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1. H. 3, Teil 2 - S. 102

1911 - Ansbach : Seybold
1(02 Historische Grundlagen. 339 Später als in Brandenburg fand das Deutschtum Eingang in Schlesien, ohne daß man jedoch die nicht deutsche Bewohnerschaft hinmordete oder austrieb1). Lin Fürst Schlesiens legte neben dem kleinen slavischen ein deutsches Dorf an, unter dessen Bewohner der Rest der Feldmark verteilt wurde. Allmählich verschmolzen dann beide Dörfer zu einem (Drte2). — Ähnlich war es im Gebiet des Sorbenstammes (im heutigen Sachsen). Seit der ersten Unterwerfung desselben durch Heinrich I. und (Dtto I. hatte hier niemals ein Aufstand gegen die deutsche Herrschaft stattgefunden. Und es lag jedenfalls in ihrer Arbeitskraft und Leistungsfähigkeit begründet, daß man sie niemals auszurotten oder zu verdrängen versucht hat, sondern daß sie langsam mit den Deutschen verschmolzen. Kein anderer deutscher Stamm hat wohl mehr slavisches Blut in sich aufgenommen als die sogen. Obersachsen ^). 340 Ais Vorkämpfer sowohl des Christentums als auch der Kolonisation mitten unter den Slaven sind auch die Cistercienser4) zu nennen. Durch ihre Klostergründungen in Mecklenburg (Doberan), in der Mark Brandenburg (£ehnin und Zinna), in der Markgrafschaft Meißen (Marienzelle), in der Niederlausitz (Dobrilugk) und in Schlesien (Leubus) wurden die ersten deutschen Sprachinseln in diesen Gebieten geschaffen. 341 Wir dürfen nicht zweifeln, daß die Klöster ihren ganzen Besitz soweit sie ihn nicht selbst bewirtschafteten, an deutsche Bauern gegen Zehenten vergaben. Die wenden verblieben nur in dienender Stellung, besonders gern wurden sie als Schäfer verwendet. wendt 67. 342 Während im \2. Jahrhundert mehr vom platten Lande Besitz ergriffen wurde, ist das ^3. Jahrhundert das Zeitalter der Städtegründungen. 343 Auf geeigneter Stelle wurde ein Marktplatz abgesteckt, groß, viereckig, eben; man nannte ihn gewöhnlich Ring (-platz). Nachdem man einen Raum für das Rat- und Kaufhaus abgesondert hat, werden die Hausstellen für die Ansiedler den Marktplatz entlang abgemessen, schmal und nicht tief, damit möglichst viele an der bevorzugten Lage teilhaben können; dazu ein paar parallel- und Zufahrtstraßen, alles umgürtet von einem wohlbewehrten Mauerring. Unter Umständen bilden sich Neu- und Vorstädte, die gelegentlich mit der Altstadt vereinigt werden. Der Lokator bleibt als Vogt, mit allerlei Vorrechten ausgestattet, an der Spitze der Stadt; diese zahlt dem Grund- oder Landesherrn nach Ablauf der bedungenen Freijahre einen paufchalzins, der auf die einzelnen Häuser ver- teilt wird und bei zunehmender Geldwirtschaft immer weniger zu bedeuten hat. wo dann deutsches Stadtrecht eingeführt worden ist, ruht die Entwicklung nicht eher, als bis die volle Selbstherrschaft erlangt ist. Die städtischen Angelegenheiten kommen in die Hände eines Stadtrates; endlich wird die Vogtei dem Stadtherrn von der Gemeinde abgelöst. )n dem nun frei gewordenen Gemeinwesen x) Helmolt Vi, 280. 2) (Suttmann \2<). 3) wendt 69. 4) Gestiftet *098 vom Benediktinerabt Robert aus der Champagne, zu Ansehen gebracht durch Bernhard von Clairvaux.

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1. Heimatskunde der Provinz Schlesien - S. 37

1887 - Breslau : Hirt
2. Die Einführung des Christentums. 37 sehen. Diese bestehen aus Linien, welche oft so zusammengestellt sind, daß Dreiecke entstehen. 2. Die Einführung des Christentums. Lange Zeit stritten sich die polnischen und böhmischen Herzöge um Schlesien, bis es endlich von den Polen behauptet wurde und bis zum Jahre 1163 einen Teil des großen Polnischen Reiches bildete. Die Zeit der Polenherrschaft war sür Schlesien von großem Segen; denn von Polen her kam das Christentum. Der Piast Miesko I. (Mesko) hatte sich mit der böhmischen Prinzessin Dom- browka vermählt, welche eine Christin war. Ihr zuliebe nahm er das Christentum an. Die Großen seines Hofes folgten bald nach; aber das Volk mußte zum Christentum gezwungen werden. Am Sonntage Lätare (966) soll es gewesen sein, als im Polnischen Reiche die Götzentempel niedergerissen, die Götzenbilder zerschlagen oder in die Sümpfe versenkt wurden. Die Neugetauften aber waren nicht sogleich fromme Christen. Sie stellten sich Gott und Christum immer noch wie heidnische Götter vor. Hundert Jahre vergingen, ehe das Christentum feste Wurzel in dem Volke schlug. Nach und nach kamen Priester in das Land, und es entstanden Kirchen und Klöster. Die erste christliche Kirche wurde zu Schmograu (Kreis Namslau) erbaut. Von 1050 an war Breslau der Sitz eines Bischofs. Unter den Wohlthätern Schlesiens wird ein Mann genannt, der am Hose Herzog Boleslans Iii. lebte; er hieß Peter Wlast. Auf dem ihm gehörigen Zobtenberge errichtete er ein Kloster (um 1100). welches später, da die Mönche das rauhe Klima nicht ertragen konnten, auf die Sandinsel nach Breslau verlegt und das Sandstift genannt wurde. Noch viele andere Kirchen soll Peter Wlast in Schlesien erbaut haben. Im 13. Jahrhundert entstanden die Klöster Leubus, Trebnitz, Heiurichau, Grüssau und Kamenz, welche mit deutschen Mönchen besetzt wurden. Dadurch verbreitete sich mit dem Christentnme zugleich das Deutschtum. 3. Herzog Heinrich I. und die heilige Hedwig. Von 1163 an wurde Schlesien von eigenen Herzögen regiert. Es bestand fortan aus zwei Hauptteilen, aus Ober- und Niederschlesien. Der erste Herzog von Niederschlesien war Boleslans der Lange, der das Land nach verschiedenen Kämpfen behauptete. Sein Nachfolger war seit 1201 Heinrich I., mit dem Zunamen der Bärtige. Da er seinen Sitz in Breslau nahm, so wurde dies der Hauptort Schlesiens. Seiner Tapferkeit gelang es, seine Herrschaft selbst über Polen, die Lausitz und einen Teil der Mark Brandenburg auszudehnen. Durch

