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1. Tabellen zur allgemeinen Geschichte zum Gebrauch für höhere Lehranstalten und zum Selbstudium - S. 74

1871 - Berlin : Habel
74 622-632 632-634 634-644 644-656 656-661 661-749 661-680 711 732 737 749 756 800 687 Mohammed erobert ganz Arabien und einen Theil Syriens nicht blos seiner Lehre, sondern auch seiner Herrschaft. Seine Nachfolger-die Chctlifen. Abu Bekr Schwiegervater des Propheten. Abfassung des Koran. Omar, er erobert Palästina, Syrien, Aegypten und stürzt das neupersische Reich der Sassaniden. Othman, er erobert Rhodus und fällt durch Mord. Ali, Schwiegersohn Mohammeds durch dessen Tochter Fatima, gegen ihn tritt in Syrien Moawija aus dem Hause der Omaijaden als Chalif auf; Ali fällt durch Mord. Die oniaijadischen Chalifen. Moawija I, er verlegt die Residenz vou Medina nach Damascns, das Chalifat wird erblich. Die Feldherren Musa und Tarif des Chalifen Walid I setzen über die Meerenge von Gibralter (Ghebel al Tarif), Sieg über den Westgothen Roderich bei Teres de la Frontera und Ende des Westgothenreiches. Spanien außer Asturien ein Theil des Chalifates. Der spanische Statthalter Ab d-ur-rh a man bricht ingallien ein, wird aber von dem Hausmeyer Karl Martell bei Tours und Poitiers vollständig geschlagen. Abermalige Niederlage der Mauren unter Omar am Flüßchen Berre bei Narbonne. Ab ul-Ab das, ein Abkömmling des Abbas, Oheims des Propheten, macht sich zum Chalifen. Er und seine Nachkommen die Abbasiben (Residenz Bagdad). In Spanien gründet Abd-ur-rhaman I, ein Omaijade, ein eigenes Chalifat (Residenz Cordov a). Harnn al Raschid in Bagdad; seine Residenz wird Sitz der Wissenschaften (Übersetzungen griechischer Schriften), seine Gesandtschaft an Karl d. Gr. Pippin von Heristal, Enkel Pippins von Landen, Majordomus von Anstrasien, besiegt die Neustrier und ihren Majordomus Bertra bei Testri, macht sich zum Majordom beider Reichshälsten und nennt sich Herzog und Fürst der Franken. v

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1. Lehrbuch der Geschichte des deutschen Volkes für die oberen Klassen katholischer höherer Mädchenschulen - S. 14

1903 - Paderborn : Schöningh
— 14 — Söhne Karlmann und Pippin, welche die fränkische Herrschaft durch glückliche Kriege befestigten. Als Karlmann sich bald in ein Kloster zurückzog, ließ sich Pippin mit Zustimmung des Papstes zum Könige wählen und verwies den letzten merowingischen Schattenkönig in ein Kloster (751). Bald darauf zog er nach Italien, um dem von den Langobarden bedrängten Papste freizustehen. Er eroberte einen Teil des Langobardenreiches und te ihn dem Papste. Dadurch legte er den Grund zam Kirchenstaat 1. Mohammed. Im Anfange des siebten Jahrhunderts Mohammed, ein arabischer Kaufmann, in Mekka als gottgesandter Prophet auf. Von seinen Landsleuten vertrieben, floh er 622 nach Medina (Hedschra). Hier fand er bald zahlreiche Anhänger, und in wenigen Jahren war ganz Arabien seiner Religion und seiner Herrschaft unterworfen. 2. Seine Lehre. Die Religion Mohammeds, der Islam (d. h. gläubige Hingebung), ist ein Gemisch christlicher, jüdischer und heidnischer Lehren. Ihre Bekenner heißen Moslemin oder Muselmänner; ihr heiliges Buch ist der Koran. Die wichtigsten Lehren und Gesetze sind: „Es ist nur ein Gott, und Mohammed ist sein Pxophet." Beten, Fasten und Almosengeben muß jeder Gläubige üben, Weingenuß ist untersagt, Vielweiberei aber gestattet. Das Schicksal eines jeden ist unabänderlich vorherbestimmt, und wer im Kampfe gegen die „Ungläubigen" (Christen und Heiden) fällt, wird der Freuden des Paradieses teilhaftig. Aus diesem Grunde gingen die Moslemin todesmutig in den Kampf. 3. Ausbreitung des Islam. Die Nachfolger des Propheten hießen Khalifen. Sie unterwarfen mit ihren fanatischen Scharen rasch nacheinander Syrien, Palästina, Ägypten und Persien. Die glänzende Hauptstadt war Damaskus, später Bagdad. Im I. 711 vernichtete der arabische Feldherr Tarik durch den Sieg bei Jerez de la Frontera das Westgotenreich in Spanien. Erst Karl Martell setzte dem wefferm "Vordringen der Mohammedaner ein Ziel durch den glänzenden Sieg bei Tours J32. In Spanien herrschten die Araber oder Mauren, wie sie dort hießen, lange Jahrhunderte. Cordova und Grans da waren ihre wichtigsten und herrlichsten Städte. Ihr großartigstes Bauwerk ist die märchenhaft schöne Alhambra, die Königsburg zu Granada. (Vergl. Bildertafel Iii.) Aber auch in Spanien erkämpften sich die Christen von den nördlichen Gebirgen aus in unablässigen heldenmütigen Kämpfen Schritt für Schritt den väterlichen Boden wieder (Cid). 1492 fiel das letzte Bollwerk der Mauren, das Königreich Granada.

2. Deutsche Geschichte bis zum Westfälischen Frieden - S. 173

1898 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
Die Zeit der Karolinger. 173 Chlodovech der Merovinger, der Grnder des Frankenreiches. Vernichtung der Reste rmischer Herrschaft in Gallien (Syagrius; Soissons). berwindung der Alamannen; Bekehrung Chlo-dovechs zum katholischen Christentum. berwindung der Westgoten und Eroberung Galliens bis zur Garonne. Vergrerung des Frankenreichs durch Chlodovechs Shne. Eroberung von Burgund. Eroberung Aquitaniens und der Bretagne. Besiegung der Thringer und Unterwerfung der Bayern. Teilungen des Frankenreichs (Austrasien, Neu-strien, Burgund). Die arabische Vlkerwanderung. Flucht Mohammeds (Hedschra) von Mekka nach Medina. Tod Mohammeds. Die ersten Chalisen: Abu Bekr, Omar, Othman, Ali. Eroberung von Syrien und gypten und Sturz des neupersischen Reichs. Die Omaijaden (m Damaskus). Eroberung der Nordkste Afrikas. Eroberung des grten Teils von Spanien durch den Sieg von Jeres de la Frontera der die Westgoten. Die Abbassiden (in Bagdad). Harun al Raschid. 3. Die Zeit der Karolinger. Die Karolinger (Pippiniden) als Haus- tneier der Merovinger. Pippin der ltere, Hausmeier von Austrasien. Pippin der Mittlere, sein Enkel, Herzog und Fürst der Franken. Sieg von Testri der den Hausmeier von Neustnen. Karl Martell, dessen Sohn.

