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1. Karten und Skizzen aus der Geschichte des Mittelalters - S. uncounted

1896 - Düsseldorf : Bagel
Die Kreuzzüge. Nr. 10. Die Ursachen der Kreuzzüge. A. Einerseits die wachsende Bedrückung der Ijijger im gelobten Lande, wohin zu wallfahrten für besonders verdienstlich galt, andrerseits die zunehmende Kraft und der steigende Wagemut der christlichen Völker führte zu einer gewaltsamen Auseinandersetzung. B. 312 Das gelobte Land aufzusuchen wird seit Konstantin Brauch. 687 Omars Beschränkungen des christlichen Gottesdienstes steigern das Interesse für Jerusalem. 969 Die Bedrückungen (Besteuerung) durch die Fatimiden 1071 und die Ausplünderungen durch die Seldschucken erhöhen noch die Vorstellungen von der Verdienstlichkeit dieser Fahrten. (Als vollkommenste Kasteiung in Cluny empfohlen.) 1092 Der Zerfall des seldschuckischen Reiches kann die Christen zum Angriffe nur noch mehr ermuntern. Für diese kommen besonders in Betracht die Reiche Ikonium, Mosul, Ägypten. 782 Die christlichen Völker sind seit dem Siege bei Tours in wachsendem Mafse erfolgreich gegen den Islam. 1000 Große Bewegung in der ganzen Christenheit. 1041 Die Kirche verjüngt sich, namentlich von Cluny aus. Sie behütet den Landfrieden (treuga dei) und greift auch sonst in weltliche Aufgaben über. 1059 Neue Organisation der Kirche. Cardinaiskolleg, dazu später die anderen Reformen Gregors Vii. (Simonie, Investitur, Cölibat.) 1060/90 Cjm dieselbe Zeit, in der die gleichen Kämpfe in Spanien, beginnen, wird aus Sizilien der Islam durch Roger verdrängt. Die französierten Normannen sind an den folgenden Kämpfen besonders beteiligt. C. 1095 Die Päpste übernehmen die Leitung auch dieser Bewegungen. Urban Ii. entscheidet auf der Kirchenversammlung zu Clermont den Beginn der Kreuzzüge und setzt den Erzbischof Ademar von Puy als seinen ^Vertreter bei den Streitern Christi ein. Das Abzeichen der Kreuzfahrer ist ein rotes Kreuz auf der rechten Schulter. — Überraschend gering ist der Beistand der griechisch-katholischen Kaiser, die doch durch ihre Hilfsgesuche die Bewegung in Fluß brachten. Rouen Clermont 1095 O ftaim. v. 7* Belgrad rycomedien äa'1097 Tarent \.. Edessa koniurn Mosul tiochien •*'1098 1 tte 7 7 .. an dis dies Meey \ rusalem Clairvaux icomedien icäa myrn he9us Attalea Erster Kreuzzug 1096/99. Kreuzprediger: Peter von Amiens. Teilnehmer: Raimund von Toulouse, Robert von der Normandie, Robert von Flandern, Boemund von Tarent, Gottfried von Bouillon, Herzog von Nieder-lothrinjen, u. a. Hauptsächlich Franzosen. Auf getrennten Wegen ziehen 3—400 000 Kreuzfahrer nach Konstantinopel. Nicäa dem byzantin. Kaiser erobert. — Sieg bei Doryläum durch Gottfrieds Hinzukommen. — Balduin gründet die Grafschaft Edessa. — Boemund behält Antiochien, bei dessen Verteidigung er sich hervorgethan. — Grafschaft Tripolis. — Jerusalem erstürmt 1099. — Entsatzheer bei Askalon besiegt. Königreich Jerusalem gegründet: An dem Regiment des vielköpfigen Zwergstaates beteiligt: Prälaten, weltliche Fürsten und italienische Städte. Gesetzesund Landessprache: Französisch. Zweiter Kreuzzug 1147/49. A. Edessa, die Voi'burg der christlichen Reiche, von Zenki 1144 und endgültig von Nureddin 1146 genommen. B. Kreuzprediger: Bernhard von Clairvaux (Clara vallis bei Langres. Südlicher bei Dijon das berühmte Mutterkloster Citeaux, dem trotz seiner Strenge did Persönlichkeit Bernhards 67 Tochterklöster gewann.) Teilnehmer: Konrad Iii. von Deutschland, der am Weihnachtstage in Speier sich von Bernhard bestimmen liefs, und Ludwig Vii. von Frankreich, der den' Tod von 300 Unglücklichen in Vitry wieder gut machen wollte. Das Heer Konrads, von den Griechen irre geführt, geht in Phrygien grofsenteils zu Grunde. Der Rest zieht mit den später eintreffenden Franzosen nicht nach Edessa, sondern nach Damaskus und greift dieses vergebens an. C. Das mit sehr großen Mitteln planlos geleitete Unternehmen scheitert vollständig. Hunderttausende sind umgekommen. Vierter Kreuzzug 1202/4. A. Innocenz Iii. drängt auf die Ordnung und Sicherung des „Königreichs Jerusalem“. Kreuzprediger: Fulco von Neuilly. B. Unter Führung von Balduin von Flandern und Bonifazius von Monteferrato (n. v. Genua) versammeln sich meist französische Kreuzfahrer vor Venedig, um auf dem Seewege über Ägypten (auf dem Landwege waren früher zu viel Pilger verloren gegangen) Palästina zu erreichen. — Aus Geldnot den Venetianern Zara erobert; dann nach — Konstantinopel auf den Ruf Alexius Iv., nach dessen Ermordung Konstantinopel erstürmt und geplündert wird. C. Lateinisches Kaisertum mit Unterlehen (Königreich Thessalonich, Herzogtum Athen u. a.) Die Byzantiner erhalten sich 2 Kaiserreiche, Nicäa und Trapezunt. Die Venetianer nehmen Inseln und Küstenstreifen (auch teilweise Moreas Romaia), dazu Kostbarkeiten und erwerben den Handel über Tana (Asow), den nach dem Falle des lat. Kaisertums 1261 über Kaffa die Genueser, die Nebenbuhler der Venetianer, gewinnen. (Pelze von Sibirien, Gewebe und Gewürze aus Persien und Indien.) ^________________ Trifels Regensbur Antiochia amaskus B Dritter Kreuzzug 1189/92. A. Saladins Mutter ist auf einer Pilgerfahrt von den Christen ausgeplündert. Saladin siegt bei Hittin u. nimmt Jerusalem. Zum Kreuzzuge treibt Clemens Iii. Teilnehmer: Barbarossa, Philipp Ii. August von Frankreich und Richard Löwenherz von England. Aufbruch Barbarossas mit trefflichem Heere von Regensburg. — Glänzende Begrüfsung durch Bela von Ungarn. — Heerschau bei Belgrad.— Kämpfe! in Bulgarien.— Entbehrungen und Erfolge beiphilomelium und vor Ikonium. Barbarossa f im Saleph. Heer nach Akkon. — Richard Löwenherz vereinigt und entzweit sich unterwegs wiederholt mit Philipp Ii. August, erobert von den Byzantinern Cypern für Veit von Lusignan, nimmt mit den anderen Kreuzfahrern Akkon. — Krankheiten. C. Küstenstrich von Tvrus bis Joppe abgetreten. Waffenstillstand für 3 Jahre. Irrfahrten des Richard Löwenherz. Tana(Asow) Isaak Angelus Alex. Iv. Alexius Iii glonteferrat Genua v ara 1202 irzes Durazzo .--o'nicäa 1 räpezunt B Dürrenstein Genua Philippop Hnjomeliiua Sardes ■Fünfter Kreuzzug 1228/29." A. Der wunderliche Kinderkreuzzug 1212 (deutsche Knaben gelangen bis Genua, französische fallen in Marseille Seeräubern in die Hände) und der Zug des Andreas von Ungarn nach Syrien 1217 waren erfolglos geblieben. Von Gregor Ix. wegen des Versprechens (1220, 1225) gedrängt, unternimmt Friedrich Ii. 1227 von Brindisi die Fahrt. Krankheiten. — Beendigung schon in Otranto. — Bann. Der gebannte Kaiser 1228 nach dem gelobten Lande. Streit Al Kamels von Ägypten mit-’den anderen Sultanen. Friedrich erreicht trotz der Feindschaft der Kirche die Herstellung des Königreichs Jerusalems. Nur der 1. Kreuzzug hat ein gröfseres Resultat. Sechster Kreuzzug 1248/54. Jerusalem an die Chowaresmier verloren 1244. Niederlage bei Gaza 1244. — Ludwig Ix., von Krankheit genesen, nimmt das Kreuz und erobert Damiette. Er wird bei Mansurah gefangen und kämpft — losgekauft — vergeblich von Akkon aus; er bricht den Krieg ab, da seine für ihn regierende Mutter gestorben. Siebenter Kreuzzug 1270. Ludwig Ix. zieht, sein Gelübde zu erfüllen, vor Tunis und stirbt hier. Resultat des Zuges fehlt. — 1291 Akkon, letzte christliche Besitzung auf dem Festlande, von den Mameluken erstürmt. e* Me Antiochia g Damaskus Tiberias-See ittin 1j87 Aigliesmort.es Marseille amaskus plazareth Jerusalem ß- 9,/Bethlehem Gaza 1244 Jtfansurah Folgen der Kreuzzüge. Obschon das nächste Ziel, die Eroberung des heiligen Landes, nicht dauernd erreicht wurde, sind doch die Folgen der Kreuzzüge für alle Stände ganz bedeutend. 1. Papst und Geistlichkeit. Die Leitung der Bewegung, das Ausschreiben von Abgaben für dieselbe, die Verleihung von Vorrechten und die Übertragung von Pflichten, die Überwachung der Ausführung durch die Legaten, alles dies steigerte gewaltig die Macht des Papstes. Eine ganz besondere Stütze wurden in diesen Unternehmungen die Mönchsorden: Cisterzienser und Prämonstratenser, und noch mehr die Bettelorden: Franziskaner und Dominikaner. — Aber dieselben Kreuzzüge förderten auch die Kraft derjenigen Elemente, die die Macht der Kirche wieder schwächten: Gregor Vii. begründet die Höhe der päpstlichen Macht. Innocenz Iii., der glänzendste, vereinigt nahezu das ganze Abendland zu einem christlichen Staatenverein unter päpstlicher Führung. Bonifaz Viii., nicht minder gewaltig wie seine Vorgänger, beginnt bereits der erstarkenden Macht des Königtums und des Bürgerstandes zu erliegen. 2. Fürsten und Adel. Das Verschwinden ganzer Geschlechter führte zum Eingehen vieler Lehen. In England und Frankreich kam dies der Krone zu statten, in Deutschland den Besitzern der gröfseren Territorien, so dafs hier umgekehrt eine Schwächung des Königtums daraus erwuchs. — Kein Stand entfaltete sich schöner, als der Adel, der „ritterlich“ seine Kraft in den Dienst der Schutzbedürftigen, d. h. der Kirche und der Frauen stellte. Sein internationaler Verkehr führte zu festen Formen, zur Annahme von Geschlechtsnamen ünd Wappen (Kreuz, auch Symbole anderer Tugenden, wie die der Kraft und Schnelligkeit). Aus diesen Anregungen entstand der Gesang der Troubadours und der Minnesänger. Besonders charakteristisch für die Zeit die 3 Ritterorden, denen die 3 spanischen jiachgebildet wurden. Der Johanniterorden. 1048 begründet, 1118 Ritterorden (also jetzt Priester, Ritter und dienende Brüder), 1291 nach Cypern, 1310 nach Rhodus, 1522 nach Malta, 1798 aufgehoben. 1851 durch Friedrich Wilhelm Iv. neu begründet und seiner anfänglichen Aufgabe, der Krankenpflege, zurückgegeben. Der Templerorden. 1118 gestiftet, 1291 nach Cypern, 1312 von Clemens V. aufgelöst. Der deutsche Orden, 1191 vor Akkon ins Leben gerufen, 1291 nach Cypern, 1309 nach der Marienburg. Der Erwerb Preußens war bereits 1228 in Angriff genommen. Höhepunkt 1351/82. Verfall 1410, 1411, 1466. Aufgehoben 1525 bezw. 1809. 3. Städte- und Bürgerwesen. Den reichsten Gewinn hatte der Bürgerstand. Blüte von Amalfi und Pisa, von Genua und Venedig, von Mailand und Augsburg, Marseille und Paris, Regensburg und Köln. Der wachsende Geldbesitz gab die Mittel, in dem metallarmen und metallfrohen Mittelalter die Immunitäten (Befreiung von Steuer und Gericht) und andere Freiheiten zu erwerben. Neben den Geschlechtern der Grofsk auf leute kamen die Zünfte der Handwerker zur Geltung. Großhandel und Kunstgewerbe. Die Weberei des Orients, namentlich Seidenweberei, nach dem Abendland verpflanzt, dazu die Färberei (Safran, Türkischrot, Indigo). Indische Gewürze (Pfeffer) werden verbreitet, Zuckerrohr sogar in Sizilien angepflanzt. Wachsender Wohlstand, infolge davon wachsendes Selbstgefühl und Wohlleben. 4. Bauern. Die Entvölkerung Europas, denn nur wenige Kreuzfahrer kehrten zurück, machte die Lage der zurückbleibenden Bauern erträglicher; viele wurden damals freie Besitzer ihres Landes. * +

