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1. Geschichte des Mittelalters - S. 45

1888 - Wiesbaden : Kunze
§. 8. Die Franken unter den Merowingern. 45 Chlodwig diese Drohung vernahm, ließ er beide enthaupten und nahm ihr Reich und ihre Schätze ebenfalls in Besitz. Nun hatte Chlodwig noch einen Vetter, den König Ragnachar in Cambrap, einen üppigen, geizigen, unbeliebten Mann. Durch unechten Schmuck von Erz verleitete Chlodwig einige Leute seines Gefolges zur Treulosigkeit gegen ihren König. Als dieser nun wider Chlodwig zu Felde zog, wurde er geschlagen, und als Ragnachar sloh, fingen ihn seine eignen Leute und führten ihn samt seinem Bruder gebunden vor den König, welcher beide mit seiner Streitaxt niederhieb. Nach diesen frevel- haften Thaten besorgte Chlodwig Nachstellungen von andern Verwandten, welche sich vielleicht gerettet haben könnten. Darum klagte er einmal laut in der Volksversammlung: „Wehe mir, daß der Himmel mir alle meine Blutsverwandten genommen, und daß ich einsam bin auf Erden." Er hoffte durch diese Worte Mitleid zu erregen und die Überlebenden feiner Anverwandten kennen zu lernen. Aber alle Anwesenden schwiegen. Nun war er der Überzeugung, daß sein Land seinen Söhnen verbleiben werde. Durch kriegerischen Mut, List und Verstellung war Chlod- wig der Gründer des fränkischen Reiches geworden, das von den Sevennen, der Garonne und dem atlantischen Meere über den Rhein hinaus bis zu Neckar, Main und der Werra reichte. Mit germanischen Völkerschaften waren keltische und romanische Völkerreste staatlich vereinigt und von dem gleichen religiösen Band umschlossen worden. Deutsche Kraft verband sich mit römischer Form und verlieh dem neugegründeten Staate feste Grundlagen zu dauernder Herrschaft. Chlodwig starb in feinem 45. Lebensjahr 511 zu Paris, wo er in der Kirche begraben liegt, welche er den Aposteln zu Ehren hatte aufführen lassen. Chlodwigs Nachfolger. Chlodwigs Reich wurde unter seine 4 Söhne verteilt. Der älteste erhielt den östlichen, rein deutschen Teil, Australien, mit der Hauptstadt Metz, die drei jüngeren teilten sich in das westliche, ursprünglich romanische Gebiet, Neustrien. Das Reich galt trotzdem als ein einiges, und die Brüder führten ihre Eroberungen gemeinsam aus. Mit den Sachsen verbunden , eroberten sie 530 Thüringen und vereinigten den südlichen Teil desselben mit ihrem Land, während der nördliche von den Sachsen in Besitz genommen wurde. Nach Gundobalds Tode unterwarfen sie 532 Burgund, welches fortan den dritten Hauptteil des Frankenreiches bildete. Als später die Ostgoten in Italien nach Amalasuntas Tode mit dem griechischen Kaiser Justinian Krieg

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1. Deutsche Geschichte im Mittelalter - S. 29

1902 - Bamberg : Buchner
Die Merovinger. 29 Nach solchen Ruhmestaten war es Chlodwig ein leichtes, einige salische Frstentmer, die noch neben seinem Reiche bestanden, zu beseitigen. Auch die ripuarischen Franken erhoben ihn auf den Schild und erkoren ihn so zu ihrem König, nachdem durch Chlodwigs schndliche Tcke die ripuarische Knigsfamilie ausgerottet worden war. Erst 45 Jahre alt starb Chlodwig 511. 511 Chlodwigs Nachkommen. /27 Nach Chlodwigs Tode teilten sich seine vier Shne in die Herr-schaff Sie haben das Frankenreich durch romanische und rein germanische Gebiete noch betrchtlich erweitert. So lange Theoderich der Groe lebte, waren zwar der frnkischen Eroberungssucht Schranken gesetzt; nach dessen Tode aber bemchtigten sich Chlodwigs Shne des burgundischen Reiches (532) und zwangen auch die von den Ostrmern bekriegten Ostgoten, ihnen die Provence und Rtien abzutreten. Um dieselbe Zeit nahmen sie den Thringern die sdlichen Teile ihres Reiches*), die Lnder am Main, ab und machten endlich auch die Bayern von sich abhngig. Das also vergrerte Reich kam, nachdem drei Shne Chlodwigs gestorben waren, auf ein paar Jahre unter die Alleinherrschaft Chlotars I. Bei seinem Tode (561) wurde das Reich, wie vor 50 Jahren, abermals unter vier Shne geteilt. Die Zeit, bis einer derselben, Chlotar Ii., wiederum nach etwa 50 Jahren (613) das ganze Reich vereinigte, war durch den Streit der Kniginnen Brun Hilde und Fredegunde mit Kriegen und Bluttaten erfllt. spteren Merovinger machten keine weitern Eroberungen; ja sie erwiesen sich nicht einmal stark genug, die auseinanderstrebenden Lnder und Nationen des ererbten Reiches zusammenzuhalten. Immer deutlicher wurde die Scheidung in eine germanische und in eine romanische Reichshlfte, jene Austrasieu ( Ostreich), diese Neustrien (Neuwestreich) genannt. Daneben strebte auch Burgund nach einer gesonderten Stellung. Zuletzt entartete das Geschlecht der Merovinger so, da ihnen selbst in diesen Teilreichen nur der Schein kniglicher Macht blieb. Sie spielten zwar noch die Rolle eines Knigs, wenn sie, ausgezeichnet durch wallendes Haupthaar und langen Bart vor ihrem Throne fremde Gesandte empfingen oder auf einem Ochsengespann zur Volksversammlung fuhren, tatschlich aber *) Die Provence hatte Theoderich als Lohn fr feine Hilfe von den Westgoten gewonnen. 2) Die nrdlichen Teile Thringens fielen an die Sachsen, die stlichen wurden. eine Beute der Slaven.

2. Die deutsche Geschichte bis zum Westfälischen Frieden - S. 18

1900 - Berlin : Weidmann
18 Die Nachfolger Chlodwigs. die von nun an eine Abgabe zahlen und in den Maingegenden frnkische Kolonisten aufnehmen muten. 507 bei Vougle im alten Aquitanien der die Westgoten, die aus Gallien ganz vertrieben worden wren, htte ihnen nicht Theo derich der Groe Hilfe gebracht und wenigstens Septimanien (d. i. die Kstenlandschaft zwischen Pyrenen und Rhone) gerettet. [Annahme des Christentums.^ Als Vorwand zu dem letzten Kriege diente der Umstand, da die Westgoten Arianer waren, während Chlodwig nach der Alemannen-Schlacht 506 zum katholischen Christentum bergetreten war. Er hatte in dieser Schlacht, die anfangs ungnstig fr ihn verlief, das Gelbde gethan, Christ zu werden, wenn er siege. Zu Weihnachten desselben Jahres lie er sich dann im Beisein zahlreicher Bischse wirklich taufen; unter ihnen befand sich auch Remigius von Rheims [rns], der u. a. zum Könige sagte: Neige Dein Haupt, Sigamber1); bete an, was Du bisher in Brand gesteckt, und stecke in Brand, was Du bisher angebetet hast!"2) Mit dem Könige nahmen zunchst 3000, bald auch die meisten andern Franken das Christentum an. Da es noch sehr roh aufgefat wurde, ersteht man z. B. aus der Erzhlung, wonach Chlodwig auf die Vor-lesung von Christi Leidensgeschichte geuert haben soll: Wenn ich mit meinen Franken dabei gewesen wre, so wrde ich ihn gercht haben." Durch diesen bertritt erhielt das neue Reich einen festen Bestand; denn alle Bewohner des Frankenreichs, Germanen und Romanen, bekannten sich von vornherein zu derselben katholischen Kirche^ durch die Ordnung und gute Sitte berallhin verbreitet wurden. [Vereinigung aller Franken.] Sehr hinterlistig und grausam war auch die Art, mit der Chlodwig alle brigen Könige der Salier und Ripuarier aus dem Wege rumte und sich selbst zum alleinigen Beherrscher smtlicher Franken machte. l? Die Nachfolger Chlodwigs. [uere Mehrung, innerer Verfall des Reiches.] Unter den Nachfolgern Chlodwigs, zu-nchst unter feinen vier Shnen, wurde das Frankenreich noch bedeutend vergrert, und zwar 1. durch das sdliche Thringens, 2. durch !) Chlodwig gehrte nmlich dem frnkischen Stamme der Sigambrer an. '-) Mitis depone colla, Sigamber; adora, quod incendisti, et incende, quod adorasti." 3) Das nrdliche Thringen erhielten die Sachsen, die bei der Unter-werfung Hilfe geleistet hatten.

