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1. Geschichts-Kursus für die oberen und mittleren Klassen höherer Lehranstalten und zum Selbstunterricht - S. 137

1890 - Leipzig : Reichardt
137 17421745 Karl Yii. (von Bayern) rmischer Kaiser. Am Tage seiner Krnung in Frankfurt wurde seine Haupt-stadt Mnchen von den sterreichern erobert. Uber-Haupt wandte sich sein Glck, als die bedrngte Maria Theresia von den begeisterten Ungarn und England krf-tige Hilfe erhielt. Friedrich wurde jetzt fr die Erhaltung Schlesiens besorgt und kam dem Angriffe durch einen pltzlichen Einfall in Bhmen zuvor. 17441745 Der zweite schleiche Krieg. Friedrich erffnete denselben unter dem Vorwande, als Reichsfrst die verletzte Wrde des Kaisers zu schtzen. Prag wird mit Sturm genommen (Septbr. 1744), doch kann sich Friedrich in Bhmen nicht halten. Die Oster-reicher dringen sogar in Oberschlesien ein, woraus sie der alte Dessauer zwar verdrngt, doch verbndet sich sterreich mit England, Holland und Sachsen gegen Preußen. 1745 Schlachten bei Hohensriedberg, bei Soor und bei Kesselsdorf. Friedrich im Frhling selbst nach Schlesien. Haupt-quartier in K a m e n z, die Kroaten, die Verkleidung als Mnch. Am 4. Juni sterreicher und Sachsen bei Hohenfried berg (Striegau) besiegt. Darauf vom Erzherzog Karl v. Lothringen bei Soor angegriffen, blieb Friedrich ebenfalls Sieger. Leopold v. Dessau schlgt am 15. Dezbr. die Sachsen bei Kesselsdors. Am Weihnachtstage Friede zu Dresden, in welchem der Breslauer Friede besttigt wird, wogegen Friedrich, da Karl Vii. gestorben war, den Gemahl der Maria Theresia als Kaiser anerkennt1). 17451765 Kaiser Franz I. Frankreich und Spanien setzen den sterreichischen Erb-folge krieg noch fort, während dessen die Franzosen unter dem Marschall Moritz von Sachsen2) in den Niederlanden siegreich sind. 1748 Der Friede zu Aachen beendet den sterreichischen Erbfolgekrieg. Maria Theresia behauptet im ganzen das Erbe ihres Vaters. 17561763 Der dritte schleiche oder der siebenjhrige Krieg. Maria Theresia kann den Verlust Schlesiens nicht verschmerzen. Sie schliet ein geheimes Bndnis mit Triumphierender Einzug in Berlin. Friedrich will von nun an in Frieden regieren. 2) Sohn König Augusts des Starken, ebenfalls von groer Krperkraft.

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1. Teil 3 - S. 112

1889 - Hannover : Helwing
112 Friedrich der Große. schrieb der französische Minister, Kardinal Fleury, an Friedrich. Er war es in der That; vorläufig 'aber wollte er abwarten und keinem helfen. Er richtete die Verwaltung Schlesiens eben so ein, wie die der übrigen Provinzen und suchte mit väterlicher Fürsorge die neue Provinz zu heben. Sein Heer vermehrte er um 18 000 Mann, er verstärkte die Festungen und füllte den Kriegsschatz wieder. Maria Theresia führte unterdes den Krieg mit Glück weiter. Die Franzosen wurden aus Böhmen „verdrängt, Maria Theresia nahm von Bayern förmlich Besitz; Ostreicher, Hannoveraner und Engländer schlugen die Franzosen und Bayern bei Dettingen unweit'hanau und drangen ins Elsaß ein; auch in Italien schlugen sie ihre Gegner aus dem Felde. Welche Freude für Maria Theresia! Aber mit der Freude erneuerte sich auch der Schmerz um den Verlust Schlesiens und der Ärger, von dem Könige eines kleinen Landes besiegt zu sein. „Ihr „Schmerz," schrieb der englische Gesandte in Wien, „ist sehr groß. Alle Übel erscheinen ihr gering gegen die Abtretung Schlesiens. Sie vergißt die Königin und bricht wie ein Weib in Thränen aus, wenn sie einen Schlesier sieht." In einem Briefe des Königs von England an Maria Theresia, der in Friedrichs Hände geriet, hieß es bedeutungsvoll: „Was leicht gewonnen ward, ist auch leicht wiederzugewinnen." Maria Theresia schloß mit England, Holland und Sardinien ein Bündnis; auch Sachsen ward für diesen Bund gewonnen. Sie hoffte als Ersatz für Schlesien Bayern zu erlangen; Friedrich aber fürchtete, daß danach das Schwert der Feinde sich gegen ihn wenden werde. Deshalb schloß er von neuem ein Bündnis mit Frankreich und fiel mit 80 000 Mann „kaiserlicher Hilfsvölker" in Böhmen ein, indem er erklärte, er könne es als Kurfürst nicht mit ansehen, wie der erwählte deutsche Kaiser von Östreich so mißachtet und bedrängt werde. Gleichzeitig drangen die Franzosen wieder vom Rhein her vor. 1744 Damit begann der zweite schlesische Krieg. Die Preußen nahmen Prag mit Sturm und drangen weit nach Süden vor. Aber die feindliche katholische Bevölkerung verbrannte alle Vorräte; deshalb wurde ein großer Teil der Truppen durch Mangel aufgerieben, die anderen kehrten nach Schlesien zurück. So endete das Jahr 1744 für Friedrich ziemlich ungünstig. 1745 Zu Anfang des Jahres 1745 erneuerten Östreich, Sachsen, Holland und England den Bund gegen Frankreich und Preußen; gleichzeitig starb Karl Vh., und sein Sohn Max Joses vertrug sich mit Maria Theresia dahin, daß diese ihm Bayern zurückgab, er aber allen Ansprüchen auf Östreich entsagte. Friedrichs Lage würde noch ungünstiger, als es Maria Theresia gelang, auch die Kaiserin Elisabeth von Rußland auf ihre Seite zu ztehert! Friedrich verzagte indes nicht, obwohl seine Feinde schon damit beschäftigt waren, feine Länder — wenn auch vorläufig nur auf dem Papier — unter sich zu verteilen. Im März begab sich der König zur Armee. „Ich arbeite Tag und Nacht," schrieb er aus dem Kriegslager, „um unsere Lage zu verbessern. Die Soldaten werden ihre Pflicht thun, und es ist keiner unter uns, der sich nicht lieber das Rückgrat brechen ließe, als einen Fußbreit Erde abzutreten." Er beschloß, nicht wieder in Böhmen einzudringen, sondern den Feind in Schlesien zu

2. Handbuch für den Unterricht in der brandenburgisch-preußischen Geschichte - S. 89

1895 - Paderborn : Schöningh
89 C. Per zweite schleiche Krieg. (17441745.) 1. Ausbruch desselben. Der erste schleiche Krieg hatte fr Preußen einen glcklichen Verlauf. Bald jedoch mute Friedrich zeigen, da er auch imstande sei, das Gewonnene zu behaupten. Nach dem Breslauer Frieden konnte Maria Theresia ihre ganze Kraft gegen die brigen Feinde ver-wenden. Die Bayern und die von diesen zu Hilfe gerufenen Franzosen wurden von den sterreichern berall geschlagen, und der bayrische Kurfürst mute sein eigenes Land verlassen, das nun die sterreicher besetzten. Dann schlo Maria Theresia mit Sachsen und England ein Bndnis. Bei der wachsenden Macht sterreichs mute Friedrich frchten, da ihm Schlesien gewaltsam von Maria Theresia wieder entrissen werde; denn immer schmerzlicher empfand dieselbe den Verlust des Herzogtums, das sie nur mit schwerem Herzen abgetreten hatte. Der englische Gesandte an ihrem Hofe schrieb der sie: Alle bel scheinen ihr gering gegen die Abtretung Schlesiens. Sie vergit, da sie eine Knigin ist, und bricht wie ein Weib in Thrnen aus, wenn sie einen Schleper sieht." Der König von England hatte sie mit den Worten getrstet: Was leicht gewonnen ist, das kann auch leicht wieder herausgegeben werden." Als Maria Theresia die Absicht merken lie, da sie Schlesien wieder zurckerobern wolle, kam ihr Friedrich zuvor und begann den zweiten schleichen Krieg; denn er war entschlossen, eher die andern zu berraschen, als sich berraschen zu lassen. 2. Einzug in Bhmen. Da er dem vertriebenen Kurfrsten von Bayern bei dessen Wahl zum deutschen Kaiser seine Stimme gegeben, mute er ihn auch jetzt gegen Maria Theresia untersttzen. Er rckte daher mit seiner Armee, die er kaiserliche Hilfsvlker" nannte, in Bhmen ein, während die sterreicher Schlesien besetzten. Es gelang ihm zwar, Prag zu erobern, sonst aber ging es ihm in Bhmen sehr schlecht.1 Durch Huuger und die Feinde, welche ihn hart bedrngten, gentigt, mute er sich bald nach Schlesien zurckziehend 3. Hohenfriedberg. Hier griff er die sterreicher bei Hohen-friedberg am 4. Juni 1745 an und erfocht der dieselben einen glnzenden Sieg. Die Feinde muten Schlesien rumen, und Friedrich drang abermals in Bhmen ein. 4. Kesselsdorf. Selbst jetzt war die Kaiserin noch nicht zum Frieden geneigt. Deshalb mute auch der alte Dessauer noch einen Beweis seiner Tapferkeit geben. Derselbe stand in Sachsen und traf die Feinde bei Kesselsdorf. Diese, die verbndeten sterreicher und Sachsen, hatten die von Eis und Schnee bedeckten Hhen bei Kesselsdorf inne. Es schien

