Anfrage in Hauptansicht öffnen

Änliche Dokumente zu folgendem Trefferdokument

Basierend auf den Feldern Extrahierte Personennamen Extrahierte Ortsnamen

Sortiert nach: Ähnlichkeit zu Dokument

1. Grundzüge der neueren Geschichte - S. 107

1886 - Dresden : Höckner
107 - Dichter des Verlorenen Paradieses", f1674) und konnte sich gegen die monarchisch gesinnte Mehrheit des Volkes und die schwersten Gefahren von auen nur durch das independentische Heer und die Persnlichkeit Oliver Cromwells behaupten.*) 2. Whrend radikale Parteien und Sekten (Levellers, Quaker u. a. m.) die Ordnung im Innern bedrohten, erkannten die Irland er Karl Ii. als König an, gefhrt von Ormond und untersttzt von Rom. Als Lordstatthalter warf indes Cromwell erbarmungslos den Aufstand zu Boden (Erstrmung von Drogheda 1649), suchte aber auch das entvlkerte und ver-Heerte Land durch Ansiedlnng englisch-protestantischer Kolonisten wieder emporzubringen und zu anglisieren. Die Schotten, welche ebenfalls Karl Ii. erhoben (Krnung in Scone erst 1651), besiegte er bei Dun bar 3. September 1650, und als sie in der Hoffnung auf eine royalistische Erhebung in England einbrachen, bei Worcester 3. September 1651. Karl entkam trotz des auf seinen Kopf gesetzten Preises nach Frankreich, Schottland wurde mit England vereinigt und militrisch besetzt. Auch von den Kanalinseln verjagte Robert Blake die Cavaliere". 3. Die Aufnahme der Stuarts in Holland und die Nvi- Oktbr. gationsakte Oktober 1651, welche die Einfuhr fremder Waren 1651 nur auf englischen oder auf Schiffen des Ursprungslandes ge-stattete und gegen den hollndischen Zwischenhandel sich richtete, fhrten zum ersten englisch - hollndischen Seekrieg 1651 1654. Nach mehreren Erfolgen der niederlndischen Admirale van Tromp und de Rnyter erfocht Blake die ent-scheidenden Siege von Portland, Nienwpoort und Scheveningen (van Tromp f) und blockierte die hollndischen Hfen 1653. Im Frieden erkannten die Generalstaaten die Navigationsakte an und wiesen die Stuarts aus, willigten aber nicht in die vor- *) Sein Geschlecht verdankte den Namen und seinen Besitz in Huntingdon-shire dem Thomas Cromwell, Minister Heinrichs Viii. Oliver Cromwell, Sohn Robert Cromwells und der Elisabeth Stewart, geb. 25. April 1599, der lteste unter zahlreichen Geschwistern, geno nur kurze Zeit in Cambridge eine gelehrte Erziehung, da der Tod des Vaters ihn schon 1617 an die Spitze der Familie stellte. Mit Elisabeth Bourchier 1620 glcklich vermhlt, erwarb er sich als Landwirt und Beamter hohes Ansehen in seiner Graf-schaft, dann in Cambridgeshire, sa bereits 1628 im Unterhause, 1640 im Kurzen und im Langen Parlament und schuf zuerst 1642 aus Pchtern und Freibauern eine Mustertruppe, den Kern des spteren independentischen Heeres. Seine aufrichtige independentische berzeugung machte ihn zum Gegner des Knigs, nchterner Sinn, genialer Scharfblick, energischer Wille und sittlicher Ernst zum Leiter erst des Heeres, dann auch des Staats.

Ähnliche Ergebnisse

Ähnliche Dokumente basierend auf den Feldern Extrahierte Personennamen Extrahierte Ortsnamen

1. Leitfaden für den Unterricht in der neueren Geschichte - S. 58

1890 - Berlin : Grote
58 Das Zeitalter der absoluten Monarchie 2c. nistischen Puritaner (Jndependenten) immer grere Macht gewann, an ihrer Spitze Oliver Cromwell, der Schpfer der aus Bauern gebildeten unwiderstehlichen Reiterei (Eisenrippen), mit der er die Kniglichen (Kavaliere) 1644 bei Long Marston Moor und 1645 bei Naseby vollstndig schlug. Aus dem anfnglichen Kampf fr die durch Karl I. bedrohte Verfassung wurde nun eine kirchliche und kirchliche politische Revolution, der erst die anglikanische Episkopalkirche, wtton kann das Knigtum zum Opfer fiel. Diese abzuwenden, suchte das Parlament mit dem König, der nach Schottland geflohen, aber aus-geliefert war, eine Verstndigung, ohne die zu seiner Sicherheit ntigen Zugestndnisse von ihm erwirken zu knnen. Gegen den schlielich dennoch zu stnde gebrachten Vertrag aber erhob sich Ende 1648 die Armee und verhalf durch Ausschlieung der Gegner in dem (Rumpf-) Parlament ihren radikalen Gesinnungsgenossen zum Siege, die nun unter Berufung auf die von den schwrmerischen Sektierern im Munde gefhrten Bibelworte den König wegen Hochverrats am Volke pro-zessieren und 21. Januar 1649 zu Whitehall hinrichten lieen und die Republik proklamierten. Obgleich nach der neuen Verfassung ohne König und ohne Lords" alle Gewalt beim Unterhause liegen, in dessen Namen aber ein Staatsrat die Regierung führen sollte, kam doch thatschlich die Herrschaft in die Hnde des siegreichen Heeres und wurde von dessen Schpfer und Fhrer Oliver Cromwell, ein Nachkomme von Heinrichs Viii. Minister Thomas C. und durch seine Mutter den Stuarts verwandt, als Sohn eines mig begterten Landwirts 1599 geboren, von Jugend auf puritanisch streng und von makellosem Wandel, dabei eifrig in Frderung des schwrmerischen puritanischen Kirchentums, hatte 1628 und 1640 dem Parlament angehrt und sich dort durch rcksichtslose Entschlossenheit in der Verfechtung seiner kirchlichen und politischen Ideale hervorgethan, seit Ausbruch des Brgerkriegs Soldat, durch unvergleichliches Organisationstalent und unwiderstehliche Tapferkeit Ansehen gewonnen und den Sieg des Parlaments der Karl entschieden. Als Haupt des von ihm geschaffenen Heeres wurde er jetzt die eigentlich leitende Persnlichkeit. 63 3. Oliver Cromwell als Protektor mit einer Macht isianb19efh*t, wie sie niemals ein englischer König besessen hatte. 1649 lfi660biwarf Cromwell das aufstndische Irland und 165051 die Erhebung der Royalisten in Schottland unter Karl Ii. (Schlachten bei Dunbar und Worcester) mit eiserner Hand nieder und verband die drei Reiche zuerst zu einem einheitlichen Staatskrper. Durch die Navigationsakte (Oktober) 1651 hob er Englands Handel 62 Oliver Cromwell. 1599 bis 1659.

2. Abriß der Sternkunde, Länder- und Völkerkunde, so wie der Geschichte der Völker - S. 316

1843 - München : Königl. Central-Schulbücherverl.
316 ■—1648 der unglückliche Karl !. regiert. Dieser im Grunde wahrhaft wohlwollende, redliche Herrscher besaß zu wenig selbstständige Kraft, um sich den ver- derblichen Rathschlägen seiner Günstlinge zu wider- setzen, die ihn zu vielen willkürlichen Maßregeln ver- leiteten. Er achtete keine Beschwerden des Parla- ments und gerieth mit seinem eignen Volke in einen verderblichen Krieg. Bey dieser Gelegenheit machte sich vor allem die Parthey der Independenten (der Unabhängigen) der Ruhe des Landes furchtbar, welche die Grundsätze der ärgsten Empörer, denen weder göttliche noch menschliche Ordnung heilig ist, unter' der heuchlerischen Maske der Religion ver- bargen. An ihrer Spitze stand Oliver Cromwell, ein Lästerer der fromm scheinenden Worte, welche er im Munde führte, durch die That, indem er nicht nur geistliches wie weltliches Gesetz und Obrigkeit ver- achtete, sondern sich in seiner Frechheit bis zur That des Königsmordes erhub. Denn er war es, auf des- sen Antrieb und durch dessen Waffengewalt die öffent- liche Hinrichtung des Königes am 30. Jan. 1649 vollzogen wurde. Uebrigens fehlte es diesem Königs- mörder, welcher England die Freyheiten einer Repu- blik, zuletzt aber dennoch nur ihm selber, als dem sogenannten Protektor, unumschränkte Herrschermacht zu geben suchte, nicht an Einsicht und Kraft, so daß sich England unter ihm zu einer bedeutenden Macht empor schwang. Er starb, weniger an äußrer Krankheit als an den Schrecknissen des peinigenden Gewissens, 1658. Mit Freuden sahe das Volk die alte, sichre Ordnung wieder hergestellt, als der Sohn des hingerichteten Königes, Karl Ii. (von 1660 — 1685), den Thron bestieg. Nach diesem regierte

