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1. Allgemeine Weltgeschichte für den Schul- und Selbstunterricht - S. 358

1907 - Berlin : Schultze
353 Kriegsminister von Roon und der Chef des Großen Generalstabes, Aer Krieg gegen Dänemark (1864). O . - Nachdem im Jahre 1863 der Dänenkönig Fnednch \ H- kinderlos gestorben war, folgte ihm dem Londoner Protokoll gemäß Christian von Holstein-Glücksburg als Christian Ix. ^?er Regierung. Dieser versuchte aufs neue, Schleswig dem Dänischen Reiche einzuverleiben, indem er eine neue Verfassung er "führte. Dagegen erhoben sich die Herzogtümer und riefen den Prinzen Friedrich von Augustenburg zum Herzog aus. Auch Preußen und Österreich widersetzten sich der Einverleibung, und da die Danen nicht darauf verzichten wollten, erklärten die beiden Großstaaten Dänemark den Krieg. — *864 rückte ein österreichisch-preußisches Heer unter dem österreichischen General Gablenz und dem preußischen Prinzen Friedrich Karl, beide unter dem Oberbefehl des greisen Feldmarschalls von Wrangel, in Holstein ein und überschritt am 1. Februar die Eider, den Grenzfluß zwischen Schleswig und Holstein. Die Hauptmacht der Dänen hatte das sogenannte Dane-/me Reihe von Wällen und Festungswerken, die sich westlich des Schleibusens quer durch Schleswig erstreckten. .. ■ - (2- Februar) bei Arnis und Cappeln (6. Februar) bte Schlei und kam den Dänen in den Rücken. Diese sahen dadurch ihre Ruckzugslinie gefährdet und räumten schleunigst ohne Schwertstreich das Danewerk, den größten Teil ihrer Truppen in das stark befesügte Lager bei Düppel, die Düppeler „Schanzen, auf der Halbinsel Sundewitt werfend. Während, die Österreicher die zurückweichenden Dänen verfolgten, ihnen bei Oversee (6. Februar) noch eme Niederlage beibrachten und Nordschleswig säuberten, be- u.|u/itu jvumg Äviiyemi Nicyr, oa ^sterreicd Preußen zurückzudrängen suchte, während Preußen als der mächtigste rern deutsche Staat nach der Führung des geeinigten Deutschland strebte, welche Bestrebungen aber, wie Bismarck damals sagte. „Nicht durch Reden und Mehrheitsbeschlüsse, sondern nur durch rvtiptt itvts ,____< ,” Im Jahre 1862 schloß Preußen mit Frankreich einen Handelsvertrag. - Auf dem von Kaiser Franz Joseph von Österreich nach Frankfurt (1863) ßpl'llfpttpll Swrrf+pnf rmnrof) Eisen und Blut" verwirklicht werden konnten. Karl überschritt nach einem vergeblichen Versuche

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1. Das fünfte Schuljahr - S. 343

1901 - Langensalza : Schulbuchh.
343 Darbietung des Stoffes durch Vorerzühlen des Lehrers. a) D i e Veranlassung des Krieges gegen Dänemark im Jahre 1864. Die Herzogtümer Schleswig und Holstein hatten früher ein eigenes Herrscherhaus. Als dasselbe im fünfzehnten Jahr- hundert ausstarb, wählten sich die Schleswig-Holsteiner den König von Dänemark zu ihrem Herzoge. Dieser mußte ihnen jedoch in einem Vertrage die Zusicherung geben, daß die Herzogtümer „up ewig un- gedeelt" bleiben und niemals Dänemark einverleibt werden sollten. Seit 1815 gehörte Holstein zum deutschen Bunde, und der König von Dänemark war als Herzog von Holstein deutscher Bundesfürst. Im Jahre 1863 genehmigte der neue König Christian Ix. von Dänemark das Gesetz, durch welches Schleswig mit Dänemark vereinigt und der alte Vertrag gebrochen wurde. Dagegen erhob der deutsche Bund Widerspruch und ließ Holstein als deutsches Land durch Bnndestruppen besetzen. Nun forderten Preußen und Österreich als Großmächte vom Könige von Dänemark, daß er jenes den Verträgen widersprechende Gesetz aufheben solle. Als dies nicht geschah, beschlossen sie Schleswig militärisch zu besetzen, bis Dänemark der Forderung nachkommen werde. Die Preußen führte Prinz Friedrich Karl, die Österreicher General von Gablenz. b) Die Eroberung des Danewerks. Die dänische Haupt- macht stand in dem berühmten Danewerk, einem weit ausgedehnten, starken Bollwerk. Hier begann der Kampf. Da setzte Prinz Friedrich Karl mit seinen Preußen seitwärts bei Arnis über die Schlei, um den Dänen in den Rücken zu fallen und so dem Kriege ein schnelles Ende zu machen. Als die Dänen dies merkten, überließen sie ihr furchtbares Festungswerk mit allen Kanonen den Feinden und eilten in wilder Flucht ihrem zweiten gewaltigen Bollwerk, den Düppeler Schanzen zu. c) Die Erstürmung der Düppeler Schanzen. Die Düppeler Schanzen lagen aus der Halbinsel Sundewitt. Dies waren zehn Festungswerke, die durch breite und tiefe Gräben geschützt waren. Bretterzäune, verdeckte Grüben, Eggen und Drahtgitter erschwerten das Vordringen. Daher mußten sie wie eine Festung regelrecht belagert werden. Drei Wochen hindurch arbeiteten die Preußen mit unsäglicher Anstrengung an den Laufgräben, und ihre Artillerie beschoß die Schanzen

2. Nr. 16 - S. 75

1911 - Breslau : Hirt
I Geschichte. 75 kerung Preußens seitdem von 12 auf 18 Millionen stieg. Deshalb ließ der König fortan bedeutend mehr junge Männer zum Heeresdienst ausheben als bisher. Die Waffen wurden durch Einführung des Zündnadelgewehrs und der Hinterladekanonen erheblich verbessert. Der Ratgeber des Königs in militärischen Dingen war der Kriegsminister von Rvon (Bild 29). Da der preußische Landtag zur Ausrüstung und Unterhaltung des verstärkten Heeres nicht die nötigen Mittel bewilligte, kam der König in eine schlimme Lage. Es war ein Glück für ihn, daß ihm der kluge und mutige Ministerpräsident von Bismarck zur Seite stand, und daß sich bald Gelegenheit bot, zu beweisen, wie notwendig und zweckmäßig die Vermehrung und Verbesserung des Heeres für Preußen gewesen war. 3. Der Dänische Krieg (1864). Um die Mitte des 15. Jahrhunderts starben die Herzöge von Schleswig-Holstein aus. Weil das dänische Königs- haus mit ihnen verwandt war, fiel ihm die Herrschaft über beide Länder 29. Graf Roon. 30. Prinz Friedrich.^Karl. zu. Es wurde jedoch bestimmt, daß Schleswig und Holstein nie geteilt und nie mit Dänemark vereinigt werden sottten. Als aber im Jahre 1863 der König von Dänemark starb, zwangen die Dänen seinen Nachfolger, Schleswig- Holstein wie eine dänische Provinz zu verwalten. Preußen und Österreich suchten Dänemark zunächst durch Verhandlungen zu bewegen, die alten Be- stimmungen anzuerkennen. Als dies aber nicht gelang, schritten sie zum Kriege. 1861 rückten preußische und österreichische Truppen unter dem Ober- befehl des Feldmarschalls von Wrangel in Schleswig ein. Nachdem die Dänen zur Räumung des Danewerks gezwungen waren, wichen sie in die Düppeler Schanzen zurück, die mit vielen großen Kanonen besetzt und mit Gräben und Pfahlwerk befestigt waren. Die Österreicher drangen nun nach Norden bis Jütland vor. Die Preußen aber belagerten die Düppeler Schanzen, erstürmten sie am 18. April und zwangen den Feind, über den Sund nach der Insel Alsen zu entweichen. Die Dänen brachen hinter sich die Schiff-