3. Preußisch-deutsche Geschichte vom Jahrhundert Friedrichs des Großen bis zur Gegenwart - S. 24

1907 - Leipzig : Brandstetter
24 Getreide billig an die Armen verkaufen, auch Geld unter sie verteilen, und löste die Truppe der „langen Kerls" auf, weil sie ihm zu teuer waren. Bei dem Begräbnis seines Vaters erschienen sie zum letzten Male. Durch solche Maß- nahmen gewann er sofort die Liebe und Verehrung seines Volkes in reichstem Maße. Bald aber sollten ihn seine Untertanen auch als Kriegshelden kennen lernen. Im Oktober 1740 starb Kaiser Karl Vi., ohne einen Sohn als Erben zu hinterlassen. Doch hatte er schon zu Lebzeiten dafür gesorgt, daß seine Tochter Maria Theresia nach seinem Tode die Herrschaft über alle seine Länder (Österreich, Böhmen, Mähren, Schlesien, Ungarn, Siebenbürgen usw.) erhielt. Fast alle Staaten hatten diesem Plane des Kaisers zugestimmt. Gleichwohl fingen nach seinem Tode Österreichs Feinde an, sich zu regen. Be- sonders meinte der Kurfürst von Bayern als männlicher Nachkomme einer österreichischen Prinzessin nähere Ansprüche auf Österreich zu haben. Er rückte daher in Böhmen und Österreich ein. Mit ihm hatten sich Frankreich, Spanien und Sachsen verbunden. Frankreich wollte die Zertrümmerung der habsbnrgischen Macht; Spanien strebte nach Besitzungen in Italien und Sachsen nach solchen in Böhmen, Mähren und Schlesien. Dadurch entbrannte der Österreichische Erb folge krieg, der mit einigen Unterbrechungen von 1740—1748 gedauert hat. Als Friedrich Ii. die junge Königin Maria Theresia — sie war damals 23 Jahre alt — so von allen Seiten umdrängt sah, glaubte er, auch für ihn sei jetzt der günstige Augenblick gekommen, die alten Erbansprüche seines Hauses auf Schlesien zu erneuern. Und so begann er den Krieg.*) b) Die Besetzung Schlesiens. Als Friedrich im Oktober 1740 die Kunde von dem Tode Kaiser Karls Vi. erhielt, schüttelte er gewaltsam die Krankheit ab, die ihn gerade ans Bett gefesselt hielt. Er wollte keine Zer- trümmerung der österreichischen Macht, er wollte nur sein gutes Recht. Des- halb brach er in aller Stille mit einem Heere von 30000 Mann in Schlesien ein, um sich schnell des ganzen Landes zu bemächtigen und dadurch desto sicherer Maria Theresia zur Abtretung desselben zu bestimmen. Er schrieb damals nach Berlin: „Ich will untergehen oder Ehre von dieser Unternehmung haben. Ich werde nicht wieder nach Berlin kommen, ohne mich des Blutes würdig gemacht zu haben, ans dem ich stamme." Den erschrockenen Bewohnern Schlesiens ließ er ankündigen, daß er nicht als Feind komme, sondern sich mit der Königin Maria Theresia in Güte zu verständigen gedenke. Und wirklich rückten seine Truppen auch in der größten Ordnung ein. Bei schweren Strafen *) Von jetzt ab fallen die am Ende eines jeden Abschnitts aufzustellenden Auf- gaben der Raumersparnis wegen weg, da sie aus den fettgedruckten Überschriften leicht zu formulieren sind.

4. Geschichtsbilder für evangelische Volksschulen - S. 68

1892 - Gütersloh : Bertelsmann
68 Regierungsantritt. Als Friedrich nach dem Tode seines Vaters im Jahre 1740 den preußischen Thron bestieg, gab er sich sogleich mit Eifer den Regierungsgeschäften hin. Sein Grundsatz war: „Ich bin der erste Diener des Staates." Das Heer vergrößerte er um mehrere Regimenter. — Im Jahre 1740 war durch die Kälte des vorhergegangenen Winters das Getreide erfroren, so daß eine große Teurung entstand. Friedrich ließ die Kornhäuser öffnen und das Getreide billig verkaufen oder an die Armen unentgeltlich verabreichen. 34. Die drei schlesischen Kriege. Ter erste schlesische Krieg. 1740- 1742. Im Jahre 1740 starb der Kaiser Karl Vi. und hinterließ seine Länder seiner Tochter Maria Theresia. Aber sogar ihre nächsten Verwandten wollten sie nicht als Kaiserin anerkennen, weil sie selbst den verstorbenen Kaiser zu beerben gedachten. Da hielt Friedrich die Zeit für gekommen, die Rechte Preußens an Schlesien geltend zu machen. ( S. 60 u. 63.) Er forderte Maria Theresia auf, ihm fein rechtmäßiges Eigentum herauszugeben, dann wolle er sie als Kaiserin anerkennen und ihr Beistand leisten gegen ihre Feinde. Da Maria Theresia diese Forderung zurückwies, rückte Friedrich mit seinem wohlgerüsteten Heere in Schlesien ein und nahm es in Besitz. Nachdem er das östreichische Heer, das ihm Maria Theresia entgegensandte, in zwei siegreichen Schlachten geschlagen hatte, schloß Maria Theresia Frieden und trat Schlesien an Preußen ab. Der zweite schlesische Krieg. 1744—1745. Maria Theresia schloß heimlich mit Sachsen und England ein Bündnis, um Friedrich die Provinz Schlesien wieder abzunehmen. Da rückte Friedrich im Jahre 1744 in Böhmen ein und eroberte Prag. Im folgenden Jahre besiegte er die östreichischen Heere in drei Schlachten. Da schloß Maria Theresia abermals Frieden, in welchem Friedrich den Gemahl der Maria Theresia als Kaiser anerkannte. * Der dritte schlesische oder siebenjährige Krieg. 1756— 1763. Maria Theresia konnte das schöne Schlesien nicht vergessen, und sie schloß abermals im Geheimen ein Bündnis mit Frankreich, Sachsen, Rußland und Schweden. Diese fünf Mächt« beabsichtigten, Friedrich wieder zum Markgrafen von Brandenburg zu erniedrigen und feine übrigen Länder unter sich zu verteilen. Im Jahre 1757 wollte man über Preußen herfallen.

