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1. Bilder aus der vaterländischen Geschichte - S. 53

1893 - Dresden : Ehlermann
53 bestehen zu können. Damals wurde Quedlinburg am Harz auf Fluren, welche die Bode durchfließt, von Grund auf gebaut. Doch die Sachsen hatten nicht Lust innerhalb der Stadtmauern zu wohnen, die Städte dünkten ihnen wie Gräber. Deshalb gebot Heinrich, daß alle Gerichtstage, Versammlungen und Märkte daselbst abgehalten würden. Auch mußte von seinen Dienstleuten, die in den Grenzgebieten in großer Zahl angesiedelt und mit Äckern und Wiesen bedacht waren, jeder neunte Mann in die Stadt ziehen und für sich und seine acht Gefährten Wohnung herrichten, wie auch Speicher und Vorratskammern besorgen; denn der dritte Teil aller Feldfrüchte, die man gewann, sollte in die Stadt eingeliefert werden und wurde dort für die Zeit der Not aufbewahrt. Die acht, welche draußen waren, bestellten für den Mann in der Burg das Feld, säten und ernteten für ihn und brachten die Ernte in seine Scheuern. Die Städte aber hieß man Burgen, und darum wurden die, welche darin wohnten, Bürger genannt. Dem König Heinrich aber hat man den Beinamen „der Städtegründer" gegeben. Doch Heinrich mußte auch darauf bedacht sein, ein Kriegsheer zu schaffen, mit dem er den Ungarn widerstehen konnte. Da die Deutschen zu der Zeit meist zu Fuß kämpften, so konnten sie diesen Feinden, die auf ihren Pferden schnell anrückten und nach gemachtem Angriff ebenso schnell wieder das Weite suchten, nicht viel anhaben. Darum gebot Heinrich, daß diejenigen, welche sich zum Kriegsdienst stellen mußten, in Zukunft zu Pferde erschienen. So brachte er ein stattliches Reiterheer zusammen, das er dann jahrelang eifrigst im Reiten und im Gebrauch der Waffen übte. Der Kriegsdienst zu Fuß verlor seitdem die frühere Ehre, und bald galten die Worte Kriegsmann und Rittersmann für gleichbedeutend. Durch Erbauung geräumiger Burgen und Schaffung eines stattlichen Reiterheeres sorgte der umsichtige und thatkräftige Mann für die Sicherheit seiner Deutschen. Als nun neun Jahre nach dem geschlossenen Waffenstillstände die Ungarn wiederum in Deutschland einfielen, da dankte man dem Könige, daß man Weib und Kind, Hab und Gut hinter die starken Mauern in Sicherheit bringen konnte. Als dann Heinrich die frechen Eindringlinge in der Nähe von Merseburg aufs Haupt schlug, daß sie für lange Zeit das Wiederkommen vergaßen, da war des Jubels im Heere und im ganzen Lande kein Ende. Heinrich aber gab Gott die Ehre des Sieges; dem göttlichen Beistände allein maß er bei, was ihm gelungen war, und den Tribut, den er sonst den Feinden gezahlt, gab er jetzt der Kirche, damit sie ihn der Armut spende. 2. Otto der Große, a) Otto zieht nach Italien. Zur Zeit als Otto I., der Sohn Heinrichs, über Deutschland regierte, starb in Italien König Lothar eines plötzlichen Todes, und man sagte,

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1. Dr. Johann Kaspar Müller's Lehrbuch der Weltgeschichte - S. 272

1818 - Würzburg Bamberg : Goebhardt
272 Weltgeschichte. Zweyter Hatrpttheil. I. rt. C. G. kerke Srädte, hielt ritterliche Spiele 800-1096. ^Ul. Uebung in der kriegerischen Tapferkeit, bestellte Markgrafen, oder Beschützer der Gränzen, und befreyete endlich Deutschland von den Ein- 934. fällen der Ungarn durch die Niederla- gen, welche er ihnen beybrachte. sst. 936.) Otto bringt Vi» Was Heinrich angefangen hatte, die Kaisers- führte sein würdiger Sohn, Otto der 2t"aüen "an Grüße, glücklich aus. Wie jener, besiegte Deutschland.^ die wieder in Deutschland eingebroche- nen Ungarn, welche seitdem dieses Reich nicht wieder beunruhigten. Er führte viele andere Kriege fast mit allen an Deutschland gränjen- den Völkern, und mit den meisten deutschen Her- zogen, immer zur Vertheidigung seiner Rechte, und siegreich. Zuletzt verlangte man seinen Beystand auch in Italien, welches Land durch, die Einfalle der Araber und Ungarn, durch die Uneinigkeit seiner Großen, die um das Königreich Italien und die Kai- serkrone stritten, mid) durch die Ansprüche der Köni- ge des doppelten burgundischen Reichs, (das im mittäglichen Frankreich, in der Schweiz und in Sa- voyen gestiftet war) sehr viel gelitten hatte. Otto erwarb sich und dem deutschen Reiche das König- st. 974. reich Italien, und die Kaiserwürde, be- hauptete auch stets sein Ansehen in jenem Reiche, so wie in Deutschland, durch Muth, Standhaftigkeit und Klugheit. Seine Nachkommen, besonders sein Enkel, Otto der Dritte, traten glücklich genug in seine Fußstapfen. 4. Wer war Heinrichs Nachfolger unter den deutschen Königen? — Wußte er ebenfalls Deutschland innere Stärke ju geben, und es zu beschützen? — Wodurch hat er bcnt deutschen Rei- che einen neuen Glanz erthcilt? — In welchem Anstande hatte sich Italien bis auf Otto den Großen befunden? — Wo lagen denn die beiden burgnudifchcn Reiche, deren Könige auch über Italien herrschen wollten? — Regierten die Nachkommen des Otto eben so glücklich als er?

2. Das Wissenswertheste aus der deutschen Geschichte und der Weltgeschichte - S. 8

1868 - Langensalza : Greßler
o Deutsche Geschichte. Vergehen, sondern schenkte ihm auch das erledigte Herzogthum Baiern. Bald darauf kämpfte Otto glücklich gegen die sich wider ihn empörenden Nachbarvölker in der Lausitz und in der Mark, desgleichen gegen den König von Dänemark und auch gegen den schändlichen König Berengar von Italien, welcher die Wittwe seines Vorgängers, Adelheide mit Namen, auf jeg- liche Weise zu zwingen suchte, seinen Sohn zu ehelichen. Kaum war Otto hiermit fertig, so erscholl die Nachricht: Die Ungarn sind wieder im Anzuge, und zwar mit so zahlreichen Schaaren, daß sie drohen, durch ihre Rosse die deutschen Flüsse und See'n austrinken zu lasten. Schnell sammelte Otto seine Krieger um sich, zog den Ungarn bis Augsburg entgegen und schlug sie hier auf dem Lechfelde so auf's Haupt, daß nur Wenige von ihnen entkamen. Von da ab hatte dies räuberische Volk vor den Deutschen Respect und ließ sie in Ruhe. — Einige Zeit hierauf wurde Otto vom Papst Johann Xii. in Italien zum römischen Kaiser gekrönt, und Deutschland erhielt von jetzt ab den Namen „das heilige römische Reich deutscher Nation." Allein die Vereinigung Italiens mit Deutschland brachte letzterem nicht viel Segen, indem die deutschen Kaiser genöthigt waren, stets Krieg für die Erhaltung Italiens zu führen, während dessen sie ihr eigentliches Reich, in dem sich die Großen immer mehr Gewalt anmaßten, vernachlässigten. 5. Die fränkischen Kaiser (1024—1125). Obgleich derselben vier regierten, so erwähnen wir nur von einem derselben etwas Näheres. Heinrich Iv. (1 056 — 1 106). Da Heinrich beim Tode seines Vaters Heinrich Iii. erst 6 Jahr alt war, so übernahm für ihn seine Mutter Agnes die Regierung. Dagegen war der herrschsüchtige Erzbischof Hanno von Köln, und so raubte er den Prinzen bei Gelegenheit

