Ähnliche Ergebnisse
1887 -
Breslau
: Hirt
- Autor: Sturm, Ludwig
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Niedere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Regionen (OPAC): Schlesien
- Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte, Schlesien
- Geschlecht (WdK): koedukativ
2. Die Einführung des Christentums. 37
sehen. Diese bestehen aus Linien, welche oft so zusammengestellt sind,
daß Dreiecke entstehen.
2. Die Einführung des Christentums.
Lange Zeit stritten sich die polnischen und böhmischen Herzöge
um Schlesien, bis es endlich von den Polen behauptet wurde und
bis zum Jahre 1163 einen Teil des großen Polnischen Reiches
bildete.
Die Zeit der Polenherrschaft war sür Schlesien von großem
Segen; denn von Polen her kam das Christentum. Der Piast
Miesko I. (Mesko) hatte sich mit der böhmischen Prinzessin Dom-
browka vermählt, welche eine Christin war. Ihr zuliebe nahm
er das Christentum an. Die Großen seines Hofes folgten bald nach;
aber das Volk mußte zum Christentum gezwungen werden. Am
Sonntage Lätare (966) soll es gewesen sein, als im Polnischen Reiche
die Götzentempel niedergerissen, die Götzenbilder zerschlagen oder in
die Sümpfe versenkt wurden. Die Neugetauften aber waren nicht
sogleich fromme Christen. Sie stellten sich Gott und Christum immer
noch wie heidnische Götter vor. Hundert Jahre vergingen, ehe das
Christentum feste Wurzel in dem Volke schlug. Nach und nach kamen
Priester in das Land, und es entstanden Kirchen und Klöster. Die
erste christliche Kirche wurde zu Schmograu (Kreis Namslau) erbaut.
Von 1050 an war Breslau der Sitz eines Bischofs.
Unter den Wohlthätern Schlesiens wird ein Mann genannt, der
am Hose Herzog Boleslans Iii. lebte; er hieß Peter Wlast. Auf
dem ihm gehörigen Zobtenberge errichtete er ein Kloster (um 1100).
welches später, da die Mönche das rauhe Klima nicht ertragen konnten,
auf die Sandinsel nach Breslau verlegt und das Sandstift genannt
wurde. Noch viele andere Kirchen soll Peter Wlast in Schlesien
erbaut haben. Im 13. Jahrhundert entstanden die Klöster Leubus,
Trebnitz, Heiurichau, Grüssau und Kamenz, welche mit
deutschen Mönchen besetzt wurden. Dadurch verbreitete sich mit dem
Christentnme zugleich das Deutschtum.
3. Herzog Heinrich I. und die heilige Hedwig.
Von 1163 an wurde Schlesien von eigenen Herzögen regiert.
Es bestand fortan aus zwei Hauptteilen, aus Ober- und Niederschlesien.
Der erste Herzog von Niederschlesien war Boleslans der Lange,
der das Land nach verschiedenen Kämpfen behauptete. Sein Nachfolger
war seit 1201 Heinrich I., mit dem Zunamen der Bärtige. Da
er seinen Sitz in Breslau nahm, so wurde dies der Hauptort Schlesiens.
Seiner Tapferkeit gelang es, seine Herrschaft selbst über Polen, die
Lausitz und einen Teil der Mark Brandenburg auszudehnen. Durch
1858 -
Breslau
: Hirt
- Autor: Schurig, Gottlob, Bock, Eduard
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
- Schultypen (WdK): Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
- Schulformen (OPAC): Volksschule
- Regionen (OPAC): Brandenburg, Hohenzollern, Pommern, Posen
- Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
- Geschlecht (WdK): koedukativ
Ueberstcht des Inhalts.
A. Zum deutschen Runde gehörige Prouinzen.
Brandenburg.
A. Wie es i. d.prov.brandenburg aussieht.
Umschau im Lande..............S. I
Die Havel........................5
Das Rhinluch.....................8
Das Havelluch....................9
Die Spree.......................jo
Die Oder und das Oderbruch . . 12
Die Geschiebe in der Mark ... 14
Eisenbahnen......................15
B. Blickei.d.dergangenh.brandenburgs.
Die Mark in den ältesten Zeiten . S. >6
Die Mark unter den Askaniern . . >7
Die Mark unter den Baiern oder Wit-
telsbachern .....................19
Die Mark unter den Luxemburgern 21
Die Mark unter Kurfürsten ans dem
Hause Hohenzollern .... 22
Die Mark unter den Königen aus
dem Hause Hohenzollern ... 29
Pommern.
A. Wie es i. d. Provinz Pommern aussiebt.
Umschau im Lande...............S. I
Die Oder . 6
Stettin.............................. 7
Die Schiffsbauwerfte . . . . 8
Fahrt von Stettin nach Rügen . . - 9
Rügen................................ll
Die Ostsee...........................13
Die Nachbarländer....................16
B. Blicke in die Dergangenheit Pommerns.
Otto von Bamberg, der Apostel der
Pommern..................S. 17
Blick in die pommersche Geschichte
bis auf Bogislaw X..........20
Don Bogislaw X.................21
Joh. Bugenhagen, gen. Ilr. Pommer 22
Pommersche Städtegeschichten . . 26
Blick auf die Geschichte Pommerns
seit derzeit des 30 jährigen Krieges 31
Schlesien.
A. Wie es in der Prov. Schlesien aussieht.
Umschau im Lande.............S. l
Wanderung durch die Sudeten . . 3
Die Gewässer des Landes ... io
Bergbau und Hüttenbetrieb ... 12
Die Bewohner des Landes und ihre
Beschäfligungen.....................15
B. Blicke in die Dergangenh. Schlesiens.
Schlesien zur Zeit des Heidenthums S. 17
Die Einführung des Christenthums . 17
Heinrich I. und die heilige Hedwig 18
Die Mongolen in Schlesien . . . 19
Einige merkwürdige Begebenheiten aus
dem 14. Jahrhundert .... 21
Georg Podiebrad u. die Breslauer S. 22
Die Reformation in Schlesien . . 23
Erbverbrüderung zwischen Liegnitz und
Brandenburg.....................25
Die Drangsale des 30jähr. Krieges 25
Der westphälische Friede u. die Weg-
nahme evangelischer Kirchen . . 26
Steigendenoth der Evangelischen und
Rettung durch Karl Xii. ... 28
Don den schlesischen Betekindern . 29
Wie Friedrich der Große in Schlesien
empfangen worden ist .... 30
Einzug in Breslau und Besitznahme
Schlesiens......................31
Die Schlacht bei Mollwitz und der
Breslauer Friede...................31
1906 -
Gotha
: Thienemann
- Autor: Bär, Adolf
- Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrerbuch
- Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
- Inhalt Raum/Thema: Deutsche Geschichte
- Inhalt: Zeit: Mittelalter
— 36 —
Sitz deutscher Macht ist, der den Namen das Reich trägt, das Land von
der Nordsee und der Eider im Norden bis zu den Alpen im Süden, vom Kanal, der Schelde, den Ardennen und dem Wasgenwald im Westen bis zur Elbe, Saale und dem Böhmerwald im Osten. Die ganze östliche Hälfte unseres Vaterlandes: Sachsen, Schlesien, Brandenburg, Mecklenburg, Pommern, Preußen, mußte erst später durch Eroberung und Kolonisation wiedergewonnen werden. Mit Heinrich I. beginnt diese neue Entwickelung, deren letztes Glied, den Kampf mit den Polen, wir eben erleben. Eroberung und Kolonisation sind also die beiden großen Tatsachen, durch die wir unser Vaterland begründet haben.
1. Periode: der Zug nach dem Westen, von den Kimbern und
Teutonen (115) bis zum Ausgang des 5. Jahrhunderts: die westliche Hälfte Deutschlands wird gewonnen — 600 Jahre. Zwischenzeit: von 600 - 900, der Ausbau im Stammland, die
Behauptung der Elb- und Saalegrenze gegen die Slawen — 300 Jahre. 600 + 300 = 900 Jahre.