3. Die Geschichte in tabellarischer Übersicht - S. 72

1917 - Hannover : Helwing
— 72 — Der jsiant ist ein Ein-Gottglaube: „Es gibt nur einen Gott (Allah) und Mohammed ist sein Prophet." Tie Glaubensquelle des Islam ist der Koran (Schrift), der aus den Aussprüchen Mohammeds besteht: er i|t Neligions- und bürgerliches Gesetzbuch. Die Lehre von den relrgwsen Pflichten ist ganz äußerlich und schreibt bestimmte Waschungen das Aussagen von zahllosen Gebetsformeln, das Fasten zu gewissen Zeiten' die Wallfahrt nach Mekka zur Kriaba und Almosengeben vor. Verzicht auf den Genuß von Wein. Viellveiberei. Lehre vom Fatalismus Der heilige Krieg für den Glauben. Freuden im Paradies. Bei seinem Auftreten findet Mohammed Widerstand bei den Vornehmen seines Stammes, den Koreischiten, die sich in ihrem einträglichen Verdienst als Hüter der Käaba beeinträchtigt sehen. 622 122. Juli, Mohammeds Flucht von Mekka nach Medina. Mit diesem Zuge — Hedschra — beginnt der Sieg seiner Lehre zunächst in Arabien und darnm auch die Zeitrechnuua der Mohammed-aner. Mohammeds Nachfolger sind die Kalifen (wie Mohammed Herrscher und Oberpriester): Mit Omar, 634—644, beginnt die gewaltsame Verbreitung des Mohammedanismus. Er erobert Palästina, Syrien und das neupersische Reich der Sassaniden. Das Geschlecht der Omajaden, 661—750, residiert in Damaskus. Angriffe auf das Byzantinische Reich, ein großer Teil Kleinasiens wird erobert, Konstantiuopel wird angegriffen, aber gerettet. Um 700 ist die Eroberung der ganzen Nordküste Afrikas von Mnsa vollendet. (Die Mauren.) Von Afrika aus setzt Tarik, der Unterfeldherr Musas, nach Spanien über und vernichtet das We st gotenreich in der Schlacht bei Terez de la Frontera. Spanien ist von nun ab geteilt 1. in die Provinz des Kalifats (später eiaenes Kalifat C6rdova), 2. in das christliche Königreich von Asturien. Die Angriffe der Araber auf Gallien werden von Karl Martell zurückgeschlagen. 750 Sturz der Omajaden und die Herrschaft der Abaffiden 750—1258. Residenz Bagdad. Von den Omajaden ist Abdoraman entkommen, der ein zweites Kalifat zu Cördova gründet. Unter Abdö-raman Iii., 912—961, Höhepunkt der arabischen Macht in Spanien. Granäda (Alhambra). 711 B. Das Karolingische Weltreich. 751—814. 751—768 ! Pippin der Kleine, seit 741 Majordomus, wird 751 mit Zustimmung des Papstes Zacharias zum König erhoben» Childerich,der letztemerowinger, wird in ein Kloster geschickt.

4. Mittelalter und Neue Zeit bis zum Westfälischen Frieden - S. 24

1902 - München : Oldenbourg
24 9. Frnkische Könige und Hausmeier. Abendland vor der drohenden Unterjochung unter den Halbmond glcklich gerettet.x) Die einstigen Kmpfe zwischen Franken und Arabern bildeten in der Zeit der Kreuzzge einen bevorzugten Stoff der franzsischen Ritterdichtung. 5. I)as Ende der Merowinger. Auf Karl Martell war (741) sein Sohn Pippin der Kurze erbrechtlich in der Hausmeierwrde gefolgt. Nach zehnjhriger krftiger Regierung des Reiches lie er sich, mit Zustimmung des Papstes, aus einer Reichsversammlung zu Soissons selber zum König whlen (751); der letzte Merowinger wurde in ein Kloster verwiesen. So folgte aus das Haus der Merowinger das Haus der Karolinger, wie man es nach Pippins groem Sohne Karl zu heien pflegt. 6. Hzayern unter den gil'olngern 554788. Garibald I. (vgl. S. 20, b) hatte bereits eine Art Oberherrschaft der Franken anerkannt. Aber seine nchsten Nachfolger (Tassilo I. und Garibald Ii.) haben die :) Zur Geschichte der Araber. 1. Mohammed 622. Die Religion der Araber, der Islam, wurde begrndet durch Mohammed aus Mekka. Anfnglich von seinen Landsleuten verfolgt, gewann derselbe nach seiner Hedschra" d.i. Flucht nach Medina (im Jahre 622) ergebene Anhnger, eroberte mit ihnen Mekka und unterwarf ganz Arabien seiner Religion und Herrschaft. Er starb aber schon 632 in Medina. Das heilige Buch der Moham-medaner ist der Koran (Allah ist Gott und Mohammed sein Prophet"). Diese Bibel der Araber lehrt eine unabnderliche Vorherbestimmung (Fatalismus) und ordnet Gottesdienst und Privatleben der Muselmnner" (eigentlich Muslimin d. h. Glubige); ferner fordert sie den Krieg gegen die Unglubigen und mindestens eine einmalige Wallfahrt zur heiligen Kaba nach Mekka; das Symbol des Islams ist der Halbmond. 2. Ausdehnung der arabischen Herrschaft. Unter den Kalifen, den Nach-folgern" des Propheten, dehnten die Araber ihre Herrschaft und damit Mohammeds Lehre mit Feuer und Schwert der gypten, der ganz Borderasien, der Nord-asrika (nebst teilten) und seit 711 durch die Feldherren Mufa und Tarik auch der Spanien ans. a) In Spanien begrndeten die Araber oder Mauren (so genannt, weil sie aus Mauretanien herbergekommen waren) seit 750 eine selbstndige Herrschaft, das^Kalifat Cordva, und behaupteten dieselbe 700 Jahre lang (bis 1492). b) Im Orient hatte sich das eigentliche Kalifenreich (unter den Omaijaden) bis nach Indien ausgedehnt. Am berhmtesten ist die Regierung des Kalifen Harun al Raschid (aus dem Hause der Abbasiden), eines Zeitgenossen Karls des Groen; das neugebaute Bagdad an den Ufern des Tigris war damals der Mittelpunkt aller arabischen Herrlichkeit. In der Folge verfiel das Reich unter der Ohnmacht und Trgheit seiner Herren; im Jahre 1258 wurde es eine leichte Beute der Mongolen, nachdem schon frher die meisten Provinzen in die Geiyalt der Turkomanen oder Trken gekommen waren. ~\

5. Deutsche Geschichte bis zum Ausgang des Dreißigjährigen Krieges - S. 22

1909 - Breslau : Dülfer
22 Die Geschichte des Karolingerreiches. krne auf seinen eigenen Sohn zu bertragen. Dagobert I. war nach Paris bergesiedelt und dort in die Laster seines Geschlechts verfallen. Die austrasischen Groen hatten ihn gezwungen, seinen unmndigen Sohn Sigibert als König der Austrasien zu setzen. Nach dessen Tode versuchte Grimoald den Sohn Sigiberts, ein Kind, zu entthronen, wurde aber von den austrasischen Groen an Dagobert ausgeliefert und bte samt seinem Sohne mit dem Tode. Iv. Pippin der Mittlere (von Heristal, der Sohn Ansegisels und der Begga aus dem Geschlechte Pippins des lteren) unterwarf nach anfnglichen Mierfolgen gegenber dem gewaltigen Hausmeier Ebroin von Neustrien durch den Sieg bei Testri 687 die neustrischeu und burgundischen Groen seiner (der austrasischen) Herrschaft. Dadurch wurde ein vorzeitiger Zerfall des Frankenreiches verhindert. Pippin begann auch (augenscheinlich mit Erfolg) die Frankenherrschaft in Deutschland weiter auszubreiten. V. Karl Martell, ein natrlicher Sohn Pippins, war anfnglich nicht zu dessen Nachfolger bestimmt, seine Stiefmutter Plektrudis hielt ihn gefangen. Er entkam aber und stellte sich durch einen Sieg der die ins Land eingefallenen Friesen an die Spitze der austrasischen Groen. 1. Karl erstrebte eine weitere Ausdehnung der Frankenherrschaft (der Friesen und Aquitanier) und rettete durch seine Siege der die Mauren das Abendland vor dem Islam. 2. Eine Verbindung mit dem hilfesuchenden Papsttume lehnte er ab. Papst Gregor Iii. hatte sich durch seine Sanktionierung des Bilderdienstes von Ostrom getrennt und suchte nun, da er von dort keine Hilfe mehr zu erwarten hatte und von dem Longobardenknige Liutprand hart bedrngt wurde, den Beistand der Franken zu erlangen. Karl Martell aber wollte nicht gegen die Longobarden, seine Bundesgenossen im Kampfe gegen die Mauren, ziehen und lehnte daher Gregors Bittgesuch ab. 3. Das starke Bedrfnis an kriegerischen Krften ntigte Karl zur In-anfpruchnahme des Kirchengutes, welches er in Form von Benestzien (f. 12 der die Entstehung des Lehnswesens) an seine Groen berlie. Anmerkung. Mohammed, der Stifter des Islams, 571 geboren. 622 Mohammeds Flucht von Mekka nach Medina (Hedschra). 632 Mohammeds Tod. Seine Nachfolger, die Kalifen, waren weltliche und geistliche Herrscher in einer Person. 632634 Abu Bekr, Schwiegervater Mohammeds. Entstehung des Korans, der spter durch Auszeichnung mndlich berlieferter Aussprche Mohammeds (Snna) er-gnzt worden ist. Die Schiiten erkennen im Gegensatze zu den Sunniten die Snna nicht an und nennen Ali, den Schwiegersohn Mohammeds, als ersten Kalifen. 634644 Omar, der Eroberer des Orients. 641 erobert Omars Feldherr Amru gypten. 656661 Ali, der Gemahl Fatimas, der Tochter Mohammeds. Gegen ihn tritt Muawija in Syrien als Kalif auf. Ali wird ermordet. 661750 Herrschaft der Omaijaden. 711 Tarik setzt von Afrika nach Spanien der, Schlacht bei Xerez de la Frontera. 732 und 738 werden die in Gallien eindringenden Araber bei Tours und Poitiers und bei Narbonne von Karl Martell geschlagen. Abul Abbas strzt 750 den letzten Omaijaden. 7501258 Herrschaft der Abbassiden (in Bagdad). Der Omaijade Abderrhaman rettet sich nach Spanien, wo er das Kalifat Cordova grndet.