5. Die deutsche Geschichte in der Neuzeit seit 1740 - S. 6

1898 - Paderborn [u.a.] : Schöningh
König Georg Ii. von England, der Verbündete Österreichs, stellte sich selbst an die Spitze eines Heeres, der sogenannten pragmatischen Armee, besiegte die Franzosen am Main und trieb sie über den Rhein zurück (1743). Zugleich griff eine englische Flotte die auswärtigen Besitzungen der Franzosen an. Vergeblich machte Frankreich jetzt Friedensvorschläge. Die Fortschritte Österreichs ließen Friedrich den Großen wiederum für den Besitz Schlesiens, dieses kaum eroberten Landes, fürchten, zumal da er glaubte, daß ein Bündnis, das Maria Theresia mit mehrern Staaten wie England, Holland, Sardinien geschlossen hatte, auch gegen ihn gerichtet sei. Er trat deshalb wieder in Verbindung mit Frankreich und ließ in Wien erklären, daß er sich als Kurfürst verpflichtet fühle, zum Schutze des Kaisers einzutreten, und deshalb demselben einen Teil seiner Truppen zu Hilfe sende. Die Zwischenzeit hatte er benützt, um sein Heer in guten Kriegszustand zu setzen und besonders die Reiterei zu vermehren und besser auszubilden. Während Frankreich in den österreichischen Niederlanden und am Oberrhein den Kamps eröffnete, rückten im Jahre 1744 80000 Mann Preußen, als „kaiserliche Hilfsvölker" bezeichnet, in drei Kolonnen in das fast unbesetzte Böhmen ein, vereinigten sich dort und nahmen Prag. Maria Theresia rief den Prinzen Karl von Lothringen vom Rhein zurück. Die Ungarn rüsteten aufs neue ein großes Heer aus. Friedrich wurde bald durch die feindlichen Truppen in Böhmen arg bedrängt, dazu gesellte sich Mangel an Lebensrnitteln. Da die Österreicher von der obern Oder her Oberschlesien und die Grafschaft Glatz wiedergenommen hatten, ging er nach Schlesien zurück. Im nächsten . Jahre wurde seine Lage noch bedenklicher. Zu Ansang des Jahres starb Kaiser Karl Vii., und sein Sohn, der Kurfürst Maximilian Joseph von Bayern, entsagte im Frieden von Füssen (am Lech) 1745 gegen Rückgabe Bayerns allen Ansprüchen aus die österreichische Monarchie und versprach, dem Gemahl der Maria Theresia seine Kurstimme zu geben. Maria Theresia brachte ein Bündnis gegen Preußen zu stände, es wurde schon in einem Vertrage zwischen Österreich und Sachsen das noch gar nicht eroberte preußische Gebiet verteilt. Zu Beginn des nächsten Frühjahrs begab sich Friedrich selbst nach Schlesien, wo sich während des Winters die Österreicher und Sachsen festgesetzt hatten. Er siegte am 4. Juni 1745 bei Hohenfriedeberg (unweit Striegau) über ein unter Karl von Lothringen vorrückendes österreichisches und sächsisches Heer. Zuerst wurden die Sachsen bei Tagesanbruch angegriffen und

6. Teil 3 - S. 25

1893 - Leipzig : Brandstetter
— 25 — 2. Maria Theresia. Alles, was wir von ihr hören, gefällt uns. Auch sie will das von ihren Vätern Ererbte festhalten. Sie zeigt Liebe zum Vater lande, Mut und Entschlossenheit in der Gesahr, Standhaftigkeit und Ausdauer im Unglück, edlen Stolz in der Zeit tiefster Demütigung, tiefen Schmerz über das Verlorene, Nnbeugsamkeit in allen ihren Entschlüssen. Doch fehlt ihr die Nachgiebigkeit zur rechten Zeit, sie hätte dadurch sich und ihrem Lande manches Leid erspart. Iii. Verknüpfung. 1. Der erste und zweite schlesische Krieg. a) Ursache. Dort die Geltendmachung ererbter Rechte, hier ein Zuvorkommen des feindlichen Angriffs und ein Schützen des Erworbenen; in beiden Fällen Angriffskrieg, der zweite jedoch ein solcher zum Schutze des bedrohten Vaterlandes. b) Verlauf. In beiden Kriegen ein stetiger Sieg in der offenen Feldschlacht, nur ein vorübergehendes Zurückweichen entweder vor der Übermacht oder aus Maugel und Not. In beiden werden besonders Schlesien, Böhmen und Mähren, in letzterem auch Sachsen, also feindliche Länder heimgesucht. In beiden sind die Feinde Friedrichs dieselben, nämlich Maria Theresia; im letzten auch die Sachsen. In beiden stehen ihm dieselben Bundesgenossen zur Seite, nämlich Bayern und Franzosen, während Sachsen im ersten als Freund, im zweiten als Feind erscheint. Zu Anfang beider Kriege besetzt Friedrich feindliches Land: im ersten Schlesien, im zweiten Böhmen. Im Verlauf beider muß er sich aus dem feindlichen Lande zurückziehen: im ersten aus Mähren nach Böhmen, im zweiten aus Böhmen nach Schlesien. In beiden Kriegen wird die erste Schlacht — Mollwitz, Hohenfriedberg — auf schlesischem Boden, die zweite — Czaslau, Sorr — in Böhmen geschlagen. In beiden bietet Friedrich nach glänzenden Siegen seiner Feindin den Frieden an. c) Erfolg. Er ist in beiden Kriegen derselbe: Erwerbung Schlesiens, Vergrößerung des preußischen Staates, Niederlage aller Feinde. 2. Friedrich Ii. und Maria Theresia. Beide sind beim Antritt ihrer Regierung noch juug; beide sind bestrebt, das von den Vätern Ererbte festzuhalten oder zu erwerben; beide sind auf die Macht und Größe ihres Landes bedacht; beide greifen zur Vergrößerung und zum Schutze ihres Landes zum Schwerte; beide zeigen Liebe zum Vaterlande, Mut und Entschlossenheit in der Gefahr, Standhaftigkeit und Ausdauer im Wechsel von Glück und Unglück, Unbeugsamkeit in der Verfolgung ihres Zieles, edlen Stolz bei jeder Demütigung durch den Feind; beide sind also einander

7. Praktisches Lehrbuch des erziehenden Geschichtsunterrichts - S. 69

1899 - Wiesbaden : Behrend
— 69 — meine Ehre beflecken." Er drang jetzt in Böhmen ein. Prinz Karl von Lothringen, ein Schwager der Kaiserin, zog mit einem ausgewählten Heere gegen ihn. Aber Friedrich hatte unterdessen seine Reiterei besser eingeübt, so daß sie der österreichischen ebenbürtig war. Bei Chotusitz und Czaslau wurde Prinz Karl am 17. Mai 1742 gänzlich geschlagen. Reiterei und Fußvolk Friedrichs wetteiferten in Beweisen der Tapferkeit. So sah Maria Theresia sich genötigt, Schlesien aufzugeben. Im Frieden zu Breslau trat sie Nieder-nnd Oberschlesien mit der Grafschaft Glatz an Preußen ab. Das war ein reicher Lohn für den zweijährigen .Krieg: denn das errungene Gebiet war 700 Quadratmeilen groß mit 1400000 Einwohnern. Preußens Besitz wurde dadurch um 1j3 vergrößert. 3. Der zweite schlesische Krieg. 1744—1745. Nur zwei Jahre hatte Friedrich Ruhe.1) Die Verhältnisse gestalteten sich in dieser Zeit für Maria Theresia immer günstiger. Der Kurfürst von Bayern, der ihr mit den Waffen in der Hand das Erbe streitig machte, erlitt durch die Österreicher eine gewaltige Niederlage. Er mußte sogar aus seinem eigenen Lande fliehen. Friedrich wußte, daß Maria Theresia im stillen zu einem neuen Kriege rüstete, um Schlesien wieder zu gewinnen. Wenn sie nur einen Schlesier sah, brach sie in Thränen aus. Der König von England beantwortete ihre Klagen über den Verlust Schlesiens mit dem Trostworte: „Was gut zu nehmen ist, ist auch gut zum Wiedergeben." Als nun außer England auch Sachsen auf ihre Seite trat, kam Friedrich ihr zuvor und fiel 1744 in Böhmen ein.2) Es gelang ihm, die Festung Prag stürmend zu erobern. Inmitten des feindlichen Landes stellte sich jedoch bald Nahrungsmangel im Heere ein. Als nun ein starkes Heer unter dem Prinzen Karl von Lothringen gegen ihn heranrückte, zwang ihn die Überzahl der Feinde zum Rückzüge nach Schlesien. Aber mit der Gefahr wuchs auch sein Mut. Obwohl sich seine Feinde mehrten,3) verließ ihn nicht die Seelenstärke. „Entweder will ich alles behaupten oder alles verlieren," schrieb er; „muß ich untergehen, so sei es mit Ruhm und das Schwert in der Hand." Bei Hohenfriedberg, in der Nähe von Schweidnitz, griff er früh morgens (4. Juni 1745) die Feinde an. Die Sachsen, welche den Vortrab bildeten, wurden von der preußischen Reiterei zurückgeworfen; bald mußten auch die Österreicher dem ungestümen Angriffe des preußischen Fußvolkes weichen. Ein einziges preußisches Dragonerregiment machte eine Kriegsbeute von 66 Fahnen. Nach diesem glänzenden Siege *) In dieser Zeit machte Friedrich noch eine andere Erwerbung, indem ihm vermöge der seinem Großvater erteilten kaiserlichen Anwartschaft Ostfriesland (nach dem Tode des letzten Herzogs) zufiel. 2) Friedrich rechtfertigte seinen Einfall in Böhmen damit, daß er den von Österreich unterdrückten Kurfürsten von Bayern, Kaiser Karl Vii., dem er bei der Kaiserwahl seine Stimme gegeben hatte, unterstützen müsse. 3) Kaiser Karl Vii. starb 1745, und sein Sohn schloß mit Maria Theresia den Frieden zu Füssen, infolge dessen ihr Gemahl als „Franz I. zum Kaiser gewählt wurde. Dadurch sah sich Friedrich plötzlich Österreich und dessen Verbündeten allein gegenüber.

