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1. Geschichte und Geographie des Königreichs Bayern - S. 32

1881 - Berlin : Hofmann
— 32 — Reiches zu, hinter ihm her die feindlichen Heere. Unter heftigem Schneegestöber nahm ein bayerisches Regiment Bar für Aube und schon im März 1814 zogen die Verbündeten in Paris ein. Napoleon mußte der Krone Frankreichs entsagen und sich mit der Insel Elba begnügen, Frankreich aber alle seit 1792 in Besitz genommenen Länder herausgeben. Während die Verbündeten zu Wien über die Teilung derselben verhandelten, war Napoleon von Elba entwichen und wiederum Herrscher über Frankreich geworden. Die Schlacht bei Waterloo führte (1815) seinen abermaligen Sturz herbei; er wurde auf die Felseninsel St. Helena verbannt und starb dort sechs Jahre darauf im Unfrieden mit sich selbst und mit der Welt. Infolge eines Vertrages trat Bayern Tyrol, Vorarlberg, Salzburg u. das Jnnviertel an Österreich ab (1816) und erhielt dafür Würzburg, *) Aschaffenburg und die Rheinpfalz. Neben dieser war nunmehr Schwaben und Franken mit Bayern vereinigt, und unser Vaterland hatte somit seine gegenwärtige Gestalt. Noch im gleichen Jahre schloß sich Max I. dem deutschen Bunde an, den die Fürsten und freien Städte zum Schutze ihrer Unabhängigkeit geschlossen hatten. Durch treffliche Bestimmungen wurden auch die inneren Verhältnisse des Landes umgestaltet und besonders infolge durchgreifender Verbesserung des gesamten Schulwesens für eine zeitgemäße Volksbildung treulich gesorgt (Verlegung der Universität Ingolstadt nach Landshut. Begründung der Lehrerseminare. Einführung der Feiertagsschulen.). Eine Verordnung v. I. 1818 sicherte den Gemeinden eigene Verwaltung ihres Vermögens , freie Wahl ihrer Behörden und selbständige Besorgung ihrer Angelegenheiten zu, und kurz daraus (am 26. Mai 1818) schenkte der gute König seinem Volke aus freiem Entschlüsse eine den Landesverhältnissen angemessene Verfassung, welche den Unterthanen Freiheit des Gewissens und Gleichheit vor dem Gesetze verbürgt. Gemäß der Verfassung ist Bayern eine erbliche Monarchie mit einer vom Volke gewählten Ständeversammlung, welche an der Gesetzgebung und Besteuerung mitzuwirken hat. Der König ist das Oberhaupt des Staates und vertraut die Ausübung seiner Macht Ministern, die für den rechten Gebrauch derselben verantwortlich sind. Unsere Pflicht ist es, das Wohl des Vaterlandes nach Kräften fördern zu helfen, treu dem König und gehorsam dem Gesetze. — König Max, der feinem Lande so viel des Guten erwies, suchte feine Freude nur in dem Glück, und feinen Ruhm nur in der Liebe seines Volkes. Mit welcher Verehrung feine Bayern an ihm hingen, zeigte die tiefe Trauer über das (am 13. Oktober 1825) *) Das Hochstift Würzburg hatte durch den 1524 in Franken aufgebrochenen Bauernkrieg viel zu leiten. 106 Ortschaften und 26 Klöster gingen in Flammen auf. Bischof Julius Echter v. Mespelbrunn gründete 1576 das nach ihm benannte, großartige Hospital und 1582 die Universität. Unter seinem zweiten Nachfolger begannen 1627 im Hochstift die Hexenprozesse und fielen iu 2 Jahren 219 Personen einem furchtbaren Wahne zum Opfer.

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1. Bilder zum Gebrauche beim Geschichtsunterrichte zunächst in deutschen Taubstummen-Anstalten - S. 38

1882 - Düsseldorf : Schwann
23. Die Befreiungskriege. (1813, 14 u. 15.) Die Hilfe Gottes blieb nicht aus. Napoleon war 1812: nach Rußland gezogen mit einem unermeßlichen Heere. Stolz i und übermütig war er hingezogen, elend und geschwächt kehrte er , zurück. Von 500,000 Soldaten blieben nur noch 20,000 übrig. Die andern waren vor Kälte, Hunger und Elend umgekommen. Da rief Friedrich Wilhelm Iir. fein Volk zu den Waffen. Be- ! geistert eilten alle herbei, um die stolzen Franzosen zu züchtigen. Männer und Knaben; Jünglinge und Greise kamen freiwillig und zogen mit in den Krieg. Selbst Frauen und Mädchen verkauften ihren Goldschmuck und schenkten dem Könige das Geld zum Kriege. Bald war ein großes Heer zusammen und „Mit Gott für König und Vaterland" gings gegen den Feind, die Franzosen. Eine Schlacht nach der andern wurde siegreich geschlagen. Der Feld ma rsch all Blücher ; („Marschall Vorwärts") besiegte die Franzosen an der Katzbach. Am 16., 18. und 19. Oktober 1813 fand b ei Leipzig die; große Völkerschlacht statt. Preußen, Österreich, Rußland und Schweden standen hier gegen Napoleon und besiegten ihn bis zur Vernichtung. 70,000 Mann verlor Frankreich in dieser Schlacht. Napoleon flüchtete heimlich nach Frankreich. Im Sturm zogen die Deutschen und die mit ihnen vereinigten Heere durch Frankreich bis in Paris hinein. Am 10. März: 1814 wurde der erste Pariser Friede geschlossen. Napoleon wurde abgesetzt und auf die Insel Elba (wo?) verbannt. Aber bald war er von Elba entflohen; er kam nach Frankreich und sammelte rasch ein neues Heer. Die verbündeten Preußen und Engländer schlugen ihn bei Waterloo am 18. Juni 1815. Nun wurde am 20. November 1816 der zweite Pariser Friede geschlossen. Napoleon wurde nach der Insel St. Helena (wo?)] verbannt. Hier starb er am 5. Mai 1821. Wied erh olungsfragen. Warum werden die Kriege von 1813—1815 Befreiungskriege genannt? Wann und wo war die große Völkerschlacht? Wann fand die Schlacht bei Waterloo statt? Wann wurde der erste, wann der zweite Parifer Friede geschloffen?