3. Kleine vaterländische Geschichte für preußische Volksschulen - S. 19

1896 - Halle : Anton
weimal hatte Otto dem Bruder verziehen, doch beim dritten Treubruch forderte die Gerechtigkeit strenge Strafe, und Heinrich wurde zum Tode verurteilt. Da machte sich Heinrich, nur von einem Mnche begleitet, von der Pfalz zu Ingelheim, wo er gefangen gehalten wurde, auf nach Frankfurt wo der König das Weihnachtsfest feierte. Er traf den Bruder im Dome, warf sich im hrenen Buqewande ihm zu Fen und flehte um Gnade. Da gedachte Otto an das eben vernommene Wort: Friede auf Erden" und verzieh dem Remgen gromutig. Von da an shnte Heinrich durch unerschtterliche Treue sein Ver-brechen und Otto verlieh ihm das Herzogtum Bayern. So stand nun die Knigsgewalt wieder in alter Flle da. Um sie dabei zu erhalten, setzte Otto Psalzgrasen ein, besondere Beamte, welche in den Herzogtmern die Rechte des Knigs wahrzunehmen hatten und an seiner Statt zu Gericht saen. b. Kampf gegen die ueren Feinde. Als Otto die Knigsgewalt gesichert hatte, konnte er um so mchtiger kmpfen gegen die ueren Feinde des Reiches. Da an der Nordgrenze die Dnen erobernd die Eider berschritten hatten, so unternahm er einen Kriegszug durch die Halbinsel Jtland; von der uersten Spitze des Landes schleuderte er seinen Speer in das Meer, zum Zeichen, da hier erst seines Reiches Grenze sei. Ferner sicherte Otto das von König Heinrich unterworfene Wendenland, indem er in die Grenzmark an der Elbe schsische Groe als Markgrafen einsetzte, so den tapferen Gero, den Wendenbndiger". Zur Ausbreitung des Christentums in den Grenzlndern grndete er Bis-tmer, so Havelberg, Brandenburg, Merseburg und das Erz-bistum Magdeburg. Endlich schlug Otto die Ungarn, welche zu einem neuen Raubzuge ins Reich hereinbrachen, auf dem Lechfelde in der Nhe von Augsburg, so da diesen fr immer die Lust verging, nach Deutschland zu streifen (955). Wie zur Hunnenzeit waren die Ungarn verheerend durch die Donaulnder hereingebrochen Ihre Rosse". prahlten sie, sollten die deutschen Strme aus-trinken und mit ihren Hufen die Städte zerstampfen." So kamen sie bis nach Augsburg, das von dem Bischof Ulrich mit Not gegen ihren Ansturm gehalten wurde. Aber alsbald eilte Otto an der Spitze des Reichsheeres herbei. Zuvor heiligten sich der König und das Heer durch Abendmahl und Gebet, dann rckten sie in den Kampf. Die Ungarn vermieden den Sto des gewaltigen Heeres und suchten den Sieg zu erringen, indem ein Teil von ihnen der den Lech schwamm, sich auf die Nachhut des deutschen Heeres strzte und diese in Verwirrung brachte. Da aber fhrte König Otto selbst mit dem Kerne des Heeres den Sto aus die Hauptmacht der Ungarn, ihr Heer lste sich in wilder Flucht auf, Unzhlige ertranken im Lech, die brigen kamen auf der Flucht um. c. Erwerbung der Aaiferkrone. Auch nach Italien dehnte Otto seine Herrschaft aus. Dort war König Lothar gestorben. Einer der Groen seines Reiches, der Markgraf B eren gar, wollte, um die Knigs-krne an sein Haus zu bringen, die junge und schne Knigswitwe Adel-Heid seinem krppelhaften Sohne vermhlen. Als Adelheid sich weigerte, lie Berengar sie auf einem Schlo am Gardasee gefangen halten. In ihrer Not setzte Adelheid ihr Vertrauen auf König Otto, sandte an diesen durch einen Priester eine Botschaft, in der sie ihm das Reich Italien und ihre Hand anbot und forderte ihn zu ihrer Befreiung auf. Mit einem starken Heere berschritt Otto die Alpen, befreite die Knigin Adelheid aus ihrer Gefangenschaft und feierte dann seine glnzende Vermhlung mit ihr, wodurch er nun auch König von Italien wurde (951). Als

4. Bilder aus der brandenburgisch-preußischen und der deutschen Geschichte - S. 77

1906 - Breslau : Hirt
§ 9. £tto der Große, 936—973. 1. Die Krönung Auch Heinrichs Sohn Otto regierte ruhmvoll. Man nennt ihn den Groszen, weil er durch tapfere Taten des Reiches Ansehen und Größe gemehrt hat. In Aachen lies; er sich frönen, nachdem ihn die deutschen Fürsten zu ihrem Oberhaupt erwählt hatten. Bei dein glänzenden Krönungsfeste bedienten die Herzoge den neuen König: der eine sorgte für Wohnung und Bewirtung der Festgäste, das war der Erzkämmerer; ein zweiter war der Erztruchseß, der setzte die Speisen aus den Königstisch; ein dritter, der Erzschenk, schenkte den Wein ein: ein vierter endlich verrichtete das Amt des Erzmarschalls, dem die Unterbringung der Rosse oblag. 2. Innere Kämpfe. Otto war eifrig daraus bedacht, die königliche Macht zu vermehren. Wer von den stolzen Großen des Reiches dem Könige nicht gehorchen wollte, den demütigte er mit gewaltiger Hand. Sein Bruder Heinrich empörte sich zweimal gegen ihn; in der Weihnachtsnacht, die Otto im Dom zubrachte, warf er sich ihm nach langer Haft zu Füßen, erhielt Verzeihung und wurde nun die feste Stütze seines Bruders (zu Quedlinburg im Dome). Siegreich kämpfte er gegen alle Feinde des Reiches. Den Slawen entriß er das ganze Land bis an die Oder und führte dort das Christentum ein. Gegen die Dänen drang er siegreich in Jütland vor und errichtete auch in ihrem Lande christliche Bischofssitze. 3. Die Schlacht auf dem Lechfelde. Einen heißen Kampf hatte er wider die Ungarn zu bestehen. In großen Scharen zogen die wilden Räuber abermals heran und prahlten: „Unsere Rosse werden die deutschen Flüsse und Seen austrinfen und mit ihren Hufen die Städte zerstampfen." In Bayern ans dem Sechfelde stieß Otto 955 mit feinen Deutschen auf die furchtbaren Scharen. Sein Heer war nicht zahlreich; doch er setzte seine Hoffnung auf Gott. Vor dem Kampfe empfing er mit seinen Scharen das heilige Abendmahl und betete zu dem Herrn der Heerscharen um Hilse und Sieg. Dann ging's in die Schlacht. Die Deutschen sümpften voll Löwenmutes. Haufenweise erlagen die Ungarn ihren grimmigen Hieben; was von ihnen der Schlacht entfloh, wurde auf der Flucht erschlagen. Seitdem wagten es die Ungarn nie wieder, in Deutschland einzufallen. Auch nahmen sie bald darauf das Christentum an, das sie an mildere Sitten gewöhnte. 4. Otto erwirbt die Kaiserwürde. Endlich machte Otto mehrere Züge nach Italien, wo große Unordnung eingerissen war. Er brachte das Land, welches einst zum Reiche Karls des Großen gehört hatte, unter seine Herrschaft und ließ sich zum Könige von Italien frönen. In Rom setzte ihm dann der Papst 962 auch die römische Kaiserkrone aufs Haupt. Von nun an verblieb die Kaiser würde den deutschen Königen. Das Deutsche Reich aber führte fortan den Namen: heiliges römisches Reich deutscher Nation.