3. Entdeckungen und geographisch bedeutsame Unternehmungen nach Auffindung der Neuen Welt bis zur Gegenwart - S. 95

1900 - Leipzig : Spamer
Entwickelung des ostindischen Verkehrs. 95 hob sich in nie geahnter Weise die heutige Hauptstadt der Präsidentschaft von Madras, das prächtige Madras, welches bereits gegen Ende des 17. Jahrhunderts, als es wegen seiner blühenden Baumwollen-Industrie einen Weltruf genoß, einschließlich seiner Umgebung eine Viertelmillion Einwohner zählte. Die unruhigen Zeiten der ersten englischen Revolution brachten auch der Kompanie Störungen aller Art. Nachdem die Monarchie im Kampfe mit dem Parlamente unterlegen und Oliver Cromwell als Protektor von England den Platz des hingerichteten Königs Karl I. eingenommen, sah das Ostindiahans seine Interessen den Holländern gegenüber nicht selten arg gefährdet; eine Zeitlang schien sogar der Verfall der Kompanie unabwendbar. Doch auch in dieser schlimmen Periode fehlte es nicht an Männern, welche den Mut zeigten, dem Sturm der Zeiten zu trotzen und sich und ihr Schifflein zu retten. Im Jahre 1649, dem ersten Jahre der Republik, wurde die an- gebahnte Vereinigung mit der Gesellschaft Curteeus oder den Assadakauf- lenten, wie sie von ihrer Niederlassung her hießen, zustandegebracht, und im Jahre 1655 verschmolz man sich auch noch mit einer dritten Gesellschaft, welche gleichfalls das Recht erworben, nach Indien Handel zu treiben. Schon vier Jahre früher hatte man die Insel St. Helena, welche unter- dessen von den Holländern aufgegeben worden war, in Besitz genommen. — Nachdem der Handel nach dem Osten vier Jahre tatsächlich völlig frei gewesen war, zeigte Cromwell der Ostindischen Kompanie sich geneigter, indem er ihr 1657 einen Charter auf sieben Jahre verwilligte. Das restaurierte Königtum erwies sich dem Ostindiahause äußerst gnä- big; Karl Ii. verlieh demselben einen neuen Freibrief und bestätigte nicht allein alle früher erlangten Privilegien in bezng auf Ausführung der Zivil- und Kriminalgerichtsbarkeit sowie der Militärgewalt in den erworbenen Gebieten, sondern bekleidete die Gesellschaft weiterhin mit der Befugnis, Krieg zu führen und Frieden zu schließen mit jedem nichtchristlichen Poten- taten im Bereiche ihrer auswärtigen Besitzungen, sowie jeden anzugreifen, welcher sich innerhalb derselben unterfangen sollte, in Indien ohne Erlaub- nis der Kompanie Handel zu treiben. Die leitenden Persönlichkeiten des Ostindiahauses wußten die Gunst der Verhältnisse wohl auszunutzen, und die Genossenschaft schien in dem- selben Gradezn gedeihen, als die nichtbeteiligten Kaufleute immer mißgünstiger dreinschauten. Schon unter Karl Ii. hießen die großen ostindischen Kauf- Herren „Nabobs". Die Geschäfte des Ostindiahauses mußten naturgemäß wachsen mit dem steigenden Bedarf an Gewürzen, feinen Geweben und glänzenden Juwelen des Ostens. Der Thee, welcher im Jahre 1660 noch als die größte Seltenheit aus Indien herumgereicht, augestaunt und kaum mit den Lippen berührt wurde, bildete bereits acht Jahre später einen regelmäßigen, immer gesuchteren Einfuhrartikel und wurde von Jahr zu Jahr in steigender Menge verbraucht, so daß die Finanzverwaltung in ihm bald

4. Geschichtliches Hülfsbuch für die oberen Klassen der höheren Mädchenschulen - S. 132

1888 - Leipzig : Teubner
132 das zu groen Geschicken heranwuchs. (Wie stand es mit Spanien, Portugal und Italien?) Mitten zwischen diesen beiden Staatengruppen erhob sich aus dem Wirrsal der deutschen Verhltnisse heraus eine Macht aus kleinen Anfngen, Brandenburg-Preuen, in der die Keime fr eine sptere Neugestaltung Deutschlands lagen. Brandenburgs Marken reichten bis vor die Thore Frankreichs und Rulands" (Karte!); khn griff es bald mit seiner jungen Kriegsmacht nach rechts und nach links. 1. Die englische Revolution; Oliver Cromwell. Die Wiederherstellung der Stuarts. . 167. Die Stuarts strebten, wie die Herrscher in Frankreich, nach unumschrnkter Knigsgewalt entgegen den alten Rechten des eng-lischen Parlaments (Gesetzgebung und Steuerbewilligung. Was ist Oberhaus und Unterhaus?). Jakobs I. Sohn, Karl I. (16251649), Gemahl der katholischen Henriette von Frankreich, lste das Parlament auf und herrschte jahrelang ohne dasselbe mit groer Willkr. Dazu kam der alte Gegensatz zwischen den Anhngern der Episkopalkirche und den Puritanern und Presbyteriaueru, die von dem König von England und Schottland verfolgt wurden. Ein neues Parlament, das lange, wurde einberufen; die Hauptfhrer desselben waren Puritaner und Republikaner; Oliver Cromwell. Es kommt zum offenen Kampf. Der König wird geschlagen, flieht zu den Schotten, die ihn dem Parlament ausliefern. Auf Cromwells Betreiben vor einem Gerichtshof des Verrats angeklagt, wird er verurteilt und am 30. Januar 1649 enthauptet. . 168. England wird Republik. Den Aufstand in dem katholischen Irland schlgt Cromwell blutig nieder. Karl Ii., an der Spitze der Schotten mehrfach geschlagen, flieht nach Frankreich. Cromwell wird Lord-Protektor der drei Reiche. Er hat die Weltstellung der englischen Seemacht geschaffen (denke an die Lage Englands am Weltmeer und an den ersten Aufschwung der See-macht unter Elisabeth!). 1651 die Navigationsakte, die den fremden Schiffen nur die Einfuhr ihrer heimischen Waren gestattet; sie wendet sich besonders gegen den Zwischenhandel der Hollnder; in einem furchtbaren Seekrieg bleiben die Englnder Sieger. (Von