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1. Auszug aus Annegarns Weltgeschichte für Schulen - S. 127

1901 - Münster i. W. : Theissing
Die übrigen Kreuzzüge. 127 zogen im Jahre 1147 mit einem stattlichen Heere aus, kamen nach großen Verlusten auch bis Antiochia, mußten dann aber (1149) heimkehren, ohne Jerusalem auch nur gesehen zu haben. Unentschlossenheit und Mißgeschick vereitelten das ganze Unternehmen. Den dritten Kreuzzug (1189—1193)unternahmen Friedrich Barbarossa, der römische Kaiser, Richard Löwenherz, der König von England, und Philipp Ii. August, der König von Frankreich. Es war nämlich die Schreckenskunde nach Europa gedrungen, daß Jerusalem dem Sultan Sa lad in von Ägypten in die Hände gefallen sei. Die Kirchen der hl. Stadt wurden wieder in Moscheeen verwandelt, nachdem sie 88 Jahre den Christen gedient hatten, die Kreuze wurden unter Hohn im Kote der Straßen umhergeschleppt, alle Glocken zerschlagen. Der greise Kaiser Barbarossa starb unterwegs an der syrischen Grenze, der Herzog Friedrich von Schwaben, sein zweiter Sohn, trat an seine Stelle und führte die Kreuzfahrer bis Akkon, wo unterdessen die Engländer und Franzosen zur See schon angekommen waren. Man beschloß, diese Festung, welche von den Christen schon lange vergeblich belagert wurde, mit vereinten Kräften zu erobern. Allein hier brach der Groll zwischen den Engländern und Franzosen, der sich schon auf der See gezeigt hatte, in eine offene Fehde aus. Zwar gelang es schließlich. Akkon zu nehmen. Da aber Richards Anmaßungen von Tag zu Tag lästiger wurden, verließen die Deutschen und die meisten Franzosen das Kreuzheer und kehrten nach Hause zurück. Richard, der schließlich allein mit seinen Engländern da stand, mußte auf die Eroberung Jerusalems verzichten, schloß aber mit dem Sultan Saladin einen verhältnismäßig günstigen Vertrag, durch welchen er den Christen einen Strich Landes an der Küste und freie Wallfahrt nach Jerusalem auf drei Jahre vorbehielt. Der vierte Kreuzzug (1202—1204) kam durch die unablässigen Bemühungen des Papstes Innocenz Iii. zustande, welcher einige mächtige Fürsten Frankreichs und Italiens für die heilige Sache begeisterte. Dieses Mal kamen die Kreuzfahrer nur bis Konstantinopel, eroberten die Stadt mit Gewalt und behielten das Kaisertum für sich, das sie nach dem Lehnssysteme einrichteten; Balduin von Flandern wurde zum Kaiser erwählt. Dieses sog.

2. Geschichts-Tabellen - S. 21

1893 - Berlin : Gaertner
Mittelalter und Neuzeit/7 ' . / 0 j 21 j 1099 15. Juli. Eroberung Jerusalems durch Gottfried von Bouillon. Lehnskönigreich Jerusalem. (Boemund von Antiochia, Raimund von Tripolis, Balduin von Edessa.) 1147 _ H49 Der zweite Kreuzzug, nach dem Falle von Edessa gepredigt durch Bernhard von Clairvaux, unternommen von Konrad Iii. (zu Lande) und von Ludwig Vii. von Frankreich (zu Schiffe). Konrads Heer in Kleinasien fast aufgerieben. Die Ankömmlinge in Palästina unfreundlich aufgenommen. Die Belagerung von Damaskus wie der ganze Zug erfolglos. 1189—1192 Der dritte Kreuzzug, nach Saladins Sieg bei Tiberias und nach dem Falle Jerusalems. Die Deutschen unter Barbarossa (zu Lande), die Franzosen unter Philipp Ii. August und die Engländer unter Richard Löwenherz (zu Schiffe). Barbarossa erobert Ikonium, + im Saleph. Sein Sohn Friedrich stirbt vor dem belagerten Akkon. Eroberung Akkons; Richard beleidigt Leopold von Österreich. — Richards Gefangennahme bei Wien. 1202—12®! Der vierte Kreuzzug. Auf Betrieb Innocenz’ Iii. sammeln sich französische und italienische Kreuzfahrer in Venedig. Kampf mit den Seeräubern Dalmatiens. Eroberung Constantinopels (Isaak Angelus). 1204—1261 Das lateinische Kaisertum (Balduinv. Flandei(n). Die Hauptbeute (Morea, die Inseln und Küsten) fällt den Yenetianern zu; Entwickelung ihres Handels, . 1228—1229 Der fünfte Kreuzzüg. Friedrich Ii. schiebt den versprochenen Zug auf; Krankheit, Umkehr, Bannung durch Gregor Ix. Der gebannte Kaiser wird König von Jerusalem.