2. Periode: der Zug nach dem Osten, von Heinrich I. bis heute: die
östlichehälftedeutschlands wird gewonnen — über900jahre.
In der Einleitung zu seiner Deutschen Geschichte (I, 3—26) versucht Karl Lamprecht die typischen Entwickelungsstufen des deutschen Nationalbewußtseins zu kennzeichnen. Er versteht unter dem Nationalbewußtsein „die geschichtlich entwickelte Übereinstimmung aller Volksgenossen in den wesentlichen Fragen des eigenen wie des Gesamtdaseins" (I, 3). Ihm folgend können wir nun zwei dieser Entwickelungsstufen bezeichnen.
1. Stufe, Urzeit: ein mythologisch'symbolisches Nationalbewußtsein, das in dem Glauben an die gemeinsame Abstammung aller westgermanischen Völker von dem Gotte Tuisco, dessen Sohn Mannus und dessen drei Söhnen lebt (s. I § 20). Das Nationalbewußtsein hat rein religiösen Charakter.
2. Stufe, Zeit der Wanderungen und der Römerkriege: gemeinsame Gefahren, Kämpfe, Erfolge — Stammesbewußtsein, gegründet auf gemeinsame Schicksale. Das Nationalbewußtsein empfängt politischen Charakter, doch fehlt ihm der Blick über den Teil hinweg auf das Ganze. Dieses Stammesbewußtsein bleibt durch lange Jahrhunderte hindurch die Erscheinungsform des deutschen Nationalbewußtseins.
Vergleiche die Völkerbündnisse der Jngväonen, Jstväonen und Erminonen (I § 20) mit bett neuen Stämmen! — Arnolb, Urzeit, 133: „Die Stämme stttb nicht mehr mythologische, sonbern kriegerische Einheiten."
Die Bildung der Staatsform des Stammes. Grünblagen: Wirtschaft und Kriege um die Erhaltung des Volkes, um das Dasein.
1. Urzeit.
Wirtschaft: Nomabentunt, also Wanberungen, kein baiternbes, fest begrenztes Staatsgebiet, das Volk allein ist die Grnnblage des Staates — einzelne Völkerschaften.
Krieg: Kampf einzelner Völkerschaften, unter Armin (I § 8) eine Einigung zu gemeinsamer Abwehr der gemeinsamen Gefahr, aber nur eine vorübergehenbe.
Staat: Die wirtschaftliche Grnnblage ist die stärkere; daher ist der Staat einzelner Völkerschaften die Staatsform der ältesten Zeit.
1914 -
Berlin
: Union Dt. Verl.-Ges.
- Autor: Bär, Adolf
- Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrerbuch
- Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
- Inhalt Raum/Thema: Deutsche Geschichte
- Inhalt: Zeit: Mittelalter
283
Alle Stämme und alle Stände haben sich an der 0 st -deutschen Kolonisation beteiligt.
Z. Verlauf der Kolonisation.
a) Räumlich:
Das nordwestliche Kolonisationsgebiet, nmsassenb: Brandenburg,
Holstein, Mecklenburg, Pommern,
Livland,
Preußen.
Das südöstliche Kolonisationsgebiet, umfassend:
Meißen und Lausitz,
Schlesien,
Böhmen und Mähren,
Ostalpengebiet,
Ungarn. *
b) Zeitlich:
10. Jahrhundert:
Beginn der Besiedlung des O st a l p e n g e b i e t s (seit 955).
12. Jahrhundert:
a) b i s 1150 Beginn der Besiedlung
Holsteins (Aböls Ii.),
Meißens (Wiprecht und Gerung).
b) Um 1150 Beginn der Besieblung
Branbenburgs (Albrecht I.),
Mecklenburgs (Heinrich der Löwe).
c) Bis 1200 Beginn der Besiedlung
Schlesiens (Boleslaw), des Erzgebirges (Freiberg),
Ungarns (Geisa Ii.),
Livlands (Albert).
Höhepunkt deutscheu Lebens in Österreich.
Ergebnis: Diekolonisationalleslan desöstlich der Elbe bis zu den Karpathen und dem Finnischen Meerbusen ist in Angriff genommen -— mit alleiniger Ausnahme Preußens.
13. Jahrhundert:
Beginn der Besiedlung Preußens (1230—1282).
Höhepunkt der Siedlertätigkeit in
Brandenburg (Städtegründung unter Johann I. und Otto Iii.),
Schlesien (Heinrich I. und Iv.),
Ungarn (Andreas Ii. — Deutscher Ritterorden),
Böhmen (Ottokar).
(Ergebnis: Im 13. Jahrhundert erreicht die Kolonisation des Ostens ihren Höhepunkt.
Im 14. und 15. Jahrhundert:
1. Höhepunkt der Besiedlung Preußens (Winrich von Krtiprode 1351—1382).
1911 -
Breslau
: Hirt
- Autor: Bruchmann, Carl
- Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Schulformen (OPAC): Höhere Lehranstalt
- Regionen (OPAC): Schlesien
- Inhalt Raum/Thema: Deutsche Geschichte
- Geschlecht (WdK): Jungen
69.
Die Kolonisation des ostelbischen Landes.
121
Ksten, deutsche Städte, die ihr Recht nach Soester, Magdeburger oder lbischem Stadtrechte empfingen und rasch einen groen Aufschwung nahmen. Die Askauier in Brandenburg dehnten im 13. Jahrhundert Branden-ihre Herrschaft der die Oder aus und erwarben die Neumark; die 6ui9, Wettiner kolonisierten von der Mark Meien aus die Lausitzen bis Lausitz, zum Bober hin.
In Schlesien war wenige Jahre nach Friedrich Rotbarts Feld-Schlesien, zuge gegen Boleslaw Iv. von Polen (1157) eine Seitenlinie des polnischen Frstengeschlechtes der Piasten (vgl. 44) zur Herrschaft gelaugt. Die schleichen Piasten luden nicht allein meinische und thringische, wohl auch frnkische Bauern in das fruchtbare Land an der oberen Oder ein,
sondern gewannen auch, untersttzt durch ihre verwandtschaftlichen Be-Ziehungen zu deutschen Frstenfamilien, die Mitwirkung deutscher Ritter fr ihr Germauisieruugswerk. Nach mancherlei Kmpfen mit Polen und Bruderkriegen vereinigte (1202) Heinrich I., der Brtige*), wenigstens ganz Niederschlesien (Liegnitz und Breslau) unter seiner Herrschaft.
Sein Sohn Heinrich Ii., der Fromme, rettete die deutsche Kultur in Schlesien vor der Vernichtung durch die Mongolen.
Im Beginn des 13. Jahrhunderts hatten sich die mongolischen Horden Die Zentralasiens unter Fhrung Temudschins, ihres Dschingis-Khans (obersten Mongolen Fürsten), vereinigt und den grten Teil Asiens unterworfen. Sein Enkel Batu, Khan von Kiptschak, herrschte der das Reich der Goldenen Horde". Er eroberte das sdliche Rußland; der Grofrst fiel, seine Familie wurde hingerichtet; die Bewohner wurden erschlagen, Drfer und Städte in Brand gesteckt. Drei Schlachten gengten, um das Schicksal Rulands auf drei Jahrhunderte zu entscheiden. Im nchsten Jahre (1241) teilten die Mongolen ihre Horden; die einen verwandelten Ungarn in eine menschenleere Wste, die andern zogen unter Batu Khan auf Schlesien zu. berall flchteten die Bewohner bei ihrem Herannahen. Das ganze Abendland zitterte; Kreuzprediger riefen gegen das wilde Volk zu den Waffen. Herzog Heinrich der Fromme stellte sich mit seiner Ritterschaft dem schrecklichen Feinde entgegen, fiel aber mit dem Kern seines Heeres auf der Walstatt" Walstatt (wie das Dorf, das um die Gedchtniskapelle entstand, genannt wurde) bei 124l Liegnitz unter den Lanzen und Pfeilen der furchtbaren Horden. Diese wandten sich wider Erwarten zurck; der Todesmut der stahlbewehrten Franken" schreckte sie ab. Zisterzienser und Augustiner grndeten nun-mehr Drfer mit deutschem Rechte; Breslau, das bei dem Mongolen-einfall zum groen Teil in Flammen aufgegangen war, erhielt deutsches Stadtrecht und wurde herzogliche Residenz.
