich gebracht haben und General Montauban mit einer halben Million dorthin zurückgekehrt sein. — Am 10. Oct. stellten die Oberbefehlshaber der Alliirten dem Prinzen Kung eine Frist bis zum 13. Mittags für die Oeffnung eines der Hauptthore von Peking, widrigenfalls sie mit einem Bombardement drohten. Im letzten Augenblicke der Frist, als schon alle Batterieen bereit waren, auf den ersten Befehl das Feuer zu beginnen, öffnete sich das Thor, und nach wenigen Minuten wehten die englische und die französische Flagge auf den Zinnen der weltberühmten Hauptstadt

15. Die Geschichte der letzten 50 Jahre (1816 - 1866) ; in abgerundeten Gemälden - S. 520

1867 - Köln : DuMont-Schauberg
520 58. Der Bürgerkrieg in Nordamerika. am Chickamauga (19. — 20. September) war nur von vorüber- gehendem Erfolge; denn General Grant, welcher jetzt den Oberbefehl in Tennessee übernahm, ging nach Vereinigung mit General Hooker zur Offensive über und trieb nach einem viertägigen Kampfe bei Chattanooga (23.—26. November) die Conföderirten aus ihren Stellungen bis zum Chickamauga zurück, und nun trat aus dem mittleren Kriegsschauplätze eine mehrmonatliche Waffenruhe (bis zum Mai 1864) ein. Die zunehmende Erschöpfung der Conföderirten war nicht nur im Verluste von Tennessee zu Tage getreten, sondern zeigte sich auch da- rin, daß es ihnen nicht gelingen wollte, auf den von ihnen am meisten bevorzugten Kampfplätzen von Virginien die erlittenen Ver- luste wieder auszugleichen. Nach der verhängnißvollen Schlacht bei Gettysburg und dem Rückzüge über den Potomac war Lee nicht stark genug, um abermals zur Offensive überzugehn, und statt ihm Ver- stärkungen gewähren zu können, hatte die Regierung zu Richmond sich genöthigt gesehen, eine Abtheilung seines Heeres auf den mittleren Kriegsschauplatz (Tennessee) zu senden. Eben so wurden andererseits dem Befehlshaber der Potomac-Armee ein Theil seiner Truppen ent- zogen, theils um die Emeute in New-Iork zu dämpfen, theils um die Belagerung von Charleston zu betreiben, theils um Rosencrans in Tennessee zu unterstützen. So beschränkten sich die Kriegsereigniffe in Virginien auf einige Schachzüge am Rappahannock und Rapidan, und es trat auch hier eine mehrmonatliche Waffenruhe ein; erst im Mai 1864 nahmen beide Heere die Operationen wieder auf, um sie dann fast ein volles Jahr hindurch ununterbrochen und bis zur Be- endigung des Krieges fortzuführen. Das Jahr 1864. Beim Beginn des Feldzuges von 1864 mochten die Unions-Heere 400,000—450,000 Mann (außerdem 40,000 Marine- Soldaten und Matrosen), die der Conföderirten 200,000—240,000 Mann zählen. Die letzteren konnten, trotz der größten Rücksichtslosigkeit in der Durchführung der Conscription, welche zuletzt alle Alters-Classen vom 18. — 50. Jahre umfaßte, die Lücken ihrer Heere nicht mehr ausfüllen. Sie sahen sich daher, um den Krieg fortsetzen zu können, gezwungen, auf die Entlassungs-Termine ihrer ausgedienten Regimen- ter keine Rücksicht zu nehmen, und diese zu zwingen, weiter zu dienen, eine Maßregel, welche eine beständige Zunahme der Desertionen veranlaßte. Der Norden war dagegen durch die Erfolge, welche General Grant am Mississippi und zuletzt auch in Tennessee erzielt hatte, endlich zur Erkenntniß aller der Vortheile gelangt, welche aus einer einheitlichen Leitung der kriegerischen Operationen entspringen, und legte den Ober- befehl über alle Heere in die Hand des Generals Grant, dessen Glück