3. Der erste selbständige Geschichtsunterricht auf heimatlicher Grundlage - S. 316

1904 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 316 — seinem Gefolge aber ließen sich an diesem Tage mehr als dreitausend taufen. Ihnen folgten andere, sodaß das Frankenreich immer mehr ein christliches Land wurde. Inhalt! Wiedergabe! n. Denken. A. Zur Vertiefung und zum Vergleich. Zn 1. Inwiefern sich der Traum der Königin an Chlodwig erfüllte? Zu 2. a. Chlodwigs Charaktereigenschaften: Rachedurst, Habgier, Herrschsucht, Falschheit und Hinterlist. b. Vergleich: Armins Art und Chlodwigs Art, die Stämme zu einigen. Welche von beiden die beste ist. Warum? Chlodwig jagte allen großen Schrecken ein, und sie gehorchten ihm. Verwandte und Freunde, die sich feinem Willen nicht beugten, ließ er ermorden. So geschah es, daß König Chlodwig bald das Frankenreich allein beherrschte. Es gelang ihm auch, die Gallier, Alemannen, Burgunder u. a. Völker, welche als Nachbaren ließen den Franken wohnten, zu bezwingen. Cr fügte ihre Länder zum Frankenreiche, und dieses erstreckte sich nun im Westen bis ans Meer, im Norden bis ans Land der Friesen und Sachsen, int Osten bis an den Thüringer- und Böhmerwald und im Süden fast bis an die Alpen und Pyrenäen. Chlodwig wohnte in Paris. Zu 3. a. Chlotilde war schon eine Christin — was ist daraus in-bezug auf die Burgunden zu schließen? Bei welchen Völkerstämmen hatte das Christentum bereits Eingang gefunden? Westgoten — Burgunden — jetzt auch Franken. — b. Chlodwigs Grund für seinen Übertritt zum Christentum — ist äußerlich — auch bei ihm fehlte die innere Umwandlung; man glaubte, mit der Taufe, alles getan zu haben, um ein Christ zu sein. Zu 4. Durch Chlodwigs Taufe waren auch die andern Franken veranlaßt, sich taufen zu lassen. Darin liegt die Bedeutung der Taufe Chlodwigs; aber auch hier fehlt die innere Umwandlung. (Hierzu das Bild von Zick: „Chlodwigs Taufe" im Bildersaal D. G.) Vergl.: Der christliche Westgotenkönig Alarich, der christliche Frankenkönig Chlodwig. B. ^»anptzusammenfassung. a. Übersicht. 1) Die Franken. 2) Chlodwig gründet das Frankenreich. 3) Das Christentum bei den Franken.

4. Von Armin bis zum Augsburger Religionsfrieden - S. 33

1893 - Altenburg : Pierer
33 Besprechung des Gedichtes nach folgenden Uberschriften: 1. Die Not in der Schlacht. Was bewirkt diese? 2. Chlodwigs Gebet und Gelbde. Ob ihm der Herr den Sieg verleiht? 3. Die Erhrung des Gebetes. Ob Chlodwig sein Gelbde hlt? 4. Die Erfllung des Gelbdes. Welche Antwort auf unsere Frage? Es ist das Volk der Franken, das sich die Oberherrschaft der die einzelnen Stmme erkmpft. Zuerst sehen wir den Frankenknig Chlodwig im Kampfe mit den Alamannen. Wohnsitze der letzteren! Verlans des Kampfes! Folgen der Schlacht!... (Unterwerfung der Alamannen.) In welcher Weise Chlodwig sein Versprechen erfllt? Welches Versprechen?... Wie kam er dazu? ... Lesestck: Chlodwigs Taufe. Welche andere Folge hatte also der Alamannenkrieg fr das Franken-reich? (Einfhrung des Christentums.) Wie kam aber Chlodwig dazu, mit den Alamannen Krieg zu führen? Erzhlung: Einfall der Alamannen in das Gebiet des Franken-knigs Sigebert von Kln. Zusammenfassung: Chlodwigs Sieg der die Alamannen. 496. Veranlassung. Zwiefache Folge. Doch Chlodwigs Streben ging noch weiter! Inwiefern wohl? Er-innert euch an die Ausbreitung des Frankenreiches! Wie weit reichte es?... Welchen Wunsch wird er gehabt haben?... Welche Völker hatten diese Landstriche in Besitz genommen? (Franken, Westgoten, Rmer.) Fragen? Ob er sein Ziel erreicht? Wie wird es ihm mglich werden? Erzhlung: Es war im Jahre 481 gewesen, als Chlodwig, der damals noch ein Jngling war, König der Franken wurde. Trotz seiner Engend wute er sein Land mit Klugheit und Tapferkeit zu regieren. Die Nachbarn der Franken waren im Osten die Sachsen, im Sden die Alamannen und im Westen die'rmer. Die letzteren besaen noch das mittlere Gallien, und hier herrschte der Rmer Syagrius. Chlodwig wollte nicht, da noch ein Rmer in Gallien herrsche. Deshalb zog er aus, das Land zu erobern. Bei Soissons traf er den Syagrius, den er in blutiger Schlacht besiegte. Syagrius floh zu den Westgoten. Besprechung: Welche beiden Fragen hatten wir ausgestellt?... Welche Antwort?... Das Ziel ist zum Teil erreicht; Syagrius ist be- Fritzsche, Die deutsche Geschichte in der Volksschule. I. 3

5. Deutsche Geschichte bis zum Ausgang des Mittelalters - S. 22

1898 - : Verl. der Buchh. des Waisenhauses
22 Erster Zeitraum. Von den ältesten Zeiten bis zur Bildung des Deutschen Reiches 843. Infolge seines Gelübdes ließ sich Chlodwig nach erfochtenem Siege mit vielen seiner Getreuen taufen. Im Gegensatze zu den meisten anderen deutschen Königshäusern nahm Chlodwig das katholische Bekenntnis an. Die Franken traten dadurch den Romanen näher, denn beide verknüpfte das gemeinsame Band der Religion. Allen Katholiken galten seitdem die Franken für die Vorkämpfer des wahren Christentums gegen die arianischen Ketzer, und Chlodwig selbst fand seit seiner Taufe bei der Kirche die beste Stütze seiner Herrschaft^ Der Gegensatz zwischen den römisch-katholischen Franken und den arianischen Westgoten hatte einen Krieg zwischen den beiden Völkern zur Folge. Chlodwig siegte 507 in der Ebene von Poitiers^) und eroberte, von der römischen Bevölkerung des Gotenreiches unterstützt, das Land bis zur Garonne. Nur dem Eingreifen Theoderichs des Großen war es zu verdanken, daß der südlichste Strich Galliens zunächst noch den Westgoten verblieb. Durch Gewalt und Verrat beseitigte Chlodwig die anderen fränkischen Könige, seine Vettern, und wurde so der Beherrscher aller Frankenstämme. 2. Tie7nachfolger Chlodwigs. Nach Chlodwigs Tode teilten seine Söhne das Reich, denn der Staat wurde als persönliches Eigentum des Königs angesehen. Gleichwohl gewann unter ihnen die Herrschaft der Franken eine weitere Ausdehnung. Sie besiegten im Bunde mit den Sachsen den König der Thüringer. Der nördliche Teil Thüringens fiel darnach an die Sachsen, der südliche an die Franken. Außerdem eroberten sie das Reich der Burgunder und den Rest von Alamannien. Beim Sinken der ostgotischen Macht erkannten auch die Bayern die fränkische Oberhoheit an. Durch diese stete Verbindung mit dem Mutterlande wurde die Romanisierung der Franken vermieden. Zwar wurde das Frankenreich noch zweimal (durch Chlotar I. und Chlotar Ii.) vereinigt, doch war es meistens in drei Reiche geteilt: in das überwiegend germanische Austrasien und das überwiegend romanische Neustrien und Burgund. Die Könige dieser Reiche gaben sich meist einem fluchwürdigen Leben hin und wüteten oft mit Krieg, Verrat und Mord gegeneinander, am ärgsten aber die beiden Königinnen Brunhilde von Austrasien und Fredegunde von Neustrien. Dabei wurden die Nachkommen Chlodwigs von Geschlecht zu Geschlecht schwächer und unkriegerischer und zur Herrschaft unfähiger, bis der letzte Merowinger Childerich Iii. durch seinen Hausmeier Pippin entthront wurde. 1) Poitiers liegt südlich von der untern Loire.