*) Gemahl der heiligen Hedwig, der Schutzpatronin Schlesiens und Grnderin des Klosters Trebnitz, wo sie 1243 gestorben ist.
1913 -
Leipzig
: Voigtländer
- Autor: Andrä, Jakob Carl, Seehaußen, Richard
- Auflagennummer (WdK): 3
- Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Höhere Töchterschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Mädchenschule
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Höhere Mädchenschule
- Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
- Inhalt: Zeit: Neuzeit
- Geschlecht (WdK): Mädchen
Zweiter Zeitraum.
Die Entwicklung der brandenburgisch-preutzischen Macht 16481786 (Karte Xii).
Durch den Westflischen frieden wurde das heilige rmische Reich deutscher Nation" in viele kleine Staaten zertrmmert. Dem Namen nach bestand es noch 150 Jahre - aber Kaiser und Reichstag hatten nur noch geringe Macht. Inzwischen erwuchs aus deutschem Boden ein neues, kraftvolles Staatswesen, das allmhlich die Einzelstaaten zu einem neuen Deutschen Reiche vereinigte; es mar der brandenburgisch-preuische Staat.
84] 17. Die Mark Brandenburg unter den
Bslmntern, Wittelsbachern und Luxemburgern.
Bemo'fcr" Brandenburg in der ltesten Zeit. Brandenburg wurde
etfit in der ltesten Zeit der deutschen Geschichte von dem Swebenstamm der Semnonen, nach der Vlkerwanderung aber von dem Slavenstamm der Wenden bewohnt (Ii, 12). Elbe und Saale bildeten die Grenze zwischen den Wenden und Sachsen, die miteinander in stndiger Grenz-Kari der fehde lebten. Narl der Groe drang nach Unterwerfung der Sachsen 6ro6e auch siegreich gegen die Wenden vor und errichtete zum Schutze gegen sie Grenzfesten, aus denen spter u. a. die Städte Magdeburg und Halle Heinrich i. entstanden (Ii, 22, 5). Heinrich I. erstrmte Brennabor, die von Smpfen umgebene hauptfeste der heveller, und begrndete auf der linken Seite der Elbe, der Havelmndung gegenber, die schsische, d. h. dem Herzog von Sachsen unterstellte Mark, die spter Nordmark oder tto i. Altmark genannt wurde (Ii, 29, 4). Otto I. unterwarf mit Hilfe des Markgrafen Gero die Wenden bis zur Oder und stiftete zu ihrer Bekehrung die Bistmer Havelberg, Brandenburg und das Erz-tiistunt Magdeburg; doch kam nach seinem Tode in Brandenburg das heidnisch-wendische Wesen wieder zur Herrschaft (Ii, 30,34 und 31,1).
2. Die askanischen Markgrafen 11341320. Durch Kaiser Wibrecht der othar von Sachsen wurde Ribrecht der Br aus dem Hause der bi^nois* Rsltartier*) 1134 mit der Nordmark belehnt (Ii, 37, 3). Dieser mark ii34 er^c Don hem zum Christentum bergetretenen Wendenfrsten Pribislaw
*) Die flsltanicr stammten von der Burg Kschersleben (flsftarta) am harz und hieen nach anderen Besitzungen auch Ballenstdter und Knhaltiner.
7. Bd. 2
- S. 204
1774 -
Breslau Leipzig
: Gutsch
- Autor: Steinberg, Christian Gottlieb
- Sammlung: Realienbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Mädchenschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Mädchenschule
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Frauenschule
- Geschlecht (WdK): Mädchen
204 Kap. 4. Geschichte Schlesiens.
der Aelteste Wladislav Ii. nebst den Landschaften Cra.
cau, Siradien, Pommern,'auch Schlesien. Weil er
aber damit nicht zufrieden seyn, und sinnen Brüdern
ihr Theil mit Gewalt nehmen wollte, ward er aus Poh.
len verjagt, und sein Bruder Boleslav Iv. bemach,
tigte sich seiner Lande. Dieser trat aber n6g den Söh-
nen Wladislavs, nämlich Boleslav mit demzuna.
men u1ti.!8) Mieclslav und Conrad, Schlesien ab.
Diese drei) Brüder theilten sich also darein, daß der er-
ste den Mittlern, der andre den obern, und der dritte den
untern Theil bekam. iiys starb Conrad ohne Erben,
und Boleslav nahm ganz Niederschlesien ein, und be.
hielt e6 auch, ob sich gleich sein Bruder Miezislav
widersehte. Von dieser beyden Piasten Nachkommen
sind die verschiedenen Fürstenthümer in Schlesien ge-
stiftet worden.
§. 3. Was das Fürstenthum Breßlau anbetrifft,
so sind folgende Herzoge zu merken:
Boleslav I. mit dem Zunamen altus von 1164 bis
Hoi. Ihm folgere sein Sohn Heinrich I. der Bär-
tige, und regierte von 1222 bis 1238. Seine Gemah-
linn war die heilige Hedewig, welche das Kloster Treb,
nitz erbauet. Sein Nachfolger war sein dritter Sohn
H tliria 1!. von 1238 bis 1242. Unter seiner Anfüh.
rung ist die unglückliche Schlacht mit den Tartarn vor-
gefallen, in welcher er selbst blieb. Er hat dem Bi.
schos zu Breßlau das Fürstenthum Neiße ertheilet.
Sein Sohn Boleslav!!. der Kahle, maßte sich anfäng,
lich des Breßlauischen an, überließ es aber hernach sei-
nem Bruder Heinrich Hi. welcher sich um die Stadt
Breßlau sehr verdient machte, und 1266 starb. Ihm
1892 -
Breslau
: Hirt
- Autor: Sieber, Hermann
- Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
- Schultypen (WdK): Alle Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Alle Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Evangelische Schule
- Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
- Geschlecht (WdK): koedukativ
- Konfession (WdK): Evangelisch-Lutherisch
§ 36. Kämpfe der Deutschen gegen die Römer.
85
in aller Stille die Heerhaufen der verbündeten Stämme aufgestellt, und hier fielen diese über die ermatteten, vom Regen durchnäßten und vielfach ordnungslos marschierenden römischen Legionen her. Das Rauschen des heftigen Regens und das Brausen des Sturmes wurden fast übertönt von dem Kriegsgeschrei der von allen Seiten hervorbrechenden Germanen. Nach mehrtägigem blutigen Ringen waren die römischen Legionen vernichtet. Varus gab sich selbst den Tod, und nur wenige Römer entkamen. Das geschah im Jahre 9 n. Chr. Die Deutschen zerstörten die Burgen der Römer, feierten an den Altären ihrer Götter Siegesfeste und opferten die gefangenen Feinde. In Rom befürchtete man, daß die Germanen in Italien einfallen würden, und der Kaiser rief wie wahnsinnig: „Varus, gieb mir meine Legionen wieder!" — Armin, der Retter seines Vaterlandes, fiel später durch Meuchelmord seiner eigenen Landsleute. Seine Gemahlin Thusnelda wurde von ihrem eigenen Vater den Römern ausgeliefert, und von diesen in Rom gefangen gehalten. Die Nachwelt aber ehrte den Retter des Vaterlands durch ein mächtiges Denkmal. Sein Vorbild hat vielfach auf die Deutschen begeisternd und anspornend gewirkt, z. B. 1806—1813.