16. Neueste Geschichte seit 1815 bis zur Gegenwart - S. 45

1902 - Hannover-List : Carl Meyer (Gustav Prior)
45 =*= einen besonderen Staatenbund, whlten sich einen Prsidenten und gaben sich eine eigene Verfassung; Sitz der Regierung wurde Richmond in Vir-ginien. (Es waren die Staaten: Virginia, Tennessee, Nord- und Sd-karolina, Mississippi, Alabama, Georgia, Florida, Missouri, Arkansas und Louisiana.) Die Nordstaaten erklrten dies fr Emprung, da die Union ein durch gesetzliche Vertrge fest geordneter Staatskrper sei, von dem kein Glied abgelst werden drfe. Die Sdstaaten begannen den Krieg. Ihr Gebiet umfate 51/2 Millionen Weie, denen in den Nordstaaten 23 Millionen Weie gegenberstanden. Anfangs waren die Sdstaaten im Vorteil, da sie besser gerstet waren und tchtige Feldherren besaen. Aber dauernde Erfolge hatten ihre Siege nicht, die sie alle in dem Ge-biete zwischen den beiden Hauptstdten Washington und Richmond er-fochten. Denn bald machte sich die erdrckende bermacht der Nordheere geltend. Sie besetzten wichtige Kstenpunkte und gewannen durch Eroberung von Vicksbnrg die Mississippilinie, wodurch sie die drei westlichen Sd-staaten von den brigen abschnitten. Endlich siegte ihr Obergeneral Grant, der schon Vicksbnrg erobert hatte, im April 1865 in der fnftgigen Schlacht bei Petersburg, worauf Richmond sich ergeben mute. Da-mit waren die Sdstaaten niedergeworfen, und smtliche Sklaven ihres Gebietes erlangten die Freiheit, die Lincoln schon am 1. Januar 1863 während des Krieges verkndet hatte. Der edle Lincoln hatte eben seine zweite Prsidentschaft angetreten, als er Charfreitag 1865 im Theater von einem Sdstaatler ermordet wurde. Seine kluge und entschlossene Politik hatte ihr Ziel erreicht: die Einheit der Union war erhalten und die Sklaverei in ihrem Gebiete abgeschafft. 3. Wirkungen des Krieges. Der Krieg hatte ungeheuere Opfer an Blut und Gut gekostet. der eiue halbe Million Menschen hatte er dahingerafft. Der Wohlstand des Sdens war vllig vernichtet, die Staats-schuld der Union zu einer riesigen Hhe angewachsen. Doch diese Ver-lfte sind seitdem ersetzt worden. Durch fortgehende Einwanderung wird die Einwohnerzahl erhht; in neuester Zeit weist man bereits die Ein-Wanderer ab, die nicht Geldmittel in bestimmter Hhe nachweisen knnen. Da das Land viel mehr Naturgter erzeugt, als seine Einwohner ver-brauchen, so ist sein Ausfuhrhandel bedeutend, und die Staatsschuld ist lngst auf ein normales Ma vermindert worden. Aber ein anderer Schade, der durch den Krieg besonders erhht worden war, hat bis jetzt nicht beseitigt werden knnen: die mterjgerei und die daraus folgende Verderbnis der Beamtenwelt. Der Krieg hatte den Parteiha ungemein verschrst, und jede Partei suchte mit allen Mitteln ihre

17. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 241

1873 - Heidelberg : Winter
Kap. 178. Nordamerikanischer Krieg. Mexico. 241 Niederlage bei Bulls-Run bei. Nun machte Der Norden enorme Anstrengungen zu Wasser und zu Land, Mofirte die Ksten der Sdstaaten und gewann nach der Schlacht bei Pea-Ridge und durch die Einnahme boit New-Orleans fast die ganze Linie des Mississippi, so da die Confderirten nun von Norden und Westen bedroht waren. Aber diese schlugen nicht nur den Angriff der nrdlichen (Potomac-)Armee auf Richmond (1862) zurck, sondern drangen auch nach einem zweiten Sieg bei Bulls-Run (29. August) verheerend in die nrdlichen Vereins-Gebiete ein, bis sie in Folge einez groen Verlustes bei Antietam (September) zum Rckzug genthigt wurden. Doch gelang es ihnen durch den Sieg bei Frederiksburg (Dez. 1862) und Chancellorsville (2./3. Mai 1863) abermals Washington zu be-drohen. Aber nach ihrer Niederlage bei Gettysburg (4. Juli) verhielten sich die Confderirten hier wesentlich in der Defensive. Dagegen gewannen die Unionsstaaten einen bedeutenden Vortheil durch die Eroberung der Festung Vik sb urg und des Forts Hudson am Mississippi (4. und 9. Juli), wo-durch die Verbindung der Confderirten mit ihren westlichen Gebieten abge-schnitten war. Aber alle weiteren Unternehmungen der Unionstruppen sowohl zu Wasser als zu Land wurden von den Confderirten eine Zeit lang glck-lich zurckgeschlagen. Hierauf trieb die Unionsarmee vom Mississippi her die Confderirten gegen Osten in die Enge, und wute sich, trotz mancher er-littenen Nachtheile, durch neue Verstrkungen im Besitz des Eroberten zu halten. Jetzt wurde der Oberbefehl der die ganze Unionsarmee in die Hnde eines' Mannes, des General Grant, gelegt. Dieser concentrirte seine Truppen mehr, und während er nach einer Reihe blutiger Gefechte bis Richmond vor-drang und hier gegen den muthigen General Lee die Belagerung von Rich-mond und Petersburg begann, glckte es dem General der westlichen Armee, Sherman, durch einen khnen Zug durch Georgien bis Savannah am atlantischen Ocean vorzudringen, worauf er sich nach Norden wandte, um sich mit General Grant zu vereinigen. Aber noch vorher fiel Richmond und Petersburg, nachdem Grant und Sheridan den General Lee in einer fnftgigen Schlacht (9. April) vollstndig geschlagen hatten. Die bald darauf erfolgende Kapitulation der einzelnen Heere bildete den Schlu dieses furchtbaren Dramas. Noch ehe sich der zum zweiten Mal gewhlte Prsident Lincoln an-schicken konnte, den unterworfenen Sden mit dem Norden zu vershnen wurde er von einem fanatischen Schauspieler, B ooth, im Theater ermordet (14. April 1865). Zein Nachfolger Johnson hielt sich anfangs auf der Bahn seines Vorgngers, gerieth aber bald wegen der Reconstruction der Rebellenstaaten und der Emancipation der Sclaven mit dem Kongre in inen Conflict, in welchem er schlielich unterlag (Anf. 1867). Unier dem folgenden Prsidenten Grant erlangten die Neger den vollen Genu sowohl der brgerlichen als der politischen Rechte. . (2.) Nachdem sich Mexico von der spanischen Herrschast befreit hatte, nahm es zuerst eme republikanische Verfasiung an, die aber 1822 durch Jturbide in eine nionarcdi-tcge verwandelt wurde. Doch schon im darauf folgenden Jahr wurde dieser Kaiser durch emen Militarausitand seines Thrones ent,etzt und Mexico zu einem republikanischen il ifj 'l" = ^^leg nnt Nord-Amerika wurde (1836) Texas losgerissen, und 1848 mute es auch Neu-Californien an die nordamerikanische Union ab-treten. Seitdem strzten bestndige Kmpfe der Prsidenten, deren einer den ander Dittmar, Leitfaden der Weltgesch. 7. Aufl. - , lo