2. Das neue Reich - S. 90

1914 - Göttingen : Vandenhoeck & Ruprecht
dem König Ludwig Xvi. den Kopf abgeschlagen und dann den Kais er Napoleon wie einen Gott gefeiert hatten,jauchzten jetzt den fremden Herrschern zu, die ihren Kaiser abgesetzt hatten. Es waren damals wunderliche Zeiten. Dieser Napoleon hatte doch nun die letzten 10 Jahre die ganze Welt gequält und den Fürsten ihre Länder weggenommen. And zum Lohn dafür schenkten jetzt die siegreichen Herrscher ihm noch ein eigenes kleines Herzogtum, nämlich die Insel Elba bei Italien. Da durfte er frei als Äerzog regieren, er durfte sogar ein Bataillon von seiner Garde mit hinnehmen und kriegte noch ein eigenes Schiff zum Ausfahren und durfte leben, als hätte er nie Böses getan. Blücher und Gneisenau und die anderen preußischen Äelden waren wild darüber, und der alte Blücher sagte: „Nu wollen sie den jroßen Mann, der so viel Menschen umgebracht hat, auch noch zum Herzog machen. Affbaumeln würde ick ihm." Seine eigenen Landsleute dachten damals nicht viel anders. Als er im Glück war, hatten sie ihm zugejauchzt, aber als er besiegt und gefangen war, fiel ihnen das Elend ein, das er über Frankreich gebracht, und all die Hunderttausende und nochmal Hunderttausende ihrer französischen Brüder, die er in all den ewigen Kriegen für sich hatte hinschlachten lassen, und da ging die Wut gegen ihn los. Österreich und Rußland und Preußen hatten ein paar Herren befohlen, sie sollten sich mit Napoleon in einige Wagen setzen und ihn ans Meer bringen, damit er nach der Insel Elba hinüberfahren könne. Viel Soldaten waren nicht dabei. Aber es ging nicht so leicht, wie sie sich das gedacht hatten. Wie sie erst ein Stück ins Land hinein waren, von Paris weg, da fingen die Leute an, auf den Straßen sich zu versammeln und hinter Napoleon herzuschreien, und als sie in einer Stadt halten mußten und frische Pferde vorspannen, da wurde das Getümmel immer ärger, sie schüttelten die Fäuste und streckten ihm die Zunge heraus, und mit einem Mal flogen die Steine gegen den Wagen. Wäre der Kutscher nicht gerade fertig gewesen, auf den Bock gesprungen und davon gejagt, diese wetterwendischen Franzosen hätten ihren eigenen Kaiser umgebracht. Napoleon hatte sich ganz tief in eine Ecke gedrückt und sah leichenblaß aus. Aber je näher sie dem Meere kamen, um so ärger wurde es. Zuletzt hielt er es vor Angst in seinem Wagen nicht aus. Er sprang hinaus, zog sich einen blauen Rock an, setzte einen runden Hut auf, stieg zu Pferd und tat, als wenn er ein Engländer wäre. Vor der Stadt kehrte er wieder um, da traute er sich nicht hinein, und ging weit draußen auf der Landstraße in ein Gasthaus, sagte, er wäre ein englischer Oberst und ließ sich etwas zu essen geben. „Za", sagte die Wirtsfrau, „die Engländer, das sind doch noch

3. Der kleine Patriot - S. 62

1891 - Langensalza : Greßler
62 sprengen, trotzdem noch Tausende seiner Truppen jenseits waren. Sie alle wurden gefangen. Der stolze Polenfürst Poniatowsky sprengte mit seinem Roß in die Elster und ertrank. Napoleon entkam. Sein Stern war aber im Sinken. Die Verbündeten verfolgten ihn bis Paris. Er wurde abgesetzt und auf die Insel Elba verbannt. Das Vaterland war gerettet. Die Schlacht bei Waterloo. (1815.) Das war ein Jubel und eine Freude, als unsere Väter die Fesseln der Knechtschaft gebrochen und Frankreich niedergeworfen hatten. Nun saßen die Gesandten der Sieger in Wien und arbeiteten an dem Frieden. Das Schwert war in der Scheide; desto heftiger focht man mit der Feder und konnte nicht einig werden, wie man die Länder und Leute, die den Franzosen wieder abgenommen waren, unter die Sieger verteilen sollte. Ungeduldig rief der ,alte Blücher': „Diese Federfuchser werden wieder verderben, was wir mit dem Schwerte gewonnen haben!" In Frankreich hatten die Verbündeten einen König eingesetzt, der es auch nicht verstand, das aufgeregte Volk ruhig und glücklich zu machen. So konnte es nicht ausbleiben, daß viele Franzosen Napoleon zurückwünschten und mit ihm eine neue Zeit und neuen Waffenruhm. Der aber war auf seiner schönen Insel Elba ganz genau davon unterrichtet, und siehe da, eines Tages landete er mit den wenigen Truppen, die man ihm mitgegeben hatte, wieder an Frankreichs Küste.

4. Die allgemeine Geschichte für Gymnasien und ähnliche Schulen - S. 480

1844 - Belle-Vue bei Constanz : Verl.- und Sortimentsbuchh.
480 Montmartre, ein die Stadt beherrschender Hügel, wurde erstürmt und die Stadt mußte sich ergeben. Da fielen die Pariser von ihm ab und riefen die Bourbons aus; selbst mehrere seiner Generale, die er groß gemacht hatte, wollten nicht mehr fechten, und so entsagte er dann dem Throne zu Gunsten seines Sohnes, was aber von den Verbündeten nicht angenommen wurde. Der Bruder des enthaupteten Ludwig Xvi. bestieg als Ludwig Xviii. den Thron. Frankreich behielt die Grenzen von 1792, zahlte keine Brand- schatzungen, Napoleon aber ging als souveräner Fürst auf die Insel Elba, die er selbst zu seinem Wohnplatze erkoren hatte; die verbündeten Fürsten beschieden sich nach Wien, um dort eine neue Staatenordnung zu begründen. Zwanzigstes Kapitel. Der Wienerkongreß. Napoleon kommt den 1. März 1818 von Elba zurück und wird geächtet. Schlachten von Quatrebas und Ligny d. 16. Juli, Belle Alliance 18. Juni. Napoleon nach St. Helena als Gefangener. Dies Geschäft war weder ein leichtes, noch waren die bisherigen Bun- desgenossen besonders einig, namentlich erfuhren die Ansprüche Rußlands und Preußens, von denen das eine Polen, dieses aber Sachsen haben wollte, heftigen Widerstand. Da kam plötzlich die Nachricht; Napoleon ist in Frankreich gelandet/' Dieser hatte von Elba aus (nicht umsonst war diese Frankreich und Italien so nahe Insel sein erwählter Aufenthaltsort) den Gang der Ereignisse wohl beobachtet, und als er die Fehler sah, welche die wiedereingesetzte Königsfamilie der Bourbonen machte, rief er freudig aus: „Frankreich ist noch mein." Zu solchen Mißgriffen verleiteren Ludwig Xviii., einen sonst sehr klugen Mann, die mit ihm zurückgekehrten vornehmen Aus- wanderer, von denen Napoleon so schlagend sagte: sie haben nichts gelernt und nichts vergessen. Er rechnete besonders auf die Armee, als er den 1. Mai 1815 bei Cannes an das Land stieg, nicht weit von Frejus, das ihn 1800 hatte aus Aegypten zurückkehren sehen. Nur 900 Mann Gar-