6. Realienbuch zum Gebrauch in den Volksschulen des Fürstentums Lippe - S. 19

1907 - Detmold : Meyer
19 3. Mohammeds Sitten lehre. Eine Menge äußerer Handlungen werden als gute Werke aufgezählt. Der Gläubige soll z. B. jeden Lag fünfmal beten, sich häufig waschen, oft fasten, den Freitag heiligen, kein Schweinefleisch essen, Almosen geben. Die heiligste Pflicht ist ober die Be- kämpfung der Ungläubigen, bis Mohammeds Lehre überall ausgenommen sein wird. 4. Weitere Ausbreitung des Mohammedanismus. Nach Moham- meds Tode setzten seine Nachfolger, welche Kalifen genannt wurden, das Eroberungsmerk fort. Persien, Syrien, Palästina, Ägypten und ganz Nord- afrika wurden in kurzer Zeit erobert. Von Afrika aus drangen sie ebenfalls bald in Europa ein. In dem Westgotenreiche in Spanien herrschte schon seit längerer Zeit Zwietracht. Da rief einer der dortigen Machthaber den arabischen Statthalter in Nordafrika zur Hülse. Im Aufträge desselben kam sein Unterfeldherr Tarik nach Europa herüber. Dieser setzte sich zunächst auf dem Felsen fest, der nach ihm Gibraltar, d. h. Berg des Tarik, heißt, und eroberte nach und nach ganz Spanien. Von dort drangen die Mohammedaner oder Mauren weiter nach Osten vor, bis ihrem Siegesläufe im Frankenlande Einhalt geboten wurde. Der Hausmeier Karl Martell errang bei Tours und Poitiers einen herrlichen Sieg über sie (732). In Spanien hielt sich aber die Herrschaft der Mauren noch mehrere Jahrhunderte; erst 1492 wurde sie völlig beseitigt. Das Reich kam hier zu einer hohen Blüte. Ackerbau, Gewerbe und Handel brachten einen bedeutenden Wohlstand hervor. Künste und Wissenschaften wurden gepflegt, und auch auf das christliche Abendland übte die arabische Bildung einen großen Einfluß aus. Unsere Ziffern, die aus Indien stammen, sind durch die Mauren in ganz Europa bekannt geworden. 6. Kie Karolinger. Kart der Große (768—814). 1. Pippin. Schon längere Zeit waren die Hausmeier die eigent- lichen Herrscher im Frankenlande gewesen. Pippin, der Sohn des Karl Martell, verschaffte seinem Hause, den Karolingern, zur Königsmacht auch den Königsnamen. Er ließ dem letzten Merowinger das lange Haar abschneiden, schickte ihn in ein Kloster und nannte sich nun selbst König der Franken (752). Die Angesehensten im Reiche, Edelinge und Geistliche, huldigten ihm. Um seine Macht ganz sicher zu stellen, gewann er auch den Papst für sich, welcher ihn feierlich krönte. Aus Dankbarkeit unter- stützte ihn Pippin im Kampfe gegen die Langobarden, die damals im nörd- lichen Italien herrschten. Einen Teil des langobardischen Besitzes erhielt der Papst, und der römische Bischof war von jetzt an auch ein weltlicher Fürst. Pippin starb im Jahre 768 und hinterließ das große Frankenreich seinen beiden Söhnen Karlmann und Karl. Jener starb schon im Jahre 771, und nun wurde Karl Alleinherrscher im Frankenlande. 2. Karls Wesen. Karl der Große war ein echter deutscher Mann. S^in Körper war stark und groß, und bis ins Alter störte keine Krankheit die rastlose Tätigkeit des großen Mannes. Ein Meister in allen kriegerischen Künsten, erhielt er sich durch allerlei Leibesübungen gewandt und stark. Äußerer Pracht war er abhold; seine Kleidung war schlicht wie die eines gemeinen Franken und aus Erzeugnissen der Heimat hergestellt. — In dem kraftvollen Körper wohnte auch ein gewaltiger Geist, der sich hohe Ziele steckte und dieselben mit Eifer zu erreichen strebte. 2

7. Römische Kaisergeschichte, Die deutsche Geschichte des Mittelalters - S. 32

1910 - Paderborn : Schöningh
32 Im Anfange des 7. Jahrhunderts war in Arabien Woham-med als Stifter einer neuen Religion, des Islam, aufgetreten. Das Jahr 622, in dem er von seiner Heimat nach Medina weichen mute, wurde von seinen Anhngern zum Anfangsiahr ihrer Zeit-rechnung gemacht. Bald kehrte er als Sieger nach Mekka zurck, und bis zu seinem Tode unterwarf er ganz Arabien seiner Herr-schast und seiner Lehre. Seine Nachfolger, die Kalifen, breiteten die neue Religion, die im Koran aufgezeichnet war, mit Feuer und Schwert aus. Syrien, Palstina, gypten und das brige Nordafrika wurden in raschem Siegeslaufe dem ostrmischen Reiche entrissen und das neupersische Reich (f. S. 6) erobert. berall wurde die Lehre Mohammeds eingefhrt. Die Kalifen, die Herr-scher dieses gewaltigen Reiches, residierten zu Damaskus, spter zu Bagdad am Tigris. Von Nordafrika setzten die Araber nach Spanien der und strzten (711) das westgotische Reich durch die siegreiche Schlacht bei Xeres de la Frontora und eroberten bald fast die ganze pyrenische Halbinsel (s. S. 24). Der arabische Statthalter von Spanien, Abderrahman, drang der die Pyrenen vor, um auch das srnkische Reich zu unterwerfen und den Islam dort zu verbreiten. Da trat ihm Karl Martel entgegen und besiegte ihn in der achttgigen Schlacht zwischen Tours und Poitiers (732). Wie in der Schlacht bei Trohes gegen Attila, so wurde auch -jetzt wieder in Gallien der Ansturm von Vlkern asiatischer Gesittung abgewehrt. Der Sieger erhielt von dem vernichtenden Schlage, den er gegen die arabische Macht fhrte, spter den Beinamen der Hammer" (franz. martel). Seine Macht stieg so, da er es bereits wagte, den Thron der Merowinger mehrere Jahre lang unbesetzt zu lassen. c) Entthronung der Merowinger durch Pippin (751). Bei seinem Tode hinterlie Karl Martel die Hausmeierwrde in Au-straften seinem Sohne Karlmann, die in Nenstrien seinem Sohne Pippin. Diese setzten, als in Bayern und in Aquitanien die Her-zge einen Ausstand erhoben, wieder einen Merowinger. Chil-derich Iii., auf den frnkischen Thron. Als aber Karlmann sich in ein Kloster zurckzog und Pippin alleiniger Hausmeier ge-worden war, wagte er es, den schwachen Merowinger ganz vom Throne zu verdrngen. Bevor er diesen Schritt tat, versicherte er