3. Geschichte des Mittelalters - S. 400

1854 - Weimar : Böhlau
400 resmier eroberten und plünderten 1244 Jerusalem, vernichteten bei Gaza die unter Saleh Jsmael vereinigte christliche und moham- medanische Macht und verhalfen dem ägyptischen Sultan zum Be- sitze von Damaskus. Die Ägypter eroberten 1247 auch Liberias und Askalon, und das christliche Reich gerieth in eine ganz hülf- lose Lage. Als die Nachricht von der Zerstörung von Jerusalem nach Eu- ropa kam, lag Ludwig Ix. von Frankreich an einem heftigen Fieber schwer darnieder. Er gelobte sogleich einen Kreuzzug, und nicht lange nachher genas er. Die vereinten Bemühungen des Pap- stes Innocenz Iv. und des Königs von Frankreich hatten den Er- folg, daß viele Franzosen das Kreuz nahmen. Nach langen Vor- bereitungen schiffte sich das Kreuzheer im August 1248 ein und landete glücklich in Cypern. Hier, wo die Franzosen überwinterten, ward beschlossen, den ersten Angriff gegen Aegypten zu rich- ten. Im Anfange des Juni 1249 landeten die Franzosen in der Nähe von D ami ette und bemächtigten sich dieser wichtigen Festung. Sie blieben hier unthätig bis zum Herbst, weil sie theils Verstär- kungen erwarteten, theils über die Zeit der Nilüberschwemmung in Ungewißheit waren. Endlich langte die erwartete Mannschaft an und es ward am 20. November nach Cairo aufgebrochen. Das Heer zählte 20,000 Ritter und 40,00 Fußgänger. Die Flotte folgte auf dem Nil. Die vielen Kanäle, die Feuchtigkeit des Bodens, der Mangel an leichter Reiterei und die Geschicklichkeit, mit welcher die Saracenen vom griechischen Feuer Gebrauch machten, hielten bald die Franzosen in ihrem weiteren Vordringen auf. Das französische Heer wurde zwischen die Kanäle und Nilarme gedrängt und endlich von Damiette abgeschnittten. Durch Mangel und ausbrechende Krankheiten geriethen die Franzosen in eine verzweifelte Lage. Sie versuchten sich durchzuschlagen, wurden aber von den Feinden einge- schlossen und theils zusammengehauen theils gefangen genommen. Das Loos der Gefangenen, unter welchen sich auch der König und dessen beide Brüder befanden, war schrecklich. Der Sultan Turan Schah, der Sohn und Nachfolger des kurz vorher gestorbenen Sa- leh Ejub, verstand sich endlich zur Freilassung derselben und zu einem Waffenstillstände, nach welchem Damiette ihm zurückgegeben, den Christen der Besitz ihrer Städte in Palästina gelassen und für die Gefangenen ein ungeheures Lösegeld gezahlt werden sollte (April 1250). Aufgebracht über diesen ohne ihre Zustimmung geschlossenen Vertrag, ermordeten die Mamlukken den Sultan und übertrugen einem ihrer Anführer, Jbek, die Leitung der Regierung. Jbek nahm später den Titel Sultan an und mit ihm trat in Aegypten an die Stelle der Ejubiden die Herrschaft der Mamlukken. Der mit Ludwig Ix. geschlossene Vertrag wurde jedoch, soweit er die Freilassung der Gefangenen betraf, zum Theil gehalten. Nach- dem Ludwig Ix. die Hälfte der Summe abgetragen hatte, fuhr er mit einem kleinen Theil seines Heeres nach Akkon. Von hier sandte er die zweite Hälfte des Lösegeldes nach Aegypten; erhielt aber von 12,000 Gefangenen nur 400; die Kranken waren ge- lodet, viele zu Sklaven gemacht und zur Abschwörung ihres Glau- bens gezwungen worden. Ludwig blieb noch fast vier Jahre in

4. Geschichte des Mittelalters - S. 111

1880 - Braunschweig : Bruhn
— 111 - 1099 Die Kreuzfahrer vor Jerusalem (noch 20,000 Fußgänger, 1500 Reiter). Verluste: a. Beschwerden und Entbehrungen des Zuges. b. Zersplitterung (Edessa, Antiochia). o. Verluste in den blutigen Kämpfen. 39tagige Belagerung.j) — Belagerungskunst sehr unvollkommen. — Besatzung c. 60,000 Mann. Auffinden von Baumstämmen in einer Höhle und Entdecken eines Waldes. Genuesische Schiffe bringen Brod, Wein, Arbeitsgeräte und Werkmeister (hohe hölzerne Türme). 15. Juli Erstürmung. — Blutbad. Gottfried von Bouillon zum König gewählt, nennt sich „Beschützer des heiligen Grabes." Sieg bei Askalon über die Aegypter. 1100 Gottfried f, Balduin „König von Jerusalem." Resultat: Gründung des christlichen Königreiches Jerusalem und der Vasallenstaten: Antiochia, Tripolis (Raimund) und Edessa. c. 1140 Größte Ausdehnung des Reiches von Edessa bis Askalon.2) Ii. Lreuzzug 1147—1149. Veranlassung: 1144 Emadeddin Zenki, der Statthalter von Mosul, und sein Sohn Nureddin erobern Edessa, die Vormauer des Reiches Jerusalem. Sie vereinigen die kleinen muhamedanischen Herrschaften am Euphrat unter ihrem Zepter. Kreuzprediger: Abt Bernhard von Elairvaur, welcher auf alle Angelegenheiten der Christenheit großen Einfluß übte. (S. §. 19. p. 57.) Anführer: Konrad Iii. von Deutschland und Ludwig Vii. von 3 • r «■ Frankreich. Ziel: Edessa. Verlauf: Die Heere werden einzeln aufgerieben. (Anteil der griechischen Führer?) Die Könige kommen nach Jerusalem. — Neues Heer gesammelt. Verunglückte Unternehmung gegen Damaskus. — Neid und Feindseligkeit der Jerusalemiten. (Balduin Iii. von Jerusalem gönnt den Besitz der Stadt nicht einem abendländischen Könige.) Rückkehr des Königs. Resultat: Fehlt. 1) S. a. a. O. p. 55. Vgl. auch Tasso „Das befreite Jerusalem." Hieran ist Belagerung einer Stadt in der damaligen Zeit zu knüpfen. m 2) S. Wand-Atlas Nr. 5. v. Sprnner a. a. O. Nr. Vii. oder Pütz a. a. O. ^ Zwischen Antiochia und Tripolis Reich der „Assassinen." Vgl. die poetisch ausgeschmückte «Schilderung bei G. Freytag „Ahnen" Iii.

5. Bd. 1 - S. 753

1883 - Leipzig : Engelmann
§. 415. Die Uebermacht der Kirche im Zeitalter der Kreuzzüge. 753 Horde streitbarer Chowaresmier in Sold, die seit dem Sturze ihres mächtigen Reichs durch die Mongolen (§. 413) in den Gegenden des Euphrat und Tigris umherstreiften. Diese fielen m Palästina ein, Mord und Verwüstung vor sich hertragend. Sie eroberten Jerusalem, tödteten die Einwohner, zerstörten das heilige Grab und trieben Hohn mit den Gebeinen der Könige, die sie aus den Grüften rissen. Bei Gaza fiel die Blüthe der geistlichen Ritterorden unter den Schwertern der Moslemen. Akkon und einige andere Küsten-städte blieben der einzige Besitz der Christen, indeß der Sultan von Aegypten nach der Eroberung von Askalon Palästina, Syrien und Damaskus seinem Reiche beifügte, und die Turkomanen das Fürstenthum Antiochien hart bedrängten. §. 415. So niederschlagend die Kunde von diesen Vorgängen im Abendlande wirkte, so dauerte es doch noch mehrere Jahre, ehe eine größere Kreuzfahrt zu Stande kam. Der Mißbrauch, welchen Innocenz Iv. mit den Kreuzbullen trieb, indem er die Streiter Christi gegen den Kaiser unter die Waffen rief, den Kampf wider das hohenstaufische Herrscherhaus an Verdienstlichkeit einer Fahrt nach Palästina gleich stellte, und die milden Gaben, die der fromme Glaube für die bedrängten Brüder im Morgenlande steuerte, zu selbstsüchtigen Zwecken verwendete, raubte den Kreuzzügen den heiligen Zauber, welcher bisher die christlichen Völker in den gefahrvollen Kampf gegen die Ungläubigen getrieben. Am längsten glühte das Feuer der religiösen Romantik und der Begeisterung für die Jerusalemfahrten in Frankreich. Hier nahm nach langen Vorbereitungen König Ludwig Ix., später zum Heiligen erhoben, mit vielen Edlen seines Volks das Kreuz und segelte auf einer schönen Flotte von Marseille aus über Cypern, wo das Kreuzheer den Winter verbrachte, gen Aegypten, um durch Eroberung dieses Landes jeden Entsatz von Jerusalem unmöglich zu machen und sich zugleich die Zufuhr zu sichern. Die feste Grenzstadt Damiette fiel durch die übereilte Flucht der Besatzung zum zweiten Male in die Hände der Franken, und in der ersten Moschee erschallte der Ambrosianische Lobgesang aus der dankerfüllten Brust der Pilger; aber wie früher (§. 404) gereichte auch jetzt die Beschaffenheit des Landes den Christen zum Unheil. Als sie zur Eroberung Kairo's nilauswärts zogen, wurde das Landheer bei der festen Lagersladt Mansurah zwischen die Kanäle und Flußarme eingeschlossen, während die Flotte durch das griechische Feuer zu Grunde ging. Nachdem des Königs Bruder, der kühne Robert von Artois, mit den tapfersten Rittern gefallen war, minderten Hunger, Pest und das Schwert der Feinde so sehr die Reihen der Streiter, daß zuletzt kein Widerstand mehr möglich war. Ludwig gerieth mit seinem ganzen Heer in Gefangenschaft und mußte für sich und einen Theil seiner Leute die Freiheit durch ein starkes Lösegeld und die Zurückgabe der eroberten Städte erkaufen. Aber die Mehrzahl des Pilgerheeres sah die Heimach nicht wieder; was dem Schwert und der Lagerseuche entronnen war, kam meistens durch die Grausamkeit der Mohammedaner um. Denn wenn auch der König selbst und einige der reicheren und angeseheneren Edelleute, wie der Graf von Joinville, der Geschichtschreiber dieser Begebenheit, schonend behandelt wurden, so fanden dagegen die übrigen Kämpfer ein hartes Geschick. Zehntausend Ritter und andere geringe Leute, welche zu Mansurah in einem Hofe, der von einer Erdmauer umgeben war, bewahrt wurden, führten die Saracenen nach einander einzeln Web«, Beschichte. I. 48 1244. 1248. 124». Nov. 1249. 1260.