5. Leitfaden der deutschen Geschichte für den Schulgebrauch - S. 17

1895 - Leipzig : Voigtländer
Er wute die anderen Stammesherzge teils durch Gte fr sich zu gewinnen, teils, wo dies nicht gelang, durch ent-schiedenes Auftreten im Zaume zu halten. Seine kriegerischen Thaten verschafften ihm dann vollends allgemeines Ansehen. Er unterwarf mehrere slavische Stmme und erweiterte da-durch die Grenzen des Reichs nach dem Osten hin. Um diese Eroberungen zu sichern, legte er, wie schon Karl der Groe gethan hatte, sogenannte Marken" an, d. h. befestigte Grenzbezirke unter einem besonderen Befehlshaber, einem Markgrafen". So ward der Grund zu den spteren Mark-grasschasten Meien und Brandenburg gelegt. Eine groe Gefahr wandte Heinrich vom Reiche ab durch seine Siege der die Ungarn. Es war das ein halb asiatisches Reitervolk, welches pltzlich in Deutschland ein-brach. Heinrich war im ersten Augenblick nicht imstande, ihrem Ansturm zu widerstehen; er mute durch eine Abgabe an sie einen Waffenstillstand erkausen. Diese Frist benutzte er zur Anlegung von Burgen an den Grenzen und zur Er-nchtung einer wohlgebten Reiterei. Nun kndigte er den Waffenstillstand, und als die Ungarn wiederkamen, schlug er sie (in Thringen) in zwei Schlachten. Auch die Dnen besiegte er und nahm ihnen Schleswig ab. Nach Heinrichs Tode ward dessen Sohn Otto, der ihm an Vorzgen des Krpers und des Geistes glich, einmtig von allen Stmmen als Otto I. zum König gewhlt. Auch er hatte anfangs mit Gegnern im Innern zu kmpfen, sogar und Gliedern feiner eigenen Familie; allein er stellte mit starrer Hand die Ordnung her. Die Slaven, die sich wieder regten, zwang er zum Gehorsam; sogar den mchtigen Bhmenherzog brachte er durch einen Einfall in dessen Land dahin, da er sich als Lehnsmann des deutschen Knigs bekannte' Die Ungarn, die noch einmal auf deutschem Boden erschienen, ^lug er auf dem Lechfelde bei Augsburg dermaen aufs Haupt, da ihnen das Wiederkommen verging. Die-Dnen hatten Schleswig von neuem besetzt; Otto vertrieb sie von dort, drang bis Jtland vor und schleuderte seinen Speer zum Zeichen, da er so weit gekommen sei in die fluten des Beltes. u . Eu",anbtie er sich nach Italien. Dort hatten seit dem Aussterben der Familie Lothars verschiedene Groe ein-ander die Herrschast streitig gemacht. Die Witwe eines dieser Groen Adelheid, rief, von einem Gegner bedrngt, den Schutz des mchtigen Knigs der Deutschen an. Otto Biedermann, Seitf. d. deutschen Geschichte. 2

6. Geschichte des Mittelalters - S. 80

1876 - Münster : Coppenrath
80 Schnheit und Liebenswrdigkeit der Adelheid gehrt hatte, so fate er den Entschlu, zugleich mit der Hand der unglcklichen Frstin ein Recht auf Italien zu erwerben. Er brach daher auf, zog mit Heeresmacht der die Alpen und ward Befreier und Gemahl der schnen Adelheid. Auch nahm er Italiens Krone an; doch belehnte er spter mit derselben den Berengar, als dieser zu Augsburg sich vor ihm gedemthigt und Treue geschworen hatte. Stacht auf dem echfelbe (955). Kaum waren diese Unruhen beschwichtigt, als die Ungarn, uneingedenk ihrer Niederlage unter Heinrich, ihre Versuche auf Deutschland erneuerten. Dieses Mal wurden sie von Otto's eigenem Sohne Ludolf und von seinem Schwiegersohne Konrad herbeigerufen, ein Beweis, wie hart er seine nchsten Ver-wandten gekrnkt haben mute. Im Jahre 955 fielen sie in Bayern ein und berschwemmten mit ihren Raubhorden das ganze Land. Nichts, meinten sie, wrde sie in ihrem Siegeszuge aufhalten knnen, es mte denn der Himmel der sie zusammenstrzen, oder die Erde sich ctuftljun, sie zu verschlingen. Ihre Rosse, prahlten sie, sollten die deutschen Flsse und Seen austrinken, und mit ihren Hufen die Städte zerstampfen. Ihre Rotten lagerten sich um Augsburg, welches sie fr den Sitz aller Reichthmer hielten. Hier, zwischen den Ufern des Lech und der Wertach, breitet sich eine unabsehbare Ebene aus, ohne Baum und Strauch, nur mit kurzem Grase bewachsen, ringsum ziehen sich Hgel, mit Drfern besetzt. Das ist das Lechfel.fr, auf welchem sich die ungarischen Raub-scharen zum Kampfe aufstellten und mit hhnendem Uebermuthe den heranziehenden Otto erwarteten. Otto vertrauete auf Gott. Im An-gesichte des ganzen Heeres lie er sich das heilige Abendmahl reichen und flehete den Beistand des Himmels zu dem bevorstehenden Kampfe an. Das ganze Heer betete mit ihm. Nachdem sie sich so zum Kampfe wrdig vorbereitet hatten, brachen sie in acht Schlachthaufen in die Ungarn ein. Die feindlichen Reihen wurden bald durchbrochen, und furchtbar wthete nun unter ihnen das Schwert der ergrimmten Deut-scheu. In wilder Unordnung flohen die Feinde endlich von dem blutigen Schlachtfelde hierhin und dorthin; die meisten aber wurden von den nachsprengenden Deutschen eingeholt und ohne Gnade niedergehauen. Nur durch Ausrottung glaubten sich die Deutschen vor diesem Raub-gesindel schtzen zu knnen. Mehr als hunderttausend Mann sollen an diesem einen Schreckenstage umgekommen sein. Diese blutige Schlacht,