3. Geschichtsbilder - S. 119

1899 - Konitz : Dupont
— 119 — währleistete Verfassung auf und wollte beide Länder Dänemark einverleiben. Zu einem solchen unerhörten Schritte ließ sich Dänemark hinreißen, weil der Deutsche Buud in seiner Ohnmacht ihm ungefährlich erschien. Aber Preußen trat diesem Rechtsbruche entgegen; dann auch Österreich, aber wohl mehr aus Mißgunst aus Preußen als aus Besorgnis für die deutsche Ehre. Im Winter des Jahres,1864 rückten die Preußen unter Wrangel und Prinz Friedrich Karl, die Österreicher unter Gablenz in die Herzogtümer ein. Die Dänen wurden aus Holstein und Schleswig vertrieben. Die herrlichste preußische Waffenthat in diesem Feldzuge war die Erstürmung der Düppeler Schanzen. ' Die Düppeler Schanzen bestanden aus zehn auf steiler Anhöhe sich erhebenden Festungswerken. Sie grenzten rechts an den Alsensund, links an den Meerbusen von Wenningbund. Die Wälle waren 6 m hoch, die Gräben 6 m breit und 4 m tief. Zwischen den Wällen standen Batterieen, und außerdem konnte man die Belagerer noch von der See aus beschießen. Wochenlang hatten die Preußen schon vor den Werfen gelegen, mehr als hundert Geschütze spieen ihr Feuer gegen die Schanzen, und in jeder Nacht hatten die Belagerer an der Ausführung von Laufgräben — Parallelen genannt — gearbeitet und waren so den Festungswerken immer näher gerückt. Prinz Friedrich Karl beschloß für den 18. April morgens zehn Uhr den Sturm. Di? Soldaten standen bereit, von Mut entbrannt. Der Tag wurde eröffnet mit einem mächtigen Kanonenfeuer. Plötzlich schwieg es. Da ertönte das Kommando: „Vorwärts zum Sturm!" Mit lautem Hurra gingen die Kolonnen vor, zuerst Schützen, dann Pioniere mit Handwerkszeug und Stnrmgerät, dann die eigentliche Masse der Stürmenden, dann Reserve und Artilleristen. Die Dänen waren erst ganz erstarrt, dann aber schlugen ein Hagel von Geschossen in die Preußen, und Kartätschen überschütteten sie. Vergeblich, es waren Preußen! Die Pallisaden, die Eisendrähte, und Spitzpfähle, alles im Nu ist entfernt und bedeckt. Nun hieß es, die Erdwälle erklettern. Die Dänen wehrten sich rasend. Das hals aber nichts. Eine Schanze wurde besonders hartnäckig verteidigt. Die Preußen fielen Mann bei Mann. Da tritt der Pionier Wilhelm Klinke mit seinem Pulversack vor und ruft: „Durch müßt ihr, Kameraden, und wenn es mein Leben kostet." Er stößt den Pnlverfack zwischen eine Pallisade und steckt ihn an. Ein Schlag, Klinke fliegt zerschmettert empor, aber der Weg ist frei. Was kann solchem Mute widerstehen! Schon um 12 Uhr mittags wehte von allen Schanzen die schwarz-weiße Fahne. Die Dänen gaben sich gefangen oder eilten in wilder Flucht davon. Mit solchen Truppen und bei solchem Geiste ließ sich alles wagen. Inzwischen hatten die Österreicher die Dänen aus Jütland vertrieben. Nach kurzem Waffenstillstände wurde die noch im dänischen Besitze befindliche und stark befestigte Insel Alfen ruhmvoll genommen. Da bequemte sich denn Dänemark zum Frieden. Schleswig - Holstein und Lauenburg fielen an Preußen und Österreich.

4. Teil 2,3 - S. 146

1911 - Leipzig : Quelle & Meyer
14t> Das Zeitalter Wilhelms I. Kufstellung L n? t\ , . der yeere 8 93 Krteg von 7864. Drei Armeekorps wurden aufgestellt, und im Januar 1864 rckten die Truppen in Holstein ein. Den rechten Flgel bildeten 25 000 Preußen unter dem Oberbefehl des Prinzen Friedrich Karl, das Zentrum 20000 sterreicher und den linken Flgel die preuische Gardedivision. Die sterreichischen Truppen bestanden meist aus Nicht-deutschen, denen mit Mhe das Lied Schlesweg-Holstein, stammverwandtbeigebracht wurde, das sie dann beim Einmarsch in Holstein sangen. Ruch hatten die sterreichischen Offiziere keine Gewalt der ihre Soldaten, so da ein Preuße die sterreichischen Siege bezeichnend ein Durchbrennen nach vorne" nannte. Der Oberbefehl der das Heer der Verbndeten Rumung Ia9 in Hnden des 80jhrigen preuischen Feldmarschalls wrangel. vanewerks ^ Danen' eren *?eer ^ auf 30 000 Mann belief, wurden auf-gefordert, Schleswig zu rumen. Als dies verweigert wurde, rckten die Verbndeten Anfang Februar 1864 auch in dies Herzogtum ein, indem ^ die Eider berschritten. Prinz Friedrich Karl bestrmte unter dreistndiger Kanonade, aber ohne Erfolg Missunde, schlug dann weiter ab-wrts bei Amis eine Brcke der die Schlei und richtete nach dem ber-gang seinen Marsch auf Flensburg, um dem Feind den Rckzug abzuschneiden. Inzwischen schlugen sich die sterreicher, die den Feind in der Front anzugreifen hatten, bis zu dem Danewerk durch. Es war dies eine gewaltige Schutzwehr, die in einer Lnge von 17 km von der Stadt Schleswig am Ende des Schleidens bis zu den das sdwestliche Schleswig erfllenden Smpfen hinberfhrte und gleichsam die ganze Halbinsel absperrte. Schon schickten sich die sterreicher zum Sturm an, als sie erfuhren, da das Danewerk Sturm auf 9erumt ""d der Feind in vollem Rckzug nach den Dppeler Schanzen sei. kdppeier hier hatten die Dnen ihr zweites gewaltiges Bollwerk, das aus 3 ^hn Schanzen bestand, die, auf einer sanften Anhhe gelegen, den Geschtzen gestatteten, das ganze Gelnde vllig zu bestreichen und den Schlssel zur Insel Alsen, die noch durch einen Brckenkopf gegenber Sonderburg geschtzt war, bildete. Auerdem wurden beide Flanken der Schanzen und die Insel Alsen durch Kriegsschiffe gedeckt, vor dieser Befestigung?-Iinie langten die Preußen in der ersten Hlfte des Februar 1864 an. Prinz Friedrich Karl sah bald ein, da diese Schanzen mit ihren Drahtzunen, Palisaden, Wllen und Grben nicht durch einen leichten Angriff genommen werden konnten; deshalb schritt er zu einer frmlichen Belagerung, die sich aber wochenlang ohne eine entscheidende Wendung hinzog. Da entschlo man sich im Kriegsrate zu einem groen Sturmangriff, zu dem die Gardedivision, die einen Gewaltmarsch von 12 Meilen in zwei Tagen zurckgelegt hatte, aus Itland herangezogen wurde. Am 18. April morgens 10 Uhr verstummte das Geschtzfeuer, die Truppen schritten, während ein groes Musikkorps unter Kapellmeister piefkes Leitung spielte, zum Sturm. Auf der zweiten Schanze, in deren Palisaden die Pioniere eine ffnung sprengten, wobei der Pionier Klinke seinen Tod fand, wehte