18. Die Geschichte der neuesten Zeit - S. 521

1877 - Köln : DuMont-Schauberg
58. Der Bürgerkrieg in Nord-Amerika. 521 legenheit nicht verwerthen konnte. So begann denn am 5. Mai jene Reihe von Schlachten, welche den Mai 1864 zu dem denkwürdigsten Monate des ganzen Krieges gemacht haben. Vom 5—12. Mai dauerten die Kämpfe fast ununterbrochen fort in einem schwer zu durchdringenden Gebüsch, wo von der beiderseits starken Artillerie nicht einmal Gebrauch gemacht werden konnte. Dennoch war der Verlust, blos durch Gewehrfeuer, auf beiden Seiten außerordentlich (der der Unirten 25,000 M., der der Conföderirten 18,000 M.) und stand in gar keinem Verhältnisse zur Erfolglosigkeit dieser Kämpfe. Grant zog die Besatzungen der nördlich vom Potomac gelegenen Plätze an sich und ging, so verstärkt, schon am 18. wieder zur Offensive über, Anfangs ohne Erfolg, doch bald (20.-24.) zwang er die Conföderirten durch Umgehung ihres rechten Flügels, ihre Stellung bei Spottfylvania aufzugeben und eben so durch einen zweiten Flankenmarsch ihre befestigte Stellung zwischen North-und South-Auna zu verlassen. Unter endlosen, meist blutigen, aber wenig entscheidenden Gefechten gelangte er bis vor Petersburg (im Süden von Richmond), vertrieb auch die Conföderirten aus den äußeren Vertheidigungslinien dieser Stadt, wurde aber (18. Juni) bei wiederholtem Angriff auf die inneren Werke mit großem Verluste zurückgeschlagen. Dadurch ermuthigt, wagte Lee nochmals die Offensive, indem er 25,000 M. in Maryland einrücken und sie näher als je an die Werke von Washington vordringen ließ, wodurch auch Grant genöthigt wurde, eine Abtheilung nach dem Potomac zurückzusenden. Doch bestand der Vortheil der Conföderirten hauptsächlich nur in reicher Beute, die sie dem erschöpften Süden zubrachten; denn als General Sheridan mit einer Armee von 30,000 M. sich bei Winchester aufstellte, mußten sie Maryland räumen. Die zweite Aufgabe, welche sich Grant gestellt hatte, in das Innere Georgiens vorzudringen und da die seit dem Beginn des Krieges errichteten Fabriken und Militär-Etablissements, welche die Mittel zur Fortsetzung des Kampfes boten, zu zerstören, war dem General Sherman (früher Commandant von Vicksburg) zugefallen. Diese Aufgabe war eine der schwierigsten, welche einem der Unions-Generale bisher gestellt worden war; denn er mußte mitten in ein ihm unbekanntes, unwegsames, sparsam bevölkertes und unfruchtbares, von vielen Flüssen durchschnittenes Land eindringen, ohne zu wissen, ob es der Regierung zu Richmond nicht möglich sein werde, die Bevölkerung des Südens zu einer allgemeinen Erhebung zu bewegen. Zu Grant's Nachfolger im Commando über das Mississippi-Depar-tement ernannt (14. März), concentrirte Sherman die drei Armeen des Centrums, und zwar die Cumberland-, die Tennessee- und die Ohio-Armee, in der Umgegend von Chattanooga (etwa 80,000 M.). Unter meist siegreichen Gefechten (bei Resaca 14. Mai, bei Dallas 28. Mai) drang

19. Die deutschen Landschaften - S. 219

1896 - Trier : Lintz
Das rheiu. Schiefergebirge- und die niederrhein. Tiefebene. 219 gewonnenen Rohstoffe, wie die Käsebereitung, die Zucker- siederei, das Tabakgewerbe, die Flachsspinnerei (der Flachsbau ist gegenwärtig aber fast ganz aufgegeben), teils sind sie selbständig aufgeblüht, wie das Baumwollen - und Seiden- gewerbe. Mit der Käsebereitung beschäftigt man sich in den vieh- reichen Gegenden des Niederrheins, besonders in dem Kemp e- ner Land. Der dort bereitete Käse wird aber unter dem Namen „Holländer Käse" in den Handel gebracht. Die Zuckerfabriken liegen verteilt im Lande. Für ihre An- lage sind die fruchtbarsten Gegenden, wo ein starker Zucker- rübenbau möglich ist, ausgewählt worden. An dieser Stelle sei auch die weltberühmte und grosse Schokoladenfabrik von S to 11 werk in Köln erwähnt. Als Rohstoffe zur Herstellung der Schokolade dienen geröstete und geschälte Kakaobohnen, sowie Zucker, Gewürze und mehlige Stoffe. Das Tabakgewerbe wird vornehmlich im nö r d Ii chen Teile der niederr h einschen Tiefebene betrieben, wo auch der Tabakbau zu hause ist. Unter den Städten, wo dieses Gewerbe seinen Sitz hat, muss an erster Stelle D u i s b ur g genannt werden. Das Flachsgewerbe blüht in Viersen, wo zahlreiche und grosse Spinnereien im Betriebe sind, die jedoch jetzt fremden Flachs verarbeiten. Das Baumwollgewerbe hat seinen Hauptsitz in M ii n c h e n- Gladbach und den umliegenden Städten R h e y d t, O d e n k i r che n und Wickrath. Besonders giebt es in München-Gladbach grossartige Fabrikanlagen, und sein weites Häusermeer mit den vielen, fast unzähligen, hohen Kaminen zeigt mehr als andere gewerbreiche Städte das eigenartige Bild einer Fabrik- stadt. Eine grosse Baumwollenspinnerei befindet sich auch in Köln. Der Mittelpunkt des Seidengewerbes ist Krefeld. Es blüht dort schon seit mehr als zweihundert Jahren. Von Krefeld ver- breitete es sich auch auf die ganze Umgegend, die heute zu- sammen einen einzigen grossen Weberbezirk bildet. Die Billigkeit des Lohnes auf den umliegenden Ortschaften gegenüber den hohen Löhnen, die in der Stadt gezahlt werden müssen, war die Ursache dieser Ausbreitung des Gewerbes. Während auf dem Lande mehr die billige Ware verfertigt wird, hat die Kunst- weberei, die Ja c q u a r d w e b e r e i, in Krefeld selbst ihren Sitz behalten. Auch die Seidenwebereien, die sich heute in Elber- feld und Barmen, wo dieses Gewerbe eine Zeit lang festen Fuss gefasst hatte, sowie in Hilden und Haan bei Düsseldorf, in Mülheim a. Rhein, Viersen, Gladbach, Rheydt und Köln befinden, sind von Krefeld aus dorthin verpflanzt worden. Die Anfänge dieses hoch entwickelten Gewerbes reichen in das sieb- zehnte Jahrhundert zurück. Zwischen den Jahren 1665—1680 wanderte in K re- tel d ein Kaufmann namens von der Leyen ein, der dem mennonitischen Be- kenntnisse angehörte und dort eine freie Ausübung seiner Religion zu linden