7. Weltgeschichte in Lebensbildern für Mittelschulen, höhere Mädchenschulen und verwandte Anstalten - S. 137

1897 - Leipzig : Baedeker
— 137 — L Die Schlacht auf dem Lechfelde. Zu Anfang des Jahres 955 fielen die Ungarn wieder in Deutschland ein. Sie kamen in dichten Scharen und prahlten übermütig: „Unsere Rosse werden die deutschen Flüsse und Seen austrinken und mit ihren Hufen die Städte zerstampfen." Vor Augsburg am Lech, das von dem Bischof Ulrich tapfer verteidigt wurde, lagerten sie sich. Otto bot den Heerbann des ganzen Reiches auf und stellte sich dem Feinde auf dem Lechfelde entgegen. Er vertraute auf die Hilfe des Herrn. Vor dem Beginn des Kampfes empfing er das heilige Abendmahl; die Krieger beteten und gelobten, treu bis in den Tod zu kämpfen. Unter dem Banner des Erzengels Michael, das schon seinen Vater bei Riade zum Siege geführt, sprengte der König hoch zu Roß in den dichtesten Hausen der Feinde. Die Seinen folgten in stürmischer Kampfbegier. In kurzem waren die Ungarn auf allen Punkten geschlagen; das Racheschwert der Deutschen verfolgte sie. Mehr als hunderttausend Feinde sollen umgekommen sein. Nur sieben Mann, heißt es, ließ Otto mit abgeschnittenen Nasen und Ohren nach Ungarn wandern, um die Kunde von ihrer schrecklichen Niederlage dorthin zu bringen. Für immer war den Ungarn die Lust benommen, nach Deutschland zu kommen. 5. Das heilige römische Reich deutscher Nation. Otto unternahm noch mehrere Züge nach Italien und unterwarf auch dieses Land seiner Herrschaft. Im Jahre 962 wurde er in der Peterskirche in Rom zum römischen Kaiser gekrönt. Seit der Zeit verblieb die Kaiser-würde beim deutschen Reiche. Dieses führte fortan den Namen „heiliges römisches Reich deutscher Nation". Aber das Streben, mit der Kaiserkrone Italien zu beherrschen, führte zu vielen blutigen Kämpfen, so daß man das Land „das Grab der Deutschen" genannt hat. Besonders waren es die Papste, welche den Kaisern viele Schwierigkeiten bereiteten. Kaum hatte Otto nach seiner Krönung Rom verlassen, als der Papst hinter seinem Rücken neue Unruhen erregte. Der Kaiser kehrte zurück, setzte den Papst ab und ließ die Römer schwören, nie-ntals einen Papst ohne des Kaisers Zustimmung zu wählen. Otto starb 973 und ruht im Dome zu Magdeburg. Er war „der Stolz des Vaterlandes". Leinrich Iv. 1056—1106. 1. Heinrichs Jugend. Auf Otto den Großen folgten noch drei Kaiser ans dem sächsischen Haufe. Dasselbe erlosch 1024. Dann wählten die Deutschen ein Jahrhundert lang ihre Herrscher aus dem Stamme der Franken. Die beiden ersten fränkischen Kaiser Konrad Ii. und Heinrich Iii. wußten auch, wie Otto der Große, mit starker Hand das kaiserliche Ansehen gegen die Großen des Reiches sowohl wie gegen die Päpste zu wahren. Heinrich hatte sogar die Absicht, die Kaiserwürde in Deutschland erblich zu machen. Leider raffte ihn der

8. Bilder aus der deutschen und bayerischen Geschichte - S. 8

1887 - München : Oldenbourg
8 Bilder aus der deutschen und bayerischen Geschichte. 2. Seine Kämpfe und Schöpfungen. Er bezwang die widerspenstigen Herzöge. Mit den räuberischen Ungarn schloß er auf 9 Jahre einen Waffenstillstand. Während der Zeit legte er Burgen an, gründete Städte und führte den Reiterkampf ein. Dadurch ist er der Urheber des Rittertums und Städtewesens. Als die Deutschen den Ungarn gewachsen waren, verweigerte Heinrich den Räubern den Tribut. Mordend und plündernd fielen die Ungarn in Deutschland ein: aber Heinrich besiegte sie 933 bei Merseburg. Groß find Heinrichs Verdienste um Deutschland. 7. Otto I. der Große. 1. Eigenschaften. Heinrich I. gewann schon frühzeitig die Fürsten für die Nachfolge feines vortrefflichen Sohnes. Otto hatte einen festen Charakter, einen hellen Verstand und ein frommes Herz. 2. Kämpfe. Otto besiegte die unruhigen Herzoge von Bayern, Franken und Lothringen und kämpfte siegreich gegen die Dänen, Slaven und Ungarn. Letztere wurden 955 aus dem Lechfelde bei Augsburg vollständig geschlagen. 3. Womfayrten. Otto machte 3 Züge uach Italien; 962 wurde er dort zum römischen Kaiser gekrönt. — Seit dieser Zeit wurden die Römerfahrten der deutschen Könige Sitte. Die Züge nach Italien brachten großes Unheil über Deutschland. Bereits Ottos Sohn Otto Ii. und sein Enkel Otto Iii. zersplitterten ihre Kräfte nutzlos in Italien. 8. Die Hohenstaufen. I. Konrad I. Als Lothar von Sachsen 1137 gestorben war, richtete der Welse Heinrich der Stolze feine Blicke auf die Kaiserkrone; aber statt seiner wurde der Hohen st aufe Kon r ad gewählt. Ii. Nach Konrads Tod kam Jriedrich I , von den Italienern Barbarossa (Rotbart) genannt, auf den Thron.

9. Johann Matthias Schröckhs öffentlichen Lehrers der Geschichte zu Wittenberg Lehrbuch der allgemeinen Weltgeschichte - S. 293

1795 - Berlin Stettin : Nicolai
Viert. Zettr. Karl d. Große bis Greg. d. Siebente. 29z Namen Ungarn bekam, und leisteten zwar I n. C T- den verlangten Beystand; verheerten aber feitt dem Deutschland so grausam und ungehindert, lange Zeit fort, daß es fast feinem Untergange nahe war. Doch der König Hemrtch der er- Seit yr-. sie, den man sonst, wegen feiner Liebe zum Vor gelfang, den Frnkler zu nennen pflegte, ein ger bohrner Herzog von Sachsen, traf vortrefliche Anstalten zur Sicherheit von Deutschland. Er bauere, befestigte und bevölkerte Städte; ub* re die Deutschen regelmäßiger in der krre- . gerischen Tapferkeit; bestellte Markgra- fen, oder Beschützer der Gränzen, und be- freyete endlich Deutschland auf eine Zeit lang von den Einfällen der Ungarn, durch dieyz«. Niederlagen, welche er ihnen beyörachte. Iv. Was Heinrich angefangen hatte, führte Ott- fein würdiger Sohn, Otto der Große, glücklich bringt, aus. Wie jener, besiegte er die wieder in fe?würde Deutschland eingebrochenen Ungarn: welche und Jta- ftitdem dieses Reich nicht wieder beunruhigten. Deugch- Er führte viele andere Kriege fast mit allen lanb. an Deutschland glänzenden Völkern, und mit den meisten deutschen Herzogen, immer zur Verkhetdigung seiner Rechte, und siegreich. Zuletzt verlangte man feinen Beystand auch in Italien,welches Land durch die Einfälle der Ara- T 3 bec Iv7. Werwarheinricksnachfdlger unter den deutsckenköni- gen ? — Wußte er ebenfalls Deutschland innere Stärke zu geben, und es;u beschützen? —Wodurch haterdemdeur- schen Reiche einen neuen,Glanzertheilr? —In welchem Zustande batte sich Julien bis auf Otto den Großen befun- den ? — Wog-anen denn die beyden bnraundischen Reiche, deren Könige Mich über Italien herrschen wollten ? — Re- r> gierten die Rachkommen des Ocro eben so glücklich alser?

10. Handbüchlein der Weltgeschichte für Schulen und Familien - S. 114

1877 - Calw : Verl. der Vereinsbuchh.
114 Mittlere Geschichte. Noch glanzvoller regierte Heinrichs Sohn, der große Otto I. (936—73). Seine eigenen Brüber luben roiber ihn die Ungarn herbei. Sie kamen mit gewohnter Barbarei, und rühmten sich der Unbesiegbarkeit, wenn nicht die Erbe sich unter ihnen aufthue ober der Himmel über sie einstürze. Otto führte zum ersten Male tüieber ganz Dentschlanb vereint gegen den Feind. Auf hem Öechfelbe kams 955 zur Schlacht. Nach kräftiger Anrebe an seine Mannen ergriff Otto die heilige Lanze, und war der Erste, der auf die Feinde losstürzte. Er erfocht den voll-ftänbigften Sieg. Von ba an fab Deutschland keinen auswärtigen Feind mehr im Innern bis zum breißigjährigeu Krieg. Die Ungarn fiebelten sich jetzt fester an, würden Christen und ließen die Welt in Ruhe. Otto unterwarf auch anbere heibnifche Stämme, die Wenben an der Ober und die Tschechen in Böhmen, und war es hauptsächlich, der die Normannen bämpfte und zum Christenthum nöthigte. — Otto erwarb auch wieber Italien und die Ka iser kr o n e. Jenes war von den Parteiungen zerrissen, und Rom insbesondere der Sitz alles Berber-bens. Die unwiirbigften Menschen würden vom Abel zu Päpsten erwählt. Ein Jahrhundert lang herrschten ba unzüchtige Weiber, die den päpstlichen Stuhl mit ihren Buhlen, Söhnen und Enkeln besetzten und den Lateran (die Wohnung des Papstes) zum Sitz der ausgelassensten Wollüste machten. Seit 950 ferner warf sich Seren gar Ii. zum König von Italien auf. Er wollte Abetheib, die schöne Witwe seines ermorbeten Vorgängers, seinem Sohne vermählen. Sie aber weigerte sich und floh. Eingeholt, würde sie von der Königin mit Füßen getreten, an den Haaren herumgeschleppt und als gemeine Gefangene eingekerkert. Durch ihren mitleibigen Geistlichen befreit, flüchtete sie aus das Schloß Canossa. Die tugenb--haste Dulberin nicht nur zu befreien, soitbern sich selbst zu vermählen, zog Otto 951 nach Italien. Alle Städte ergaben sich ohne Wiberftanb, Berengar hulbigte ihm und Abelheib würde seine Gemahlin. Später wurde er auch

11. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 224

1888 - Kreuznach [u.a.] : Voigtländer
— 224 — Lechfelde, einer weiten Ebene, die der Lech durchströmt, stieß Dtto mit seinen Deutschen auf die furchtbaren Feinde. Sein Heer war nicht zahlreich; doch er setzte seine Hoffnung auf Gott. Vor dem Kampfe empfing er das heilige Abendmahl und betete zu dem Herrn der Heerscharen um Hilfe und Sieg. Und alle seine Krieger beteten mit ihm und gelobten, treu bei einander zu halten bis in den Tod. Dann ging es in die Schlacht. Die Deutschen kämpften voll Löwenmutes. Haufenweise erlagen die Ungarn ihren grimmigen Hieben: was von ihnen der Schlacht entfloh, wurde auf der Flucht erschlagen. Nur sieben Mann, heißt es, ließ Otto mit abgeschnittenen Nasen und Ohren nach dem Ungarlande heimkehren, um dort von ihrer schmählichen Niederlage zu erzählen. Seitdem wagten es die Ungarn nie wieder in Deutschland einzufallen. Auch nahmen sie bald darauf das Christentum an, das sie an mildere Sitten gewöhnte. 3. Gründung des römischen Reiches deutscher Nation 962. — Endlich machte Otto mehrere Züge nach Italien, wo große Unordnung eingerissen war. Er brachte das Land, welches einst zum Reiche Karls des Großen gehört hatte, unter seine Herrschaft und ließ sich zum Könige von Italien honen. In Rom setzte ihm dann der Papst auch die römische Kaiserkrone aufs Haupt. Von nun an verblieb die Kaiserwürde den deutschen Königen. Hierdurch erhoben sie sich über die andern christlichen'herrscher: diese alle neigten sich vor des Kaisers Majestät. Das deutsche Reich aber führte fortan den Namen heiliges römisches Reich deutscher Nation. — Kaiser Otto starb, nachdem er 37 Jahre regiert hatte. Auf ihn folgten noch drei Kaiser aus dem sächsischen Hause. Dasselbe herrschte im ganzen 105 Jahre über das deutsche Reich. S7* Kaiser Heinrich Iv. 1. Die Erzbischöfe Hanno und Adalbert. — Nachdem das sächsische Kaiserhaus ausgestorben war, wählten die Deutschen ein Jahrhundert lang ihre Herrscher aus dem Stamme der Franken. Man nennt daher diese Herrscher die fränkischen

12. Deutsche Geschichte mit entsprechender Berücksichtigung der sächsischen - S. 15

1918 - Leipzig : Hirt
— 15 — 3. Welche Völkerschaften Otto I. zu Christen machte. Die von Heinrich unterworfenen slavischen Völkerschaften versuchten das deutsche Joch abzuwerfen. Sie wurden jedoch mit Hilfe tapferer Markgrafen zum Gehorsam zurückgebracht. Die dänischen Normannen hatten die Mark-grafschaft Schleswig verwüstet. Otto drang siegreich bis zum Nordende Jütlands vor und Zwang den Dänenkönig zur Unterwerfung und Taufe. Als Schirmherr der Kirche suchte hierauf Otto die Slaven und Dänen zu Christen zu machen. Zu diesem Zwecke gründete er im Osten und Norden seines Reiches eine Anzahl Bistümer. 4. Warum König Otto nach Italien zog. Adelheid, die Witwe des oberitalienischen Königs, wurde von dem Markgrafen Berengar hart bedrängt. Sie rief Otto zu Hilfe. Dieser zog mit Heeresmacht nach Italien, befreite Adelheid und erhob sie zu seiner Gemahlin, wodurch er König von Oberitalien wurde. Auf einem späteren Zuge empfing er aus den Händen des Papstes auch noch die römische Kaiserkrone. 5. Wie Otto I. für immer vor den Ungarn Ruhe schaffte und die Werke des Friedens förderte. Nach 22 jähriger Ruhe brachen die Ungarn wieder einmal in Bayern ein. Auf dem Lechfelde bei Augsburg wurden sie von Otto 955 völlig geschlagen. Durch diesen Sieg 955, wurde Deutschland für immer von den Ungarn befreit. Trotz fo vieler Kriege behielt Otto noch Zeit für die Werke des Friedens. Unter seiner Regierung wurden die Silberbergwerke im Harze entdeckt. Dadurch erhielt Otto die Mittel, Gewerbe, Handel und Verkehr zu fördern und Städte zu vergrößern. Zu Memleben ist er gestorben, in Magdeburg liegt er begraben. 6 Was Ottos Nachfolger für Deutschland taten. Die übrigen Kaiser aus dem sächsischen Fürstenhause waren: Otto It., Otto Iii. und Heinrich Ii. Sie glichen ihren Vorgängern nicht, denn sie haben sich meist nur um Italien gekümmert und für Deutschland nur wenig getan. Mit Heinrich Ii starb 1024 das sächsische Kaiserhaus aus. 1024. Ix. Jas fränkische Kaisergeschtecht. I Wer auf das sächsische Kaiserhaus folgte. Nach dem Aussterben des sächsischen Kaiserhauses wählten die deutschen Fürsten den fränkischen Grafen Konrad zum König. Konrad Ii. regierte von 1024—1039. Unter ihm fiel das Königreich Burgund an Deutschland. Ii. Was Heinrich Iii. einrichtete. Konrads Sohn, Heinrich Iii., regierte von 1039—1056. Unter ihm erlangte Deutschland seine größte 1089-1056. Ausdehnung. Heinrich Iii. erhob die kaiserliche Gewalt auf die höchste Stufe. Er führte in Deutschland den Gottesfrieden ein, nach welchem von Sonnenuntergang Mittwochs bis Sonnenaufgang Montags das Schwert in der Scheide bleiben sollte. Iii. 1. Inwiefern Heinrich Iv. eine verkehrte Erziehung erhielt. Heinrichs Iii. Sohn, Heinrich Iv., regierte von 1056—1106. Da der junge 10&6 itwi. König bei des Vaters Tode erst 6 Jahre alt war, so übernahm anfangs seine Mutter Agnes (spr. Angnes) die Regierung. Den deutschen Fürsten aber erschien es schmachvoll, daß sie einem Weibe gehorchen sollten. In

