Anfrage in Hauptansicht öffnen

Änliche Dokumente zu folgendem Trefferdokument

Basierend auf den Feldern Extrahierte Personennamen Extrahierte Ortsnamen

Sortiert nach: Ähnlichkeit zu Dokument

1. Griechische Geschichte - S. 36

1893 - Dresden : Ehlermann
36 Zweite Periode. 8. berblick der die orientalischen Reiche. Tief- und Hochbauten (der Euphratlauf verlegt, Wasserbecken von riesigem Umfang, Palast, Euphratbrcke, hngende Grten, Ausbau 'des Turmes des Bei u. a.). Letzter König 538 538 durch Cyrus besiegt. Sein Sohn Belsazar gettet (Nene, mene, tekel, upharsin". Daniel, 5, 25. Vgl. Heines Gedicht). 2) Kultur. Die Chalder, mit hervorragenden Fhigkeiten fr das praktische Leben ausgestattet, ein betriebsames, ge-werbtreibendes und Handelsvolk. Schwunghafter Handel teils zu Lande auf Karawanen-strassen (Thadmor Damaskus), teils zu Wasser mittelst der Flsse (Flsse auf Hammelschluchen Transportmittel) und zur See vom persischen Meerbusen aus. Ihr Gewicht (babylonisches Talent = 60 griech. Minen) und ihr Mass (babylonische Elle) bestimmend fr die antiken Handelsvlker. Blhendes Gewerbe. Teppiche, Kleider, Webearbeiten, geschnittene Steine, Glas- und Bronzewaren. Gottheiten und Gottesdienst den phnizischen fast gleich. Bei (Tempel und Turm zu Babel", goldenes Ruhebett und Altar im obersten Stock) das mnnliche, Mylitta das weibliche gttliche Wesen. Daneben Sterndienst. ppiges und lasterhaftes Leben des reichen Handelsvolkes, auch durch den Gottesdienst gefrdert. Babel Name fr Sttten sittlicher Verderbtheit. Denkmler und Bauten mit Inschriften in Keilschrift und bildlichen Darstellungen zeugen von hoher Entwicklung. Ihrer Sternkunde verdankt die Welt die Einteilung des Jahres nach den Zeichen des Tierkreises in 12 Monate, der Woche nach den 7 Hauptgestirnen (der siebente Himmel die oberste Planetenbahn) in 7 Tage. Sternwarte auf dem Turme des Bei. Aufzeichnungen von Himmelserscheinungen reichen bis zu 2000 v. Chr. zurck. d) Die Assyrier 1) Land und Volk. Assyrien, das Land stlich vom Tigris im Norden an die armenischen Gebirge, im Osten an das Hochland Iran grenzend. Bewohner ein kriegerisches Volk mit hnlichen Fhigkeiten wie die ihnen nahverwandten Babylonier, deren Gottheiten auch den ihren sehr hnlich sind. Hauptstadt Niniveh. Sagenhafte Grndung des Reichs durch Ninus und Semiramis (Zge der Gttinnen Astarte und Aschera-Mylitta in ihr verschmolzen). Assyrien schon frh (um 1400?) nach Eroberung von Babylomen, Armenien,

Ähnliche Ergebnisse

Ähnliche Dokumente basierend auf den Feldern Extrahierte Personennamen Extrahierte Ortsnamen

1. Lehrbuch der allgemeinen Geschichte für höhere Unterrichtsanstalten - S. 25

1872 - Hannover : Hahn
25 in der Himmelskunde. Ihnen gehrt die Erfindung des Thier-kreises; die Bestimmung der Woche zu sieben Tagen nach den Mondvierteln; die Einteilung des Tages in zwlf Stunden nach dem Stand der Sonne u. a. an. Indessen traten mit diesen astr o-nomischen Kenntnissen astrologischer Aberglaube und Wahr-sagung in enge Verbindung. Denn die Erkenntni des groen Einflusses, den Sonne und Mond auf die Erde und ihre Er-zeugnisse den, fhrte sie leicht zu dem Glauben, da jener auch auf die Geschicke der Menschen und Staaten sich erstrecke. Vermge dieses Glaubens schufen die Chalder das, was im Alter-thume als sogenannte chaldische Wissenschaft, d. i. als Kunst der Weissagung aus Beobachtung der Gestirne, dann auch aus dem Fluge der Vgel, Deutung der Trume u. a. hochbe-rhmt war. 7) Die Religion der Babylonier war, wie die der meisten semitischen Völker, ursprnglich ein Stern dien st (Sa-bismus). Sie verehrten die Sonne, den Mond, die Gestirne, insbesondere den Thierkreis. Die Naturreligion bildeten die Priester zu einem vielgestalteten Polytheismus aus. Die Hauptgottheiten waren Bel (Baal), der Herr des Himmels und des Lichtes, und die Mylitta oder Beltis (d. i. Herrin), jener die schaffende, diese die fruchtbringende Naturkraft darstellend. Bel, von dem die chaldischen Herrscher ihre Abstammung ableiteten, wurde in der belebenden Sonne und im Feuer, die Mylitta, der die Taube heilig war, in dem Monde und in dem befruchtenden asser ver-ehrt. Der Kultus dieser Gottheiten ohne sittliche Eigenschaften war zum Theil in einen wsten Dienst der Sinnlichkeit entartet. 11. b) Das groe assyrische Reich. c. Das neue Reich von Babylon. 1) b) Das groe assyrische Reich (1250606). Um 1250 die Mitte des 13. Jahrhunderts vor Chr. tritt am obern Tigris, ^Chr.^ in Assyrien, ein Reich hervor, das um diese Zeit nicht nurassyr.staats. die Herrschaft im ganzen Flugebiete des Euphrat und Tigris er-langte, sondern spter auch aufder Grundlage babylonischer Gesittung zuerst in Asien zu einem erobernden Grostaate sich erhob, dessen Macht Jahrhunderte lang weithin der das mittlere Asien (der Meder, Perser u. a.) bis nach Baktrien und Indien sich erstreckte. 2) Als Grnder dieses assyrischen Staates gilt Ninus, der mit dem babylonischen Nimrod wohl gleichbedeutend ist. Er habe den Sitz der Herrschaft nach dem von ihm gegrndeten oder wahrscheinlich nur nach ihm genannten Niniv e (d. i. Sitz des Ninus) an der Ostseite des Tigris verlegt. So viel scheint gewi, da der assyrische Staat eine Grndung von Babylon war und der dies sein Mutterland schon frhe die Oberherrschaft erlangte.

2. Die Alte Geschichte - S. 19

1902 - Hannover-List : Carl Meyer (Gustav Prior)
19 legenden Elemente des Gtterglaubens auf die Sumerier zurckzufhren. Ihre Religion ging von der Verehrung der in der Natur wirkenden Dmonen aus, die sie sich in den abenteuerlichsten Gestalten als Drachen, Einhrner und Greifen dachten. Neben diesen stehen die groen Götter, die der die Geister im Himmel und auf Erden herrschen; es sind Auu, der Himmelsgott, und Jstar, die Lebens- und Zeugungskraft der Natur. Die einwandernden Semiten haben wenig zu diesen Anschauungen hinzu-gefgt; ihre Götter Bel (Baal), der Herrscher der Welt und Vater der Götter, und Belit (Astarte), die Gttin der Liebe und Fruchtbarkeit, wurden dem Ann und der Jstar gleichgestellt. Die Eigenart der babylonischen Religion beruht darauf, da man die Gottheiten als wirkend in den Sternen dachte. Die reine Luft des baby-lonischen Himmels mute die Beobachtung der Gestirne erleichtern; so er-klrt es sich, da man frh die Entdeckung machte, wie auer Sonne und Mond noch fnf Gestirne ihren Stand wechselten. Diese sieben Planeten (die Sonne als Planet aufgefat) galten als die eigentlichen Schicksals-sterne, von denen jeder eine Gottheit als Schirmherrn hatte. Jeder Tag der Woche war einem besonderen Stern geweiht; so der Donnerstag dem Jupiter, dem Marduk-Bel (Merodach), und der Freitag dem Venusgestirn, der Jstar oder Mylitta. Jedem dieser Planeten war auch eine Farbe besonders geheiligt, und in zahlreichen Tempeln wurden sie gemeinsam verehrt. Der herrlichste ihrer Tempel war der Turm zu Babel, jedes der 7 Stockwerke des Turmes hatte die Farbe des Gottes, dem es geweiht war. So wurde Babylon die Heimat der Astronomie, aber auch ihrer Abart, der Astrologie. Die grndliche Beobachtung des Kreislaufes der Sonne, des Mondes und der Sterne fhrte die Babylonier zur Einteilung der Zeit nach Jahren zu 12 Monaten, nach Wochen von 7 Tagen zu 24 Stunden, zu 60 Minuten, zu 60 Sekunden. Die Ausbung und Pflege der Religion wie der Astronomie und Astrologie war Sache einer ausgebildeten Priesterschaft, die als alleinige Kennerin der Schrift und der Wissenschaften ihre Macht im Staate zur Geltung brachte. Als Magier gaben sie vor, durch gewisse Formeln und geweihte Worte Gewalt der die Götter und Geister zu haben; sie entfernten durch Beschwrung Unglck, vernichteten Krankheit und bekmpften den Einflu der bsen Geister. Die Keilschrift. Den Aufzeichnungen der Priester ist allein die Kenntnis des babylonisch - assyrischen Altertums zu danken. Sie sind auf Thon- und Ziegelsteinen oder Ziegelcylindern in der sogenannten Keil-schrift eingegraben, deren sich die Sumerier bereits 4500 Jahre vor Chr. 2*