6. Für die obere Stufe - S. 24

1892 - Berlin : Gaertner
24 Mittelalter und Neuzeit. Anlässe: Von jeher Wallfahrten nach Jerusalem, von den Arabern nicht gestört; seitdem die Seldschuckischen Türken Palästina erobert hatten, Klagen der Pilger über Mifs-handlungen (z. B. Peters von Amiens). Papst Urban Ii. und die Kirchenversammlung zu Clermont. 1096—1099 Der erste Kreuzzug.. Der Hauptzug über Constantinopel nach Kleinasien, Eroberung von Nicäa. — Zweimalige Belagerung von Antiochia in Syrien. 1099 15. Juli. Eroberung Jerusalems durch Gottfried von Bouillon. Lehnskönigreich Jerusalem. (Boemund von Antiochia, Raimund von Tripolis, Balduin von Edessa.) 1147—1149 Der zweite Kreuzzug. nach dem Falle von Edessa gepredigt durch Bernhard von Clairvaux, unternommen von Konrad Iii. (zu Lande) und von Ludwig Vii. von Frankreich (zu Schiffe). Konrads Heer in Kleinasien fast aufgerieben. Die Ankömmlinge in Palästina unfreundlich aufgenommen. Die Belagerung von Damaskus wie der ganze Zug erfolglos. 1189—1192 Der dritte Kreuzzug, nach Saladins Sieg bei Tiberias und nach dem Falle Jerusalems. Die Deutschen unter Barbarossa (zu Lande), die Franzosen unter Philipp Ii. August und die Engländer unter Richard Löwenherz (zu Schiffe). Barbarossa erobert Ikonium, f im Saleph. Sein Sohn Friedrich stirbt vor dem belagerten Akkon. Eroberung Akkons; Richard beleidigt Leopold von Österreich. — Richards Gefangennahme bei Wien. 1202—1204 Der vierte Kreuzzug. Auf Betrieb Innocenz’ Iii. sammeln sich französische und italienische Kreuzfahrer in Venedig. Kampf mit den Seeräubern Dal-

7. Aus dem Altertum, dem Mittelalter und der Reformationszeit bis zum Dreißigjährigen Kriege - S. 188

1903 - Leipzig : Dürr
188 Die Geschichte des Mittelalters 2. Tie Mißerfolge der Kreuzzüge. In keinem Verhältnis zu der Begeisterung, welche die Kreuzfahrer erfüllte, und zu den Opfern, die gebracht wurden, stehen die Erfolge der Kreuzzüge. Waserreicht wurde und warum so wenig erreicht wurde, ist die naheliegende Frage. Im ersten Kreuzzuge hatte Balduin mit einem eigenen Heere Edessa erobert und die meisten Küstenfestungen, Akkon, Berytus, Sidon. Nach fünfmonatlicher Belagerung siel durch das Hauptheer Jerusalem. Ein Königreich Jerusalem mit den Vasallenstaaten Edessa und Antiochien wurde gegründet. Der zweite Kreuzzug, der von Konrad Iii. und Ludwig Vii. von Frankreich gegen Emadeddin und Nureddin unternommen wurde, verlief resultatlos. Nur ein Rest des Kreuzheeres gelangte in das gelobte Land und belagerte vergeblich Damaskus. Nach zahlreichen Kämpfen im Königreiche Jerusalem wurde die heilige Stadt unter Guido von Lusignan von Sultan Saladin erobert (1187). Der dritte Kreuzzug, welchem durch den Tod Barbarossas im Saleph der geniale Führer genommen war, hatte schließlich wenigstens den Erfolg, daß die starke Festung Akkon wieder erobert wurde. Der vierte Kreuzzug führte nur zur Einrichtung des lateinischen Kaisertums in Konstantinopel. Im fünften Kreuzzuge gewann Friedrich Ii. durch einen vortrefflichen Vergleich Jerusalem wieder, das aber 1244 auf immer verloren ging. Der sechste und siebente Kreuzzug waren ohne Erfolg. Die letzte Besitzung der Christen Ptolemais (Akkon) erstürmten die Mamelucken 1291. Ein neuer Versuch, das heilige Land zu erobern, wurde nicht gemacht. Tie Gründe für die Erfolglosigkeit liegen in der Eigenart der Kreuzheere und in der eigenartigen Verwaltung der eroberten Gebiete. 1. Die Eigentümlichkeit der Kreuzheere in ihrer Zusammensetzung und Leitung mußte jeden dauernden Erfolg der Unternehmer ausschließen. Freilich war die Zahl der Streiter groß; aber niemals ist der Sieg im Kampfe von der Anzahl der Kämpfenden abhängig. Mut und Opferfreudigkeit, zum großen Teil auch wirkliche Begeisterung fehlte im Heere nicht; das sind Tugenden, die in der Schlacht einen glücklichen Ausgang bedingen, und ohne sie wird kein Sieg erfochten. Aber sie allein reichen für kriegerische Erfolge nicht ans. Die „Zusammensetzung der Kreuzheere war zu verschiedenartig, als daß ein einheitliches,

8. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 91

1912 - Breslau : Hirt
52. Der erste Kreuzzug. 91 Neffe Tankred hervor. Ihre grtenteils aus Lothringern, Franzosen und Normannen gebildeten Heere vereinigten sich erst vor Konstantinopel. Nachdem sie hier dem Kaiser fr die zu erobernden Lnder den Lehnseid geschworen hatten, wurden sie nach Kleinasien bergesetzt. Unter harten Entbehrungen und schweren Kmpfen erreichten sie Antiochia. Schon vorher hatte sich Balduin von dem Hauptheere getrennt und war der den Enphrat nach Edessa gezogen, wo er den ersten Kreuzfahrerstaat grndete. Antiochia fiel nach achtmonatiger Belagerung durch Verrat; aber erst der Sieg der das zum Entsatz heranrckende Heer des Emirs von Mosul entschied der den Besitz der Stadt. Bohemuud blieb hier als Fürst zurck. Am 15. Juli 1099 eroberte endlich das stark gelichtete Kreuzfahrerheer Jerusalem; Gottfried wurde zum Beschtzer des Hei-ligeu Grabes" gewhlt. Den Versuch des Sultans von gypten, Jeru-salem zurckzuerobern, wies er bei Askalon zurck. Nach seinem Tode wurde Balduin König von Jerusalem. Die Kreuzfahrerstaaten umfaten einen schmalen Saum an der Die Kste von Gaza bis zum Golf von Jskendernn. Der Jordan bildete die "taoten"' Ostgrenze; zeitweilig dehnte sich das Knigreich bis zum Golf von Akaba aus. Die Bewohner bestanden aus griechischen Christen und den lateinisch-christlichen Kreuzfahrern verfchiedner Nationalitt, ein schwer lenkbares Vlker-gemisch, dessen Mitglieder sich schlielich in der franzsischen Sprache ver-stndigten. Mohammedaner verschwanden niemals ganz; im Libanon erhielt sich die fanatische Sekte der Assassinen. In der Bevlkerung hatte zunchst das geistliche und das ritterliche Ele-ment das bergewicht. Da die eingewanderten Abendlnder aber durch die Wirkungen des ungewohnten Klimas und unaufhrliche Kmpfe rasch auf-gerieben wurden, brauchten sie bestndig Nachschub aus der Heimat. Es entwickelte sich darum von den Kstenstdten aus ein lebhafter Verkehr nach den italienischen und provenzalischen Hsen. Unter den Hafenpltzen blhte besonders Akkon, das alte Ptolemais, wieder auf. Den Handelsverkehr in diesen Kstenstdten beherrschten die italienischen Seestdte, die hier auch eigne Niederlassungen grndeten. Politisch zerfielen die eroberten Gebiete in das Knigreich Jeru-salem, das Frstentum Antiochia und die Grafschaften Tripolis und Edessa. Die Macht des Knigs der diese Fürsten war gering; zahl-reiche grere oder kleinere Vasallen Hattert ihren unbotmigen Trotz aus der Heimat mitgebracht. Ebenso unabhngig hielten sich die Kirchenfrsten von Jerusalem und Antiochia und die Niederlassungen der italienischen See-stdte. Eine Gesetzgebung, die Assises de Jerusalem, versuchte vergeblich eine Zentralisation. Damals bildeten sich die geistlichen Ritterorden aus. Das sichere Die Ritter-Geleit der Pilger, die von den Hfen aus wieder den heiligen Sttten orben' zustrmten, und die Pflege der Erkrankten stellten sich als dringend not-wendige Aufgaben heraus. Um beide zu lsen, wurden die Orden der Templer und der Johanniter gegrndet. Sie bestanden aus Rittern, die zu den drei Mnchsgelbden (Armut, Keuschheit, Gehorsam) das des