6. Hilfsbuch für den Unterricht in der deutschen Geschichte bis zum Ausgang des Mittelalters - S. 22

1894 - Halle a. S. : Buchh. des Waisenhauses
22 Erster Zeitraum. Von den ältesten Zeiten bis zur Bildung des deutschen Reiches 843. Franken traten dadurch den Romanen näher, denn beide verknüpfte das ^gemeinsame Band der Religion. Alten Katholiken galten seitdem die Franken für die Vorkämpfer des wahren Christentums gegen die mantschen Ketzer, und Chlodwig selbst fand seit seiner Taufe bei der Kirche die beste Stütze seiner Herrschaft. , .Der Gegensatz zwischen den römisch-katholischen Franken und den oridnifcf)cn ©otcit huttc einen Ärtcß beiber -Bölfer Qcßcncinßrtbcr \\vc Folge. Chlodwig schlug 507 den Gotenkönig in der Ebene von Poi-tiers^) und tötete ihn in der Schlacht mit eigener Hand. Unterstützt von der römischen Bevölkerung des Goten reiches, eroberte er das Land Ins znt Garonne. Nur dem Eingreifen Theoderichs des Groszen war es zu verdanken, daß der südlichste Strich Galliens vor der Hand den Westgoten verblieb. Durch Gewalt und Verrat beseitigte Chlodwig die anderen frünki-fchen Könige, seine Vettern, und wurde so der Beherrscher aller Franken-stämme. 2 Tic Nachfolger Chlodwigs. Nach Chlodwigs Tode teilten die Söhne das Reich, denn der Staat wurde als persönliches Eigentum des Königs angesehen. Gleichwohl gewann unter ihnen die Herrschaft der Franken eine weitere Ausdehnung. Sie besiegten im Bunde mit den Sachsen den König der Thüringer. Der nördliche Teil Thüringens fiel darnach an die Sachsen, der südliche an die Franken. Außerdem eroberten sie das Reich der Burgunder und den Rest von Alamamtien. Beim Sinken der ostgotischen Macht erkannten auch die Bayern die fränkische Oberhoheit an. Durch diese stete Verbindung mit dem Mutterlande wurde die Romanisierung der Franken vermieden. Zwar wurde das Frankenreich noch zweimal (durch Chlotar I. und Chlotar Ii.) vereinigt, doch war es meistens in drei Reiche geteilt: in das überwiegend germanische Australien und das überwiegend romanische Neustrien und Burgund. Die Könige dieser Reiche gaben lich meist einem fluchwürdigen Leben hin und wüteten oft mit Krieg, Verrat und Mord gegeneinander, ant ärgsten aber die beiden Königinnen Brunhilde von Australien und Fredegunde von Neustrien. Dabei wurden die Nachkommen Chlodwigs von Geschlecht zu Geschlecht schwächer und unkriegerischer und zur Herrschaft unfähiger, bis der letzte Merowinger Childerich Iii. durch feinen Hausmeier Pippin entthront wurde. 3. Die Hausmeier. Wie die altgermanischen Häuptlinge, so waren auch die fränkischen Könige von einem Gefolge umgeben, welches ihnen zu besonderen 1) Poitiers liegt südlich von der untern Loire.

7. Deutsche Geschichte - S. 42

1912 - Hannover-List : Carl Meyer (Gustav Prior)
42 13. Das Frankenreich. er C,y^ a-n en Dtt der Christen, und inmitten der Schlacht Gelobte A Uch taufen zu lassen, wenn ihm der Christengott den Sieg verleibe Chlodwig siegte und hielt Wort. Am Weihnachtstage 496 lieft er sich im Dome zu Reims mit 3000 eblen Franken taufen. Als der Bischof die Taufe ouzog sprach er: Beuge den Nacken, stolzer Sugambrer! Bete an, was du bisher verbrannt hast, verbrenne, was du angebetet hast". Chlodwig war der erste germanische König, der das katholische Bekenntnis annahm, nicht das manische. Er sttzte dadurch sein Reich und wurde vom Papst der allerchristlichste König" genannt. Auch die brigen Franken traten zum Christentum der. rrcr -ic Erweiterung des Frankenreichs unter Chlodwigs Shnen. Lhioditg starb 511. Nach frankischer Sitte teilten zwar seine vier Sohne das Reich unter sich, aber sie betrachtete es doch als ein Ganzes und setzten auch gemeinsam die Eroberungen fort. Zuerst wandten sie sich gegen die Thringer in Mitteldeutschland und besiegten sie mit Hilfe der Sachsen (531). Den nrdlichen Teil des Thringerreichs zwischen Unstrut und Harz erhielten die Sachsen als Lohn fr ihre Hilfe. Das Land zwischen Thringer Wald und Donau fiel den Franken zu; es wurde mit frnkischen Ansiedlern besetzt, und noch heute fhrt gerade dies Gebiet den Namen Franken. Nur die Mitte des Landes, vom Thringer Walde bis zur Unstrut, blieb dem thringischen Stamme; doch auch hier mute er sich der frnkischen Oberhoheit fgen. In die stlichen Gebiete, bis an die Saale, drangen die Slaven vor. Bald darauf (534) eroberten Chlodwigs Shne auch das burgundische Reich. Das Land am Westabhaiige der Alpen, die Provence, fiel bei dem Untergange des Ostgotenreichs dem Frankenreiche zu; und da endlich auch die bayrischen Herzge, wie schon frher die Alamannen, die Ober-hoheit der Frankenknige anerkennen muten, so beherrschten diese jetzt alle germanischen Stmme, mit Ausnahme der Sachsen und Friesen. 5. Das frnkische Staatswesen, a. Das Knigtum. Das germanische Knigtum ist aus dem Kriege hervorgegangen: fr den Krieg whlten sich die einzelnen Vlkerschaften ihren Heerfhrer. Whrend der Wanderungen blieb der König auch in Friedenszeiten im Amte und wurde zum Vlkerschaftsknig, wie auch Chlodwig zuerst nur ein solcher war. Dann machte er sich zum Stammesknig aller Franken und infolge feiner Eroberungen auch zum Reichsknige. Der König trug, gleich den rmischen Kaisern, eine Krone oder einen goldenen Reif um die Stirn und ein purpurnes Gewand, aber statt des Scepters die altherkmmliche kriegerische Lanze; an Stelle der Besteigung des Thrones blieb der altgermanische Brauch der Erhebung auf den Schild in Kraft. Nach heimischer Sitte trug er das lange, gelockte Haar als Vorrecht des Knigsgeschlechts, und bei feierlichen Gelegenheiten fuhr er in einem mit Ochsen bespannten Wagen. Gegenber den Franken war Chlodwig (und seine Nachfolger) nach wie vor ein Heeresknig, gegenber den Galliern und den Rmern der Nachfolger und Erbe der Imperatoren. Die Knigswrbe wrbe im Frankenreiche erblich. Damit wuchs die Macht der kniglichen Familie und steigerte sich das Ansehen des Knigs, während die altgermanische Volksversammlung an