3. Orientalische und griechische Geschichte - S. 18

1888 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
— 18 — *ter°8anb Handel. Jmporthandel von Armenien auf Schiffen u?Seehandel. (Nachen aus Weideugeflecht mit Leder überzogen, von zwei Männern geleitet; auf dem Rückweg trägt je ein Esel einen Lederüberzug) mit Palmwein und dem Holz des Schiffes. Ex- und Imp orthandel nach und aus Phöuizieu mit Karawanen; besonders zwei Handelsstraßen: 1. Circesium—damaskus; 2. Tha-psaeus—thadmor (Palmyra). Handel zur See:1) Hafenstädte am persischen Meerbusen, Kolonie Gerrha an der arabischen Küste. Seehandel bis an die Südküste Arabiens, vielleicht mit Indien. Artikel: arabischer Weihrauch, Myrrhen, indisches Elfenbein, Narden 2c. Üppigkeit. Das soziale Leben ist gekennzeichnet durch Luxus und ttsnms. Üppigkeit.2) Politisches Leben: die Chaldäer der erste Stand. An der Spitze ein König (Sohn des Bel und der Mylitta) mit orientalisch-despotischer Gewalt. El oder Bel Religion: 1. Oberster Gott El — identisch (?) mit: Bel, höchster Gott. des Himmels, „des Lichts (Feuers), das auf den höchsten Bergen über den Wolken thront und den Sternen ihre Bahn bestimmt." Demselben wurden im Borhof seines Tempels auf einem Altar (nicht auf dem goldenen Altar) säugende Tiere geopfert, auf einem anderen ältere, aber reine Tiere. 2. Bilit, Mylitta, Göttin der Erde, des Dunkels, des Wassers, der Erzeugung und der Geburt. Bei ihrem Tempel ein schattiger Hain. Kriegsgott Nergal. K'riegsgöttin Jstar. Himmelsschreiber Nebo (= Thot der Ägypter). Beschäftigung Sterndienst. Von Sonne, Mond und Sternen, so lehren n°mä die Chaldäer, empfängt das Menschenleben sein Gesetz, sie sind Astrologie daher „Dolmetscher der Götter". Dem Samas ist die sehr alt. @0nncf dem Sin der Mond, dem Adar ist der Saturn (= Kewctn yi*3 hebr.), dem Nebo der Merkur, dem Nergal der Mars, der Mylitta die Venus — die Planeten -- heilig. Die Sterne sind Kräfte der Natur, Thätigkeiten der Götter. Man betet sie auf Höhen an ohne Bilder, aber in heiligen Steinen (Meteore — vergl. die Kaaba in Mekka; der von Jakob gesalbte Stein von Bethel — also ein bei den Semiten verbreiteter Dienst.) Sternkunde und Astrologie entwickelt sich daraus: die Sonnenbahn oder der Himmel in „12 Häuser" geteilt (Zeichen oder Bilder des Tierkreises von den Griechen benannt), deren jedem ein dsonörrjg vorsteht. ^) Das Haus der Sonne ist !) Jes. 43, 14. Äschylus Perser. 2) Ez. 23, 14—16. , „ . s) 9zeben ifynett noch 30 ßovxevrai und 24 Sixaarai (die Hälfte (int nörblichen, die Hälfte am südlichen Himmel).

4. Lehrbuch der Weltgeschichte - S. 39

1852 - Leipzig : Wigand
Culturzustände. 39 Grund gelegt zur Erhaltung der mosaischen Hauptlehren, welche weder durch spätere Zusätze, noch durch öftere Hinneigung zum Götzendienst, noch durch den Wechsel der politischen Formen gestürzt werden mochten. Das größte Unglück, welches die Juden in diesem Zeiträume traf, die babylonische Gefangenschaft, erhöhte sogar ihren Eifer so sehr, dass nach derselben kein Abfall zum Heidenthume mehr vorkommt. Die Religion der A egyp ter war anfänglich bloßer Fetischmus, welcher aber durch die Priester, durch Aufklärung und weitere Ent- deckungen soweit verfeinert wurde, dass die Gegenstände, welche früher selbst als Gottheit angesehen wurden, später für Symbole derselben er- klärt wurden. Zu der einheimischen Götterlehrc kamen durch die nur den Eingeweihten verständliche Bilderschrift eine Menge Mythen und später gesellten sich noch griechische Vorstellungen dazu, so dass zuletzt selbst die Priester das dadurch entstandene bunte Gewirr nicht mehr ent- räthscln konnten. Die Gottheiten zerfielen in drei Klassen. Zu den berühmtesten Nationalst^,'chen, an die sich die heiligsten Sagen knüpfen, gehören Osiris (das Symbol der wirkenden Kraft der Natur, der Sonne) und Isis (der leidenden Kraft in der Natur, des Mondes), ob- gleich beide nur Gottheiten der dritten Klasse sind. Neben den Göttern wurde auch der befruchtende Nil verehrt und in allgemeinem Ansehen stand der Apis zu Memphis, welcher selbst Orakel ertheilte. Der Gottesdienst war feierlich, die Tempel prachtvoll, die Feste zahlreich und glänzend. Vor Amasis sollen sogar Menschenopfer stattgefunden haben. Bei dem Feste der Artemis zu Bubastus kamen jährlich gegen 700,000 Menschen zusammen. Die Priester, welche sich in eben so viele Collé- gien theilten, als es Gottheiten gab, waren die bevorrechtetste Classe, lebten auf abgabenfreien Besitzungen und hatten selbst Gewalt über die Könige. Sie waren die alleinigen Besitzer der Gelehrsamkeit und ihr Einfluss war so bedeutend, dass sie dem Könige wie dem Geringsten seine tägliche Diät vorschrieben. Minder bekannt ist das Wesen der phönizischen Götterlehre, welche auch in Syrien und weiterhin galt. Ihr Nationalfetisch war Meli certes (ihr Symbol der Schifffahrt), welcher als Herakles in die griechische Mythologie übergegangen ist. Inder Verehrung des Baal (Sonne und Feuer) und der Ästarte (Erde und Mond) zeigt sich, daß die Phönizier auch Stern - und Feuerdienst hatten. In einem großen Theile Mittelasiens, namentlich in Babylon, und in Arabien, herrschte der Sa bäismus oder Sterndienst. Man betete die Sonne (Bel oder Baal), den Mond (Mylitta oder Astarte) als Hauptgotthciten an, außerdem die Planeten Nebo (Merkur; er- kennbar in den Namen Nabopolassar und Nebukadnezar), Schreiber des Himmels, welcher die Begebenheiten über und auf der Erde verzeichnetc, Nergal (Mars?) und Saturn, dessen babylonischer Name unbekannt ist. Der Gang der 5 damals bekannten Planeten deutete die Zukunft