8. Deutsche Geschichte bis zum Ausgang des Mittelalters - S. 98

1906 - Leipzig : Brandstetter
— 98 — b) Pippin der Ältere und Pippin der Mittlere. Durch Macht und Ansehen zeichnete sich besonders der Majordomus von Ostsranken, Pippin der Ältere, aus. Er machte die Würde des Majordomus in seiner Familie erblich. Sein Enkel, Pippin der Mittlere, der nach seiner Burg bei Lüttich und seinem großen Landgute daselbst auch Pippin von Heristall genannt wurde, erlangte bereits die Stellung und Macht eines Herzogs von Ostfranken, der jedoch dem Schattenkönige aus dem Hause der Merowinger noch den Namen eines Königs ließ. Als er 687 den Majordomus und somit auch den König von Westfranken besiegte, wurde er Majordomus vom ganzen Frankenreiche, verhinderte den Zerfall desselben in seine drei Teile und nannte sich schon jetzt „Herzog und Fürst der Franken". Aber auch er ließ dem merowingischen Schattenkönige noch den Königstitel und begnügte sich mit der königlichen Macht. c) Karl Martell. Noch höheren Ruhm erlangte sein großer Sohn Karl, der sich durch seine Tapferkeit den Beinamen Martell, d. h. der Hammer, erwarb. Er war es, der das christliche Frankenreich und damit das ganze christliche Europa vor der Unterjochung durch ein fremdes Volk bewahrte; denn während das Christentum sich in den germanischen Reichen des Abendlandes ausbreitete und befestigte, wurden seiner Herrschaft im Morgenlande wieder viele Länder entrissen. Das geschah durch eine neue Religion, die aus Arabien kam, nämlich bnrch den Islam ober Mohammedanismus, der von Mohammed gestiftet worden war. Mohammed, der in Mekka und später in Medina in Arabien lebte, hatte seine Religion mit Feuer und Schwert ausgebreitet und zunächst ganz Arabien dafür gewonnen. Er starb 632 zu Medina und liegt auch daselbst begraben. Seine Nachfolger waren die Kalifen; sie waren Fürsten und Priester zugleich. Nach dem Grundsätze Mohammeds: „Wen das Wort nicht bekehrt, den bekehre das Schwert!" fuhren sie fort, den Islam durch Feuer und Schwert auszubreiten. Sie eroberten Palästina, Syrien, Persien, Ägypten und die ganze Küste Nordafrikas. In Nordafrika drang der Islam allmählich bis zum Atlantischen Ozean vor. Die christliche Kultur daselbst wurde dabei völlig vernichtet. Die Urbewohner des Landes verschmolzen mit den Arabern zu einem Volke, den Mauren. Der mohammedanische Statthalter Nordafrikas, der Eroberer des ganzen Landes, war Mnfa (Moses). Er ließ sich in seinem Eroberungszuge durch die Straße von Gibraltar nicht aufhalten. Das reiche, fruchtbare Spanien lockte .ihn. Deshalb schickte er 710 seinen Unterfeldherrn Tarik mit vier Schiffen und einer kühnen Reiterschar hinüber. Nach einem verwegenen Streifzuge durch Andalusien holte dieser ein größeres Heer nach, eroberte den steilen Felsen, der ihm zu Ehren Gibraltar (Gebet al Tarif = Berg des Tarik) genannt wurde und verbrannte sämtliche Schiffe hinter sich,

9. Teil 1 u. 2 - S. 140

1913 - Leipzig : Freytag
140 einen Teil des Frankenreiches aus. Pippins Enkel hie ebenfalls Pippin; man nennt ihn denzweitenoderdenmittleren. Er war ein kraftvoller Mann, dem die Regierung der einen Teil zu wenig war; er rief deshalb seine Vasallen zusammen und berzog die andern beiden Teile des Reiches mit Krieg. In der Schlacht bei Testri besiegte er die brigen Hausmeier und machte sich zum alleinigen ^aiordomus. Es gab jetzt neben mehreren Knigen nur einen Hausmeier. Um 'et"ejva^)t au$ uerlich zu zeigen, nannte sich Pippin der Mittlere Herzog und Fürst aller Franken; die Knigswrde lie er dem Namen nach bestehen. Sem Nachfolger wurde sein Sohn Karl, den die Nachwelt Marten, d. h. der Hammer, genannt hat. Er war bestimmt, das Frankenreich vor dem sicheren Untergange zu retten. b) Der Islam und seine Ausbreitung. Im Lande Arabien hatte ein kluger und religis veranlagter Mann, mit Namen Mohammed, eine neue Religion, den Islam, gegrndet. Er hatte als Kaufmann viel Zeit auf Reisen und in der Einsamkeit zugebracht. Als er jedoch in Mekka mit der Verkndigung seiner neuen Gedanken ffentlich auftrat, wurde er vertrieben. Er floh nach Medina, wo er eifrig predigte und viele Anhnger fand, mit denen er spter Mekka eroberte. Seine Flucht, die H edsch ra, galt als Anfang des Islams und zugleich der mohammedanischen Zeitrechnung. Mo-Hammeds Religion gipfelt in dem Satze: Es gibt nur einen Gott (Allah), und Mohammed ist sein Prophet. Zugleich lehrt Mohammed, Gott sei allweise und allmchtig, nichts knne gegen seinen Willen auskommen, und Gott habe jedem Menschen sein Schicksal vorher bestimmt. Der Islam sei die beste Religion, und es sei deshalb Pflicht der Glubigen, ihn mit Feuer und Schwert der den ganzen Erdball auszubreiten; der Moslemin, der im heiligen Krieg feinen Tod fnde, wrde im Paradiese mit den reichsten Freuden belohnt werden. Unter den Kalifen, den Nachfolgern Mohammeds, brachen die Araber aus ihren Sandwsten hervor und eroberten nach kurzer Zeit ganz Asien vom Mittelmeere bis zum Indus. Danach drangen sie in gypten ein, unterwarfen es ihrer Herrschaft und knechteten den ganzen Nordrand, von Afrika bis zum Atlantischen Ozean. Von Afrika setzte im Jahre 711 der Feldherr Tarif nach Spanien der und vernichtete in der Schlacht beiterezdelafrontera das Heer der Westgoten. Damit verschwand auch das Westgotenreich aus der Geschichte. Nur ein kleiner Rest des Volkes flchtete sich in die nrdlichen Gebirge; hier entwickelten sich dann Frstentmer, aus denen in spateren Zeiten wieder ein christliches Spanien hervorging. Von Spanien aus berschritten die Araber die Pyrenen; denn sie hatten den gewaltigen Plan, das ganze Abendland zu erobern und nach Konstantinopel vorzudringen, das damals von einem andern Heere belagert wurde. Allein die hochfliegenden Plne wurden durch den Hausmeier Karlmartell vernichtet; er erkannte die Gefahr, die nicht nur dem Frankenreiche, sondern auch ganz Europa drohte, und stellte sich Haupt-schlich mit seinen eigenen Vasallen den Arabern entgegen. In der Schlacht zwischen Tours und Poitiers erfocht er der den Feldherrn Abderrahman einen herrlichen Sieg. Das Christentum und das Abendland waren vor dem