5. Geschichte Deutschlands von der älteren Zeit bis zur Gegenwart - S. 258

1901 - Berlin : Rentel
— 258 — Sturm auf die Diippeler Schanzen. 18. April. Prinz Friedrich Karl hatte die Ausgabe übernommen, die Schanzen zu erobern. Nachdem alle Vorbereitungen getroffen waren, gab er den Befehl, am 18. April morgens den Sturm auf die Schanzen auszuführen. Die preußischen Krieger hatten bereits in der Nacht die ihnen angewiesenen Stellungen eingenommen, sich aus den Boden niedergestreckt und erwarteten das Zeichen zum Angriff. Als nun ein schmetterndes Hornsignal ertönte, brachen mit lautem Hurra und unter den kriegerischen Klängen der Musik die Sturmkolonnen im Laufschritt auf und erreichten binnen wenigen Minuten die Schanzen. Klinke. Trotz der heftigen Gegenwehr der Dänen konnte doch nichts den Mut der Preußen erschüttern. Eine Schanze wurde besonders hartnäckig verteidigt. Da trat der Pionier Wilhelm Klinke mit seinem Pulversack vor und rief: „Durch müßt ihr, Kameraden, und wenn es mein Leben kostet." Er hängt den Pulversack an eine Pallisade, entzündet ihn und sinkt, getroffen, tot nieder. Allein die Pfähle sind auseinander gerissen und die Stürmenden dringen weiter vor. Nach dem Siege. Als endlich sämtliche Schanzen erobert waren, suchte man die Verwundeten, Freunde wie Feinde, auf und trug sie ins Lazarett, wo man sich ihrer hilfreich annahm. — Friedrich Karl warf die Dänen auf die Insel Alfen zurück; nach dem Siege entblößte er sein Haupt und sprach: ..Ich danke Gott und dem tapferen Heere für diefeu ruhmvollen Sieg." Auch der preußische Kronprinz hatte dem Kampfe zugeschaut und siel nun dem Sieger Friedrich Karl um den Hals. Die umstehenden Soldaten aber weinten bei diesem Anblick, und dann stimmte man das Lied an: „Nun danket alle Gott." Der Telegraph aber brachte nacb Berlin die frohe Botschaft: „Von Schanze eins bis Schanze zehn, König Wilhelm, deine Banner wehn!" Alsen. Nach einigen Monaten wurde die Insel Alfen nach einem nächtlichen Übergange über den Alsensuud durch Herwarth von Bitten-seld erobert. Die Österreicher aber waren siegreich in Jütland eingedrungen, und Nun trat Dänemark im Frieder: ju Wien (1864) die Herzogtümer Schleswig-Holstein und Lauenburg an Österreich und Preußen ab. Schleswig kam darauf vorläufig unter preußische, Holstein unter österreichische Verwaltung. Sein Mitbesitzrecht auf Lauenburg trat Österreich dem Könige Wilhelm gegen eine Entschädigung von fünf Millionen Mark ab. Der deutsch-österreichische Rrieg. *866. 205. Beginn -es deutsch-österreichischen Krieges. Ursache des Krieges. Bald nach dem dänischen Kriege entstanden um die Verwaltung von Schleswig und Holstein zwischen Preußen und Österreich Uneinigkeiten, welche zu dem Kriege von 1866 führten. — Damit nämlich Preußen ans seinem Rechte an diese Länder möglichst wenig Nutzen zöge, wollten Österreich und die meisten deutschen Staaten ans Schleswig-Holstein einen Kleinstaat unter dem Prinzen Friedrich von Angusteuburg bilden. Preußen dagegen verlangte, daß Schleswig-Holstein ihm mindestens militärisch untergeordnet sein solle. Da man sich nicht einigen konnte, beantragte Österreich beim Bundestage die Mobilmachung gegen Preußen. Als die Mehrheit diesem Antrage zustimmte, erklärte Preußen mit der Minderheit seinen Austritt aus dem

6. Geschichte Preußens in Einzelbildern - S. 107

1891 - Danzig : Gruihn
Der deutsch-österreichische Krieg. 107 die Österreicher das Danewerk*) angriffen, daß es vom Feinde aufgegeben werden mußte, wurden die Dänen von den Preußen bewogen, sich hinter die Düppeler Schanzen**) zurückzuziehen. Sturm auf die Düppeler Schanzen, 18. April Prinz Friedrich Karl hatte die Aufgabe übernommen, die Schanzen zu erobern. Nachdem alle Vorbereitungen getroffen waren, gab er den Befehl, am 18. April morgens den Sturm auf die Schanzen auszuführen. Die preußischen Krieger hatten bereits in der Nacht die ihnen angewiesenen Stellungen eingenommen, sich auf den Boden niedergestreckt und erwarteten das Zeichen zum Angriff. Als nun ein schmetterndes Hornsignal ertönte, brachen mit lautem Hurra und unter den kriegerischen Klängen der Musik die Sturm-kolounen im Laufschritt auf und erreichten binnen wenigen Minuten die Schanzen. Klinke. Trotz der heftigen Gegenwehr der Dänen konnte doch nichts den Mut der Preußen erschüttern. Eine Schanze wurde besonders hartnäckig verteidigt. Da trat der Pionier Wilhelm Klinke mit seinem Pulversack vor und rief: „Durch müßt ihr, Kameraden, und wenn es mein Leben kostet." Er hängt den Pulversack an eine Pallisade, entzündet ihn und sinkt tot nieder. Allein die Pfähle sind aus einander gerissen, und die Stürmenden dringen weiter vor. Nach dem Siege. Als endlich sämtliche Schanzen erobert waren, suchte man die Verwundeten, Freunde wie Feinde, auf und trug sie ins Lazarett, wo man sich ihrer hilfreich annahm. Friedrich Karl warf die Dänen auf die Insel Alfen zurück; nach dem Siege entblößte er sein Haupt und sprach: „Ich danke Gott und dem tapfern Heere für diesen ruhmvollen Sieg." Auch der preußische Kronprinz hatte dem Kampfe zugeschaut und fiel mm dem Sieger Friedrich Karl um den Hals. Die umstehenden Soldaten aber weinten bei diesem Anblick, und dann stimmte man das Lied an: ,,Nun danket alle Gott." Alfen. Nach einigen Monaten wurde die Insel Alfen nach einem nächtlichen Übergange, über den Alsensnnd durch Herwarth von Bittenfeld erobert. Die Österreicher aber waren in Jütland siegreich eingedrungen, und nun trat Dänemark im Frieden zu Wien (1864) die Herzogtümer Schleswig-Holstein und Lauenburg an Österreich und Preußen ab. Schleswig kam darauf vorläufig unter preußische, Holstein unter österreichische Verwaltung. Sein Mitbesitzrecht auf Lauenburg trat Österreich dem Könige Wilhelm gegen eine Entschädigung von fünf Millionen Mark ab. 83. Der deutsch-österreichische Krieg. 1866. Ter Beginn des Krieges. Ursache des Krieges. Bald nach dem dänischen Kriege entstanden um die Verwaltung von Schleswig und Holstein zwischen Preußen und Österreich Uneinigkeiten, welche zu dem Kriege von 1866 führten. — Damit nämlich Preußen ans seinem Rechte an diese Länder möglichst wenig Nutzen zöge, wollten Österreich und die meisten deutschen Staaten aus Schleswig-Holstein einen Kleinstaat unter dem Prinzen Friedrich von Augusten-bürg bilden. Preußen dagegen verlangte, daß Schleswig-Holstein ihm mindestens militärisch untergeordnet sein solle. Da man sich nicht einigen *) Das Danewerk ist ein langer Schutzwall entlang der Schlei. **) Auf einer Halbinsel, gegenüber der Insel Alsen.

7. Vom Westfälischen Frieden bis auf unsere Zeit - S. 156

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
156 Das Zeitalter d. Zerstning b. alten Reichs u. b. Entstehung b. neuen deutschen Kaisertums. von Aug u st e n brg Ansprche auf die Herzogtmer^ und die ffent-^sterreichs^ Meinung in Deutschland war auf seiner Seite. Anders war die Haltung. Stellung der beidenjujii sh e n G r o mit chte, welcke an das Lan-doner ^Protokoll gebunden waren; sie fochten nicht die Erbfolge (Sl)rifttaim Ix., wohl aber Die Novemberverfassung an. Da die Dnen im - V/ ^ertrasjrx auf englische Hilfe die Forderung, sie aufzuheben, ablehnten, be-schlssen die beiden Mchte, nachdem bereits Holstein durch Truppen des . .. deutschen Bundes besetzt worden war, auch Schleswig pfandweise in - A # Uschlag zu nehmen. /' > v w // o 126. Der dnische Krieg. L7 000 Mann Preußen und sterreicher, die elfteren von dem Prinzen Friedrich Karl, dem Neffen Muig Wilhelms, die letzteren von dem Feldnrarschallleutnant von Gablen ^ befehligt, berschritten unter dem Oberbefehl des achtzigjhrigen General-feldmarschalls von Wranael die Die Dnen hatten die sich von Danewerk.<^c^leswig nach Sw. hinziehenden Veischamunaen, das Danewerk/ besetzt. Als aber Prinz Friedrich Karl die Schlei, nach einem vergeblichen Versuche bei Missunde, unweit ihrer Mndung.berschritt, rumten sie ihre Stellung aus Furcht vor einer Umgehung und zogen sich nach den Ver-schanzungen von Dppel aus der Halbinsel Sundewitt zurck. Durch eine kluge Politik gelang es Bismarck, die Zustimmung sterreichs auch zu weiteren kriegerischen Maregeln zu erhalten. Der grte Teil von I t l a n d wurde i3?April. > am 18. April wurde nach lngerer "Beschieung Dppelin ruhmvolle In Angriff von den Preußen erstrmt und die Dnen zum Rckzge nach der Insel Alfen gezwungen. Zur See hatten die Feinde die bermacht; /C-y; ^doch nahmen bei Arko n a preuhwe, bei S e l q o l a n d starre tckiscke />, Jk " J <* Caj Schiffe den Kampf mit ihnen auf. Konferenz. inc in Lo ndo n zusammentretende Konferenz der Gromchte verlief ergebnislos, da die Dnen die Antrge Preuens und sterreichs trotz ihrer Migung ablehnten. Daraus begann dex_sampf von neuem; den Oberbefchk bernahm nunmehr ^P r i n z Friedrich Karl. In 28./29!fsuni.ber ^oc^t vom 28. zuni 29. Juni wurde Ifen erstrmt. Hje^nen, welche nun auch fr Fnen frchteten und die Hoffnung auf englische Hilfe gs"aufgaben, baten jefhum Frieden. Dieser wurde in Wien abge-. .schloffen: Dnemark trat die Herzogtmer Schleswig, Holstein und Lauen-brg an Preußen und sterreich ab. Der deutsche Krieg. 1866. 127. Vorgeschichte des Krieges. Osterreich und Preußen ver-walteten die Herzogtmer zunchst gemeinsam ttt der Form des _E o it b o - Ja 8k