5. Das Alterthum - S. 49

1874 - Paderborn : Schöningh
- 49 — jähriger Regierung wurde er von dem persischen König Cyrus, welcher inzwischen den Thron der Meder gestürzt hatte, angegriffen. Er wurde in einer Schlacht vor den Mauern Babylons besiegt und in seiner Hauptstadt belagert. Cyrus Hess den Euphrat in einen Sumpf (bei Sepharvaim) ableiten, drang durch das trocken gelegte Flussbett in die Stadt und nahm sie ein, 538. Dem besiegten Könige wies er einen Wohnsitz in Carmanien an; die eroberte Stadt erfuhr nicht, wie Ninive, eine Zerstörung. Nur die medische Mauer wurde an einigen Stellen niedergerissen. So wie unter der assyrischen Herrschaft, so suchte Babylon auch unter den Persern durch wiederholte Empörungen das verhasste Joch abzuschütteln. Den bedeutendsten dieser Aufstände unterdrückte der persische König Darius, indem er die Stadt einnahm und die festen Mauern niederwerfen liess (517). — Der Besieger der Perser, Alexander der Grosse, wollte Babylon zur Hauptstadt seines Reiches machen. Seine Nachfolger, die Seleuciden, gründeten Seleucia am Tigris. Die Hauptstadt des parthischen oder neupersischen Reiches wurde Ktesi-phon, welches später wieder durch das arabische Bagdad in Schatten gestellt wurde. Gegenwärtig ist die ehedem weitgebietende stolze Babel nur ein gewaltiger Schutthaufen, den Umwohnenden eine ergiebige Fundgrube für Ziegel und Mauersteine. Kultur der Babylonier und Assyrier. §.24. 1. Die Religion. Als der oberste Gott der Babylonier erscheint Bel (= Baal, Herr), der Weltbildner, der Herr des Himmels und des Lichtes. Die ihm entsprechende weibliche Gottheit ist Mylitta, die in der Erde und im Wasser wirkende Göttin der Fruchtbarkeit und der Erzeugung alles Lebendigen. Sie wurde, wie die phönizische Aschera, mit einem üppigen, ausschweifenden Cultus verehrt. Die Beobachtung des gestirnten Himmels, welcher auf der baumlosen Ebene der Euphratniederung weithin sichtbar war, führte die Babylonier bald dahin, in den Gestirnen ihre Götter zu erkennen. Bel wurde zum Sonnengotte, Mylitta zur Mondgöttin. Unter den sieben Hauptplaneten war Saturn als der fernste dem Bel heilig, Venus der Mylitta, Mars dem Kriegsgotte Nergal, Mercur dem Nebo, dem Schreiber des Himmels, dessen Name in mehreren babylonischen Königsnamen, wie Nebucad-nezar u. a., wiederklingt. Der Monat war nach Mondwechseln Stein, Weltgeschichte I. 4

6. Das Altertum - S. 19

1898 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
19 berreste des babylonischen Turms. Die Araber nennen sie heute noch Babil. Die Nachfolger des groen Knigs erwiesen sich seiner wenig wrdig und waren schwelgerische Despoten. Das Reich verfiel, und unter Nabo-netns, dem Belsazar der heiligen Schrift, eroberte der Perserknig Cyrus ss Babylon und unterwarf das Reich der persischen Herrschaft. Mit dem Niedergange Babylons hatte die Vorherrschaft der Semiten in der Geschichte ihr Ende erreicht. b) Babylonisch-assyrische Kultur. Die Religion der Babylonier und Assyrer. Das reiche Kultur-leben, das einst in dem Gebiete des Euphrats und Tigris blhte, hat seine Keime durch die lteste Bevlkerung des Landes, die Snmerier und Akkadier, erhalten. Von ihnen lernten die Babylonier und Chalder, deren Schler wieder die Assyrer wurden. Vor allem sind die grundlegenden Elemente des Gtterglaubens auf die Sumerier zurckzufhren. Ihre Religion ging von der Verehrung der in der Natur wirkenden Dmonen aus, die sie sich in den abenteuerlichsten Gestalten als Drachen, Einhrner und Greifen dachten. Neben diesen stehen die groen Götter, die der die Geister im Himmel und auf Erden herrschen; es sind Anu, der Himmelsgott, und Jstar, die Lebens- und Zeugungskraft der Natur. Die einwandernden Semiten haben wenig zu diesen Anschauungen hinzugefgt; ihre Götter Bel (Baal), der Herrscher der Welt und Vater der Götter, und Belit (Astarte), die Gttin der Liebe und Fruchtbarkeit, wurden dem Anu und der Jstar gleichgestellt. Die Eigenart der babylonischen Religion beruht darauf, da man die Gottheiten als wirkend in den Sternen dachte. Die reine Luft des baby-lonischen Himmels mute die Beobachtung der Gestirne erleichtern; so er-klrt es sich, da man frh die Entdeckung machte, wie auer Sonne und Mond noch fnf Gestirne ihren Stand wechselten. Diese sieben Planeten (die Sonne als Planet aufgefat) galten als die eigentlichen Schicksalssterne, von denen jeder eine Gottheit als Schirmherrn hatte. Jeder Tag der Woche war einem besonderen Stern geweiht; so der Donnerstag dem Jupiter, dem Marduk-Bel (Merodach), und der Freitag dem Venusgestirn, der Jstar oder Mylitta. Jedem dieser Planeten war auch eine Farbe besonders ge-heiligt, und in zahlreichen Tempeln wurden sie gemeinsam verehrt. Der herrlichste ihrer Tempel war der Turm zu Babel, jedes der 7 Stockwerke des Turmes hatte die Farbe des Gottes, dem es geweiht war. So wurde Babylon die Heimat der Astronomie, aber auch ihrer Abart, der Astro- 2*

7. Mit einem Stahlstich - S. 138

1836 - Stuttgart : Belser
138 Sechstes Hauptstück. hat eigentlich dasjenige geherrscht, was man nach dem arabischen Volke der Sabäer Sabäismus zu nennen pflegt: sie beteten Sonne, Mond, Planeten und das übrige Heer der Gestirne an, und Alles, was ihre Prie- ster lehrten und trieben, gieng unmittelbar aus dem Glauben an die Macht der Gestirne hervor. Obenan stand in ihrem Kultus Gott Bel, dem der Haupttempel in Babel geweiht war, der königliche Jupitersstern, der alles Gute wirkt und andcntet; ihm znr Seite Mylit- ta, Analtis oder Nanäa, Aschtoreth oder Astarte, die weibliche Gottheit des Guten, die reihende Venus, deren Anhauch zu Tanz und Gesang, zu Lust und Liebe ermun- tert; auf der Schwelle zwischen Gutem und Bösem Ne- b o, der Planet Merkur, der Schreiber des Himmels, welcher die Begebenheiten auf und über der Erde ver- zeichnet, und besten Namen in Nebnkadnezar und Na- bopolassar erscheint; dem Bel und der Mylitta gegen- über Nergal, wie es scheint, auch Mer od ach ge, nannt, das kleine Unglück nach dem Ausdrucke der alten Araber, dargestellt mit blutfarbigcm Gewände, in der einen Hand ein gezücktes Schwert, in der andern einen abgehauenen Kopf an den Haaren fassend, und Saturn, dessen babylonischer Name nicht bestimmt angegeben wird, dem aber die Sabäer Sonnabends in einem sechseckigen schwarzen Tempel schwarz gekleidet einen bejahrten Stier opferten, auf daß er sic mit seinem bösen Einflüsse ver- schone. Diese fünf Gottheiten wurden Dollmetscher ge- nannt, weil sie durch ihren besonder» Gang am Himmel den Menschen die Ankunft andeuteten. Awölfe sodann theils männliche, theils weibliche Wesen, verehrten sie als Herren der Götter, und eigneten jedem derselben einen Monat und ein Bild des Thierkreises zu. Jedem der zwölf Götter des Thierkreises waren drei Sterne unter- geordnet , die zusammen als die 36 Dekane verehrt wur-

8. Lehrbuch der Weltgeschichte für höhere Töchterschulen - S. 11

1878 - Berlin : Nauck
Von den ltesten Zeiten bis 500 v. Chr. Nachfolger Sanherib aber verfiel das Reich abermals. Schon unter ihm befreiten sich bte Med er von der assyrischen Herr-schaft, und i. I. 606 machte der medische König Kya-xares in Verbindung mit Nabopolaffar, König von Babylon, der das neubabylonische Reich begrndete (606538), mit der Zerstrung von Niniveh dem assyrischen Reiche ein Ende. Jetzt erhob sich Babylon, das sich schon um d. I, 700 von Assyrien unabhngig gemacht hatte, unter Nabopolassar zu einem mchtigen Reiche. Nabopolassars Sohn Nevucao-605 nezar schlgt König Necho von Aegypten bei Circesium, fhrte 588 die Juden nach Babylon ins Exil, eroberte Syrien und Phnicien und zerstrte Tyrns. Nach seinem Tode aber sank die Macht Babylons eben so schnell, wie sie sich gehoben hatte, 538 und die Perser machten durch Eroberung der Hauptstadt dem Reiche ein Ende. Die alten Babylonier hatten es zu groer Vollkommenheit in der Spinnerei. Weberei und Frberei gebracht (noch Du Rmer schtzten ihre Teppiche und Gewnder). Hierdurch und durch blhenden Handel wurden groe Reichthunter tu Babylon zusammen gehaust, aber zugleich verbreitete sich dadurch frhzeitig Luxus und Ueppigkeit. n s M Trauria war bei deu Babyloniern bte Lage des tocttutchen Geschlechts. Ohne Bilbung und unfhig ztt jeder ntzlichen Beschftigung, fhrten die grauen ein nnthattaes, eingeflossenes Leben, in druckender Abhngigkeit von Vtern, Mannern und Bru-beut und wurden fast wie Sclavinnen betrachtet. Vielweiberei. Von den Bauwerken der Babylonier find kaum Spuren nbrtg geblieben, da sie sich zu denselben der Ziegelsteine bedienten. Gerhmt waren im Alterthume auch ihre Kenntnisse in der Stern-knde, die aber in Sterndeuterei ausartete und tote alle an-dern Kenntnisse im Besitze der Priesterkaste (Chaidaer) war. Ihre Religion war Gestirndienst; besonders verehrten sie die Sonne (Baal oder Bei) und den Mond (Baaltis, Mylitta. bei den Phniciern Astarte). Sie kannten das Sonnmjahr, die Berechnung der Mondfinsternisse und bedienten sich der Buchstaben-schritt und einer festen Ordnung in Ma und Gewicht. Die Religion und die Sitten der Ass yrer sind uns fast ganz unbekannt; auch ihre groe Stadt Niniveh ist fast spurlos verschwunden. . 6. Die Phnicier. . Eine sehr wichtige Stelle fr die Verbreitung der Bildung nach Europa nimmt das kleine Volk der Phnicier ein. Wahrscheinlich von den Ksten und Inseln des persischen Meerbusens ausgezogen, hatten sie sich im hchsten Alterthum in dem schmalen Kstenlande zwischen dem Libanon und dem Mittelmeere niedergelassen. Lage und Beschaffenheit