5. Geschichte der neueren Zeit für höhere Unterrichtsanstalten und zum Selbstunterrichte Gebildeter - S. 253

1839 - Leipzig : Gebhardt & Reisland
Die Autokratie. 253 gerissen und mit dieser geboten sie jener Mehrzahl, welche den Sturz des Königthumcs gar nicht gewollt, Schweigen. Wie wenig die Re- publik in dem Sinne der Puritaner und Presbyterianer war, zeigte sich zuerst in Schotland. Denn die Schotten riefen sogleich nach dem Tode Karls I. dessen Sohn Karl Ii., freilich unter schweren Bedingungen, zu ihrem König aus 6. Febr. 1649. Das englische 1649 Parlament aber sendete Oliver Cromwell, der unterdessen den ober- sten Heerbefehl erhalten, gegen die Schotten. Und Karl ll. bestand nicht vor Cromwells Glück. Bei Dunbar 3. Septbr. 1650 und 1650 Worcester 3. Septbr. 1651 geschlagen, mußte er wieder hinüber 1651 auf das Festland von Europa siiehen, die Schotten aber sich nun ge- fallen lassen, zu der englischen Republik gezogen, als ein wesent- licher Bestandtheil derselben erklärt zu werden 4. Mai 1652. Crom- well kehrte mit dem Heere nach England zurück. Unterdessen war schon gezeigt, was die neue Freiheit eigentlich sei. Das Rump-Par- lament hatte sich in der Gewalt erhalten und behauptete sich mit den härtesten Maßregeln in derselben. Die Häupter müssen die Unmög- lichkeit, einen wahrhaft demokratischen Staat zu bilden, um so mehr gewahren als die Majorität der englischen Nation einen solchen gar nicht will. Aber der alte Staat ist zusammengebrochen, das Blut des Königs ist geflossen und die Wiederherstellung des Alten kann nur eine harte Züchtigung der Independenten sein. Dagegen muß Sicherheit gewonnen werden und deshalb hat sich das Parlament nicht aufgelöst, es behauptet die liebgewonnene Herrschaft und scheint sie für immerdar behalten zu wollen. England soll die Freiheit und die Republik in dem einzigen Umstande finden, daß es doch einen König nicht giebt. Aber die Männer des Parlaments werden in ihren Gedanken durch Oliver Cromwell gestört. Dieser gewahrt auch, daß die Re- publik und die Demokratie nicht werden wird und er will die ver- worrenen Verhältnisse benutzen, um sich emporzuschwingen zur könig- lichen Macht. Also benutzt er zuerst den Haß, welchen das Rump- Parlament selbst bei den Republikanern sich zugezogen, um es durch die Gewalt seiner Soldaten auseinander zu jagen 19. April 16 5 3. 1653 Nun waren Königthum und Parlament hinweg, die Staatsgewalt ledig und unbesetzt; sie schien dem Kühnen anheimfallen zu müssen, der nach ihr greifen würde. Wenn aber, auch nachdem bereits auf revolutionairem Wege eine Staatsgewalt vernichtet, aus der Masse der Menschen heraus einem gelingen soll zur fürstlichen Gewalt em- porzukommen, so müssen die Verhältnisse und seine Stellung unge- Vlllewlm. Histoire àe Oliver Orow>veii. 1829.

6. Lehrbuch der Weltgeschichte für höhere Töchterschulen - S. 187

1878 - Berlin : Nauck
2. Kapitel. Die Zeit der Religionskriege. 187 desselben aufzulsen. Die kurz darauf erfolgte Ermordung der Protestanten in Irland durch die Katholiken, die man dem Könige Schuld gab, sowie die Gewalt, welche der König dem Parlamente anthat, rief in England einen Brgerkrieg her-vor. Der König floh Nach York, und von der vom Parla-mente errichteten Armee unter Essex 1642 bei Ed gehill, 1644 bei Marstonmoor, dann unter Fairfax und Oliver Cromwell 1645 bei Naseby geschlagen, mute er endlich im Lager der Schotten Schutz suchen, die ihn aber dem Parlamente aus-lieferten, da er die Bedingungen des Covenant nicht unter-schreiben wollte. Zu spt bereuten sie diesen Schritt und fielen zu Gunsten des Knigs in England ein, wurden aber von Cromwell bei Preston 1648 geschlagen. Zwar wurde jetzt die von Cromwell geleitete fanatische Partei der Jndepen-denten aus dem Parlamente verdrngt; sie erzwang aber mit Hlse des Heeres ihre Wiederaufnahme, und das jetzt ganz von Cromwell geleitete Parlament (Rumpfparlament) machte dem gefangenen Könige den Proce und lie ihn am 30. Januar 1649 enthaupten; England aber wurde fr eine Republik erklrt (16491660). Des Knigs Sohn, der als Karl Ii. den Knigstitel annahm und Irland und Schottland auf seine Seite zog, wurde 1650 bei Dunbar und 1651 bei Worcester besiegt und floh nach Frankreich; Schottland aber wurde unter-werfen und wie Irland als eroberte Provinz behandelt. Crom-well, im Besitze aller Macht, wurde nun, nachdem er das Parlament aus einander gejagt, und nachdem das darauf fol-gende Bareboneparlament sich aufgelst hatte, zum Pro-tector der Republik ernannt. Durch die Navigations-acte (1651), durch welche fremden Schiffen verboten wurde, andere, als die Producte ihres eigenen Landes nach England zu bringen, begrndete er die Handelsmacht Englands. Auch die Niederlnder muten endlich das Uebergewicht derselben anerkennen; Dnkirchen wurde erobert und den Spaniern Ja-maica entrissen. Doch alle Siege konnten Cromwells Gewissens-angst nicht bertuben, und er erlag derselben i. I. 1658. Zwar wurde sein Sohn Richard zu seinem Nachfolger er-whlt; aber schon nach wenigen Monaten legte derselbe die Wrde nieder, der er sich nicht gewachsen fhlte, und nun wnrde, nach-dem sich das lange Parlament freiwillig aufgelst hatte, durch Vermittlung Mouks, des Statthalters von Schottland, im I. 1660 Karl Ii. (16601685) zurckgerufen (Restauration). Leider machte sich aber der leichtsinnige König durch Gewaltttigkeiten bald wieder verhat (Clarendon; das Cabalministerinm), und

7. Von der Zeit Karls des Großen bis zum Tode Friedrichs des Großen - S. 172

1911 - Leipzig : Hirt
172 Die Neuzeit. erhoben sich die Bewohner fr Karls I. Sohn Karl Ii. Cromwell warf Zuerst den irischen Aufstand in blutigen Kmpfen nieder; ein groer Teil der Lndereien wurde den Eigentmern genommen und an englische An-siedler verteilt. Auch Schottland unterwarf er seinen Waffen; Karl Ii. entkam von dort nach der Normandie. Zugleich entstand ein Seekrieg mit Holland durch die Schiff-1651. fahrtsakte, die das Parlament 1651 erlie, um den hollndischen Zwischen-Handel zu schdigen. Nach diesem Gesetz durften Waren aus den Kolonien nur auf englischen Schiffen, europische Waren nur auf englischen oder auf Schiffen des Ursprungslandes nach England eingefhrt werden. Holland erklrte den Krieg, aber die englische Flotte bewies in einer Reihe von Gefechten ihre berlegenheit der die feindliche, und Holland mute 1654 die Schiffahrtsakte anerkennen. Durch diesen Krieg erhob sich England zur ersten Seemacht, und sein Handel nahm in der Folgezeit einen gewaltigen Aufschwung. Im Innern nahmen die Dinge ihren naturgemen Verlauf. Cromwell trieb das Parlament, das sich seiner Erhebung zum König nicht geneigt zeigte, auseinander, bildete selbst ein neues, aus Frmmlern bestehendes, 1653. das aber ebenfalls keinen Bestand hatte, und lie sich 1653 von seinen Offizieren zum Protektor aus Lebenszeit ernennen, da der Knigstitel im Heere miliebig war. Der Staatsrat und das Parlament blieben bestehen, und nach einigen Jahren lebte auch das Oberhaus wieder auf. Die auswrtigen Erfolge dauerten fort. England schlo mit prote-stantischen Mchten, wie Schweden und Dnemark, Handelsvertrge, gewann sogar das katholische Frankreich, wo Mazarin regierte, zum Verbndeten und fhrte einen glcklichen Seekrieg gegen Spanien, das sich noch immer als katholische Vormacht betrachtete; England gewann dadurch die Insel Jamaika. Dem Protektor verliehen die Gunst des Heeres, die militrischen und diplomatischen Erfolge, die kluge Verwaltung, die berall herrschende Ord-nnng eine Machtstellung, wie sie kein englischer König jemals besessen hatte. Doch war er vorsichtig im Gebrauch seiner Macht. In die Selbstverwaltung der Gemeinden griff er nicht ein, und gegen die sich bildenden Sekten, die mit der herrschenden presbyterianischen Kircheneinrichtung unzufrieden waren, bewies er Duldsamkeit. Seine Stellung durch Annahme der Krone erblich zu machen wagte er nicht, sondern begngte sich mit dem Recht, 1658. seinen Nachfolger zu bestimmen. Er starb 1658. Oliver Cromwells Sohn und Nachfolger Richard lie sich im Gefhl seiner Untauglichfett fr diesen Posten bald von den Offizieren zur Ab-dankuug bewegen. Ihr Versuch, eine neue Militrherrschaft einzufhren, scheiterte an ihrer Uneinigfeit. Das Volk sehnte sich nach der Wiederkehr 1660. gesetzlicher Ordnung, und das Parlament ernannte 1660 den rechtmigen Thronerben zum König.

8. Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbesondere der preußisch-deutschen Geschichte seit 1648 - S. 24

1912 - Breslau : Hirt
24 England im 17. Jahrhundert. die Geschfte (Rumpfparlament). Der König wurde vor einen auer-ordentlichen Gerichtshof gestellt und des Hochverrats angeklagt; mit stolzer, echt kniglicher Haltung vertrat er die Sache des Knigtums, fr die er gefochten hatte. Er wurde zum Tode verurteilt und 1649 vor dem Schlosse Whitehall in London enthauptet. Darauf wurde die Republik erklrt. 13. Die Republik. (16491660.) Von 1649 bis zu seinem Tode im Jahre 1658 hat Oliver Cromwell, gesttzt auf das Heer, dessen Widerspruch er ebenso wie den aller andern Machtgruppen beseitigte, Eng-lands Geschicke geleitet. Er war als Staatsmann und Heerfhrer von rascher, fortreiender Tatkraft, wuchtig an Krper und Geist, dazu ein berzeugter Puritaner, der rcksichtslos seine Absichten ausfhrte, die aufstndischen Iren sowie die Schotten, die Karls Sohn, den spteren König Karl Ii., zurck-gerufen hatten, besiegte. Im Jahre 1651 wurde die Navigationsakte erlassen, wonach fremde Waren nur auf englischen Schiffen oder Schiffen ihres Ursprungslandes eingefhrt werden durften. Sie war bestimmt, den hollndischen Zwischen-Handel zu treffen und die englische Reederei zu heben. Die Republik der Niederlande erklrte England darauf sogleich den Krieg; aber ihre berhmten Seehelden de Ruyter und Tromp wurden von den bis dahin noch unbekannten Fhrern der englischen Flotte geschlagen, und sie er-kannte schlielich die Akte au. So erfolgreich Cromwell in der ueren Politik war, so wenig konnte er mit dem Parlamente auskommen; das Rumpfparlament wurde schlie-lich von ihm gesprengt, da es sich weigerte, seine Auflsung selbst aus-zusprechen. Aber auch das Haus (Barebone-Parlament, so genannt nach einem seiner bekanntesten Mitglieder), dessen Mitglieder er selbst aus den Heiligen", d. h. den Jndependenten, ausgewhlt hatte, mute er nach kurzer Tagung wieder auflsen. Im Jahre 1653 bertrugen ihm die hheren Offiziere auf Lebenszeit die Wrde eines Lord-Protektors mit dem Rechte, den Nachfolger zu ernennen; den Knigstitel lehnte er ab. Auch jetzt gelang es ihm nicht, eine geordnete parlamentarische Verfassung herzustellen. Gleichwohl nahm England einen gewaltigen Aufschwung. Im Kriege gegen Spanien, an der Seite Frankreichs, wurde Dnkirchen erobert, Jamaika englische Kolonie. Mit den englischen Auswanderern in Nordamerika wurde ein reger Verkehr unterhalten, die englische Flagge wehte auf allen Meeren. Auch trat England berall fr die unterdrckten Protestanten ein. Nach Cromwells Tode 1658 entsagte sein Sohn Richard der Wrde eines Lord-Protektors. Bei dem Widerstreite der Parteien herrschte nun vllige Willkr und Unordnung. Lebhaft regte sich daher in Brger-kreisen, besonders unter den Londoner Kaufleuten, der Wunsch nach Ruhe und geordneten Zustnden. Monk, der das englische Heer in Schott-

9. Neuzeit - S. 222

1894 - Halle a.S. : H. Peter
— 222 — derselben durch Oliver Cromwell steigerte dessen Ansehn so sehr, daß er das ihm vielfach widerstrebende Parlament wiederholt auflösen und sich schließlich im Jahre 1653 vom Heere zum Lord-Protektor von England, Schottland und Irland ernennen lassen konnte, um nun trotz der republikanischen Formen mit mehr als königlicher Macht zu regieren. Ein bedeutendes Herrschertalent, klar in seinen Zielen und vor keiner Schwierigkeit zurückschreckend, arbeitete er unausgesetzt an der inneren Ruhe und Wohlfahrt des Staates, an dem Siege der puritanischen Lehre und der bürgerlichen Freiheiten und an der Erstarkung und Erweiterung der englischen Stellung zur See. Er erließ die Navigationsakte, welche den sremden Nationen nur die Einfuhr ihrer heimischen Produkte auf eigenen Schiffen in Britannien gestattete, und als er darüber mit den durch diese Maßregel schwer getroffenen Holländern in einen Krieg geriet, trug seine Flotte unter dem Admiral Blake einen glänzenden Erfolg davon. Nicht minder glücklich focht er gegen Spanien, dem er die Insel Jamaika entriß, so daß thatsächlich England von ihm in die erste Reihe der europäischen Seemächte emporgerückt wurde. Das Parlament ehrte seine Verdienste, indem es ihm den Königstitel zuerkannte; doch nahm er denselben aus Klugheit nicht an und begnügte sich mit dem Recht, seinen Nachfolger bestimmen zu dürfen. Als er im Herbst 1658 starb, trat an seine Stelle als Lord-Protektor sein Sohn Richard Cromwell, der indes nicht die Kraft und Entschlossenheit des Vaters befaß und schon nach acht Monaten wieder abdankte. Nun brachen abermals die heftigsten Parteistreitigkeiten aus, bis endlich der General Monk mit dem königlich gesinnten Teile des Heeres von Schottland aus nach London zog, das alte Parlament auflöste und ein neues berief und unter Zustimmung des letzteren im Jahre 1660 die Restauration der Stuarts bewirkte und den in den Niederlanden weilenden Karl Ii auf den Thron zurückführte. Karl Ii, ein Fürst von schwankendem Charakter, hatte vor seiner Erhebung allgemeine Amnestie und volle Gewissensfreiheit zugesagt, hielt aber weder das eine noch das andere Versprechen. Er ließ zehn der Richter, welche einst über seinen Vater das Todesurteil gesprochen, enthaupten und bewies die größte Feindseligkeit gegen die Puritaner, während er die Katholiken offen begünstigte und auf seinem Sterbebette sogar zu deren Kirche übertrat. Dieses Verhalten rief nebst den damit im Zusammenhange stehenden ungerechten Verordnungen den heftigsten Widerspruch im Parlamente hervor, so daß es den Anhängern einer freiheitlichen Entwickelung gelang, im Jahre 1679 die höchst wichtige Habeascorpusakte durchzusetzen»

10. Die mittlere und neue Welt - S. 261

1873 - München : Lindauer
1 261 lagerten Festungen zur Kapitulation und brachten die unter Bonrbaki im Osten Frankreichs kämpfende Armee in ein solches Gedränge, daß sie sich nur mit Mühe in die neutral gebliebene Schweiz zurückziehen konnte. Nachdem die Forts von Paris am 28. Januar 1871 -kapituliert hatten, trat Waffenstillstand ein; eine nach Bordeaux berufene Nationalversammlung stellte den vormaligen Minister Thiers an die Spitze der Exekutivgewalt und verstand sich zur Annahme der von ihm im deutschen Hauptquartiere zu Versailles vereinbarten Friedenspräliminarien, die im Frieden zu Frankfurt a. M. am 10. Mai 1871 definitiv festgestellt wurden. Frankreich trat Elsaß ohne die Festung Belfort und Deutschlothringen nebst der Festung Metz an Deutschland ab und verhieß 5 Milliarden Francs Kriegskosten. Vgl. § 67. Iii. Großbritannien nebst Irland (s. S. 143) von der vroklamieruna der Republik bis auf die Gegenwart, 1649-1873. § 71. Die Republik, 1649-1660. Iu der 1649 errichteten Republik war die Regierung einem Staatsrate (von 41 auf ein Jahr gewählten Mitgliedern) übertragen, in Wirklichkeit herrschte aber nicht dieser, sondern Oliver Cromwell. Als man in Irland und Schottland aus Haß gegen die Independenten den ältesten Sohn Karls 1 unter dem Namen Karl Ii als König ausrief, unterwarf Cromwell 1650 die Irländer, besiegte in demselben Jahre den in Schottland weilenden Karl Ii bei Dunbar, schlug diesen mit tollkühnen Erwartungen in England eingefallenen Gegner 1651 bei Worcester und nötigte ihn zur Flucht nach der Normandie. Weil die Holländer den Anhängern des Königtums Schutz und Zuflucht gewährten, gab Cromwell 1651 die Navigationsakte (Schifffahrtsakte), welche den fremden Nationen nur die Einführung selbsterzeugter Produkte auf eigenen Schiffen nach England gestattete, also den holländischen Zwischenhandel vom englischen Markte ausschloß. Als bei dem hierüber mit Holland ausbrechenden Seekriege (1652—1654) das ohnmächtige Parlament (das Rumpf-Parlament oder der Rest des langen Parlaments) das Landheer, welches der Macht Cromwells zur Stütze diente, vermindern wollte, ließ dieser das Haus sprengen (1653) und berief eine Versammlung von 140 Frömmlern, des Barebone Parlament*), dessen *) Diesen Namen führte das Parlament nach einem der eifrigsten Beter und Sprecher, dem Lederhändler Preisegott Barebone, dessen Bruder, ebenfalls ein Frömmler, sich mit den Worten zu unterschreiben pflegte: Wärechristus-nichtfürunsgestorbenwirwärenalleverdammtbarebone. Das Volk, welches den langen Namen nicht anssprechen wollte, nannte ihn kurzweg damned Barebone (verdammt Barebone).

11. Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbesondere der preußisch-deutschen Geschichte seit 1648 - S. 16

1913 - Breslau : Hirt
16 England im 17. Jahrhundert. 4.5 der kniglichen Partei angezettelt wurde und sich der die ganze Insel verbreitete. Es gelang Cromwell erst nach mehreren Feldzgen, ihn vllig niederzuwerfen. Rumpf- Nach seiner Rckkehr nach London rechnete er mit seinen Gegnern ab. Parlament. ^ Presbyterianer mit Waffengewalt aus dem Hanse der Ge- meinen vertreiben und bertrug der iudependentischen Minderheit, dem Rumpfparlament", die Geschfte. Der König wurde vor einen auer-ordentlichen Gerichtshof gestellt und des Hochverrats angeklagt; mit stolzer, echt kniglicher Haltung vertrat er die Sache des Knigtums, fr die er gefochten hatte. Er wurde zum Tode verurteilt und im Januar 1649 . Karls in London enthauptet. Unter Aufhebung des Knigtums wie des Ober-i(i649)Un9 Hauses wurde England darauf fr eine Republik erklrt. Cromwell. 5. Die Republik (16491660). Von 1649 bis zu seinem Tode (1658) leitete Oliver Cromwell, gesttzt ans das Heer, Englands Ge-schicke, zuerst als einflureichstes Mitglied des Staatsrates, dem die aus-bende Regierungsgewalt bertragen war, seit 1653 als Lord-Protektor. Er war ein Mann von krftigem Krperbau und unschnem, aber aus-drucksvollem Antlitz, voll unbeugsamer, rcksichtsloser Willenskraft, gleich groß als Feldherr wie als Staatsmann. Als Soldat war er durch persnliche Tapferkeit, strategische Begabung und ein bedeutendes Orgaui-satioustaleut, das ihn befhigt hatte, aus den ungebten Scharen des Puritanerheeres die unberwindlichen Eisenreiter" zu machen, zum Fhrer und unbedingten Herrn des Heeres emporgestiegen; als Politiker war er durch seine wuchtige Beredsamkeit, seine zhe, schroffe und leidenschaftliche Energie und feine Frmmigkeit und puritanische Strenge die Seele der independentischen Opposition und damit schlielich das Haupt des Parla-meuts geworden. Kmpfe mit Cromwell besiegte in blutigen Kmpfen die aufstndischen Iren, die Schott sich nach Karls I. Hinrichtung von England losgesagt und feinen Sohn, den spteren König Karl Ii., zum Könige ausgerufen hatten; die Bedrckung der Iren und des Katholizismus wurde seitdem noch grausamer als vor-her. Als auch die Schotten Karl Ii. zurckgerufen hatten, besiegte Cromwell sie bei Dunbar (stlich von Edinbnrg, 1650) und bei Worcester (sdlich von Birmingham, 1651); Karl Ii. floh nach Frankreich. Naviga- Um die englische Reederei zu heben und den hollndischen Zwischen-tionsafte. ^anj)e[ treffen, wurde damals (1651) die Navigationsakte erlassen, wonach fremde Waren nur auf englischen Schiffen oder auf Schiffen ihres Ursprungslandes eingefhrt werden durften. Daraufhin erklrte die Republik der Niederlande fogleich den Krieg; da jedoch ihre See-Helden Tromp und de Ruyter von dem englischen Admiral Blake geschlagen wurden, mute sie die Akte anerkennen (1654). Seitdem beaufschwung ginnt England als See- und Handelsmacht neben die damals die Meere ^Seemach!!^ beherrschenden Niederlande zu treten; der englische Seehandel und die von den Stuarts vernachlssigte Flotte begannen aufzublhen, die englische Flagge

12. Geschichte der Neuzeit - S. 135

1887 - Wiesbaden : Kunze
§. 9, 3. Oliver Cromwell. 135 oder sonst jemand zum Könige ausrufen werde; das Haus der Lords und die königliche Würde wurden abgeschafft. Es wurde eine Eidesformel vorgeschrieben, welche jeden Angestellten zur Treue gegen die bestehende Regierung ohne König und ohne Oberhaus verpflichtete. Die jüngsten königlichen Kinder erhielten ein Jahresgehalt von 2000 Pfd. Sterl. bewilligt. Allein die Schotten und Irländer riefen Karl Ii. zum Könige aus und ergriffen die Waffen, nachdem dieser eingewilligt und bestimmte Zusicherungen gegeben hatte; doch das Glück war ihm nicht hold. Er wurde 1650 bei Dunbar und 1651 bei Worcester von Cromwell gänzlich geschlagen und flüchtete nach Frankreich. Das Parlament setzte einen Preis von 1000 Pfd. Sterling auf seinen Kopf. Nach mancherlei Abenteuern entkam er zuletzt glücklich nach der Normandie. In der öffentlichen Meinung hatte er entschieden gewonnen, seitdem er gehandelt und gelitten. 1652 unterwarf sich Schottland. Die junge Republik England (1649—1658) sollte bald die Bluttaufe in einem bedeutenden Seekriege erhalten. Der englische Gesandte im Haag, welcher die Anklageakte gegen Karl I. verfaßt hatte, war in einem dortigen Gasthause bei Tische überfallen und niedergestochen, sein Nachfolger auf öffentlicher Straße mißhandelt worden. Da trat das englische Parlament 1651 mit einer Navigationsakte hervor, welche allen auswärtigen Schiffahrern bei Strafe der Wegnahme des Schiffes und der Ladung gebot, keine anderen Waren als selbsterzeugte auf eigenen Schiffen nach England zu bringen. Diese Akte traf den Handel der Holländer fo empfindlich, daß sie die Zurücknahme derselben verlangten und ihre übermächtige Flotte in den Kanal schickten. Der Krieg begann. Mit aller Energie schuf das englische Parlament aus Kauffahrteischiffen eine Kriegsflotte, und das Kriegsglück begünstigte seinen Admiral Blake, welcher in einer dreitägigen Schlacht 1653 die Holländer unter ihren weltberühmten Führern Tromp und Ruyter entscheidend schlug. Holland mußte sich zum Frieden bequemen und die Navigationsakte anerkennen. Jetzt schritt Cromwell zur Auflösung des Parlaments, welches das Kriegsheer zu vermindern strebte und der Vergrößerung seiner eigenen Macht im Wege stand. Er jagte die Anwesenden mit Hilfe seiner Soldaten 1653 auseinander und ordnete ein neues an, welches aus „frommen, gottesfürchtigen Leuten" bestand. Wer die Listen der Namen hörte, diese Habakuks, Hesekiels, Zerubabels, konnte sich in einem alttestamentlichen Sanhedrin dünken; indessen