2. Geographie und Geschichte sämmtlicher Provinzen des Preußischen Staats - S. uncounted

1858 - Breslau : Hirt
Ueberstcht des Inhalts. A. Zum deutschen Runde gehörige Prouinzen. Brandenburg. A. Wie es i. d.prov.brandenburg aussieht. Umschau im Lande..............S. I Die Havel........................5 Das Rhinluch.....................8 Das Havelluch....................9 Die Spree.......................jo Die Oder und das Oderbruch . . 12 Die Geschiebe in der Mark ... 14 Eisenbahnen......................15 B. Blickei.d.dergangenh.brandenburgs. Die Mark in den ältesten Zeiten . S. >6 Die Mark unter den Askaniern . . >7 Die Mark unter den Baiern oder Wit- telsbachern .....................19 Die Mark unter den Luxemburgern 21 Die Mark unter Kurfürsten ans dem Hause Hohenzollern .... 22 Die Mark unter den Königen aus dem Hause Hohenzollern ... 29 Pommern. A. Wie es i. d. Provinz Pommern aussiebt. Umschau im Lande...............S. I Die Oder . 6 Stettin.............................. 7 Die Schiffsbauwerfte . . . . 8 Fahrt von Stettin nach Rügen . . - 9 Rügen................................ll Die Ostsee...........................13 Die Nachbarländer....................16 B. Blicke in die Dergangenheit Pommerns. Otto von Bamberg, der Apostel der Pommern..................S. 17 Blick in die pommersche Geschichte bis auf Bogislaw X..........20 Don Bogislaw X.................21 Joh. Bugenhagen, gen. Ilr. Pommer 22 Pommersche Städtegeschichten . . 26 Blick auf die Geschichte Pommerns seit derzeit des 30 jährigen Krieges 31 Schlesien. A. Wie es in der Prov. Schlesien aussieht. Umschau im Lande.............S. l Wanderung durch die Sudeten . . 3 Die Gewässer des Landes ... io Bergbau und Hüttenbetrieb ... 12 Die Bewohner des Landes und ihre Beschäfligungen.....................15 B. Blicke in die Dergangenh. Schlesiens. Schlesien zur Zeit des Heidenthums S. 17 Die Einführung des Christenthums . 17 Heinrich I. und die heilige Hedwig 18 Die Mongolen in Schlesien . . . 19 Einige merkwürdige Begebenheiten aus dem 14. Jahrhundert .... 21 Georg Podiebrad u. die Breslauer S. 22 Die Reformation in Schlesien . . 23 Erbverbrüderung zwischen Liegnitz und Brandenburg.....................25 Die Drangsale des 30jähr. Krieges 25 Der westphälische Friede u. die Weg- nahme evangelischer Kirchen . . 26 Steigendenoth der Evangelischen und Rettung durch Karl Xii. ... 28 Don den schlesischen Betekindern . 29 Wie Friedrich der Große in Schlesien empfangen worden ist .... 30 Einzug in Breslau und Besitznahme Schlesiens......................31 Die Schlacht bei Mollwitz und der Breslauer Friede...................31

3. Völkerwanderung und Frankenreich - S. 36

1906 - Gotha : Thienemann
— 36 — Sitz deutscher Macht ist, der den Namen das Reich trägt, das Land von der Nordsee und der Eider im Norden bis zu den Alpen im Süden, vom Kanal, der Schelde, den Ardennen und dem Wasgenwald im Westen bis zur Elbe, Saale und dem Böhmerwald im Osten. Die ganze östliche Hälfte unseres Vaterlandes: Sachsen, Schlesien, Brandenburg, Mecklenburg, Pommern, Preußen, mußte erst später durch Eroberung und Kolonisation wiedergewonnen werden. Mit Heinrich I. beginnt diese neue Entwickelung, deren letztes Glied, den Kampf mit den Polen, wir eben erleben. Eroberung und Kolonisation sind also die beiden großen Tatsachen, durch die wir unser Vaterland begründet haben. 1. Periode: der Zug nach dem Westen, von den Kimbern und Teutonen (115) bis zum Ausgang des 5. Jahrhunderts: die westliche Hälfte Deutschlands wird gewonnen — 600 Jahre. Zwischenzeit: von 600 - 900, der Ausbau im Stammland, die Behauptung der Elb- und Saalegrenze gegen die Slawen — 300 Jahre. 600 + 300 = 900 Jahre. 2. Periode: der Zug nach dem Osten, von Heinrich I. bis heute: die östlichehälftedeutschlands wird gewonnen — über900jahre. In der Einleitung zu seiner Deutschen Geschichte (I, 3—26) versucht Karl Lamprecht die typischen Entwickelungsstufen des deutschen Nationalbewußtseins zu kennzeichnen. Er versteht unter dem Nationalbewußtsein „die geschichtlich entwickelte Übereinstimmung aller Volksgenossen in den wesentlichen Fragen des eigenen wie des Gesamtdaseins" (I, 3). Ihm folgend können wir nun zwei dieser Entwickelungsstufen bezeichnen. 1. Stufe, Urzeit: ein mythologisch'symbolisches Nationalbewußtsein, das in dem Glauben an die gemeinsame Abstammung aller westgermanischen Völker von dem Gotte Tuisco, dessen Sohn Mannus und dessen drei Söhnen lebt (s. I § 20). Das Nationalbewußtsein hat rein religiösen Charakter. 2. Stufe, Zeit der Wanderungen und der Römerkriege: gemeinsame Gefahren, Kämpfe, Erfolge — Stammesbewußtsein, gegründet auf gemeinsame Schicksale. Das Nationalbewußtsein empfängt politischen Charakter, doch fehlt ihm der Blick über den Teil hinweg auf das Ganze. Dieses Stammesbewußtsein bleibt durch lange Jahrhunderte hindurch die Erscheinungsform des deutschen Nationalbewußtseins. Vergleiche die Völkerbündnisse der Jngväonen, Jstväonen und Erminonen (I § 20) mit bett neuen Stämmen! — Arnolb, Urzeit, 133: „Die Stämme stttb nicht mehr mythologische, sonbern kriegerische Einheiten." Die Bildung der Staatsform des Stammes. Grünblagen: Wirtschaft und Kriege um die Erhaltung des Volkes, um das Dasein. 1. Urzeit. Wirtschaft: Nomabentunt, also Wanberungen, kein baiternbes, fest begrenztes Staatsgebiet, das Volk allein ist die Grnnblage des Staates — einzelne Völkerschaften. Krieg: Kampf einzelner Völkerschaften, unter Armin (I § 8) eine Einigung zu gemeinsamer Abwehr der gemeinsamen Gefahr, aber nur eine vorübergehenbe. Staat: Die wirtschaftliche Grnnblage ist die stärkere; daher ist der Staat einzelner Völkerschaften die Staatsform der ältesten Zeit.

4. Das Zeitalter der Hohenstaufen und der Kaiser aus verschiedenen Häusern - S. 283

1914 - Berlin : Union Dt. Verl.-Ges.
283 Alle Stämme und alle Stände haben sich an der 0 st -deutschen Kolonisation beteiligt. Z. Verlauf der Kolonisation. a) Räumlich: Das nordwestliche Kolonisationsgebiet, nmsassenb: Brandenburg, Holstein, Mecklenburg, Pommern, Livland, Preußen. Das südöstliche Kolonisationsgebiet, umfassend: Meißen und Lausitz, Schlesien, Böhmen und Mähren, Ostalpengebiet, Ungarn. * b) Zeitlich: 10. Jahrhundert: Beginn der Besiedlung des O st a l p e n g e b i e t s (seit 955). 12. Jahrhundert: a) b i s 1150 Beginn der Besiedlung Holsteins (Aböls Ii.), Meißens (Wiprecht und Gerung). b) Um 1150 Beginn der Besieblung Branbenburgs (Albrecht I.), Mecklenburgs (Heinrich der Löwe). c) Bis 1200 Beginn der Besiedlung Schlesiens (Boleslaw), des Erzgebirges (Freiberg), Ungarns (Geisa Ii.), Livlands (Albert). Höhepunkt deutscheu Lebens in Österreich. Ergebnis: Diekolonisationalleslan desöstlich der Elbe bis zu den Karpathen und dem Finnischen Meerbusen ist in Angriff genommen -— mit alleiniger Ausnahme Preußens. 13. Jahrhundert: Beginn der Besiedlung Preußens (1230—1282). Höhepunkt der Siedlertätigkeit in Brandenburg (Städtegründung unter Johann I. und Otto Iii.), Schlesien (Heinrich I. und Iv.), Ungarn (Andreas Ii. — Deutscher Ritterorden), Böhmen (Ottokar). (Ergebnis: Im 13. Jahrhundert erreicht die Kolonisation des Ostens ihren Höhepunkt. Im 14. und 15. Jahrhundert: 1. Höhepunkt der Besiedlung Preußens (Winrich von Krtiprode 1351—1382).

5. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 121

1911 - Breslau : Hirt
69. Die Kolonisation des ostelbischen Landes. 121 Ksten, deutsche Städte, die ihr Recht nach Soester, Magdeburger oder lbischem Stadtrechte empfingen und rasch einen groen Aufschwung nahmen. Die Askauier in Brandenburg dehnten im 13. Jahrhundert Branden-ihre Herrschaft der die Oder aus und erwarben die Neumark; die 6ui9, Wettiner kolonisierten von der Mark Meien aus die Lausitzen bis Lausitz, zum Bober hin. In Schlesien war wenige Jahre nach Friedrich Rotbarts Feld-Schlesien, zuge gegen Boleslaw Iv. von Polen (1157) eine Seitenlinie des polnischen Frstengeschlechtes der Piasten (vgl. 44) zur Herrschaft gelaugt. Die schleichen Piasten luden nicht allein meinische und thringische, wohl auch frnkische Bauern in das fruchtbare Land an der oberen Oder ein, sondern gewannen auch, untersttzt durch ihre verwandtschaftlichen Be-Ziehungen zu deutschen Frstenfamilien, die Mitwirkung deutscher Ritter fr ihr Germauisieruugswerk. Nach mancherlei Kmpfen mit Polen und Bruderkriegen vereinigte (1202) Heinrich I., der Brtige*), wenigstens ganz Niederschlesien (Liegnitz und Breslau) unter seiner Herrschaft. Sein Sohn Heinrich Ii., der Fromme, rettete die deutsche Kultur in Schlesien vor der Vernichtung durch die Mongolen. Im Beginn des 13. Jahrhunderts hatten sich die mongolischen Horden Die Zentralasiens unter Fhrung Temudschins, ihres Dschingis-Khans (obersten Mongolen Fürsten), vereinigt und den grten Teil Asiens unterworfen. Sein Enkel Batu, Khan von Kiptschak, herrschte der das Reich der Goldenen Horde". Er eroberte das sdliche Rußland; der Grofrst fiel, seine Familie wurde hingerichtet; die Bewohner wurden erschlagen, Drfer und Städte in Brand gesteckt. Drei Schlachten gengten, um das Schicksal Rulands auf drei Jahrhunderte zu entscheiden. Im nchsten Jahre (1241) teilten die Mongolen ihre Horden; die einen verwandelten Ungarn in eine menschenleere Wste, die andern zogen unter Batu Khan auf Schlesien zu. berall flchteten die Bewohner bei ihrem Herannahen. Das ganze Abendland zitterte; Kreuzprediger riefen gegen das wilde Volk zu den Waffen. Herzog Heinrich der Fromme stellte sich mit seiner Ritterschaft dem schrecklichen Feinde entgegen, fiel aber mit dem Kern seines Heeres auf der Walstatt" Walstatt (wie das Dorf, das um die Gedchtniskapelle entstand, genannt wurde) bei 124l Liegnitz unter den Lanzen und Pfeilen der furchtbaren Horden. Diese wandten sich wider Erwarten zurck; der Todesmut der stahlbewehrten Franken" schreckte sie ab. Zisterzienser und Augustiner grndeten nun-mehr Drfer mit deutschem Rechte; Breslau, das bei dem Mongolen-einfall zum groen Teil in Flammen aufgegangen war, erhielt deutsches Stadtrecht und wurde herzogliche Residenz. *) Gemahl der heiligen Hedwig, der Schutzpatronin Schlesiens und Grnderin des Klosters Trebnitz, wo sie 1243 gestorben ist.

6. Die Neuzeit bis zum Tode Friedrichs des Großen - S. 28

1913 - Leipzig : Voigtländer
Zweiter Zeitraum. Die Entwicklung der brandenburgisch-preutzischen Macht 16481786 (Karte Xii). Durch den Westflischen frieden wurde das heilige rmische Reich deutscher Nation" in viele kleine Staaten zertrmmert. Dem Namen nach bestand es noch 150 Jahre - aber Kaiser und Reichstag hatten nur noch geringe Macht. Inzwischen erwuchs aus deutschem Boden ein neues, kraftvolles Staatswesen, das allmhlich die Einzelstaaten zu einem neuen Deutschen Reiche vereinigte; es mar der brandenburgisch-preuische Staat. 84] 17. Die Mark Brandenburg unter den Bslmntern, Wittelsbachern und Luxemburgern. Bemo'fcr" Brandenburg in der ltesten Zeit. Brandenburg wurde etfit in der ltesten Zeit der deutschen Geschichte von dem Swebenstamm der Semnonen, nach der Vlkerwanderung aber von dem Slavenstamm der Wenden bewohnt (Ii, 12). Elbe und Saale bildeten die Grenze zwischen den Wenden und Sachsen, die miteinander in stndiger Grenz-Kari der fehde lebten. Narl der Groe drang nach Unterwerfung der Sachsen 6ro6e auch siegreich gegen die Wenden vor und errichtete zum Schutze gegen sie Grenzfesten, aus denen spter u. a. die Städte Magdeburg und Halle Heinrich i. entstanden (Ii, 22, 5). Heinrich I. erstrmte Brennabor, die von Smpfen umgebene hauptfeste der heveller, und begrndete auf der linken Seite der Elbe, der Havelmndung gegenber, die schsische, d. h. dem Herzog von Sachsen unterstellte Mark, die spter Nordmark oder tto i. Altmark genannt wurde (Ii, 29, 4). Otto I. unterwarf mit Hilfe des Markgrafen Gero die Wenden bis zur Oder und stiftete zu ihrer Bekehrung die Bistmer Havelberg, Brandenburg und das Erz-tiistunt Magdeburg; doch kam nach seinem Tode in Brandenburg das heidnisch-wendische Wesen wieder zur Herrschaft (Ii, 30,34 und 31,1). 2. Die askanischen Markgrafen 11341320. Durch Kaiser Wibrecht der othar von Sachsen wurde Ribrecht der Br aus dem Hause der bi^nois* Rsltartier*) 1134 mit der Nordmark belehnt (Ii, 37, 3). Dieser mark ii34 er^c Don hem zum Christentum bergetretenen Wendenfrsten Pribislaw *) Die flsltanicr stammten von der Burg Kschersleben (flsftarta) am harz und hieen nach anderen Besitzungen auch Ballenstdter und Knhaltiner.

7. Bd. 2 - S. 204

1774 - Breslau Leipzig : Gutsch
204 Kap. 4. Geschichte Schlesiens. der Aelteste Wladislav Ii. nebst den Landschaften Cra. cau, Siradien, Pommern,'auch Schlesien. Weil er aber damit nicht zufrieden seyn, und sinnen Brüdern ihr Theil mit Gewalt nehmen wollte, ward er aus Poh. len verjagt, und sein Bruder Boleslav Iv. bemach, tigte sich seiner Lande. Dieser trat aber n6g den Söh- nen Wladislavs, nämlich Boleslav mit demzuna. men u1ti.!8) Mieclslav und Conrad, Schlesien ab. Diese drei) Brüder theilten sich also darein, daß der er- ste den Mittlern, der andre den obern, und der dritte den untern Theil bekam. iiys starb Conrad ohne Erben, und Boleslav nahm ganz Niederschlesien ein, und be. hielt e6 auch, ob sich gleich sein Bruder Miezislav widersehte. Von dieser beyden Piasten Nachkommen sind die verschiedenen Fürstenthümer in Schlesien ge- stiftet worden. §. 3. Was das Fürstenthum Breßlau anbetrifft, so sind folgende Herzoge zu merken: Boleslav I. mit dem Zunamen altus von 1164 bis Hoi. Ihm folgere sein Sohn Heinrich I. der Bär- tige, und regierte von 1222 bis 1238. Seine Gemah- linn war die heilige Hedewig, welche das Kloster Treb, nitz erbauet. Sein Nachfolger war sein dritter Sohn H tliria 1!. von 1238 bis 1242. Unter seiner Anfüh. rung ist die unglückliche Schlacht mit den Tartarn vor- gefallen, in welcher er selbst blieb. Er hat dem Bi. schos zu Breßlau das Fürstenthum Neiße ertheilet. Sein Sohn Boleslav!!. der Kahle, maßte sich anfäng, lich des Breßlauischen an, überließ es aber hernach sei- nem Bruder Heinrich Hi. welcher sich um die Stadt Breßlau sehr verdient machte, und 1266 starb. Ihm