9. Alte Geschichte - S. 5

1910 - Berlin : Salle
Babylonien und Assyrien. o in seinem Kamps mit Typhon. Die mächtige aus dem Fels gehauene Sphinx von Gizeh, in sechsunddreißigfacher Lebensgröße, stammt wohl aus derselben Zeit wie die drei großen Pyramiden. Das Portal und die geneigten Wände der Pylonen sind mit bildlichen Darstellungen und Hieroglyphen bedeckt. Durch die Pforte gelangt man in einen Vorhok, mit steingedeckten Gängen umschlossen, die durch Pseiler- und Säulenstellungen sich öffnen. An ihn schließt sich ein ausgedehnter Saal, dessen steinerne Decke auf reihenweise aufgestellten Säulen ruht. An diesen reihen sich wieder Säulenhallen, deren jede spätere enger und niedriger wird, bis endlich die kleinste Behausung erreicht ist, wo in geheimnisvollem Halbdunkel das Bild des Gottes thront. Nur der Oberpriester betritt diesen Raum. Die Bildhauerei und Malerei werden bestimmt durch religiöse Anschauungen und priesterliche Vorschriften. Die Kolossalstatuen der Götter zeichnen sich aus durch gebietenden Ernst, Steifheit und Starrheit; letztere Eigenschaften bedingt durch die gleichmäßig rechtwinklige Haltung der Beine und die vom Rumpfe sich nicht lösenden Arme. Die Wandmalereien veranschaulichen das gesamte Leben des Volkes und die Heldentaten der Könige, die man auf den Bildern daran erkennt, daß sie an Körpergröße Untertanen wie Feinde Überragen. Kopf und Beine der Figuren werden stets in der Seitenansicht, der Rumpf meist in der Vorderansicht dargestellt. Babylonien und Assyrien. In der fruchtbaren Ebene zwischen Euphrat und Tigris gründete etwa um 2000 v. Chr. das von Norden eingewanderte semitische Volk der Chaldäer das alte babylonische Reich. Vor ihnen, in der Urzeit, hatten dort Völker von unbekannter Herkunft gewohnt, gewöhnlich als Sumerier und Akader bezeichnet. Von ihnen werden die Chaldäer wohl die Sternenkunde und die Erfindung der Keilschrift übernommen haben. (Die Keilschrift bediente sich zur Bezeichnung der Laute zugespitzter Striche in verschiedenen Lagen.) Die Religion der Chaldäer war ein Sternendienst und bestand aus einer Verehrung der Sonne (Bel oder Baal) und des Mondes (Mylitta). In der Baukunst müssen sie schon recht vorgeschritten gewesen sein. Das beweist die alte Hauptstadt Babylon, deren Gründung einige Sagen auf den gewaltigen Jäger Nimrod, den das Alte Testament erwähnt, zurückführen. Ein babylonischer Herrscher Sargon wird ferner in alten Überlieferungen als derjenige genannt, der feine semitischen Kriegs-

10. Orientalische und griechische Geschichte - S. 16

1888 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
16 — trotze Flut unter Xisu-thrvs. Chaldäer,ver-schiedeu von der Urbevöl terung, sind dieträgerder Kultur. Ob auch die Schöpfer? Die historischen Dynastien. Unter dem letzten, Lisuthros (babylonischer Noah), bricht bte große Flut ein. L'isuthros Witte ein Fahrzeug 1000 m lang 400 m breitl) und rettete feine Familie und feine Freunde. Das Fahrzeug kommt ans den Grnnb oberhalb Nisibis au der Süb-greuze Armeniens; an beit gordyäifchen Bergen Altar erbaut. Wegen seiner Frömmigkeit wird Tifuthros entrückt. Seine Genoffen gruben auf seinen Befehl die heiligen Bücher aus, bevölkerten^ das Land, bauten Babylon wieder auf, errichteten Tempel; eilt großer Turm gebaut, den der Atem des Gottes umgeblasen. Nach der Flut herrschten 86 Könige zusammen 34080 Jahre, der erste 2000 Jahre, allmählich wirb bic Regiernngszeit kürzer. Übergang zur Geschichtlichkeit. Historische Zeit. — Beginn um 2500. Gründung des babylonischen Reiches. Chaldäische Könige, genannt Söhne des Bel und der Beltis (Mylitta). Nach der Verwandtschaft der Sprache mit den Südarabern zusammenhängend. Das spricht für eilte Einwanderung von Westen (an der Küste entlang). Manche Spuren weisen auf das Vorhandensein einer älteren mchtfemittfchen Kultur (Akkad—sumir). Die Wurzel des Stammes „Chaldäer" kommt vor: 1. Am Oberlauf des Tigris (Gorbyäi, Carbttchi). 2. Zwischen dem Mittellauf (?) des Euphrat und Tigris in Ur-Kasdim (— Chaldäer) (wv Abrahams Vorfahren weideten). 3. Ant Unterlauf, von den Arabern im Westen begrenzt. Dies scheint eilt eroberndes Vorfchreiten eines Volkselementes aus dem Norden zu bezeichnen (nicht umgekehrt, ba die Kultur besselben nach Süben steigt), welches vielleicht sich des vorhat! beiieit Kulturstaates und der Kultur bemächtigte. Vier Dynastien bei Berosus (ca. 2500—1393): 1. acht mebische (Enseb. Armen.: metrische = armenische) Tyrannen. 2. elf (anonyme) Könige. 3. neumtnbvierzig chalbäische Könige. 4. nenn arabische Könige. Sinb die armenischen Könige eine Bezeichnung der Chaldäer als aus Armenien (Gordyene) stammend ? Sind die anonymen (ebenso wie die arabischen) Könige ein Zeichen mehrfacher Überflutung des Landes durch die Wandervölker der Nachbarschaft, ober bezeichnen sie die Wechselfälle des Kampfes bei dem erobernden Vordringen? l) Die Arche des Noah war 300 Ellen lang, 50 Ellen breit und 30 Ellen hoch.

11. Tabellen zur allgemeinen Geschichte zum Gebrauch für höhere Lehranstalten und zum Selbstudium - S. 5

1871 - Berlin : Habel
5 Brahma (Schöpfer) Vischriu (Erhalter) S iw a (Zerstörer). Die Lehre von der Seelenwanderung. Stiftung des Buddhismus im 6ten Jahrhundert durch Buddha (Gautama). Derselbe breitet sich später nach Hinterindien und China hin aus. Literatur reich und ausgedehnt, vier Bücher derveda, Gesetzbuch des Mann, die großen Epen Maha-bh arata undramaja-na; Lyrik; das bedeutendste Drama die Sakuutala des Kalidasa. Die älteste Schriftsprache das Sanskrit. Künste: Bau-und Bildhauerkunst (Stupas, Pagoden zu Ellora, Salsetta und Elephanta). Bildsäulen von Göttern und Thieren. 2000 Einwanderung des indogermanischen Volkes der Arier in Vorderindien. c. 1250 Die Assyrer unter Semiramis dringen bis in das Jndusland vor. c. 1000 Die Phönizier treiben nach Indien (Ophir) hin Handel. e. 510 Die Perser unter Darins Histaspis unterwerfen die indischen Stämme rechts des Indus. 327-325 Kriegszug Alexanders d. Großen gegen Indien, derselbe dringt bis zum Hyphasisflusse vor. Die Syrer unter Seleucus herrschen bis zum Ganges. Babylonien und Assyrien. c. 2000 Das semitische Volk der Chaldäer wandert von Norde« in den Landstrich am untern Euphrat und Tygris (Sinear). Hauptstadt Babylon am Euphrat. Die Religion der Chaldäer ein Sterudienst (Bel oder Baal, Mylitta). Industrie, Handel und Verkehr bedeutend. Künste: Baukunst (babylonischer Thurm, der Tempel des Baal); große Kanal- und Deichbauten. Die Priester im Besitze mathematischer und astronomischer Kenntnisse. Keilschrift. e. 1250 Das semitische Volk der Assyrer tritt erobernd auf und unterwirft Mesopotamien, Chaldäa, Medien, Bak-