5. Kaisers Bilder und Lebensbeschreibungen aus der Weltgeschichte - S. 221

1906 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
97. Das Jahr 1815. 221 (Kaiser Franz war in Nancy zurückgeblieben) ihren Einzug in die stolze Hauptstadt, die seit Jahrhunderten keinen Feind in ihren Mauern gesehen hatte. Die wetterwendischen Pariser empfingen sie mit wehenden Tüchern, Blumen und Hurra und nannten sie ihre Befreier vom Joche des Tyrannen. 3. Napoleon nach Elba. Da die Verbündeten erklärten, mit Napoleon durchaus keinen Frieden schließen zu wollen, so erklärte der Senat ihn für abgesetzt. Napoleon, welcher erst jetzt wieder in Eilmärschen sich der Hauptstadt näherte, war wütend und wollte Paris zurückerobern. Aber seine Generale, die wohl erkannten, daß es aus mit ihm sei, versagten ihm den Gehorsam. Da brach sein Mut zusammen, und er unterschrieb die Abdankungsurkuude. Die Fürsten ließen ihm den Kaisertitel und überwiesen ihm die Insel Elba samt zwei Millionen Frank jährlicher Einkünfte. Als Napoleon von seinen Veteranen Abschied nahm, weinten diese harten Krieger wie Kinder. Seine Gemahlin Marie Luise durfte nicht mit ihm gehen. 4. Erster Pariser Friede (1814). An demselben Tage, als Napoleon aus Elba landete, hielt Ludwig Xviii., der Bruder des 1793 Hingerichteten Ludwig Xvi., seinen Einzug in Paris, um den Königsthron der Bourbonen wieder einzunehmen. Mit ihm schlossen die Verbündeten den ersten Pariser Frieden. Die Bedingungen waren für Frankreich überaus milde. Anstatt das früher geraubte Elsaß-Lothringen zurückzunehmen, ließ man Frankreich noch etwas größer, als es vor der Revolution gewesen war; es brauchte auch gar keine Kriegskosten zu zahlen, ja, nicht einmal die geraubten Kunstschätze herauszugeben. Nur die Viktoria vom Brandenburger Tore in Berlin nahmen die Preußen wieder mit. Über diese unzeitige Großmut der Monarchen murrten viele Deutsche; auch haben die Franzosen sich keines-Wegs dankbar dafür bewiesen. 1. Der Wiener Kongreß. Noch im Herbst des Jahres 1814 traten die Fürsten mit ihren Staatsmännern in Wien zu einem Kongreß zusammen, um die verwirrten Verhältnisse der Staaten neu zu ordnen. Die Verhandlungen wollten indes durchaus nicht glatt ver-laufen; ja, es schien fast, als werde man das Schwert noch gegen ein-ander ziehen. Da fiel in die Versammlung wie eine Bombe die Nachricht: „Napoleon ist wieder da!" 2. Napoleons Rückkehr von Elba (1. März 1815). So war es- Dem Manne auf Elba waren die Wiener Zerwürfnisse nicht unbekannt geblieben; er wußte auch, daß die Franzosen mit ihrem neuen Könige unzufrieden waren. Da schiffte er sich in aller Stille ein und landete am 1. März 1815 mit 1100 Mann Garde an der Südostküste Frankreichs. Das ganze Land geriet in eine ungeheure Aufregung; besonders schlugen die Herzen der Soldaten dem entgegen, der sie so oft zu Sieg und Ruhm geführt hatte. Auf dem Marsche nach Paris schwoll

6. Das fünfte Schuljahr - S. 333

1901 - Langensalza : Schulbuchh.
333 Iv. Der zweite Befreiungskrieg (1815). Vorbereitung. Mit welchem Kriege haben wir uns in den letzten Stunden be- schäftigt? Wann ist dieser Krieg gewesen? In wieviel Abschnitte haben wir den ersten Befreiungskrieg bei der Behandlung geteilt? In welche? Welcher Friede beendigte den ersten Befreiungskrieg? Wann wurde er geschlossen? Dieser Friede war nur von kurzer Dauer. Schon im nächsten Jahre mußte wieder zum Schwerte gegristen werden, um die soeben errungene Freiheit zu verteidigen. Dieser neue Krieg ist unter dem Namen „zweiter Freiheitskrieg" bekannt. Ziel. Mit dem zweiten Freiheitskriege wollen wir uns heute beschäftigen. Darbietung des Stoffes durch Vorerzählen des Lehrers. a) Die Veranlassung des Krieges. Bald nach Beendigung des ersten Befreiungskrieges versammelten sich die verbündeten Fürsten in Wien, um den Länderbesitz der einzelnen Staaten festzustellen. Diese Versammlung heißt „Wiener Kongreß". Sie hatte eine schwere Aufgabe zu lösen. Durch Neid und Eigennutz wurden die Unterhand- lungen noch erschwert. Preußen, das die größten Opfer im Befreiungs- kriege gebracht hatte, sollte am wenigsten entschädigt werden. Es kam zu Streitigkeiten, und es schien, als wenn unter den Verbündeten selbst ein Krieg ausbrechen sollte. Davon hörte Napoleon auf der Insel Elba. Da die Franzosen mit der Regierung ihres neuen Königs un- zufrieden waren, so meinte Napoleon, jetzt sei der Zeitpunkt gekommen, wo er wieder Kaiser von Frankreich werden könnte. Er verließ Elba heimlich und landete in Frankreich. Überall wurde er mit Jubel auf- genommen. Die gegen ihn ansgesandten Truppen gingen mit dem Rufe: „Es lebe der Kaiser!" zu ihm über. Am 20. März 1815 zog er triumphierend als Kaiser in Paris ein, welches König Ludwig X Viii. eiligst verlassen hatte. Die Nachricht von der Rückkehr Napoleons brachte eine große Wirkung auf dem Wiener Kongreß hervor. Die drohende Gefahr ließ schnell allen Hader vergessen, und nun führten auch die Verhandlungen bald zum Ziel. Preußen erhielt die durch

7. Erzählungen aus der vaterländischen Geschichte - S. 61

1898 - Düsseldorf : Michels
— 61 — Die Verbündeten eroberten 400 Kanonen, 21 Fahnen. 7 Adler und nahmen 30000 Franzosen mit 23 Generalen gefangen. Im ganzen hatte Napoleon 80000 Mann verloren, die Verbündeten 50000. Napoleon Zog nach Frankreich, die Unsrigen ihm nach. In Frankreich wnrden noch mehrere Schlachten geschlagen. Am 31. Mürz 1814 zogen die Verbündeten in Paris ein. Napoleon wurde abgesetzt und auf die Insel Elba geschickt, die im mittelländischen Meere liegt. Vaterlandsliebe bis in den Tod. In der Schlacht bei Leipzig wurden einem preußischen Landwehrmanne beide Beine zerschmettert. Der Geistliche trat zu ihm, tröstete ihn aus Gottes Wort und sagte ihm, daß er einen schönen Tod sterbe für König und Vaterland. Der Verwundete erhob das matte Haupt und sprach: „Ich danke Ihnen für Ihre Trostesworte, aber sagen Sie mir mich, ob wir die Schlacht gewinnen werden." „Ja. mein Sohn," erwiderte der Geistliche, „der Sieg ist unser. Deine Kameraden sind im vollen Vorrücken, der Feind zieht sich znrück. „Nun, dann will ich gern sterben; gottlob, Preußeu ist frei!" So sprach der Landwehrmann, zog die Mütze über die Augen und war in wenigen Minuten entschlafen. Der Brave hieß Puzzier. d. Schlacht bei Belle-Alliance oder Waterloo. Im Jahre 1815 floh Napoleon von der Insel Elba und kam ■ nach Frankreich. Mit großem Jubel wurde er empfangen, und bald war er wieder Kaiser. Der Krieg begann von neuem. Held Blücher war der erste, der mit Napoleon zusammentraf. Diesmal aber wurden die Preußeu geschlagen. Blücher wäre beinahe den Franzosen in die Hände gefallen. Sein Pferd wurde nämlich unter ihm zusammengeschossen. Er stürzte und lag halb unter dem toten Pferde. Die Franzosen stürmten zweimal vorüber, aber ihre Augen waren wie mit Blindheit geschlagen, sie bemerkten ihn nicht. Gott schützte den greisen Helden. Das geschah bei Ligny in Belgien. Einige Stunden weiter, bei Waterloo, stand der englische General Wellington mit seinem tapfern Heere.