8. Geschichte - S. 85

1892 - Breslau : Hirt
§ 36. Kämpfe der Deutschen gegen die Römer. 85 in aller Stille die Heerhaufen der verbündeten Stämme aufgestellt, und hier fielen diese über die ermatteten, vom Regen durchnäßten und vielfach ordnungslos marschierenden römischen Legionen her. Das Rauschen des heftigen Regens und das Brausen des Sturmes wurden fast übertönt von dem Kriegsgeschrei der von allen Seiten hervorbrechenden Germanen. Nach mehrtägigem blutigen Ringen waren die römischen Legionen vernichtet. Varus gab sich selbst den Tod, und nur wenige Römer entkamen. Das geschah im Jahre 9 n. Chr. Die Deutschen zerstörten die Burgen der Römer, feierten an den Altären ihrer Götter Siegesfeste und opferten die gefangenen Feinde. In Rom befürchtete man, daß die Germanen in Italien einfallen würden, und der Kaiser rief wie wahnsinnig: „Varus, gieb mir meine Legionen wieder!" — Armin, der Retter seines Vaterlandes, fiel später durch Meuchelmord seiner eigenen Landsleute. Seine Gemahlin Thusnelda wurde von ihrem eigenen Vater den Römern ausgeliefert, und von diesen in Rom gefangen gehalten. Die Nachwelt aber ehrte den Retter des Vaterlands durch ein mächtiges Denkmal. Sein Vorbild hat vielfach auf die Deutschen begeisternd und anspornend gewirkt, z. B. 1806—1813. Aufgaben: 1. Nenne Tugenden und Fehler unserer Vorfahren! 2. Deutsche Städte römischen Ursprungs 1 3. Wodurch trieben die Römer die Deutschen unter Hermann zum Aufstand? 4. Beschreibe das Hermannsdenkmal! — 5. Erzähle vom Aussehen und von den Sitten der Hunnen! 6. Der Zug der Westgoten! 7. Italiens Schicksale während der Völkerwanderung! 8. Welche germanischen Reiche entstanden während der Völkerwanderung! 9. Erkläre: Herzog, Walküre, Walhalla, Nebelheim, cimbrischer Schrecken; Gottesgeißel, Hausmeier, Lehen! Einige Aufgaben zur Wiederholung. 1. Nenne Schlachten um Leipzig, in Böhmen, in Schlesien, in Brandenburg! 2. Nenne berühmte Reichstage und Konzilien und erzähle von ihrer Bedeutung! 3. Wann sind Deutsche als Sieger in Paris eingezogen? 4. Wie ging Elsaß dem Reiche verloren, und wie ist es wieder gewonnen worden? 5. Die Fürstenhäuser Brandenburgs! 6. Nenne Unterschiede zwischen dem alten und dem neuen Deutschen Reiche! 7. Unterscheide: Alarich und Attila; Mühldorf und Mühlberg; Kulm und Chlum! 8. Was verstand man zur Zeit Karls des Großen unter dem Lande der Sachsen, und was versteht man heute darunter? 9. Welche Fürsten haben den Beinamen der Große erhallen, und aus welchen Gründen? 10. Welche Teile des preußischen Staates haben die Hohenzollern erhalten, a. durch Erbschaft, b. durch Verträge, c. durch siegreiche Kriege? 11.Welche fremden Völker haben Deutschland oder Teile desselben geknechtet? 12. Wann und wie sind diese Gebiete wieder deutsch geworden? 13. Welche Gegenden, die heut deutsch find, wurden während der Völkerwanderung von den Deutschen verlassen und von Slaven besetzt? 14. Vergleiche Kaiser Heinrich I. und den großen Kurfürsten in ihrer Bedeutung für ihre Staaten! 15. Kriege, in denen Deutsche gegen Deutsche kämpften! 16. Preußische Heerführer und ihre Thaten! 17. Wie sind dieselben in der Dichtung verherrlicht worden? 18. Der deutsche Bauer in der Zeit der sächsischen Kaiser, zur Zeit der Reformation, nach dem dreißigjährigen Kriege und seit Beginn dieses Jahrhunderts! 19. Der deutsche Bürger im Mittelalter, nach dem dreißigjährigen Kriege und im 19. Jahrhundert! 20. Zähle Vorgänge auf, welche auf die Lebens-, namentlich auf die Erwerbsverhältnisse in Deutschland bestimmend oder gar umgestaltend eingewirkt haben! 21. Die Pflege des Nährstandes durch Preußens Könige! 22. Der 18. Monatstag in der preußischen Geschichte! 23. Frankreichs Einfluß auf die Macht und die Sitten Deutschlands! 24. Nenne hervorragende Fürstinnen aus dem Hause der Hohenzollern und erzähle von ihrer Bedeutung!

9. Bilder aus der brandenburgisch-preußischen Geschichte - S. 5

1917 - Breslau : Hirt
A. Bilder aus der Braudeuburgifch-preußifthen Geschichte. § l. Der Anfang des Preußischen Staates. 1. Gründung der Nordmark. Das Königreich Preußen hat einen kleinen Anfang gehabt; es ist aus der Mark Brandenburg hervorgegangen, die noch heute als Provinz den Mittelpunkt dieses Staates bildet. Zur Zeit Christi wohnten hier deutsche Stämme; später wurden sie durch die Wenden verdrängt. Diese waren ein kriegerisches Volk und fielen oft in das Deutsche Reich ein. Daher unternahm der deutsche Kaiser Heinrich I., auch Vogelsteller genannt, einen Kriegszug gegen sie, in welchem er dieselben besiegte, und machte aus einem Teile ihres Landes eine Grenzmark, die Nordmark. Die Hauptstadt derselben war Salzwedel; hier wohnten die Markgrafen, welche viel mit den Wenden zu kämpfen halten. 2. Albrecht der Vär. Zwei Jahrhunderte später (1134) wurde ©ras Albrecht aus dem Hause Ballenstädt zum Markgrasen der Nordmark ernannt; wegen seiner Tapferkeit hieß er der Bär. Er entriß den Wenden einen großen Teil ihres Gebietes, eroberte ihre Stadt Brandenburg und nannte sich seitdem Markgraf von Brandenburg. In dem neu gewonnenen Lande führte Albrecht das Christentum ein und verpflanzte viele deutsche Ansiedler dahin, durch welche der Ackerbau und die Gewerbtätigkeit belebt, Dörser und Städte angelegt und deutsche Sprache und Gesittung verbreitet wurden. So wurde die Mark Brandenburg ein christliches und deutsches Land. 3. Brandenburg wird Kurfürstentum (1356). Die Markgrafen von Brandenburg gelangten bald zu großem Ansehen im Reich. Sie gehörten zu den mächtigsten deutschen Fürsten. Im Jahre 1356, als in Brandenburg die bayrischen Markgrafen regierten, wurde die Wahl des deutschen Kaisers durch ein besonderes Gesetz, die Goldene Bulle, geregelt, und die Markgrafen von Brandenburg traten dadurch in die Reihe der sieben Wahl- oder Kurfürsten, welche allein das Recht erhielten, die deutschen Kaiser zu wählen. 4. Eine trübe Zeit. Indessen hatte die Mark nach dem Aussterben des Hauses Ballenstädt unter den bayrischen und luxemburgischen Markgrafen eine trübe Zeit. Das Unwesen der Raubritter nahm aus eine furchtbare . Weise überhand und brachte das arme Land in äußerste Not. Nirgends herrschte Ruhe, nirgends Sicherheit. Die Raubritter lauerten den Kaufleuten auf, nahmen ihnen ihre Waren fort und sperrten sie in die Gefängnisse ihrer Burgen. Erst durch ein hohes Lösegeld wurden sie wieder srei. Selbst die