12. Lehrbuch der Weltgeschichte für höhere Töchterschulen - S. 11

1858 - Berlin : Nauck
I. Abschnitt. Die Urvölker, v. d. ältesten Zeiten bis 500 v. Chr. 11 feine eigene Familie wüthete (Ermordung des Smerdis durch Prexüspes). Eine Empörung in Persien unter einem Ma- gier, der sich für Smerdis ausgab, zur Wiederherstellung der medischen Herrschaft, rief ihn aus Aegypten zurück; er starb aber schon unterwegs. Der falsche Smerdis wurde von sieben edlen Persern ermordet, und einer derselben, Darius, Sohn des Hystas- pes, wurde König (nach der Sage durch die List eines Skla- ven). Er befestigte seine Macht durch weise Einrichtungen. Er durchreiste öfters das Reich, das er in Provinzen unter Satrapen theilte; er residirte regelmäßig einen Theil des Jahres in Babylon, Susa und Ekbatana, und in seiner Nähe waren Aufpasser, Augen und Ohren des Königs genannt. — Gleich int Anfänge seiner Regierung hatte er einen Kampf gegen das empörte Babylon zu bestehen, dessen Wiedereroberung ihm nur durch die aufopfernde Treue des Zopyrus gelang. Nach- dem er sich darauf auch einen Theil Vorderindiens unter- worfen hatte, zog er über den Bosporus gegen die Seytheu an der Donau. Sein Heer wurde hier nur dadurch gerettet, daß Histiaeus, der Statthalter von Milet, die zur Be- wachung der Brücke über die Donau zurückgelassenen Grie- chen bewog, dieselbe nicht, wie Milttades gerathen hatte, abzubrechen. Darius kehrte nach Asien zurück, während sein Feldherr Thracien und Macedonien unterwarf; für die Ge- schichte aber ist jener Zug besonders dadurch wichtig, weil er die erste Veranlassung zu einer Berührung des Morgenlandes mit dem Abendlande wurde, durch welche die Griechen auf dem Schauplätze der Welt- geschichte bedeutsam hervortraten. Die alten Babylonier hatten es zu großer Vollkommenheit in der Spinnerei, Weberei und Färberei gebracht (noch die Römer schätzten ihre Teppiche und Gewänder). Hierdurch und durch blühenden Handel wurden große Reichthümer in Babylon zusammengehäuft; aber zugleich verbreitete sich dadurch frühzeitig Lurus und Ueppigkeit. Traurig war bei ihnen die Lage des weiblichen Geschlechts. Ohne Bildung und unfähig zu jeder nützlichen Beschäftigung, führten die Frauen ein unthätiges, eiugeschlossenes Leben in drückender Abhän- gigkeit von Vätern, Männern und Brüdern, und wurden fast wie Skla- vinnen betrachtet. — Vielweiberei. — Von den Bauwerken der Babylonier, jenen Mauern, die mit den Gebirgen, jenen Kanälen, die mit den Strömen wetteiferten, sind kaum Spuren übrig geblieben, da sie sich bei denselben der Ziegelsteine bedien- ten. — Gerühmt waren im Alterthume auch ihre Kenntnisse in der Sternkunde, die aber in Sterndeuterei ausartete, und wie alte anderen Kenntnisse im Besitz der Vriesterkaste (Chaldäer) war. Ihre Religion war Geftirndienst; besonders verehrten sie die Sonne (Baal oder Bel) und den Mond (Baaltis, Mylitta). Die Religion und die Satten der Assyrer sind uns fast ganz un- bekannt; auch ihre große Stadt Ninive ist fast spurlos verschwunden.

13. Auszug aus der Alten, Mittleren und Neueren Geschichte - S. 25

1869 - Berlin : Herbig
Lyder. 25 Härte die meisten griechischen Städte, die sich auf die Seite der Karthager schlagen. Pyrrhus muss Sicilien verlassen und wird auf der Rückfahrt von den Karthagern zur See geschlagen. • 5. Lyder. Lydien im engeren Sinne oder Mceonien ist die mittlere der drei an der Küste des Eegasischen Meeres gelegenen Landschaften Klein- asiens, von denen die nördliche Jhysien, die südliche Kurien heisst. Flüsse: Hermus, Käystrus, Paktölus (Goldsand) in Lydien, Mceander in Karien. Hauptstadt Lydiens: Sardes, am Fusse des Tmolus- Gebirges. Die Lyder gehören, wie ihre nördlichen Nachbarn die Myser und ihre südlichen, die Karer, der semitischen Yölkerfamilie an. Das Reich der Lyder erstreckte sich zur Zeit seiner grössten Ausdehnung bis zum Halys (jetzt Kisil Irmak) und umfasste, ausser den beiden anderen genannten Landschaften, namentlich: Bithynien und Paphlagonien am Pontus Euxinus (schwarzen Meere), und das Binnenland Phrygien. Cultus des Sonnengottes Sandon (s. Seite 15) und der Göttinnen Bla (Mylitta-Aschera) und Ma (Astarte) „die grosse Mutter (Ky- bele)u, in Ephesus als Artemis (Diana) verehrt, vor Chr. x—719. Vorgeschichtliche Zeit. Lydien unter zwei auf einander folgenden mythischen Herrschergeschlechtern, den Attyaden, von Attys, Sohn des Gottes Manes und den Sandoniden, so genannt weil sie ihren Ursprung auf den Gott Sandon zurück- führen, in welchem die Griechen ihren Herakles sehen, und die Dynastie daher Heraklidcn nennen. Der letzte König derselben 719. Kandanles wird von einem seiner Leibwächter und Günst- linge Gyges (im Einverständniss mit des Königs Ge- mahlin) ermordet. Mit dem Gyges kommt auf den Thron die 719—546. Dynastie der Mermnaden.

14. Orientalische und griechische Geschichte - S. 50

1888 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
900. Schwäche Assyriens unter den meisten Der ketaden. 1300. 1130—1100. 900—600 Kriegerischer Aufschwung seit Assur-nasirpal. — 50 — Religion: Götter denen Babylons und des übrigen Vorder-Asiens ähnlich: Bel und Dagon (Nordwest-Palast), Nebo und Astarte (Khorsabad), Bilit (Derketo, Mylitta, im Central-Palast). Asnr scheint Schutzgott Assyriens. (Der Name Assarach [tu Septuaginta] identisch mit Nisroch [mit Adlertopf] vergl. Jes. 37, 38.) Nergal, der Kriegsgott. Jstar (Venns?). Geflügelte Stiere und geflügelte Löwe« (bis 5 m hoch) mit Menschenköpfen paarweise vor den Thoren der Paläste zu Niuiveh. Geflügelte menschliche Körper und ähnliche phantastische Darstellungen. (Zweifelhafte Deutung.) Könige, auf deit Skulpturen mit den Attributen des orienta lischen Despotismus, zugleich oberste Priester (opfernd — mit besondern Abzeichen). Bis ca. 900nachkommen der Semiramis (Derketaden), gerade so weibisch als Semiramis männlich gewesen. Dadurch wird die Bahn frei für die Entwickelung der kriegerischen Teilreiche im Westen (Syrien—palästina). Kriegerisch sind aber die Regierungen von Salmanassar I um 1300 und Thiglath Pileser I 1130—1100. Den blühenden Zeiten derselben gehört der Nordwest-Palast an. Die allmähliche Erschlaffung dieser Macht spiegelt das Aufblühen des davidischen Reichs, der Phönizier, der syrischen Macht u. a. Neue Dynastie ca. 900—600 nach Ktesias, biblischer Überlieferung und Keilinschriften (Bahnbrechend Eberh. Schräders Forschungen). — Dienst des Äsnr und Nisroch. Nach den Inschriften beginnt mit Assurnasirpal im neunten Jahrhundert der kriegerische Aufschwung, besonders gegen Westen. In Mesopotamien werden Gozan (Gauzauitis, nördliche Provinz Mesopotamiens), Haran, Sepharvaim, Rezeph, Hamath, Karchemisch genommen?) Salmanassar Ii setzt die Eroberungen fort, hauptsächlich im Westen. Unter Salmanassar Iii Unruhen, Ausstände, Niedergang der Macht. Phul, (Bibel) identisch mit Thiglath Pileser Ii (Inschrift.),^ dringt nach allen Himmelsrichtungen vor (sogar ins Innere Arabiens) und benutzte Kämpfe zwischen Damaskus und Israel zur Entmischung in die westlichen Verhältnisse, wozu ihn König Mennchent von Israel (cfr. p. 45), zugleich zur Befestigung des eigenen Thrones, aufforderte. Derselbe büßte dies durch Anerkennung ') 2. Kön. 19, 12-13; Jesaia 36,19. *) Nach den Inschriften ist Puln (Phul) Name dieses Emporkömmlings vor der Erlangung der Krone; das Alte Testament nennt ihn so als König. Er hat auch Babylon überwältigt. Im Kanon des Ptolemaios wird gerade um diese Zeit ein Doppelkönigtum gesetzt: in Babylon Ukunzir (Chinziros) und Pul (= Poros).