13. Allgemeine Weltgeschichte für den Schul- und Selbstunterricht - S. 127

1907 - Berlin : Schultze
— 127 — Die Ungarn. — Einen heißen Kampf hatte Otto gegen die Ungarn ru bestehen, die schon zu Anfang seiner Regierung das Reich bedrohten und nun von neuem in unermeßlichen Scharen heranzogen. Sie waren aber nicht mehr jene wilden Räuberhorden wie zu Heinrichs Zeiten, sondern ein wohlgeordnetes, auf Eroberung bedachtes Volk. Sie belagerten Augsburg, als Otto heranzog und ihnen 955 auf dem Lechfelde eine gewaltige Schlacht lieferte. Nach hartem, heldenmütigem Kampfe wurden die Ungarn geschlagen. Der größte Teil ihres Heeres ward in den Lech getrieben, und unzählige kamen auf der Flucht um, nur sieben Mann sollen der Sage nach in der Heimat angekommen sein und dazu mit abgeschnittenen Ohren. Seitbem sind die Ungarn nie mehr nach Deutschland) gekommen. Später nahmen sie das Christentum an und gewohnten sich an mildere Sitten. Otto, römischer Kaiser. — Auf den Hilferuf des von Berengar bebrängten Papstes Johann Xii. zog Otto aufs neue nach Italien, hals dem Papste und empfing bafür aus befsen Händen die Kaiserkrone des „Heiligen Römischen Reichs deutscher Nation", wie man fortan das Deutsche Reich nannte. Durch die Kaiserkrone, die von nun an dem Deutschen Reiche verblieb (bis 1806), erlangte dasselbe als erste Macht der Christenheit, deren gewaltiges Oberhaupt und Beschützer der deutsche Kaiser wurde, besonderes Ansehen. Die Verbindung mit Italien förderte Handel und Bildung in Deutschland; sie würde aber auch andererseits dem letzteren zum Schaben, beim um Italiens Besitz mußten die deutschen Kaiser beständig kämpfen, woburch sie ihr eigenes Land vernachlässigten und viele ihrer Untertanen opferten. Ottos Ende und Bedeutung. — Nach 38 jähriger, ruhmvoller Regierung beschloß Otto sein tatenreiches Leben 973 zu Mem» leben a. b. Unstrut; seine Leiche warb im Dom zu Magdeburg beigesetzt. — Er war einer der glänzendsten und mächtigsten unter den deutschen Kaisern; sein Ruhm drang wie einst der Karls des Großen zu den fernsten Herrschern. Sein Verdienst besteht darin, daß er des Reiches Grenzen erweitert und Deutschland zu einer Weltmacht erheben hat. — Otto Ii. (973—983). — Er war schon bei Lebzeiten seines Vaters zum deutschen Kaiser gewählt und gekrönt worden. Seine Regierungszeit war mit steten Kämpfen ausgefüllt. Den auf-

14. Grundriß der deutschen Geschichte mit geographischen Uebersichten für die mittleren Klassen der Gymnasien und höhern Bürgerschulen - S. 38

1852 - Koblenz : Bädeker
38 Otto der Große. Die glücklichen Erfolge in den Kriegen gegen die Slaven er- muthigten den König, den Ungarn den Tribut zu verweigern, und als diese deshalb in die Grenzgebiete von Thüringen und Sachsen einfielen, erlitten sie (bei Merseburg) eine solche Niederlage, daß we- nigstens Niederdentschland fortan von ihnen verschont blieb. Zuletzt suchte Heinrich auch die Nordgrenze zu sichern; er nöthigte durch einen Zug nach Jütland den dänischen König zur Unterwerfung, dehnte die Reichsgrenze bis zum sog. Danawirk aus und stellte dir alte karolingische Markgrafschaft (Schleswig) zwischen Eider und Schlei wieder her. Nachdem alle Feinde des Reiches: Slaven, Ungarn und Dänen sowohl, als die westlichen Franken, überwunden waren, scheint Heinrich auch an die Wieder- vereinigung Italiens mit Deutschland und an die Erlangung der Kaiserkrone ge- dacht zu haben, doch sein Tod verhinderte die Ausführung dieses Planes. 2. Otto I. der Große 936—973. Otto, der erste von den 5 Hauptvölkern gemeinschaftlich ge- wählte König, war kaum zu Aachen mit großer Pracht gekrönt wor- den, als Slaven, Ungarn und Dänen sich erhoben, um das Verlo- rene wieder zu gewinnen. Doch vergingen die ersten Jahre seiner Regierung unter vielfachen inneren Kämpfen mit den Herzögen, welche ihr Herzogthum erblich zu machen strebten, um nicht mehr von der Einsetzung des Königs abzuhangen. Nach der Herstellung der in- nern Einheit zeigte er nicht minder Kraft und Unermüdlichkeit in den Unternehmungen nach außen. Otto's I. auswärtige Kriege. 1>) Die Dänen, welche die von Heinrich I. hergestellte Mark- grafschaft Schleswig überfallen, den Markgrafen erschlagen und die dort angesiedelte Sachsencolonie ausgerottet hatten, wurden durch einen Zug Otto's nach Jütland (947 oder 965?) zurück gedrängt und ihr König zur Anerkennung deutscher Oberhoheit genöthigt. 2) Erster Feldzug nach Italien (951), welches seit Ar- nulfs Tode wieder von Deutschland getrennt war. Hier hatte Be- rengar U. nach dem plötzlichen (aber wohl nicht von ihm veranlaß- ten) Tode Lothar's die Krone erhalten, und,' um alle Parteien zu vereinigen, Lothar's Wittwe, Adelheid, mit seinem Sohne Adalbert vermählen wollen, dieselbe aber, als sie sich dessen geweigert, gefan- gen genommen. Diese Gelegenheit benutzte Otto, um die Verbin-

15. Bilder aus der deutschen Geschichte - S. 18

1901 - Breslau : Hirt
18 Bilder aus der deutschen Geschichte. erkannten ihn als König an und huldigten ihm. Bei dem Krönungsmahle ^ bedienten ihn die Herzöge des Reiches. Der Herzog von Lothringen sorgte für die Zimmer des Königs; er war Erzkämmerer; der Herzog von Franken trug das Essen auf; er war Erztruchseß; l der Herzog von Schwaben schenkte den Wein ein; er war Erzmund- > schenk; der Herzog von Bayern sorgte für das Gefolge der Ritter: er war ' Erz marsch all.') Das waren die Erzämter des Reiches. 2. Otto kämpft gegen Empörungen. Otto war ein gewaltiger Herrscher und stellte sich den Herzögen nicht gleich, sondern hielt sie für seine Beamten. Das mißfiel den Herzögen; sie empörten sich gegen Otto. Sogar des Königs jüngerer Bruder Heinrich hatte sich mit einigen unzufriedenen Großen ver- j schworen, mit der Absicht, den König zu ermordeu. Aber die Verschwörung ! wurde verraten; die meisten wurden hingerichtet. Heinrich rettete sich durch die Flucht. Bald stellte er sich dem Bruder freiwillig, der ihm verzieh, i ihn aber streng bewachen ließ. Heimlich entfloh Heinrich und warf sich am Christtage (im Jahre 941) Otto zu Füßen in Frankfurt a. M. Auch diesmal verzieh ihm Otto, und Heinrich blieb von nun an dem Bruder treu. 3. Er besiegt die Wenden und gründet Bistümer. Während dieser Unruhen im Reiche waren die Slaven, besonders die Wenden, gegen die deutsche Herrschaft aufgestanden. Aber Otto unterwarf sie. Auch versuchte er im Lande der Wenden das Christentum einzuführen; denn er glaubte, die zum Christentum bekehrten heidnischen Völker würden sich an die deutsche Herrschaft leichter gewöhnen. Deshalb gründete er Bistümer zu Havelberg. Brandenburg, Merseburg, Magdeburg. 4. Er schlägt die Ungarn aus dem Lechfelde. Kaum hatte Otto die Slaven zur Ruhe gebracht, als die Ungarn in Deutschland einfielen und das Land verwüsteten. Auf dem Sechfelde zwischen dem Lech und der Wertach kam es im Jahre 955 zur Schlacht. Otto vertraute auf Gott. Allen voran stürzte er sich in die Reihen der Feinde; seine Krieger folgten ihm. Bald flohen die Feinde, und Deutschland blieb seitdem vou den Ungarn verschont. 5. Er erneuert die römische Kaiserwürde. In früheren Zeiten hatte Italien zum Reiche Karls des Großen gehört; es hatte sich aber im Jahre 899 von Deutschland losgerissen. Um dieses Land wieder mit Deutschland zu vereinigen, unternahm Otto drei Züge nach Italien. Auf seinem dritten Zuge wurde er im Jahre 962 vom Papste zum römischen Kaiser gekrönt. Dieses Jahr ist in der Geschichte der deutschen Könige sehrkwichtig; denn seitdem wurde jeder deutsche König zugleich römischer Kaiser. Das | 1) Tie Vorsilbe „Erz" bedeutet der erste, vorzüglichste, also Erzmarschall: der erste, vorzüglichste Marschall.