13. Die neue und neueste Zeit von 1648 bis jetzt - S. 6

1898 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
6 Parlamentsheer, den Rundkpfen ^), berlegen. Nach Abschlu eines Bndnisses mit den Schotten gewann aber das Parlament eine wesentliche Verstrkung, und nun angespornt von religiser Begeisterung und gefhrt von begabten Feldherren, wie dem staatsmnnisch und militrisch gleich hervorragenden Oliver Cromwell, errangen die republikanisch gesinnten Parlamentstruppen zwei Siege der Karl. Dieser floh zu den Schotten, die ihn aber im Jahre 1647 dem Parlament auslieferten. Whrend des Brgerkrieges entstand aber Zwiespalt sowohl im Parlament wie in seinem Heere. Den Presbyterianern oder Puritanern gegenber, welche die ang-Manische Hochkirche durch die presbyterianische Kirchenverfassung beseitigen wollten, hatte sich die Partei der Jndependenten (die Unabhngigen) gebildet, die im religisen und politischen Fanatismus Freiheit und Gleichheit in Kirche und Staat erstrebten. Ihr bedeutendster Fhrer war Oliver Cromwell, ein einfacher Landedelmann, dessen Tapferkeit, Klugheit und religise Begeisterung die Gemter fesselte, und der sich des Heeres und des Knigs bemchtigte. Er schlug ein Heer der Schotten, Kavaliere und Iren, das fr den König zu den Waffen gegriffen hatte, und verjagte seine presbyterianischen Gegner aus dem Parlament. Durch den Rest, das sogenannte Rumpfparlament, lie er den König absetzen und als einen Tyrannen, Verrter, Mrder und Feind des Ge-i64g meinwesens zum Tode verurteilen. Am 30. Januar 1649 wurde Karl I. ffentlich hingerichtet. England als Republik (164960). Cromwell. Sogleich nach der Hinrichtung Karls I. wurde das Knigtum und das Oberhaus abgeschafft. England wurde eine Republik unter einem Staatsrat von 41 Mitgliedern, aber die wirkliche Macht lag beim Heer und dessen Fhrer Cromwell. Dieser sicherte das neue Staatswesen durch Besiegung der aufstndischen Iren und Schotten, die Karls I. Sohn, Karl Ii., zum Könige aus-gerufen hatten. Als dieser nach Frankreich entflohen war, lste er im Jahre 1653 das lange Parlament und den Staatsrat gewaltsam auf und erwirkte von einem neu ein-berufenen Parlament, das von dem Heere eingeschchtert war, da er zum Lord-Pro-teltor der drei Lnder England, Schottland und Irland, die jetzt zu einem Staate verbunden wurden, ausgerufen wurde. Als Inhaber des Protektorats regierte Cromwell unumschrnkter als irgend ein englischer König seit der Magna charta, und trotzdem seilte Willkrherrschast rger war als die Karls I., verstand er es, im Innern Ruhe zu erhalten. Seine Republik war eben nur eine Militrherrschaft. Nach auen verschaffte er England Ansehen und begrndete die Herrschaft Englands zur See. Um den Zwischenhandel Hollands, das sich gegen die Schwesterrepublik wiederholt feindselig gezeigt hatte, zu beseitigen, bestimmte die Schiffahrtsakte (1651), da die Einfuhr von Waren in England aus den berseeischen Erdteilen nur durch Schiffe aus England und aus den europischen Lndern nur auf Schiffen der Staaten ihres Ursprungs oder auf englischen Schiffen geschehen drfe. Die Hollnder versuchten in dem darauf ausbrechenden Kriege vergeblich ihre Herrschaft auf dem Meere zu behaupten, aber nach dem Tode ihres groen Seehelden Tromp, der im Verein mit de Ruyter anfangs glcklich gegen die Englnder gekmpft hatte, muten die Hollnder Frieden schlieen und die Schiffahrtsakte und damit Englands bermacht zur See anerkennen. Gern Htte nun Oliver Cromwell sich den Titel eines Knigs beigelegt. Aber seine Krieger zrnten der sein stolzes und herrisches Wesen, und als ihm endlich das *) So genannt, weil sie das Haar kurz geschoren trugen.

14. Die vaterländische Geschichte von 1648 bis 1815 - S. 6

1903 - Hannover-List : Carl Meyer (Gustav Prior)
6 Parlamentsheer, den Rundkpfen'), berlegen. Nach Abschlu eines Bndnisses mit den Schotten gewann aber das Parlament eine wesentliche Verstrkung, und nun angespornt von religiser Begeisterung und gefhrt von begabten Feldherren, wie dem staatsmnnisch und militrisch gleich hervorragenden Oliver Cromwell, errangen die republikanisch gesinnten Parlamentstruppen zwei Siege der Karl. Dieser floh zu den Schotten die ihn aber im Jahre 1647 dem Parlament auslieferten. Whrend des Brgerkrieges entstand aber Zwiespalt sowohl im Parlament wie in seinem Heere. Den Presbyterianern oder Puritanern gegenber, welche die angli-kanische Hochkirche durch die presbyterianische Kirchenversassung beseitigen wollten, hatte sich die Partei der Jndependenten (die Unabhngigen) gebildet, die im religisen und politischen Fanatismus Freiheit und Gleichheit in Kirche und Staat erstrebten Ihr bedeutendster Fhrer war Oliver Cromwell. ein einfacher Landedelmann, dessen Tapferkeit, Klugheit und religise Begeisterung die Gemter fesselte, und der sich des Heeres und des Knigs bemchtigte. Er schlug ein Heer der Schotten, Kavaliere und Iren, das fr den König zu den Waffen gegriffen hatte, und verjagte seine presbyterianischen Gegner aus dem Parlament. Durch den Rest, das sogenannte Rumpfparlament, lie er den König absetzen und als einen Tyrannen, Verrter, Mrder und Feind des Ge-1649 meinwesens zum Tode verurteilen. Am 30. Januar 1649 wurde Karl I. ffentlich hingerichtet. England als Republik (164960). Cromwell. Sogleich nach der Hinrichtung Karls I. wurde das Knigtum und das Oberhaus abgeschafft. England wurde eine Republik unter einem Staatsrat von 41 Mitgliedern, aber die wirkliche Macht lag beim Heer und dessen Fhrer Cromwell. Dieser sicherte das neue Staatswesen durch Be-siegung der ausstndischen Iren und Schotten, die Karls I. Sohn, Karl Ii., zum Könige ausgerufen hatten. Als dieser nach Frankreich entflohen war, lste er im Jahre 1653 das lange Parlament und den Staatsrat gewaltsam auf und erwirkte von einem neu einberufenen Parlament, das von dem Heere eingeschchtert war, da er zum Lord-Protektor der drei Lnder England, Schottland und Irland, die jetzt zu einem Staate verbunden wurden, ausgerufen wurde. Als Inhaber des Protektorats regierte Cromwell unumschrnkter als irgend ein englischer König seit der Magna Charta, und trotzdem seine Willkrherrschast rger war als die Karls I., verstand er es, im Innern Ruhe zu erhalten. Seine Republik war eben nur eine Militrherrschast. Nach auen verschaffte er England Ansehen und begrndete die Herrschaft Englands zur See. Um den Zwischenhandel Hollands, das sich gegen die Schwesterrepublik wiederholt feindselig gezeigt hatte, zu beseitigen, bestimmte die Schiffahrtsakte (1651), da die Einfuhr von Waren in England aus den berseeischen Erdteilen nur durch Schiffe aus England und aus den europischen Lndern nur auf Schiffen der Staaten ihres Ursprungs oder auf englischen Schiffen geschehen drfe. Die Hollnder versuchten in dem darauf ausbrechenden Kriege vergeblich ihre Herrschaft auf dem Meer zu behaupten, aber nach dem Tode ihres groen Seehelden Tromp, der im Verein mit de Ruyter anfangs glcklich gegen die Englnder gekmpft hatte, muten die Hollnder Frieden schlieen und die Schiffahrts-akte und damit Englands bermacht zur See anerkennen. Gern htte nun Oliver Cromwell sich den Titel eines Knigs beigelegt. Aber seine Krieger zrnten der sein stolzes und herrisches Wesen, und als ihm endlich das *) So genannt, weil sie das Haar kurz geschoren trugen.