15. Griechische Geschichte - S. 35

1907 - Dresden : Ehlermann
Zweite Periode. 8. berblick der die orientalischen Reiche. 35 d) Die Hffyrter. 1. Cand und Volk. Assyrien, das Land stlich vom Tigris, grenzt im Norden an die armenischen Gebirge, im Osten an das Hochland Iran. Die Bewohner ein kriegerisches Volk mit ahn-lichen Fhigkeiten wie die ihnen nahverwandten Babylouier, deren Kultur und Gottheiten mit den ihren fast vllig eins sind. Hauptstadt Ninive. Sagenhafte Grndung des Reichs dnrch Ninus und Semiramis (Zge der Gttinnen Astarte und Aschera-Mylitta in ihr verschmolzen). lteste Geschichte noch uu-bekannt, doch war Assyrien schon frh (um 1500) ein mchtiges Reichs 1500 Unter gewaltigen Fürsten (Salmanassar I. um 1300, Salmanassar Ii. 9. Jahrhundert, Tiglathpilesar Iii. 8. Jahrhundert, Dynastie der Sargoniden 722625) eroberten die Assyrer nach und nach fast ganz Vorderasien (ausschlielich Lydien) sowie gypten. Dann aber schneller Verfall: die Meder mit den sich erhebenden Babylonier-Chaldern eroberten 606 v. Chr. Ninive. Vllige Zer- 606 struug Niuives; Ausrottung der Assyrer. 2. Kultur. Zeuge hoher Bilduug die Ruinen der Riesenstadt Ninive am Tigris. Die berreste der gewaltigen, mit farbigen Ziegeln verkleideten Knigspalste geben in ihren Bildwerken Bilder-hoch gesteigerten Kulturlebens. Phantastische Tierleiber mit Menschen-kpfen und riesenhaften Flgeln am Eingang. Die Menschen mit langem Haar und in Locken gekruseltem Bart. Insbesondere Darstellung des sehr ausgebildeten Kriegswesens. e) Die Cydcr. Die Lyder Kleinasiens waren in Anlagen, Sitten, Einrichtungen und Gottesverehrung ihren Stammesgenossen im inneren Asien sehr hnlich. Hauptstadt Sardes. Grndung eines groen Reiches (7. Jahrh. v. Chr.) durch die Mermnaden (Gyges, Alyattes). Unterwerfung des grten Teiles von Kleinasien (der die Kmpfe mit Cyaxares von Medien s. u. C, a.). Blte des Reiches unter dem ebenso reidjeit wie aberglubischen König Krsus. Sein Ausgang vgl. C, b, 1. Unterwerfung der griechischen Pflanzstdte auer Milet. ffnung des Landes fr griechische Wissenschaft und Kunst. Blhende Gewerbe (Teppichweberei, Wollarbeit, Anfertigung goldgestickter Gewnder). Geldmnzen zuerst in Lydien geprgt. Bauten: Palast auf der Burg zu Sardes, Grabmal des Alyattes u. a. *) Bon hchster Wichtigkeit ist die wiedergefundene Bibliothek (Ton-tfeichen) des kriegerischen, aber auch hochgebildeten Sargoniden Assnrbanipal, die erst zum kleinsten Teil entziffert ist. 3*

16. Das Alterthum - S. 12

1877 - Leipzig : Hirt
12 Erste Abtheilung. Zweiter Abschnitt. lonier, wurden zugleich im besondern Sinne Chalder genannt, hoch-berhmt durch ihre astronomischen Kenntnisse (Kenntni des Sonnen-jahres und der Sonnenuhr, Berechnung der Mondfinsternisse) und die mit ihrem Gestirndienste zusammenhngende Astrologie, besonders die Nativittstellerei, welche auf der aberglubischen Annahme beruht, da die Stellung der Gestirne bei der Geburt eines Menschen aus die Schicksale des Neugebornen Einflu htte. Die chaldischen Könige leiteten ihre Abkunft von den hchsten Landesgttern ab, von B a a l, dem befruchtenden Sonnengotts und der Mondgttin Baaltis (Mylitta, bei den Phniziern Aschern), der gebrenden Naturkraft, deren mit sinnlichen Ausschweifungen verbundener Cultus sitten-verderbenden Einflu hatte. Seit dem 13. Jahrhunderte waren die Babylonier von Norden her durch die Assyrer von dem Gro-knig zu Ninive beherrscht. 2) Das Reich der Assyrer. Altassyrien und seine Eroberungen; Ninns und Semiramis. Massyriens Niedergang. 12. Zwischen dem Hochlande Armeniens im N., dem Plateau von Iran im O., im W. vom Tigris begrenzt und im S. bis Mesopotamien (im engern Sinne) am mittler Laufe des Euphrat und Tigris sich erstreckend, liegen die von den Alten Assyrien genannten Landschaften, die nicht so fruchtbar, aber gesnder waren, als Babylonien. Die Assyrer wurden das erste er-obernde Volk in Vorderasien, das eine Jahrhunderte lange Herrschaft der die Nachbarvlker ausbte. Iran, Medien und Bactrim, alles Land bis zum Indus, Armenien und Babylonien wurden unterworfen, und seit der Mitte des 13. Jahrhunderts waren die Assyrer unzweifelhaft die Herrscher im Fluthale des Euphrat und Tigris. Alle Heldenthaten, durch welche diese Herr-schaft begrndet wurde, drngt die Sage um die beiden Gestalten 1250. des Ninus und der Semiramis zusammen, so da fr die Nach-folger nichts brig bleibt, als ein thatenloses Leben in Ueppigkeit und Weichlichkeit, bis der letzte derselben einem Ausstande erlag. Der Kern der Semiramis-Sage ist aber folgender: Ninus, der Grnder der assyrischen Macht, hatte lange vergebens Bkkra, die Hauptstadt Bactriens, belagert. Da bemerkte Semiramis, das Weib eines kniglichen Beamten, eine unbewachte Stelle der Burg und erstieg dieselbe mit einer im Felsklettern gebten Schaar, so da in-folge dessen die Stadt sich ergab. Ninus erhub das khne Weib zu seiner Gemahlin und hinterlie ihr seine Herrschaft. Sie bertraf alle Männer an Tapferkeit und fhrte ein ungeheures Heer gegen die Inder. Der feindliche König verwundete ihren Arm durch einen Pfeilschu; sie wendete sich, die Letzte unter den Ihrigen, zur Flucht

17. Auszug aus der Alten, Mittleren und Neueren Geschichte - S. 433

1869 - Berlin : Herbig
Namen» und Sachregister. 433 Menephta 5. Menes 2. Menou 349. Menschikof 321. Mentana, S. 415. Merowinger 201. 205. 207. 210. Mennnaden 25. Messalina 186. Messenische Kr. 49.64. Metaurus, S. 140. Metellus 147.153.164. Metceken 51. Micipsa 153. Milet, S. 72. Militärtribunen 114. Millesimo, S. 341. Milo 172. Miltiades 57. Minden, S. 315. Minos, Minotaurus 20. Minucius 136. [43. Minyer 43. Mirabeau 334. Misenum, Y. 181. Mithridates 158—167. Mitylene 69. Moawija 209. Mocenigo 331. Möckern, S. 365. Mohacz, S. 264. 293. Molay 249. Mollwitz, S. 309. Moloch 19. 20. Momemphis, S. 6. Mondovi, S. 341. Mongolen 240. 255. Monmouth 297. Mons sacer 109. Montebello, S. 399. Montecuculi 290. 292. Montereau, S. 368. Montezuma 259. Montmartre, S. 362*-^' Montmirail, S. 368. Morabethen 224. 239. Moreau 341. 342. 347. 351. 364. Morgarten, S. 244. Moritz v. Nassau 283. Moritz v. Sachsen 266. Morosini 331. Moses 9. Moshaisk, S. 360. Moskau 361. Moskwa, S. 360. Mucius Scievola -108. Muhammed 208. Mühlberg, S. 266. Mühldorf 244. Münchengrätz, S. 410. Münster, F. 273. Munda, S. 177. Murat 352. Musa 209. Muthul, S. 153. Mutinischer Kr. 179. Mykale, S. 63. Mylsb, S. 129. Mylitta-Derketo 15. N. Nabis 142. Nabonetus 18. Nabopolassar 17. Nabuchodonozor 18. Nachod, S. 410. Näfels, S. 246. Nangis, S. 368. Nantes, Edict 278.291. Napoléon I. 351—373. Napoléon Iii. 394 — 415. Narses, 206. Narva, S. 303. Naseby, S. 268. Nationalconvent 337. Naukrarie 54. Navarin, S. 378. Navarra 224. Navigationsacte 296. Neapel 252. 281. 332. Nebukadnezar 18. Necho 7. Necker 334. Neerwinden 291. 338. Nehavend, S. 208. Nelson 345. 351. Nero 187. Neu-Perser 193. 208. Neustrien 207. 208. Neutralität, bewaffnete 323. Nerva 189. Nicæa, Conc. 198. Nicæa, Kaiserth. 229. Nicias 70—72. Nickolsburg W. 412. Niederlande 282. Nimrod 15. Ninëve 15. 28