10. Grundriß der Erdkunde - S. 44

1908 - Leipzig : Hirt
44 Das Deutsche Reich. deutschen Stämme ö. der Elbe und Saale aus ihren Wohnsitzen verdrängt waren, wanderten um das Jahr 400 von N.o. her Slawen in diese Gebiete ein, so daß die Saale-Elbe-Linie die Grenze zwischen slawischem und deutschem Volke wurde. Nach der Entstehung des Karolingerreiches begann das allmähliche Zurückdrängen der Slawen durch Karl d. G. und später durch Heinrich I., so daß Deutschland endlich in seinen Grenzen wieder von deutschen Stämmen bewohnt war. Als solche deutsche Stämme treten auf: Alemannen, Schwaben, Bayern, Franken, Thü- ringer, Hessen, Sachsen und Friesen. Jeder dieser Stämme hatte seine Besonderheiten in Sitte und Mundart. Trotzdem waren sie im Mittelalter zum „Heiligen Römischen Reiche Deutscher Nation" geeint. Aber der Zusammenhalt unter den Reichsgliedern wurde nach dem Dreißigjährigen Kriege immer lockerer, und so zertrümmerten endlich die Stürme des Franzosenkrieges von 1806 das alte, ehrwürdige Reich. Erst der Franzosenkrieg von 1870 hat Deutschland aufs neue zu einem Deutschen Reiche geeint und die einst durch Frankreich los- gerissenen Landschaften Elsaß und Lothringen wieder an das Reich zurück- gebracht. — Die Grenzen des Deutschen Reiches schließen stellenweis fremde Bevölkerungsteile ein. In den preußischen Provinzen Schlesien, Posen und Preußen wohnen Polen (3,5 Milt.), in der Lausitz Wenden (100 T.), in Nordostpreußen Litauer (100 T.), in Nord- schleswig Dänen (140 T.), in Elsaß-Lothringen Franzosen (200 T.). — Dem Religionsbekenntnis nach unterscheiden sich fast 2/3 Evan- gelische und ^/3 Katholiken. Die katholische Konfession hat in Süd- deutschland das Übergewicht, die beiden evangelischen Bekenntnisse sind in Nord- und Mitteldeutschland vorherrschend. Über alle deutschen Länder zerstreut sind 600 T. Juden (davon in Berlin 80 T.). 2. Reichsverfassung. 7 Iss Oberhaupt des Deutschen Reiches ist der König von Preußen, der deshalb den Titel Deutscher Kaiser führt. Er ist in der Reichs- regierung beschränkt: 1) durch den Bundesrat, der aus Bevollmäch- tigten der deutschen Regierungen gebildet ist, 2) durch den Reichstag, der sich aus 397 Abgeordneten zusammensetzt, welche vom Volke gewählt werden. 3. Die Staaten des Deutschen Reiches. 72] Sie bilden drei Gruppen: 1) das Königreich Preußen, 2) die andern norddeutschen Staaten, 3) die süddeutschen Staaten. Außerdem stehen unter deutschem Schutz eine Anzahl von Kolonien in Afrika und Australien und ein Pachtgebiet in Asien. S. Anhang. I. Das Königreich Preußen. 73] Das Königreich Preußen ist die Hauptmacht des Deutschen Reiches. Es besteht aus dem Stadtbezirk Berlin, den 12 Provinzen Brandenburg, Pommern, Westpreußen, Ostpreußen, Posen, Schlesien, Sachsen,^Schles- wig-Holstein, Hannover (mit dem Jadegebiet), Hessen-Nassau, Westfalen, der Rheinprovinz und den hohenzollernschen Landen. Die größten Pro- vinzen sind Schlesien, Brandenburg, Hannover, Ostpreußen, die kleinsten Westfalen, Schleswig-Holstein, Hessen-Nassau. 74] 1. Stadtbezirk Berlin mit 2,1 Milk. E.

11. Teil 1 = 5. Schulj., Schülerbd. - S. 25

1916 - Mannheim [u.a.] : Bensheimer
25 deutsche Reichstag zusammen um die Gesetze zu beraten. Sehens- würdigkeiten Berlins sind die Straße „Unter den Linden", der herr- liche Tiergarten, das Brandenburger Tor, aus dem die Siegesgöttin in einem mit vier Rossen bespannten Wagen steht, das Denkmal Friedrichs des Großen, die Siegesallee mit 32 Denkmälern preußischer Fürsten und das königliche Schloß. — Charlotten b u r g bei Berlin ist die Ruhestätte Wilhelms I. — Spandau a. d. Mündung der Spree in die Havel ist eine Festung. — Potsdam a. d. Havel liegt in schöner, wasserreicher Gegend. — Die älteste Stadt der Mark ist Brandenburg (Heinrich I.). — An den Haupteisenbahnlinien, die von Berlin nach Osten führen, liegen die Handelsstädte Frankfurt a. d. Oder, Bromberg und die Festungen Posen und T h o r n a. d. Weichsel. Im südlichen Teil der Ebene: Liegnitz in fruchtbarer Gegend und die Festung Glogau. — Breslau a. d. Oder ist der Mittel- punkt des Verkehrs in Schlesien und berühmt durch seine Wollmürkte. Staatliche Verhältnisse- Der östliche Teil der Norddeutschen Tiefebene gehört fast ganz zum Königreiche Preußen. (Prov. Brandenburg, Schleswig-Holstein, Pommern, West- und Ostpreußen, Posen und Schlesien.) — An der Ostsee liegen die beiden Großherzog- tümer Mecklenburg-Schwerin und Mecklenburg-Stre- litz. — An der Lübecker Bucht liegt der Staat Lübeck. Ordne die gelernten Städte nach Ländern und Provinzen! * Das Deutsche Reich. (Übersichtliche Zusammenfassung.) 1. Größe und Grenzen. Deutschland ist ungefähr 7 mal so groß als Bayern. Es umfaßt 540000 qkm und hat 65 Millionen Einwohner. Deutschland liegt im Herzen Europas. Es grenzt im N.^an die Nordsee, an Dänemark und an die Ostsee, im O. an Rußland und Österreich, im S. an Österreich und an die Schweiz und im W. an Frankreich, Luxemburg, Belgien und Holland. Die Nord- und Ostsee, die Alpen, die Vogesen, der Böhmerwald, das Erzgebirge und die Sudeten sind natürliche Grenzen Deutschlands. 2. Bodengestalt. Der südliche und mittlere Teil Deutschlands ist, abgesehen von der Oberrheinischen Tiefebene, gebirgig. In Nord-