8. Auszug aus der Alten, Mittleren und Neueren Geschichte - S. 155

1916 - Leipzig : Ploetz
Das Frankenreich. 155 Soissons den römischen Statthalter Syagrius und vernichtet dadurch den letzten Rest des weströmischen Reiches. 496. Chlodwigs Sieg über die Alamannen im Elsaß (nicht bei Zülpich, wo früher ein Kampf zwischen Ala- mannen und ripuarischen Franken (S. 148) stattgefunden hatte). Chlodwig gelobt in der Schlacht, Christ zu werden nach dem Beispiel seiner Gemahlin, nimmt mit seinem Volke die katho- lische Lehre an, wird'in Reims mit 3000 Franken vom Bischof Remigius getauft. 500. Chlodwig schlägt die Burgunder (S. 150) bei Dijon ; aber ihr König Gundobad behauptet seine Herr- schaft. Durch List und Gewalt macht Chlodwig sich zum Alleinherrscher über alle Franken. 507. Chlodwig besiegt die Westgoten bei Y ouille (un- weit Poitiers) und entreißt ihnen das Gebiet zwischen Loire und Garonne. In Arles behaupten sie sich mit Hilfe der Ostgoten (S. 153). Von Chlodwigs Söhnen wird ihnen auch das Land zwischen Garonne und Pyrenäen genommen. Aber Septimanien, der Küstenstrich von der Rhone bis zu den Pyrenäen mit Nîmes, Narbonne, Albi usw., bleibt den Westgoten. 511. Nach Chlodwigs Tode erste Teilung (doch nicht völlige Gebietstrennung) des Frankenreiches. Seine vier Söhne herrschen gemeinsam, aber mit gesonderten Hof- haltungen zu Metz, Orléans, Paris, Soissons. 531—532. Dasreich der Thüringer (S. 148) wird von Theo- derich, dem ältesten der Brüder, durch den Sieg bei Scheidungen, das der Burgunder von den jüngeren Söhnen Chlodwigs: Chlodomer, Childebert, Chlotar, erobert. Der nördliche Teil Thüringens (bis zur Unstrut) fällt an die Sachsen als Bundesgenossen der Franken in dem Kriege; in das Maingebiet, das ebenfalls zum alten Thüringerreich gehörte, ziehen fränkische Ansiedler ein (Ostfranken). Nach dem Untergang des ostgotischen Reiches Erwerbung der Provence (536, s. S. 153); auch die Bagern (entstanden aus der Vereinigung der Markomannen und Quaden (S. 139) mit anderen Volksstämmen) schließen sich dem Frankenreich an; sie behalten aber ihr heimisches Herzogsgeschlecht, die Agilolfinger. 558 — 561. Das Frankenreich wieder vereinigt unter Chlotar I., Chlodwigs jüngstem Sohne, der seine Brüder über- lebt. Nach seinem Tode zweite Teilung, zuerst in vier, dann in drei Reichsteile: Austrasien, Neustrien, Burgund. Es folgt eine Zeit der Zerrüttung; Brunhild, eine westgotische Königstochter, veranlaßt ihren Gemahl Sigibert von Austrasien zum Kriege gegen seinen Bruder Chilperich von Neustrien.

9. Lehrbuch der Deutschen Geschichte für die oberen Klassen höherer Mädchenschulen - S. 24

1902 - Leipzig : Roßberg
— 24 — dem Tode ihres Königs Alarich Ii. ihre gallischen Besitzungen größtenteils an die Franken verloren. Dagegen scheiterte sein Versuch, das Land der Burgunder zu unterwerfen. 5. Vereinigung aller Franken. Zuletzt gewann Chlodwig durch gewaltsame Beseitigung des Königs Siegbert von Cöln noch das Gebiet der Rhein- oder Uferfranken. Nachdem auch alle salischen Nebenkönige überwältigt worden waren, hatte er ein einziges und einheitliches Frankenreich errichtet. Bald daraus 5ii. aber starb er, erst 45 Jahre alt, in Lutetia oder Paris, das er zu seiner Hauptstadt gemacht hatte. § 18. Die Nachfolger Chlodwigs. Die vier Söhne Chlodwigs teilten die Verwaltung des Reiches unter sich und setzten die Eroberungspolitik ihres Vaters fort. So zerstörte der älteste mit Hülfe der Sachsen das Reich der Thüringer, das sich von der unteren Elbe bis gegen Regensburg hin erstreckte. Es wurde nach der Schlacht bei Burgscheidungen und dem Untergange seines letzten Königs so geteilt, daß die Sachsen das Stück nördlich der Unstrut bekamen, während der größere südliche Teil an das fränkische Reich fiel. Erst seit diesem Krieg erhielten die mittleren und die oberen Mainland-schasten (ähnlich wie die unteren Main- und Neckargegenden 496) fränkische Ansiedler. So breitete sich der fränkische Stamm bis dahin aus, wo heute noch der Name Franken herrscht. Demnach unterscheidet man jetzt die eigentlichen oder Rheinfranken und die Ost- oder Mainfranken. Der thüringische Stamm blieb von nun an auf das Land zwischen der Unstrut und dem Thüringer Wald beschränkt. Bald darauf eroberten die Söhne Chlodwigs auch das Burgund erreich um die Rhone, womit endlich ganz Gallien fränkisch geworden war. Zuletzt dehnte sich die Macht der Franken über den deutschen Stamm der Bajuwaren (Bayern) aus, so daß sie sich schließlich über ganz Gallien und in Deutschland über die Stämme der Franken, Alemannen, Thüringer und Bayern erstreckte, und nur noch die Sachsen und Friesen selbständig waren. Teilung und Schwächung des Reiches. Die von Chlodwigs Söhnen vorgenommenen Zerstückelungen des Reiches wiederholten sich in der Folge und minderten die Kraft des Frankenreiches. Durch blutige Verwandtenkriege und durch sittliche Entartung sanken die Könige in Schwäche und Verachtung. Infolgedessen ging die Reichsgewalt allmählich in die Hände der sogenannten Hausmeier über. § 19. Wirtschaft, Stände und Staat der Franken. 1. Fränkische Wirtschaft. Das Frankenland hatte das Aussehen eines großen Bauernlandes. Der Ackerbau war neben der Viehzucht

