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1. Griechische und römische Geschichte - S. 37

1894 - Leipzig : Voigtländer
— 37 - Chalkidier aber gewannen die Übermacht, wie denn auch nach ihnen die dreizipflige Halbinsel Chalkidike den Namen erhalten hat. Auch in das westliche Mittelmeer haben die Kaufleute von Chalkis ihre Schiffe entsandt und für die Fahrt an den Küsten Westgriechenlands, Jllyriens, Süditaliens und Siziliens Stationen angelegt, darunter Rhegion und Zankle zu beiden Seiten der sizilischen Meerenge, und in der ältesten Griechenstadt auf italischem Boden, in Kgnte am Golfe von Neapel, verstärkten sie durch neue Ansiedler die dort schon ansässige Griechenbevölkerung. Späterhin wurden sie auf diesem Handelswege von den Korinthiern überflügelt, deren Stadt zum bedeutendsten Hasenplatze dorischen Stammes emporblühte und mit ihren zahlreichen Kolo-nieen gerade dieselben Küstengebiete samt den vorliegenden Inseln bedeckte. Ein Hauptzielpunkt für die griechischen Auswanderer wurden im Laufe der Zeiten überhaupt das südliche Italien und die Insel Sizilien. Pflanzstädte verschiedener Stämme und Städte sind hier neben- und nacheinander entstanden. Im Innern des großen Busens, welcher Süditalien in zwei Halbinseln spaltet, lag Tarent, die einzige Kolonie, welche die Spartaner ausgesandt haben; westlich davon blühten die Achäerstädte Sybaris und Kroton, jene wegen des Reichtums und der Üppigkeit ihrer Bewohner bekannt, diese durch die Philosophenschule der Pythagoräer und ihre Athleten berühmt, beide einander als Nachbarn tötlich verfeindet. Die drei Seiten Siziliens umzog nach und nach ein Kranz griechischer Städte, Gründungen mannigfaltigster Herkunft; darunter auf der Ostseite Messana, die Jonierstädte Naxos und Katana, vor allen das stolze Syrakus, die Pflanzstadt der Korinthier. Kretische und rhodische Dorier gründeten auf der Südseite Gela, Rhodier allein Akragas und weiter im Westen die M e g a r e r Selinus. Diese letzteren beteiligten sich auch an den Seefahrten nach dem schwarzen Meere und hielten mit ihren Kolonieen Chalkedon und Byzantion die Durchfahrt des Bosporus besetzt. Geringere Bedeutung gewannen die Ansiedlungen an der Ost- und Südküste Hispaniens, weil sie, weniger zahlreich im fernen Barbarenlande gelegen und dem Mutterlande zu weit entrückt, sich nicht so kräftig wie die sizilifchen Städte gegen die feindliche Nebenbuhlerschaft der Karthager zu behaupten vermochten. Aus demselben Grunde blieb den Griechen die Westküste Nordafrikas verschlossen; wohl aber gelang es den Minyern von Thera, auf dem Vorsprunge der Küste nach Osten hin als Kolonie Ky re ne zu gründen, und ebenso faßten die Milesier dauernd in Ägypten Fuß und zogen mit andern Jonierstädten von Naukratis aus den ägyptischen Handel an sich. Fast mitten im Seebereiche der Phönizier setzten sich griechische Kolonieen auf Kypros fest.

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1. Die Hellenen seit dem Ende der Perserkriege - S. 39

1912 - Leipzig : Voigtländer
Der Kriegszug der Athener nach Sizilien. 39 brach urtb vorrückte. Er ging hier ebenso zu Werke, wie ehebem bei Pylos, wo das Glück, das er babei gehabt, in ihm bett Glauben erweckt hatte, er sei so gar unfähig nicht. Daß ihm jemand aus der Stadt entgegenrücken sollte, das ließ er sich nicht träumen; er wollte, wie er sagte, nur hinziehen, um bett Platz in Augenschein zu nehmen, bis die Verstärkungen zu ihm stießen, ohne sich je-boch barum zu bekümmern, wie er sich für den Fall eines Angriffs sichern sollte, fonbern als wenn er die Stadt nur einzuschließen brauchte, um sie auf bett ersten Anprall zu erobern. Er kam also vor Amphipolis an und ließ seine Völker sich auf einer haltbaren Anhöhe der Stadt gegenüber lagern, er selbst aber nahm die Sümpfe am User des Strymon und die Lage der Stadt gegen Thracien zu in Augenschein, wobei er sich nichts anberes einbitbete, als daß er, wenn es ihm nur gut blinkte, ohne Schwertstreich toieber zurückgehen könne. (Auf die Melbung, daß der Feind sich zu einem Ausfalle bereit mache,) ließ Kleon, der sich noch dem feinblichen Angriff entziehen zu können glaubte, sogleich zum Rückzug blasen und zog mit feinen Truppen ab, inbem er dem Feiube die ungebeckte Flanke bot. (Als nun Brasibas plötzlich mit zwei Heeresabteilungen vorbrach,) gerieten die Athener völlig in Unorbnung. Der linke Flügel, der gegen Eion zu ftanb und schon vorausgerückt war, riß sich sogleich von dem anberen los und floh. Als biefer zum Weichen gebracht worben war, warf sich Brasibas toieber auf den rechten Flügel, bekam aber babei eine Wunbe; er fiel, ohne daß es jeboch von den Athenern bemerkt würde. Jnbeffen hielt sich der rechte Flügel der Athener noch länger; nur Kleon, welcher gleich anfangs nicht willens gewesen war, ftanb zuhalten, und daher sofort Reißaus genommen hatte, warb von einem Myrktnier eingeholt und niebergehauen. 12. Der Kriegszug der Athener nach Sizilien (415—413 v. Chr.). Thucydides Vi und Vii. Kriegsbeschluß und Aufbruch (Vi, 1—32). (Auf das Hilfegesuch der Egestaner) beschlossen die Athener, 60 Schiffe nach Sizilien zu schicken und als Felbherren mit unumschränkter Vollmacht den Alcibiabes, Sohn des Kleinias, den Nicias, Sohn des Nikeratos, und den Lamachus, des Tenophanes Sohn. Diese sollten den Egestanern gegen die Selinuntier Hilfe leisten, und wenn der Krieg ihnen die Mittel dazu ließe, Leontini toieber neu grünben helfen und auch sonst biejenigen Einrichtungen in Sizilien treffen, die ihnen für die Athener die vorteilhaftesten