8. Geschichte der neueren Zeit - S. 171

1911 - Halle a.S. : Gesenius
— 171 — a) die Versprechungen des Königs sicherten ihnen die Achtung ihrer Rechte, b) die Mannszucht des Heeres schien ihnen eine gute Bürgschaft zu sein, c) die drückende österreichische Herrschaft war auch ihnen verhaßt. 424. Warum setzte das Beginnen des Krieges mit Österreich großen Wagemut voraus? 1. Österreich besaß größere materielle Mittel als Preußen: a) das österreichische Heer war durch den polnischen Erbfolgekrieg (1733—1735) und den Türkenkrieg (1737—1739) [612] kriegsgeübt, b) der österreichischen Kaiserin stand eine fünfmal so große Volks- und Länderzahl zur Verfügung. 2. Preußen war in vielen Beziehungen im Nachteil: a) das preußische Heer hatte seit langer Zeit keinen Krieg geführt. b) der preußische König hatte ebensoviele Feinde als Nachbarn [420]. 425. Welche Veranlassungen bestanden für den Beginn des Ersten Schlesischen Krieges? 1. Friedrich Ii. machte die alten Ansprüche seines Hauses auf Teile Schlesiens geltend [422]: a) er stellte Maria Theresia dafür seine Hilfe gegen jeden Feind zur Verfügung, b) er verbürgte ihr den österreichischen Besitzstand in Deutschland, c) er versprach ihr eine stattliche Geldsumme zu Kriegszwecken, d) er bot ihr die brandenburgische Kurstimme für die Wahl ihres Gemahles Franz von Toskana zum deutschen Kaiser an. 2. Friedrich Ii. wurde mit seinen Forderungen und Anerbieten zurückgewiesen: er rückte deshalb zur Wahrung seiner Interessen mit Waffengewalt in Schlesien ein. 426. Welche Veranlassung bewirkte den Anfang des Zweiten Schlesischen Krieges? 1. Maria Theresia hatte die Bayern und Franzosen besiegt: sie schloß jetzt gegen Friedrich ein Bündnis mit England und Sachsen: a) England-Hannover erschien das Aufsteigen Preußens bedenklich und gefährlich, b) Sachsen wollte durch die Erwerbung N iederschle-s i e n s die Verbindung mit Polen gewinnen.

9. Geschichte Deutschlands von der älteren Zeit bis zur Gegenwart - S. 205

1901 - Berlin : Rentel
— 205 — 164. Die Kaiserin Maria Theresia. 1740—1780. Regierungsantritt. Kaiser Karl Vi. hatte keinen Sohn und bestimmte daher durch ein besonderes Gesetz, die sogenannte „pragmatische Sanktion," daß seine Tochter Maria Theresia ihm in der Regierung folgert sollte. Als sie jedoch den Thron bestieg, erhoben sich Preußen, Frankreich, Spanien, Bayern und Sachsen gegen sie und machten Ansprüche aus einzelne österreichische Erblande. So entstand unter Teilnahme der verschiedensten Mächte der österreichische Erbsolgekrieg. Treue der Ungarn. In ihrer Bedrängnis begab sich Maria Theresia nach Ungarn. Aus dem Reichstage zu Preßburg bat sie die Versammlung um Hilfe. Ihre Schönheit und die Worte ihrer Bitte waren so wirkungsvoll, daß alle Anwesenden die Schwerter zogen und ausriefen: „Wir wollen sterben für unsere x\ Königin Maria Theresia." > Durch ganz Ungarn hallten diese ^'X'x Worte wieder, und es sammelte sich ein Heer, dem sich täglich neue Scharen aus deu Kronlän-dem anschlossen. Hierauf wurden die Gegner besiegt; nur Friedrich der Große behauptete ^ Schlesien. * 5?tlv 8ande§mutter er- Maria Theresia. <Nach Martin de Meitens.) warb sich Maria Theresia durch ihre Herzensgüte und Klugheit die Liebe ihrer Unterthanen, und ihre Herrschaft war eine segensreiche. Ackerbau, Handel, Gewerbe, Kunst und Wissenschaft nahmen unter ihrer Regierung einen sichtlichen Aufschwung. — Nach vierzigjähriger Regierung schied sie aus bteiern Leben. 165. Kaiser Joseph Ii. 1765—1790. Regierungsantritt. Menschenfreundlichkeit Als Maria Theresia gestorben war, wnrde^ ihr Sohn Joseph Alleinherrscher: vorher war er ichon nach dem ^ode seines Vaters (1765) Mitregent gewesen. Er besaß eine große Menschensrenndlichkeit und Leutseligkeit. So öffnete er den bisher unr dem Adel zugänglichen Augarten allem Volke zur Belustigung und netz über den Eingang die Worte setzen: „Allen Menschen gewidmeter Belustigungsort von ihrem Schätzer." Da er einst aus seinen Reisen an einem ^lügenden Landmanne vorbeikam, stieg er aus dem Waaen und ackerte gelbst zwei Furchen. a . Gerechtigkeitsliebe. Als in Böhmen eine Hungersnot ausbrach, ltei3 Joseph Korn und andere Lebensmittel nach diesem Lande schaffen und jqil iclbit ncicf), idtc biefe Q5a6en titrtcilt tdurbcn. @0 feint vc quc£) in cütc kleine Stadt, wo der Amtmann, welcher eine große Gesellschaft bei sich hatte, die Bauern auf die Verteilung der Früchte lange warten ließ. Da verlangte der Kaiser, den Amtmann zu sprechen, und als dieser erschien, bat

10. Vom Dreißigjährigen Krieg bis zur Gegenwart - S. 33

1898 -
— 33 — Friedrich zur Regierung kam, im Jahre 1740; ihm folgte seine Tochter — Maria Theresia. Da dachte wohl der preußische Kömg, mit einer Frau würde er leichter fettig werden. ^ _ ... Vielleicht auch, aber es hing noch anders zusammen, ^er Kurfurjt von Bayern bestritt, daß Maria Theresia rechtmäßige, Erbin von Österreich sei. — Er behauptete, eine Frau dürfe nicht über Österreich herrschen, und da er der nächste männliche.verwandte war, erhob er selbst Ansprüche auf Österreich. Es kam zum österreichischen Erbfolgekrieg. Der Kurfürst von Bayern begann mit seinen Verbündeten den Krieg, doch bevor dieser ausbrach, war Friedrich mit seinem Heere in Schlesien eingefallen und hatte es erobert, von den protestantischen e-tdohnem als Retter begrüßt. Er besiegte Die Österreicher in mehreren Schlachten; sein erster ©ieg bei Mollwitz. Maria Theresia iah, daß Friedrich ihr gefährlichster Gegner war. Was wird sie gethan haben ? — Sie schloß mit ihm, der doch nur eine Provinz beanspruchte, frieden und trat ihm Schlesien ab. t , Was wird ihr nun gelungen sein? — Die übrigen tfetnde zu besiegen. Das gelang ihr so gut, daß in Friedrich Besorgnisse erweckt wurden. — Er fürchtete, Maria Theresia würde ihm nach der vollständigen Niederwerfung ihrer Feinde Schlesien wieder abnehmen. Darum begann er noch während des österreichischen Erbfolgekriegs den zweiten schlesischen K r i e g. — Er dachte, so lange Maria Theresia noch andere Feinde hat, werde ich sie leichter zwingen können, mir Schlesien für immer abzutreten. Friedrich besiegte auch diesmal die Österreicher, z. B. bei Hohenfriedberg in Schlesien (der Hohenfriedberger Marsch) und bei Kesielsdorf in Sachsen, wo der alte Fürst Leopold von Dessau, der alte Defsauer (Marsch), kommandierte. Wozu muß Maria Theresia sich bequemen? — 2bieder Frieden zu schließen, die Abtretung Schlesiens zu bestätigen. Zusammenfassung. Überschrift: Die beiden schlesischen Kriege nach 1740, zur Zeit des österreichischen Erbfolgekriegs. Ii h. Einige vertiefende Gedanken. 1. Versetzt euch in die Lage und in die Gedanken Maria Theresias! — Maria Theresia folgte (in jugendlichem Alter) ihrem Vater in dem festen Glauben, daß alle von ihm beherrschten Länder ihr gehörten. (Sie wußte, daß ihr Vater mit den europäischen Staaten Verträge abgeschlossen hatte, die ihr Erbrecht sicherten.) Sie glaubte, daß auch Schlesien ihr gehöre. Da bricht über die junge Fürstin gleich bei ihrem Regierungsantritt der Sturm herein. Der König von Preußen fordert Schlesten, der Kurfürst von Bayern ganz Österreich. Nach zwei Seiten muß sie Krieg führen. Daß sie da nicht verzagt, sondern energisch handelt, fordert unsere ganze Bewunderung heraus. Staube u. ©opfert, Präparationen. Band V.