10. Deutsche Geschichte bis zum Ausgang des Mittelalters - S. 26

1914 - Leipzig : Hirt
26 Ii. Die Zeit des Frankenreiches. 47 Zweite Periode. Die Zeit des Frankenreiches. 47. Das Frankenreich unter den Hausmeiern und König Pippin. 1. Die Hansmeier. Im Reiche der Merowinger waren die Haus-meier die hchsten Beamten. Sie hatten ursprnglich die Aufsicht der das knigliche Haus- und Hoswesen, dann auch die Vertretung des Knigs im Frieden und im Kriege und die Vormundschaft der minderjhrige Könige. Zuletzt wurde dieses Amt in der kraftvollen niederlndischen Familie der Pippiniden erblich. Herzog und Fürst der Franken" nannte sich der Hausmeier Pippin, während der König nur noch dem Namen nach regierte. Der Hausmeier Karl gebot durch die siegreiche 733. Schlacht zwischen Tours und Poitiers 732 dem Vordringen der Araber Halt. Er erhielt deshalb den Beinamen Martell (= Hammer). ^Die Araber. Mohammed aus Mekka lernte als Jngling auf Handelsreisen das Judentum und das Christentum oberflchlich kennen. Als Kaufmann in Mekka fand er Mue zu religisen Betrachtungen, denen er sich oft in der Einsamkeit der Wste hingab. In seinem vierzigsten Jahre glaubte er, durch Traumgesichte zum Propheten berufen zu sein, und machte es sich zur Aufgabe, den heidnischen Arabern den einen wahren Gott zu predigen. Es ist kein Gott auer Gott (Allah), und Mohammed 622. ist sein Prophet." Erfolg aber hatte er erst nach seiner Flucht nach Medina, 622. Er wurde das geistliche und weltliche Oberhaupt von ganz Arabien. Seine Aussprche, nach seinem Tode im Koran (= Verkndigung) gesammelt, wurden das Religions-und Gesetzbuch der Mohammedaner. Seine Nachfolger, die Kalifen, verbreiteten seine Lehre, den Islam (= Ergebung" in Gottes Willen), und ihre Herrschaft bis an den Indus und den Atlantischen Ozean. In Asien ward Bagdad der Hauptsitz der Kalifenmacht, die unter Harun al Raschid um 800 ihren hchsten Glanz erreichte (Tausendundeine Nacht), während sich in Spanien nach der Vernichtung des Westgoten-reiches ein unabhngiges Kalifat mit der Hauptstadt Crdova behauptete. Von Spanien aus drangen die Araber seit 720 nach Norden vor, um auch die brigen europischen Lnder dem Islam zu unterwerfen. 2. Ursprung des Lehnswesens. Um auch in den Kmpfen nach Tours und Poitiers den Arabern berlegen zu bleiben, schuf Karl ein Reiterheer. Da der Waffendienst zu Pferde (in schwerer Rstung) erheblich kostspieliger war als der zu Fu, so stattete der kraftvoll durch-greifende Hausmeier die Berittenen mit Land aus dem umfangreichen Grundbesitz der Kirche aus; denn das Krongut war erschpft. Dasselbe tat sein Sohn und Nachfolger Pippin. Da aber nach romanischer Rechts-anschanung Kirchengut unveruerlich war, so wurde das Land zum Rie-brauch (vgl. 46, 1!), nicht als Eigentum verliehen; gleichzeitig aber ber-nahm der Empfnger des Gutes die bei den merowingifchen Landschenkungen bliche Treuverpflichtung dem König gegenber und leistete den Vasallen-eid*). Das ist der Ursprung des Lehnswesens, das sich der das ganze Abendland verbreitete. Ein solches Gut, das man als Lehn *) Vasall heit Knecht; dieses aus dem Keltischen stammende Wort ist in dem franzsischen valet erhalten.

11. Mittelalter und neue Zeit bis zum Westfälischen Frieden - S. 31

1897 - München [u.a.] : Oldenbourg
10. Frnkische Könige und Hausmeier. 31 5. Zur Geschichte der Araber. a) Aie Religion der Araber ist der Islam, wonach sie auch Muselmnner (eigentlich Muslimin d. i. Glubige) genannt werden. Ihr heiliges Buch ist der Koran (Allah ist Gott und Mohammed sein Prophet"). Diese Bibel der Araber lehrt eine unabnderliche Vorherbestimmung (Fatalismus), fordert den Krieg gegen die Unglubigen und ordnet Gottesdienst und Privatleben der Muslimin. Von jedem Glubigen wird mindestens einmalige Wallfahrt nach Mekka zur heiligen Kaba verlangt. Das Symbol des Islams ist der Halbmond. Der Stifter dieser Religion war Mohammed aus Mekka in Arabien. Derselbe war frher Kaufmann und trat in seiner Heimat als Prophet aus. Anfnglich von seinen Landsleuten verfolgt, gewann er nach seiner Hedschra" d. i. Flucht nach Medina, 622, ergebene Anhnger, eroberte mit ihnen Mekka und unterwarf ganz Arabien seiner Religion und Herrschaft. Er starb aber schon 632 in Medina. b) Ausdehnung der arabische Herrschaft. Unter den Kalifen, den Nach-folgern" des Propheten, dehnten die Araber ihre Herrschaft und damit Mohammeds Lehre mit Feuer und Schwert der gypten, der Vorderasien und Nordafrika (nebst Sicilien) und seit 711 auch der Spanien und Sdgallien aus. 1. Z>ie Araber in Spanien. Zwar gingen die Eroberungen wieder verloren, welche die Araber in Gallien gemacht hatten. Aber in Spanien behauptete sich ihre Herrschaft das Kalifat Cordva der 700 Jahre. Das Land erlebt sogar in wirtschaftlicher und zum Teil auch in geistiger Beziehung unter den Arabern eine hohe Blte. Doch unterliegen sie zuletzt dejt jahrhundertelang fortgesetzten Kmpfen, welche die im Norden des Landes entstandenen christlichen Reiche gegen sie fhrten. Die letzte maurische Besitzung, Granada, wird 1492 von der Knigin Jfabella von Kastilien, erobert (vgl. S. 130). 2. Aie Araber im Orient. Im Orient hatte sich das Kalifenreich (unter den Omaijaden) bis nach Indien ausgedehnt. Am berhmtesten ist die Regierung des Kalifen Harun al Raschid (aus dem Hause der Abbasideu), eines Zeitgenossen Karls des Groen. Das neugebaute Bagdad an den Ufern des Tigris war damals der Mittelpunkt aller arabischen Herrlichkeit. In der Folgezeit aber verfiel das Reich unter der Ohnmacht und Trgheit seiner Herren. Im Jahre 1258 wurde es eine leichte Beute der Mongolen, nachdem schon frher die meisten Provinzen in die Macht der Turkomanen oder Trken gekommen waren. G. Z>as Ende der Merowinger. Auf Karl Martell war (741) sein Sohn Pippin der Kurze erbrechtlich in der Hausmeierwrde gefolgt. Nach zehnjhriger krftiger Regierung des Reiches verwies er den letzten Merowinger (Childerich), der bisher noch dem Namen nach die knigliche Wrde innegehabt hatte, in ein Kloster und lie sich, mit Zustimmung des Papstes Zacharias, auf einer Reichsversammlung zu Soissons selber zum König whlen (751). So folgte auf das Haus der Merowinger das Haus der Pippi-uideu oder der Karolinger, wie man es nach Pippins groem Sohne Karl zu heien pflegt.

12. Leitfaden für den Unterricht in der Geschichte - S. 81

1892 - Leipzig : Hirt
Zweite Periode. 41. Das Frankenreich unter den Hausmeiern und König Pippin, gl eine Wallfahrt nach der Kaaba, besonders aber der Kampf gegen die Un-glubigen sind Pflichten des Moslem (= Bekenner des Islams); c) der das menschliche Leben: jedem Menschen ist sein Schicksal unabnderlich vorherbestimmt; d) der das Jenseits: die Glubigen haben im Para-diese die hchsten Sinnesgensse, die Vsen in der Hlle sinnliche Strafen zu erwarten. Ausbreitung des Islams. Mohammeds Nachfolger, die Kalifen, verbreiteten durch ihre fanatischen Horden den Islam bis an den Indus und den Atlantischen Ocean. Nachdem ganz Nordafrika dem Koran unterworfen war, setzte sich der Feldherr Tarik, von einer westgotischen Partei herbeigerufen, auf dem Felsen Gibraltar (= Gebel sspr. Dschebel) al Tarik) fest und machte durch die mehrtgige Schlacht bei Xeres (spr. Cheres) 711 dem Westgotenreich ein Ende ( 38,3). Bald waren die Araber 711. Herren von fast ganz Spanien; aber ihr Versuch, auch das Frankenreich zu erobern, wurde durch die Schlacht zwischen Tours und Poitiers ( 41,1) zurckgewiesen. Crdova, ihre Hauptstadt in Spanien, wurde bald die grte und prachtvollste Stadt Europas. In Asien war das nicht minder gro-artige Bagdad der Hauptsitz der Kalifenmacht, welche unter Harun al ym Raschid um 800 ihren hchsten Glanz erreichte. (Tausend und eine Nacht.) 800. 5. Arabische Kultur. Die Araber sind in vielen Dingen die Lehrer der abendlndischen Völker geworden. Aus allen Lndern Europas wan-derten Wissensdurstige nach den Hochschulen in Spanien. Daher stammen die sogenannten arabischen (eigentlich indischen) Ziffern. Von dem Einflu der arabischen Kultur zeugt auch das Eindringen arabischer Ausdrcke in die europischen Sprachen.*) Staunen erregen noch heute die arabischen Prachtbauten. Bei einem kahlen, formlosen ueren ist das Innere reich und bunt ausgestattet ein Abbild des arabischen Nationalcharakters. Unter den Moscheen (Bet-Husern) war eine der schnsten die jetzige Kathedrale zu Cordova. Ein Wald von Sulen trgt die Decke. Koransprche und Arabesken zieren die Wnde. Der schnste Palast ist die Alhambra (= die Rote) zu Granda, aus Hallen und Hfen (Fig. 47) bestehend, die durch ihre feenhafte Ausstattung uns in die ppige Zauberwelt eines Kalifenhofes versetzt. 41. Das Frankenreich unter den Hausmeiern und König Pippin. \. Die Hausmeier. Im Reiche der verkommenen Merowinger waren die Hausmeier die hchsten Beamten. Sie hatten ursprnglich die Auf-ficht der das knigliche Haus- und Hofwesen, dann auch die Vertretung *) Admiral, Alchimie, Algebra, Alkohol, Alkoven, Kabel, Tarif, Ziffer, Zucker u. a. Christensen, Leitfaden. g