8. Geschichte des deutschen Volkes und Landes - S. 236

1869 - Hannover : Hahn
236 länder Holstein und Lauenburg die bloße Personalunion jetzt zu Recht erkennen. 6) Indessen wurde in Holstein, wo nur der Mannsstamm zur Succession berechtigt war, dem Dänenkönig die Huldigung verweigert. Die Mehrzahl der Bevölkerung zeigte sich vielnrehr entschlossen, den Erbprinzen Friedrich von Au gusten bürg, den zur Erbfolge in Holstein am meisten berechtigten Agnaten, als Herzog anzuerkennen und ihm als Landesherrn zu huldigen. Uebrigens hatte die Sache der Elbherzogthümer längst die lebhaf- teste Theilnahme aller Kreise des deutschen Volkes erregt; man erblickte in ihr ein hohes nationales Interesse des gesammten Deutschlands. Dieser öffentlichen Stimmung vermochte selbst der Bundestag sich nicht zu entziehen. Er beschloß am 7. Dec. 1863 eine Bundesexecution gegen Dänemark, um es zum Nachgeben zu bestimmen, und behielt sich die Entscheidung über die Successtons- frage in Holstein vor. Mit der Vollstreckung der Execution wurden Sachsen und Hannover beauftragt, deren Truppen noch vor Ende des Jahres die beiden Bundesländer Holstein und Lauen bürg besetzten. §. 118. Fortsetzung. Befreiung der Elbherzogthümer von dänischer Fremdherrschaft. 1) Dies war die Lage der Dinge, als mit Anfang des Jahres 1864 eine folgenreiche Wendung in der Politik der beiden leitenden deutschen Großmächte eintrat. Diese hatten am 14. Januar am Bunde den Antrag gestellt, daß auch Schleswig einstweilen in Besitz genommen werden solle, was jedoch von der Majorität des Bundestages (11 gegen 7 Stimmen) abgetehnt wurde. Jetzt hielten es Oe streich und Preußen ihrer Stellung und den politischen Plänen, welche die eine oder die andere dieser beiden Mächte bereits im Geheimen hegen mochte, für angemessener, fortan mit Uebergehung des Bundestages lediglich als europäische Großmächte Dänemark gegenüber zu handeln, und den holsteinischen Conflict, in den sich bereits andere Großmächte (Rußland, England, Frankreich) wieder einmischen wollten, selbstständig zur Entscheidung zu bringen. 2) Nach einer geheimen Verabredung stellten Oeftreich und Preußen an die dänische Negierung die Forderung, die neue Verfassung (vom 18. Novbr. 1863) hinsichtlich der Einverleibung des zwar nicht zum deutschen Bunde, wohl aber zu Holstein gehörigen schleswigischen Landes abzuändern. Als dies in Kopenhagen verweigert wurde, überschritten am 1. Februar 1864 preußische Truppen unter dem Prinzen Friedrich Karl und östreichische unter dem General von Gablenz die

9. Handbuch für den Unterricht in der brandenburgisch-preußischen Geschichte - S. 271

1895 - Paderborn : Schöningh
271 - und rckten in Holstein ein. Das dnische Hauptheer hatte in dem be-rhmten Danewerk^ eine feste Stellung. Es war aber auch nicht leicht, die Dnen aus ihren Verschanzungen herauszujagen. Deshalb teilten sich die verbndeten Truppen. Die sterreicher und ein Teil der Preußen gingen auf das Danewerk los, während der Hohenzollernprinz Friedrich Karl, der ein preuisches Corps allein befehligte, von Kiel aus marschierte und das Danewerk zu umgehen versuchte. Am 2. Februar kam er an den Feind bei Missnnde. Das war eine kleine Festung an der Schlei, dazu bestimmt, den Preußen den bergang zu wehren. Die preuischen Kanonen wurden aufgefahren, und die Kanoniere zielten vortrefflich. Whrend nun die Dnen dachten, sie mten hier ihre ganze Kraft zusammenziehen, weil die Preußen da der die Schlei gehen wollten, lie der Prinz bei Arnis, einige Stunden stlich, eine Brcke schlagen und fhrte seine Truppen bei Nacht der den Flu. So war er im Begriffe, den Dnen in ihrem Danewerk in den Rcken zu fallen. Diese hatten davon zeitig Kunde erhalten. Sie zogen sich zurck, indem sie viele Geschtze und Vorrte an Pulver, Kugeln und Lebensmitteln ihren Gegnern berlieen. Zuletzt setzten sie sich in den Dppeler Schanzen5 fest. b) Die Erstrmung der Dppeler Schanzen. Diese wurden am 18. April 1864 von den Preußen unter dem Prinzen Friedrich Karl erstrmt. Das war die schwerste Arbeit und die glorreichste That des ganzen Krieges. Es war Winter. Hoher Schnee bedeckte das Land. Daher hatten es die braven Truppen sehr schwer. Sie muten im Schnee waten; die Pferde konnten die Kanonen und Wagen nicht fortbringen. Da spannten sich manchmal die Soldaten vor und zogen. Und wenn sie von diesen Mrschen ermdet waren, fanden sie des Nachts nicht warme, schtzende Quartiere, sondern muten im freien Felde, ohne Feuer, ohne Speise biwakieren. Wie das daheim bekannt wurde, da ging es an ein Sammeln und Senden von warmen Kleidern und Lebensmitteln aller Art. Nun konnte es so ein Wachtposten im warmen Pelz schon aushalten. Die Dnen setzten hinter der riesigen Schutzwehr der Dppeler Schanzen den Helden-mtigen Angriffen der Preußen eine ebenso heldenmtige Verteidigung ent-gegen. Mehrere Wochen lang war die ganze Ebene zwischen den Schanzen der Dnen und dem Kriegslager der Preußen ein fortwhrender Kampf-platz. Die Dnen erffneten aus ihren Schanzen fort und fort ein heftiges Karttschen- und Granatsener. Dann brachen starke Schwrme feindlicher Schtzen aus den Schanzen hervor, und das Gefecht wurde allgemein. Zu gleicher Zeit feuerten dnische Kriegsschiffe, besonders das Panzerschiff Rolf Krake" von dem Meere ans auf die Preußen. Diese legten tiefe und breite Laufgrben au, welche gedeckte Wege zu den Schanzen bildeten. Solcher