10. Der erste selbständige Geschichtsunterricht auf heimatlicher Grundlage - S. 314

1904 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 314 — könnte ich das Blut meiner Verwandten vergießen? Gottlos wäre wahrlich ein solches Verbrechen! Aber da sich also dies ereignet hat, so biete ich euch meinen Rat an. Erscheint er euch annehmbar, so wendet euch zu mir und tretet unter meinen Schutz'" Die Franken hörten des Königs Worte, klirrend schlugen sie ihre Schilde zusammen und riefen ihm laut Beifall zu. Sie hoben Chlodwig auf den Schild und setzten ihn zum König Über sich. 3. Nagnachar, ein anderer König unter den Franken, war anf Chlodwigs Befehl gefangen genommen. Sie banden ihm die Hände auf den Rücken und führten ihn zugleich mit seinem Bruder vor Chlodwig. „Warum," fragte der König, „hast du unser Geschlecht so erniedrigt, daß du dich binden ließest? Besser wäre es gewesen, du wärest gestorben!" Sprach's und zerschmetterte ihm mit dem Beile das Haupt. Daraus wandte er sich zu dem Bruder und sprach: „Hättest du deinem Bruder Hilfe geleistet, wahrlich ntmmer wäre er gebunden worden!" Und in gleicher Weise tötete er ihn mit der Streitaxt. *) k. Gliedern und Inhalt der einzelnen Stücfe. 1) Chlodwigs Habgier. 2) Chlodwigs Hinterlist und Falschheit. 3) Chlodwigs Mordlust. c. Wiedergabe der einzelnen Ltücke. 3. Wie Chlodwig ein Christ ward. (Erzählen bis zu dem Gedicht.) Die Franken waren zu Chlodwigs Zeit noch Heiden, haßten das Christentum, erschlugen die christlichen Priester, plünderten und zerstörten die Kirchen. Wie sie, so war auch Chlodwig anfangs noch heidnisch gesinnt und dem Christentume abhold. Dennoch wurde er der erste christliche König der Franken, und das ging so zu: Chlodwig war mit Chlotilde, der Königstochter aus Burgundenland, vermählt. Sie war eine Christin, spendete täglich den Armen und wünschte, daß auch Chlodwig ein Christ werden möchte. Oft erzählte sie ihm von der Allmacht Gottes, von feinem rohrte Jesus Christus, wie die Juden diesen verspottet und ans Kreuz geschlagen. Dann sprach er wohl schnell dazwischen: „Wäre ich mit meinen Franken dabei gewesen, sie hätten es nicht wagen sollen!" Dennoch wollte Chlodwig nicht von seinen alten Göttern lassen und opferte nach wie vor dem Wodan. Wohl gestattete er, daß fein Söhnchen getauft würde; als es aber bald darauf starb, schob der König die Schuld auf die Taufe, machte feiner Gemahlin bittere Vorwurfe und verharrte nur noch fester im Heidentnme. Da geschah es, daß Chlodwig in den Krieg *) Vergleiche hierzu die Originalzeichnung von Cloß im „Bildersaal Deutscher Geschichte". S. 37.

11. Das Altertum - S. 247

1913 - Münster (Westf.) : Schöningh
Remigius von Reims spendete ihm noch in demselben Jahre die Taufe, und viele Franken folgten dem Beispiel ihres Knigs. Fr Chlodwig war sein bertritt zum Katholizismus von weittragender Bedeutung. Bedeutung des Die mchtigen Bischfe der gallischen. Kirche machten fortan ihren Einflu u6ertntts- in seinem Sinne geltend, und die katholischen Untertanen der arianifchen Burgund en und Westgoten hielten es fr ein Glck, unter seine Herrschast zu kommen. Allerdmgs gelang es Chlodwig nicht, die Burgunder dauernd zu unterwersen, und auch das Weftgotenreich nahm er auf Veranlagung Krieg gegen die des Ostgotenknigs Theoderich nach seinem glcklichen fteldaua 5075.10. H^oten- nur bis^zur Garonne in.besitz. Mit List und Gewalt gelang es Chlodwig, die Teilknige der salischen und ribnarischen Franken zu beseitigen; viele Beseitigung der andere Könige lie er tten, sogar seine nchsten Verwandten, von benenutm0m s$om9e er frchtete, sie mchten ihm das Reich nehmen", erzhlt Gregor von Tours, und daher mu Chlodwig als der Schpfer eines kraft- vollen, einbeitlicke^ Knigtums der Franken bezeichnet werden. Chlodwigs 3 litte. Seine vier Shne setzten die Eroberungszge im Sinne ihres Vaters fort. Der lteste Sohn bezwang 531 die Tbrinaer; giudtmu bc 5z2 wurde Burgund dem frnkischen Reiche emurleibt; 536 mute der Krankenreichs. Ostgoteuknig Vitichis den f^rankenkniaen die Pr^enee abtreten, und fast zu "derselben Zeit dehnten sie ihre Herrschast auch auf die Bayern aus. so da die Friesen und Sachsen die einzigen germanischen Stmme waren, die ihre Freiheit bewahrten. Der jngste Sohn Chlodwigs, der feine Brder berlebte, besa um die Mitte des 6. Jahrhunderts ein Reich, das doppelt so groß war wie das seines Vaters. $ie Wie im sptrmischen Reich so entwickelte sich auch im Frankenreich teilungen. der Brauck, dasjftetfl nach dem Tode eines Herrschers unter seine Shne zu teilen. Man hielt diese Teilung der Regierungsgewalt das Reich galt auch nach der Teilung als Einheit sr berechtigt, weil das Land als Privatbesitz der merowiugifcheu Könige angesehen wurde. Allerdings waren- diese Teilungen der Entwicklung eines einheitlichen Knigreichs ver-hngnisvoll. Nur noch einmal unter Chlotar Ii. 613 wurde das Reich teilungen. unter dem Zepter eines Herrschers geeint; doch blieb das Merowinger-reich eine lose Verbindung der sehr verschieden organisierten Stmme, die bei den Teilungen in der Folgezeit gewhnlich in drei Gruppen zerfielen. ^Australien. der germanische Osten, entwickelte ftch Un "Gegensatz zu ..Neustrien, dem romanischen Westen; daneben stand "Burgund als selbstndiges Reich. Die unterworfenen Stmme, namentlich' djte Vyern, konnten leicht eine freiere Stellung erwerben. Hader und Bruderkriege zerfleischten die Knigsfamilien, die Tatkraft ihrer Vorfahren ging ver-loren; zuletzt fhrten die Könige nur noch den leeren Namen und er-

12. Abriss der Geschichte für höhere Knaben- und Mädchenschulen - S. 93

1878 - Mainz : Kunze
- 93 — ihrer Priester, die ihn trotz seiner großen Laster verherrlichten. Das damals gewonnene Alamannenland heißt zum Theil noch heute Franken. Die Burgunder wurden vier Jahre später angegriffen und bei Dijon besiegt aber nicht unterworfen; dagegen mußten sich die Bretagner dem Scepter Chlodwigs beugen. Zu einem Kampfe mit den Westgothen lockte die Schwäche ihres damaligen Königs, eigene Eroberungssucht und die Einladung der südgallischen Katholiken. Bei Vongle, nicht weit von Poitiers, wurden die westgothischen Krieger geschlagen und bis zur Garonne zurückgedrängt, wo abermals der große Theoderich Halt gebot (507). Vier Jahre darauf starb Chlodwig (511), nachdem er das ganze Frankenreich durch den Mord seiner Verwandten geeinigt hatte, ein tapferer, behender aber auch treuloser und grausamer Mensch. Ihm, dem Löwen, folgten, wie Basina es im Traum gesehen, reißende Bären, zunächst seine vier Söhne. Der älteste derselben, Theoderich, der den deutschen Theil des Reiches (Austrasien) erhielt, eroberte mit Hilfe der Sachsen das Thüringerland und räumte den König desselben Jrmenfried berätherisch aus dem Wege (um 530). Burgund war von den drei Söhnen der Clothilde, deren Erbtheil das gallische-fränkische Gebiet (Neustrien) war, schon früher angegriffen worden, kam aber erst 532 in ihre Hände. Später während des gothischgriechischen Krieges gerieth auch der Rest von Alamannien und die Provence in fränkische Gewalt, und selbst Baiern mußte die Oberhoheit der westlichen Nachbarn anerkennen. Von Chlodwigs Söhnen vereinigte der jüngste Chlotar I., nachdem die übrigen Verwandten theils auf natürliche Weise gestorben theils getöbtet waren, nochmals das Reich. Seine beiden grausamen Schwiegertöchter Brunehilde und Frede-gunde erregten einen furchtbaren Bürgerkrieg, der das Land mit Blut und Mord erfüllte und Chlodwigs Geschlecht bis auf einen einzigen Urenkel ausrottete. Von nun an tritt an die Stelle der unbändigen Kraft und Wildheit Erschlaffung; die merowingischen Könige (spielende Hündlein), äußerlich durch langes wallendes Haar und goldenen Fingerreif ausgezeichnet, hielten zwar noch die Märzfelder, d. i. die Versammlungen der freien Franken im März ab, überließen aber alle Macht ihrem Hofadel, den Antrustioncn, unter denen sich die Anführer des königlichen Gesolges, die Haus m eie r, bald besonders hervorthaten. §. 5. Der Islam. Im Jahre 571 wurde zu Mekka in Arabien Wuhamed geboren, der Gründer der dritten monotheistischen Religion, des Islam, den