2. Teil 2,1 - S. 127

1911 - Leipzig : Quelle & Meyer
Die deutsche Uaiserzeit. 127 Sich gegen dessen bermacht mit den verbliebenen Krften zu be- pergid|* Raupten, war Friedrich Ii. trotz seiner Jugend wohl befhigt. Sohn einer 5rtei>n<$)sii. sizilischen Mutter und in Sizilien aufgewachsen, fhlte er sich viel mehr als Italiener, denn als Deutscher. In Sizilien lebten damals verschiedene Völker nebeneinander. Griechen und Normannen hatten nacheinander der die italienische Bevlkerung geherrscht, im Sden hausten Sarazenen. , *-Der junge König lernte Wesen, Sitten und Bildung dieser Völker kennen. Die Sprachen der Völker seines weiten Reiches waren ihm gelufig. Kein Herrscher besa das Wissen der Zeit in solchem Umfange, hat er doch selbst Bcher geschriebsn, z. B. der die Kunst der Falkenzucht. Er besa scharfen Witz, aber er konnte auch die herzen durch seine Liebenswrdigkeit bezaubern; dabei war er duldsam gegen den Glauben andrer, hat er doch sogar die Sarazenen, die sonst so verhaten Unglubigen, an seinen Hof gezogen. 3n der Kindheit hatte er sich den Groen Siziliens und seinem Vormunde, dem Papste, fgen mssen. Dadurch hatte er gelernt , sich zu verstellen und frh seine staatsmnnische Begabung anzuwenden. In dieser glich er seinem Vater; wie dieser strebte er unermdlich nach Herrschaft und Macht; dabei war auch er hart und grausam gegen seine Feinde. Die Lage Friedrichs der Kirche gegenber wurde viel gnstiger, als 5t^i^ii im Jahre 1216 Innozenz Iii. starb und honorius Iii. Papst wurde; denn gegenber' diesem war Friedrich als Staatsmann weit berlegen. (Er erreichte von em Papfte ihm nicht nur die Kaiserkrnung, sondern auch die Zustimmung dazu, da die deutschen Fürsten seinen jungen Sohn Heinrich zum Nachfolger whlten. Da dieser schon (Erbe Siziliens war, so hatte Friedrich die Verbindung dieses Landes mit dem Reiche, die die Ppste immer verhindern wollten, fr die Zukunft gesichert. Der Papst war so nachgiebig gegen Friedrich, weil er sehnlichst Kre,3eugsi wnschte, da dieser bald den geplanten Kreuzzug unternehme. Seit Rn- bemegung' fang des Jahrhunderts hatte man immer wieder versucht, das heilige Land zurckzuerobern. Man war dabei auf die wunderlichsten Gedanken gekommen, viele beuteten das Bibelwort, das Reich Gottes gehre den Kindern, ganz wrtlich. Daher unternahm man Kinderkreuzzge. Die meisten Kinder sahen ihre Heimat nicht wieder, Tausende kamen schon unterwegs um, viele wurden in Rlejandria als Sklaven verkauft. 1217 und dann 1219 waren neue Scharen nach gypten aufgebrochen. Friedrich erfllte sein Kreuzzugsgelbde vorlufig nur dadurch, da er diese Kreuzfahrer durch zwei Flotten verstrkte. Trotzdem aber scheiterte auch jene Unternehmung klglich. Der Kaiser selbst wurde anfangs durch die deutschen Rngelegenheiten Stieben. . Q, <T / T, e ' 3 . i ' . n 1 J Regterung im Rbendlande festgehalten. Spater erlangte er noch einen Rufschub vom in Sizilien Papste zur Ordnung seines sizilischen Reiches, die infolge seiner langen Rbwesenheit dringend nottat. hier in seinem heimatlande bewies Friedrich, was fr ein tchtiger Regent er war. Whrend er in Deutsch-

3. Geschichte des Altertums - S. 148

1910 - Hannover : Manz & Lange
148 §45: Der erste Punische Krieg. 2) Da jedoch die Karthager zunächst alle ihre Kraft darauf verwenden mußten, die inzwischen abgefallenen afrikanischen Bundesgenossen wieder zu unterwerfen, konnten die Römer ungestört Fortschritte auf Sizilien machen, und sie beschränkten die Karthager auf den äußersten Westen der Insel mit den Festungen Drepänum und Lilybäum. Indessen mußten sich die Römer infolge wiederholter Verluste zur See im wesentlichen mit der Behauptung des Gewonnenen begnügen. Beide Teile waren zu sehr entkräftet, als daß sie aus der Lage Vorteile hätten ziehen können. Daher wurde von nun an nur noch „kleiner Krieg“ auf Sizilien geführt. Iii. Der „kleine Krieg“ auf Sizilien und die Entscheidung. 1) Der Hauptheld dieses kleinen Krieges, während dessen die Karthager unumstritten die See beherrschten, dagegen zu Lande sich darauf beschränkten, Lilybäum und Drepanum gegen die Römer zu halten, war der geniale Hamilkar Barkas1), der junge Oberbefehlshaber der punischen Streitkräfte. Ihm gelang es, den Berg Erkte bei Panormus zu besetzen, und von hier aus, später vom Berge Eryx, hielt er jahrelang durch ununterbrochene Streifzüge zu Wasser und zu Land die Römer auf Sizilien und in Unteritalien in Atem. 2) Endlich entschloß man sich in Rom, noch einen letzten Versuch zur See zu machen. Die wohlhabenden Bürger wurden bestimmt, dem an Geldmitteln erschöpften Staat eine neue Flotte zu bauen, an deren Spitze der Konsul Lutatius Katülus nach Sizilien in See ging. Bei Ägüsa, einer der Ägatischen Inseln, zwang er im Jahr 242 eine karthagische Flotte zur Schlacht und trug einen entscheidenden Sieg davon. 3) Nun war Karthagos Widerstandskraft gebrochen. Hamilkar schloß im Auftrag der karthagischen Behörden im Jahr 241 mit dem Sieger den Frieden ab, dessen Bedingungen indessen von der römischen Regierung noch nachträglich für die Karthager erschwert wurden: sie mußten Sizilien räumen und eine hohe Kriegsentschädigung zahlen. *) Barka = Barak = Blitz.

4. Theil 5 - S. 168

1807 - Berlin : Duncker & Humblot
Iö8 die Mauren, denen er Minorka und Xviza weg, nahm, sehr angenehm war, aber dafür ihn auch verbindlich machten, seinem Bruder nicht beizufte, hen. Dieser aber, der (1295) nach dem Tode Alfonsens König von Aragonten ward, und sei, ner Mutter Constantia und seinem Bruder Frte, drich Sizilien überließ, versprach sogar dem Papst Bonifacius, der ihm Sardinien und Kor, sika gab, alle Ansprüche auf Sizilien aufzugeben, und seinen Bruder F'ledrich mit Gewalt der Waffen daraus zu vertreiben. Allein Friedrich fand in feinem unerschütterlichen Muthe und der treuen Anhänglichkeit seiner Unterthanen Kräfte genug zum Widerstand. Der päpstliche Stuhl sah vergebens unendliche Schätze verschwendet, denn Zakob mußte sich nach Aragonten zurück, ztehn, ohne etwas gegen Sizilien ausgerichret zu haben. Zakob nahm seitdem Theil an den bür, gerltchen Unruhen Kastiliens, und beschäftigte sich mit der Eroberung Sardiniens, das er den Genuesern und Pisanern abgewtnnen mußte, bis «in seinen Tod 1327. -/

5. Grundriss der allgemeinen Weltgeschichte - S. 88

1834 - Kempten : Dannheimer
88 Des Mittelalters Iv. Periode. mannet aus Gallien in das südliche Italien gewandert (§. 840* Sie eroberten dasselbe sammt der Insel Sizilien nach vieljährigen Kämpfen gegen die Griechen und Saraze- nen, und Roger I., Großgraf von Sizilien, gründete das io98 Bereinigte Königreich Neapel und Sizilien. Sein Sohn Roger Ii. wurde 1130 von Papst Anaklet Ii. mit Neapel und Sizilien belehnt, und zum König beider Sizilien gekrönt. Nach dem Erlöschen des normännischen Regenten- ri8sstammes mit Wilhelm dem Ii. oder Gütigen kam das Königreich beider Sizilien, welches anfänglich des Königs lindester Prinz Tankred ansprach, im Jahre 1194 als Erbe an den deutschen König Heinrich den Vk. aus dem schwäbischen Heldengeschlecht der Hohenstaufen, i2g8 hei dem es bis 1268 verblieb. Aber der päpstliche Hof haßte dieses rauhe und trotzige Geschlecht um so mehr, da König Heinrich von Hohenstau- fen die päpstliche Lehens Herrlichkeit nicht nur nicht anerkannte, sondern vielmehr den Papst zur Anerkennung der Oberhoheit anhielt. 1254 Als daher später (1254) der deutsche König und Beherr- scher von Neapel und Sizilien, Konrad Iv. von Hohen- staufen, gestorben war, und nur einen unmündigen Sohn, Konrad in, hinterließ; da vergabte Papst Klemens Iv. i-64 ba§ Königreich beider Sizilien als ein erledigtes Lehen des päpstlichen Stuhles an den französischen Prinzen Karl von Anjou, der auch alsbald mit einem stattlichen i26« Heere das Land in Besitz nahm und am 6. Jan. 1266 in der Peterskirche zu Nom von den Kardinälen gekrönt wurde. Doch mußte er sich verpflichten, an den Papst als Oberherrn jährlich einen weißen Zelter nebst 8000 Un- zen Goldes als Lehenspflicht zu entrichten. Konra- din, der letzte Sprosse der Hohenstaufen, mit die- sem Akte unzufrieden, suchte sein rechtmäßiges Erbe mit den 1268 Massen zu erobern. Aber er war unglücklich, Karl von An- 23.?iug.^u schlug dessen Heer bei Tagliaeozzo, und ließ den ,263 rechtmäßigen Thronerben, der in seine Gefangenschaft fiel, 29. Oft. auf öffentlichem Markte in Neapel enthaupten. §.105. Die Sizilianische Vesper. Aber der Uebermuth der Franzosen und die vielfachen Bedrückungen des Königes Karl waren den feurigen Jtaliern