9. Leitfaden für den Unterricht in der Geschichte - S. 151

1873 - Heilbronn : Scheurlen
Erster Kreuzzug. 151 mund erhielt, wie man ihm versprochen hatte, das Fürstenthum Antiochia. Von da zogen sie der Meeresküste entlang und sahen endlich Jerusalem vor 6. ^um 1099. sich Aber die Stadt war wohl befestigt und hatte eine Besatzung von 40 000 Mann: die Kreuzfahrer dagegen hatten noch 2o,Ooo Fußgänger und 15oo Reiter und gar keine Belagerungswerkzeuge. Eme genuesische Flotte brachte nicht nur Lebensmittel, sondern auch Zimmerleute und Werkzeuge. Nach 39täaiqer Belagerung wurde Jerusalem durch zweitägigen Sturm unter dem 16. Juli 1099. Rufe: „Gott hilf! Gott will es!" erobert und ein furchtbares Blutbad angerichtet " In Omars Moschee wurden mehrere tausend Sarazenen erschlagen und die Juden in ihrer Synagoge verbrannt. Nach dieser Blutarbeit zogen alle Kreuzfahrer in die Kirche des heiligen Grabes und beteten. Als man nun zur Wahl eines Königs von Jerusalem schritt, wurde Gottfried von Bouillon als der Würdigste erkannt. Er nahm die Gewalt an, aber nicht den Titel, da er nicht da eine goldene Krone tragen wollte, wo der Heiland der Welt'unter einer Dornenkrone geblutet habe. Daher nannte er sich „Beschützer des heiligen Grabes". Im nächsten Monat rückte ein Heer von 140 000 Mann, das der Vezier des Kalifen von Ägypten befehligte, gegen Jerusalem an. Gottfried schlug ihn mit nur 20,000 Mann bei Asfalon. 11oo. Schon im folgenden Jahre starb er. Nun wurde sein Bruder, Baldurs Fürst von Edessa, gewählt, und dieser nannte sich König von Jerusalem. Doch hätte sich das Königreich nicht lange halten können, wenn es nicht durch die italienischen Freistaaten Pisa, Genua und Venedig, deren Handelsinteressen dabei betheüigt waren, sehr unterstützt worden wäre und beständig neuen Zuzug aus bat Abendlande erhalten hätte. Die Hafenstädte Cäsarsa, Akkon, Tripolis, Berytus und Sidon wurden erobert, und in seiner höchsten Blüte erstreckte sich das Reich von Tarsus in Cilicien östlich bis Edessa und südlich bis Gaza. Da aber das Reich, wie damals alle abendländischen Reiche, in viele Leheisstaaten zerfiel, die einzelnen Vasallen von dem Könige ziemlich unabhängig waren, und die Bevölkerung aus sehr verschiedenen Nationalitäten bestand, sc herrschte wenig Einheit, und umgeben von eroberungssüchtigen Nachbarn könn e sich das Reich nicht auf die Dauer halten. _ Um eite Zeit wurden auch die Ritterorden gestiftet, deren Mitglieder zu den dri Mönchsgelübden, Armut, Keuschheit und Gehorsam, noch ein viertes, Verthiidigung der Pilger und Krieg gegen die Ungläubigen, ablegen mußten. Der Johanniter- oder Hospitaliter-Orden war besonders für italienische Pilger bestimmt, ließ sich nach dem Verlust Palästinas auf der Insel Rhodus nieder tzls Rhodiser Ritter, und als auch Rhodus von den Türken genomnen wurde (1522), auf der Insel Malta als Malteser Ritter. Der von französischen Rittern gestiftete Tempelherren-Orden gelangte dure fromme Schenkungen zu großen Reichthümern, besonders in Frank-1118. reich, zog.'ich später dahin zurück und wurde durch den nach seinen Gütern lüsternen Kwig Philipp Iv., den Schönen, von Frankreich vernichtet (1312). Erst währetd des dritten Kreuzzugs wurde von Herzog Friedrich, dem Sohne des Kaisers Friedrich Barbarossa, der Deutschherren-Orden gestiftet, dessen 1190. Ansehen sic) besonders unter dem Hochmeister Hermann von Salza sehr hob, der dn Sitz des Ordens nach Venedig verlegte. Als der Herzog von Azasovien denselben bat, gegen Abtretung des Kulmerlandes ihm einen Theil seiner Ritte' zur Bekämpfung der heidnischen Preußen in den Weichselgegenden zu senen, zogen viele Ritter unter dem hiesür ernannten „Landmeister" Hermann Balk nach (der jetzigen preußischen Provinz) Preußen, bekämpften 1228.

10. 30 Karten zur deutschen Geschichte - S. 9

1898 - Düsseldorf : Bagel
touillon Rouen Hegensburg Clermont 1095 o Rftim t-. Genua) Marseillj Belgrad Nissa Icomedien .Tarent »ryläum X1097 [koniian Mosul iochien „•>1008 Die Kreuzzüge. 9 3. 4. Köln Mainz A. Die Kreuzzüge sind veranlaßt einerseits durch die wachsende Bedrückung der Pilger im Gelobten-Lande, wohin zu wallfahrten nach den Regeln von Cluny für besonders verdienstlich galt, andrerseits durch die zunehmende Kraft und den mit den Erfolgen steigenden Wagemut der christlichen Völker. B. 2. Kr. 1147/1149: Teilnehmer Konrad Iii. von Deutschland und Ludwig Vii. von Frankreich. — Ergebn. 0. 3. Kr. 1189/1182: Teiln. Barbarossa, Phil. Ii. Aug. v. Frankr. u. Rieh. Löwenherz v. England. — Erg. Küstenstrich Tyrus-Joppe, Besuch Jerusalems gestattet. 4. Kr. 1202/1204: Balduin von Flandern und Bonifazius von Monteferrato. — Lat. Kaisertum in Byzanz. (Kcmstantinopel.) 5. Kr. 1228/1229: Friedrich Ii. richtet das Königreich Jerusalem wieder auf. 6. Kr. 1248/1254: Ludwig Ix. von Frankreich über Ägypten nach Akkon. — Ergebn. 0. 7. Kr. 1270: Ludwig Ix. nach Tunis. — Ergebn. 0. Erster Kreuzzug 1096/99. Kreuzprediger: Peter von Amiens. Teilnehmer: Raimund von Toulouse, Robert von der Normandie, Robert von Flandern, Boemund von Tarent, Gottfried von Bouillon, Herzog von Niederlothringen, u. a. Hauptsächl. Franzosen. Auf getrennten Wegen ziehen 8—400000 Kreuzfahrer nach Konstantinopel. Nicäa dem byzantinischen Kaiser erobert. — Sieg bei Doryläum durch Gottfrieds Hinzukommen. — Balduin gründet die Grafschaft Edessa. — Boöinund behält Antiochien, bei dessen Verteidigung er sich hervorgethan. — Grafschaft Tripolis. — Jerusalem erstürmt 1099. — Entsatzheer bei Askalon besiegt. Königreich Jerusalem gegründet. An dem Regiment des vielköpfigen Zwergstaates beteiligt : Prälaten, weltliche Fürsten und italien. Städte. Gesetzes- und Landessprache: Französisch. Das ursprüngliche Ziel, das heil. Land, ging freilich (1291 völlig) wieder verloren. Trotzdem haben die Kreuzzüge f. alle Stände des Abendlandes, namentlich aber für die Ritter und die Städte die wohlthätigsten Folgen gehabt. Jene wurden jetzt die^ Träger der Bildung (höfisches Wesen, Troubadours, Minnesänger), auch traten sie in den Dienst der Kirche (Ritterorden). Die Städte aber blühten auf durch den Handel, so Amalfi und Pisa, Genua und Venedig, Mar* seille u. Regensburg u. v. a.