16. Hilfsbuch für den Geschichtsunterricht in höheren Töchterschulen - S. 53

1880 - Essen : Bädeker
Das Mittelalter bis zum Erlöschen der Hohenstaufen. 53 und Lothringen nach der Sprachgrenze zwischen Deutschland und Frankreich geteilt. (Vertrag zu Mersen.) §. 53. Are Kaiser aus dem sächsischen Kause. (919—1024.) Auf Konrad I. folgte Heinrich I. Seine Regierung war 919 wohlthätig für die Hebung des deutschen Bürgerstandes und Städte- ^ wesens und voll Kraft gegen äußere Feinde. — Er erlangte von 9^-den Ungarn, die fortwährend das Reich heimgesucht hatten, einen neunjährigen Waffenstillstand, den er dazu benutzte, die Reichsgrenzen durch Anlegung von Burgen, aus denen bald Städte heranwuchsen , zu sichern und gegen das berittene Volk der Ungarn eine Reiterei heranzubilden. Nachdem er sein Heer zuerst gegen die Slawen an der Havel erprobt hatte, deren Hauptstadt Brennabor (Brandenburg) er eroberte, schlug er auch die Ungarn in der Schlacht bei Merseburg. — Die Mark Schleswig 933. gründete er gegen die Dänen, die Marken Nordsachsen, später Altmark genannt, und Meißen gegen die Slawen. Sein Sohn und Nachfolger Otto der Große regierte in 936 demselben kräftigen und kriegerischen Geiste. Erst nach schweren 6i§ Kämpfen gegen seine Brüder Heinrich und Thankmar und die ® ^ mit ihnen verbundenen Herzoge von Franken und Lothringen gelangte er zum ruhigen Besitze der Königswürde. Sein Bruder-Bruno, Erzbischof von Köln, wirkte für Bildung und Sitte im ganzen Reiche. Als die Ungarn ihre Raubzüge erneuerten, schlug er sie auf dem Lechfelde dermaßen, daß von da Deutschland von 955. ihren Einfällen verschont blieb. Besonders wichtig war es, daß Otto sich die lombardische Königs- und die römische Kaiserkrone 962. erwarb, die seitdem „dem heiligen römischen Reiche deutscher Nation" verblieb. In den Besitz L)beritaliens gelangte er durch seine Heirat mit der jungen Königswitwe Adelheid, welche er von ihrem Bedränger, dem Markgrafen Berengar von Jvrea, befreit hatte. — Sein Sohn Otto Ii. wurde durch seiue Vermählung mit der griechischen Prinzessin Theophania, durch welche er die Anwartschaft auf Unteritalien erwarb, in unglückliche Kämpfe baselbst verwickelt. Auch Otto Iii. brachte seine Zeit meist in Italien zu, wo er auch in der ersten Blüte der Jugenb starb. Ebenso wenig konnte sein Nachfolger Heinrich Ii. in Italien etwas ausrichten. Die Polen zwischen Ober und Weichsel und namentlich die Lombarben brachten das Reich oft in große Gefahr. — Mit Heinrich Ii. erlosch das sächsische Kaiserhaus 1024. Die Zeit der Ottonen war eine glänzende für Deutschland, denn nicht nur die äußere Macht des Reichs, soubern auch der Wohlstand und die geistige Bildung wuchsen. Große Gelehrte wie Gerbert, kuustliebenbe Kirchensürsten, wie Bischof Bern-

17. Geschichtsbilder aus der vaterländischen Geschichte für einfache Schulverhältnisse - S. 15

1878 - Wittenberg : Herrosé
— 15 — gersohn des Kaisers glaubten sich zurückgesetzt und lehnten sich wider ihn auf, ja riefen sogar die Erzfeinde Deutschlands aus Ungarn herbei. Diese raub lustigen Horden zogen noch verheerend in Süddeutschland umher, als sich der Kaiser schon wieder mit Sohn und Schwiegersohn ausgesöhnt hatte. Sie prahlten: „Unsere Rosse werden die Flüsse aus-trinken und ihre Hufe die Städte zerstampfen. Wenn der Himmel nicht aus uns fällt und die Erde uns nicht verschlingt, wer will uns besiegen?" Am Lech bei Augsburg traf Otto auf die Landschädiger. Durch Gebet und feurige Rede begeisterte er die Seinen. Anfänglich brachten die wilden Angriffe der Ungarn Verwirrung unter die Deutschen, aber des Kaisers Schwiegersohn Konrad sühnte heuteseine Schuld, stellte durch Wunder der Tapferkeit die Ordnung wieder her und jagte die Heidenschwärme in den Lech. Als er aber in der Augustglut seine Halsberge öffnete, um den Schweiß abzutrocknen, traf ihn ein tückischer Pfeil zum Tode. Die Ungarn wurden gänzlich besiegt und nur wenige sahen ihre Heimat wieder. Die wüthenden Bauern erschlugen sie auf der Flucht wie wilde Thiere. Ihre gefangenen Fürsten wurden an den Thoren Augsburgs aufgehängt. Unermessliche Beute fiel den Siegern in die Hände. Die Ungarn aber kamen nicht wieder nach Deutschland. Um das Jahr 1000 führte Stephan der Heilige das Christenthum unter ihnen ein und gewöhnte sie zu milderen Sitten. 5. Kaiserkrönung in Rom 962. Nachdem Otto in Deutschland überall Ruhe und Ordnung hergestellt, zog er nach Italien, setzte sich in Mailand die eiserne Krone auf und ließ sich zu Rom als Kaiser „des heiligen römischen Reiches deutscher Nation" krönen. Einen sitten-nnd treulosen Papst setzte er ab und ließ sich geloben, keinen Papst ohne kaiserliche Bestätigung einzusetzen. Seit Otto's Krönung sind die „Römerfahrten" der deutschen Könige Sitte geworden. Sie haben Deutschland unsäglich viel Geld und Menschen gekostet, ohne doch Ehre und Glück der deutschen Nation viel zu fördern. 6. Otto's Ende. Friede, Sicherheit und Wohlstand herrschten zuletzt in Otto's weitem Reiche. Die Städte mit ihrem Handel, ihren Gewerken und Künsten blühten immer schöner auf, die Bildung des Volkes wuchs. Im Harze wurden Silberbergwerke entdeckt, die immer reichere Ausbeute gaben. Die Pendeluhren wurden erfunden. Nach einer letzten Huldigung der Stände seines Reiches starb Otto gottergeben in Memleben und liegt im Dome zu Magdeburg begraben. Sein Sohn, Otto ü., und sein Enkel, Otto in. verschwendeten ihre Liebe und zersplitterten ihre Kraft nutzlos in Italien. Das sächsische Kaiserhaus erlosch 1024 mit Heinrich dem Heiligen.