Aufgaben: 1. Nenne Tugenden und Fehler unserer Vorfahren! 2. Deutsche Städte römischen Ursprungs 1 3. Wodurch trieben die Römer die Deutschen unter Hermann zum Aufstand? 4. Beschreibe das Hermannsdenkmal! — 5. Erzähle vom Aussehen und von den Sitten der Hunnen! 6. Der Zug der Westgoten! 7. Italiens Schicksale während der Völkerwanderung! 8. Welche germanischen Reiche entstanden während der Völkerwanderung! 9. Erkläre: Herzog, Walküre, Walhalla, Nebelheim, cimbrischer Schrecken; Gottesgeißel, Hausmeier, Lehen!
Einige Aufgaben zur Wiederholung. 1. Nenne Schlachten um Leipzig, in Böhmen, in Schlesien, in Brandenburg! 2. Nenne berühmte Reichstage und Konzilien und erzähle von ihrer Bedeutung! 3. Wann sind Deutsche als Sieger in Paris eingezogen? 4. Wie ging Elsaß dem Reiche verloren, und wie ist es wieder gewonnen worden? 5. Die Fürstenhäuser Brandenburgs! 6. Nenne Unterschiede zwischen dem alten und dem neuen Deutschen Reiche! 7. Unterscheide: Alarich und Attila; Mühldorf und Mühlberg; Kulm und Chlum! 8. Was verstand man zur Zeit Karls des Großen unter dem Lande der Sachsen, und was versteht man heute darunter? 9. Welche Fürsten haben den Beinamen der Große erhallen, und aus welchen Gründen? 10. Welche Teile des preußischen Staates haben die Hohenzollern erhalten, a. durch Erbschaft, b. durch Verträge, c. durch siegreiche Kriege? 11.Welche fremden Völker haben Deutschland oder Teile desselben geknechtet? 12. Wann und wie sind diese Gebiete wieder deutsch geworden? 13. Welche Gegenden, die heut deutsch find, wurden während der Völkerwanderung von den Deutschen verlassen und von Slaven besetzt? 14. Vergleiche Kaiser Heinrich I. und den großen Kurfürsten in ihrer Bedeutung für ihre Staaten! 15. Kriege, in denen Deutsche gegen Deutsche kämpften! 16. Preußische Heerführer und ihre Thaten! 17. Wie sind dieselben in der Dichtung verherrlicht worden? 18. Der deutsche Bauer in der Zeit der sächsischen Kaiser, zur Zeit der Reformation, nach dem dreißigjährigen Kriege und seit Beginn dieses Jahrhunderts! 19. Der deutsche Bürger im Mittelalter, nach dem dreißigjährigen Kriege und im 19. Jahrhundert! 20. Zähle Vorgänge auf, welche auf die Lebens-, namentlich auf die Erwerbsverhältnisse in Deutschland bestimmend oder gar umgestaltend eingewirkt haben! 21. Die Pflege des Nährstandes durch Preußens Könige! 22. Der 18. Monatstag in der preußischen Geschichte! 23. Frankreichs Einfluß auf die Macht und die Sitten Deutschlands! 24. Nenne hervorragende Fürstinnen aus dem Hause der Hohenzollern und erzähle von ihrer Bedeutung!
1917 -
Breslau
: Hirt
- Autor: Jahnke, Ernst
- Auflagennummer (WdK): 21
- Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Regionen (OPAC): Preußen
- Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
A. Bilder aus der Braudeuburgifch-preußifthen Geschichte.
§ l. Der Anfang des Preußischen Staates.
1. Gründung der Nordmark. Das Königreich Preußen hat einen kleinen Anfang gehabt; es ist aus der Mark Brandenburg hervorgegangen, die noch heute als Provinz den Mittelpunkt dieses Staates bildet. Zur Zeit Christi wohnten hier deutsche Stämme; später wurden sie durch die Wenden verdrängt. Diese waren ein kriegerisches Volk und fielen oft in das Deutsche Reich ein. Daher unternahm der deutsche Kaiser Heinrich I., auch Vogelsteller genannt, einen Kriegszug gegen sie, in welchem er dieselben besiegte, und machte aus einem Teile ihres Landes eine Grenzmark, die Nordmark. Die Hauptstadt derselben war Salzwedel; hier wohnten die Markgrafen, welche viel mit den Wenden zu kämpfen halten.
2. Albrecht der Vär. Zwei Jahrhunderte später (1134) wurde ©ras Albrecht aus dem Hause Ballenstädt zum Markgrasen der Nordmark ernannt; wegen seiner Tapferkeit hieß er der Bär. Er entriß den Wenden einen großen Teil ihres Gebietes, eroberte ihre Stadt Brandenburg und nannte sich seitdem Markgraf von Brandenburg. In dem neu gewonnenen Lande führte Albrecht das Christentum ein und verpflanzte viele deutsche Ansiedler dahin, durch welche der Ackerbau und die Gewerbtätigkeit belebt, Dörser und Städte angelegt und deutsche Sprache und Gesittung verbreitet wurden. So wurde die Mark Brandenburg ein christliches und deutsches Land.
3. Brandenburg wird Kurfürstentum (1356). Die Markgrafen von Brandenburg gelangten bald zu großem Ansehen im Reich. Sie gehörten zu den mächtigsten deutschen Fürsten. Im Jahre 1356, als in Brandenburg die bayrischen Markgrafen regierten, wurde die Wahl des deutschen Kaisers durch ein besonderes Gesetz, die Goldene Bulle, geregelt, und die Markgrafen von Brandenburg traten dadurch in die Reihe der sieben Wahl- oder Kurfürsten, welche allein das Recht erhielten, die deutschen Kaiser zu wählen.
4. Eine trübe Zeit. Indessen hatte die Mark nach dem Aussterben des Hauses Ballenstädt unter den bayrischen und luxemburgischen Markgrafen eine trübe Zeit. Das Unwesen der Raubritter nahm aus eine furchtbare
. Weise überhand und brachte das arme Land in äußerste Not. Nirgends herrschte Ruhe, nirgends Sicherheit. Die Raubritter lauerten den Kaufleuten auf, nahmen ihnen ihre Waren fort und sperrten sie in die Gefängnisse ihrer Burgen. Erst durch ein hohes Lösegeld wurden sie wieder srei. Selbst die
1908 -
Leipzig
: Hirt
- Autor: Hummel, August
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 7
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
44
Das Deutsche Reich.
deutschen Stämme ö. der Elbe und Saale aus ihren Wohnsitzen verdrängt
waren, wanderten um das Jahr 400 von N.o. her Slawen in diese
Gebiete ein, so daß die Saale-Elbe-Linie die Grenze zwischen slawischem
und deutschem Volke wurde. Nach der Entstehung des Karolingerreiches
begann das allmähliche Zurückdrängen der Slawen durch Karl d. G. und
später durch Heinrich I., so daß Deutschland endlich in seinen Grenzen
wieder von deutschen Stämmen bewohnt war. Als solche deutsche Stämme
treten auf: Alemannen, Schwaben, Bayern, Franken, Thü-
ringer, Hessen, Sachsen und Friesen. Jeder dieser Stämme
hatte seine Besonderheiten in Sitte und Mundart. Trotzdem waren sie
im Mittelalter zum „Heiligen Römischen Reiche Deutscher Nation"
geeint. Aber der Zusammenhalt unter den Reichsgliedern wurde nach
dem Dreißigjährigen Kriege immer lockerer, und so zertrümmerten endlich
die Stürme des Franzosenkrieges von 1806 das alte, ehrwürdige
Reich. Erst der Franzosenkrieg von 1870 hat Deutschland aufs neue
zu einem Deutschen Reiche geeint und die einst durch Frankreich los-
gerissenen Landschaften Elsaß und Lothringen wieder an das Reich zurück-
gebracht. — Die Grenzen des Deutschen Reiches schließen stellenweis
fremde Bevölkerungsteile ein. In den preußischen Provinzen
Schlesien, Posen und Preußen wohnen Polen (3,5 Milt.), in der Lausitz
Wenden (100 T.), in Nordostpreußen Litauer (100 T.), in Nord-
schleswig Dänen (140 T.), in Elsaß-Lothringen Franzosen (200 T.).