13. Geschichtliche Bilder und Vorträge - S. 167

1896 - Leipzig : Dürr
167 fangen, hast du gehrt, und wieviel seine Shne in dieser Welt besaen, ist dir wohl bekannt." So lautet der lteste nns zugngliche Bericht der Chlodwigs Bekehrung. Nach demselben ist Chlodwigs Bekehrung nicht durch politische Erwgungen veranlat worden; sondern sie entsprach der religisen berzeugung, welche Chlodwig zwar nicht ohne Einwirkung seiner glubigen Gemahlin, aber doch schlielich selbstndig gewonnen hatte". Inwiefern nun ist das Zeugnis des Nicetius ein glaubwr-diges ? Nicetius, welcher vielleicht zehn Jahre nach Chlodwigs Tode Bischof von Trier geworden ist, hat, wie dies erwiesen ist, die Gemahlin Chlodwigs, die Knigin Hrotechildis (gest. um das Jahr 545) persnlich gekannt. Und wie er mit der Knigin Hrotechildis persnlich verkehrt hat, so ist auch die Annahme nicht ausgeschlossen, da er mit Chlodwig selbst verkehrt hat. Nicetius konnte also die volle Wahrheit der die Vorgnge bei der Bekehrung Chlodwigs wissen. Irgend ein Beweggrund, der ihn htte bestimmen knnen, bei seinem Berichte der Chlodwigs Bekehrung etwas zu verschweigen oder zu entstellen, ist nicht auffindbar. Im Gegenteil! Die Erfolge, welche Chlodwig nach feiner Taufe gegen die Westgoten unter ihrem Könige Alarich Ii. und gegen die Burgunder unter König Gundo-bald erkmpft hat; den gromchtigen Besitz, welchen Chlodwig seinen Shnen hinterlassen hat: all dies stellt Nicetius denn nur so knnen diese Hervorhebungen bei ihm gebeutet werden als Errungenschaften bar, die Chlobwig seiner Bekehrung zum wahren Glauben zu banken hatte. Wenn es nun Nicetius bekannt gewesen wre, ba Chlobwig bereits bent bloen Gelbnis, den wahren Glauben anzunehmen, einen seiner grten Siege zu verbanken hatte, welches Gewicht htte er dann biefer Thatsache bei seinen an die Knigin Chlodoswinda gerichteten Mahnworten verleihen knnen. Der Umftanb, ba Nicetius biefes Gelbdes keine Erwhnung thut, ist zwingenb fr den Schlu, ba Nicetius biefes Gelbbe nicht ge-kannt hat. Nach der Darstellung Gregors von Tours war Nicetius ein Mann von ausgezeichnet heiligem Wanbel, nicht nur als Prebiger von bewunberungstoerter Berebfamkeit, sonbern auch wegen seiner guten Werke und seiner Wunberthaten hochgefeiert im Volke". Schon als Inhaber des bischflichen Stuhles zu Trier war Nicetius wohl imstanbe, die Beweggrnbe Chlobwigs zu ermessen und abzugrenzen; es lag fr ihn die Mglichkeit vor, die volle Wahrheit zu sagen; bei ihm lag auch der Wille vor, die volle Wahrheit zu sagen; sein Bericht barf uns bemgem auch als Ausbruck der vollen Wahrheit als ein ungetrbtes Spiegelbild der geschichtlichen Thatsachen gelten

14. Von der Völkerwanderung bis zum Ausgange des Mittelalters - S. 27

1910 - Berlin : Salle
Gründung des Frankenreichs durch Chlodwig. 27 Lange schwankte der Sieg: endlich neigte er sich auf die Seite der Alemannen. In dieser Not gedachte Chlodwig, der noch ein Heide war, an das, was er von seiner christlichen Gemahlin Chlotilde über den mächtigen Christengott gehört hatte. Und alsbald streckte er seine Hände zuni Himmel und betete: „Hilf mir, Jesus Christus, denn meine Götter verlassen mich. Wenn du mir beistehst in dieser Not, so will ich an dich glauben!" Und wirklich gewann er den Sieg und ließ sich nun auch am Weihnachtsseste des Jahres 496 zu Reims (das später die Krönungsstadt der französischen Könige geworden ist) feierlich taufen und zuni Könige der Franken falben. Vom Papste wurde er der erstgeborene Sohn der Kirche, auch der aller--christlichste König genannt, ein Titel, der auf seine Nachfolger überging. Jedoch wirkte das Christentum nicht veredelnd auf seine Gesinnung. Er beging nach wie vor viele Treulosigkeiten und Grausamkeiten, so auch in den darauffolgenden Kriegen mit den Burgundern und Westgoten. Die ersteren wurden ihm tributpflichtig: den Zug gegen letztere bezeichnete er selbst als einen Religionskrieg, da die Westgoten noch Arianer waren. Unweit Poitiers vernichtete er sie im Jahre 507. Die Heldensage, die mit Theoderich abschließt, hat an den Gründer des Frankenreichs keine Erinnerung bewahrt, obschon mit ihm tatsächlich eine neue Zeit beginnt. Es gelang Chlodwig, seine Herrschaft über ganz Gallien auszudehnen und die verschiedenen deutschen Volksstämme darin zu einem Ganzen zu verschmelzen. Das Land führte von jetzt an den Namen Frankenreich. Die Söhne Chlodwigs und die späteren Merowinger. Nach Chlodwigs Tode wurde sein Reich in zwei Teile geteilt: in Austrien, den östlichen, und Neustrien, den westlichen Teil. Die vier Söhne Chlodwigs herrschten über diese Gebiete und setzten des Vaters Eroberungen fort. Sachsen und Friesen ausgenommen, gehörten in jener Zeit schon alle westgermanischen Stämme zum Frankenreich. Bald aber brach Zwietracht unter den Merowingern aus; Bürgerkriege, Fehden jeder Art füllen um diese Zeit die fränkische Geschichte*). Und als die Könige des Mordens müde waren, gaben sie sich *) Die furchtbarsten Greuel brachten in das merowingische Haus zwei Frauen: Bruuhilde, eine Spanierin, Tochter des Westgotenkönigs und Gemahlin des austrasischen Königs Siegebert zu Reims, und Fredegunde, eine Frau aus dem Volke, die den schwachen König Chilperich von Soissons so zu umgarnen wußte, daß er seine rechtmäßige Gemahlin, eine Schwester der Brunhilde, erwürgen ließ, um sich mit Fredegunde zu verbinden, die später ihre Stiefsöhne und dann auch ihren Gatten durch Meuchelmord beseitigte.