18. Auszug aus der Alten, Mittleren und Neueren Geschichte - S. 496

1877 - Berlin : Herbig
496 Namen- und. Sachregister. Montmartre, S. 405. Montmirail, S. 404. Morabethen 229. 249. Moreau 376. 377. 380. 382 386. 400. Morgarten, S. 255. Moritz v. Nassau 309. Moritz v. Sachsen 284. Morosini 364. Moses 9. Moshaisk, S. 397. Moskau 397. Moskwa, S. 397. Muawija 211. Mucianus 188. Mucius Scffivola 108. Muhammod 210. Muhammed Ii. 273. Mühlberg, S. 284. Mühldorf, S. 256. Münchengrätz, S. 451. Münster, F. 295. Munda, S. 176. Murat 388—411. Murten, 8. 267. Musa 211. Muthul, S. 152. Mutinens. Kr. 178. Mykale, S. 62. Mylffi, S. 129. 180. Mylitta 15. Mytilene 69. N. Nabis 90. 141. Nabonetus 18. Nabopolassar 17. Nachod, S. 451. Näfols, S. 260. Nancy, S. 267. Nangis, S. 404. Nantes, Edict 303.318. Nantwich, S. 313. Napoleon I. 372—410. Napoleon 111. 421-477. Narses 208, Narva, S. 331. Naseby, S. 313. Nationalkonvent 370. Naukrarie 53. 58. Navarin, S. 416. Navarra 229. 265. 300. Navigationsakte 324. Neapel 243. 247. 268. 306. 365. 379. 383. 388. 409. 425. 411. Nebukadnezar 18. Necho 7. Necker 367. 368. Neerwinden, S.319.371. Nchavend, S. 211. Nelson 379. 387. Nero 186. Nerva 189. Neuchâtel 330. 408. 424. 437. Neu-Pcrser 193. 211. Neustrien 210. 217. Neutralität, bewaff- nete 355. Newbourne, S. 313. Nicasa, Conc. 198. Nicaea, Kaiserth. 235. Nicias 70. 71. N iederlande 266.307— 310.375.395.408.417. Nikolaus I., Ks. v. R. 416. 432. 436. Nikolsburg. W. 453. Ninsve 15. 16. Ninus, Ninyas 16. Nizza, W. 283. Nobilität, röm. 115. Noisseville, 8. 465. Nördlingen, S. 294. Nola, S. 137. Nollendorf, S. 401. Nordalbinger 214. Nordamerika 360. 441. Norddeutscher B. 455. Nordischer Kr.330-334. Nordmark 219. 238. Normaljahr 297. Normannen 218. 224. 227. Normannische K. 248. Norwegen 272.314.403. Notium, 8. 73. Novara, S. 299. 427. Novi, 8. 380. Nuraa 99. Numantia 148. Numerianus 196. Numitor 97. Nürnberg, F. 282. Nürnberg, Lager 292.. Nymphenburg, V. 340. Nymwegen, F. 317. Nystadt, F. 334. 0. Obelisken 3. Octavian 178—183. Odenathus 195. j

19. Die Weltgeschichte - S. 40

1881 - Heidelberg : Winter
40 Kap. 9. § 51. Die Chaldäer. (Gewerbe.) Kap. 10. § 52. Die Alt-Afsyrer. (Religion.) Sie kannten das Sonnenjahr, die Berechnung der Mondfinsternisse, hatten die Sonnenuhr und ein festes System der Maß- und Gewichtseinteilung. Vorzüglich genau bildeten sie die astrologische Seite ihres Gestirndienstes oder die Sterndeutung aus, indem sie besonders die Nativitatstellerei betrieben, welche auf der abergläubischen Annahme beruht, daß die Stellung der Gestirne bei der Geburt eines Menschen auf Glück und Unglück, Leben und Tod des Neugebornen Einfluß hätte. Auch die Buchstabenschrift haben die Babylonier aus ihrem ehemaligen Stammlande mitgebracht. (51.) So wie der Nil in Aegypten so bedingt die Natur des Euphrat und Tigris das ganze Leben der Landesbewohner. Der oft aus seinen Ufern tretende Euphrat und der reißende Tigris machten viele Abzugskanäle, Teichausgrabungen, Deiche und Dämme, Schleußen und andere Wasserbauten nötig, durch welche zugleich das Wasser nach andern Teilen der Ebene hingeleitet werden konnte, so daß dieses Land zu den fruchtbarsten und reichsten Ländern der Erde gehörte. Der Fleiß, mit dem sie ihrem Boden seine üppigen Erzeugnisse abgewannen, führte auch zu einer hohen Ausbildung der Gewerbe, unter denen die Leinwand- und Wollenwebereien, sowie die Purpurfärbereien obenanstehen, so daß chaldäische oder babylonische gefärbte Gewänder und fein gewobene Teppiche im ganzen Orient berühmt waren. Die geographische Lage des Landes — zwischen zwei schiffbaren Strömen und deren Verbindung mit dem persischen Meer und durch dasselbe mit dem Indus, sowie durch Karavanenzüge mit dem Mittelmeere — beförderte früh einen lebhaften Handelsverkehr mit Armenien, Persien, Bactrien und Indien, mit Kleinasien, Syrien und Phönizien, mit Aegypten, Äthiopien und Arabien, so daß dadurch das Land zum Stapelplatz für die aus dem Osten in den Westen wandernden Waaren wurde, und der Reichtum und die Macht der Chaldäer auf's höchste stieg. Von diesem altbabylonischen Staate sind wenige Nachrichten auf uns gekommen. Späterhin wurde derselbe durch kriegerische Nachbarstämme vom Norden und Osten her vielfach bedrängt und kam in der Folge in die Abhängigkeit des assyrischen Reichs, bis er nach des letzteren Untergang wieder selbständig wurde. (§ 89.) Kap. 10. Die (Alt-) Assyrer. (52.) Uor Nimrod's Macht weichend, war der Stamm des Semiten Assur aus Babylonien ausgewandert und hatte östlich am Ober-Euphrat und am Ober-Tigris das assyrische Reich gestiftet, das im N. an Armenien, im W. und Sw. an Mesopotamien, im O. an Medien und im So. an Susiana grenzte, also das heutige Kurdistan umfaßte. Obgleich Gebirgsland — denn es ist von einem Zweig des Taurus, dem Zagrus (jetzt Zaghrosch), durchzogen, gestattete es doch wegen seiner vielen, zum Stromgebiete des Tigris gehörenden Flüsse in seinen mannigfaltigen Talebenen teilweise einen sehr ergiebigen Anbau. — Die Religion und Sprache der Alt-Assyrer enthielt babylonisch-ägyptische und medo-persische Bestandteile: auf jene geht ihr Feuergott Adrammelech (— Moloch) und ihre Göttin Anahid (= M6ni — Mylitta = Derketo) zurück; mit dem Medopersischen hängt ihr Nibehas oder Gott der Finsternis (— Ahriman) zusammen.