6. Quellenbuch für die griechische Geschichte - S. 98

1895 - Leipzig : Ehlermann
98 44. Die Abfahrt der athenischen Flotte nach Sizilien 415. sie unter rechtsgemäßem Verfahren Abänderungen treffen, wie sie beide sich einigen, Athener und Lakedämonier. Es beginnt die Wirksamkeit des Vertrages unter dem Ephoren Pleistolas, am vierten Tage des absteigenden Mondes Artemisios, und unter dem athenischen Archon Alkäos am sechsten Tage des absteigenden Mondes Elaphebolion. Die Eid- schwüre und Opfer haben vollzogen von seiten der Lakedämonier: Pleistoanax, Agis, Pleistolas . . . Laphilos; von feiten der Athener: Lampon, Jsthmionikos, Nikias . . . Demosthenes." Die Abfahrt der athenischen Flotte nach Sizilien ^5. Aus Thukydides Vi, 30—32. Nach C. N. von Osiander. Vorbemerkung. Die Darstellung des Feldzuges der Athener nach Sizilien ist der Glanzpunkt des thuk'sdideischen Gefchichtswerkes. In der Mitte des Sommers erfolgte die Abfahrt nach Sizilien. Die Athener begaben sich an dem bestimmten Tage mit Anbruch des Morgens in den Peiräeus und bestiegen die Schiffe. Mit ihnen ging sozusagen die ganze übrige Bevölkerung von Stadtbürgern und Fremden hinab; die Eingeborenen gaben den Ihrigen: diese den Freunden, jene den Verwandten, andere den Söhnen das Geleite; Hoffnung und bange Sorge erfüllte die Herzen der Begleitenden. Nun erst, im Augenblicke , wo sie unter so bedenklichen Umständen voneinander scheiden sollten, fiel ihnen das Gefahrvolle des Unternehmens weit mehr auf als damals, wo sie den Seezug beschlossen; jedoch ermutigte sie wieder der Anblick der vorhandenen Macht. Die Fremden und der übrige Hanse strömten ans Schaulust herbei, um die Anstalten zu einer so merkwürdigen und außerordentlichen Unternehmung zu sehen. Denn kostspieliger und glänzender war bis aus diese Zeit noch nie eine Ausrüstung aus einer Stadt mit hellenischer Kriegsmacht in See gegangen. Man hatte die Flotte mit großen Kosten von seiten der Schiffsherren und des Staates hergestellt; die Staatskasse gab jedem der Schiffsmannschaft täglich eine -Drachme an Sold, der Staat stellte die leeren Schiffe, 60 Kriegsschiffe und 40 Frachtschiffe zur Überfahrt der Schwerbewaffneten, dazu die tüchtigste Nudermannfchaft. Dabei war jeder aufs eifrigste bemüht, daß fein Schiff durch Schönheit und Schnelligkeit sich auszeichne. Gegenüber den andern hellenischen Staaten schien

7. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 166

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
166 Das Altertum. als Soldaten waren. Als diese aber am Spartaner Lanthip-pns, einem Söldnergeneral, der ihnen 2000 Mann Hilfstruppen zuführte, einen tüchtigen Feldherrn erhielten, wurden die Römer 255 bei Tunes geschlagen und der Konsul Attilius Regulus b' (Si,r‘ geriet in die Gefangenschaft. 172) Die Karthager schickten jetzt den Regulus nach Rom, um wegen des Friedens zu unterhandeln. Aber Regulus hatte erkannt, wie große Anstrengungen Karthago machen mußte, um sich noch zu halten, und riet, weder Frieden zu schließen, noch die Gefangenen freizugeben. Er selbst kehrte, wie er es den Karthagern hatte zuschwören müssen, in die Gefangenschaft zurück’, und mußte eines grausamen Todes sterben. Der Krieg spielte sich nun hauptsächlich auf Sizilien weiter, aber meist zu Ungunsten der Römer. Der Konsul G. C. Metellus erfocht zwar noch einen bedeutenden Sieg bei Panormus, demnngeachtet büßten die Römer vier Flotten ein. Die empfindlichste Nieder-250 läge erlitten sie nnter Claudius Pülcher bei D rep Lu um. u Der karthagische Feldherr Hamilkar, mit dem Beinamen Barkas (der Blitz), machte von der Bergfeste Herkte Ausfälle bis au die italienische Küste hin. Endlich standen die reichen Bürgerin Rom zusammen und erbauten eine Flotte auf ihre Kosten. Mit dieser erfocht Lutatius Katulus bei den Ägatischen Inseln 242 einen Sieg, der über das Schicksal Siziliens entschied. Die Kar-b"6br‘thager mußten innerhalb zehn Jahren 3200 Talente zahlen, die Gefangenen freigeben und Sizilien nebst den zunächstgelegenen 24i Inseln ränmen. Sizilien ward die erste römische Provinz und v. Chr. von einem römischen Landpfleger (Prokonsnl, Proprätor) verwaltet. Anmerkungen. 1. Syrakus, h. Siragosa. Das alte Syrakus hatte fünf Stadtteile und weit über eine Million Einwohner. Das heutige Siragosa nimmt nur einen der alten Stadtteile ein mit einer Bevölkerung von nur 20 000 Seelen. Messana, H. Messina; Mylä, H. Melazzo, bei Siragosa; Panormus, H. Palermo; Drepauum, H. Trapani. Die Agati-schen Inseln sind eine Inselgruppe westlich von Sizilien. 2. Wie in allen griechischen Städten, so entbrannte auch in Syrakus der Streit zwischen den Nachkommen der ursprünglichen Bürger, die den Erbadel ausmachten, und denen, die später erst in das Gemeinwesen ausgenommen wurden. Diese inneren Zwistigkeiten ermöglichten es einzelnen Männern, welche vorgaben, das Volk beschützen zu wollen, und im Namen der Freiheit auftraten, die Herrschaft an sich zu reißen. Ein solches Parteihaupt war Dionys I., dem das Volk, als er erst 25 Jahre alt war, das Oberkommando über die Armee anvertraut hatte. Er führte glückliche Kriege nach außen, regierte 38 Jahre lang kräftig im Innern,