11. Auszug aus Annegarns Weltgeschichte für Schulen - S. 128

1901 - Münster i. W. : Theissing
128 Das Mittelalter. lateinische Kaisertum bestand vom Jahre 1204—1261; dann zog der Grieche Michael Paläologns siegreich als neuer Kaiser in Konstantinopel ein. Der fünfte Kreuzzug (1228), den der deutsche Kaiser Friedrich Ii. infolge eines dem Papste Innocenz Iii. gemachten Versprechens unternahm, endigte mit einem für die Christen überaus günstigen Vertrage, zu dem sich der Sultan Al Kamil von Ägypten bequemte. Jerusalem, Bethlehem, Nazareth und andere Plätze trat er ab, lieferte das Hl. Kreuz aus und schloß einen Waffenstillstand auf zehn Jahre. Den sechsten und siebenten Kreuzzug (1248 und 1270) unternahm der französische König Ludwig Ix., der Heilige. Im Jahre 1248 landete er in Ägypten, um den Herrscher Jerusalems in seinem Hauptlande anzugreifen. Nachdem er die Hafenstadt Damiette erobert hatte, rückte er auf Kairo los, erlitt aber durch Hunger und ansteckende Seuchen große Verluste, wurde zuletzt auch selbst krank und geriet in Gefangenschaft. Für seine Freilassung mußte er ein hohes Lösegeld zahlen und Damiette wieder herausgeben. Im Sommer des Jahres 1270 schiffte sich Ludwig zum zweiten Male ein und zwar zunächst nach Tunis, weil der dortige Bei versprochen hatte, Christ zu werden, wenn eine christliche Macht ihn gegen seine mohammedanischen Unterthanen sicher stelle. Dort starb der König als das Opfer einer Seuche, die auch den größten Teil seines Heeres in einigen Wochen vernichtete. Die Jolgen der Kreuzzüge. Seit dem Jahre 1270 ist kein Kreuzzug mehr zustande gekommen. Jerusalem war schon längst in den Händen der Mameluken, jener wohlgeschulten Krieger, die im Jahre 1254 das Sultanat von Ägypten an sich gerissen hatten. Auch der letzte Ort vom Königreich Jerusalem, nämlich Akkon, ging 1291 verloren. Wenn somit der eigentliche Zweck der Kreuzzüge nicht erreicht wurde, so waren sie doch in ihren Folgen von unermeßlicher Bedeutung für das ganze Abendland. Die Kreuzzüge gaben zunächst dem Handel und Gewerbe einen ungeahnten Aufschwung, eröffneten neue Handelsstraßen und

12. Zeit- und Lebensbilder aus der deutschen und preußischen Geschichte - S. 26

1911 - Dresden : Huhle
— 26 — b) Einnahme der Stadt. Jerusalem war mit hohen und starken Mauern umgeben und schon durch seine Lage sehr geschützt und dazu von einer zahlreichen Besatzung verteidigt. Den Kreuzfahrern aber fehlte es an Speise, Wasser und allen Belagerungswerkzeugen. Aus weiter Ferne mufjtt man das Holz herbeischaffen, woraus man Mauerbrecher und Belagerungstürme herstellte. Mit den Mauerbrechern stieß man Löcher in die Festungsmauern. Die Belagerungstürme standen auf Rädern und konnten bis dicht an die Mauern gefahren werden. Hierauf ließ man Brücken nieder und stieg so auf die Stadtmauern. Aber die Türken schleuderten schwere Steine, Spieße und Pfeile auf die Angreifer oder suchten mit griechischem Feuer deren hölzerne Belagerungswerkzeuge zu zerstören. Endlich eroberten die tapfern Christen die Stadt und metzelten etwa 20000 Juden und Mohammedaner nieder. Nach dem Blutbade zogen sie barfuß, im Büßerhemde und ohne Waffen in die Kirche des heiligen Grabes. Hierauf wählten sie Gottfried von Bouillon zum Könige von Jerusalem, doch nahm er den Königstitel nicht an, sondern nannte sich nur „Beschützer des heiligen Grabes", indem er sagte: „Ich will mich nicht in der Stadt mit einer goldenen Krone schmücken, wo der König der Könige (Jesus) eine Dornenkrone getragen hat." Schon im Jahre 1100 starb er an den Folgen der über-standenen großen Strapazen. 3. Der dritte Kreuzzug. Die Türken suchten das verlorne Land wiederzugewinnen: deshalb mußten immer und immer wieder christliche Streiter nach dem Heiligen Lande ziehen, um es vor den Ungläubigen zu schützen. Der ägyptische Sultan hatte Jerusalem wiedererobert. Um es ihm zu entreißen, rüsteten sich Kaiser Friedrich I. Barbarossa (Rotbart) und die Könige von Frankreich und England im Jahre 1189 zum dritten Kreuzzuge. Während die beiden Könige den Seeweg wählten, zog Friedrich Rotbart auf dem Landweg über Konstantinopel und kam nach manchem Kampfe und vielen Beschwerden an den kleinasiatischen Fluß Selef. In dessen kalten Fluten ertrank er. Tiefe Trauer erfüllte das Heer. In Deutschlandwollte niemand an seinen Tod glauben, und viele erzählten sich später, er schlafe im Kyffhäuser und werde einst wiederkommen, um das Reich neu auszurichten. Ein Teil des Heeres kehrte mit der Trauerbotschaft zurück, der andere zog nach Palästina, um Akkon, das schon von den Engländern und Franzosen belagert wurde, erobern zu helfen. Die Deutschen ernteten jedoch keinen Dank; Richard Löwenherz, der englische König, ließ ihr Banner herunterreißen und durch den Kot des Lagers schleifen. Nach dieser Beschimpfung zogen sie heim, auch die Franzosen folgten bald, darauf auch Richard Löwenherz, so daß der dritte Kreuzzug beinahe erfolglos blieb. 4. Ende und Folge der Kreuzzüge. Es wurden im ganzen sieben Kreuzzüge unternommen; sie waren alle umsonst; 1291 fiel auch Akkon den Türken wieder in die Hände. Sechs Millionen Abendländer hatten ihr Leben geopfert, aber der Papst hatte gezeigt, daß er der Herr der Christenheit war, er hatte ja die meisten Kreuzzüge veranlaßt oder befohlen. Die Kirche hatte durch sie viel Gewinn gehabt. Vor ihrem Aufbruch hatten viele reiche Kreuzfahrer ihr große Besitzungen vermacht, andere kauften sich durch Schenkungen von der Pflicht eines Kreuzzuges los, so daß manche Klöster und Kirchen ungeheure Reichtümer aufhäuften. Außerdem

13. Geschichte des Alterthums für Mittelschulen und zum Selbstunterricht - S. 175

1857 - Freiburg im Breisgau : Herder
Erneuerter Streit mit dem Papfte. 175 Navarra und der Herzog von Bretagne einen Kreuzzug unternahmen und den Frieden brachen, welchen Friedrich auf zehn Jahre abgeschlossen hatte, wurden die Christen bei Gaza völlig geschlagen und Daud, Fürst von Karak, eroberte Jerusalem , zerstörte dessen Festungswerke und ver- jagte die Christen, welche er nicht niederhauen ließ. Die drei Ritter- orden selbst, welche das heilige Grab beschützen sollten, haßten einander und die Tempelritter bekriegten sogar die Deutschherren, welche Fried- richen anhingen. Endlich verbanden sich alle Christen mit dem Sultan von Damaskus gegen den ägyptischen, der Syrien erobern wollte. Die- ser zog nun eine Horde chowaresmischer Türken an sich, welche aus ihrer bokharischen Heimath vor den Mongolen entwichen waren. Diese zer- störten in Jerusalem, was noch zu zerstören war, schändeten die heiligen Stätten und vertilgten in der Schlacht von Gaza, den 18. Okt. 1244, das christliche Heer. Von 312 Tempelrittern retteten sich 18, von 324 Johannitern 16, von 400 Deutschherren 4. Einzig die Festung Ptole- mais blieb den Christen vom Königreiche Jerusalem; vergebens for- derte 1245 das Koncil von Lyon die ganze Christenheit zu einem Kreuzzuge auf. Erneuerter Streit mit dem Papste. Denn zwischen den beiden Häuptern der Christenheit, dem Papste und dem Kaiser, war neuerdings ein Kampf auf Tod und Leben entbrannt. Der Papst durfte die Lombarden nicht fallen lassen, und Friedrich nahm seine Vermittlung nicht an; ebenso wenig hielt er die Verträge, welche er mit Papst Innocenz Iii. in Betreff der sicilischen Kirche geschlossen hatte, und übte die Vorrechte, welche einst den Normannenfürsten unter anderen Umständen eingeräumt worden. Am Palmsonntag 1239 sprach Gregor Ix. über den Kaiser den Bann aus, weil derselbe die sicilische Kirche ver- folge, die beschwornen Verträge nicht halte und überhaupt nicht wie ein christlicher Fürst lebe. Friedrich erwiderte in offenen Briefen durch hef- tige Schmähungen, wiederholte seine Behauptung, daß der Papst ein Feind der Fürsten sei, aber die Antworten des Papstes schnitten viel tiefer ein. Friedrich sei dem Glauben entfremdet, war die allgemeine und wohlbegründete Ueberzeugung; man erzählte sich Aeußerungen von ihm, die einen unchristlichen Sinn verriethen, und sein mohammedanisches Hosieben, seine offene Freundschaft mit den Saracenen schienen mehr als hinreichend die Anschuldigungen des Papstes zu rechtfertigen; auch be- kannte der Kaiser laut, wenn alle Fürsten dächten wie er, so würde er sie von der Plage des Papstthums bald befreit haben. So mußte der Kampf ein unversöhnlicher werden, und weil die Christenheit für den Papst war, mußten die Hohenstaufen untergehen. Friedrich appellierte von dem Papste an ein Koncil; aber als der