20. Ein Lese- und Lehrbuch für obere Klassen der Volksschulen - S. 218

1852 - Werl : Stein
218 Gemark, Wupperfeld, Wichlinghausen und Rittershausen und bilden zusammen eine Stadt von 34,000 (£., mit schö- nen Fabrikanlagen. Das Wupperthal ist die gewerkreichste Gegend von Deutschland. — Werden an der Ruhr, 3000 E., hat ein Zucht- und Arbeitshaus, Tuchfabriken.—Mühl- heim an der Ruhr, 8000 E., Handel mit Steinkohlen, Dampfmaschinenfabnk und Schiffbau. - Duisburg, 6000 E., alte wichtige Handelsstadt, hat ein Gymnasium, Wai- senhaus, viele Fabriken, ist durch Kanäle mit dem Rheine und der Ruhr verbunden. — Wesel am Einflüsse der Lippe in den Rhein, 13,000 E., Gymnasium, Handel und Schiff- fahrt, starke Festung. — Rees am Rhein, 3800 E., Gym- nasium und Waisenhaus. — Emmerich, 6000 E., Hafen und Rheinzollamr.—Kleve, 8000 E., Gymnasium, Schloß, verschiedene Fabriken und in der Nähe Gesundbrunnen. — Geldern an der Neers, 4000 E.. Getreidehandel und Fabriken. — Mors, 3000 E., evangelisches Schullehrer- seminar. — Kempen, 3000 E,, katholisches Schullehrerse- minar, Schloß, Geburtsort des berühmten Thomas von Kempen. — Krefeld, ‘25,000 E-, schöne Stadt, Handel, viele Fabriken und Branntweinbrennereien. — Neuß mit 8000 E., Fabriken, Ocl- und Fruchthandel Der Regierungsbezirk Köln hat 11 Kreise, in denen folgende Städte zu merken sind: Köln am Rhein, 80,000 E., starke Festung, sehr alte Stadt, Sitz eines Erzbischofs, der Regierung und mehre- rer höheren Behörden, hat ein Priesterseminar 2 Gymna- sien und viele andere Lehranstalten. Unter den alterthüm- lichen Gebäuden ist der Dom besonders merkwürdig. Hin- ter dem Hochaltar ist eine Marmorkapelle mit den Schä- deln der h. 3 Könige in einem kostbaren Kasten. In der Peterskrrche ist ein wunderschönes Gemälde von dem Maler Rubens, welches diekreuzigung Petri vorstellt Die Stadt hat viele Fabriken, treib: starken Handel und Schifffahrt. — Brühl hat ein katholisches Schullehrerseminar.— Bonn am Rhein, 18,000 E., früher die Residenz der Churfürsten und Erzbischöfe von Köln, Universität, Gymnasium, Ober- bergamt, Handel, Schifffahrt und Fabriken. — Godesberg mir einem Gesundbrunnen und emer Schloßruine. — Sieg- burg an der Sieg, 3000 E., hat eine Irrenanstalt,Fabriken,