15. Auszug aus der Alten, Mittleren und Neueren Geschichte - S. 324

1877 - Berlin : Herbig
324 Neuere Geschichte, Zweite Periode. die Strelitzen aufgelöst und durch ein nach europäischer Weise disci- plinirtes Heer ersetzt (1699). 1699. Friodo mit den Türken zu Karlowitz, Azow gewonnen. §. 4. England. 1649—1660. England Republik (Commonwealth). Cromwell (s. S. 313) unterwirft nach blutigem Kampfe Irland und durch zwei Siege (hei Dumbar und bei Worcester [spr. u~ufter]) Schottland, von wo er des hingerichteten Königs Sohn, Karl Ii., vertreibt. In England löst Cromwell das Rumpfparlament und zwei von ihm selbst gebildete auf. Durch das Heer wird 1653—1658. Cromwell Lord-Protektor der drei Reiche (England, Schottland, Irland). Navigationsakte (1651), welche den Fremden auf ihren eigenen Schilfen nur die Einfuhr eigener Produkte erlaubt und namentlich den holländischen Zwischenhandel schwer trifft. Daher Krieg mit Holland (1652—1654), aus welchem die Engländer als Sieger hervor- gehen. Im Kriege mit Spanien (1655—1658) Eroberung Jamaikas und Einnahme von Dünkirchen. Nach Oliver Cromwells Tode folgt ihm als Protektor sein Sohn Richard Cromwell, der schon nach 8 Monaten abdankt. Zwistig- keiten unter den Befehlshabern der Heere führen zur 1660. Restauration der Stuarts. General Monk versammelt ein neues Parlament (Ober- haus und Unterhaus), welches auf den Thron ruft Karls I. Sohn, den charakterlosen, verschwenderischen und ausschweifenden 1660—1685. Karl Ii., der, ohne andere Zugeständnisse als Amnestie u. Gewissensfreiheit, zu gewähren, nach England zurück- kehrt. Beides wird nicht gehalten, sondern blutige Rache genommen. Verhängnisvoller Einfluss von Lord Clarendon (Edward Hyde), Schwiegervater des Herzogs v. York, später aus dem Reiche verbannt. Verheerung Englands durch eine ansteckende Krankheit (1665). Feuersbrunst, die 2,3 von London verzehrt (1666). Dünkirchen an Frankreich verkauft. Zahlung französischer Jahrgelder an Karl Ii. Grausames Verfahren gegen die puritanischen Geistlichen, Duldsam- keit gegen die Katholiken, denen der zwischen Freigeisterei und un- bedingter Unterwerfung unter geistliche Autorität schwankende

16. Auszug aus Annegarns Weltgeschichte für Schulen - S. 226

1901 - Münster i. W. : Theissing
226 Die Neuzeit. brauchten des jungen Königs Willensschwäche und verleiteten ihn zum Lasterleben in Gesellschaft böser Männer und Weiber, die mit ihm die Nächte durchschwelgten. Die Marquise von Pompadour beherrschte den König Jahre lang dermaßen, daß sie die Ämter im Reiche verlieh und Geld aus den Kassen nahm, so viel ihr beliebte. Ein schrecklicher Tod überraschte im Jahre 1774 den König, der bis in sein Greifenalter hinein das würdelose Leben fortgesetzt hatte. gngsartb unter dem Kcrufe gfttctrf. Auf den ersten Stuart, Jakob I., folgte im Jahre 1625 sein Sohn Karl I., der bis 1649 regierte. Da er vollständig von dem Streben nach unumschränkter Herrschermacht beseelt war, geriet er schon bald nach seiner Thronbesteigung in Streit mit dem Parlament. Er hob daher das feindselige Parlament ohne weiteres auf und regierte dann elf Jahre ohne Parlament. Als aber in Schottland Gärungen entstanden infolge der Einführung einer neuen Liturgie, war der König genötigt, um die Mittel zu dem drohenden innern Kriege zu erhalten, im Jahre 1640 wieder ein Parlament zu berufen; es heißt das lange Parlament, weil es 12 Jahre bestand. Es nötigte dem Könige die Hinrichtung des verhaßten Ministers Strafford und die Einkerkerung des anglikanischen Erzbischofs Laud ab und trat sogar mit den aufrührerischen Schotten in Verbindung. So brach ein blutiger Bürgerkrieg aus, in dem Oliver Cromwell, ein eifriger Kalviner, als General und Feldprediger zugleich seine Streiter begeisterte und den König bei Naseby (1645) besiegte. Nun hatte das Parlament den König in seiner Gewalt, das ihn im Jahre 1649 als Tyrannen, Mörder, Verräter und öffentlichen Feind des Gemeinwesens zum Tode verurteilte und hinrichten ließ. England wurde jetzt eine Republik (1649—1660), an deren Spitze ein Staatsrat von 41 Mitgliedern trat, deren thatsächliches Oberhaupt aber Cromwell war. Er zwang Karl Ii., den gleichnamigen Sohn des vorigen Königs, der sich in Schottland zum Könige hatte krönen lassen, zur Flucht nach Frankreich, die Schotten zur Anerkennung der Republik. Weil die Niederländer den An-

17. Lehrbuch der allgemeinen Geschichte für höhere Unterrichtsanstalten - S. 265

1872 - Hannover : Hahn
265 (Jan. 1642). Dieser unpolitische und wenig wrdige Schritt, 1642 zu dem der König durch Hflinge sich verleiten lie, war der^An- aj* fang der Revolution. Die Hauptstadt bewaffnete sich, um'das englischen Parlament in seinen Privilegien und Rechten zu schtzen. 3^t^eootutlon-verlie Karl London und schlug seinen Hr zu Oxford auf. Beide Parteien bewaffneten sich. Untersttzt vom Adel und den Katholiken sammelte der König im Norden Englands ein Heer gegen die Macht des Parlaments, mit dem es besonders die Städte und der Sden hielten. Die Leitung der Geschfte hatte das Parlament nach der Entweichung des Knigs einem Sicher-heitsausfchusse bertragen. Karl, anfangs Sieger, wurde von dem Parlamentsheere, besonders durch das Kriegstalent des Oliver Cromwell in zwei blutigen Schlachten entscheidend bei Naseby 1645) besiegt. Karl entfloh zu den Schotten, die ihn aber unrhmlich gegen eine Geldbewilligung an das englische Parlament auslieferten. 7) Im Parlamente wie im Heere bekamen nun bald die so-genannten Independenten, eine Partei religiser und poli-tischer Schwrmer, die Oberhand. An ihrer Spitze stand Oliver Cromwell, ein wohlhabender Gutsbesitzer und Mitglied des Unterhauses. Durch Tapferkeit, Einsicht und Thatkraft hervor-ragend, hatte Cromwell zum Siege der die Kniglichen vor andern beigetragen und dadurch beim Heere groes Ansehen er-langt. Durch seinen Einflu wurden die gemigten Mitglieder, welche eine Verstndigung mit dem Könige wnschten, aus dem Hause der Gemeinen gewaltthtig verstoen. Die Uebrig-gebliebenen, das sog. Rumpfparlament, klagten den König vor einem von ihnen niedergesetzten Gerichte von 133 Personen an, das der Karl, der sich jetzt mit Wrde und Muth benahm, und die Gltigkeit des Gerichtes nicht anerkannte, das Todes-urtheil aussprach. Es wurde am 30. Januar 1649 in London vor dem kniglichen Schlosse ffentlich vollzogen. 8) England wurde nun zur Republik erklrt, das Ober- 1649 Haus abgeschafft und Cromwell unter dem Namen Protec- . Chr. tor an die Spitze des Staates gestellt. Dieser beruhigte das Republik.'" Reich in seinem Innern, indem er die in Irland und Schott- land zu Gunsten Karl's I. Sohn, des nachherigen Karl Ii., ausgebrochenen Aufstnde der sogen. Kavaliere, wie damals die Anhnger des Knigs hieen, mit krftiger Hand niederschlug, und die Verwaltung mit Einsicht und strenger Gerechtigkeit leitete. Nach Auen verschaffte er England durch glckliche Kriege gegen Holland, damals noch erster See- und Handelsstaat, und gegen Spanien, dem er die wichtige Insel Jamaika (1655) in Westindien und Dnkirchen in Flandern wegnahm, von neuem Ansehen und Kraft.

18. Tabellen der Geschichte sämtlicher Kulturvölker - S. 90

1889 - Leipzig : Fues
90 England. 1588 S. über die unüberwindliche Flotte (Armada) Philipps v. Spanien. ■— Beginn der englischen Seeherrschast. Franz Drakes Erdumsegelung 80, Virginien in Nordamerika 84, die ostindische Handelskompanie 1600 gegründet. 1603—49 Haus Stuart. 1608—25 Jakob I, als König v. Schottld.vi. 1605 Pulververschwörung. 1625-49 Karl I. Strafford u. Laud. 1628 Karl I gewährt dem Parlament die Petition of right. 1640 Der Covenant in Schottland. Das (lange) Parlament, 42 Karl flieht aus London. 1642—60 1. Revolution. 1645 Schl. b. Naseby. Independenten. 1649 Karl I durch das Rumpfparlament unter Oliver Cromwell hingerichtet- 1649—1660 England Republik. 1650 u. 51 Cromwells Siege b. Dunbar in Schottland u. b. Woreester über Karl Ii. 1651 Die Navigationsakte. Krieg mit Holland bis 54. 1653—58 Oliver Cromwells Protektorat. England ein Militärstaat. 1658—60 Richard Cromwells Protektorat. 1660—88 Die beiden letzten Stuarts. 1660-85 Karl Ii. 68 Tripelallianz s. S. 43. 1670 Cabal-Ministerium. 73 Duldungsverordnung (für die Katholiken); dagegen die Testakte. 1679 Die Habeascorpusakte. 1680 Die Ausschließungsbill (gegen den kathol.