14. Die Geschichte in tabellarischer Übersicht - S. 106

1887 - Hannover : Helwing
106 1189-1192 Der Iii. Kreuzzug. Veranlassung: Der König Guido von Jerusalem wird von Sultan Saladin 1187 bei Hittin (unweit Liberias) besiegt und gefangen genommen. Saladin erobert Akkon und Jerusalem. Ende des Königreichs Jerusalem. Teilnehmer: Kaiser Friedrich I. Barbarossa und die Könige Philipp Ii. Angnst von Frankreich und Richard Löwenherz von England. Kaiser Friedrich unternimmt den Zug von Regensburg aus, zieht durch Ungarn, erzwingt den Durchzug durch das griechische Kaiserreich und überwintert in Adrianopel. 1190 setzt er nach Asien über, erobert Jkoninm und findet bald darauf seinen Tod im Fluß Seleph (Kalykadnns) in Cilicien. Sein Sohn, Herzog Friedrich von Schwaben, führt das zusammengeschmolzene Heer bis Akkon und stirbt bei Belagerung dieser Stadt. Die Könige von Frankreich und England, welche inzwischen zur See angekommen sind, erobern Akkon 1191. Philipp kehrt nach Frankreich zurück, weil er sich mit Richard über die Teilung des Eroberten entzweit; auch die Deutschen unter Leopold von Österreich (Beschimpfung des österreichischen Banners dnrch Richard) kehren heim. 1192 Richard schließt mit Saladin einen Waffenstillstand: Die Küste von Joppe bis Akkon verbleibt den Christen; der freie Besuch der heiligen Örter wird gestartet. Auf der Rückkehr gerät Richard in die Gefangenschaft Leopolds von Österreich, der ihn an Kaiser Heinrich Vi. ausliefert. Dieser hält hält thu wegen Teilnahme an den welfischen Umtrieben 13 Monate in Trifels und in Worms gefangen und giebt ihn erst gegen hohes Lösegeld und Lehnseid frei. 1202—1204 Der Iv. Kreuzzug. Lateinisches Kaisertum 1204—1261. Der Papst Innocenz Iii. hat zu einein neuen Kreuzzuge aufgefordert. (Kreuzpredigt Fulcos von Neuilly.) Französische und deutsche Kreuzfahrer sammeln sich vor Venedig, welches die Überfahrt übernommen hat. Der 94jährige Doge Heinrich Dändolo bewegt die Kreuzfahrer, zunächst Zara für Venedig zu erobern und sodann dem entthronten Griechenkaiser Isaak Angelos Hülfe zu leisten. Die Kreuzfahrer erobern Konstantinopel und setzen den Kaiser, dessen Sohn Alexius große Geldsummen und die Wiedervereinigung der griechisch- und römisch-katholischen Kirche versprochen hatte, wieder ein. Weil aber die Versprechungen nicht gehalten werden können, wird 1204 Konstantinopel erstürmt und geplündert. Balduin von Flandern errichtet das lateinische Kaiserreich.

15. Von Heinrich IV. bis Rudolf von Habsburg - S. 175

1893 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 175 — Dienstmann des Königs eine reiche ägyptische Karawane, bei der sich auch eine Schwester des Sultans Saladin befand, und plünderte sie völlig aus. Und als Saladin Schadenersatz und Bestrafung des Übelthäters forderte, weigerte sich der König von Jerusalem. Nun schwur Saladin, sich selber Rache zu schaffen, und bald war Jerusalem und Akkon erobert und tausende von Christen büßten mit ihrem Blute den Frevel. Zweiter Abschnitt: Der vierte Kreuzzug. Ii a. Ursache? Weitere Eroberungen Saladins nach Richards Heimkehr; Kreuzpredigt des gewaltigen Papstes Innocenz Iii, der sich noch mehr, wie einst Gregor Vii., als Oberherrn aller Könige und Fürsten suhlte. Sein Gebot lautete: Sämtliche Könige und Herren sind vor allem schuldig, ihren obersten Lehnsherrn Christus, dem die Feinde sein Land entrissen haben, zu Hilfe zu eilen. Wer das Kreuz nimmt, erhält Vergebung der Sünden; wer einen Kreuzfahrer hindert, wird mit dem Bann bestraft. Die Kreuzprediger sollen jedermann zum Kreuzgelübde zulassen, ohne zu prüfen, ob er tauglich ist, ja sogar reuige Verbrecher. Täglich soll in allen Kirchen gebetet und monatlich soll eine feierliche Prozession veranstaltet werden, damit Gott den Seinen Sieg über die Ungläubigen verleihe. Vier Jahre lang dürfen die Christen keinen Krieg unter einander führen, drei Jahre lang kein Turnier halten. Jeder Geistliche muß drei Jahre lang den 20. Teil seines Einkommens, der Papst und die Kardinäle werden den 10. Teil ihres Einkommens für den Kreuzzug opfern, und jeder Christ soll nach Vermögen in die in jeder Kirche aufgestellten Opferstöcke Geld spenden. Teilnehmer? Zuerst bereit war ein französisches Heer von etwa 40 000 Kriegern, das die Venetianer für 4 Millionen Mark auf einer Flotte überfahren und ein Jahr lang verpflegen sollten. Ausgang? Der ehrgeizige Doge von Venedig bewog die Kreuzfahrer, im Bunde mit der venetianischen Kriegsflotte (72 große Kriegsschiffe) zunächst gegen Konstantinopel zu ziehen. Und wirklich gelang es der Tapferkeit der Franzofen und Venetianer nach furchtbarem Kampfe, die Mauern der alten Kaiserstadt zu erstürmen. Schrecklich wüteten die grimmigen Eroberer trotz des Verbotes der Fürsten mit Mord und Mißhandlung unter den unglücklichen Einwohnern und erbeuteten unermeßliche Schätze. Zum Herrscher des eroberten Kaiserreiches, das nun das „lateinische" hieß, wurde ein französischer Graf erwählt, während ein venetianischer Bischof in der Sophienkirche zum römisch-katholischen Patriarchen von Konstantinopel ernannt wurde. Auch die Länder und Städte verteilten die Sieger unter sich. Der letzte griechische Kaiser war dem Blutbad entronnen und nach Nicäa hinüber geflohen, wo er sich und sein kleines Reich mühsam gegen die Türken und die Lateiner behauptete. Erläuterung der angegebenen Thatsachen. Hervorhebung der Hauptpunkte: Gewalt des Papstes Innocenz; Kriegsmacht und Reichtum

16. Für die unteren Klassen - S. 15

1887 - Berlin : Gaertner
Mittelalter und Neuzeit. 15 die Engländer unter Richard Löwenherz zu Schiffe. Barbarossa erobert Ikonium, f im Saleph. Sein Sohn Friedrich stirbt vor dem belagerten Akkon. Eroberung Akkons; Richard beleidigt Leopold von Österreich. Richards Gefangennahme bei Wien. 1202—1204 Der vierte Kreuzzug. Auf Betrieb Innocenz’ Iii. sammeln sich französische und italienische Kreuzfahrer in Venedig. Kampf mit den Seeräubern Dalmatiens. Eroberung Constantinopels (Isaak Angelus). 1204—1261 Das lateinische Kaisertum (Balduin von Flandern). Die Hauptbeute (Morea, die Inseln und Küsten) fiel den Yenetianern zu; Entwickelung ihres Handels. 1228—1229 Der fünfte Kreuzzug. Friedrich Ii. schiebt den versprochenen Zug auf; Krankheit, Umkehr, Bannung durch Gregor Ix. Der gebannte Kaiser wird König von Jerusalem. Der erste bedeutende Erfolg nach dem ersten Kreuzzug. 1248 Der sechste Kreuzzug, von dem französischen König Ludwig Ix. dem Heiligen unternommen. 1270 Der siebente Kreuzzug. Ludwig Ix. f Yoi Tunis. 1291 Akkon geht verloren. Im Morgenlande keine dauernden Erfolge. Vierte Periode des Mittelalters um 1256—1400. (Sinken des Papsttums während der Ohnmacht des Kaisertums.) 1256—1273 Das Interregnum. — Richard von Cornwallis und Alfons von Castilien. 1273—1291 Rudolf von Habsburg. — Raubritter. 1278 Schlacht auf dem Marchfelde. (Ottokar von Böhmen f-)

17. Von 30 v. Chr. bis 1648 n. Chr. - S. 101

1911 - Leipzig : Quelle & Meyer
Der Osten in der Zeit der Kreuzzüge Ioi fort König Ludwig Vii. von Frankreich, dann auch König Konrad Iii., den Staufer. Wieder brachen ungezählte Scharen, diesmal auch die Deutschen, nach Osten auf. Aber bei der lauen Unterstützung durch den tüchtigen oströmischen Kaiser Manuel ging der größte Teil der Heere schon in Kleinasien unter. Mit dem Reste gelangten die Könige voneinander getrennt nach Palästina, verloren aber ihre Krieger nutzlos vor Damaskus und Askalon, zum Teil infolge der Treulosigkeit der Pullanen. § 95. Der dritte Kreuzzug 1189—1192. Noch einmal gelang Amaß es nach dem Mißerfolge Konrads dem Kaiser Manuel, dem griechischen Reich eine gewaltige Stellung zu verschaffen. Doch nahm das mit seinem Tod ein Ende. Das Reich von Jerusalem hielt sich nur infolge des Gegensatzes zwischen dem Reiche Nureddins, der von Damaskus aus herrschte und den abassidischen Sultan anerkannte, und dem der Fatimiden. Aber der Heerführer Nureddins, Saladin, eroberte Ägypten und wurde nach dem Tode des letzten Fatimiden und Nureddins Sultan in Ägypten und Syrien - Mesopotamien. Saladin, im Glücke von lässiger Großmut, ausdauernd im Mißgeschick, tapfer und verschlagen, freigebig und ein frommer Moslem, drang nun gegen^das schwache Reich von Jerusalem vor. Durch die Schlacht von m1 (nahe bei Tiberias) eroberte er es (1187). Nur ein schmaler Küstenstrich blieb den Christen. Auf die Kunde davon nahmen Kaiser Friedrich I., und bald verlauf auch die bisher verfeindeten Könige Richard (Löwenherz) von England und Philipp Ii. (Augustus) von Frankreich das Kreuz. Friedrich rüstete sorgfältig ein mäßiges, aber wirklich streitbares Heer, mit dem er auf dem üblichen Wege gen Osten zog, fand dann aber, trotz vorher erhaltener freundschaftlicher Versprechungen, sowohl seitens der Oströmer als der Seldschuken heftigen Widerstand. Eben durch einen Sieg bei Ikonium Herr der Lage geworden, kam er in dem Flusse Saleph ums Leben (10. Juni iiqq). Damit verlor das Kreuzheer -f. fo.6. seinen inneren Halt. Wohl gelangten noch viele Deutsche bis vor Akkon, geführt von dem ältesten Sohne des Kaisers, Herzog Friedrich von Schwaben. Aber dieser starb während der Belagerung, und erst das Eintreffen der Könige Philipp und Richard ermöglichte die Einnahme der Stadt (1191). Bald nachher gaben die Deutschen und Philipp August infolge erneuter Mißhelligkeiten mit Richard Löwenherz den Kampf auf. Dieser setzte ihn zwar noch einige Zeit fort, zog aber schließlich ab, ohne Jerusalem gewonnen zu haben. § 96. Der vierte (lateinische) Kreuzzug. Nach Saladins Tod (1193) brachen Kämpfe über seine Nachfolge aus, die die Macht des Islam schwächten. Das erweckte in Kaiser Heinrich Vi. und dann in Papst Innocenz Iii. die Hoffnung, Jerusalem zu befreien. Aufs neue ließ er zum Kreuzzug auffordern. Die Kreuzpredigt

