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1. Leitfaden für den ersten wissenschaftlichen Unterricht in der Geographie - S. 287

1880 - Regensburg : Manz
Berberei und Barka. Die Inseln von Afrika. 287 Klima. Die Einwohner sind Berbern und K a b y l e nf Mauren, Araber, Juden und Europäer. Die Staaten, ehemals Barbaresken-Staaten, trieben früher Seeräuberei, welcher die Franzosen im Jahre 1830 ein Ende machten. Sie heißen: а) Kaisertum Marokko unter einem Sultan. Die beiden Residenzstädte Marokko und Fez, jede mit 100,000 Einwohnern, haben nicht unbedeutende Industrie (Leder, Seidenwaren :c.) und Handel. — Den Spaniern gehören vier Festungen an der Küste, darunter C e u t a (spr. Ee-uta) die bedeutendste. d) Algier oder Algerien, sonst der mächtigste Raubstaat, jetzt aber eine französische Besitzung. Algier, Hauptstadt mit 50,000 Einwohner«; außerdem die Städte: Oran und Konstantine. o) Tunis mit der gleichnamigen Hauptstadt im Norden. Der Herrscher wird B e y genannt. Nordöstlich (1 Meile) von der Hauptstadt die Ruinen von Karthago. б) Tripolis, ein armes Land unter einem eigenen Regenten. Die Hauptstadt hat gleichen Namen. Tunis und Tripolis stehen unter türkischer Ober- Herrschaft. 2. Das Plateau von Barka, 2000 ^Meilen groß, steigt sanft aus der Wüste auf, fällt aber steil zum Meere ab. Seine mittlere Höhe beträgt 1500' (gegen 500 m). Es hat üppige Vegetation und reine Luft. Reiche Zitronenpflanznngen, Lorbeer- und Mhrtenbüsche schmücken seine quellenreiche Umsäumuug. Meist wird es nur von Beduinen durchstreift, übrigens ist es von Tripolis abhängig. H. 16. Die Inseln von Afrika. Sie sind fast sämtlich hoch und gebirgig und vul- kanischer Natur.

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1. Lehrbuch der Erdbeschreibung - S. 119

1862 - Langensalza : Verlagscomptoir
Afrika. 119 Produkte: Obst, Wein, Oel, Weizen, Gerste, Zuckerrohr, Dattelpalmen, Südfrüchte; Pferde, Rindvieh, Schafe; Gold, Sil- der, Kupfer, Blei, Eisen, Salz rc. Einwohner: Neben den einheimischen Arabern, Ber- bern (Kabylen) und Mauren auch 208,500 Europäer und unter diesen 121,500 Franzosen. Eintheilung: 3 Provinzen. 1. Die Pr. Algier saldschihr). Darin: Algier am Mit- telmeer (104,000 E.), Hauptst.; Festung; Schiffswerfte; bedeuten- der Seehandel. 2. Die Pr. Constantine. Städte: Constantine ans einem Felsen (30,000 E.), feste Stadt. Bona am Mittelmcer (11,000 E.); Seehandel. 3. Die Pr. Oran. Städte: Oran am Mittelmeer (26,000 E.), Festung; Seehandel. Tlemsen (10,000 E.); Handel und Gewerbe. §. 179. Das Kaiserthum Marokko. (11,000 Q.m. 8z Mill. Einw.) Grenzen: Im O. die Sahara und Algier, im N. das Mittel- meer und die Straße von Gibraltar, im W. der atlantische Ocean, im S. die Sahara. Das Hauptgebirge ist der Atlas mit dem Miltsin (10,700'). Die Gewässer sind sämmtlich nur unbedeutend. Die Einwohner (Berber, Araber und Mauren, auch Ne- gersklaven und Juden) treiben vorzugsweise Vieh - und Bienenzucht, auch Bergbau; aber wenig Acker- und Oelban. Zu den vorzüg- lichsten Produkten des Landes gehören die Südfrüchte und Dattel- palmen. Einth eilung: 1) Das Königreich Marokko und Sus. Städte: Marokko unweit des Miltsin (100,000 E.), Haupt- und Residcnzst.; Maroquinsabriken; großer Handel. Mogador am atlantischen Ocean (10,000 E.); Seehandel. — Ein Theil des Königreichs Sus hat sich 1818 unter dem Namen Sidi-Hed- scham zu einem unabhängigen Staat erhoben. 2. Das Königreich Fez sfesch Städte: Fez unweit des Sebu (80,000 E.); Schwefel- und Eisenbäder. Tanger stand- scher) an der Str. von Gibraltar (10,000 E.); Seehandel. 3. Das Königreich Tafilelt und Sedschelmessa. Darin: Tafilelt (11,000 E.); bedeutender Sudan-Handel. §. 180. Die Länder und Staaten der Sahara. (120,000 Q.m.) Grenzen: Im O. Nubien und Aegypten, im N. Tripolis, Tunis, Algier und Marokko, im W. der atlantische Ocean, im S. Senegambien, Nigritien und Sudan. ■— lieber die natürliche Beschaffenheit der Sahara (d. i. wüstes Land) vergl. §. 69.