15. Deutsche Geschichte bis zum Ausgang des Mittelalters - S. 29

1902 - Wolfenbüttel : Zwißler
Vierter Abschnitt. Das Frankenreich unter den Merowingern. 29 2. gegen die Alamannen, die zwischen Lech und Vogesen saen. Ihre hufigen Einflle in das Gebiet der Ripuarier ntigten diese, die Hilfe der Salier anzurufen. Chlodwig kam und besiegte 496 die Alamannen in einer Schlacht, deren rtlichkeit sich schwer bestimmen lt (vielleicht in der Nhe von Koblenz). Der entscheidende Kampf, durch den die Alamannen den grten Teil ihres Gebiets verloren, wurde jedoch erst einige Jahre spter gefhrt; 3. gegen die Westgoten. Durch seinen Sieg bei Poitiers 507 wurde er Herr ihres Landes bis zur Garonne. In der Schlacht gegen die Alamannen hatte Chlodwig das Gelbde getan, zum Christentum berzutreten, wenn er Sieger wrde. Er nahm deshalb nach seinem Siege das katholische Christentum an und lie sich mit mehr als 3000 Franken zu Reims vom Bischof Remigius taufen. So wurde Chlodwig der erste katholische König der germanische Vlker-schasten. Die Annahme des Christentums war bei Chlodwig ein rein uer-liches Werk; er blieb auch nach der Taufe derselbe arglistige, grausame und beutegierige Tyrann. Den Rest seines Lebens widmete er dem Bestreben, alle Frankenstmme unter seinem Scepter zu vereinigen. Dazu bediente er sich der grausamsten Mittel; mit Gewalt beseitigte er die Gaufrsten der salischen, ripuarischeu und Oberfranken, teilweise soll er sie mit eigener Hand ermordet haben. 24. Die Sliite nd der Verfall des Frankenreichs mttee Chlodwigs Nachfolgern. a. Blte des Reiches. Nach Chlodwigs Tode teilten sich seine vier Shne in das Frankenreich und fgten den alten Eroberungen neue hinzu. Neu erobert wurden: 1. Burgund, 2. Thringen, das mchtige Knigreich zwischen Donau und Harz. Unter Beistand der Franken hatte sich König Hermanfried nach Be-seitigung seiner Brder zum Herrn von ganz Thringen gemacht, ver-weigerte aber seinen Bundesgenossen den versprochenen Landesanteil. Diese vereinigten sich daher mit den Sachsen und schlugen den Hermanfried bei Burgscheidungen. Die Sachsen erhielten fr ihre Hilfe den nrd-liehen Teil des Thringerreiches bis zur Unstrnt, der sdliche wurde frnkisch.

16. Geschichte des Mittelalters - S. 18

1904 - Langensalza : Schulbuchh.
18 flieg fein Ansehen, als ihn der oströmische Kaiser zum Pa trici ns und Konfnl ernannte. Von da ab ritt er stolz mit feinem Purpurmantel, den ihm der Kaiser als Zeichen feiner Würde übersandt hatte, vor seinen Franken einher. Und sonderbar, ans die Franken sowohl als auf die unterworfenen Völker übte dieser Titel einen großen Eiufluß aus: erst jetzt galt er vielen als rechtmäßiger Herrscher. Nach dem Tode Chlodwigs wurde das Reich unter seine vier Söhne geteilt. Sie eroberten in einem blutigen, langjährigen Kriege Burgund und vereinigten dieses Land mit dem Frankenreiche. Dann lockte einer von ihnen den König der Thüringer zu einer Zusammenkunft nach Zülpich und stürzte ihn, während er sich freundlich mit ihm unterhielt, plötzlich von der Stadtmauer herab. Auch ein großer Teil dieses Landes wurde hieraus von den Franken in Besitz genommen. Noch einmal gelang es einem der Söhne Chlodwigs, sich zum Herrscher des gesamten Frankenreiches zu machen; aber nach feinem Tode wurde dasselbe wieder und dann immer wieder geteilt. Diese immerwährenden Teilungen, verbunden mit der den Nachkommen Chlodwigs eigenen Rachsucht und Blutgier, führten zu einer Reihe von Bruderkriegen und Greueltaten. Besonders zeichneten sich in diesen Kriegen zwei Königinnen durch ihre unauslöschliche Rachsucht aus: Fredegunde und Brnnhilde. Sie waren die Frauen zweier Brüder, die Enkel Chlodwigs waren. Der Mann Fredegundes hatte vor seiner Verheiratung mit dieser seine zweite Frau, eine Schwester Brunhiloens, erwürgen lassen. Da erhob sich Brunhilde als Rächerin; sie reizte ihren Gemahl zum Kriege gegen ihren Schwager, und nach einer Reihe von Greueltaten, bei denen eine Königin die andere zu übertreffen suchte, starben beide Könige durch Meuchelmord. Erst als sich fast das ganze Geschlecht in gegenseitigem Wüten vernichtet hatte und aus Befehl eines Sohnes Fredegundens die achtzigjährige Brunhilde nach mehrtägigem Foltern von einem wilden Rosse zu Tode geschleift worden war, erlangte das Reich feine Ruhe wieder. — Die folgenden Könige waren zwar nicht so blutgierig; aber sie waren alle einem lasterhaften Leben ergeben und auch geistig

17. Geschichte des Mittelalters - S. 46

1913 - München [u.a.] : Franz
46 Chlodwigs Shne. ein; die Alamannen suchten im Sden Ersatz und kolonisierten allmhlich das Gebiet bis zum Monterosa (siehe S. 36). (Dieses Vordringen der Franken fhrte hnlich zu endgltiger Verbreitung der deutschen Stmme sowie zum Beginn ihrer Kolonisationsttigkeit wie die Dorische Wanderung bei den Griechen; vgl. I, 34). Als sich in der Alamannenschlacht der Sieg schon auf die Seite der Feinde zu neigen schien, versprach Chlodwig, der noch Heide war, sich taufen zu lassen, wenn der Christengott ihm den Sieg schenke. Dieses Gelbde erfllte er, indem er sich noch in demselben Jahre mit 3000 Franken in die rmisch-katholische Kirche aufnehmen lie, während alle bisher zum Christentum bergetretenen Germanen Arianer geworden waren. Seitdem trat Chlodwig als Beschtzer des Katholizismus auf. 3- _ Sdlich der Loire grenzte aber sein Reich an das der ariani-scheu Westgoten, die (gleich Wandalen und Ostgoten, siehe oben) bei ihren katholischen Untertanen rmischer Zunge nicht beliebt waren. Chlodwig griff als Verteidiger der letzteren die Westgoten an, die nach der Niederlage und dem Tode ihres Knigs Alarich Ii. in der Schlacht bei Voullon (oder Vonille) 507. 507 ihre gallischen Besitzungen bis zur Garonne an die Franken verloren. 4. Auerdem beseitigte Chlodwig den König der Ufer- franken Siegbert von Kln und alle falischen Nebenknige auf treulose Weise und wurde so der Grnder eines einzigen und einheitlichen Frankenreiches. So hat Chlodwig abwechselnd Germanen und Ro-manen seiner Herrschaft unterworfen. Indem er lediglich an eine Ausbreitung seiner eigenen Macht dachte, stand er im schrfsten Gegensatz zu Theoderich d. Gr., der die Kraft des Germanentums gegen seinen Hauptfeind zusammenfassen wollte. (Zwischen Chlodwig und Theoderich be-steht also ein hnlicher Gegensatz wie zwischen Marbod und Armin.) An Theoderichs Widerstand scheiterte ja auch die vllige Unterwerfung der Alamannen und Westgoten (siehe oben); sie ge-lang erst Chlodwigs Shnen. / W^teres An- Die vier Shne Chlodwigs teilten nmlich die Ver-Franken? waltung des Reiches unter sich und setzten nach Theoderichs Tode reiches, die Eroberungspolitik ihres Vaters fort. So zerstrte der lteste 5 mit Hilfe der Sachsen 531 das Reich der Thringer, das sich vom Harz bis zum Obermain ausgedehnt hatte. Den Thringern blieb nur das Gebiet zwischen Unstrut und Thringer Wald. Der Rest wurde so geteilt, da die Sachsen das Stck nrdlich der Unstrut bekamen (Obersachsen), während der grere sdliche Teil an das frnkische Reich siel.