11. Memorierstoff aus der vaterländischen Geschichte für katholische Volksschulen - S. 15

1892 - Düren : Solinus
— 15 — seinen großen König und ganz Europa bewunderte ihn als einen großen Mann. Im Volksmunde wird er der alte Fritz genannt. „Hätt' ich mehr als ein Leben, ich wollt' es gern für mein Vaterland hingeben." „Der Fürst ist nur der vornehmste Diener seines Staates." Wahlspruch: „Für Ruhm und Vaterland." M. 249, 250, 251, 252, 253, 254, 255, 256, 257, 258. O. 235, 236, 237, 238, 239, 440. 12 Die drei schleftschen Kriege. a. Erster schlesis cher Krieg. Friedrich Ii. erneuerte die Ansprüche Preußens auf Schlesien. Er stützte seine Ansprüche ans einen Vertrag, welchen der Kurfürst Joachim I I. mit dem schlesischen Fürsten im Jahre 1537 geschlossen hatte. Da Maria Theresia Schlesien nicht freiwillig abtreten wollte, so entstanden die drei schlesischen Kriege. Der erste schlesische Krieg dauerte von 1740—1742. Friedrich rückte in Schlesien ein und nahm es rasch in Besitz. Die Kaiserin Maria Theresia schickte ein Heer gegen ihn, aber das österreichische Heer wurde (1741) bei Mollwitz und (1742) bei Czaslan geschlagen. Da schloß Maria Theresia mit Preußen Frieden zu Breslau (am 11. Jnni 1742). Schlesien kam an Preußen. b. Zweiter schlesischer Krieg. Dieser dauerte von 1744 — 1745. Da Maria Theresia sich mit Sachsen und England verbündete, fürchtete Friedrich Ii., Schlesien solle ihm wieder genommen werden. Er begann daher den zweiten schlesischen Krieg. Das feindliche Heer wnrde dreimal von den Preußen geschlagen und zwar bei Hoheufriedberg (1745), bei Sorr (1745) und bei Kesselsdorf (1745). Am 25. Dezember 1745 wurde der Friede zu Dresden geschlossen. Friedrich Ii. behielt Schlesien. c. Dritter schlesischer Krieg. Der dritte schlesische Krieg, der auch siebenjähriger Krieg heißt, dauerte von 1756—1763. Maria Theresia verbündete sich mit Sachsen, Rußland, Frankreich und Schweden. Sie konnte deshalb große Heere

12. Bilder aus der vaterländischen Geschichte für die Schule - S. 81

1905 - Düsseldorf : Schwann
81 das Angesicht des Knigs, indem er sagte: Mit diesem Be-kenntnis nimmst du mir, mein lieber Fritz, die letzte Sorge vom Herzen. Gott tut mir viel Gnade, da er mir einen so braven Sohn gegeben hat." 3. Die drei Schlesischen Kriege: 2) der erste Schlesische Krieg. Nach dem Tode des-Vaters trat Friedrich die Negierung an und forderte von der sterreichischen Kaiserin Maria Theresia die Abtretung Schlesiens, auf das er An-sprche hatte. Aber Maria Theresia wies die Forderung ab. Da rckte Friedrich in Schlesien ein und gewann am 10. April 1741 bei Mollwitz einen blutigen Sieg der den Feind. Die sterreicher muten Schlesien rumen. 1742 bot Maria Theresia den Frieden an. Derselbe wurde in Bres-lau geschlossen. Friedrich erhielt Schlesien. b) Der zweite Schlesische Krieg 1744. Friedrich erfuhr, da Maria Theresia sich mit Sachsen und England verbunden habe, um ihm Schlesien wieder zu nehmen. Da griff er die sterreicher, die in Schlesien eingerckt waren, bei Hohenfriedberg an und schlug sie. Niemals", sagte Friedrich, hat sich eine Armee so ausgezeichnet, wie die preuische bei Hohenfriedberg." Einen anderen glnzenden Sieg erfocht in demselben Kriege sein Feldherr Fürst Leopold von Dessau bei Kesselsdorf der die Sachsen. Friedrich zog in Dresden ein, wo am 25. Dezember der Friede geschlossen wurde. sterreich verzichtete znm zweitenmal auf Schlesien. c) Der dritte Schlesische oder der Siebenjhrige Krieg (17561763). Maria Theresia konnte den Verlust Schlesiens nicht vergessen und suchte noch immer, das Land wieder zu gewinnen. Sie verband sich mit Frankreich, Rußland, Sachsen und Schweden, um das Knigreich Preußen auf den Umfang eines Kurfrstentums zu beschrnken. Da spter auch noch das Deutsche Reich auf sterreichs Seite trat, so stand fast ganz Europa mit 500000 Kriegern gegen den einzigen König von Preußen in den Waffen. Jedermann hielt ihn fr verloren, aber niemand hatte berechnet, was der Held Friedrich vermochte. Nur selten geschlagen, brachte er den Feinden eine Niederlage nach der andern bei, so den Franzosen bei Robach, den Russen bei Zorndorf, den sterreichern bei Prag, Zeuthen, H o chkirch, Liegnitz. Wo man ihn am wenigsten erwartete, da erschien er, und wo man ihn zu fassen und niederzuwerfen hoffte, entzog er sich geschickt der Gefahr. Sieben Jahre kmpfte er gegen die ungeheure Uebermacht; Klein, Silber, Ausgabe fr Mdchcnklassen. 6

13. Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbesondere der preußisch-deutschen Geschichte seit 1648 - S. 63