10. Die deutsche Geschichte in der Neuzeit seit 1740 - S. 72

1898 - Paderborn [u.a.] : Schöningh
— 72 — die L-pannung zwischen den Oeiben Mächten so verschärft, daß schon damals ein seinbliches Zusammenstoßen unvermeiblich schien. Doch ronrbe die Abrechnung bnrch den bänischen Krieg, der sogar vorübergehend eine Waffenbrüberschast herbeiführte, verschoben. Der dänische Krieg (1864). König Friedrich Vii. von Dänemark starb 1863, und sein bnrch das Lonboner Protokoll von 1852 als Nachsolger bestimmter Nesse folgte ifjm als Christian Ix. aus dem Throne. Er würde dazu gebrängt, eine neue, für Dänemark mit Einschluß Schleswigs, aber mit Ausschluß von Holstein und dauenburg gegebene Verfassung zu beschwören, die eine Einverleibung Schleswigs in Dänemark bebeutete. währenb sich bieses 1852 verpflichtet hatte, die Rechte der beiben Herzogtümer Schleswig und Holstein zu achten. Zugleich machte bei* Prinz Friedrich von Augustenburg sein Erbrecht aus Schleswig und Holstein geltenb und würde sowohl in den Herzogtümern, als auch von den meisten kleinen beutfchen Staaten anerkannt. Zufolge eines Bnnbesbeschlusses rückten Bnnbestrnppen in Holstein ein, um das Recht des Augustenburgers zu schützen. An Schleswig aber hatte der Bunb fein Recht. Preußen und Österreich bagegen erklärten, an dem Londoner Vertrage festhalten zu wollen, wenn Dänemark seine damals in Bezug aus die Herzogtümer gegebenen Zusagen erfülle, und wenn Schleswig und Holstein nur durch Personalunion mit Dänemark verbunben blieben. Da Dänemark im Vertrauen aus die Hilfe des Aus-lanbe», besonbers Englanbs, sich weigerte, die Einverleibung Schleswigs zurückzunehmen, ließen Preußen und das aus Eisersucht ihm hierin solgenbe Österreich ihre verbünbeten Truppen in Schleswig einrücken, zusammen etwa 80 000 Mann. Das preußische Heer stand unter dem Prinzen Friedrich Karl, einem Neffen des Königs, das österreichische unter dem General von Gablenz. Den Oberbefehl über beibe führte der greife preußische Felbmarschall von Wrangel. Die Dänen räumten nach einigen für sie ungünstigen Gesechten, und nachdem die Preußen schon die Schlei überschritten hatten, die allzu ausgebehnte Stellung des Danewerkes und zogen sich mit der Hauptmacht aus die für uneinnehmbar geltenbe Stellung der Düppeler Schanzen auf der Halbinsel Sunbewitt, gegenüber der Insel Alsen, zurück. Die Preußen erstürmten nach längerer Belagerung unter des Prinzen Friedrich Karl die Düppeler Schanzen, 18. April. In kurzer Zeit waren alle Werke genommen und der Feind zum Rückzug nach Alsen gezwungen. Ein Waffenstillstand erfolgte, aber eine Konferenz bet*

11. Nr. 1 - S. 120

1910 - Breslau : Hirt
120 Geschichte. I ihnen verwandt war, siel ihm die Herrschaft über beide Länder zu. Es wurde jedoch bestimmt, daß Schleswig und Holstein nie geteilt und nie mit Dänemark vereinigt werden sollten. Als aber im Jahre 1863 der König von Dänemark starb, zwangen die Dünen seinen Nachfolger, Schleswig-Holstein wie eine dänische Provinz zu verwalten. Preußen und Österreich suchten Dänemark zunächst durch Verhandlungen zu bewegen, die alten Bestimmungen anzuer- kennen. Als dies aber nicf)t gelang, schritten sie zum Kriege. 1864 rückten preußische und österreichische Truppen unter dem Oberbefehl des Feldmarschalls von Wrangel in Schleswig ein. Die Dänen hatten südlich von der Stadt Schles- wig eine Reihe von Schanzen und Wüllen angelegt, die man das Danewerk nannte. Sie sahen aber, daß sie diese Befestigungen gegen die Verbündeten nicht halten konnten, und wichen in die Düppeler Schanzen zurück, die mit vielen großen Kanonen besetzt und mit Gräben und Pfahlwerk befestigt waren. Die Österreicher drangen nun nach Norden bis Jütland vor. Die Preußen aber belagerten die Düppeler Schanzen, erstürmten sie am 18. April und zwangen den Feind, über den Sund nach der Insel Alsen zu entweichen. Die Dänen brachen hinter sich die Schiffbrücke ab und glaubten, sie wären nun vor jedem Angriff sicher, weil die Preußen keine Schiffe besaßen. Prinz Friedrich Karl, der die Preußen befehligte (Bild 36), ließ jedoch heimlich eine große Anzahl Kühne zusammenbringen, setzte in dunkler Nacht nach Alsen über, eroberte die Insel und nahm viele Dänen gefangen. Ihre Kriegsschiffe kamen zu spät, um den Übergang der Preußen zu hindern. Kurz darauf wurde der Friede zu Wien geschlossen, in dem die Dänen Schles- wig-Holstein und das Herzogtum Lauen- 36. Prinz Friedrich Karl. bürg an Preußen und Österreich abtraten. 4. Ter Deutsche Krieg (1866). a) Ursa che. Österreich wollte aus Schleswig-Holsteiu einen selbständigen Staat machen. An die Spitze desselben sollte der Herzog voll Augustenburg treten, den die Bevölkerung gern: als Landesherrn haben wollte. Preußen sah es jedoch sehr ullgern, daß im Norden ein neuer Kleinstaat entstehen sollte, imb verlangte deshalb, der Herzog sollte dem Zollverein beitreten, sich im Militär-, Post- und Telegraphenwesen an Preußeil anschließen und den Kieler Hafen an Preußen abtreten. Darauf wollte indes der Herzog nicht eingehen. Schließlich brachte Bismarck zu Gast ein einen Vertrag zustmide [1865], wonach Holstein von Österreich und Schleswig voll Preußen verwaltet werdeil sollte. Österreich aber wollte seine Vorherrschaft in Deutschland sichern und begünsügte heimlich den Herzog voll Augüstenburg. Da erkannte Bismarck, daß es zunl Kriege

12. Ferdinand Hirts Neues Realienbuch für die Provinz Brandenburg - S. 122

1917 - Breslau : Hirt
122 Geschichte. I gebots neun Jahre betragen. Der Ratgeber des Königs in militärischen Dingen war der Kriegsminister von Noon (Bild 38). Da der preußische Landtag zur Ausrüstung und Unterhaltung des verstärkten Heeres nicht die nötigen Mittel be- willigte, kam der König in eine schlimme Lage. Es war ein Glück für ihn, daß ihm der kluge und mutige Ministerpräsident von Bismarck zur Seite stand, und daß sich bald Gelegenheit bot, zu beweisen, wie notwendig und zweck- mäßig die Vermehrung und Verbesserung des Heeres für Preußen gewesen war. 3. Der Deutsch-Dänische Krieg (1864). Um die Mitte des 15. Jahrhunderts starben die Herzöge von Schleswig-Holstein aus. Weil das dänische Königshaus mit ihnen verwandt war, wählten die Schleswig-Holsteiner den dänischen König zu ihrem Herzoge. Es wurde jedoch bestimmt, daß Schleswig und Holstein nie geteilt und nie mit Dänemark vereinigt werden sollten. Als aber im Jahre 1863 der König von Dänemark starb, zwangen die Dänen seinen Nachfolger, Schles- 38. Graf Noon. 39. Prinz Friedrich Karl. wig dem dänischen Staate einzuverleiben. Preußen und Österreich suchten Dänemark zunächst durch Verhandlungen zu bewegen, die alten Bestimmungen anzuerkennen. Als dies aber nicht gelang, schritten sie zum Kriege. 1864 rückten preußische und österreichische Truppen unter dem Oberbefehl des Feldmarschalls von Wrangel in Schleswig ein. Die Dänen hatten südlich von der Stadt Schles- wig eine Reihe von Schanzen und Wällen angelegt, die man das Dane werk nannte. Sie sahen aber, daß sie diese Befestigungen gegen die Verbündeten nicht halten konnten, und wichen in die Düppeler Schanzen zurück, die mit vielen großen Kanonen besetzt und mit Gräben und Pfahlwerk befestigt waren. Die Österreicher drangen nun nach Norden bis Jiitland vor. Die Preußen aber belagerten die Düppeler Schanzen, erstürmten sie am 18. April und zwangen den Feind, über den Sund nach der Insel Alsen zu entweichen. Die Dänen brachen hinter sich die Schiffbrücke ab und glaubten, sie seien nun vor jedem Angriff sicher, weil die Preußen keine Schisse besaßen. Prinz Friedrich Karl, der die Preußen befehligte (Bild 39), ließ jedoch heimlich eine große Anzahl