19. Neuere Geschichte von 1648 - 1888 - S. 23

1903 - Leipzig : Teubner
--^^St^England im 17. Jahrhunderts ^3 die demokratische Presbyterialverfassung Schottlands durch die ^anglikanische bischöfliche Kirchenversassung zu verdrängen, den die Schottens / / niiytuulu|U)C Vl|U,y|V|l.l.vyv öm.a;nivvv|umm.;j 0~ ”3*—, — "7--- ^H^'^zuletzt mit Waffengewalt zurückwiesen. Im Parlament gewannen die Pu & ritaner unter Führung des charakterstarken, staatsmännisch und militärisc ; la/Lj ifcfo n yym*- , - t Hu ill. V Uiavv (juv/vw*vy v^v*»^*vv -------1 "/ ’ H yy// . ✓ /szf" hochbegabten Oliver Cromwell (geb. 1599) immer mehr die Oberhand; Z, der König verlor das Vorrecht, die Offizier- und Beamtenstellen zu besetzen, s/r'^'-^Logar zuletzt die Verfügung über das Heer und den Einfluß auf die Gefetz-'/■ffo'a/sgefmng (seit 1642). Dies führte zum Bürgerkriege, in welchem das Parlamentsheer wiederholt siegte. Zuletzt geriet der König in die Hände / seiner Feinde, wurde von einem Ausnahmegerichtshofe zum Tode verurteilt t und am 30. Januar 1649 hingerichtet. Einen Aufstand des katholischen A^^^Irland zu gunsten der Monarchie brach Cromwell mit eiserner Hand: is Kirchengut wurde eingezogen, die Religionsfreiheit aufgehoben und ' ^roehr als drei Viertel des Grundbesitzes dem gemarterten Volke entzogen. Ulster (im N.-O. der Insel) wurde von Protestanten besiedelt. Weniger schlimm erging es den Schotten, welche sich teilweise für die Stuarts ^ .z erboben. Die seit 1649 eingerichtete Republik England wurde von dem pnri- ^A^anischen Heer beherrscht; an der Spitze lenkte Cromwell mit starker Hand ^-^^Klnd weitschauendem Blick das Staatsschiff. Er begründete durch die „Schiff-■ysz fahrtsakte" (Act of navigation) 1651 das Übergewicht des englischen Handels. Diese gestattete auswärtigen Schiffen nur die Einführung der //y Erzeugnisse ihres Heimatlandes in englische Häfen. Der holländische Zwischen- Handel wurde dadurch völlig lahmgelegt, zumal in dem 1651 ausbrechenden f Seekriege, den Cromwell wegen der Glaubensverwandtschast zwar nur ungern ' führte, die Generalstaaten unterlagen. Sie mußten die Schiffahrtsakte anerkennen und den Sohn Karls I., den Thronforderer Karl Ii., dessen Schwester mit dem Statthalter Wilhelm Ii. von Oranien vermählt war, des Landes verweisen (1654). Cromwell, seit 1653 „Lord-Protektor" von England mit fast königlicher Macht, erhob sein Land in die Reihe der europäischen Großmächte. Im Bunde mit Frankreich bekämpfte er Spanien und entriß diesem Jamaika und den Hafen Dünkirchen (ö. v. Calais). Als Hort des Protestantismus schützte er überall seine Glaubensgenossen, so die Waldenser in Savoyen. Nach seinem Tode (1658) konnte sein Sohn Richard die ererbte Stellung nicht behaupten.^/ 2. Die Rückkehr der Stuarts. Der General Monk fiel 1660 von Schottland ans in England ein und machte der Republik ein Ende. Die Stuarts kehrten zurück, und Karl Ii. (1660—1685) bestieg den Thron, ein leutseliger, aber leichtsinniger Fürst von geringer staatsmännischer Einsicht. Das Heer wurde entlassen, die bischöfliche Kirche überall wieder hergestellt. Aber die Vorherrschaft zur See ging wieder an die Niederländer verloren (Admiral Adr. de Ruyter). Doch behielten die Engländer die 1664 eroberten nordamerikanischen Gebiete (Neu - Amsterdam — New Aork). Im Bunde mit den Franzosen, denen Karl Ii. Dünkirchen verkaufte, kämpften die Engländer 4672—1-674 gegen Holland. Die dadurch hervorgerufene

20. Geschichte für Mittelschulen und ähnliche Lehranstalten der Provinz Sachsen - S. 173

1903 - Wiesbaden : Behrend
173 tismus einen tdlichen Streich versetzen. Aber diese ge-waltige Flotte erlag der Tchtigkeit der englischen Seelente und der tckischen Gewalt der Herbststrme. Erst jetzt konnte die englische Unternehmungslust sich in den berseeischen Gebieten in Ruhe ent-falten. Das Land, in dem bisher der Ackerbau die meisten Menschen ernhrte, wurde bald ein groes Kolonialreich. Die englisch-oft indische Kompagnie, deren Ttigkeit England den Besitz des reichen Ostindiens verdankt, ist unter Elisabeths Regierung gegrndet worden. 5. Die Könige aus dem Hause Stuart, a) Versuche zur Einfhrung der absoluten Herrschaft. Der Nachfolger der jungfrulichen Knigin wurde der Sohn ihrer Todfeindin Maria Stuart, der schottische König Jakob. Er ist also der erste Herrscher von ganz Grobritannien geworden. Doch verstand der Auslnder seine neuen Untertanen nicht zu behandeln. Vor allem entfremdete er sie sich durch Miachtung des Parlaments. Er htte am liebsten die absolute Herrschaft aufgerichtet. Unter seinem Sohne und Nachfolger Karl I. wurde das Verhltnis zwischen König und Volk immer mehr getrbt; denn dieser setzte sich der die Rechte des Parlaments hinweg, ja, er regierte sogar eine zeitlang, ohne ein solches zu berufen. So wuchs die Erbitterung schlielich ungeheuer, und es kam zur Waffenerhebung gegen den König. b) Oliver Cromwell; Hinrichtung des Knigs; Eng-land als Republik. Des Knigs Hauptgegner waren die Puritaner, d. h. Reiniger. Sie verwarfen nmlich die englische Kirchenverfassung und verfochten wie Wiclef und Hu die freie Predigt. Auch verlangten sie die grte Einfachheit in der Lebensweise und verabscheuten darum das Weintrinken, die Percken und sogar die damals blichen groen, gestrkten Kragen. Es waren bibelfeste Leute, die besonders das alte Testament eifrig lasen und ihren Kindern vielfach alttestamentliche Namen gaben. An ihre Spitze trat Oliver Cromwell, ein weitblickender und tatkrftiger Mann. Bald waren seine Truppen vortrefflich eingebt, und seine Rundkpfe" siegten der die Kavaliere" Karls. Der König geriet in Cromwells Hnde, wurde als Hochverrter zum Tode verurteilt und 1649 hingerichtet. England war jetzt eine Rest ublik. an deren Spitze Cromwell als Lord-Protektor trat. Er bte religise Duldung und hob während der Zeit seiner Verwaltung das Land zu gewaltiger Macht. Die Niederlnder und die Spanier wurden besiegt. Seit Cromwells Zeiten betrachten sich die Englnder als die Herren des Weltmeeres. c) Wiedereinsetzung der Stuarts; Vertreibung durch Wilhelm von Oranien. Bald nach Cromwells Tode entstand allerhand Verwirrung, und man rief schlielich die Stuarts zurck. Unter Jubel und Glockengelute wurde Karl Ii. empfangen. Aber diesem Herrschergeschlecht wollte es nun einmal nicht gelingen, mit dem englischen Volk in ein gutes Verhltnis zu kommen. Karl begnstigte den Katholizismus und machte sich dadurch in dem fast ganz protestantischen Lande sehr unbeliebt; geradezu verhat war sein Sohn und Nachfolger Jakob Ii. Dieser trat sogar ffentlich zur katholischen Kirche der.