8. Lehrbuch der Geschichte des Altertums für Quarta - S. 83

1899 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Der erste punische Krieg. 264 241. 83 Tunes erlitt im Jahre 255 Regulus' Heer, vornehmlich durch die Niederlage ' Menge der feindlichen Reiterei, eine vernichtende Niederlage, t Nur bei Tunes. 2000 Mann retteten sich; Regulus selbst geriet mit vielen anderen in die Gefangenschaft des Feindes. Die rmische Sage erzhlt, da der gefangene Feldherr spter zugleich mit karthagischen Gesandten, die der den Frieden verhandeln sollten, nach Rom geschickt worden sei; die Karthager hofften nmlich, er werde, um selbst die Freiheit wieder zu erlangen, den Abschlu des Friedens befrworten. ' Er aber that das Gegenteil und riet zur thatkrftigen Fortfhrung des Krieges. Nachdem die Antrge der Karthager vom Senat abgewiesen worden waren, kehrte er willig, wie er es versprochen hatte, trotz aller Vor-stellungen seiner Verwandten und Freunde in die Gefangenschaft zurck, wo er von den erbitterten Karthagern unter furchtbaren Martern hingerichtet wurde. 83. Fortgang und Ende des Krieges. Nachdem die afrikanische Kampf um Unternehmung gescheitert war, wurde Sizilien wieder der Haupt- Sizilien, schauplatz des Krieges. ' Panormus, das heutige Palermo, wurde von den Rmern erobert. Zur See aber hatten sie viel Unglck. Zwei Flotten gingen ihnen durch Sturm und Schiffbruch zu Grunde. Ein Versuch des Konsuls Claudius Pulcher, die Stadt Drepana durch einen berfall mit der Flotte zu nehmen, scheiterte vllig. Die Rmer schrieben die Schuld an dem Milingen dem Konsul selbst zu, der durch eine gottlose Handlung die Götter verletzt habe. Das Heer fhrte nmlich heilige Hhner mit sich, aus deren Art zu fressen man aus den Ausgang der Unternehmung zu schlieen pflegte; und als diese am Tage der Abfahrt keine Nahrung zu sich nehmen wollten, hatte er sie mit dem zornigen Ausruf: wollen sie nicht fressen, so mgen sie saufen", ins Meer werfen lassen. Da indessen beide Parteien ihre Krfte erschpft hatten, so nahm der Kampf immer mehr das Wesen des kleinen Krieges" an, den man mit dem spanischen Worte Guerilla zu bezeichnen pflegt/ In dieser Art des Krieges zeichnete sich der karthagische Feldherr Hamilkar aus, den man Barkas, d. h. den Blitz, nannte, und der durch glckliche, verwegene'skreiszge den Feinden viel Schaden zufgte. ;D stellten die Rmer noch einmal eine groe Flotte auf, zu der wohlhabende, opfer- ,, freudige Brger das Geld gegeben hatten. Mit ihr errang der Konsul . Lutatius Catulus im Jahre 241 einen entscheidenden Sieg bei den Siegbeiden gotischen Inseln, die an der Westkste Siziliens liegen. . Jetzt gatischen baten die Karthager um Frieden. Er wurde ihnen bewilligt gegen Abtretung Siziliens und Zahlung einer groen Kriegsentschdigung. Die fruchtbare, kornreiche Insel Sizilien, die, als in Italien der Getreidebau abnahm, bald die Kornkammer Roms wurde, war

9. Die vorchristliche Kulturwelt (das Altertum) - S. 75

1913 - München : Oldenbourg
Die Ausbreitung der rmischen Macht durch die Punischen Kriege. 75 zur ersten Industrie-, Handels- und Geldmacht im Westbecken des Mittelmeeres emporgeschwungen. Das karthagische Gebiet reichte im Westen noch der die Sulen des Herkules" (Strae von Gibraltar) hinaus und umfate die Sdostkste Spaniens sowie Sardinien, Korsika und die West-gebiete Siziliens. b) Der erste Panische Krieg (264241). 1. Anla. Durch die Unterwerfung der unteritalischen Griechen hatten die Rmer ihre Macht bis an die Meerenge von Messina ausgedehnt. Nun richteten sie verlangende Blicke nach der reichen Insel Sizilien. Dadurch muten sie mit den Karthagern in Streit geraten, die ja einen Teil Siziliens schon besaen und den brigen Teil der Insel auch gerne gehabt htten. Ferner war der rmische Handel bereits derart erstarkt, da die rmischen Kaufleute den Wettbewerb der Punier am liebsten ganz beseitigt htten. Somit drehte sich der Kampf hauptschlich darum, welcher der bei-den Nebenbuhler den anderen aus der See- und Handelsherrschaft verdrngte. Die Wehrmacht der beiden Staaten war sehr ungleich, etwa wie diejenige Spartas und Athens zu Beginn des Peloponnesischen Krieges. Die Rmer und ihre Bundesgenossen hatten eine bedeutende Landmacht; doch war ihre Flotte der karthagischen nicht gewachsen. Die Punier besaen eine bewhrte Seemacht; aber ihr Landheer konnte nicht bedeutend sein; denn als See-und Handelsleute trieben sie persnlich sast gar keinen Ackerbau, hatten also auch keinen waffentchtigen Bauernstand. Deshalb muten sie fremde Sldner mieten; diese kosteten aber viel Geld und kmpften fr Karthago nicht mit der Hingebung wie die Rmer fr ihre Vaterstadt. 2. Der Verlauf des Krieges. Als die Rmer nach Sizilien bersetzten, schlssen sich ihnen die meisten Griechenstdte sofort an. Die Verbndeten errangen nun mehrere Landsiege der die Punier und erfochten auch mit Hilfe der Enterbrcken einen Seesieg bei Myl (ct. d. Nordostkste Siziliens). 260 Deshalb glaubten die Rmer den Krieg durch eine Landung in Afrika 256 beenden zu knnen. Aber das rmische Heer unter Reglus wurde von dem Sldnerfhrer Xanthippns, einem gebornen Spartaner, bei Tunes (i. d. Nhe Karthagos) geschlagen und grtenteils gefangen. 255 Nun zog sich der Krieg mehrere Jahre auf der Westseite Siziliens ohne Entscheidung hin. Die zu Lande von Hannlkar Barkas (Blitz) gefhrten Punier behaupteten sich in einigen sizilischen Festungen, wurden aber schlielich zur See bei den gatischen Inseln (a. d. Westkste Siziliens) 241 Brger). Das rmische Brgerrecht hatten damals auer den eigentlichen Rmern auch die meisten Latiner. 1) Mit dem Namen Punier" bezeichnete man in Rom die Karthager, weil sie von den Phniziern (Puniern; lat. Poeni) abstammten.

10. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 56

1918 - Leipzig : Voigtländer
— 56 — Da hieb er dem Hunde den Schwanz ab, und nun war der abgehauene Schwanz das allgemeine Stadtgespräch. — Ein andermal ging er über den Markt und fand einen großen Zusammenlaus des Volkes: es wurde Geld verteilt. Sogleich ließ er sich auch Geld von Hause holen und warf es unter den Hausen. Nun wurde das Drängen und Lärmen der Menge noch größer. Da zog er aus seinem Mantel eine Wachtel hervor, ließ sie fliegen und setzte eine gute Belohnung auf den ibieberfang. Alsbald stürzte das ganze Volk auseinander, dem Vogel nach. stlcibiabes lachte. 4. Hlctbislöcs und Softrates. Alle seine Mitbürger übertraf stlcibiabes durch Pracht und Aufwand. (Er führte einen Schild aus Elfenbein und Gold und hatte die kostbarsten Pferde und wagen. Bei den olympischen Spielen erschien er einst mit sieben schön bespannten wagen, was noch nie geschehen war, und mit mehreren trug er den preis davon. Durch seine Beredsamkeit ragte er in der Volksversammlung hervor und gewann viele Anhänger. Ruch der edelste der Athener, der weise Sokrates, hatte ihn lieb und gab sich alle Mühe, ihn zu einem trefflichen Manne zu bilden. Alcibiades ehrte den weisen hoch und hörte wißbegierig seine Lehren an. Oft weinte er bitterlich, wenn Sokrates seine Fehler tabelte und ihn ernst zurechtwies. Aber die besten Vorsätze waren rasch wieber von dem Leichtsinnigen vergessen: der Beifall und die (Ehrenbezeugungen des Volkes vermochten mehr über ihn als die Mahnungen und Warnungen des eblen Lehrers. 5. Der Feldzug der Athener nach Sizilien. Dem Ehrgeize des stlcibiabes kam der Krieg zwischen Athen und Sparta ganz erwünscht; benn er bot ihm die beste Gelegenheit, sich glänzenben Zelbherrnruhm zu erwerben. (Er bewog daher seine Mitbürger zur eifrigen Fortsetzung bieses großen Kampfes. Namentlich verleitete er sie zu einem Zuge nach Sizilien, um über biefe schöne und fruchtbare Insel die athenische Herrschaft auszubreiten. (Eine mächtige Flotte mit einem zahlreichen Kriegsheere würde ausgerüstet und stlcibiabes selbst zu einem der stnführer ernannt, stber kaum war das Heer in Sizilien angelangt, so würde stlcibiabes nach stthen zurückgerufen. Kurz vor seiner Abfahrt war zur Nachtzeit eine große Menge Bilbsäulen in den Straßen der Stadt umgeworfen und schmählich verstümmelt worden. Dieses Frevels wurde stlcibiabes durch seine Feinde beschuldigt. Ein Schiff wurde abgesandt, ihn heimzuholen, damit er vor Gericht gestellt werde. Aber Alcibiades, der dem wankelmute der Athener nicht f