13. Deutsche Geschichte bis zum Ausgange des Dreißigjährigen Krieges - S. 25

1914 - Paderborn : Schöningh
Das Frankenreich der Merowinger. 25 b) Die karolingischen Hausmeier. Infolge der Unfhigkeit der ineisten merowingischen Könige hob sich der Einflu der Groen des Reiches, des Adels und der Bischfe, soroie der Beamten auf die Staatsverrvaltung. Das Wichtigste Amt war das des kniglichen Hausmeiers (maior domus), der Vorsteher des kniglichen Hofstaates und Verwalter der kniglichen Gter roar. Die Hausmeierrorde rourde dein Ansehen des Knigtums bedrohlich, seitdem das mchtigste Adelsgeschlecht in Australien, das der Karolinger, diese Wrde in seinen Besitz brachte. Der australische Hausmeter Piznz (nach dem bei Lttich liegenden Familiengute von Heristal" genannt) siegte der den König und der den Hausmeier von Neustrien bei Tertry (an der Somme, 687) und machte sich so zum alleinigen Haus-meier des ganzen Frankenreiches. Eine noch grere Macht gewann sein Sohn Karl Martel. Sein Hauptverdienst mar sein Sieg der die Araber! Im Anfange des 7. Jahrhunderts roar zu Mekka in Arabien Mohammed als Stifter einer neuen Religion, des Islam, aufgetreten. Ganz Arabien unterwarf sich seiner Lehre und seiner Herrschaft. Seine Nachfolger, die Kalifen, breiteten die neue Religion, die im Koran aufgezeichnet roar, mit Feuer und Schroert aus. Syrien, Palstina, gypten und das brige Nord-afrika rourden im raschen Siegeslaufe dem ostrmischen Kaiser entrissen und das persische Reich erobert. berall rourde die Lehre Mohammeds eingefhrt. Das gewaltige Reich rourde von Kalifen, die ihren Sitz in Damaskus in Syrien, spter in Bagdad am Tigris hatten, regiert. Von Nordafrika setzten die Araber nach Spanien der und strzten (711) das roestgotische Reich durch die siegreiche Schlacht bei 3eres de la Frontera und eroberten bald fast die ganze pyrenische Halbinsel (f. S. 18). Der arabische Statthalter von Spanien, Abderrahman, drang der die Pyrenen vor, um auch das frnkische Reich zu unterwerfen und den Islam dort zu verbreiten. Da trat ihm Karl Martel entgegen und besiegte ihn in der achttgigen Schlacht zwischen Tours und Poitiers (732)y , Wie in der Schlacht bei Troyes gegen Attila, so rourde auch jetzt Wieder in Gallien der Ansturm von Vlkern asiatischer Gesittung

14. Deutsche Geschichte bis zum Westfälischen Frieden - S. 180

1901 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
180 Geschichtliche Tabellen. 481 — 511 622 632 711 7. Jahrh. Chlodovech der Merovinger, der Gründer des Frankenreiches. Vernichtung der Reste römischer Herrschaft in Gallien (Syagrius; Soissons). Überwindung der Alamannen; Bekehrung Chlo-dovechs zum katholischen Christentum. Überwindung der Westgoten und Eroberung Galliens bis zur Garonne. Vergrößerung des Frankenreichs durch Chlodovechs Söhne. Eroberung von Burgund. Eroberung Aquitaniens und der Bretagne. Besiegung der Thüringer und Unterwerfung der Bayern. Teilungen des Frankenreichs (Austrasien, Neustrien, Burgund). Die arabische Völkerwanderung. Flucht Mohammeds (Hedschra) von Mekka nach Medina. Tod Mohammeds. Die ersten Chalifen: Abu Bekr, Omar, Othman, Ali. Eroberung von Syrien und Ägypten und Sturz des "neuperfischen Reichs. Die Omaijaden (in Damaskus). Eroberung de^Nordküste Afrikas. Eroberung des größten Teils von Spanien durch den Sieg von Jeres de la Frontera über die Westgoten. Die Abbassiden (in Bagdad). Harun al Raschid. 3. Die Zeit der Karolinger. Die Karolinger (Pippiniden) als Hausmeier der Merovinger. Pippin der Ältere, Hausmeier von Austrasien. Pippin der Mittlere, sein Enkel, Herzog und Fürst der Franken. Sieg von Testri über den Hausmeier von Neustrien. Karl Martell, dessen Sohn.

15. Die Geschichte in tabellarischer Übersicht - S. 73

1887 - Hannover : Helwing
73 622 22. Juli, Mohammeds Flucht von Mekka nach Medina. Mit dieser Flucht — Hedschra — beginnt der Sieg seiner Lehren und darum auch die Zeitrechnung der Mohammedaner. Ganz Arabien ist mohammedanisch. Mohammeds Nachfolger sind die Khalifen: Mit Omar 634—644 beginnt die gewaltsame Verbreitung des Mohammedanismus. Er erobert Palästina, Syrien und das neupersische Reich der Sassau^deu. Das Geschlecht der Omejadeu 661—750 residiert in Damaskus. Angriffe auf das byzantinische Reich, ein großer Teil Kleinasiens wird erobert, Konstantinopel wird angegriffen, aber gerettet. Um 700 ist die Eroberung der ganzen Nordküste Afrikas von Musa vollendet. (Die Mauren.) Von Afrika aus setzt Tarik, der Unterfeldherr Musas, nach Spauieu über und vernichtet das W e st g o t e n r e i ch in der 711 Schlacht bei Xerez de la Frontera. Spanien ist von nun ab geteilt 1) in die Provinz des Khalisats (später eigenes Khalifat Cordova), 2) in das christliche Königreich von Asturien. Die Angriffe der Araber auf Gallien werden von Karl Martell zurückgeschlagen. 750 Sturz der Omejaden und die Herrschaft der Abassiden 750—1258. Residenz Bagdad. Von den Omejaden ist Abdöraman entkommen, der das Khalifat zu Cordova gründet. Unter Abdöraman Iii. 912 —961 Höhepunkt der arabischen Macht in Spanien. Granada (Alhambra). 751—814 Ii. Das Wlh Karls des Großen. 751—768 Pippin der Kleine, seit 741 Majordomus, wird 751 mit Zustimmung des Papstes Zacharias zum König erhoben; Childerich, der letzte Meroviuger, wird in ein Kloster geschickt. Pippin, vom Papst Stephan Iii. zu St. Denis gesalbt und gekrönt 754, unternimmt zum Schutz des Papstes zwei Züge nach Italien gegen den Longobardenkönig Aistulf und schenkt dem Papste das E x a r ch a t von R a v e n n a bis Ancona. Begründung des Kirchenstaates. Der Papst ernennt Pippin zum Patricius von Rom und überträgt ihm mit diesem Titel die Schutzherrschaft über Rom und die Kirche. t