1913 - Breslau : Hirt
37. 38 Der zweite Schleiche Krieg. Der Siebenjhrige Krieg._63 er in die Lausitz ein und ntigte durch das siegreiche Gefecht bei Katho-lisch-Hennersdorf (unweit Grlitz) die sterreicher zur Umkehr. Schlie-lich erstrmte der greise Fürst von Anhalt-Dessau die von Sachsen und sterreichern besetzten schneebedeckten Hhen von Kesselsdorf (bei Dresden) epsborf. und brachte durch diese seine letzte Waffentat ganz Sachsen in die Gewalt der Preußen (15. Dezember). In dem Frieden, der zehn Tage darauf in Dresden unterzeichnet Fne^zu wurde, verzichtete Maria Theresia nochmals auf Schlesien, während Friedrich ihren Gemahl als Kaiser anerkannte; Sachsen zahlte eine Kriegskosten-entschdignng. Der sterreichische Erbfolgekrieg zog sich noch unter mancherlei Schwankungen des Kriegsglckes bis zum Jahre 1748 hin, in welchem endlich der Friede zu Aachen geschlossen wurde. sterreich erlangte von Friede & den Mchten die Anerkennung der Pragmatischen Sanktion, von Spanien freilich nur gegen Abtretung von Parma und Piacenza. Dem Könige von Preußen wurde der Besitz Schlesiens mit Glatz, dem Hause Hannover, das damals (1746) gerade der stuartische Prtendent" Karl Eduard als Schtzling Frankreichs vergeblich zu strzen versucht hatte (Niederlage bei Culloden, vgl. 6), die Thronfolge in England aufs neue gewhrleistet. Die sterreichische Monarchie war somit glcklich aus der gefhr-lichen Krisis hervorgegangen, da Maria Theresia in einer sast hoffnungslos erscheinenden Lage ohne Geld, ohne Kredit, ohne Armee" unbeugsamen Mut bewiesen und den ihr aufgezwungenen Kampf erfolgreich durchgefhrt hatte. Preußen wurde durch die Erwerbung Schlesiens eine europische Gromacht. Schon damals galt Friedrich als einer der ersten Feldherren der Geschichte; bei seiner Rckkehr nach Berlin feierte ihn sein Volk als den Groen". Der Siebenjhrige Krieg (17561763). Um den Besitz Schlesiens und Preuens Gromachtstellung hatte Friedrich noch einmal, im Siebenjhrigen Kriege, zu kmpfen. Die zehn Friedens-jhre von 17461756 waren den Rstungen auf einen neuen Waffeugaug mit sterreich gewidmet. Namentlich war der König darauf bedacht, nach dem Vorbilde seines Vaters fr die Wohlfahrt seines Landes, insbesondere Schlesiens, zu sorgen und sein Heer zu vergrern. Nachdem er es auf 150 000 Mann gebracht und in unermdlicher Arbeit nach den Lehren der beiden Kriege, von denen er selbst eine kritische Darstellung gegeben hat, geschult hatte, hielt er sich fr stark genug, einen Kampf mit sterreich auch ohne Bundesgenossen durchzufechten. 38. Ursache und Anla. Da Maria Theresia auch nach dem Dipwma-Dresdener Frieden ans ihren Herzenswunsch, Schlesien wiederzugewinnen, ^tungen. noch nicht verzichtete, arbeiteten ihre Staatsmnner daran, einen neuen Krieg gegen Preußen vorzubereiten und ihrer Monarchie durch Bndnisse mit den groen Mchten eine mglichst starke Stellung zu geben. In der Tat gelang es ihrem Kanzler, dem Grafen Kaunitz, nachdem er vorher

14. Handbuch für den Geschichtsunterricht in preußischen Volksschulen - S. 246

1887 - Langensalza : Beyer
246 Achter Abschnitt. Friedrich Ii., der Große, von 1740—1786. Kaiser, aus seinem eigenen Lande. Auch die Franzosen waren von einem englisch-österreichischen Heere 1743 am Main geschlagen und über den Rhein zurückgetrieben worden. Immer schmerzlicher empfand jetzt die Königin Maria Theresia den Verlust Schlesiens, das sie in dem Frieden zu Breslau mit schwerem Herzen abgetreten hatte. Der englische Gesandte am Hofe Maria Theresia's schrieb über sie: „Alle Übel scheinen ihr gering gegen die Abtretung Schlesiens. Sie vergißt, daß sie Königin ist, und bricht wie ein Weib in Thränen aus, wenn sie einen Schlesier sieht." Der König von England aber hatte sie mit den Worten getröstet: „Was leicht gewonnen ist, das kann auch leicht wieder herausgegeben werden." b) Die Schlachten bei Hohenfriedberg und Soür. Friedrich Ii. sah mit Besorgnis die wachsende Macht Österreichs und fürchtete, daß die Reihe auch an ihn kommen würde, wenn die anderen Feinde Maria Theresia's niedergeworfen wären. Auch hielt er es für seine Pflicht, die Würde des deutschen Kaisers, dem er bei der Wahl seine Stimme gegeben hatte, aufrecht zu halten. Er erklärte darum Maria Theresia, er könne es nicht mit ansehen, daß man den Kaiser, den er mit gewählt und anerkannt habe, so mißachte und unterdrücke, und ließ 80000 Mann im August 1744 als Hilfstruppen des Kaisers in Böhmen einrücken. Schon im September konnte Friedrich in Prag einziehen; aber bald geriet er in Böhmen in eine üble Lage. Die Franzosen unterstützten ihn nicht kräftig genug, wie es abgemacht worden war, und so konnte das Hauptheer der Österreicher den Kriegsschauplatz am Rhein ungehindert verlassen und sich nach Böhmen begeben, wohin jetzt auch von' Norden her die Sachsen einfielen und Friedrich's Heer hedrohtey^,Dazu lift das letztere sehr von dem schlechten Herbstwetter und wurde stets belästigt durch ’ die feindselige katholische Bevölkerung dieses Landes. Darum mußte Friedrich dasselbe verlassen und sein erschöpftes Heer in die Winterquartiere führen. Übel genug fing das neue Jahr^für> ihn an, und schlimme Aussichten eröffneten sich für den neuen Feldzug. Kaiser Karl Vii. starb im Januar 1745, und bald daraus schloß dessen Sohn mit Maria Theresia Frieden, seinen Bundesgenossen, den König von Preußen, im Stiche lassend. Nun trat auch Sachsen mit Maria Theresia gegen den letzteren in den Krieg ein, und Friedrich Ii. sah sich einem weit überlegenen Gegner gegenüber. Aber der König ging der Gefahr mit festem Mute entgegen. Seiner zagenden Umgebung sagte er: „Eine Frau (Maria Theresia) ist nicht verzweifelt, als die Feinde vor Wien, ihre Provinzen besetzt waren. Sollten wir nicht den Mut dieser Frau haben?" Im Frühjahr 1745 zog das vereinigte Heer der Österreicher und Sachsen über das Riesengebirge und fiel in Niederschlesien ein, um dieses Land zu besetzen, während auch von Oberschlesien ein ungarisches Heer vorrückte. Am 4. Juni frühmorgens griff Friedrich die überraschten Sachsen in ihrem Lager bei Hohenfriedberg an, und schon um 7 Uhr waren dieselben geworfen. Durch den Kanonendonner wurden die in der Nähe stehenden Österreicher geweckt, und Karl von Lothringen stellte sie in Schlachtordnung. Nachdem das preußische Fußvolk und die Artillerie gegen die Österreicher

15. Von der Gründung der Mark Brandenburg bis zum Wiener Kongreß - S. 50

1913 - Halle a.d.S. : Schroedel
— 50 — trennen, mit der Hauptmacht über Landeshut das Bobertal hinab unter Umgehung des rechten preußischen Flügels nach Niederschlesien vorzurücken, wo die Entscheidungsschlacht geschlagen werden sollte; Markgraf Karl sollte bei Jägerndors festgehalten und umzingelt werden. 77) Der König konzentrierte seine Truppen, (Zietens heldenmütiger Ritt nach Jägerndorf und der glorreiche Marsch des Markgrafen Karl in das Lager von Frankenstein) befahl den Nechtsabmarsch seiner Armee, und stellte sie bei Striegau und Hohenfriedberg dem Feinde entgegen; der glänzende Sieg machte ihn zum Herrn von Schlesien und Nordböhmen. £) England schloß mit dem Könige zu Hannover Frieden, Maria Theresia nicht, deshalb erhielt Leopold von Dessau den Befehl, Sachsen zu erobern; Friedrich zog sich wegen Mangel an Lebensmitteln von Böhmen nach Schlesien zurück, den ihn verfolgenden Prinzen Karl von Lothringen schlug er entscheidend in der Schlacht bei Soor (30. September 1745). ifj Die österreichische Kriegsleitung faßte nun den Entschluß, Sachsen und Österreicher in der Lausitz zu vereinigen, dadurch Schlesien von den Marken zu trennen und mit einer zweiten Armee (General Grünne) auf Berlin loszurücken. aa) Friedrich schlägt die Gegner bei Katholisch-Henners-dors, besetzt die sächsische Lausitz und hält so die Verbindung zwischen Schlesien und Brandenburg in fester Hand; damit war auch das Unternehmen Grünnes auf Berlin unmöglich geworden. ßß) Durch den Sieg Leopolds von Dessau bei Kesselsdorf (15. Dezember 1745) war auch Sachsen in Friedrichs Händen. 77) Der Dresdener Friede bestätigte den Vertrag zu Breslau. Maria Theresia verzichtete auf Schlesien und Glatz, Friedrich erkannte ihren Gemahl als Kaiser an; August Iii. zahlte an Preußen eine Million Taler Kriegskosten, wogegen Sachsen von den preußischen Truppen geräumt wurde. öö) Den österreichischen Erbfolgekrieg fetzte Maria Theresia mit Glück fort; im Aachener Frieden 1748 erlangte sie die Anerkennung der pragmatischen Sanktion mit Ausnahme Schlesiens, erhielt die von Frankreich eroberten Niederlande zurück und trat nur Parma und Piacenza an Spanien ab.