11. Aus allen Zonen - S. 137

1914 - Leipzig : List & von Bressensdorf
40. Aus den Schwefelbergwerken Siziliens. 137 lieus von den paradiesischen Gartenlandschaften der südlichen Fruchthaine der Conca d'oro von Palermo oder am Fuße des Ätna, von den geschichtsreichen Landschaften von Taormiua oder Syrakus! Juuersizilieu ist ein sich sanft zum afrikanischen Meere neigendes Hochland von etwa 400 in mittlerer Meereshöhe. Es ist vorwiegend aus jungen Gesteinen ausgebaut, die der Zerstörung durch die Kräfte des Luftkreises leicht unterliegen, aber trotzdem, einen fruchtbaren, namentlich für Weizenbau geeigneten Boden liefern, der seit Jahrtausenden entwaldet und in Anbau genommen, in ein wunderliches Durcheinander von flachen Hügeln und Tälern aufgelöst ist. Im Gegensatz zu den Fruchthainen der Nordküste, die von den Höhen der Berge an das Meeres- ufer, gleichsam immer dichter werdend, hinabfluten, herrscht hier ungeheure Baumarmut, und das Land gleicht im Spätsommer, wenn die Felder abge- erntet sind, einer trostlosen sonnenverbrannten Steppe. Mitten in dieser Steppe, oft ohne leicht erkennbare geographische Bedingungen, ja tatsächlich ohne Einwirkung solcher, liegen die Siedelungen der Menschen. Keine Dörfer in deutschem Sinne, wie man es doch in einen, in erster Linie ackerbauenden Gebiere erwarten sollte, sondern Siedelungen, die man bei uns ihrer Ein- wohuerzahl nach als Städte bezeichnen würde. Sind doch die 3500000 Be- wohner Siziliens, von wenigen Einzelhöfen, Bergwerken und dergleichen abgesehen, nur auf 679 Wohnorte verteilt, so daß auf jeden etwa 5000 Ein- wohner kommen; ja, in der Provinz Girgenti, auf deren zahlreiche Schwefel- bergwerke nur etwa 4000 vereinzelt wohnende Menschen entfallen, zählt man bei 372000 Einwohnern 17 Städte mit je 8—25000 Seelen. Aber wie sehen diese Städte aus! Ohne einen Kranz von Gärten, ohne irgendwie her-- vorragende, noch weniger geschichtlich anziehende Bauwerke, mit geraden Straßen, in denen sich ein kleines Häuschen au das andere reiht, sind sie völlig reizlos in das offene Land hineingesetzt. In der Woche nur von Frauen und Kindern belebt, am Sonntage von Menschen wimmelnd, weil dann auch die Männer von den Feldern oder aus den Schwefelbergwerken, wo sie die Woche hindurch bei harter Arbeit und schlechter Ernährung in armseligen Hütten oder Erdlöchern Unterkunft finden, in die Stadt kommen. Man kann sich, nach unseren deutschen Verhältnissen urteilend, kaum eine Vorstellung von der Reizlosigkeit, Nüchternheit, Armseligkeit dieser großen Dörfer Inner- siziliens machen. Noch trauriger gestaltet sich das Bild in den eigentlichen Schwefelbergbaugebieten. Der deutsche Volkswirtschaftler Dr. Wermert schreibt darüber in seinem gehaltvollen Werk über Sizilien: „Man erblickt in dem stark durchbrocheueu, äußerst welligen Geläude viele Districkte, die sast gäuzlich des Ackerbaus oder der grünenden Triften entbehren. Die kahlen, des Baum- Wuchses völlig ermangelnden, hellgrauen Berge sind mit unzähligen schwarzen Punkten bedeckt: das sind die Mineneingänge, die zu den Lagerstellen des schwefelhaltigen Gesteins führen. Es weckt die Vorstellung, als hätten Riesen- ameisen die Berge und Täler nah und fern durchwühlt. Der Rauch der Schwefelmeiler (calcaroni) steigt an vielen Stellen langsam und ruhig, seuk- recht in die blaue, vom Sonnenschein durchflimmerte Luft empor, die Atmo- sphäre mit dem charakteristischen Gerüche des Schwefeldioxyds erfüllend, das

12. Das Altertum - S. 56

1898 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
wurden seine Gefhrten von Neugierde getrieben, den Schlauch zu ffnen, und sogleich fuhren im Sturme alle Winde heraus und trieben die Betrogenen wieder weit in die Welt hinaus. So gelangten sie auf eine Insel, wo die Zauberin Circe wohnte, die alle zu ihr Kommenden in Tiere verwandelte. Sie verzauberte auch die Genossen des Odysseus, die er zu ihr gesandt hatte, in Schweine. Als sich nun Odysseus auf den Weg zu ihr machte, begegnete ihm der Gtterbote Hermes, der ihm ein Wunderkraut gab, um sich gegen den Zauber der Circe zu schtzen. Zugleich riet er ihm, in dem Augen-blick, wo die Zauberin ihn verwandeln wolle, mit dem Schwerte auf sie einzudringen, als wollte er sie ermorden. Odysseus folgte dem Rat, und sobald er Circe mit dem Schwerte bedrohte, gab sie nicht nur seinen Leuten die menschliche Gestalt wieder, sondern weissagte ihm auch die Zukunft. Bald darauf stieg er in den Hades, um auch den Seher Teresias um die Zukunft zu befragen. Der sagte ihm, da er nach vielen Mhsalen wieder heimgelangen werde. Darauf bemerkte er die Schatten seiner Mutter, die ihm erzhlte, da seine Gattin Penelope sehnschtig seiner Rckkehr harre, und da sein Sohn Telemach zu einem schnen und krftigen Jngling herangewachsen sei. Es schwebten auch die Seelen Agamemnons, Achilles' und anderer Freunde an ihn heran und priesen ihn glcklich, da er noch im Sonnenlichte wandle. Auf seiner Weiterfahrt fuhr Odysseus an der Insel der Sirenen vorbei, die so verlockend sangen, da ihnen niemand widerstehen konnte; wer aber zu ihnen kam, den tteten und verzehrten sie. Odysseus, der durch Circe gewarnt war, verstopfte seinen Begleitern die Ohren mit Wachs und lie sich selbst an dem Mast festbinden. Als er nun den Gesang der Sirenen vernahm, wurde er von Sehnsucht ergriffen, die lieblichen Tne in der Nhe zu hren. Er winkte daher feinen Freunden, sie mchten ihn losbinden; sie aber banden ihn nur noch fester und legten strkere Stricke um ihn, bis sie aus dem Bereich der Sirenenstimmen waren. Bald darauf geriet der Held in neue Gefahr, als er sich der Meerenge von Sizilien nherte, in der zwei Ungeheuer hausten. In einer Hhle lauerte die Scylla, ein Ungeheuer mit drei Kpfen und sechs Armen. Als des Odysseus Schiff vorberfuhr, ergriff sie mit jeder der sechs Hnde einen seiner Genossen, und sie muten schnell rudern, da sie nicht noch einmal zuzugreifen vermochte. Der Scylla gegenber hauste in der Tiefe die Charybdis, die dreimal tglich das dunkle Meerwasser einschlrfte und dreimal wieder heraussprudelte. Odysseus kam glcklich hindurch und gelangte nach der Insel Trinakria (Sizilien), wo die Herden des Helios weideten. Seine hungernden Gefhrten vergriffen sich an den heiligen