— Dem Religionsbekenntnis nach unterscheiden sich fast 2/3 Evan-
gelische und ^/3 Katholiken. Die katholische Konfession hat in Süd-
deutschland das Übergewicht, die beiden evangelischen Bekenntnisse sind in
Nord- und Mitteldeutschland vorherrschend. Über alle deutschen Länder
zerstreut sind 600 T. Juden (davon in Berlin 80 T.).
2. Reichsverfassung.
7 Iss Oberhaupt des Deutschen Reiches ist der König von Preußen, der
deshalb den Titel Deutscher Kaiser führt. Er ist in der Reichs-
regierung beschränkt: 1) durch den Bundesrat, der aus Bevollmäch-
tigten der deutschen Regierungen gebildet ist, 2) durch den Reichstag, der sich
aus 397 Abgeordneten zusammensetzt, welche vom Volke gewählt werden.
3. Die Staaten des Deutschen Reiches.
72] Sie bilden drei Gruppen: 1) das Königreich Preußen, 2) die andern
norddeutschen Staaten, 3) die süddeutschen Staaten. Außerdem stehen
unter deutschem Schutz eine Anzahl von Kolonien in Afrika und Australien
und ein Pachtgebiet in Asien. S. Anhang.
I. Das Königreich Preußen.
73] Das Königreich Preußen ist die Hauptmacht des Deutschen Reiches.
Es besteht aus dem Stadtbezirk Berlin, den 12 Provinzen Brandenburg,
Pommern, Westpreußen, Ostpreußen, Posen, Schlesien, Sachsen,^Schles-
wig-Holstein, Hannover (mit dem Jadegebiet), Hessen-Nassau, Westfalen,
der Rheinprovinz und den hohenzollernschen Landen. Die größten Pro-
vinzen sind Schlesien, Brandenburg, Hannover, Ostpreußen, die kleinsten
Westfalen, Schleswig-Holstein, Hessen-Nassau.
74] 1. Stadtbezirk Berlin mit 2,1 Milk. E.
1916 -
Mannheim [u.a.]
: Bensheimer
- Autor: Erb, G., Lorch, Hermann, Wolf, Joh.
- Jahr der Erstauflage_wdk: 1907
- Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Volksschule
- Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
- Geschlecht (WdK): koedukativ
25
deutsche Reichstag zusammen um die Gesetze zu beraten. Sehens-
würdigkeiten Berlins sind die Straße „Unter den Linden", der herr-
liche Tiergarten, das Brandenburger Tor, aus dem die Siegesgöttin
in einem mit vier Rossen bespannten Wagen steht, das Denkmal
Friedrichs des Großen, die Siegesallee mit 32 Denkmälern preußischer
Fürsten und das königliche Schloß. — Charlotten b u r g bei Berlin
ist die Ruhestätte Wilhelms I. — Spandau a. d. Mündung der
Spree in die Havel ist eine Festung. — Potsdam a. d. Havel liegt
in schöner, wasserreicher Gegend. — Die älteste Stadt der Mark ist
Brandenburg (Heinrich I.). — An den Haupteisenbahnlinien, die
von Berlin nach Osten führen, liegen die Handelsstädte Frankfurt
a. d. Oder, Bromberg und die Festungen Posen und T h o r n
a. d. Weichsel.
Im südlichen Teil der Ebene: Liegnitz in fruchtbarer Gegend
und die Festung Glogau. — Breslau a. d. Oder ist der Mittel-
punkt des Verkehrs in Schlesien und berühmt durch seine Wollmürkte.
Staatliche Verhältnisse- Der östliche Teil der Norddeutschen
Tiefebene gehört fast ganz zum Königreiche Preußen. (Prov.
Brandenburg, Schleswig-Holstein, Pommern, West- und Ostpreußen,
Posen und Schlesien.) — An der Ostsee liegen die beiden Großherzog-
tümer Mecklenburg-Schwerin und Mecklenburg-Stre-
litz. — An der Lübecker Bucht liegt der Staat Lübeck.
Ordne die gelernten Städte nach Ländern und Provinzen!
*
Das Deutsche Reich.
(Übersichtliche Zusammenfassung.)
1. Größe und Grenzen. Deutschland ist ungefähr 7 mal so groß
als Bayern. Es umfaßt
540000 qkm und hat
65 Millionen Einwohner.
Deutschland liegt im Herzen Europas. Es grenzt
im N.^an die Nordsee, an Dänemark und an die Ostsee,
im O. an Rußland und Österreich,
im S. an Österreich und an die Schweiz und
im W. an Frankreich, Luxemburg, Belgien und Holland.
Die Nord- und Ostsee, die Alpen, die Vogesen, der Böhmerwald,
das Erzgebirge und die Sudeten sind natürliche Grenzen Deutschlands.
2. Bodengestalt. Der südliche und mittlere Teil Deutschlands
ist, abgesehen von der Oberrheinischen Tiefebene, gebirgig. In Nord-
1884 -
Köln
- Autor: Hirtz, Arnold
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
- Schultypen (WdK): Mädchenschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Mädchenschule
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Mädchenschule
- Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
- Geschlecht (WdK): Mädchen
— 42 —
von ihren Kindern und ging in ein Kloster; sie starb, erst 24 Jahre alt, zu Marburg und wnrde dort im Dom begraben. Mit Recht verdient sie den Beinamen „die Heilige."
Sie ist die Patronin der Klosterschwestern.
27. öedwig, Herzogin von Schlesien.
Was die hl. Elisabeth für Thüringen, das war Hedwig für Schlesien. Sie stammte aus Tirol und war eine Tochter des Herzogs Berthold von Meran. (Schon in früher Jugend zeigte sie eine große Liebe für einfaches, schlichtes Wesen. Als zwölfjähriges Mädchen wurde sie mit dem Herzog Heinrich I. von Schlesien vermählt. Sie trug zwar standesgemäße Kleidung, aber in der Art, daß alles Eitle und Ueberflüfsige wegblieb. Sie wollte deit Schlesiern in allem ein gutes Beispiel geben. Ihr Grund-
satz war: „Je höher man über andern steht, desto mehr soll man ihnen in der Tugend vorleuchten!" Sie erfüllte
denn auch ihre Pflichten als Hausfrau, Gattin und Mutter
in ausgezeichneter Weise. In ihrem Hauswesen herrschte die musterhafteste Ordnung. Ihre Einkünfte gebrauchte sie bei weitem nicht alle und komüe von ihren Ersparnissen noch viel an die Armen geben. Gegen die Dienstboten war sie äußerst sauft und gutmütig, duldete aber bei ihnen durchaus kein Geschwätz und kein schamloses Wort. Wurde einer von ihnen krank, so besuchte sie ihn und pflegte ihn wie eine Mutter. Ihre sechs Kinder gab sie nicht Fremden zur Erziehung, sondern erzog sie selber; sie lernten von der Mutter die Tugenden der Gottesfurcht, der Sanftmut und Wohlthätigkeit. Die Güte der Herzogiu war so bekannt, daß die Schlesier sie „Mutter" nannten. Ihrer besonderen Fürsorge hatte sich das Kloster Trebnitz zu erfreuen; dort speiste sie oft dreizehn Arme mit eigener Hand zum Andenken au den Heiland und seine zwölf Apostel. Ferner besuchte sie häufig die Gefangenen, ließ sie mit Kleidung versehen, sprach ihnen Trost zu und suchte ihr Herz zur Buße zu bewegen. Die letzten Jahre ihres Lebens verbrachte sie als Witwe in der Einsamkeit, in stillem, zurückgezogenem Leben. Sie wurde
zu Trebnitz i. I. 1243 begraben und wird bis heute von den Schlesiern als Schutzpatronin verehrt.