8. Teil 2,3 - S. 108

1911 - Leipzig : Quelle & Meyer
108 Napoleons Weltherrschaft und die Befreiungskriege. auf die eroberte Hauptstadt hinab, und von den Lippen des Marschall vorwrts kam da das wort: Luise ist gercht!" Hm 31. Mrz erfolgte der Einzug der Monarchen. thronung Auf den Hat Taller/rands hatte bereits am (lge vor der bergabe napoieorts die Kaiserin Marie Luise mit ihrem dreijhrigen Sohn, dem König von Kom," die Hauptstadt verlassen, denn bei dem Minister Napoleons mar die Rckkehr der Bourbonen lngst ausgemachte Sache. Im Senat stellte er den Hntrag, Napoleon zu entthronen, mit stockender Stimme, indem er wenigstens einmal in seinem Leben verlegen war." vergebens klammerte sich Napoleon, der mit seiner Garde und wenigen Getreuen in Fontainebleau weilte, an die letzte Hoffnung, durch eine Abdankung zugunsten seines Sohnes seine Dynastie zu retten. Die verbndeten Monarchen wollten aber davon nichts wissen, und so unterzeichnete er am 11. April 1814 die bedingungslose Hbdankungsakte. Er erhielt die Insel Elba zum Eigentum mit einem jhrlichen Einkommen von zwei Millionen Franken. 400 Mann seiner Garde durften ihn dorthin begleiten. Hm 20. Hpril nahm er zu Fontainebleau Hbschied von seiner Garde. Im Schlohof traten die Grena-diere zusammen und nahmen mit Trnen in den Hilgen von ihrem sieggekrnten Feldherrn Hbschied. Napoleon trat darauf die Reise nach der Sdkste Frankreichs an und mute es erleben, wie die Bevlkerung ihn mit Verwnschungen verfolgte und so feindselig gegen ihn auftrat, da er, um der Gefahr zu begegnen, sich bald sterreichische, bald russische ffiziers* uniform anlegte. pariser^ ^er erste Pariser Frieden, der im Mai 1814 zwischen Frankreich 5neen und den Verbndeten abgeschlossen wurde, setzte die Bourbonen wieder ein und gab Deutschland die Rheinlande, aber ohne das Elsa zurck. Nur zu berechtigt mar die Klage der Patrioten, da die Feder der Diplo-maten verdarb, mas das Schmert ermarb." Die europischen und namentlich die deutschen Hngelegenheiten sollten auf einem Kongre, der in tdien zusammentrat, geordnet merden. 68. Dos Jahr 1815. Schon maren die Verhandlungen auf dem tiener Kongre dem Hbschlu nahe, obgleich es in der schsischen Frage beinahe zum Kriege gekommen mre, als in tdien Hnfang Mrz die Nach-richt eintraf, da Napoleon Elba verlassen habe. Ende Februar 1815 hatte dieser, der von den Streitigkeiten des Wiener Kongresses und der nnmizs Kimmung des franzsischen Volkes mohl unterrichtet mar, die Insel ver-von Elba lassen und mar am 1. Mrz unmeit von Cannes an Land gestiegen. Sein tdort: Noch ist Frankreich mein!" bemahrheitete sich, denn in 20 Tagen eroberte er mit 900 Mann ganz Frankreich, da seine alten Kampfgenossen zu ihm bergingen. In der Nacht zum 20. Mrz verlie Ludmig Xviii. napari"tn Paris und mandte sich nach Gent. Hm nchsten Tage zog Napoleon ein und Seine Kaiserliche und Knigliche Majestt nahm in Seinem Schlosse

9. Erg-Heft - S. 57

1819 - Leipzig : Hinrichs
Krieg im Jahre 1814. 57 Vertrag abgeschlossen hatten, nach welchem, auf die Grundlage seiner Verzichtleistung, ihm und seiner Gemahlin der kaiserliche Titel und Rang Zeitlebens, und eben so seiner Mutter, seinen Brüdern, Schwestern, Neffen und Nichten die Würde von Prinzen und Prinzessinnen seines Hauses bleiben sollten. Napoleon erhielt die Insel Elba als Fürstenthum mit Souverainetat, und eine jährliche Rente von 2 Millionen Franken auf Frankreich, wovon die Hälfte der Kaiserin bestimmt ward. Zugleich ward festge- setzt, daß die Kaiserin die Herzogthümer Parma, Pia- cenza und Gnastalla als völlig sonveraines Eigen- thum besitzen, und dieselben auf ihren Sohn und dessen Nachkommenschaft vererben, so wie dieser den Titel eines Prinzen von Parma, Piaccnza und Gnastalla führen sollte. Außerdem wurden für die Mitglieder seiner Familie zwei und eine halbe Million jährlicher Renten, und der sichere Besitz ihres beweglichen und unbeweglichen Eigenthums, und für die Kaiserin Josephine eine jährliche Pension von einer Million festgesetzt; dem Prinzen Eugen aber ward eine angemessene Ausstattung außerhalb Frankreich zugesichert. Dem Kaiser ward auf Elba eine Garde von 400 Freiwilligen zugestanden; doch sollten alle Franzosen, welche ihm folgten und nicht vor dem Ablaufe von drei Jahren zurückkehrten, ihr französisches Bürgerrecht verlieren. Die Verbündeten garantirten die Vollziehung aller dieser Bedingungen, und übernahmen die Verpflichtung, dieselbe Garantie auch von Ludwig 18 auözumitteln. Der Minister Großbritanniens Easilereagh schloß erst am 27. April diesem Vertrage in Hinsicht der Bestimmungen über Elba, Parma, Piaccnza und Gnastalla, im Namen des Prinz-Regenten sich an; doch verweigerte er den Beitritt Großbritanniens in Betreff aller übrigen Bedingungen des Vertrages. — War es die erste frohe Ueberraschung von den großen erkämpften Erfol- gen, oder die noch ungewohnte Neuheit der Verhältnisse, unter welchen man jetzt mit Napoleon unterhandelte, was diesen Vertrag bewirkte; genug, der Erfolg zeigte bald, daß für einen Mann, wie Napoleon, die Sonverainelat über Elba,