13. Aus allen Zonen - S. 139

1914 - Leipzig : List & von Bressensdorf
40. Aus den Schwefelbergwerken Siziliens. 139 in tropisch heiß-feuchter, sauerstoffarmer Luft, haueu die Picconieri das Ge- steiu los, das die Carusi hinausbefördern. Dies sind vielfach Knaben, mehr oder weniger Sklaven der Picconieri, und die unglücklichsten Geschöpfe, die man sich denken kann. Man muß in dem Bereich der Schwefelbergwerke, man muß in einem Bergwerk selbst gewesen sein, um die ganze Größe des Elends ermessen zu können, in dem hier eine ganze Bevölkerung lebt. Erstickend heiße Luft herrscht in der Tiese, in den engen Gängen, die oft so niedrig sind, daß mau nur gebückt geheil kennt. Das Atmen füllt schwer. Die Ärmsten der Armen, von deren Los man sich selbst in belgischen oder englischen Fabrik- Abbildung 61. In den Schwefelin inen Siziliens. städten keine Vorstellung machen kann, sind die Carusi. Oft noch Knaben mit unentwickelten Gliedern, abgemagert, weil überangestrengt und ungenügend genährt, keuchend, mit gekrümmtem Rücken, oft völlig nackt, schleppen sie, in bis 20 Kilo schweren Säcken, deren Zipfel sie mit den Zähnen festhalten, das Grubenlicht vor der Stirn, das Schwefelgestein durch die Gänge und die steilen Treppen empor §it der Förderbahn oder den Calcaroni selbst. Ihre Lebenskraft ist gebrochen, ehe sie zu voller Entwicklung gekommen ist. Männer von 40 Jahren sind bereits kraftlose Greise von bleicher, ja grauer Gesichts- sarbe. Tie ganze Bevölkerung erreicht kein hohes Alter und ist körperlich und sittlich entartet, obwohl sie bei richtiger Behandlung außerordentlich leicht zu leiten ist. Das schwefelhaltige Gestern wird wegen des Holzmangels und des hohen Steinkohlenpreises durch Verbrennen von Schwefel in den

14. Griechische Geschichte von 431 bis 338 v. Chr. - S. 12

1914 - Leipzig [u.a.] : Teubner
12 A. Der Peloponnesische Krieg noch zu lächeln scheint, benutzt die guten Gaben, die mir beide euch darbringen. Kndert auch eure Meinung über die Fahrt nach Sizilien nicht deshalb um, weil ihr befürchtet, sie würde dort einen starken Gegner finden! Die zahlreiche Bevölkerung der dortigen Städte besteht aus einer bunt zusammengewürfelten 5 Itlenge, die Veränderungen in sich und Neuaufnahme von Bürgern leicht erträgt. Daher gibt es dort ein echtes Vaterlandsgefühl überhaupt nicht, und dem einzelnen fehlt es an Waffen, dem Lande an ordentlichen Festungsanlagen— Daß aber ein solcher £)aufe sich einmütig einem Gedanken hingibt und gemeinsam die Hände ans Werk legt, das ist nicht anzunehmen; vielmehr, 10 egoistisch wie sie sind, werden sie uns bald beitreten, wenn man ihnen ein wenig nach dem Munde redet, besonders wenn sie sich, wie wir vernehmen, im Bürgerkriege befinden cttfo, mit welchen Gründen könnten wir selbst uns vernünftigerweise dem Unternehmen entziehen oder vor unseren dortigen Bundesgenossen unsern Treubruch entschuldigen? Ihnen müssen wir helfen, i5 da wir uns ihnen eidlich verpflichtet haben, und dürfen dem nicht entgegenhalten, daß ja jene auch uns nicht geholfen haben; wir haben sie uns ja nicht gewonnen, um von ihnen zum (Entgelt hier Hilfe zu empfangen, sondern damit sie unsere dortigen Gegner so belästigen, daß sie von einem Feldzuge hierher abgehalten werden. Und die (Erwerbung unserer Macht beruhte — wie 20 immer in der Welt — darauf, daß wir Schutzbebürfttgcn stets bereitwillig zu Hilfe kamen, waren es nun Griechen oder Nichtgriechen; wollen wir dagegen so ganz stille sitzen oder erst austüfteln, ob der Stamm unsere Hilfe wohl verdient, so würden wir gewiß herzlich wenig hinzugewinnen, ja wir würden sogar unsere jetzt bestehende Macht aufs Spiel fetzen. Denn wenn es sich um einen 25 herrschenden Staat handelt, so begnügt man sich nicht damit, seine Angriffe abzuwehren, sondern man will ihnen schon zuvorkommen. Huch können wir nicht vorsichtige Berechnungen darüber anstellen, wie weit wir unsere Herrschaft ausdehnen wollen, sondern, da wir diese höhe einmal erreicht haben, so geht es gar nicht anders, als daß wir die einen bedrohen und die andern so festhalten: sind wir nicht die Herren über andere, so werden sie die unsern. Euer Ziel darf nicht wie bei den übrigen Staaten die Ruhe des Friedens fein — oder ihr müßt auch eure ganze Politik umwandeln und euch auf gleichen Fuß mit ihnen stellen. 3n der (Erkenntnis, daß unsere hiesige Macht wächst, wenn wir in jene 35 Gegenden ziehen, wollen wir also die Fahrt unternehmen, damit wir den Peloponnesiern den Hochmut zerbrechen — seht, werden sie sagen, sie verachten die behagliche Ruhe der Gegenwart und fahren gar nach Sizilien! — und zugleich durch die (Erwerbung des dortigen Gebietes voraussichtlich die Herrschaft über ganz Hellas erlangen oder doch Syrakus Abbruch tun, wo-40 durch wir wie unsere Bündner gewinnen. Für unsere Sicherheit wird unsere Flotte bürgen, die uns gestattet, bei einem (Erfolge zu bleiben und nötigenfalls auch wieder fortzufahren; denn zur See werden wir sogar allen Sifelioten zusammen überlegen fein. — faßt euch auch nicht irre machen durch die Untätigkeit und die Spaltung zwischen jung und alt, denen Uikias das tdort