13. Vaterländische Geschichtsbilder - S. 196

1896 - Leipzig : Brandstetter
— 196 — C. Die Kriegsarbeit zur Wiederherstellung des deutschen Kaisertums. i. Die Befreiung Schleswig-Holsteins. 1864. 1. Ursache. Die Elbherzogtümer Schleswig und Holstein hatten früher ein eigenes Herrscherhaus und bildeten einen selbständigen Staat. Doch gehörte Holstein seit den Tagen Heinrichs und Ottos I. zum deutschen Reiche. Der Herzog war also als Herzog von Holstein deutscher Reichsfürst, als Herzog von Schleswig nicht. Als nun das alte Herzogshaus im 15. Jahrhundert ausstarb, wählten die Schleswig-Holsteiner den König von Dänemark zu ihrem Herzoge. Dieser mußte jedoch in einem Vertrage die Zusicherung geben, daß die Herzogtümer „up ewig uugedeelt" beisammen bleiben und niemals dänisch werden sollten. Seit dieser Zeit waren die Könige von Dänemark Herzöge von Schleswig-Holstein und als Herzöge von Holstein deutsche Reichsfürsten. Das blieb auch so, als 1806 das deutsche Reich aufgelöst und 1815 der deutsche Bund geschlossen wurde. Nach dem Aufstande der Schleswig-Holsteiner 1848—49 fing jedoch der König Friedrich Vii. von Dänemark von neuem an, Schleswig zu einer dänischen Provinz zu machen. Dänische Beamte, Prediger und Lehrer wurden angestellt; vor den Gerichten sollte in dänischer Sprache verhandelt, in Kirche und Schule dänisch gesprochen werden. Dänisches Militär lag über ganz Schleswig und Holstein zerstreut, während die kräftigen Söhne des Landes über das Meer in dänische Kolonieen geführt und dort festgehalten wurden. Als der König 1863 plötzlich starb, erklärte sein Nachfolger Christian Ix., ein Verwandter des Königs, wenige Tage nach seiner Thronbesteigung Schleswig als eine dänische Provinz. Damit war der alte Vertrag, daß die beiden Herzogtümer „up ewig uugedeelt" beisammen bleiben sollten, gebrochen. In den Herzogtümern selbst stieß der König auf den heftigsten Widerstand. Aber auch in allen anderen deutschen Staaten ersehnte man die Befreiung des unterdrückten Bruderstammes. Selbst der deutsche Bundestag in Frankfurt verlangte, daß die alten Rechte der Schleswig-Holsteiner nicht angetastet würden. Als der König ftch_ dessen weigerte, beschlossen die beiden Großmächte des deutscheu Bundes, Österreich und Preußen, im Dezember 1863 den Krieg gegen Dänemark. 2. Düppel. Schon im Januar 1864 rückten die Verbündeten, 45000 Mann stark, unter dem Oberbefehle des preußischen Feldmarschalls von Wrangel in Holstein ein. Die Preußen standen unter Prinz Friedrich Karl, dem Neffen Wilhelms I., die Österreicher unter General v. Ga blenz. Die Dänen stellten sich bei dem Da new er ke zur Wehr. Das war der alte Grenzwall gegen die Deutschen. Als es jedoch Preußen und Österreicher zugleich angriffen, räumten es die Dänen ohne Schwertschlag und zogen sich auf die stärkeren Düppeler Schanzen zurück. Ihre Eroberung war die schwerste Arbeit des Krieges. Sie fiel den Preußen unter Prinz Friedrich Karl zu. Die zehn Schanzen liegen auf der Halbinsel Sundewitt, der Insel Alsen gegenüber. Sie bestanden aus 6 Meter hohen Erdwällen. Vor diesen lagen 6 Meter breite und 4 Meter tiefe Gräben, in denen Reihen von spitzen Pfählen standen. Auch fanden sich vor ihnen verdeckte Gruben, auf deren Grunde spitze Pfähle angebracht waren. Mehrfache Drahtzäune umschlossen das Ganze. Die Schanzen selbst waren dicht mit Kanonen besetzt. Die Ein-

14. Grundzüge der Geographie und Geschichte für Volksschulen - S. 103

1886 - Danzig : Gruihn
— 103 — Freudenthränen. Nachdem der Kaiser auch seinen Bruder Karl und andere Verwandte umarmt hatte, huldigte ihm die ganze übrige Versammlung. Während der ganzen Feier aber donnerten die Kanonen gegen Paris. Goldene Hochzeit. Regierungs-Jubiläum. Am 11. Juni 1879 feierte Kaiser Wilhelm mit seiner Gemahlin Angusta die goldene Hochzeit, und zum Andenken an diese Feier sind von patriotisch gesinnten Männern und Frauen viele milde Stiftungen ins Leben gerufen, durch welche das Elend von Notleidenden und Unglücklichen verschiedener Art gemildert werden soll. —- Am 2. Januar 1886 war Kaiser Wilhelm 25 Jahre König von Preußen, und am Tage darauf fand im ganzen Lande eine Jubelfeier statt, an welcher jung und alt den herzlichsten Anteil nahm. 45. Der dänische Krieg. 1864. Ursache des Krieges. Die deutschen Herzogtümer Schleswig und Holstein standen seit langer Zeit unter der Regierung des Königs von Dänemark. Freilich gehörte nur Holstein zum deutscheu Bunde; aber nach dem alten Rechte der Herzogtümer sollten beide auf immer ungeteilt bleiben und nach eigenen Landesgefetzen regiert werden. Seit einiger Zeit indes versuchten die dänischen Könige, die Herzogtümer und insbesondere Schleswig als dänisches Eigentum zu behandeln und den deutschen Bewohnern derselben dänische Art und Sprache auszudringen. Ja, im Jahre 1863 hob der König von Dänemark die Verbindung der Herzogtümer mit einander auf und verleibte^ Schleswig der dänischen Monarchie ein. Da nahmen sich Preußen und Österreich der Herzogtümer an. Mitten im Winter 1864 besetzten sie Holstein, trieben dann bald die Dänen aus Schleswig hinaus und eroberten die Düppeler Schauzen. Schlacht bei Düppel. Prinz Friedrich Karl hatte die Aufgabe übernommen, die Schanzen zu erobern. Nachdem alle Vorbereitungen getroffen waren, gab der Prinz den Befehl, am 18. April morgens den Sturm auf die Schanzen auszuführen. Die preußischen Krieger hatten bereits in der Nacht die ihnen angewiesenen Stellungen eingenommen, sich auf dem Boden niedergestreckt und erwarteten das Zeichen zum Angriff. Als nun ein schmetterndes Hornsignal ertönte, brachen mit lautem Hurra und unter den kriegerischen Klängen der Musik die Sturmkolonnen im Laufschritt aus. In wenigen Minuten waren sie an den Schanzen, und bald waren dieselben erobert. Als der Kampf vorüber war, wurden die verwundeten Kameraden sowie auch die auf dem Schlachtfelde liegeudeu Feiude aufgesucht und aufgehoben. Das Gewehr vertrat die Tragbahre. Die Verwundeten brachte man ins Lazarett, wo Brüder des Rauhen Hauses, Diakonissen und Johanniterritter das Werk des barmherigen Samariters au ihnen übten. Alsen Einige Monate später wurde auch die Jusel Alseu von den Preußen erobert. Unterdes waren auch die Österreicher siegreich gewesen, und bald war selbst Jütland samt den friesischen Inseln in den Händen der Verbündeten. Dänemark mußte die Herzogtümer abtreten. Schleswig kam darauf vorläufig unter preußische, Holstein unter österreichische Verwaltung. Das Mitbesitzrecht auf Lauenburg überließ Österreich dem König Wilhelm gegen eine Eutschädiguug vou 5 Ätillionen Sjfctxf. Teilweise nach Flügge. 46. Der deutsche Krieg von 1866. Ursache des Krieges. Bald nach dem dänischen Kriege entstanden um die Verwaltung der Provinzen Schleswig-Holstein zwischen Preußen und