10. Erzählungen aus der deutschen und mecklenburgischen Geschichte - S. 38

1897 - Wismar : Hinstorff
38 - Kampf eingestellt werde, um dem Blutvergieen zu wehren. Dann fielen sie auf ihre Kniee und dankten Gott fr den Sieg. Am folgenden Tage drangen die Sieger in die Stadt, während die Franzosen eiligst dem Rheine zu flohen. Viele Tausende wurden noch gefangen. Im Ganzen kostete die Schlacht die Franzosen 70000 Mann. Aber auch die Verbndeten zhlten gegen 50000 Todte und Verwundete. 4. Die ferneren Siege. Napoleon konnte nun nicht mehr daran denken, sich in Deutschland zu behaupten Mit dem klglichen Rest seines Heeres eilte er nach Frankreich. Doch die Sieger folgten ihm. In der Neujahrsnacht 1813 zu 1814 setzte Blcher der den Rhein. Nim gings nach Frankreich hinein. Nach manchen harten Gefechten ward auch hier endlich der Sieg errungen, und am 31. Mrz zogen die Verbndeten als Sieger in Paris, die Haupt-stadt Frankreichs, ein. Mit Napoleons Herrlichkeit war es vorbei. Er wurde abgesetzt und erhielt die Insel Elba, die im Mittelmeer liegt, als Eigentum. Hier sollte er leben. Ein Bruder des in der Revolution enthaupteten Knigs wurde als Ludwig Xviii. König von Frankreich. _ 23. Der letzte Kampf gegen Napoleon. 1. Der Wiener Kongre. Nach dem Sturze Napoleons war es die nchste Aufgabe der verbndeten Fürsten, die wieder-eroberten Lnder zu verteilen. Sie beriefen deshalb eine Versamm-lnng (Kongre) nach Wien, an der die Kaiser von sterreich und Rußland, der König von Preußen und viele andere Fürsten und Staatsmnner teilnahmen. Da gab es manche schwierigen _ Verhandlungen, ehe man sich einigte. Ja, es drohte neuer Streit aus diesen Beratungen hervorzugehen. 2. Napoleons Wiederkehr. Das erfuhr der Verbannte auf Elba. Er erfuhr weiter, da das franzsische Volk den neuen König nicht liebte, sondern da ein groer Teil noch dem alten Kaiser anhange, der es groß gemacht und ihm so herrlichen Schlachten-rhm erworben. Da fate er einen khnen Entschlu. Mit seinen wenigen getreuen Soldaten verlie er pltzlich Elba und laudete am 1. Mrz 1815 in Frankreich. Jubelnd wurde er aufgenommen. Die gegen ihn ausgesandten Regimenter gingen unter dem Rufe: Es lebe der Kaiser!" zu ihm der. Nach kurzer Zeit hielt er von neuem seinen Einzug in Paris, während der König Ludwig eiligst aus dem Lande floh. 3. Blcher bei Ligny. Als die versammelten Fürsten von diesem Ereignis Kunde erhielten, stellte sich schnell die Einigkeit her. Sie erklrten Napoleon als Friedensstrer der Welt" in die Acht, und zogen abermals gegen ihn aus. Der greise Blcher mit^seinen Preußen und der englische Feldherr Wellington drangen durch

11. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 159

1918 - Leipzig : Voigtländer
oder einen „Kongreß", woran die Kaiser von Österreich und von Rußland, der König von Preußen und die meisten andern Surften und Staatsmänner (Europas teilnahmen. Da gab es manche schwierige und verwickelte Verhandlungen, und es verging viel Seit, ohne daß Man sich einigen konnte. Ja es drohten sogar aus den Beratungen Neuer Zwiespalt und Kampf hervorzugehen. 2. Napoleons Wiederkehr. Das erfuhr der Verbannte auf der Insel (Elba. (Er erfuhr weiter, daß die Franzosen ihren neuen König nicht liebten, und daß ein großer Teil des Volkes noch immer seinem Kaiser Napoleon anhinge, der es so mächtig gemacht, ihm so glänzenden Schlachtenruhm erworben hatte. Da faßte er einen kühnen (Entschluß. Mit einem kleinen Häuflein seiner alten Soldaten verließ er plötzlich (Elba und landete an Frankreichs Küste (1. März 1815). Jubelnd wurde er aufgenommen; die gegen ihn ausgesandten königlichen Regimenter gingen unter dem Rufe: „Es lebe der Kaiser!" zu ihm über, und in kurzem hielt er triumphierend seinen (Einzug in Paris, während der König Ludwig eiligst aus dem Lande floh. Die Kunde °on diesen Ereignissen stellte die Einigkeit unter den in Edien versammelten Surften rasch wieder her. Sie erklärten Napoleon als "Feind und Störer der Ruhe der Welt" in die Acht und rüsteten sich unverzüglich zu neuem Kampfe. 3. Blücher nach der Schlacht bei Ligny. Der greise Blücher mit seinen Preußen und der englische Feldherr Xdelltng* ton mit einem aus (Engländern, Holländern und Deutschen gemischten Heere drangen durch Belgien nach der französischen Grenze vor. Rasch Zückte ihnen Napoleon entgegen, traf die Preußen allein und besiegte sie bei dem belgischen Dorfe Ligny. Blücher selbst wurde beinahe gefangen. Er stürzte mit seinem verwundeten Pferde, und die feindlichen Reiter brausten mehrmals dicht an ihm vorüber; nur wie durch ein Idunder wurde er gerettet. Durch den Sturz hatte er eine schmerz-hafte Quetschung erlitten. Ein anderer Feldherr hätte nach der verlorenen Schlacht nicht sofort einen neuen Kampf gewagt. Hber Blücher verlor den Kopf nicht. Ris ihn Wellington bat, ihm zwei Heerhaufen Zu Hilfe zu schicken, wenn er von Napoleon angegriffen werde, ließ ihm Blücher antworten: „Nicht mit zwei Haufen, sondern mit Meinem ganzen Heere werde ich kommen, und wenn die Franzosen uns nicht angreifen, wollen wir sie angreifen." Frischen Mutes frat er am frühen Morgen mit seinen Preußen den Marsch an. Ein heftiger Regen strömte hernieder. „Stehe da, unser Bundesgenosse