Jj
1906 -
Breslau
: Hirt
- Autor: Rzesnitzek, Franz
- Auflagennummer (WdK): 3
- Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
- Schulbuchtyp (WdK): Hilfsbuch
- Schultypen (WdK): Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Mehrklassige Volksschule
- Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
- Geschlecht (WdK): koedukativ
Die östlichen Provinzen Preußens vor und unter der Herrschaft der Hohenzollern. 35
die Töchter deutscher Fürsten. Deshalb wurde an ihren Höfen Deutsch gesprochen.' Dem verwahrlosten Lande suchten sie durch deutsche Kultur aufzuhelfen. Deutsche Ansiedler kamen in das Land. Diese rodeten Wälder aus und unterwiesen die Bewohner Schlesiens in einer besseren Bearbeitung ihres Bodens, welcher bald die schönsten Erträge hervorbrachte. Sie gründeten Dörfer und Städte. In den letzteren ließen sich viele deutsche Handwerker und Kaufleute nieder. Dadurch nahmen Handel und Verkehr bald einen großen Aufschwung. Deutsche Städte, die schon in der ältesten Zeit bekannt waren, sind Goldberg, Neiße, Ohlau, Oppeln, Ratibor, Leschnitz, Neustadt, Zülz, Ujest, Kreuzburg, Kofel u. a. Deutsche Mönche machten sich um die Kultur des Landes besonders verdient. Die Zisterzienser gründeten die Klöster Leubus und Grüssau und in Oberschlesien Randen und Himmelwitz. Die Augustiner ließen sich in Kamenz, die Prämonstratenser in Czarnowanz nieder. Das erste Nonnenkloster entstand in Trebnitz.
Heinrich I. und die heilige Hedwig. Der eifrigste Förderer des Deutschtums in Schlesien war der Herzog Heinrich I. oder der Bärtige. Seine Gemahlin Hedwig war die Tochter eines fränkischen Grasen. Sie war eine Helferin der Armen und Bedrängten. Gott und den Armen zu dienen, war ihr die schönste Pflicht. Deshalb wurde sie heilig gesprochen und ist die Schutzpatronin Schlesiens. Sie starb 1243 und liegt in dem von ihr gestifteten Kloster Trebnitz begraben. Ihr Sohn Heinrich Ii. fiel im Jahre 1241 bei Wahlstatt im Kamps gegen die Mongolen.
Schlesien bis zum Siebenjährigen Kriege. Von den deutschen Kaisern war es besonders Karl Iv. (1347—1378), welcher eifrig für Schlesien sorgte. Unter seiner Regierung wurde in Schlesien nur Deutsch gesprochen. Die anderen böhmischen Könige aber kümmerten sich wenig um das Land. Ebenso sehr schadete Schlesien die Herrschaft Österreichs. Die Habsburger vernachlässigten das Land, ^welches bald von seiner durch deutschen Fleiß geschaffenen Blüte in einen Zustand der Verwahrlosung versiel. Da kam dem armen Lande ein Retter in dem Könige Friedrich Ii, von Preußen.
Die östlichen Provinzen des preußischen Staates vor und unter der Herrschaft der hohenzollern.
Durch die Schlesischen Kriege hatte Friedrich der Große die Provinz Schlesien erworben; durch die Teilungen Polens waren die Provinzen Posen und Westpreußen an Preußen gekommen. Diese Länder befanden
1907 -
Trier
: Stephanus
- Autor: Schiffels, Joseph
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Volksschule
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): koedukativ
— 182 —
2. Breslau (Mittelschlesien, auf 1 qkm 129 E.): Breslau,
Brieg, Schweidnitz, Glatz, Waldenburg, Reichenbach, Langenbielau,
Zeuthen.
3. Liegnitz (der Nordosten oder Niederschlesien, auf 1 qkm
85 E): Liegnitz, Glogau, Grünberg, Warmbrunn, Görlitz, Hohen-
friedeberg.
7. Geschichtliches. Die heutige Provinz Schlesien umfaßt den
größten Teil des ehemaligen Herzogtums Schlesien, die Grafschaft
Glatz und die Markgrafschaft Oberlausitz. Bis zum 10. Jahrhundert
gehörte Schlesien staatlich zu Böhmen, später ging es in polnischen
Besitz über. Unter den Piasten wurde es selbständig; es löste sich
aber infolge von Teilungen in eine große Anzahl einzelner Herzog-
tümer auf. Einer der wichtigsten Herzöge Niederschlesiens war
Heinrich I., der 1201 zur Regierung kam. Er machte dem Raub-
rittertum in seinem Lande ein Ende, suchte Handel und Gewerbe nach
Kräften zu fördern und zog viele deutsche Ansiedler nach Schlesien.
Heinrichs Gemahlin war die hl. Hedwig, eine rechte Landesmutter.
Unter Heinrich Ii. wurde Schlesien von den Mongolen überschwemmt
und verwüstet (Mongolenschlacht bei Liegnitz 1241). Zu Anfang des
14. Jahrhunderts bestanden in Schlesien 17 regierende Fürstenhäuser.
Da dieselben zu schwach waren, ihre Unabhängigkeit zu behaupten, so
stellten sie sich unter den Schutz der mächtigen Könige von Böhmen.
Dadurch kam Schlesien (1526) an Österreich. Im Jahre 1537 hat
der Kurfürst Joachim Ii. von Brandenburg mit dem Herzog Fried-
rich Ii. von Liegnitz, Brieg und Wohlau einen Erbvertrag geschlossen,
nach dem beim Erlöschen des herzoglichen Stammes Schlesien an
Brandenburg fallen sollte. Als aber 1675, da der Große Kurfürst
gegen die Schweden im Felde stand, der letzte Herzog von Schlesien
ohne männliche Nachkommen starb, nahm der deutsche Kaiser Leopold I.,
ohne auf den Einspruch des Kurfürsten zu achten, das Land in
Besitz. Auf den genannten Erbvertrag stützte auch Friedrich Ii. seine
Ansprüche auf Schlesien, die er mit Gewalt geltend machte. So kam
es zu den drei Schleichen Kriegen. Schon nach dem ersten (1740 —
1742) mußte Maria Theresia Schlesien an Friedrich abtreten, dessen
Besitz dieser durch die beiden anderen Kriege (1744—1745 und 1756 —
1763) sicherte.
Jo. Die Provinz Posen.
1. Wir lernen die Grenzprovinz kennen, welche durch die Teilung des König-
reiches Polen an Preußen kam. Was ist darüber ans der Geschichte bekannt?
Ii. 1. Lage, Grenzen, Gestalt und Größe. Die Provinz Posen
liegt zu beiden Seiten der Warthe und grenzt im Osten an Rußland;
sie ist also eine Grenzprovinz. Im übrigen wird sie von Westpreußen,
Brandenburg und Schlesien eingeschlossen. Sie hat die Gestalt eines
Dreiecks und ist 28962 qkm groß.
2. Die Boden- und die Erwerbsverhältnisse- Posen enthält
unter allen Provinzen am meisten Flachland. Aber wir dürfen
1912 -
Paderborn
: Schöningh
- Autor: Stein, Bernhard, Kolligs, Hans, Stein, Heinrich Konrad
- Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrerbuch
- Schultypen (WdK): Lehrerseminar, Lehrerinnenseminar, Präparandenschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Lehrerbildungsanstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Lehrerbildungseinrichtungen
- Schulformen (OPAC): Lehrerbildungsseminar, Lehrerinnenbildungsseminar, Präparandenanstalt
- Regionen (OPAC): Brandenburg
- Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
- Geschlecht (WdK): koedukativ
Die neuere Zeit
Zweiter Zeitraum.
Die Zeit der unumschrnkten Mstengewalt.
Einleitung.
Die Geschichte des brandenburgisch-preuischen 'Staates
vor 1648.