15. Neues Realienbuch für Schule und Haus - S. 80

1910 - Bochum : Westfäl. Verl.- und Lehrmittel-Anst.
80 riefen die Schleswig-Holsteiner den Deutschen Bund um Hilfe an. Im Februar 1864 rückten 40 000 Preußen und 25 000 Österreicher unter dem Oberbefehl des Generalfeldmarschalls Wraugel in Holstein ein. Erstürmung der Düxxeler Schanzen (18. April 1864). Die Dänen hatten sich hinter dem Danewerk, einer ans 18 Schanzen gebildeten Be- festigung bei Schleswig, festgesetzt. Die Armee des Prinzen Friedrich Karl setzte über die Schlei und drohte den Dänen in den Rücken zu fallen. Des- halb zogen sich diese in die Düppeler Schanzen zurück. Dies waren 6 in hohe Erdwälle, die mit Gräben von 6 in Breite und 4 in Tiefe umgeben waren. In den Gräben standen Reihen von spitzen Pfählen. Alle Schanzen waren mit Kanonen besetzt und durch Straßen miteinander verbunden. In langen, tiefen Laufgräben näherten sich die Preußen den Schanzen. Am 18. April sollte der Sturm auf die Schanzen stattfinden. In der Nacht erhielten die dazu bestimmten Regimenter den Befehl, in den Laufgräben Aufstellung zu nehmen. Zu gleicher Zeit eröffneten die Preußen auf die Schanzen ein furchtbares Kanonen- feuer. Um 10 Uhr verstummte der Kanonendonner. Es erscholl das Kommando: „Vorwärts zum Sturm!" Unter den Klängen des Preußenlicdes stürmten die tapferen Krieger auf die Schanzen los. Ein furchtbarer Kugelregen empfing sie. Aber unaufhaltsam drangen die Tap- feren vor. Noch sind die Palissaden zu beseitigen. Da springt Pionier Klinke vor. „Geht zur Seite," ruft er, „ich werde ein Loch machen. Herein müßt ihr, Kameraden." Dann reißt er den Pulversack von der Schulter, hängt ihn an die Palissaden und entzündet ihn. Mit einem furchtbaren Krach stie- den die Planken in die Luft. Der Weg ist frei. Aber auch Klinke liegt in sei- nem Blute. Nach dreistündiger, blutiger Arbeit weht von sämtlichen 10 Schanzen die schwarz-weiße Fahne der Sieger. Ein österreichischer General, der dem Kampfe zugeschaut hatte, rief aus: „Hut ab vor einer solchen Armee!" Ein französischer General äußerte: „Mit solchen Truppen wäre die Welt mein." Übergang nach Alfen. Friede. Die Reste des geschlagenen Heeres zogen sich aus die Insel Alsen zurück. In der Nacht vom 28. ans den 29. Juni setzten die Preußen in 160 Kähnen nach Alsen über. Nach mehrstündigem, heftigem Kampfe ergaben sich die Dänen oder flohen ans ihre Schisse. Im Frieden zu Wie n traten die Dänen Schleswig-Holstein nebst Lauen- burg an Preußen und Österreich ab. Der Deutsche lirieg (1866). Veranlassung. Anfänglich wurden die beiden Herzogtümer Schleswig- Holstein von Preußen und Österreich gemeinschaftlich verwaltet. Deutsche Klein- staaten, die auf Preußen neidisch waren, wollten aus den Herzogtümern einen selbständigen Staat machen und an die Spitze desselben den Herzog Friedrich von Augnstenbnrg, den Vater unserer Kaiserin, stellen. Österreich billigte den Vorschlag. Preußen dagegen wollte nur dann zustimmen, wenn der Herzog sein Heer der preußischen Armee einverleibe. Da der Herzog darauf nicht ein-

16. Bilder aus der Geschichte für evangelische Volksschulen - S. 111

1895 - Elberfeld : Wülfing
Iii Dnemark, welcher zugleich Herzog der deutschen Lnder Lauenburg und Schleswig - Holstein gewesen, war gestorben. Er hatte schon versucht, die deutsche Sprache in diesen Lndern zu unterdrcken. Sein Nachfolger wollte das fast ganze deutsche Schleswig mit Gewalt zu einer dnischen Provinz machen. Das durfte Deutschland nicht geschehen lassen. König Wilhelm erklrte gemeinsam mit dem Kaiser von sterreich den Dnen den Krieg. Das geschah Ende 1863. # b. Schleswig - Holsteins Befreiung. Mitten im Winter rckten die Preußen und sterreicher, erstere unter dem Prinzen Friedrich Karl, in Holstein ein, welches von den Dnen gerumt war. Diese hatten sich nach Schleswig zurckgezogen. Als die Preußen und sterreicher ihnen dahin folgten, wichen die Dnen mit ihrer Hauptmacht in die stark befestigten Dppeler Schanzen zurck. Dieselben lagen auf Hgeln, der Insel Alsen gegenber. Ihre Eroberung war die schwerste Arbeit des Krieges und fiel dem preuischen Heere unter dem Prinzen Friedrich Karl zu. Sie wurden zuerst mit schweren Geschtzen beschossen und dann am 18. April 1864 trotz tapferer Gegenwehr der Dnen erstrmt. Die Besatzungen wurden teils berwltigt, teils zur Flucht nach der nahen Insel Alsen gezwungen. Auch letztere wurde am 29. Juni von den Preußen, die in Khnen hinberfuhren, erobert. Damit war den Dnen ihr letztes Bollwerk auf deutschem Boden entrissen. Die sterreicher hatten unterdes in Gemeinschaft mit einem preufsischen Corps ganz Jtland erobert. Nachdem der Krieg ein halbes Jahr gedauert hatte, war der dnische Trotz gebrochen. Im Wiener Frieden trat der König von Dnemark die Herzogtmer Schleswig und Holstein nebst Lauenburg an Preußen und sterreich ab. Das war ein schner Gewinn nach ruhmvollem Kampfe. Schleswig - Holstein war von fremdem Joche befreit und fr Deutschland gewonnen. 4. Der preufsisch-sterreicmsche Krieg 1866. a. Die Ursachen des Krieges. Preußen und sterreich hatten gemeinsam die Elbherzogtmer von der dnischen Herrschaft befreit. Die bisherigen Bundesgenossen konnten sich aber nicht darber einigen, was weiter mit diesen Lndern geschehen sollte. sterreich wnschte den Prinzen von Augustenburg als Herzog einzusetzen, Preußen aber wollte das nur unter der Bedingung zugeben, dafs die schles- A \

17. Die brandenburgisch-preußische Geschichte in tabellarischer Übersicht - S. 50

1896 - Breslau : Hirt
50 Die Könige aus dem Hause Hohenzollern. 1459. Adolf Viii., der Letzte der Rendsburger Linie des Hauses Schauenburg (siehe ml), stirbt in Schleswig. Die Stände von Schleswig und Holstein wählen Christian von Dänemark aus dem Hause Oldenburg: aber „ov ewia ungedeelt!" 1460. U 1474. Holstein wird ein Herzogtum. 1500. Die Dänen werden von den Ditmarschen bei Hemmingstedt geschlagen. -Jsebrand. Die tapfere Telse. 1523. Beginn der Herrschaft der jüngeren Gottorper Linie des Hauses Oldenburg mit Friedrich. 1542. Einführung der Reformation mit Zustimmung der Stände. Bugenhagen. 1559. Schlacht bei Heide. Niederlage der Ditmarschen. 1773. Die Gottorper Herzöge überlassen ihr Recht an Schleswig-Holstein der Sonderburger Linie. 1805. Friedrich Iv. hebt die Leibeigenschaft auf. 1831. Einführung der Provinzialstände. 1846. „Offener Brief." König Christian Vin. will Schleswig - Holstein mit Dänemark zu einem Gesamtstaate verbinden. 1848 1850. Ausstand der Schleswig-Holsteiner. 1863, 15. Nov. (Siehe Seite 49!) 1864, den 1. Februar. Die Verbündeten, Preußen unter Prinz Friedrich Karl und Österreicher unter Gablenz, überschreiten die Grenze von Schleswig. — den 2. Febr. Gefecht bei Missunde — Preußen. — den 3. Febr. Gefecht bei Ober-Selk — Österreicher. — den 5. Febr. Die Dänen räumen das Dannewerk. — den 6. Febr. Übergang bei Arnis über die Schlei — Preußen. — — Gefecht bei Översee — Österreicher. — den 17. März. Seegefecht bei Rügen — Preußische Flottille. — den 18. April. Erstürmung der Düppeler Schanzen. — Preußen unter Prinz Friedrich Karl. den 9. Mai. Seegefecht bei Helgoland — Preußisch-österreichische Flottenabteilung ; Tegethoff. — den 29. Juni. Übergang über den Alsenfund und Eroberung der Insel Alfen. Herwarth von Bittenfeld. den 10.—14. Juli. Die Preußen und Österreicher überschreiten den Limfjord. — den 13.—19. Juli. Die Besetzung der friesischen Inseln. Die dänische Flottille unter Hammer muß sich ergeben. — den 30. Oktober. Der Friede zu Wien: Christian Ix. tritt ohne Vorbehalt die Herzogtümer Schleswig, Holstein und Lauenburg an Österreich und Preußen ab. 1865. Die preußischen Forderungen bezüglich der Elbherzogtümer (Kieler und Eckernsörder Hafen, Militärkonvention, Post und Telegraphenwesen) werden abgelehnt.