12. Neuzeit - S. 354

1897 - Leipzig : Wunderlich
bürdeten bestärkten ihn in seinem thörichten Wahne, indem sie ihm eine kleine Heeresabteilung nachsandten. Mit der Hauptmacht aber rückten sie geradeswegs auf Paris los. Blücher erstürmte den Montmartre und pflanzte auf diesem Berge seine Geschütze auf, um das verhaßte Nest zu beschießen. Da öffnete die bedrängte Stadt die Thore. Am 31. März 1814 hielten die verbündeten Herrscher ihren Einzug in die stolze Hauptstadt, die seit Jahrhunderten keinen Feind in ihren Thoren gesehen hatte. Mit wehen-den Tüchern, Blumen und Hurra begrüßten die wankelmütigen feigen Pariser die sieggekrönten Herrscher und rühmten sie als die Befreier vom Joche des Tyrannen. Zu spät erkannte Napoleon seinen Irrtum. Er wollte umkehren und Paris mit Gewalt nehmen, doch verweigerten ihm seine Feldherren den Gehorsam. So war Napoleon vollständig geschlagen. 3. Napoleons Absetzung und Verbannnng. Die verbündeten Herrscher weigerten sich, mit Napoleon Frieden zu schließen. Da setzte ihn der Senat ab. Wohl oder übel mußte der gestürzte Napoleon die Abdankungsurkunde unterzeichnen. Man ließ ihm die fürstliche Würde und den fürstlichen Glanz und wies ihm die Insel Elba an der Westküste Italiens als selbständiges Fürstentum an nebst 2 Millionen Franken jährlicher Einkünfte. Außerdem war ihm gestattet, einen Teil seiner treuen Garde um sich zu halten. Rührenden Abschied nahm er nun von seinen kriegerprobten Garden, die wie Kinder schluchzten und weinten; dann fuhr er nach der Südküste Frankreichs, verfolgt von den Lästerungen desselben Volkes, das ihn in den Tagen des Glücks in den Himmel gehoben hatte. Den französischen Königsthron bestieg ein Bruder Ludwigs Xvi., dessen Haupt 1793 auf dem Blutgerüst gefallen war. Mit ihm schlossen die verbündeten Herrscher den ersten Pariser Frieden. Überaus milde waren die Bedingungen desselben, und es bewahrheitete sich Blüchers Befürchtung, daß die Federfuchser das wieder verderben würden, was das Schwert gut gemacht hatte. Frankreich brauchte weder Kriegskosten zu bezahlen noch die geraubten Kunftfchntze herauszugeben; nur die Siegesgöttin vom Brandenburger Thore nahmen die Preußen wieder mit. Man beschränkte es in der Hauptsache auf die Grenzen, die es im Jahre 1792 gehabt hatte. Über diese Nachgiebigkeit und Großmut murrten zwar viele Deutsche, doch war leider nichts mehr zu ändern. Aber dankbar hat sich Frankreich für diese Gnade nie erwiesen. 4. Napoleons Rückkehr von Elba» Napoleon, der ruhelose Eroberer und gewissenlose Völkerbedrücker, war nicht gesonnen, sein vielbewegtes rühm- und thatenreiches Leben in gleichförmiger Unthätigfeit auf Elba zu beschließen. Vielmehr harrte er sehnsüchtig auf den günstigen Augenblick seiner Rückkehr nach Frankreich

13. Die Geschichte der neuesten Zeit - S. 31

1877 - Köln : DuMont-Schauberg
5. Frankreich zur Zeit der sog. Restauration. 31 So mild auch der König war, so mußte er doch der Gerechtigkeit gegen diejenigen ihren Lauf lassen, die sich bei der letzten Usurpation Napoleon's des Hochverraths schuldig gemacht hatten. Unter den zahlreichen Processen, welche in Folge dessen eingeleitet wurden, erregte am meisten Aufsehen der Proceß des Marschalls Ney. Dieser hatte den Oberbefehl gegen den von Elba zurückgekehrten Napoleon aus den Händen des Königs angenommen und demselben gelobt, er werde ihm den Usurpator in einem eisernen Käfig gefangen zu Füßen legen. Und doch war er im Augenblick der Entscheidung schwach genug gewesen, mit seinem ganzen Heere zu Napoleon überzugehen. Nach allen göttlichen und menschlichen Gesetzen hatte der Marschall sein Leben verwirkt. Und doch haben die Franzosen bis auf den heutigen Tag die Vernrtheilung des Marschalls als einen Justizmord betrachtet! Sie, die sonst stolz daraus sind, daß bei ihnen alle vor dem Gesetze gleich sein sollen, haben dem Marschall Ney, weil er in ihren Krlegsannalen als le plus brave des braves glänzte, das Privilegium der Ungestraftheit vindiciren wollen und es der Pairskammer nie vergessen und vergeben, daß sie ihn zu einer verdienten Strafe V er urtheilt hat. Ney muß selbst die Ueberzeugung gehabt haben, daß man ihn nicht zu t) er urtheilen wagen werde, sonst begreift man nicht, warum er aus dem sichern Asyl, das er bereits in der Schweiz gesunden hatte, wieder nach Frankreich zurückkam. Er ward verhaftet und sollte vor ein Kriegsgericht gestellt werden. Allein es war schwer, ein solches zu Stande zu bringen, weil es nur aus den alten Kriegsgefährten des Angeklagten gebildet werden konnte. Der älteste Marschall, Moncey, lehnte den ihm übertragenen Vorsitz im Kriegsgerichte ab und zog es vor, sich lieber einer Disciplinarstrafe als einem so gehässigen Amte zu unterziehen, und als endlich unter dem Vorsitze des Marschalls Jourdan ein Kriegsgericht zu Stande kam, ergriff dieses mit Freuden den Vorwand, daß Ney als Pair nur von den Pairs gerichtet werden könne, um das Odium von sich auf die Pairskammer zu wälzen. Diese verwandelte sich daher in einen hohen Gerichtshof und verurtheilte den Angeklagten wegen Hochverraths zum Tode. Das Urtheil ward am 7. December 1815 vollzogen; der Marschall Ney, der in so vielen Schlachten von den Kugeln der Feinde verschont geblieben war, fiel unter den Kugeln französischer Soldaten. Dem Geiste der Reaction, der in der Deputirtenkammer vorherrschte, war es indessen nicht genügend, die Verbrechen der Vergangenheit zu bestrafen, ihm schien es noch wichtiger, die Zukunft durch Ausnahmegesetze zu sichern. Dahin gehörte die Verbannung der Napoleoniden und der sogenannten Königsmörder, die Gesetze gegen aufrührerische Rufe und Handlungen, sowie die der Regierung verliehene Macht, ohne Umstände verdächtige Personen zu verhaften und politische Verbrecher mit Umgehung der Geschworenen von Prevotalhösen richten zu lassen. Vorzüglich aber

14. Erg-Heft - S. 74

1819 - Leipzig : Hinrichs
74 Napoleons Wiedererscheiuen in Frankreich. das Fürstenthum Piombino mit der Insel Elba zugetheilt worden wäre, jenes Fürstenthum und diese Insel gehöre, so daß dem Könige von Neapel blos die Oberhoheit über beide zugestanden habe, und daß derselbe im Jahre 1801 nur diese an Frankreich habe abtreten können. Deshalb habe er altere Rechte auf diese Insel, als Napoleon, welchem man sie in dem Vertrage vom 11. April 1814 mit voller Souverainetat überließ. In der That entschied auch der Congreß spater für seine Wiederherstellung in Elba. Jene Spannung zwischen den europäischen Hauptmäch- ten zu Wien, diese Forderung des Prinzen Ludovisi auf Elba, und Napoleons genaue Bekanntschaft mit der Stimmung in Frankreich gegen das von den Bourbonen. und Emigranten befolgte Reactionssystem, mit der Unzufriedenheit so vieler tausend auf halben Sold gesetzten Ofstciere, und mit der Anhänglichkeit, die er noch unter den — selbst aus der Ge- fangenschaft der Verbündeten zurückgekehrten •— französischen Kriegern besaß, bestimmten ihn zu dem Wagestücke, am 26. Februar 1815 — wahrend der Abwesenheit des ihn be- wachenden brittischen Obersten Campbell zu Livorno, — begleitet von 400 Gardisten, 100 polnischen leichten Reitern und ungefähr 400 Mann andern Truppen, Elba zu verlas- sen. Zwar stieß seine Brigg am folgenden Tage auf die französische Fregatte Zephyr unter dem Capitain Andrieur; allein dieser ließ von dem Lieutenant der Brigg sich über- reden, die Fahrt ginge nach Genua. So kam Napoleon am 1. Marz auf die Rhede des Meerbusens von Juan, und landete, mit Bertrand, Drouot und Cambrone, bei Cannes. In raschem Zuge drang er durch das südliche Frankreich vor; 6000 Linientruppen, welche bei Grenoble standen, waren die ersten, die unter dem Obersten Labedoyere zu ihm übergin- gen, und diesem Beispiele folgten, fast ohne Ausnahme, alle Krieger, und selbst der Marschall Ney, bevor Napoleon am 20. Marz seinen Einzug in Paris hielt. Zwar erklärte ihn Ludwig 18 (6. Marz) für einen Verrather und Re- bellen, und für vogelfrei, rief eiligst die beiden Kam- mern nach Paris zusammen, welche er anr 31. December