12. Vaterländische Geschichte für Mädchenschulen - S. 42

1884 - Köln
— 42 — von ihren Kindern und ging in ein Kloster; sie starb, erst 24 Jahre alt, zu Marburg und wnrde dort im Dom begraben. Mit Recht verdient sie den Beinamen „die Heilige." Sie ist die Patronin der Klosterschwestern. 27. öedwig, Herzogin von Schlesien. Was die hl. Elisabeth für Thüringen, das war Hedwig für Schlesien. Sie stammte aus Tirol und war eine Tochter des Herzogs Berthold von Meran. (Schon in früher Jugend zeigte sie eine große Liebe für einfaches, schlichtes Wesen. Als zwölfjähriges Mädchen wurde sie mit dem Herzog Heinrich I. von Schlesien vermählt. Sie trug zwar standesgemäße Kleidung, aber in der Art, daß alles Eitle und Ueberflüfsige wegblieb. Sie wollte deit Schlesiern in allem ein gutes Beispiel geben. Ihr Grund- satz war: „Je höher man über andern steht, desto mehr soll man ihnen in der Tugend vorleuchten!" Sie erfüllte denn auch ihre Pflichten als Hausfrau, Gattin und Mutter in ausgezeichneter Weise. In ihrem Hauswesen herrschte die musterhafteste Ordnung. Ihre Einkünfte gebrauchte sie bei weitem nicht alle und komüe von ihren Ersparnissen noch viel an die Armen geben. Gegen die Dienstboten war sie äußerst sauft und gutmütig, duldete aber bei ihnen durchaus kein Geschwätz und kein schamloses Wort. Wurde einer von ihnen krank, so besuchte sie ihn und pflegte ihn wie eine Mutter. Ihre sechs Kinder gab sie nicht Fremden zur Erziehung, sondern erzog sie selber; sie lernten von der Mutter die Tugenden der Gottesfurcht, der Sanftmut und Wohlthätigkeit. Die Güte der Herzogiu war so bekannt, daß die Schlesier sie „Mutter" nannten. Ihrer besonderen Fürsorge hatte sich das Kloster Trebnitz zu erfreuen; dort speiste sie oft dreizehn Arme mit eigener Hand zum Andenken au den Heiland und seine zwölf Apostel. Ferner besuchte sie häufig die Gefangenen, ließ sie mit Kleidung versehen, sprach ihnen Trost zu und suchte ihr Herz zur Buße zu bewegen. Die letzten Jahre ihres Lebens verbrachte sie als Witwe in der Einsamkeit, in stillem, zurückgezogenem Leben. Sie wurde zu Trebnitz i. I. 1243 begraben und wird bis heute von den Schlesiern als Schutzpatronin verehrt. Jj

13. Für die Oberstufe - S. 35

1906 - Breslau : Hirt
Die östlichen Provinzen Preußens vor und unter der Herrschaft der Hohenzollern. 35 die Töchter deutscher Fürsten. Deshalb wurde an ihren Höfen Deutsch gesprochen.' Dem verwahrlosten Lande suchten sie durch deutsche Kultur aufzuhelfen. Deutsche Ansiedler kamen in das Land. Diese rodeten Wälder aus und unterwiesen die Bewohner Schlesiens in einer besseren Bearbeitung ihres Bodens, welcher bald die schönsten Erträge hervorbrachte. Sie gründeten Dörfer und Städte. In den letzteren ließen sich viele deutsche Handwerker und Kaufleute nieder. Dadurch nahmen Handel und Verkehr bald einen großen Aufschwung. Deutsche Städte, die schon in der ältesten Zeit bekannt waren, sind Goldberg, Neiße, Ohlau, Oppeln, Ratibor, Leschnitz, Neustadt, Zülz, Ujest, Kreuzburg, Kofel u. a. Deutsche Mönche machten sich um die Kultur des Landes besonders verdient. Die Zisterzienser gründeten die Klöster Leubus und Grüssau und in Oberschlesien Randen und Himmelwitz. Die Augustiner ließen sich in Kamenz, die Prämonstratenser in Czarnowanz nieder. Das erste Nonnenkloster entstand in Trebnitz. Heinrich I. und die heilige Hedwig. Der eifrigste Förderer des Deutschtums in Schlesien war der Herzog Heinrich I. oder der Bärtige. Seine Gemahlin Hedwig war die Tochter eines fränkischen Grasen. Sie war eine Helferin der Armen und Bedrängten. Gott und den Armen zu dienen, war ihr die schönste Pflicht. Deshalb wurde sie heilig gesprochen und ist die Schutzpatronin Schlesiens. Sie starb 1243 und liegt in dem von ihr gestifteten Kloster Trebnitz begraben. Ihr Sohn Heinrich Ii. fiel im Jahre 1241 bei Wahlstatt im Kamps gegen die Mongolen. Schlesien bis zum Siebenjährigen Kriege. Von den deutschen Kaisern war es besonders Karl Iv. (1347—1378), welcher eifrig für Schlesien sorgte. Unter seiner Regierung wurde in Schlesien nur Deutsch gesprochen. Die anderen böhmischen Könige aber kümmerten sich wenig um das Land. Ebenso sehr schadete Schlesien die Herrschaft Österreichs. Die Habsburger vernachlässigten das Land, ^welches bald von seiner durch deutschen Fleiß geschaffenen Blüte in einen Zustand der Verwahrlosung versiel. Da kam dem armen Lande ein Retter in dem Könige Friedrich Ii, von Preußen. Die östlichen Provinzen des preußischen Staates vor und unter der Herrschaft der hohenzollern. Durch die Schlesischen Kriege hatte Friedrich der Große die Provinz Schlesien erworben; durch die Teilungen Polens waren die Provinzen Posen und Westpreußen an Preußen gekommen. Diese Länder befanden

14. Das Deutsche Reich - S. 182

1907 - Trier : Stephanus
— 182 — 2. Breslau (Mittelschlesien, auf 1 qkm 129 E.): Breslau, Brieg, Schweidnitz, Glatz, Waldenburg, Reichenbach, Langenbielau, Zeuthen. 3. Liegnitz (der Nordosten oder Niederschlesien, auf 1 qkm 85 E): Liegnitz, Glogau, Grünberg, Warmbrunn, Görlitz, Hohen- friedeberg. 7. Geschichtliches. Die heutige Provinz Schlesien umfaßt den größten Teil des ehemaligen Herzogtums Schlesien, die Grafschaft Glatz und die Markgrafschaft Oberlausitz. Bis zum 10. Jahrhundert gehörte Schlesien staatlich zu Böhmen, später ging es in polnischen Besitz über. Unter den Piasten wurde es selbständig; es löste sich aber infolge von Teilungen in eine große Anzahl einzelner Herzog- tümer auf. Einer der wichtigsten Herzöge Niederschlesiens war Heinrich I., der 1201 zur Regierung kam. Er machte dem Raub- rittertum in seinem Lande ein Ende, suchte Handel und Gewerbe nach Kräften zu fördern und zog viele deutsche Ansiedler nach Schlesien. Heinrichs Gemahlin war die hl. Hedwig, eine rechte Landesmutter. Unter Heinrich Ii. wurde Schlesien von den Mongolen überschwemmt und verwüstet (Mongolenschlacht bei Liegnitz 1241). Zu Anfang des 14. Jahrhunderts bestanden in Schlesien 17 regierende Fürstenhäuser. Da dieselben zu schwach waren, ihre Unabhängigkeit zu behaupten, so stellten sie sich unter den Schutz der mächtigen Könige von Böhmen. Dadurch kam Schlesien (1526) an Österreich. Im Jahre 1537 hat der Kurfürst Joachim Ii. von Brandenburg mit dem Herzog Fried- rich Ii. von Liegnitz, Brieg und Wohlau einen Erbvertrag geschlossen, nach dem beim Erlöschen des herzoglichen Stammes Schlesien an Brandenburg fallen sollte. Als aber 1675, da der Große Kurfürst gegen die Schweden im Felde stand, der letzte Herzog von Schlesien ohne männliche Nachkommen starb, nahm der deutsche Kaiser Leopold I., ohne auf den Einspruch des Kurfürsten zu achten, das Land in Besitz. Auf den genannten Erbvertrag stützte auch Friedrich Ii. seine Ansprüche auf Schlesien, die er mit Gewalt geltend machte. So kam es zu den drei Schleichen Kriegen. Schon nach dem ersten (1740 — 1742) mußte Maria Theresia Schlesien an Friedrich abtreten, dessen Besitz dieser durch die beiden anderen Kriege (1744—1745 und 1756 — 1763) sicherte. Jo. Die Provinz Posen. 1. Wir lernen die Grenzprovinz kennen, welche durch die Teilung des König- reiches Polen an Preußen kam. Was ist darüber ans der Geschichte bekannt? Ii. 1. Lage, Grenzen, Gestalt und Größe. Die Provinz Posen liegt zu beiden Seiten der Warthe und grenzt im Osten an Rußland; sie ist also eine Grenzprovinz. Im übrigen wird sie von Westpreußen, Brandenburg und Schlesien eingeschlossen. Sie hat die Gestalt eines Dreiecks und ist 28962 qkm groß. 2. Die Boden- und die Erwerbsverhältnisse- Posen enthält unter allen Provinzen am meisten Flachland. Aber wir dürfen

15. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte seit 1648 - S. 1

1912 - Paderborn : Schöningh
Die neuere Zeit Zweiter Zeitraum. Die Zeit der unumschrnkten Mstengewalt. Einleitung. Die Geschichte des brandenburgisch-preuischen 'Staates vor 1648. 1. Die Vorgeschichte der spteren Mark Brandenburg. l. Das Stammland des preuischen Staates ist die Mark Brandenburg. Sie erstreckt sich von der unteren Elbe bis der die untere Oder hinaus, ist aber durch Mecklenburg und Pommern von dem Mndungsgebiete dieser Strme und dem Meere getrennt. In dem Kernstcke der Mark, an Havel und Spree, wohnten in alter Zeit die germanischen Semnonen; seit der Vlkerwanderung waren hier slavische Wenden und zwar die Stmme der Liutizen und Heveller ansssig. Mit diesen fhrte der links der Elbe angrenzende deutsche Stamm der Sachsen mannigfache Kmpfe. Die ersten deutschen Könige aus dem schsischen Herzogshause, Heinrich I. und Otto I., unterwarfen die Wenden und teilten das Havelland der Nord mark zu, die auch auf dem linken Elbufer das Gebiet gegenber der Havelmndung umfate. Aber im Jahre 983 machten sich die Wenden durch einen Aufstand wieder von der deutschen Herrschaft frei. Seitdem bestand die Nordmark nur mehr aus dem kleinen linkselbischen Gebiete um die Städte Stendal und Salzwedel, das heute zur Provinz Sachsen gehrt. Kolligs-Stetn. Lehrb. d. Gesch. f. Priiparandenanst. Ii. 1

16. Bilder aus Deutschlands und aus Schlesiens Vergangenheit - S. 24

1912 - Breslau : Goerlich
— 24 — grunbete der Herzog Städte, wie Neumarkt, Loweuberg, Golbberq Naumburg a. Q., Neiße, Steinau a. b. O., Guhrau, Ohlau, ^ppeln irnb Nattbor. Der beutsche Ritter, der im Aufträge des Herzogs die Stadt erbauen ließ, würde Stabtrichter Die neuen schlesischen Stabte bekamen ebensolche Rechte und würden ebenso verwaltet wie die des Deutschen Reiches. Zum Vorbilbe nahm man die Stadt Magbeburg. — Dank der Fürsorge der Breslauer Bischöfe würden in dem Bischofslanbe Neiße-Grottkau zahlreiche rem beutsche Städte und Dörfer gegrünbet. In bett übrigen Teilen Obeischlesiens gaben die betttschen Einwanberer unter der slawischen Bevölkerung ihre Muttersprache allmählich auf. (Dorf Schönwalb bet Gleiwitz.) 4. Die heilige Hedwig. ^ heilige Hebwig war die Gemahlin des Herzogs Heinrich I. ^hi' -23ater war ein sübbeutscher Fürst. Sie war itt einem Nonnen* kloster am Main fromm erzogen worben. Mit ihrem Gemahl lebte sie in Treue und Eintracht. Das Herzogspaar wohnte in der herzoglichen Burg auf der Dominsel zu Breslau. Heinrich I. stiftete das Nonnenkloster zu Trebnitz. Dort ließ Hebwig eine große Anzahl junger Mäbchen erziehen. Trebnitz würde ihr Ueblmgsaufenthalt. Als ihr Gemahl in Gefangenschaft geriet, reifte sie sofort zu ihm in die weite Ferne. Auf die Bitte der Herzogin würde er freigelaufen. Gottergeben ertrug Hebwig alles leib. Ihr Gemahl starb Ihr Sohn, Herzog Heinrich der Fromme, würde von bett Mongolen in der Schlacht getötet. Als Witwe nahm sie in Trebnitz ihren bestätigen Aufenthalt. Sie wohnte in der Nähe des Klosters und kleibete sich wie die bortigett Nonnett. Die Herzogin Hebwig starb ant 15. Ok-tober 1243. Sie ruht in der Klosterkirche zu Trebnitz. Die Katholiken Schlesiens verehren die hl. Hebwig als ihre Lanbespatronin. 5. Einfall öcr Mongolen in Schlesien (1241). 1. ?ct Mongolenzug durch ^Bcrfchtwicn bis Licgnitz. ■jttt ^jahre 1241 brach ein Schwarm Mongolen in Schlesien ein. Sie waren häßliche Leute mit gelber Hautfarbe und schiefgeschlitzten Augen. Die Mongolen kamen aus Asien und hatten

17. Heimatkunde für die Schulen der Provinz Schlesien - S. 38

1911 - Groß-Strehlitz : Wilpert
38 C. D i e Heimatprovinz. Karlsstraße ihre Namen. Er beförderte und begünstigte Ge- werbe, Handel und Schiffahrt, so daß Schlesien in Wohl- stand kam. ' Später (1526—1742) war Schlesien unter österreichi- scher Herrschast. Seit 1742 gehört es zu Preußen. Iii. Aus der t»randenl»nrgisch-prenßischen Geschichte unter Berücksichtigung der schleichen Geschichte.*) 1. a. Der Deutsche König Heinrich I. gründete (928) die Nord mark zum Schutze gegen die Einfälle der Wenden. Diese Markgrafschast, jetzt Altmark genannt und zur Provinz Sachsen (Stendal, Salzwedel) gehörig, i st das Stammland des preußischen Staates. Der erste Markgraf von Brandenburg war Albrecht I., der Bär (1134—1170). d. Seit dem Jahre 1415 waren Herrscher aus dem Hause Hohenzollern Markgrafen und Kurfürsten von Brandenburg. Als der erste Hohenzoller Friedrich I. in das Land kam, war es ganz verarmt,' Gewerbe und Handel lagen darnieder, und die Raubritter machten die Straßen unsicher. Friedrich zerstörte die Burgen der Raubritter und brachte Ruhe und Sicherheit in das Land. Dadurch erwarb er sich die Liebe seines Volkes. Doch hatte Brandenburg durch den Husitenkrieg viel zu leiden. Die Husiten, Anhänger der Husschen Lehre, kamen aus Böhmen auch nach Schlesien, das damals noch nicht zur Brandenburg gehörte. Sie verbrannten die Stadt Landeshut, töteten deren Bewohner, ermordeten in Gnissau (Kr. Landes- hut) 70 Geistliche, hieben in Haynau und Goldberg vor dem Hochaltare den dortigen Priestern die Köpfe ab, verbrannten lebendig den Pfarrer von Wünschelburg (Kreis Neurode) und verwüsteten ganz besonders die Reichenbacher, Frankensteiner, Nimptscher, Strehlener und Neisser Gegend. Solche Greuel- taten und Verwüstungen trieben sie in Schlesien 10 Jahre (1425—1436). 2. Friedrich Wilhelm, genannt der Große Kurfürst, (1640—1688). Sein Land hatte während des 30jährigen Krieges (1618—1648) arg gelitten, und Tausende von Menschen waren *) Ausführlicher wird die brandenburgisch-preußische Geschichte be- hanoelt in folgenden Werken: Haese, Vaterländische Geschichte. In rückschreitender Anordnung. Preis 20 Pf. — Haese u. Wilpert, Kurze vaterländische Geschichte. In rückschreitender Anordnung. Preis 15 Pf. — Haese, Deutsche Ge- schichte. Preis 25 Pf. Verlag von A. Wilpert in Groß-Strehlitz.