16. Zeit- und Lebensbilder aus der deutschen und sächsischen Geschichte - S. 16

1913 - Dresden : Huhle
— 16 — Mit ihm konnte der König Krieg führen, ohne daß er durch die Reichsversammlung den fränkischen Heerbann aufbot, wozu jeder freie Franke gehörte. So verloren die Reichsversammlung und der Heerbann an Bedeutung, während die Macht der Könige wuchs. 4. Hausmeier. Die Nachfolger Chlodwigs hießen Merowinger sie waren nicht immer kriegerisch und tapfer genug, das große Reich selbst regieren zu können Deshalb setzten sie Hausmeier (Major dömus) ein, welche die Lehnsleute zu beaufsichtigen und das Lehnsheer zu führen hatten. Einer von diesen Hausmeiern namens Pippin von Heristal verdrängte die andern Hausmeier und nannte sich Herzog und Fürst der Franken. Zu der Zeit war das Frankenreich unter mehrere Könige geteilt; es gab nur einen Hausmeier und nteljrere Könige, der Hausmeier galt deshalb mehr als ein König. Der Hausmeier Karl Martell, d. h. der Hammer, besiegte 732 die mohammedanischen Araber, die ganz Nordafrika und Spanien unterworfen hatten und in das Frankenreich eingefallen waren. Karl Martell warf sie aber über die Pyrenäen zurück. Etwa 20 Jahre nachher entthronte Karl Martells Sohn, Pippin der Kleine, den merowingischen König, schor ihm das lange Haupthaar ab, verbannte ihn in ein Kloster und machte sich zum König der Franken. [Dohammed (622). 1. Die Araber leiten ihre Herkunft von Jsmael ab; sie bewohnten seit langen Zeiten die Halbinsel Arabien. Sie waren ehemals zum größten Teile Heiden und verehrten Sonne, Mond und Sterne; nur einige Juden und Christen lebten unter ihnen. Da stand unter ihnen Mohammed ans und brachte ihnen eine neue Lehre. 2. Mohammed stammte aus Mekka, wo die Kaaba mit dem vom Himmel gefallenen schwarzen Steine verehrt wird. Als Kaufmann reiste er "in verschiedenen Ländern umher und lernte das Judentum und das Christentum kennen. Er selber war noch ein Sternanbeter, aber keine von diesen drei Religionen gefiel ihm. Nachdem er eine reiche Witwe geheiratet hatte, zog er sich in die Einsamkeit zurück und dachte sich eine neue Lehre aus. Seine Verwandten besorgten den einträglichen Dienst der Kaaba. Als nun Mohammed seine neue Lehre verkündete, glaubten sie, sie würden dadurch ihre Einnahmen verlieren. Deshalb wiegelten sie die Einwohner zu Mekka gegen Mohammed auf, so daß dieser 622 fliehen mußte. Die Flucht nennen die Mohammedaner Hedschra und betrachten sie als den Anfang ihrer Zeitrechnung. In Medina aber fand Mohammed Zuflucht und seine Lehre schnelle Verbreitung. Acht Jahre nach seiner Flucht zog er als Sieger wieder in Mekka ein, und bald gehorchte ihm ganz Arabien. 3. Ausbreitung des Islams. Nach seinem Tode eroberten die Araber Persien,, Syrien, Palästina, Kleinasien, Mesopotamien, Ägypten und Nordafrika. Die mohammedanischen Mauren zogen hierauf nach Spanien und zertrümmerten 711 das Westgotenreich. Sodann brangen sie ins Frankenreich ein, aber der tapfere Hausmeier Karl Martell schlug sie 732 in der siebentägigen Schlacht bei Tours und Poitiers, so daß sie sich wieder nach Spanien zurückziehen mußten. Hierdurch war das abendländische Christentum gerettet und dem Vordringen der Manren ein Ziel gesetzt. 4. Mohammeds Lehre. Sein Hauptsatz war: „Es ist nur ein Gott (Allah), und Mohammed ist sein größter Prophet"; Moses und Christus wären kleinere Propheten. Gott und .seinem Statthalter müßte man unbedingt gehorchen. Gott aber wolle, daß die von Mohammed verkündete Lehre über die ganze Erde verbreitet würde. Deshalb müßte jeder Gläubige (Moslem) für die Ausbreitung dieser Lehre kämpfen. Fiele er m dem

17. Württembergisches Realienbuch - S. 46

1909 - Stuttgart : Bonz
46 ständiger Fehde miteinander lebten. Die Religion der Araber war der Gestirndienst, ihr Nationalheiligtum die Kaaba, ein schwarzer Stein zu Mekka. Mohammed wollte durch eine neue Religion die getrennten Stämme einigen und sein Volk einer höheren Gesittung entgegenführen. Die Eltern Mohammeds waren frühe gestorben; ein Oheim nahm sich seiner an und ließ ihn zum Kaufmann ausbilden. Auf feinen Reisen war er mit den Lehren des Judentums und des Christentums bekannt geworden. Durch die Heirat mit einer reichen Witwe gelangte Mohammed in eine un- abhängige Stellung. Bald zog er sich jedoch in die Einsamkeit zurück, um über göttliche Dinge nachzudenken. Nach einiger Zeit trat er wieder an die Öffentlichkeit und behauptete, er habe Offenbarungen von Engeln er- halten. Aber nur seine Frau und sein Neffe glaubten vorerst an den neuen Propheten. Mohammed mußte vor seinen Feinden nach Medina fliehen. Dort fand er zahlreiche Anhänger, mit deren Hilfe er Mekka eroberte. Mit Mohammeds Flucht beginnt die Zeitrechnung der Mohammedaner (622). 2. Mohammeds Lehre (Islam, d. h. Ergebung) ist eine aus heidnischen, jüdischen und christlichen Glaubenssätzen zusammengesetzte Religion. Der oberste Grundsatz derselben lautet: Es ist nur ein Gott, Allah, und Mohammed ist sein Prophet. Der Islam, der zwar Gottes Größe und Allmacht anerkennt, aber von dessen Liebe und Heiligkeit nichts weiß, sieht die Hauptforderungen der Religion in der Erfüllung äußerlicher Gebräuche, im regelmäßigen Beten (fünfmal des Tags), im Fasten und Almosengeben, in Waschungen und im Wallfahren nach Mekka. Der Genuß des Weines ist verboten, die Vielweiberei gestattet. Das Religionsbuch der Mohammedaner ist der Koran; als heiliger Tag wird der Freitag gefeiert; die Bethäuser heißen Moscheen, die Priester Derwische; das Religionszeichen ist der Halb- mond. Mit Feuer und Schwert muß der Islam ausgebreitet werden. Der Kampfesmut und die Todesverachtung der Mohammedaner wurden gesteigert durch die Lehre von einem unabänderlichen Schicksal (Fatalismus). Ein Leben voll irdischer, sinnlicher Freuden erwartet die Gläubigen, insbesondere die im heiligen Kriege Gefallenen, im Jenseits. 3. Ausbreitung des Islams. Unter den Nachfolgern Mohammeds, den Kalifen, wurde der Islam mit Gewalt in ganz Arabien, Persien, Syrien, Palästina, Ägypten, Nordafrika und Spanien verbreitet. Im Jahr 732 suchten die „Mauren", wie man die Araber Spaniens nannte, in Frankreich einzudringen, wurden aber zurückgeschlagen. Auch in Spanien konnten sie nur den südlichsten Teil auf längere Zeit behaupten. Als der mächtigste und größte Kalife wird Harun al Raschid, der Beherrscher von Bagdad, gepriesen. Geschichte und Sage erzählen vieles von der glanzvollen Hofhaltung, von der Gerechtigkeit und Milde dieses gewaltigen Herrschers, der ein Zeitgenosse Karls des Großen war. Am Ende des 15. Jahrhunderts wurden die Mauren vollends aus Spanien vertrieben. Im Osten waren aber die mohammedanischen Türken unter ihrem grausamen Sultan Mohammed Ii. von Kleinasien aus in Europa