15. Badisches Realienbuch - S. 145

1914 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
145 1 Blüchers Übergang über den Rhein. Gemälde von W. Camphauseu. ein. Napoleon wurde abgesetzt und nach der Insel Elba verwiesen. 400 Mann seiner Garde durften ihm nach Elba folgen 8. Napoleons Rückkehr. In Frankreich hatte der Bruder des Hingerichteten Königs als Ludwig Xviii. den Thron bestiegen. Die Franzosen waren jedoch sehr unzufrieden mit ihm. Als Napoleon das erfuhr, hatte er keine Ruhe mehr auf Elba und kehrte mit seiner Garde nach Frankreich zurück. Überall wurde er jubelnd ausgenommen, und in kurzer Zeit stand ihm ein Heer von 200 000 Mann zur Seite. Eiligst rüstete nun Preußen, und Blücher erhielt den Oberbefehl. Auch England schickte ein Heer unter Wellington. 9. Lignh und Waterloo. Auf belgischem Boden, bei Ligny, stieß Blücher isio mit dem Feinde zusammen. Wellington war erst im Anmarsche, und Blücher mußte den Kampf allein aufnehmen. Er verteidigte das Dorf mit größter Tapferkeit, und ungeduldig rief Napoleon: „Der Alte heizt heute schrecklich ein, er weicht und wankt nicht." Überall feuerte Blücher die Truppen an. „Vorwärts, Kinder!" rief er, „wir müssen was getan haben, ehe die Engländer kommen!" Aber die Engländer, auf deren Hilfe Blücher rechnete, kamen nicht; sie hatten selbst gegen ein französisches Korps zu kämpfen. So mußte Blücher endlich trotz aller Tapferkeit das Dorf auf- geben und sich zurückziehen. Während des hin und her wogenden Kampfes kam Blücher selbst in Lebensgefahr. Sein Pferd erhielt einen Schuß und stürzte mit ihm nieder. „Nostiz, nun bin ich verloren!" rief er seinem Adjutanten zu. Dieser sprang sofort vom Pferde, riß den Degen aus der Scheide und hielt treue Wacht neben seinem Herrn. Die Franzosen jagten vorüber und wieder zurück, aber sie bemerkten Blücher nicht. Endlich nahten Preußen und zogen ihn unter dem Pferde hervor. Schnell bestieg er ein frisches Pferd und jagte davon. Geschichte für Badische Volks- und Mittelschulen. 10

16. Vaterländische Geschichte für die Oberstufe der Volksschulen - S. 65

1912 - Trier : Disteldorf
2. Zug der Blcherschen Armee durch unser Land. Die Franzosen zogen sich jetzt nach der Saar zurck und nahmen zwischen Saarlouis und Saarbrcken eine befestigte Stellung ein. Feldmarschall Blcher verlegte am 8. Januar sein Hauptquartier nach St. Wendel und leitete von hier aus das Vorrcken seiner Armee. Der preuische Oberst Graf Henkel von Donnersmarck hatte Befehl erhalten, die Stadt Trier in Besitz zu nehmen. Mit einer Abteilung von 1500 Mann zog er in dxr Dreiknigsnacht in die von den Franzosen verlassene Stadt ein und nahm sie im Namen des Knigs von Preußen in Besitz. Der Hauptteil der Blcherschen Armee zog auf Saarbrcken zu, während General Jork mit seinem Korps gegen Saarlouis hin vorrckte. Am 7. Januar langten bereits preuische schwarze Husaren bei Saarbrcken an und sprengten gegen die Brcke vor; diese flog aber im selben Augenblick in die Luft. Ein Teil der Blcherschen Armee berschritt darauf die Saar bei Saaralben; da die franzsische Armee jetzt in Gefahr war, umgangen zu werden, so zog sie sich in der Nacht vom 9. zum 10. Januar zurck, und Feldmarschall Blcher zog am 10. Januar in Saarbrcken ein. Das Iorksche Korps hatte am 9. Januar in den Ortschaften von Merzig bis Dillingen Quartier bezogen. Am folgenden Tage sollte der bergang bei Beckingen erfolgen. Die Saar war aber hoch angeschwollen und hatte einen auergewhnlich starken Eisgang. Dadurch wurden tagelang alle Anstrengungen zur Herstellung einer Schiffbrcke vereitelt. Endlich gelang es, aus Pappeln und anderen hohen Bumen eine Bockbrcke herzurichten, auf welcher der bergang nach Rehlingen am 14. Januar erfolgte. 3. Der Krieg in Frankreich. Feldmarschall Blcher lie eine klei-ttere Abteilung zur Belagerung der Festung Saarlouis zurck und zog dann mit seiner Armee in Frankreich hinein. Nach mancher blutigen Schlacht gegen Napoleon erreichten die Verbndeten endlich Paris und hielten am 31. Mrz ihren Einzug in die Stadt. Napoleon wurde abgesetzt und erhielt die Insel Elba als Frstentum. Als König von Frankreich wurde ein Bruder des im Jahre 1793 hingerichteten Knigs eingesetzt. Mit ihm schlssen die Verbndeten Frieden. D. Der Krieg 1815. 1. Die Entscheidung bei Waterloo. Es gelang Napoleon, von der Insel Elba zu entweichen und in Frankreich zu landen. Mit Jubel wurde er dort als Herrscher ausgenommen, während der König flchten mute. Sogleich sandten die Verbndeten ihre Heere wieder gegen den Friedensstrer. Ein preuisches Heer unter Blcher und ein englisches unter Ge-[B8qs880s88ss88088b308e888ee88ess8ssse8ees^] Haller, Vaterlndische Beschichte. 6