16. Preußisch-deutsche Geschichte vom Ende des Großen Krieges bis zum Beginne des Zwanzigsten Jahrhunderts - S. 154

1902 - Halle : Gesenius
— 154 — und Preußen, und auch Sardinien schloß sich dem Bunde an. Das österreichisch-ungarische Heer trieb die Franzosen aus Böhmen hinaus und nahm nunmehr ganz Baiern ein, wo sich die Königin huldigen ließ. Der König von England schlug mit einem englisch-hannoverischen Heere die Franzosen am Main, und Kaiser Karl Vii. irrte ohne Land und Leute im Reiche umher. Nochmals trat jetzt König Friedrich für ihn ein. Er sah nichts Gutes in der Einmischung der vielen Fremden in deutsche Angelegenheiten. Im August von 1744 rückte er mit 80 000 Mann „kaiserlicher Hilfsvölker" und „zum Schutze des Deutschen Reiches" in Böhmen ein. Er eroberte Prag und zwang die Österreicher Baiern zu räumen. Aber nun wurde die Sache für ihn bedenklich. Maria Theresia verband sich fester mit England und Holland, zog auch Sachsen zu sich herüber und später Rußland. Sie konnte es ohnehin nicht ertragen, das schöne Schlesien dem verhaßten Preußenkönige lassen zu müssen. Kam ein schlesischer Edelmann an ihren Hof, so brach sie jedesmal, wenn sie ihn fah, in Tränen aus. Der König von England schrieb ihr: „Was leicht gewonnen ist, kann auch leicht wieder verloren gehen." Darum wurde die Wiedereroberung Schlesiens, die Demütigung des Preußenkönigs und die Erhebung des Gemahls der Königin, Franz, auf den Kaiserthron beschlossen. Das Glück schien den Verbündeten zu lächeln. Kaiser Karl Vii. starb plötzlich (zu Anfang von 1745), und sein Sohn machte Frieden mit Maria Theresia, wofür er Baiern zurückerhielt. Da nun auch die Franzosen aus Deutschland vertrieben wurden, so stand Friedrich seinen Feinden gegenüber ganz allein da. Wiedergabe nach Kernfragen. — Erläuterungen. Erzähle! Überschrift: Der Gegenbund und der zweite schlesische Krieg. Vertiefung. Daß Maria Theresia sich nun auch mit auswärtigen Mächten verbündete, kaun man ihr nicht übel nehmen. Da merkte man bald, daß der König Friedrich nicht mehr im Kampfe stand. Sobald die Franzosen besiegt waren, mußte der Kaiser flüchten: ein Kaiser ohne Land und Leute. Aber es war gut, daß die Franzosen aus dem Reiche Hinausgetrieben wurden. Da nun Maria Theresia Siegerin war, gedachte sie Friedrich Schlesien wieder abzunehmen. Der König konnte das ahnen, und deshalb wollte er ihr zuvorkommen. Aller Gefahr bietet er Trotz durch einen zweiten Angriffskrieg. Das war kühn zu nennen. Zusammenfassung und vertiefte Wiedergabe.

17. Geschichtsbilder aus der allgemeinen und vaterländischen Geschichte - S. 346

1911 - Leipzig [u.a.] : Teubner
346 5. Wie er im Zweiten Schleichen Kriege Schlesien behauptete 1744 (17441745). Nicht so glcklich war der Kurfürst Karl Albert. Seinem Siegeszuge hatte Maria Theresia mit einem ungarischen Heere bald Halt geboten. Bayern und Franzosen wurden aus sterreich vertrieben, und während man ihm als Karl Vii. (1742) Sardinien und auch bald an Sachsen Bundesgenossen gewann. Als Reichs-frst zog Friedrich fr den Kaiser aufs neue das Schwert, rckte in Bhmen ein 1744 und nahm Prag mit Sturm (1744). Aber die Feindseligkeiten der Bhmen, Mangel an Lebensmitteln und die Gefahr, abgeschnitten zu werden, ntigten ihn zum Rckzge. Seine Lage verschlimmerte sich, als der Kaiser 1745 starb (1745) und Bayern Frieden machte. Die sterreicher drangen in Schlesien ein und besetzten einen groen Teil des Landes. In diese Zeit fllt ein Heldenstcklein des Husarengenerals Zieten. Um eine Vereini-gung der abgeschnittenen Heeresteile zu ermglichen, schlug er sich durch 20000 sterreicher, nachdem er sie lange durch die neuen Uniformen seiner Husaren getuscht hatte. Einer groen Gefahr soll Friedrich im Kloster Kamenz entgangen sein. Streifende Kroaten durchsuchten das Kloster, der Abt aber soll den König dadurch gerettet haben, da er ihn in eine Mnchskutte steckte und mit zum Gebet in die Kirche nahm. Endlich machte sich Friedrich Luft durch den glnzenden Sieg der die sterreicher und 1745 Sachsen bei Hohenfriedberg, unweit Striegau (1745). Als England jetzt zum Frieden riet, sagte Maria Theresia lebhaft: Lieber will ich den Rock vom Leibe als Schlesien verlieren!" Aber in demselben Jahre wurden in Frankfurt die deutsche Kaiserkrone aufsetzte, zogen die siegreichen Ungarn in seine Hauptstadt Mnchen ein. Die Fortschritte der sterreicher erfllten Friedrich mit Be-sorgnis. In Wien machte man kein Hehl daraus, da diereihe bald an den Ruber Schlesiens kommen wrde. Es wre Torheit und sein eigenes Verderben gewesen, wenn Fried-rich jetzt nicht Bayern zu Hilfe gekommen wre, um so mehr, als sterreich an England, Holland, 207. Maria Theresia.

18. Der Große Kurfürst - Friedrich der Große - S. 191

1897 - Langensalza : Schulbuchh. Greßler
191 gegriffen; aber nach dem heftigsten Kampfe, in welchem die Preußen mit wahrem Helbemnnte stritten, 311 gen sich die Österreicher mit großen Verlusten zurück. Ter alte Fürst von Dessau sollte inzwischen die Sachsen mit einem Heere 6ebrohen; er ging jedoch bedächtiger vor, als es dem feurigen Friedrich recht war, und dieser schrieb ihm bei rüber höchst uu gehalten: „Sie gehen so langsam, als wenn Sie sich vorgenommen hätten, mich ans meiner Avantage zu setzen, und weil die Sachen ernsthaft find, so rate ich Ihnen als guter Freund, solche mit mehr Vageur zu trastieren." Das sächsische Heer hatte sich unter dem General von Rntowski bei Dresden gesammelt und aus felsigen, fast uuangreif-baren Höhen, zwischen dem Torfe Kesselsdorf und der Elbe gedeckt, eine feste Stellung eingenommen. Mit ihm hatte sich das österreichische Heer unter Graf Grün ne verbunden, so daß biefe sächsisch - österreichische Armee 30000 Mann stark war. Ter alte Teffenter war bitreh die ihm vom Könige gemachten Vorwürfe ungeduldig und griff nun die Sachsen bei Kesselsdorf an. Mitten in dem Feuer und Getümmel erblickte man immer unter den ersten den alten Fürsten; es schien, als suche er den Tod. Schon war ein Viertel seiner Tapfern nieber-gestreckt, aber immer wieder führte er sie stürmend gegen den Feind vor. Unaufhaltsam drangen zuletzt die Preußen trotz Eis und Schnee und trotz des verheerenden feindlichen Kanonenfeuers auf die Sachsen ein und schlugen dieselben endlich in die Flucht (15. Dezember 1745). Ter König hatte inzwischen die Österreicher in der Lausitz geschlagen und vereinigte sich nun mit seinem Heere mit 17. Dezember mit deut Fürsten von Dessau. Der eilte Dessauer ritt ihm mit seinem Generalstabe entgegen. Der König Itieg vom Pferbe, ging auf den Helden mit entblößtem Haupte zu, umarmte ihn und drückte ihm gerührt feinen Dank für feine Tapferkeit aus. Er ließ sich dann auf dem Schlachtfelde von ihm herumführen. Die Schlacht bei Kessels-dorf war die letzte glorreiche Handlung des eilten Dessauer. Vierzig Jahre hatte er an der Spitze der preußischen Truppen gestanden und sich um Preußen sehr verdient gemacht. England versuchte nun aufs neue, Maria Theresia zum Frieden zu 6e-wegen, und es liej; ihr durch feinen Gesandten erklären, daß es von seinem Bünbnis zurücktrete, falls sie nun nicht auf die Bedingungen Preußens eingehe. Maria Theresia erkannte nun Wohl, daß sie sich unter die gewaltige Hand Gottes beugen müsse, und am ersten Weinachtsfeiertage 1745 erfolgte der Abschluß des Friedens zu Dresden. Auch Friedrich sehnte sich nach Ruhe: „Ich habe nur noch ein Dutzend Jahre zu leben, und will diese ruhig hinbringen und nur an dem Glück meiner Unterthanen arbeiten. Ich werde nie wieder 5u den Waffen greifen, als zu meiner Verteidigung." Marin Theresia bestätigte die Abtretung Schlesiens, und Friedrich kehrte mit dankerfülltem Herzen nach Berlin zurück.