18. Deutsche Geschichte bis zur Gegenwart - S. 135

1902 - Leipzig : Voigtländer
51. Brandenburg in der ltesten Zeit. 135 beherrschte Schweden die Mndungsgebiete fast aller deut- 6cxbett schen Flsse, im Westen waren den Franzosen die Rheingebiete schutzlos preisgegeben; Frankreich ward die herrschende Macht in Europa. Im deutschen Volke entschwand das einst stark ent-^lkswm^ wickelte Nationalgefhl; ein deutlicher Beweis fr das Herab-sinken unseres Volkstums sind die in jener Zeit, namentlich aus dem Franzsischen, eingedrungenen Fremdwrter ; die Nachahmung fran-zsischer Unsitte verbreitete sich von den oberen Stnden langsam, aber stetig, in die unteren. Das heilige rmische Reich deutscher Nation" fhrte noch 150 Jahre ein Scheinleben. Aus seinen Trmmern aber erstand ein, neues, weit fester gefgtes Staatswesen, bestimmt, allmhlich die ge-trennten Glieder wieder zu einigen fr ein neues Deutsches Reich, strker und herrlicher, als je das alte gewesen war: der branden-Betirt burgisch-preutzische Staat unter dem Herrscherhause der Hohen- Kas zollern. Um seine Entstehung zu begreifen, ist es erforderlich, die Vor-geschichte Brandenburgs wie seines Frstenhauses, sodann auch diejenige Preuens zu betrachten. Die Entwicklung Brandenburgs und Preuens bis zu ihrer Ver-einigung unter hohenzollernscher Herrschaft. I. Brandenburg. 51. Brandenburg in der ltesten Zeit und unter den Askaniern. 1. Brandenburg in der ltesten Zeit. Die Mark Branden-brg war in den frhesten Zeiten von Sweben (Semnonen), nach der Vlkerwanderung von Slaven (Wenden), insbesondere Wilzen bewohnt. Gegen diese drang Karl der Groe siegreich bis zur Peenekarld.grvc vor (5. 37); doch ging, was er erreicht hatte, unter seinen Nach-folgern wieder verloren. Erfurt, Halle, Magdeburg, Celle waren die ltesten deutschen Festungen zum Schutze gegen die wendischen Nachbarn. .Rntg Heinrich I. ( 18) erstrmte Brennabor (Bran-denburg), die von Smpfen umgebene Feste der Heveller 928, und 928 sicherte durch mehrere Feldzge wie durch eine Reihe fester Burgen die

19. Vom Dreißigjährigen Krieg bis zum Ende des Achtzehnten Jahrhunderts - S. 68

1911 - Langensalza : Beltz
68 Der Große Kurfürst. Überschrift? : Zusammenfassung: Die Vertreibung [bet Schweden aus Deutschland und der Unbant des bentschen Kaisers. Hauptüberschrift?A Hauptzusammenfassung: A. Der Große Kurfürst als Kriegshelb. b) Als Friebeushelb. Ziel: Wie de^r Mroße 'Kurfürst für das Wohl seines Volkes sorgte.: I. Vorbereitung? Von der Fürsorge des Großen Kurfürsten für seine Untertanen und für sein Land habt ihr schon einiges gelernt: Als der eroberungssüchtige Franzosenkaiser seine rheinischen und westfälischen Besitzungen bedrohte, da eilte der Kurfürst herbei, um sein Land und Volk zu schützen. Als 1675 die Schweden Brandenburg verwüsteten, da nahm er mutig und entschlossen trotz ihrer Übermacht den Kampf auf und rettete sein schwer bedrängtes Volk. So schützte und verteidigte er s ein Land mit seinem Heere. Warum war die Sorge für den Landesschutz und die Landesverteidigung damals ganz besonders notwendig? Wie es in Brandenburg aussah: Die Wunden, die der Dreißigjährige Krieg geschlagen hatte, waren noch längst nicht geheilt. Der größte Teil der Felder und Wiesen lag noch wüste und öde. Die Schutt- und Trümmerhaufen zerstörter Städte und Dörfer zeugten noch allenthalben von den Schrecknissen des großen Krieges. Warum hatte sich das Land von den Folgen desselben noch nicht erholen können? Die Einwohnerzahl war gering. Weite Strecken waren jetzt noch ganz entvölkert. Es fehlte namentlich an Männern. Die übriggebliebenen Bewohner waren verarmt. Der Staat konnte ebenfalls nicht helfen; denn seine Kassen waren leer. Wie wird der Große Kurfürst nun im einzelnen für das Wohl seines Landes gesorgt haben? Wir kennen andere Fürsten, die für das Wohl ihrer Untertanen sorgten. Was hat Kaiser Karl der Große für fein Volk getan? (Sorge für die Verwaltung des Reiches, für den Reichsschutz, für die Hebung der Landwirtschaft, für die Bildung des Volkes, für die Ausbreitung des Evangeliums.) Wie sorgte Heinrich I. für fein Land? (Landesschutz, Grenzschutz.) Wie diese Fürsten, so wird auch der Große Kurfürst die Not feiner Untertanen gelindert haben! Ii. Darbietung. Wir fragen zunächst: 1. Wie kam es, daß der Große Kurfürst mit seinem kleinen Heere so herrliche Erfolge gewann? Als er im Jahre 1640 die Regierung antrat, war seine erste Sorge die Bildung eines stehenben Heeres. Er hatte erkannt, daß er mit den alten Söldnertruppen sein Land und Volk nicht genügend schützen konnte. Er besaß ja auch eigentlich keine Gewalt über dieselben; denn die Söldnertruppen waren nur dem Kaiser vereidigt. Der Große Kurfürst wollte, daß sein Heer

20. Preußisch-deutsche Geschichte - S. 7

1918 - Berlin : Weidmann
j. Die Mark Brandenburg vor der Hohen-zollernherrschaft. i. Als 375 il Chr. die Hunnen in Europa einbrachen, Die ltesten gaben die germanischen Völker zwischen Weichsel und Elbe 3eiten ihre Wohnsitze auf und wanderten westwrts. In die hierdurch frei gewordenen Gebiete strmten slawische Stmme ein. Zwischen ihnen und den deutschen Grenzvlkern im Westen kam es bald zu Zank und Streit, der zu hufigen Kriegen fhrte. Karl der Groe (um 800) machte einige slawische Stmme zinspflichtig und begann damit das verlorengegangene deutsche Gebiet wieder zurckzugewinnen. Heinrich I., der Begrnder des Deutschen Reiches, eroberte (928) die Hauptstadt der Heveller (Brandenburg) und unterwarf das Land zwischen Elbe und Oder. Sein Sohn Otto I. der Groe grndete in diesen Gebieten sogar mehrere Bistmer und 968 das Erzbistum M a g d e -brg. Aber die spteren deutschen Könige kmmerten sich so wenig um weitere Erfolge, da die deutsche Herrschaft und das Christentum auf lx/2 Jahrhunderte wieder verfielen. 2. Da wurde 1134 Albrecht der Br aus dem Hause Die Anhamner Anhalt oder A s k a n i e n Markgraf in der Nordmark am linken Elbufer. Von hier aus schuf er zuerst einen bleibenden deutschen Besitz im alten Slawenlande. Er eroberte die Priegnitz auf dem rechten Elbufer, und das Havelland mit Brandenburg erbte er von einem slawischen Fürsten. Seitdem nannte er sich Markgraf von Brandenburg. Er zog viele deutsche An-siedler herbei, grndete deutsche Städte und Drfer und ver-breitete aufs neue das Christentum unter der slawischen Be-vlkerung. Seine ebenso tchtigen Nachfolger erweiterten den Besitz erheblich. Er umfate z. B. auch die Uckermark, die Neu mark, die Ober- und Niederlausitz, die Meiener Mark mit Dresden und Torgau und einen Teil Hinterpommerns. /