17. Vom Dreißigjährigen Krieg bis zur Gegenwart - S. 127

1898 -
— 127 — Beteiligt waren die Franzosen doch nicht. So lange ihr Kaiser gesiegt und mit Erfolg geraubt hatte, waren sie es wohl zufrieden, waren sie ihm nicht entgegengetreten; als er Unglück hatte, sagten sie sich von ihm los, aber den Nutzen, den Raub, wollten sie behalten. So machten sie sich zu Hehlern. — Diese falsche Großmut zeigte sich auch in den Bestimmungen über Napoleon (Nachweis): die kleinen Diebe hängt man auf, die großen läßt man laufen — nicht nur, sondern beschenkt sie noch. Ihr könnt Euch denken, wer von den verbündeten Fürsten sich in dieser Großmut gefiel. — Alexander I., der uns schon als schwach, wankelmütig, von augenblicklichen Gefühlen und Stimmungen abhängig erschienen ist (Tilsit!) Und diese Großmut ist um so unverzeihlicher, als sie nicht etwa aus eignen Mitteln bestritten, sondern auf Kosten des verbündeten Deutschlands geübt wurde. 2. Die hundert Tage. Ziel: Napoleon versucht, seinen Thron wieder zu gewinnen. I. Wie kommt Napoleon dazu? — Elba genügte ihm nicht, denn sein Ehrgeiz und seine Herrschsucht waren durch sein Unglück nicht gebrochen. Er dachte nur daran, wie er das Verlorene wiedergewinnen könne. Wie kann er auf Erfolg hoffen? — Er hatte einige hundert Soldaten für den Anfang (und ein Kriegsschiff); er hoffte auf die Anhäng- lichkeit aller Soldaten in Frankreich; er glaubte, die Franzosen wären mit Ludwig Xviii., der doch nur mit Hülse der Fremden König von Frankreich geworden war, unzufrieden; er hoffte wie früher seine Feinde einzeln besiegen zu können. ^ Ii a. Napoleon hoffte auch aus die in Wien unter den verbündeten Fürsten, die zur Beratung über die Neuordnung Europas zusammengekommen waren, ausgebrochene Zwietracht. — Besitz der Länder! Eines Abends fuhr Napoleon mit etwa 1000 Soldaten von Elba ab. — Er fuhr hinüber nach Frankreich. Er landete. Worauf kam es nun an? — Ob das Volk und die von Ludwig Xviii. gegen ihn geschickten Soldaten ihm zufallen. Das Volk freute sich wohl bei seinem Anblick, aber es schloß sich ihm nicht an. — Enttäuschung. Da traf er auf eine Abteilung Soldaten, die gegen ihn ausgefandt war. Eine Wiese trennte die kaiserlichen von den königlichen Soldaten. Napoleon stieg vom Pferde,^ ließ sein Gefolge zurückbleiben und schritt allein und langsam, mit gesenktem Haupt und über die Brust gekreuzten Armen, wie in tiefes Nachdenken versunken, gegen die Reihen der Soldaten vor. Der Kommandeur befahl, sich zum Feuern bereit zu machen. ,jn diesem Augenblick richtete Napoleon, der bis auf zehn Schritte an die Bajonette herangekommen war, sich plötzlich empor, erhob das Haupt breitete die Arme aus und rief mit weithin schallender Stimme: „Soldaten des 5. Linienregiments! Giebt es jemanden unter euch, der aus

18. Wiederholungsbuch zu den Charakterbildern aus der Geschichte und Sage - S. 59

1865 - Leipzig : Brandstetter
40. Wann ward der erste Pariser Frieden geschlossen und welches waren die Hauptbedingungen desselben? 41. Was bewog den Verbannten Kaiser, aus Elba nach Frankreich zu- rückzukehren? 42. Welche Schlacht entschied für immer sein Schicksal und wodurch ward dieser glorreiche Sieg errun- gen ? 43. Wo und wann fand Napoleon das Ende seines Lebens?

19. Bis zum Zweiten Pariser Frieden - S. 151

1908 - Berlin : Paetel
— 151 — Am gleichen Tage unterzeichnete er den Friedens-Vertrag von Fontainebleau, von dem wir einige wichtige Punkte herausheben: „Artikel 1. Seine Majestät der Kaiser Napoleon verzichtet für sich, seine Nachfolger und Nachkommen sowie für jedes seiner Familienmitglieder auf jedes Recht der Souveränität und Herrschaft sowohl über Frankreich und das Königreich Italien wie über jedes andere Land. Artikel 3. Die Insel Elba, die Seine Majestät der Kaiser Napoleon zum Aufenthaltsort nimmt, wird zu seinen Lebzeiten ein besonderes Fürstentum bilden, das er in voller Souveränität als sein Eigentum besitzen wird. Es wird ferner dem Kaiser Napoleon zu vollem Eigentum ein jährliches Einkommen von 2 000 000 Franken in Renten auf das Staatsschuldbuch Frankreichs gegeben werden.......... Artikel 15. Die Kaiserlich französische Garde wird ein Detachement von 12 — 1500 Mann aus allen Waffengattungen stellen, die dem Kaiser als Geleit bis nach Saint-Tropez, dem Orte der Einschiffung, dienen sollen. Artikel 16. Es wird eine gepanzerte Korvette und die nötigen Transportschiffe gestellt werden, um Seine Majestät den Kaiser Napoleon sowie seine Familie an den Ort ihrer Bestimmung zu bringen. Die Korvette soll volles Eigentum Seiner Majestät bleiben. Artikel 17. Seine Majestät der Kaiser Napoleon

20. Die vaterländische Geschichte für Elementarschulen - S. 71

1882 - Kreuznach : Voigtländer
in Frankreich selber eindrangen. Blücher mit seinem Heere setzte in der Neujahrs nacht 1813 zu 1814 mit dem Schlage zwölf bei dem Städtchen Kaub über den Rhein. Noch gab es auf französischem Boden manchen hartnäckigen Kampf, aber der kühne Blücher drängte unermüdlich vorwärts, und am 31. März zogen die Verbündeten als Sieger in die Hauptstadt Paris ein. Nun war es aus mit Napoleons Herrlichkeit: er wurde des Thrones entsetzt und mußte sich nach der kleinen Insel Elba im Mittelmeere begeben, die ihm zum Eigentum angewiesen wurde; die Schmach, welche er unserem Vaterlande bereitet hatte, war getilgt. 35. Der letzte Kampf gegen Napoleon. (1815). 1. Napoleons Wiederkehr. — Nach dem Sturze Napoleons versammelten sich die verbündeten Fürsten in Wien, um die Verteilung der wieder eroberten Länder festzustellen. Da gab es manche schwierige Verhandlungen, ja es drohte sogar aus den Beratungen neuer Zwiespalt und Kampf hervorzugehen. Das erfuhr Napoleon auf der Insel Elba. Er erfuhr weiter, daß ein großer Teil des französischen Volkes noch immer seinem Kaiser anhange, der ihm so glänzenden Schlachtenruhm erworben hatte Da verließ er plötzlich sein Elba und landete an Frankreichs Küste. Jubelnd wurde er aufgenommen, und in kurzem hielt er triumphierend seinen Einzug in Paris. 2. Blücher bei Ligny. — Die Kunde von diesen Ereignissen stellte die Einigkeit unter den in Wien versammelten Fürsten rasch wieder her. Sie erklärten Napoleon in die Acht und rüsteten sich zu neuem Kampfe. Der greise Blücher mit seinen Preußen und der englische Feldherr Wellington mit einem aus Engländern, Holländern und Deutschen gemischten Heere drangen durch Belgien nach der französischen Grenze vor. Rasch rückte ihnen Napoleon entgegen und warf sich bei dem belgischen Dorfe Ligny auf die Preußen. Mit heldenmütiger Anstrengung wurde gestritten; endlich aber mußten die Preußen vor dem übermächtigen Feinde das Feld räumen. Blücher selbst wurde