19. Vaterländische Geschichte - S. 78

1902 - Wiesbaden : Behrend
• — 78 seines Vaters werden sollte. Er wurde seinem Wahlspruche gerecht, der da lautet: Für Ruhm und Vaterland! Der deutsche Kaiser Karl Vi. starb 1740 ohne männliche Nachkommen, und seine Tochter Maria Theresia folgte ihm in der Regierung der Habsburgischen Erblande; aber ihre nächsten Verwandten griffen sie in ihrem Erbrechte an. Friedrich machte nun seine Erbansprüche auf Schlesien geltend. Der letzte Herzog von Liegnitz, Brieg und Wohlau war im Jahre 1675 gestorben, und der deutsche Kaiser hatte dessen Länder entgegen der Erboer-brüderung Joachims Ii. (S. 59) in Besitz genommen. Maria Theresia wies die berechtigten preußischen Ansprüche stolz zurück. 3. Der erste schlesische Krieg 1740—1742. Während dieser Zeit hatte Friedrich schon ein schlagfertiges Heer in Schlesien einrücken lassen, und in wenigen Wochen war das Land in seinen Händen. Maria Theresia schickte ihm ein österreichisches Heer entgegen, und bei Mollwitz kam es zur Schlacht (1741). Die österreichische Reiterei war der preußischen sehr überlegen, aber das preußische Fußvolk stand wie eine Mauer, und sein Schnellfeuer wirkte furchtbar verheerend. Dann ging es mit klingendem Spiel und fliegenden Fahnen, in größter Ruhe und schnurgleich.wie auf dem Paradeplatze unaufhaltsam auf den Feind los. Das hatten die Österreicher noch nicht erlebt, und sie ergriffen die Flucht. Friedrichs Armee hatte die Feuerprobe glänzend bestanden. —„Jetzt drang er in Böhmen ein. Bei Chotusitz und Czaslau wurden die Österreicher wiederum geschlagen (1742); die Reiterei, welche inzwischen besser eingeübt war, und das Fußvolk Friedrichs wetteiferten in Beweisen der Tapferkeit. So sah Maria Theresia sich genötigt, Schlesien aufzugeben. Im Frieden zu Breslau trat sie Nieder- und Oberschlesien mit der Grafschaft Glatz an Preußen ab. 4. Der zweite schlesische Krieg. 1744- 1745. Friedrich wußte, daß Maria Theresia im stillen zu einem neuen Kriege rüstete, um Schlesien wieder zu gewinnen. Als nun England und Sachsen auf ihre Seite traten,„kam Friedrich ihr zuvor und fiel in Böhmen ein. Zwar zwang ihn die Überzahl der Feinde zum Rückzüge nach Schlesien, aber mit de rge fahr wuchs auch sein Mut. Bei Hohensriedbertz griff er 1745 die Feinde an und erfocht einen herrlichen Sieg; ein einziges preußisches Dragonerregiment machte eine Kriegsbeute von.. 66 Fahnen. Nun rückte Friedrich wieder in Böhmen ein und'schlug die Österreicher nochmals, bei Sorr. — Das Haupt Heer der Sachsen hatte bei Kefselsdorf, westlich von Dresden, eine feste Stellung eingenommen. Der alte Dessauer wagte es, mitten im Winter die Feinde hier anzugreifen und schlug sie Zurück; das war die letzte Waffen-that des eilten Helden. Bald kam es zum Frieden von Dresden, und Österreich verzichtete wiederum auf Schlesien und Glatz. Als Friedrich in seine Hauptstadt Berlin zurückkehrte, scholl ihm von allen Seiten entgegen: „Hoch Friedrich der Große!" 5. Der 7jährige Krieg, a) Veranlassung. Maria Theresia konnte den Verlust der schönen Provinz Schlesien nicht verschmerzen; um jeden Preis mußte sie dieses Land wiedergewinnen. Das kühne Auftreten und das Glück des Preußenkönigs hatten bei den europäischen Fürsten Neid und Eisersucht erregt. Maria Theresia brachte nun ein Bündnis mit Rußland, Frankreich, Sachsen und Schweden zu stände. Dieses bezweckte nichts

20. Grundzüge der neueren Geschichte - S. 161

1886 - Dresden : Höckner
161 hier zum König von Bhmen, im Februar 1742 als Karl Vii. in Frankfurt a. M. zum Kaiser krnen. 3. In dieser schweren Bedrngnis sand Maria Theresia Hilft in Ungarn, dessen Krone sie Juni 1741 in Preburg empfangen hatte, doch nur gegen Bewilligung einer fast unabhngigen Stellung des Landes. Ungarische Scharen vertrieben darauf die Gegner rasch aus Ober-sterreich und besetzten Februar 1742 selbst Mnchen. Um den Bundesgenossen Luft zu machen, brach Friedrich mit einem preuisch-schsischeu Heere in Mhren ein und belagerte Brnn, wurde aber zum Rckzge nach Bhmen gezwungen. Durch den Sieg bei Chotusitz unweit Czaslau Mai am 17. Mai 1742 ntigte er jedoch Maria Theresia zum Frieden 1742 von Breslau Juni 1742, in dem sie seine Neutralitt mit der pwu Abtretung fast ganz Schlesiens und der (ursprnglich bhmischen) Grafschaft Glatz erkaufte. 4. Vom gefhrlichsten Gegner befreit, eroberten die sterreicher Ende 1742 Prag, wo sich Maria Theresia huldigen lie, und bemchtigten sich durch den Sieg bei Simpach am Inn Mai 1743 auch des schon verlorenen Bayerns wieder. Zugleich griff England, schon seit 1739 mit Spanien im Seekriege, mehr im welfischen, als im bayrischen Interesse, energisch in den sest-lndischen Krieg ein und Georgs Ii. Sieg bei Dettingen im Juni 1743 wars die Franzosen der den Rhein zurck. 5. Da diese Ersolge sterreich zu neuem Angriff auf Schle-siert ermutigen konnten und Karls Vii. Bedrngnis Preuens Ehre verletzte, so schlo Friedrich zum Schutze des Kaisers eine Union" mit Bayern, Kurpfalz und Hessen und ein Bndnis mit Aug. Frankreich und lie August 1744 80 000 Mann als kaiserliche 1744 Hilfstruppen" in Bhmen einmarschieren. Nach heftiger Beschieung nahm er Prag und rckte bis Budweis vor, was die sterreicher zur Rumung Bayerns ntigte, mute aber dann vor ihnen unter schweren Verlusten nach Schlesien zurckweichen. Noch bedenklicher gestaltete sich seine Lage, als sterreich sich 1745 mit England, Holland, Sachsen und Rußland zur Wieder-eroberung Schlesiens und zur Demtigung Preuens verbndete und nach Karls Vii. Tode Januar 1745 sein Nachfolger Max Joseph mit sterreich den Frieden von Fssen schlo (April April 1745). Ganz auf seine eignen Krfte beschrnkt wies indes Fried- 1745 rich den Einsall der sterreicher und Sachsen in Schlesien durch den glnzenden Sieg bei Hohenfriedberg und Striegau ^ni am 4. Juni 1745 zurck und siegte nochmals in Bhmen bei So o r 1745 Kaemmel und Ulbricht, Grundzge m. 11