20. Bd. 1 - S. 1030

1883 - Leipzig : Engelmann
1030 Mosqua, von, 918 Mosquera 1189, 2 Most, Socialdem. 1293 Mostanfer 372 Mostassim 310 Mosul 311. 372 Motanebbi 313 Motherwell, Will., 989 Motterouge de la, General 1244 Motley, .Hist. 990. 5 Motye 32. 155 Iv Mouvon (Milden) 395 Moufang, Domcapit. 1290 Moulin, franz. Consul 1302 Mourmelon bei Chalons 1224 Mouton, Graf von Lobau, 913, 4. 950 Mozart 1006. 1048 Mstislav 531 Muawia 305 Mucius, s. Scävola Müffling, preuß. Militärbevollmäch-tigter, 979 Muftiwürde 535 Mubalkal 313 Mühlbach. Louise, 1028 Mühlberg, Schlacht bei, 604 Mükldorf, Schlacht bei, 457 Mühler.heinr.v.. preuß. Cultusminister 1209. 1259. 1269 Mühlhausen 577 — fällt an Preußen 904 Muiz, Chalife, 371 Mukhtar Pascha 1301. 1304 Mulatten 2. 547 Milbe, General v. der. 1167. 1201 f. Mulgrave, Lord tmarquis von Nor-manby) 1067 Müller, Adam, 957. 973.1035. 1137 b. Müller v. Bulgenbach, Hans 575 Müller, Johann Gottwerth, 956. 1052 Müller, Johannes, Physiol. 1041 Müller, Johannes von, Geschichtschr. 832. 857. 861. 918 Müller, Maler Frdr.. 850 Müller, Max, 1032 b. Müller, Ottfr., 1032 b. Müller, Niklas, 1045 Müller, Otto, 1044. 1052 Müller, Siegwart, 1080 Müller, Wenzel, 1006 Müller, Wilh., 1049 Müller, Wolfg., 1044 Müllner, Adv., 959 Mumien 31 Mummius, L., 198 Münch - Vellinghausen, E. Frz. Jos. Frhr. von. (g. Halm) 1026 München, Entstehung 386 — von Gustav Adolf besetzt 705 — Aufstand 1079 — liter. Thätigkeit 1044. 1047 — Malerschule 1002 Münchengrätz, Kampfs um (1866) 1202 Munda, Schlacht bei, 227 Mundt, Theod., 1028 Municipalreform, engl.. 1066 Municipien. röm.. 180. 215. 234 Münntch 785. 787. 798 Munnoz. Herzog von Rianzares, 1064 Münster, Graf, 943. 950 Münster, das Bisthum, 319— unter Fürstenberg 832 — fällt an Preußen 904 — die Stadt, unter den Wiedertäufern 596 f. — Friedensverhand-. lungen 714 — Humanistenschule 551 Munsterthal 287 Muntaner, En Ramon, 439. 440 Muntasstr 309 Munychia 53, 2 Münzer, Thomas, 575—577 Murad I., Sultan, 532 — Murad Ii. 534. 535 - Murad V. 1302 Murat, Joachim, 900. 908. 912. 913, 4 — Großherzog von Berg 913, 1 — König von Neapel 923. 934. 935. 938. 940. 944. 947 Murat, Prim, Sohn des Vor. 1171 Muratori, Lodov. Ant., 985 Murawiew, ruff. General 1147 Murcia 312 — mit Aragonien vereinigt 512 Register. Muri, das Kloster, 1080 Murillo 558 Murner, Thom., 485. 683 Murray 663. 664 Mursa (Essek) 252 - Schlacht 272 Murten, Schlacht von, 519 Murviedro 923 Musa 308 Musagetes 57 Musäos, priesterl. Dichter 83 Musäos. byzant. Dichter 298 Musäus, Joh. K. Aug., 956 Muscatblut 478 Musen, die neun, 56. 57 Museum, alexandrinisches, 147. 151 Musik, griechische 85 — im Mittelalter 332. 1. 438 — neuere 559. 1006 Muspellsheim 243 Muspilli 332, 3 Muffa Pascha, Commandant von Sili» stria 1144 Muffet, Alfred de, 995 Mustapha Iv., Großsultan, 918 Mutanabbi 313 Mutassim 309 Mutawakkil 309 Mutazala 306 Muthul, Schlacht am, 207 Mutianus Rusus 551 Mutina (Modena) 155 I — Muti-nensischer Krieg 231 Mützen, schweb. Partei der, 823 Muysca's, die, 547 Muztag 13 Mygdonia 13 Vi. Mykale, Vorgebirg. 67— Schlacht 96 Mykenä 53. 3. 60. 100 Mykerinus 29a Mylä. Seeschlachten bei, (260 v. Chr.) 187. (36 v. Chr.) 233 Mylasa 13 I Mylitta 24 Mylius, Christlob, 849 Myonnesos, Seeschlacht am Vorgebirge, 197 Myra 13 I Myriandros, Stadt, 131 Myron der Bildner 127 — Ortha-goride 82 Myronidas Igo Mysien 13 I 67 Myson 80 Mysore 13 in Mysterien 58 — eleusinische 53, 2. 60 Mysterienspiele, deutsche. 486 Mysticismus. Mystiker im Römerreich 258 - (im Mitteialter) 443. 463 — (im 18. Jahrh.) 858 Mythologie 8 — griechische 55 ff. — scandinav. 336 Naarden, span. Gräuel 642 Nabis 144. 197 Nabobs, die indischen. 976 Nabonetos 47 Nabopolaffar 23 Nabucdodonösor 24 Nachimoff, Admiral 1143. 1147 Nachod, Schlacht bei (1866) 1202 Nadaillac. Karlist, 1288 Nadasdy 752 Nadirschah von Persien 976 Nadowessier 3 Näfels, Schlacht bei. 466 Nägelsbach 1033 b. 1046 Nagy-Sandor 1129 Naharro 517 c. 9. Nagy-Sarlo. Treffen bei, 1127 Nahum 23. 44 Najaden 55 Naiffus (Niffa) 252 Nala und Damajanti 18 Namatianus, Rutilüis 259 Namszannowski. Bischof, 1262 Namik Paickia 1305 Nana Sakib 1182. 1183 Nancy, Schlacht von, 519, von den | Franzosen besetzt 613a, von den, Preußen (1870) 1220. Nanfouty, franz. General 1219 Nangis, Treffen von, 940 Nangis, Wilhelm v. 439. 442 Nänien 200 Nanking, v. d. Taiping erstürmt 1068 Nansen 720 Nantes, Edikt von, 658 — seine Aufhebung 750 Nantes, republikanische Gräuel in. 884 Nanteuu 1235 Naphthali 34 Napier, Ch., Admiral 923. 1068. 1144 Napier, Geschichtschr. 990 Napier, Robert (Abessyn.) 1139 Napoleon I., Bonaparte, Iugendjahre 884 — Oberbefehlshaber der ital. Armee 893 — ital. Feldzüge 894 — nach Aegypten 895. 900 — erster Konsul 901. 902 — Feldzug nach Italien (Marengo) 903 — der neue Hof 908 — Verschwörungen 909 — das Kaiserthum 910 — der dritte Coalitionskrieg (Austerlitz, Preßburg) 911 ff. — der preuß. Krieg (Jena, Tilsit) 915 ff. — Ereignisse in Spanien 921 ff. — Gefangennchmung des Papste« 926 — zweiter Krieg wider Oesterreich (Aspern, Wagram) 927 ff. — das Kaiserreich aus seiner Höhe 932 — Krieg gegen Rußland 933 ff. — die deutschen Freiheitskriege (Leipzig) 936 ff. — Kämpfe mit den Verbündeten tn Frankreich 940 — Abdankung, 1. Pariser Friede 942 — Herrschaft der hundert Tage (Waterloo) 946 ff. — Ausgang 949 Napoleon D., König von Rom 932.949 Napoleon m., Lonis, Ausstandsver-fuche 1057 — Präsident der französ. Republik 1083. 1136 - Kaiser 1137. 1138 — Krimkrieg 1140 ff. - Italien 1172 f. — Verh. zu Deutschi. (1868) 1195 ff. — der Krieg 1870: 1214 ff.. 1218. 1220. f. 1224: gefangen 1225; abgesetzt 1226 f. 1256; Tod 1280 Napoleon (Iv.) Louis, Sohn des vor. 1138. 1218. 1221. 1226.1280 - Tod 1297 <3. Napoleon. d. Prinz, Sohn Jerome's, 1145. 1172. 1226. 1297 d. e. Napper Tandy 897 Narbo 224 Narciffus 247 Narrcnseste 486 Narses 293. 294 Narvaez, Herzog v. ®alencia,1064.1210f. Narwa, Schlacht von, 779 Naseby, Schlacht bei, 728 Nasr «Emir es Said) 311 Nasr ed Daula 372 Nassau, das Herzogthum, 451 — im Reichsdeputationshauptschluß 904 — im Rheinbund 912. 914 — im Freiheitskrieg 939 — Verfassung 974 - au Preußen (1866) 1203. 1207 Nassau, die Grafen und Fürsten v.. 451 Nassau Oranien, das Haus. 451. 914 Nasse, E. 1137 b. Nationalconvent, der französische, 879 881 ff. 893 National-Jnstitut, franz., 908 Nationalökonomie 1137 b. Nationalrath, schweiz., 1080 Nationalregierung in Polen 1153 f. Nationalverein, der deutsche 1156 — der italienische 1170 Nationalversammlung, deutsche, in Frankfurt a. M. 1087. 1091 ff. 1098. 1102 ff. 1111. 1116 f. Nationalversammlung, franz., vom Jahre 1789 : 871. 873 ff., vorn Jahre 1848: 1083. 1136 f. Nationalversammlung, österreichische, in Wien 1085. 1099 — in Kremsier 1101. 1103. 1107 f. Nationalversammlung, preußische, erste 1086. 1097. 1098 - zweite 1109 Nattonalwerkstätten in Frankreich 1083 Naturwissenschaften im Mittelalter 444 — tn der Neuzeit 1038 ff.