18. Leitfaden für den Unterricht in der Geschichte - S. 50

1909 - Leipzig : Voigtländer
50 Das Mittelalter. Zweite Periode. § 53. Mohammed und der Islam. 1. Mohammed. während das Christentum sich unter den deutschen Völkern ausbreitete, wurden seiner Herrschaft namentlich im Morgenlande viele Länder durch eine neue Religion wieder entrissen, die rasch zu ungeheurer Ausbreitung gelangte. Der Stifter dieser Religion^ des Islam (d. i. (Blaube), war Mohammed, der (früher Kaufmann) zu Mekka in Arabien als gottgesandter Prophet auftrat, anfänglich von seinen Landsleuten verfolgt, gewann er nach seiner 622 Flucht nach Medina (Hedschra) begeisterte Anhänger, eroberte Mekka und unterwarf nach und nach ganz Arabien seiner Religion und Herrschaft. 2. Die Chalifen, die Nachfolger des Propheten, dehnten ihre Herrschaft und die — im Koran aufgezeichnete — Lehre des Islam bald über einen großen Teil Asiens und die Nordküste von Afrika aus. Don Afrika setzte der arabische Feldherr Tarif* über die Meerenge (welche nun Straße von Gibraltar, d. i. Berg des Tarife, genannt 7ii wurde) nach Spanien über, das er durch den Steg bei Xerez de la Frontera (§ 492) der arabischen Herrschaft unterwarf. 3m Osten erstreckte sich das (Ehalifenreich unter dem Hause der Kbbasiden, welche zu Bagdad am Tigris residierten, bis nach Indien; der berühmteste dhalif dieses Hauses war 800 Harun al Raschid, ein Zeitgenosse Karls des Großen. Um 1250 machten die Mongolen der (Thalifenherrfchaft ein Ende. Zweite Periode. Von Karl dem Großen bis zum Anfang der Kreuzzüge, 768—1096. § 54. Karl der Große 768—814. 1. Karls Kriege. Auf Pippin den Kleinen folgte als Beherrscher des fränkischen Reiches sein Sohn Karl der Große. Derselbe führte siegreiche Kriege gegen die Sachsen, die Langobarden, die Araber in Spanien, die Avaren, die Slaven und die Dänen. Der größte dieser Kriege war

19. Angewandte Geschichte - S. 96

1910 - Leipzig : Dieterich
96 Die Verteilung der Welt im Wandel der Jahrhunderte. 2. Als seit dem Ende des 2. Jahrhunderts nach Chr. die herrliche alte Kulturwelt allmhlich an innerem Siechtum zusammenbrach, da schien wiederholt das Umgekehrte eintreten zu sollen, da Asien der Europa siegte. Immer neue Vlkermassen wlzten sich, allen Wider-stand niederwersend, nach dem Westen. Wir knnen drei Bewegungen unterscheiden: die arabische Vlkerwanderung, verschiedene Vorste tatarisch-mongolischer Völker, das Vordringen der Trken. a) Die Araber. Im 7. Jahrhundert nach Chr. entstand in einer Lnderecke, die bis dahin keine Rolle in der Geschichte gespielt hatte, ein gewaltiger Sturm: in Arabien. Nicht Landnot trieb die semitischen Araber der die Grenzen, sondern fanatischer Glaubenseiser. 622 hatte Mohammed eine neue Religion gestiftet, den Islam, und feine Nachfolger hielten es fr ihre heilige Pflicht, dieselbe mit Feuer und Schwert auszubreiten; sie grndeten ein gewaltiges Weltreich. 622 Mohammed, der Prophet, flieht von Mekka nach Medina; die Hedschra. Der Chalif Omar erobert Syrien, gypten und zerstrt das Neuperserreich der Sasfaniden. 661750 das Haus des Ommijaden, Hauptstadt Damaskus. Unter ihnen setzen die Araber ihre Eroberungen nach Westen fort. 700 ist ganz Nordafrika im Besitz der Araber. 711 Unter Tarek fahren die Araber nach Spanien, (Strae von Gibraltar"), besiegen die Westgoten in der Schlacht bei Teres de la Frontera und erobern die Pyrenische Halbinsel. Im Osten berschreiten sie den Bosporus und suchen sich auf der Balkanhalbinsel festzusetzen: 717 die Araber belagern Konstantinopel. 732 Die Araber berschreiten die Pyrenen, dringen ins Frankenreich ein, werden aber von Karl Martell bei Tours und Poitiers besiegt. Von 750 an haben die Abbassiden das Chalifat; Hauptstadt Bagdad. 786809 der Chalif Harun al Raschid. Wie bedenklich war die Weltlage während der ersten Jahrzehnte des 8. Jahrhunderts! Von den Mittelmeerlndern war der Osten, der Sden, der Westen eine Beute der Araber geworden. Es war der niedrigste Tiefstand der europischen Kultur. Die Gesahr wurde dadurch erhht, da die gewaltige mohammedanische Welt in sich geschlossen und einig, dagegen die christlichen Völker zersplittert und uneinig waren.

20. Lehrbuch der Weltgeschichte für höhere Schulen - S. 133

1906 - Freiburg im Breisgau [u.a.] : Herder
Ganz Spanien wurde von den Arabern erobert, und nur in den Gebirgen Asturiens erhielt sich ein Überrest der Goten unbezwungen. Abder-rhaman, der Statthalter von Spanien, zog im Jahre 720 über die Pyrenäen und eroberte Septimanien (das südliche Frankreich, das früher den Westgoten gehört hatte). Seinen Fortschritten setzte die Mutige Schlacht bei Tours und Poitiers ein Ziel, in welcher der fränkische Heerführer Karl — der von dem hier errungenen Siege den Beinamen Martell (Hammer) führte — nach schwerem Kampfe das Heer der Araber fast gänzlich vernichtete (732). Mit der ungeheuern Ausdehnung, die das arabische Reich gewonnen, wuchs die Schwierigkeit, dasselbe als Ganzes zusammenzuhalten, und fortdauernde Unruhen untergruben seine Festigkeit. Die Omaijaden wurden durch die Abbassiden, einen Zweig des Stammes, dem Mohammed angehörte, unter furchtbaren Greueltaten gestürzt (750). Nur ein einziger Omaijade, Abderrhaman, entkam nach Spanien, wo er, von den Gegnern der Abbassiden unterstützt, ein getrenntes Kalifat mit der Hauptstadt Cordova stiftete (755), während der übrige Teil des Reiches sich in die Kalifate von Kairo und Bagdad auflöste. In Cordova wurde eine Universität gegründet, durch welche die Mathematik (Algebra), Astronomie, Chemie und Medizin die größte Förderung erhielten. Neben gelehrten Anstalten erstanden in den andern größeren Städten Bibliotheken und Sternwarten. In der Baukunst entwickelten die Araber den „maurischen Stil" zu hoher Blüte, wovon heute noch die Moschee von Cordova und das Lustschloß Alhambra in Granada beredtes Zeugnis ablegen. § 56. Das fränkische Ucich unter den Großhofmeistern. Das Geschlecht der Merowinger war nach fast ununterbrochenen Zwistigkeiten und Greueltaten in gänzliche Schwäche versunken, und unter Schattenkönigen regierten die Majordomus (Hausmeier — Großhofmeister), die sich von ihrem ursprünglichen Amte der Verwaltung des königlichen Hanswesens und der Krongüter zur Würde der höchsten Staatsbeamten emporgeschwungen hatten. Die Großhosineisterwürde wurde erblich gemacht durch Pippin den Mittleren, der von 687—714 als Majordomus über Austrasien, Neustrien und Burgund herrschte und Ruhe und Ordnung im Reiche herstellte. Ihm folgte fein Sohn Karl Martell (714—741), der die Araber bei Tonrs und Poitiers schlug und vier Jahre ohne König regierte. Sterbend teilte er das Reich unter seine Söhne Karl mann, der Austrasien, und Pippin den Jüngeren, auch der „Kurze" oder der „Kleine" genannt, der Neustrieu erhielt. Karlmann zog sich im Jahre 747 in das Kloster Monte Cassino zurück, und Pippin, der nun das ganze Reich besaß, suchte mit der königlichen Macht auch die Krone zu verbinden. Nachdem er sich der Zustimmung der Großen zum