1. Die Vorgeschichte der spteren Mark Brandenburg. l.
Das Stammland des preuischen Staates ist die Mark Brandenburg. Sie erstreckt sich von der unteren Elbe bis der die untere Oder hinaus, ist aber durch Mecklenburg und Pommern von dem Mndungsgebiete dieser Strme und dem Meere getrennt. In dem Kernstcke der Mark, an Havel und Spree, wohnten in alter Zeit die germanischen Semnonen; seit der Vlkerwanderung waren hier slavische Wenden und zwar die Stmme der Liutizen und Heveller ansssig.
Mit diesen fhrte der links der Elbe angrenzende deutsche Stamm der Sachsen mannigfache Kmpfe. Die ersten deutschen Könige aus dem schsischen Herzogshause, Heinrich I. und Otto I., unterwarfen die Wenden und teilten das Havelland der Nord mark zu, die auch auf dem linken Elbufer das Gebiet gegenber der Havelmndung umfate. Aber im Jahre 983 machten sich die Wenden durch einen Aufstand wieder von der deutschen Herrschaft frei. Seitdem bestand die Nordmark nur mehr aus dem kleinen linkselbischen Gebiete um die Städte Stendal und Salzwedel, das heute zur Provinz Sachsen gehrt.
Kolligs-Stetn. Lehrb. d. Gesch. f. Priiparandenanst. Ii. 1
1912 -
Breslau
: Goerlich
- Autor: Buchwald, Alfred
- Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
- Schulbuchtyp (WdK): Schülerbuch, Hilfsbuch
- Schultypen (WdK): Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte, Schlesien
- Geschlecht (WdK): koedukativ
— 24 —
grunbete der Herzog Städte, wie Neumarkt, Loweuberg, Golbberq Naumburg a. Q., Neiße, Steinau a. b. O., Guhrau, Ohlau, ^ppeln irnb Nattbor. Der beutsche Ritter, der im Aufträge des Herzogs die Stadt erbauen ließ, würde Stabtrichter Die neuen schlesischen Stabte bekamen ebensolche Rechte und würden ebenso verwaltet wie die des Deutschen Reiches. Zum Vorbilbe nahm man die Stadt Magbeburg. — Dank der Fürsorge der Breslauer Bischöfe würden in dem Bischofslanbe Neiße-Grottkau zahlreiche rem beutsche Städte und Dörfer gegrünbet. In bett übrigen Teilen Obeischlesiens gaben die betttschen Einwanberer unter der slawischen Bevölkerung ihre Muttersprache allmählich auf. (Dorf Schönwalb bet Gleiwitz.)
4. Die heilige Hedwig.
^ heilige Hebwig war die Gemahlin des Herzogs Heinrich I.
^hi' -23ater war ein sübbeutscher Fürst. Sie war itt einem Nonnen*
kloster am Main fromm erzogen worben. Mit ihrem Gemahl lebte sie in Treue und Eintracht. Das Herzogspaar wohnte in der herzoglichen Burg auf der Dominsel zu Breslau. Heinrich I. stiftete das Nonnenkloster zu Trebnitz. Dort ließ Hebwig eine große Anzahl junger Mäbchen erziehen. Trebnitz würde ihr Ueblmgsaufenthalt. Als ihr Gemahl in Gefangenschaft geriet, reifte sie sofort zu ihm in die weite Ferne. Auf die Bitte der
Herzogin würde er freigelaufen. Gottergeben ertrug Hebwig alles
leib. Ihr Gemahl starb Ihr Sohn, Herzog Heinrich der Fromme, würde von bett Mongolen in der Schlacht getötet. Als Witwe nahm sie in Trebnitz ihren bestätigen Aufenthalt. Sie wohnte in der Nähe des Klosters und kleibete sich wie die bortigett Nonnett. Die Herzogin Hebwig starb ant 15. Ok-tober 1243. Sie ruht in der Klosterkirche zu Trebnitz. Die Katholiken Schlesiens verehren die hl. Hebwig als ihre Lanbespatronin.
5. Einfall öcr Mongolen in Schlesien (1241).
1. ?ct Mongolenzug durch ^Bcrfchtwicn bis Licgnitz.
■jttt ^jahre 1241 brach ein Schwarm Mongolen in Schlesien ein. Sie waren häßliche Leute mit gelber Hautfarbe und schiefgeschlitzten Augen. Die Mongolen kamen aus Asien und hatten
1911 -
Groß-Strehlitz
: Wilpert
- Autor: Wilpert, Oskar, Rücker, Julius
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Niedere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 1 – Primarstufe, Klassen 1 – 4/6
- Regionen (OPAC): Schlesien
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): koedukativ
38
C. D i e Heimatprovinz.
Karlsstraße ihre Namen. Er beförderte und begünstigte Ge-
werbe, Handel und Schiffahrt, so daß Schlesien in Wohl-
stand kam.
' Später (1526—1742) war Schlesien unter österreichi-
scher Herrschast. Seit 1742 gehört es zu Preußen.
Iii. Aus der t»randenl»nrgisch-prenßischen Geschichte
unter Berücksichtigung der schleichen Geschichte.*)
1. a. Der Deutsche König Heinrich I. gründete (928) die
Nord mark zum Schutze gegen die Einfälle der Wenden.
Diese Markgrafschast, jetzt Altmark genannt und zur
Provinz Sachsen (Stendal, Salzwedel) gehörig, i st das
Stammland des preußischen Staates. Der erste
Markgraf von Brandenburg war Albrecht I., der Bär
(1134—1170).
d. Seit dem Jahre 1415 waren Herrscher aus dem Hause
Hohenzollern Markgrafen und Kurfürsten von Brandenburg.
Als der erste Hohenzoller Friedrich I. in das Land kam, war
es ganz verarmt,' Gewerbe und Handel lagen darnieder, und die
Raubritter machten die Straßen unsicher. Friedrich zerstörte die
Burgen der Raubritter und brachte Ruhe und Sicherheit in das
Land. Dadurch erwarb er sich die Liebe seines Volkes. Doch
hatte Brandenburg durch den Husitenkrieg viel zu leiden.
Die Husiten, Anhänger der Husschen Lehre, kamen aus
Böhmen auch nach Schlesien, das damals noch nicht zur
Brandenburg gehörte. Sie verbrannten die Stadt Landeshut,
töteten deren Bewohner, ermordeten in Gnissau (Kr. Landes-
hut) 70 Geistliche, hieben in Haynau und Goldberg vor dem
Hochaltare den dortigen Priestern die Köpfe ab, verbrannten
lebendig den Pfarrer von Wünschelburg (Kreis Neurode) und
verwüsteten ganz besonders die Reichenbacher, Frankensteiner,
Nimptscher, Strehlener und Neisser Gegend. Solche Greuel-
taten und Verwüstungen trieben sie in Schlesien 10 Jahre
(1425—1436).
2. Friedrich Wilhelm, genannt der Große Kurfürst,
(1640—1688). Sein Land hatte während des 30jährigen Krieges
(1618—1648) arg gelitten, und Tausende von Menschen waren
*) Ausführlicher wird die brandenburgisch-preußische Geschichte be-
hanoelt in folgenden Werken:
Haese, Vaterländische Geschichte. In rückschreitender Anordnung.
Preis 20 Pf. — Haese u. Wilpert, Kurze vaterländische Geschichte.
In rückschreitender Anordnung. Preis 15 Pf. — Haese, Deutsche Ge-
schichte. Preis 25 Pf. Verlag von A. Wilpert in Groß-Strehlitz.
1902 -
Leipzig
: Voigtländer
- Autor: Endemann, Karl, Stutzer, Emil
- Auflagennummer (WdK): 24
- Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Höhere Schule, Neunklassige Schule
- Inhalt Raum/Thema: Deutsche Geschichte
- Geschlecht (WdK): Jungen
51. Brandenburg in der ltesten Zeit.
135
beherrschte Schweden die Mndungsgebiete fast aller deut- 6cxbett schen Flsse, im Westen waren den Franzosen die Rheingebiete schutzlos preisgegeben; Frankreich ward die herrschende Macht in Europa. Im deutschen Volke entschwand das einst stark ent-^lkswm^ wickelte Nationalgefhl; ein deutlicher Beweis fr das Herab-sinken unseres Volkstums sind die in jener Zeit, namentlich aus dem Franzsischen, eingedrungenen Fremdwrter ; die Nachahmung fran-zsischer Unsitte verbreitete sich von den oberen Stnden langsam,
aber stetig, in die unteren.