18. Geschichte des Mittelalters - S. 112

1880 - Braunschweig : Bruhn
— 112 — Iii. Lreuwg 1189-1192. Veranlassung: Saladin, Sultan von Aegypten — vortrefflicher Mensch, edelmütig, tolerant *) — dehnt sein Reich bis zum Tigris aus. Die Christen brechen den Waffenstillstand durch Ueberfallen der Mutter Saladin's. 1187 Niederlage der christlichen Ritter bei Liberias (Hittin). — Veit (Guido) von Lustgnan, König von Jerusalem, gefangen. Folge: a. Eroberung von Jerusalem. (Kein Blutbad.) b. Nur Tyros, Tripolis, Antiochia bleiben christlich. Kreuzprediger: Papst Clemens Iii. Anführer: Friedrich I. Barbarossa. — Philipp Ii. Augustus von Frankreich. — Richard Löwenherz von England. (Nur gutbewaffnete Kämpfer sollen mitgenommen werden. — Bedeutender Fortschritt.) Verlauf: Friedrich I. dringt nach der Eroberung von Jconium glücklich bis Kl. Armenien (Kilikien) vor. 1190 Er ertrinkt im Flusse Salef. Sein Sohn Friedrich von Schwaben führt geringe Reste des Heeres nach Akkon (Ptolemaüs, Acre). Er stirbt bald an der herrschenden Seuche. Herzog Leopold von Oestreich bringt deutschen Ersatz. 1191 Eroberung von Akkon durch die zur See inzwischen angelangten Franzosen und Engländer, durch die Deutschen die Ritterorden. Der deutsche Ritterorden gegründet. Streitigkeiten unter den Nationen. Richard beleidigt die Franzosen und Deutschen (beschimpft die Fahne Leopold's). Philipp Augustus und Leopold kehren in die Heimat zurück. Richard besiegt Saladin in zwei Schlachten und dringt bis Askalon vor. 1192 Er wird durch einen Aufstand seines Bruders Johann zur Rückkehr gezwungen. (Weiteres Schicksal s. §. 29. p. 99.) Resultat: 1. Eroberung von Akkon. 2. Vertrag zwischen Richard und Saladin: a. Ungestörter Besuch der heiligen Stätten den Christen zugesichert. b. Küste von Joppe bis Tyros an die Christen abgetreten. c. Askalon geschleift. 1) Vgl. Lessing „Nathan der Weise." ■

19. Mittlere Geschichte - S. 18

1871 - Berlin : Weber
— 18 — 1096—1099. Erster Kreuzzug. Die schon im Frühling von Peter von Amiens und Walter Sansavoir fortgeführten, zügellosen Schaaren werden in Ungarn, Bulgarien und Kleinasien aufgerieben. Das eigentliche Kreuzheer (300,000 Mann unter Gottfried von Bouillon [Hz. von Niederlothringen], Robert [Hz. von der Normandie], Robert [von Flandern], Raimund dem Reichen [Grafen v. Toulouse], Hugo [von Vermandois], Boemund [von Tarent] und dem edlen Tankred), zieht über Coustantinopel, wo die Fürsten (außer Raimund) dem Kaiser Alexius Comnenns den Lehnseid leisten, nach Kleinasien, wo es (1097) Nikäa und (1098) Antiochia erobert; (Boemund wird Fürst von Edessa.) Nach ungeheuren Mühseligkeiten langen die Kreuzfahrer (nur noch 20,000 Mann stark) vor Jerusalem an. Sie erstürmen dasselbe am 15. Juli 1099 und richten unter den Ungläubigen ein furchtbares Blutbad an. Gottfried wird „Beschützer des heiligen Grabes", stirbt aber schon 1100. Sein Bruder Balduin I. nennt sich König von Jerusalem. 1147—1149. Zweiter Kreuzzug, rr t veranlaßt durch die 1144 erfolgte Eroberung von Edessa durch den Sultan von Mosul. Der heilige Bernhard, Abt von Clairvaux, bewegt Ludwig Vii.'von Frankreich und Konrad Iii. von Deutschland zu diesem Kreuzzuge. Ihre Heere, die durch Ungarn nach Kleinasien ziehen, werden hier durch Mangel und Kämpfe mit dem Sultan von Jkonium fast aufgerieben. Konrad geht krank nach Konstantinopel zurück, Ludwig läßt mit dem französischen Adel die Trümmer des Heeres im Stich , um zu Schiffe nach Antiochia und Jerusalem zu gehen, wohin 1148 auch Konrad kommt. 1149 kehren beide, nach einem vergeblichen Angriff auf Damaskus, zurück. 1189—1192. Dritter Kreuzzug, um Jerusalem zu befreien, welches Sultan Sa ladin (Gründer des Hauses der Ejubiden in Aegypten (1173—1250), in Folge einer vom Kg. Veit von Lusignan erlittenen Beleidigung 1187 erobert hatte. Kaiser Friedrich I. Barbarossa zieht im Fruhlmg 1189 mit 120,000 Mann durch Ungarn und das griech. Kaiserreich, (wo er den Winter in Adrianopel zubringt), erobert 1190 ^ko-nium, zieht nach Cilicien, wo er im Selef (Kalykadnus) ertrinkt. Sein zweiter Sohn Friedrich von Schwaben führt emen Theil des Heeres über Antiochia weiter und stirbt vor Äkkon (Ptolemais). Richard Löwenherz von England und Philipp Ii. August von Frankreich fahren 1190 von Marseille und Genua aus nach Palästina und erobern mit Leopold von Oestererch (im Juli 1191) Akkon, welches Guido von Lusignan fast zwer Jahre lang belagert hatte. Hz. Leopold geht daraus, von Rr-

20. Die wichtigsten Ereignisse der Weltgeschichte - S. 45

1874 - Erlangen : Deichert
Zweite Periode, 843—1273. I. Deutschland u. Italien. 45 8. Mrs zum Ende der Kreuzzüge. S- 25. a. Die Kreuzzüge, 1096 — 12 70. 1096-127«. drfter Kreuzzug (1096—1099). Bedrückung der 1096-1099 Christen in Jerusalem durch die selbsuckischen Türken (1076 —1096): Kreuzpredigt zu Piacenza und Clermont durch Peter von Amiens und P. Urban Ii. (1095). Gottfrieb von Bouillon, seine Brüber Balduin und Eustach. Robert von der Normanbie, Robert von Flandern, Boemund von Tarent, dessen Neffe Tancred u. A. führen das 500,000 Mann starke Kreuzheer über Coustantinopel nach Kleinasien, siegen über die Saracenen (Morgenländer) bei Doryläum, erobern Edessa und Antiochia; 20,000mann erstürmen gegen die Fati- midenjerusalem(W99), wo Gottfried (-j-1100)Beschützer des H. Grabes und nach ihm Balduin König wird. — Gründung der geistlichen Ritterorden: Johanniter (1130), später (1310) nach Rhodus und (1530)nach Malta; Templer (lll9), 1291 nach Cypern, aufgehoben durch Philipp Iv. von Frankreich (1312). ^todter Kreuzzug (1147 —1149). Die uneinigen 1147-1149. Christen verlieren Edessa. Kreuzpredigt des Bernhard von Clairvaux. Ein Kreuzheer unter Ludwig Vii. von Frankreich und Kaiser Konrad In. belagert vergeblich Damaskus. Dritter Kreuzzug (1189-1192), (nach der Er-1189-1192. oberung Jerusalems durch Sultan Säladin von Aegypten, 1187), unternommen von Kaiser Friedrich Barbarossa, Philipp Ii. August von Frankreich und Richard Löwenherz von England. Friedrich f in Etlicten im Flusse Selef (1190). Der Deutschherrenorden gegründet (§. 28, e). Akko wird er-