18. Geschichte für die Mittelstufe - S. 42

1913 - Breslau : Hirt
42 B. Brandenburgisch-preußische Geschichte. 5. Der Dänische Krieg 1864. a) Zum Kampfe um ein deutsches Land. Der erste Krieg wurde int Jahre 1864 gegen Dänemark geführt. Die deutschen Herzogtümer Schleswig und Holstein zwischen der Nord- und Ostsee wurden von dem Könige von Dänemark regiert; doch bildeten sie einen eigenen Staat. Nun unterdrückten aber die Dänen die deutsche Sprache und wollten das Land sogar zu einer dänischen Provinz machen und dadurch ganz vom deutschen Vaterlande trennen. Da sandten die Preußen und Österreicher unter dem Oberbefehle des preußischen Feldmarschalls Wrangeltruppen gegen die Dänen. b) Nach Düppel und Alfen. Nachdem die Feinde in mehreren Gefechten besiegt waren, zogen sie sich hinter die Düppeler Schanzen zurück, eine Reihe sehr starker Befestigungen mit Erdwällen und Palisaden. Sie wurden aber am 18. April 1864 unter der Führung des Prinzen Friedrich Karl, eines Neffen des Königs, von den tapferen Preußen erstürmt. Die Dänen zogen sich auf die Insel Alsen zurück. Doch auch nach hier setzten die Preußen auf Kähnen über und besiegten die Feinde. Die Österreicher hatten unterdessen in Gemein- schaft mit einem Teile der preußischen Truppen die ganze Halbinsel Jütland erobert. Da mußten die Dänen Frieden schließen und Schleswig-Holstein an Preußen und Österreich abtreten. 6. Der Deutsche Krieg 1866. a) Streit zwischen deutschen Brüdern. Bald bekamen Preußen und Österreich Streit darüber, wer Schleswig-Holstein erhalten sollte. Anfangs führten sie gemeinsam die Regierung. Dann wurde abgemacht, daß Preußen das Land Schleswig, Österreich aber Holstein erhalten sollte. Doch Österreichs Plan war, aus dem ganzen Gebiete einen neuen Kleinstaat mit einem besonderen Fürsten zu machen. Da Preußen dazu nicht ja sagen wollte, kam es zum Kriege zwischen Österreich und Preußen. Das war im Jahre 1866. Da hier Deutsche gegen Deutsche kämpften, wird der Krieg der Deutsche Krieg genannt. b) Preußens Siege. Zn Österreich hielten alle größeren Staaten Deutschlands, nur wenige kleinere hielten zu Preußen. Die hannoverschen Truppen wollten nach Süden ziehen und sich mit den Bayern vereinigen. Sie wurden aber bei Langensalza angegriffen und mußten die Waffen strecken. In Böhmen standen die Österreicher, mit denen sich die Sachsen bereinigten. In drei Heeren rückten die Preußen gegen Böhmen vor, rechts von Dresden her die Elbarmee, in der Mitte die I. Armee unter Prinz Friedrich Karl und links

19. Geschichte für die Mittelstufe - S. 42

1913 - Breslau : Hirt
42 B. Brandenburgisch-preußische Geschichte. 5. Der Dänische Krieg 1864. a) Zum Kampfe um ein deutsches Land. Der erste Krieg wurde im Jahre 1864 gegen Dänemark geführt. Die deutschen Herzogtümer Schleswig und Holstein zwischen der Nord- und Ostsee wurden von dem Könige von Dänemark regiert; doch bildeten sie einen eigenen Staat. Nun unterdrückten aber die Dänen die deutsche Sprache und wollten das Land sogar zu einer dänischen Provinz machen nud dadurch ganz vom deutschen Vaterlande trennen. Da sandten die Preußen und Österreicher unter dem Oberbefehle des preußischen Feldmarschalls Wrangeltruppen gegen die Dänen. b) Nach Düppel und Alseu. Nachdem die Feinde in mehreren Gefechten besiegt waren, zogen sie sich hinter die Düppeler Schanzen zurück, eine Reihe sehr starker Befestigungen mit Erdwällen und Palisaden. Sie wurden aber am 18. April 1864 unter der Führung des Prinzen Friedrich Karl, eines Neffen des Königs, von den tapferen Preußen erstürmt. Die Dänen zogen sich ans die Insel Alsen zurück. Doch auch nach hier setzten die Preußen aus Kähnen über und besiegten die Feinde. Die Österreicher hatten unterdessen in Gemeinschaft mit einem Teile der preußischen Truppen die ganze Halbinsel Jütland erobert. Da mußten die Dänen Frieden schließen und Schleswig-Holstein an Preußen und Österreich abtreten. 6. Der Deutsche Krieg 1866. a) Streit zwischen deutschen Brüdern. Bald bekamen Preußen und Österreich Streit darüber, wer Schleswig-Holstein erhalten sollte. Anfangs führten sie gemeinsam die Regierung. Daun wurde abgemacht, daß Preußen das Land Schleswig, Österreich aber Holstein erhalten sollte. Doch Österreichs Plan war, aus dem ganzen Gebiete einen neuen Kleinstaat mit einem besonderen Fürsten zu machen. Da Preußen dazu nicht ja sagen wollte, kam es zum Kriege zwischen Österreich und Preußen. Das war im Jahre 1866. Da hier Deutsche gegen Deutsche kämpften, wird der Krieg der Deutsche Krieg genannt. b) Preußens Siege. Zu Österreich hielten alle größeren Staaten Deutsch-lands, nur wenige kleinere hielten zu Preußen. Die hannoverschen Truppen wollten nach Süden ziehen und sich mit den Bayern vereinigen. Sie wurden aber bei Langensalza angegriffen und mußten die Waffen strecken. In Böhmen standen die Österreicher, mit denen sich die Sachsen vereinigten. In drei Heeren rückten die Preußen gegen Böhmen vor, rechts von Dresden her die Elbarmee, in der Mitte die I. Armee unter Prinz Friedrich Karl und links Graf Roon.

20. Deutsche Geschichte für Schule und Haus - S. 151

1898 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 151 — von Preußen. Einundzwanzig Jahre später starb sein Bruder, und Wilhelm wurde König. In der Schloßkirche zu Königsberg setzte er sich am 18 Oktober 1861 die Krone auf. Als er aus dem Gottes-Hause trat und dem Volke sichtbar wurde, brach die Menge in jubelndes Hurra aus, worauf der König sein Zepter dreimal gegen das Volk neigte. Im Schlosse empfing er die Glückwünsche und sprach: „Die Krone kommt mir von Gott; in Demut habeich sie aus senken Händen empfangen". Bald nach der Thronbesteigung griff König ^tlhelnt das Werk der Wiedervereinigung Deutschlands an und hat es in drer großen Kriegen und einer Menge Friedensthaten vollendet. 119. Der Krieg gegen Dänemark. 1864. 1 Die deutschen Herzogtümer Schleswig und Holstein standen seit langer Zeit unter der Regierung des Königs von Dänemark. Freilich gehörte nur Holstein zum Deutschen Bunde; aber nach dem Rechte der Herzogtümer sollten beide auf ewig ungeteilt bleiben und nach eigenen Landesgesetzen regiert werden. Die dänischen Könige versuchten indes, die Herzogtümer und insbesondere Schleswig als dänisches Eigentum zu behandeln und den deutschen Bewohnern desselben^ dänische Art und Sprache aufzudringen. Ganz Deutschland war darüber empört und sah die nationale Ehre angegriffen. Preußen und Ostreich nahmen sich der Herzogtümer an. Mitten im Winter 1864 besetzten sie Holstein und trieben die Dänen bald auch aus Schleswig. Die bedächtig vorbereitete und dann mit einem einzigen Schlage ausgeführte Eroberung der Düppeler Schanzen war die herrlichste Ehrenthat der preußischen Waffen in diesem Kriege. 2. Gegenüber der Insel Alfen, an der Ostspitze des Sundewrtts, erhebt sich eine Hügelkette, die bis 70 Meter hoch emporsteigt; diese war von den Dänen sehr geschickt befestigt worden. Zehn Schanzen krönten sie. Um die Annäherung der Angreifenden zu erschweren, waren verschiedene Hindernisse angebracht: Fußangeln, Eggen, die ihre Spitzen nach oben kehrten, Gruben und Pallisaden, an deren Kopfenden sich haarfcharf geschliffene Schwerter kreuzten. Vor diesen Hindernissen war ein starker Drahtzaun. Auch die gegenüberliegende Insel Alsen war mit Schanzwerken versehen, und da sie nur durch einen schmalen Sund vom Festlande getrennt ist, so diente sie der Verteidigung der Düppeler Schanzen zum Stützpunkte. Prinz Friedrich Karl von Preußen hatte die Aufgabe übernommen, die Schanzen zu erobern. Nachdem alle Vorbereitungen getroffen waren, gab der Prinz den Befehl, am 18. April morgens 10 Uhr den Sturm auf die Schanzen auszuführen. 3. Die Krieger hatten bereits in der Nacht die ihnen angewiesenen Stellungen eingenommen und erwarteten gespannt und begierig das Zeichen zum Angriffe. Da, horch! vom Spitzberge her, auf welchem der Prinz mit feinem Stabe hält, ertönt ein schmetterndes Hornsignal! Im