Das heilige rmische Reich deutscher Nation" fhrte noch 150 Jahre ein Scheinleben. Aus seinen Trmmern aber erstand ein,
neues, weit fester gefgtes Staatswesen, bestimmt, allmhlich die ge-trennten Glieder wieder zu einigen fr ein neues Deutsches Reich,
strker und herrlicher, als je das alte gewesen war: der branden-Betirt burgisch-preutzische Staat unter dem Herrscherhause der Hohen- Kas zollern.
Um seine Entstehung zu begreifen, ist es erforderlich, die Vor-geschichte Brandenburgs wie seines Frstenhauses, sodann auch diejenige Preuens zu betrachten.
Die Entwicklung Brandenburgs und Preuens bis zu ihrer Ver-einigung unter hohenzollernscher Herrschaft.
I. Brandenburg.
51. Brandenburg in der ltesten Zeit und unter den
Askaniern.
1. Brandenburg in der ltesten Zeit. Die Mark Branden-brg war in den frhesten Zeiten von Sweben (Semnonen), nach der Vlkerwanderung von Slaven (Wenden), insbesondere Wilzen bewohnt. Gegen diese drang Karl der Groe siegreich bis zur Peenekarld.grvc vor (5. 37); doch ging, was er erreicht hatte, unter seinen Nach-folgern wieder verloren. Erfurt, Halle, Magdeburg, Celle waren die ltesten deutschen Festungen zum Schutze gegen die wendischen Nachbarn. .Rntg Heinrich I. ( 18) erstrmte Brennabor (Bran-denburg), die von Smpfen umgebene Feste der Heveller 928, und 928 sicherte durch mehrere Feldzge wie durch eine Reihe fester Burgen die
1911 -
Langensalza
: Beltz
- Autor: Hemprich, Karl, Fritzsche, Richard, Reiniger, Max
- Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrerbuch
- Schultypen (WdK): Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Inhalt Raum/Thema: Unterrichtstheorie
- Inhalt: Zeit: Neuzeit
- Geschlecht (WdK): koedukativ
68 Der Große Kurfürst.
Überschrift?
: Zusammenfassung: Die Vertreibung [bet Schweden aus Deutschland
und der Unbant des bentschen Kaisers.
Hauptüberschrift?A
Hauptzusammenfassung: A. Der Große Kurfürst als Kriegshelb. b) Als Friebeushelb.
Ziel: Wie de^r Mroße 'Kurfürst für das Wohl seines Volkes sorgte.:
I. Vorbereitung?
Von der Fürsorge des Großen Kurfürsten für seine Untertanen und für sein Land habt ihr schon einiges gelernt: Als der eroberungssüchtige Franzosenkaiser seine rheinischen und westfälischen Besitzungen bedrohte, da eilte der Kurfürst herbei, um sein Land und Volk zu schützen. Als 1675 die Schweden Brandenburg verwüsteten, da nahm er mutig und entschlossen trotz ihrer Übermacht den Kampf auf und rettete sein schwer bedrängtes Volk. So schützte und verteidigte er s ein Land mit seinem Heere.
Warum war die Sorge für den Landesschutz und die Landesverteidigung damals ganz besonders notwendig? Wie es in Brandenburg aussah: Die Wunden, die der Dreißigjährige Krieg geschlagen hatte, waren noch längst nicht geheilt. Der größte Teil der Felder und Wiesen lag noch wüste und öde. Die Schutt- und Trümmerhaufen zerstörter Städte und Dörfer zeugten noch allenthalben von den Schrecknissen des großen Krieges. Warum hatte sich das Land von den Folgen desselben noch nicht erholen können? Die Einwohnerzahl war gering. Weite Strecken waren jetzt noch ganz entvölkert. Es fehlte namentlich an Männern. Die übriggebliebenen Bewohner waren verarmt. Der Staat konnte ebenfalls nicht helfen; denn seine Kassen waren leer.
Wie wird der Große Kurfürst nun im einzelnen für das Wohl seines Landes gesorgt haben?
Wir kennen andere Fürsten, die für das Wohl ihrer Untertanen sorgten. Was hat Kaiser Karl der Große für fein Volk getan? (Sorge für die Verwaltung des Reiches, für den Reichsschutz, für die Hebung der Landwirtschaft, für die Bildung des Volkes, für die Ausbreitung des Evangeliums.) Wie sorgte Heinrich I. für fein Land? (Landesschutz, Grenzschutz.)
Wie diese Fürsten, so wird auch der Große Kurfürst die Not feiner Untertanen gelindert haben!
Ii. Darbietung.
Wir fragen zunächst:
1. Wie kam es, daß der Große Kurfürst mit seinem kleinen Heere so herrliche Erfolge gewann?
Als er im Jahre 1640 die Regierung antrat, war seine erste Sorge die Bildung eines stehenben Heeres. Er hatte erkannt, daß er mit den alten Söldnertruppen sein Land und Volk nicht genügend schützen konnte. Er besaß ja auch eigentlich keine Gewalt über dieselben; denn die Söldnertruppen waren nur dem Kaiser vereidigt. Der Große Kurfürst wollte, daß sein Heer
1918 -
Berlin
: Weidmann
- Autor: Jaenicke, Hermann
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Höhere Lehranstalt
- Regionen (OPAC): Preußen
- Inhalt Raum/Thema: Deutsche Geschichte
- Geschlecht (WdK): Jungen
j. Die Mark Brandenburg vor der Hohen-zollernherrschaft.
i. Als 375 il Chr. die Hunnen in Europa einbrachen, Die ltesten gaben die germanischen Völker zwischen Weichsel und Elbe 3eiten ihre Wohnsitze auf und wanderten westwrts. In die hierdurch frei gewordenen Gebiete strmten slawische Stmme ein.
Zwischen ihnen und den deutschen Grenzvlkern im Westen kam es bald zu Zank und Streit, der zu hufigen Kriegen fhrte.
Karl der Groe (um 800) machte einige slawische Stmme zinspflichtig und begann damit das verlorengegangene deutsche Gebiet wieder zurckzugewinnen. Heinrich I., der Begrnder des Deutschen Reiches, eroberte (928) die Hauptstadt der Heveller (Brandenburg) und unterwarf das Land zwischen Elbe und Oder.
Sein Sohn Otto I. der Groe grndete in diesen Gebieten sogar mehrere Bistmer und 968 das Erzbistum M a g d e -brg. Aber die spteren deutschen Könige kmmerten sich so wenig um weitere Erfolge, da die deutsche Herrschaft und das Christentum auf lx/2 Jahrhunderte wieder verfielen.
2. Da wurde 1134 Albrecht der Br aus dem Hause Die Anhamner Anhalt oder A s k a n i e n Markgraf in der Nordmark am linken Elbufer. Von hier aus schuf er zuerst einen bleibenden deutschen Besitz im alten Slawenlande. Er eroberte die Priegnitz auf dem rechten Elbufer, und das Havelland mit Brandenburg erbte er von einem slawischen Fürsten. Seitdem nannte er sich Markgraf von Brandenburg. Er zog viele deutsche An-siedler herbei, grndete deutsche Städte und Drfer und ver-breitete aufs neue das Christentum unter der slawischen Be-vlkerung. Seine ebenso tchtigen Nachfolger erweiterten den Besitz erheblich. Er umfate z. B. auch die Uckermark, die Neu mark, die Ober- und Niederlausitz, die Meiener Mark mit Dresden und Torgau und einen Teil Hinterpommerns.
/