18. Der erste selbständige Geschichtsunterricht auf heimatlicher Grundlage - S. 312

1904 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 312 — namen deiner Heimat, die die Endung „ingen" haben? 8. Was sagt dir die Endung? 9. Nenne Orte deiner Heimat, von denen du weißt, daß sie die ältesten sind! 10. Versuche, die Bedeutung ihres Namens zu erklären! Aus der Zeit des Kampfes zwischen Heidentum und Christentum. Der Irankcnkönig ßhlodwig. 500. Ziel: Wie das Frankenreich entstand. I. Mnfchsuen. A. Vorbereitung. Was wir schon von den Franken wissen? Wo die Franken wohnten? Namen und Ortsbezeichnungen, welche an die Franken erinnern ? Ihre Nachbarschaft mit den Römern in Gallien. Ihre Einrichtungen, ähnlich denen der Sachsen: mehrere Herzoge, auch Könige genannt; tapfer; heidnisch; Einwirkung der Völkerwanderung auf die Franken. Sie waren in mehrere Stämme gespalten. Wie Chlodwig sie zu einem großen Reiche vereinigte, wollen wir nun hören. B. Darbietung. 1. Der Traum der Mutter Chlodwigs. (Erzählen.) Einst hatte ein Frankenkönig einen seltsamen Traum. Ihm träumte, er sähe Löwen und Leoparden, dann Bären und Wölfe, zuletzt Hunde und andere kleine Tiere, die sich zankten und einander anfielen. Als der König den Traum seiner Gemahlin erzählte, sprach sie: „Der Traum bezeichnet unsere Nachkommen. Unser Sohn wird sein wie ein Löwe oder Panther oder Einhorn; seine Kinder werden raubgierig und gefräßig sein wie Bären und Wölfe; deren Nachkommen werden nur die Kraft von Hunden und kleinen Tieren haben, sich bekriegen und zerfleischen, und die Völker werden ohne Furcht vor diesen Fürsten sein." Was die Königin gesagt hatte, traf ein: ihr Sohn wurde stark wie ein Löwe und ohne Furcht wie ein Panther, aber auch blutgierig wie beide. Er hieß Chlodwig. Inhalt! Wiedergabe! 2. Chlodwig gründet das Frankenreich. (Quellenbericht.) Als Chlodwig König wurde, herrschte er noch nicht über alle Franken; es war aber sein größter Wunsch, König des ganzen Frankenvolks zu werden. Wie fing er das an ? Wir wollen es lesen.

19. Geschichtliche Bilder und Vorträge - S. 164

1896 - Leipzig : Dürr
164 Quelle. Die Darstellung, welche Chlodwig, der Begrnder des Frankenreiches, findet, ist weniger eine geschichtliche als eine sagen-hafte zu nennen. Die besonderen Vorgnge bezglich der Bekehrung Chlodwigs werden bei Gregor in den Kapiteln 2931 des Ii. Buches vorgefhrt^ Die Darstellung ist diese: Die Gemahlin Chlodwigs, Hrotechildis, welche sich zum katholischen Glauben bekennt, bemht sich, den König zum Christentum zu bekehren. Ihre Bemhungen erfahren zunchst schroffe Abweisung. Euer Gott vermag nichts, erwiderte Chlodwig, und was noch mehr sagen will, es ist erwiesen, da er nicht einmal vom Stamme der Götter ist." Die Knigin erwirkt es jedoch durch ihre Vorstellungen, da der Sohn, welcher ihnen geboren worden, getauft wird. Doch der Knabe Jngmer stirbt, während er noch mit den weien Taufgewndern bekleidet ist. Chlodwig empfindet den Tod des Sohnes als eine rchende Strafe seiner alten Götter. Wre er im Namen meiner Götter geweiht worden, so lebte er noch," lautet sein Ausruf. Die Knigin indes lt nicht nach mit ihren Bitten und Vorstellungen. Auch der zweitgeborene Sohn Chlodomer darf getauft werden. Dieser erkrankt bald nachher bis auf den Tod. Auf das inbrnstige Gebet der Mutter gesundet er indes, und Chlodwig erkennt die Macht des Christengottes. Nun zieht er im Jahre 496 zum Streite gegen die Alamannen. Als in dem Entscheidungskampfe der Sieg sich den Feinden zuneigt, gelobt König Chlodwig Christ zu werden, wenn der Christengott ihm den Sieg verleiht. Die Feinde werden geschlagen und unterworfen. Chlodwig kehrt siegreich nach Hause. Bischof Remigius unternimmt es auf Bitten der Knigin, den König zu bekehren. Chlodwig lt sich taufen. _ Der Stoff ist auf die drei Kapitel so verteilt, da das Kapitel 29 die Vorgnge vor der Alamannenschlacht schildert, das Kapitel 30 den Kriegszug gegen die Alamannen, das Kapitel 31 die Bekehrung Chlodwigs durch Remigius und seine Taufe. Nun stellen sich Schwierigkeiten ein. Der Chlodwig des 31. Kapitels wei nicht, da der Chlodwig des 30. Kapitels in feierlichster Weise das Gelbde gethan hat, Christ zu werden. Auch dem Bischof Remigius ist nach der Darstellung des 31. Kapitels von diesem Ge-lbde des Knigs nichts bekannt; er mu es noch unternehmen, den König von der Allgewalt des Christengottes zu berzeugen; er mu ihm noch zusprechen, von den alten Gttern abzulassen und an den Christengott zu glauben. Nach Kapitel 30 hat Chlodwig im Angesicht des Frankenheeres die Verpflichtung bernommen, Christ zu werden. Nach Kapitel 30

20. Römische Kaisergeschichte, Deutsche Geschichte des Mittelalters - S. 26

1902 - Paderborn : Schöningh
26 Völker, welche zur Zeit der Vlkerwanderung in das rmische Reich ein-drangen, wie die Westgoten. Vandalen, Ostgoten und Longobarden, waren dem arianischen Bekenntnisse zugetan. Das erste mchtige germanische Volk, welches die katholische Lehre annahm, waren die Franken. Dadurch erhielten die Ppste in den Franken einen starken Rckhalt, was sie spter bestimmte, die Könige der Franken zu Beschtzern der Kirche zu whlen. Doch traten im Laufe der Zeit auch die anderen deutschen Volksstmme zur katholischen Kirche der. A, t/-K+-h ^ Chlodwigs Nachfolger, 511-751. z : M/V Chlodwigs Tode teilten sich seine vier Shne in das Reich wie in ein persnliches Besitztum. Sie vergrerten es noch durch neue Erwerbungen: 1. Sie eroberten im Bunde mit den Sachsen Thringen. Der nrdliche Teil des Landes wurde den Sachsen berlassen, der mittlere Teil verblieb den Thringern, den sdlichen am oberen Main nahmen die Franken in Besitz. Bon den frnkischen Ansiedluugen fhrt bis auf den heutigen Tag dieser Bezirk den Namen : Franken. 2. Sie unterwarfen das bisher noch nicht vllig bezwungene ' burgundische Ret4-^3. Sie besiegten die Westgoten und entrissen diesen den ihnen noch verbliebenen Landstrich zwischen der oberen Garonne und der Rhone. 4. Sie gewannen auch die Provence und 5. das Land der Bayern. rtwvu^ , v* H ^- Whrend so das frnkische Reich an Umsang gewann, im 0 Innern zwei Vernderungen ein, die feine Macht schwchten: 1. Zwischen 4 \j,y- dem stlichen Reichsteile oder Anstrasien und dem westlichen Teile. Neuweftrien oder Neustrien genannt, machte sich bald ein Unterschied bemerkbar, da Austrasien hauptschlich frnkische. Neustrien romanische Bevlkerung hatte. 2. Neben den Knigen schwangen sich die Haus-meier (maiores domus oder praefecti palatii) zu einer bedeutenden Macht auf. welche selbst die des Knigs endlich in Schatten stellte. Die Hausmeier waren die obersten Beamten des kniglichen Hauswesens und die Befehlshaber der kniglichen Hofhrigen. Bald erhielten sie auch die Oberaufsicht der alle Inhaber kniglicher Lehen. Lechen (von leihen, feod oder Treugut von fe-d, Besitz an Vieh, tat. feudum) nannte man einen Grundbesitz, den ein Landesherr einem seiner Heerfhrer oder hheren Beamten gegen manche Verpflichtungen, besonders treuen Dienstes im Kriege, zu lebenslnglicher Nutznieung bergeben hatte. Der Inhaber des Lehens hie Vasall oder Lehenstrger. Das Lehen war J-n i > -./t y- ' -" 'S;>//'>' ' J[. <>t/ Sjti vira f/4 . ' </ y