15. Griechische Geschichte von 431 bis 338 v. Chr. - S. 15

1914 - Leipzig [u.a.] : Teubner
Iii. Die Sizilische Expedition 15 weit, daß mir, die wir andere zu belagern meinten, eher nun selbst, wenigstens auf der Landseite, in dieser schlimmen Lage sind. Weiter haben sie in die Peloponnes Gesandte geschickt, um Verstärkungen zu erwirken, und die Städte Siziliens besucht Gylippos in der Absicht, diejenigen, die jetzt noch untätig sind, zur Teilnahme am Kriege zu 5 überreden und aus anderen womöglich noch Infanterie und Flottenmaterial zu holen; denn, wie ich erfahre, beabsichtigen sie, zugleich mit der Infanterie einen Sturm auf unsere Festungswerke und mit den Schiffen einen Angriff zur See. Niemand von euch darf sich gerade über diesen besonders wundern. Denn wenn auch unsere Flotte zunächst durch die Trockenheit des 10 Schiffsholzes und den guten Gesundheitszustand der Mannschaft im allerbesten Zustand war, so ziehen die Schiffe jetzt Wasser, weil sie nun schon so lange Zeit auf dem Meere liegen, und um die Besatzung steht es schlecht — das alles ist aber auch dem Gegner wohl besannt, töir können eben unsere Fahrzeuge nicht aufs Land ziehen und austrocknen, weil die gleiche, 15 ja überlegene Schiffszahl der Feinde stets einen Überfall erwarten läßt. Sie manövrieren ganz offen vor uns, in ihrer Hand liegen die Angriffe, sie haben leichter die Möglichkeit, ihre Schiffe auszutrocknen, weil sie nicht andere mit ihnen belagern. Wir könnten dies, auch wenn die unfern stark in der Überzahl wären, nur mit großer Mühe ausführen und nur, wenn 20 wir nicht wie jetzt gezwungen werden, mit allen auf Posten zu stehen; denn wenn wir jetzt auch nur einen kleinen Teil der Sicherung wegnehmen, so bekommen wir unsere Lebensmittel nicht, die wir auch jetzt nur mit Mühe an ihrer Stadt vorbei- und hereinschaffen. Unsere Mannschaft aber hat aus folgenden Gründen sehr gelitten und leidet jetzt noch. Die Matrosen werden von 25 der Kavallerie niedergemacht, wenn sie sich entfernen, um Reisig zu suchen, zu plündern oder aus weiter Ferne Wasser zu holen, die Sklaven desertieren, seitdem wir nicht mehr die Überlegenen sind, und die Bundesgenossen entweichen gleich wieder in ihre Städte, soweit sie nur gezwungen an Bord gegangen sind, andere, die von der Aussicht auf großen Gewinn angelockt so wurden und mehr auf Geld als auf Kamps hofften, entfernen sich unter irgendeinem vorwand, bei irgendeiner Gelegenheit — Sizilien ist ja groß —, seitdem sie wider (Erwarten auf Feindesseite ebenso Widerstand der Flotte wie der übrigen Streitkräfte finden, ja einige haben die Kapitäne zum Verderb der guten Disziplin dafür gewonnen, Sklaven aus hqkkara1 als Ersatz für sie 35 einzustellen, während sie selbst ihren Handelsgeschäften nachgehen— Was aber das Allerverzweifeltste ist: ich, der Feldherr, kann dies alles nicht verhindern — über Naturen, wie ihr es seid, zu kommandieren ist ja so schwierig! —, und wir wissen nicht einmal, woher wir die Besatzung ergänzen sollen, was den Feinden an allen möglichen (Drten freisteht; wir dagegen 40 sind gezwungen, mit der Mannschaft, die mir mitbrachten, außer dem täglichen Dienst auch noch die pflichten der fehlenden Leute zu verrichten. . .. 1 Seine Bürger hatte Nikias verkaufen lassen; einige Soldaten hatten sich also bei dieser Gelegenheit (Ersatzmannschaften verschafft.

16. Die Hellenen seit dem Ende der Perserkriege - S. 43

1912 - Leipzig : Voigtländer
Der Kriegszug der Athener nach Sizilien. 43 nimmt; — jene aber haben längs der nnsrigen anch eine einfache Maner gebaut, so daß es nicht mehr möglich ist, sie einzuschließen, wenn man nicht vorher diese ihre Nebenmauer mit großer Macht angriffe und nähme. Es hat sich also so gewendet, daß wir, die wir andere einzuschließen gedachten, jetzt vielmehr selber eingeschlossen sind, wenigstens zu Lande; denn wir können uns nach der Landseite der Reiterei wegen nicht weit hinauswagen. Sie haben aber auch Boten in den Peloponnes geschickt mit der Bitte um Zuzug an Kriegsmacht, und Gylippos reist in den Städten Siziliens umher, teils die zur Teilnahme am Kriege zu bereden, die sich jetzt noch ruhig verhalten, teils auch, um womöglich Landtruppen und Seerüstung herbeizuschaffen. Tenn, wie ich erfahre, find sie willens, zugleich unsere Mauern mit dem Landheer und zur See mit ihren Schissen anzugreisen. Und möge sich keiner von euch verwundern, daß auch ein Seeangriff beabsichtigt ist! Denn auch jene wissen gar wohl, daß anfangs zwar unsere Flotte im besten Stande war, wegen der Trockenheit der Schiffe und der Gesundheit und Vollzähligkeit der Bemannung; jetzt aber haben unsere Schiffe von der Nässe gelitten, da sie schon so lange in See sind, und die Mannschaft geht zugrunde. Denn es ist nicht möglich, die Schiffe ans Land zu ziehen und austrocknen zu lassen, weil die an Zahl uns gewachsene und sogar noch überlegene Flotte der Gegner uns beständig in Erwartung eines Angriffs hält, und es find auch alle Anzeichen da, daß ihrerseits ein Angriff vorbereitet wird. Überdies können sie auch leichter ihre Fahrzeuge abtrocknen lassen, denn sie brauchen nicht vor Anker andere zu überwachen. Wir selbst aber würden auch nicht einmal bei großer Überlegenheit an Schiffszahl des gleichen Vorteils genießen, selbst wenn wir nicht, wie es jetzt der Fall ist, gezwungen wären, mit sämtlichen Schiffen Wache zu halten. Denn wenn wir auch nur um ein geringes in unserer Wachsamkeit nachließen *), so könnten wir uns den nötigen Unterhalt nicht verschaffen, den wir an der feindlichen Stadt vorüber ohnehin nur mit Mühe beitreiben. Von unserer Mannschaft ist schon ein guter Teil verloren gegangen, und sie leidet noch weitere Verluste, da die Seeleute beim Holzholen und bei weiteren Streifzügen, um Wasser zu holen oder Beute zu machen, von den Reitern niedergehauen werden. Die Bedienungsmannschaft aber läuft über, seitdem die Wage zwischen uns gleichsteht, und die Mietstruppen, die zum Seedienst gepreßt worden sind, gehen bei der ersten Gelegenheit davon und zerstreuen sich in die Städte. Diejenigen aber, welche sich anfangs durch die hohe *) d. h. wenn wir auch nur wenige Schiffe ans Land zögen.

17. Das Zeitalter der Hohenstaufen und der Kaiser aus verschiedenen Häusern - S. 80

1914 - Berlin : Union Dt. Verl.-Ges.
80 — ^er richtigen Erwägung folgend, daß es ihm unmöglich werde, beide Gegner zu besiegen, beschloß Friedrich, der immer verstand, zur rechten Zeit klug nachzugeben, wo er seine weitergehenden Ansprüche nicht durchsetzen konnte, sich mit Alexander zu versöhnen, was ihm dabnrch erleichtert würde, daß sein Papst Paschalis gestorben war, wenn auch für biesen ein anberer gewählt war. @r knüpfte Unterhandlungen mit dem Papst an und einigte sich mit ihm auf folgender Grundlage: Der Kaiser erkennt Alexander als den rechtmäßigen Papst an; er gibt die dem päpstlichen Stuhle zustehenben Regalien und Besitzungen heraus, besonders die Mathilbischen Güter; für den Frieden mit den Lombarben ernennen der Kaiser, der Papst nnb die Lombarben Vermittler; er schließt Frieden mit Sizilien. Dafür löst ihn der Papst vom Banne, erkennt ihn als Kaiser und feilten Sohn Heinrich, der bereits von beit Fürsten gewählt war, als Römischen König an. Sobald biefe Verhandlungen bekannt würden, klagten die Lombarden den Papst wegen Bunbesbruchs an und soubten ihrerseits Gesandte zum Kaiser, die mit ihm unter Vermittlung zweier päpstlicher Legaten einen Waffenstillstand abschlössen. Jtt Venedig ward dann 1177 der Friede zwischen Kaiser und Papst ans Grund der vereinbarten Bedingungen geschlossen und gleichzeitig ein Waffenstillstand zwifchen dem Kaiser und den Lombarben auf sechs Jahre, zwischen dem Kaiser nnb Sizilien auf fünfzehn Jahre verabrebet. Rückblick. Kaisertum und Papsttum vou Otto I. bis Friedrich I Von Otto I. bis Heinrich Iii. , ~er Kaiser setzt den Papst ein, der Papst hat keinen Einfluß auf die Wahl des Königs und Kaisers. Stellung. Kaisertum herrschend, Papsttum beherrscht, untergeben Seit Heinrich Iv. Tie Päpste (Gregor Vii.) beginnen die Herrschaft des Kaisertums abzuschütteln. 1059 das Wahldekret: Befreiung der Papstwahl vom Einfluß des Kaisers. Der Papst erstrebt Einfluß auf die Wahl des Königs (Rudolf von Schwaben). Heinrich V. Konkordat von Worms: Abgrenzung der Rechte des Kaisers und des Königs. Seit Lothar. Wahlanzeige an den Papst; dieser erteilt seine Bestätigung.