18. Geschichtliches Hülfsbuch für die oberen Klassen der höheren Mädchenschulen - S. 92

1888 - Leipzig : Teubner
92 andern Herzogtmer meist durch Gte und Nachgiebigkeit zur Anerkennung. Mit den Ungarn schliet er einen neunjhrigen Waffenstillstand gegen Tributzahlung. Kluge Benutzung dieser Zeit; Heinrich legt zur Sicherung der Grenzen Burgen an, aus denen spter Städte erwachsen sind, wie Goslar, Quedlinburg (man hat deshalb Heinrich den Stdtegrnder genannt; doch gab es damals lngst Städte, die auf den Trmmern der alten Rmerstdte gebaut oder aus geistlichen Stiftungen hervorgegangen waren); -ferner bildet er aus seinen Sachsen ein Reiterheer (wozu?). Heinrich sichert und erweitert die Grenzen gegen die Slaven (wessen Nachfolger ist er darin?), erobert Brennabor, legt den Grund zu der Nordmark (Altmark) und der Mark Meien. Gegen die Dnen schiebt er die Grenzen bis zur Schlei hinaus (Schleswig). 933 schlgt er die Ungarn bei Merseburg. So ist Heinrich I. der eigentliche Grnder des deutschen Reiches geworden; deutsch (von diutisc), zuerst als Bezeichnung der Volks-sprche im Gegensatz zum Lateinischen und Romanischen, kommt jetzt allmhlich als Volksname in Gebrauch. 105. Ihm folgt Otto I. der Groe (936 973), ein gewaltiger Herrscher, der das Werk seines Vaters glnzend fortfhrt. Die Emprungen der aufstndischen Herzge, mit denen sich sein eigener Bruder Heinrich verbunden hatte, schlgt er mit Strenge nieder; Vershnung mit Heinrich im Dom zu Frankfurt. Die Herzog-tmer an seine Verwandten. Otto schlgt die Ungarn auf dem Lechfelde bei Augsburg 955. Kmpfe gegen die Slaven, zu deren Bekehrung er das Erz-bistum Magdeburg grndet (Bistmer Brandenburg, Merfe-brg u. a.). Bhmen lehnsabhngig von Deutschland. Otto stellt die seit Arnulfs Tode unterbrochene Verbindung Deutschlands mit Italien wieder her. Er befreit und heiratet die Knigin Adelheid, die Erbin Italiens, die ihn um Hilfe gegen die Gewaltttigkeiten eines italienischen Groen angerufen hatte. 962 erneuert er das rmische Kaisertum. Heiliges rmisches Reich deutscher Nation. Otto fat das Kaisertum im Sinne Karls des Groen auf. Der Kaiser ist Oberlehnsherr des Papstes; hat das Recht, denselben einzusetzen; ebenso hat er das Recht, die Bischfe und bte mit Ring und Stab zu belehnen (was bedeuten diese Sinnbilder?). Dieses Recht hatten die Könige von den Zeiten der Merowinger

19. Bilder zum Gebrauche beim Geschichtsunterricht in einfachen Volksschulen - S. 16

1885 - Düsseldorf : Schwann
- Ig — mit liebevollen Worten ihren sterbenden Gemahl. Dann eilte sie in die Kirche, um für ihn zu beten. Heinrich starb. Tiefbetrübt stand sie an der Leiche des Hingeschiedenen und weinte. Dann sprach sie zu ihren Söhnen: „Ehret Gott und fürchtet ihn, der Macht hat über Leben und Tod. Nehmet euch den Hingeschiedenen zum Vorbilde; seid gerecht, barmherzig, nmse und tapfer, wie er war." Nach Heinrichs Tode lebte Mathilde still und zurückgezogen; sie Pflegte die Annen und Kranken, stiftete Klöster und Kirchen. Als sie starb, drängten sich die Armen hinzu, um ihre liebe Mutter noch einmal zu sehen. Später wurde sie als Heilige verehrt. Wie hieß die Gemahlin Heinrichs!.? Welche christlichen Tugenden zierten diese Königin? t 9. Otto I., der Große. (936—973.) Nach Heinrichs Tode wurde sein Sohn Otto zu Aachen mit großer Pracht als deutscher Kaiser gefrönt. Gleich nach der Krönung mußte er mehrere deutsche Herzöge mit dem Schwerte zum Gehorsam zwingen. Als er Ruhe und Friede in seinem Lande hatte, kamen auch plötzlich die Ungarn wieder. Da hielten alle Deutschen zusammen wie Brüder. Am 10. August 955 stand das deutsche Heer kampfbereit bei Augsburg am Sech. Nachdem alle vorher durch frommes Gebet Gott um Hilfe und Beistand angerufen, rückten sie gegen das große Heer des Feindes vor. Heftig entbrannte in der ganzen Schlachtlinie der Kampf. Lange hielten die Ungarn stand. Es war ein heißes Kämpfen. Zuletzt mußten sie fliehen. Verfolgt von den Deutschen entkamen nur wenige. Der größte Teil fiel im Kampfe, die andern ertranken im Lech oder verbrannten in den Häusern, wo sie sich versteckt hatten. Von der Zeit an kamen die Ungarn nie wieder nach Deutschland. In Italien besiegte Otto einen ausständischen Fürsten, und ließ sich, wie früher Karl der Große, vom Papste zum römischen Kaiser krönen.

20. Erster Unterricht in der Weltgeschichte - S. 129

1823 - Frankfurt a.M. : Andreä
129 Deutschland. Eben so kraft- und umsichtsvoll verfuhr Ottol, sein Sohn, (reg. von 936 bis 974), sowohl in Hinsicht der innern Streitigkeiten, als der Sicherstellung der Reichs- Grenzen gegen die Böhmen, Normànner, und Wenden. Durch den großen Sieg auf dem Lechfelde bei Augsburg über die Ungarn befreite er Deutschland für immer von den Einfallen dieses Volkes. 962 erwarb sich Orto 1 das Königreich Italien und die Kaiserwürde. — 968 fing man an, die Silberbergwerke auf dem Harze berg- männisch zu bearbeiten. Die beiden folgenden O tto n en, — Otto 2 (reg. v. 974 bis 982, — Otto 3 (reg. v. 983 bis 1002) so wie He inrich 2, (reg. v. 1002 bis 1024), waren gute Regenten, welche für Deutschland's Wohl eifrig sorgten; mit dem letzten erlosch der sächsische Königs- und Kaiserstamm, und die Wahl traf nun wie- der einen Herzog der Franken. Konrad 2, (reg. v. 1024 bis 1039); — unter- warf Burgund der deutschen Hoheit, und zeigte überhaupt Festigkeit in allen seinen Handlungen. Die nämliche Eigenschaft zeichnete auch seinen Sohn und Nachfolger Heinrich 3, (reg.v. 1039 bis 1056),aus; daher erhielt die königliche Gewalt während seiner Regierung die größte Ausdehnung. Die deutschen Fürsten äusserten zwar hiergegen ihre Unzufriedenheit; allein sie konnten bei den bestehenden Verhältnissen nichts ändern, und muß- ten günstigere Zeiten erwarten. Diese trafen unter Heinrich 4., (reg. von 1056 bis 1106), ein. Schon die Minderjährigkeit, noch mehr aber der durch eine unzweckmäßige Erziehung äußerst schwankend gewordene Charakter dieses Kaisers gaben den Fürsten Gelegenheit, die Landeshoheit, sowie ihre Macht zu befestigen; hierzu kam noch Heinrich des vierten Streit mit dem Pabste über die Einsetzung der Bischöfe. Auf dem päbstlichcn Stuhle saß damals Gregor 7., welcher sich eben so sehr durch seine Standhaftigkeit, als Heinrich 4 durch seinen B r a n d ' i erster Unter, i. fc. Weltgesch ' Q