18. Alte Geschichte - S. 197

1808 - Giesen und Darmstadt : Heyer
197 men fjat, muß, damit sie richtig beurtheiltv wird, den Erzählungen von Kodrus, Leoni- das, Zopyrus und mehrerrr Römern, welche ihr Leben dem Vaterlande weihten, beyge- fügt werden. Mit der hergestellten Ruhe im Innern wurde ihre Aufmerksamkeit auf das ihnen so wichtige Sizilien wieder gerichtet. Hier brach also, ungefähr 70 Jahre nach dem ersten Versuche, abermals ein blutiger, gräuelvol- ler und verwüstender Krieg aus. Das Nähe- re davon wird in der Geschichte von Sizilien berührt werden. Ob gleich Glück und Un- glück in demselben wechselten, so mußten sich, was im ganzen Gange des Krieges liegt, doch alle Umstände vereinigen, um ihre sonst sehr richtig erwogene Plane zu vereiteln, und den letzten entscheidenden Krieg, der sich mit dem Verluste ihrer Existenz endigen sollte, vor* zubereiten. e.) Cy rette. . <?br Der wahre Ursprung dieses Staates rst uns in einer sinnbildlichen Erzählung, welche

19. Die Alte Geschichte - S. 59

1902 - Hannover-List : Carl Meyer (Gustav Prior)
59 wurden seine Gefhrten von Neugierde getrieben, den Schlauch zu ffnen, und sogleich suhren im Sturm alle Winde heraus und trieben die Betrogenen wieder weit in die Welt hinaus. So gelangten sie aus eine Insel, wo die Zauberin Circe wohnte, die alle zu ihr Kommenden in Tiere verwandelte. Sie verzauberte auch die Genossen des Odysseus, die er zu ihr gesandt hatte, in Schweine. Als sich nun Odysseus aus den Weg zu ihr machte, begegnete ihm der Gtterbote Hermes, der ihm ein Wunderkraut gab, um sich gegen den Zauber der Circe zu schtzen. Zugleich riet er ihm, in dem Augen-blick, wo die Zauberin ihn verwandeln wolle, mit dem Schwerte auf sie einzudringen, als wollte er sie ermorden. Odysseus folgte dem Rat, und sobald er Circe mit dem Schwerte bedrohte, gab sie nicht nur seinen Leuten die menschliche Gestalt wieder, sondern weissagte ihm auch die Zukunft. Bald darauf seg er in den Hades, um auch den Seher Tiresias um die Zukunft zu befragen. Der sagte ihm, da er nach vielen Mhsalen wieder heimgelangen werde. Darauf bemerkte er den Schatten seiner Mutter, die ihm erzhlte, da seine Gattin Penelpe sehnschtig seiner Rckkehr harre, und da sein Sohn Telemach zu einem schnen und krftigen Jngling herangewachsen sei. Es schwebten auch die Seelen Agamemnons, Achilles' und anderer Freunde an ihn heran und priesen ihn glcklich, da er noch im Sonnenlicht wandle. Auf seiner Weiterfahrt fuhr Odysseus an der Insel der Sirenen vorbei, die so verlockend sangen, da ihnen niemand widerstehen konnte; wer aber zu ihnen kam, den tteten und verzehrten sie. Odysseus, der durch Circe gewarnt war, verstopfte seinen Begleitern die Ohren mit Wachs und lie sich selbst an dem Mast festbinden. Als er nun den Gesang der Sirenen vernahm, wurde er von Sehnsucht ergriffen, die lieblichen Tne in der Nhe zu hren. Er winkte daher seinen Freunden, sie mchten ihn losbinden; sie aber banden ihn nur noch fester und legten strkere Stricke um ihn, bis sie aus dem Bereich der Sirenenstimmen waren. Bald daraus geriet der Held in neue Gefahr, als er sich der Meerenge von Sizilien nherte, in der zwei Ungeheuer hausten. In einer Hhle lauerte die Scylla, ein Ungeheuer mit drei Kpfen und sechs Armen. Als des Odysseus Schiff vorberfuhr, ergriff:sie mit jeder der sechs Hnde einen seiner Genossen, und sie muten schnell rudern, da sie nicht noch einmal zuzugreifen vermochte. Der Scylla gegenber hauste in der Tiefe die Charhbdis, die dreimal tglich das dunkle Meerwasser einschlrfte und dreimal wieder heraussprudelte. Odysseus kam glcklich hindurch und gelangte nach der Insel Trinakrka (Sizilien), wo die Herden des Helios weideten. Seine hungernden Gefhrten vergriffen sich an den heiligen

20. Die Landschaften Europas - S. 413

1900 - Trier : Lintz
Die Inseln Sizilien, Sardinien und Corsica. 413 von denen Sardinien die Form eines Rechtecks, Corsica die eines Halbkreises hat, sind nur durch die schmale Meerenge von Bonifacio von einander getrennt. Wie auf Sizilien der 3313 m hohe Etna, dessen gewaltiger Vulkankegel noch mit Hunderten kleinerer Vulkankegel ge- schmückt ist, noch heute eine vulkanische Thätigkeit entfaltet, so war in früherer Zeit auch Sardinien ein Herd bedeutender Vulkanausbrüche. Es wurden dort vorwiegend trachytische Vulkankegel aufgebaut. Die höchste Erhebung ist auf Sardinien der 1793 m hohe Gennargentu, auf Corsica der 2710 m hohe Monte Cinto. In der Grösse stimmen Sizilien und Sardinien ziemlich überein. Jenes ist über 25 000, dieses über 24000 qkm gross. Corsica hat etwa ein Drittel dieser Grösse. Das Landschaftsgepräge Siziliens und. zum Teil auch das Sardiniens zeigt mit dem Süditaliens viel Ähnlichkeit. Die Macchiengebüsche sind ebenfalls viel verbreitet. Auf beiden Inseln versiegen im Sommer die Gewässer, während sie in der Regen- zeit wilde Sturzbäche bilden, die sich im Gebirge tiefe Schluchten graben, die unteren Thalstrecken ihres Laufes dagegen mit wüstem Geröll bedecken. Südlich von Sizilien liegen noch drei felsige Eilande, die die Maltesische Inselgruppe, benannt nach der grössten Insel Malta, bilden. b. Das Kulturbild. Die Anbauverhältnisse der grossen Inseln stimmen mit denen Süditaliens im wesentlichen überein, da ja auch das Klima sehr ähnlich ist. Der Olivenbau und der Weinbau sind auf allen dreien wichtige Kulturen. Namentlich Sizilien führt viele Apfelsinen aus. Auch die Seidenraupenzucht hat grosse Bedeutung. Obschon Sizilien und Sardinien wenigstens im S fruchtbare Landstriche haben und auch im Altertum that- sächlich die Kornkammer Roms waren, steht ihr Getreide- bau heute auf geringer Stufe. Auf Sizilien erschweren besonders die Besitz Verhältnis s e ein neues Aufblühen des Ackerbaues. Sizilien und Sardinien sind reich an mineralischen Schätzen, die ein ausgedehnter Bergbau auszubeuten sucht. Sizilien hat ausgedehnte Schwefellager, die den Jungtertiär- schichten eingelagert sind. Dieselben nehmen ein Viertel der Insel ein. Sardinien liefert Blei, Zink und Silber. Die Schwefellager Siziliens könnten noch eine viel grössere Ausbeute liefern, wenn die Schwefelgruben mit einer bessern Betriebseinrichtung versehen würden. In den Bezirken der Schwefelgewinnung finden wir viel wirtschaftliches Elend. Selbst zahlreiche Knaben werden in den Schwefel- gruben beschäftigt. Sie bringen, wie v. Hellwald schreibt, mit einer Lampe vor der Stirne, das Mineral über Treppen oder vielmehr Abstürze von 200—300 m zu Tage, und Esel tragen es dann weiter.