2. Asien, Afrika, Amerika und Australien - S. 136

1830 - Hannover : Hahn
Iz6 Afrika. mit Eifer zugethan, und höchst unduldsam gegen Ungläubige. Ein Christ, der einer Araberhvrde in die Hände fallt, ist ohne Gnade verlor ren. Die dritte Hauptklasse der E. der Bcrberei sind die Türken, zwar der Zahl nach sehr beschrankt, aber, ausgenommen in Marokko, die Beherrscher des ganzen Landes, größtenteils in öffentlichen Aemtrrn und Soldaten, mit großen Vorrechten und übermüthig gegen die ülri- gen E. Juden finden sich in großer Menge, aber sie leben unter dem härtesten Drucke und in größter Verachtung; sie müssen sich jede Miß- handlung gefallen lassen, dürfen in einigen Gegenden nur schwarz ge- kleidet sein, nur kurze Kleider tragen, und müssen vor dem Hause des Kadi (Stadtrichter) und Naid (Gouverneur in der Stadt), oder vor ei- ner Moskee die Pantoffeln ausziehen; ja in Fez dürfen sie gar keine Pantoffeln tragen. Sie beschäftigen sich mit Handlung und Handwer- ken, und obgleich sie schlechter als der elendeste Europäische Handwerker arbeiten, so sind sie doch die vorzüglichsten Künstler des Landes, am meisten Goldschmiede. Ackerbau dürfen sie gar nicht treiben. Thorsten leben in den Handelsstädten, jedoch uur wenige; ehemals in großer An- zahl als Sklaven. Europäische Handwerker, Aerzte oder Künstler wer- den sehr geschätzt; in den Handelsstädten sind auch Europäische Cónsul- und Kaufleute. Man theilt die Bcrberei in die vier Reiche Marokko und Fez (Fess), Algier (Aldschier), Tunis und Tripolis. Bekannt sind sie auch zusammen unter der Benennung der Raubstaaten, weil schon seit mehren Jahrhunderten die Fürsten sowohl, als die Untertha- nen dieser Länder sich angelegen sein ließen Kaperschiffe (Raubschiffe) auszurüsten und auf dem Meere die Schiffe aller Christlichen Nationen ohne Unterschied zu kapern (wegzunehmen), die Waaren zu verkaufen und die Mannschaft vom Capitaln bis zum Schiffsjungen herab als Sklaven zu betrachten und ebenfalls zu verhandeln. Sie machten sich durch ihre Kühnheit so furchtbar, daß fast alle Europäischen Staaten ihnen jährlich bedeutende Summen gaben, damit nur die Handelsschiffe auf dem Meere Ruhe haben mögten; vorzüglich waren die Länder am Mittelländischen Meere ihren Räubereien ausgesetzt, denn sie landeten selbst bisweilen, plünderten und schleppten Menschen und Vieh weg. In neuern Zeiten ist dieses Unwesen etwas beschränkt. Die Engländer beschossen die Stadt Algier im Jahre 1816 und zwangen den Fürsten nicht allein, alle Christensklaven sogleich in Freiheit zu setzen, sondern auch zu versprechen, in Zukunft ihre Räubereien einzustellen und nur in Kriegszeiten Schiffe zu nehmen, die Menschen aber nicht zu Sklaven zu machen, sondern als Kriegsgefangene gegen ein bestimmtes Lösegeld auszuliefern; auch Tunis und Tripolis traten diesem Vertrage bei. Den- noch werden noch oft unter diesem oder jenem Vorwände von ihnen Europäische Schiffe angegriffen und die schwächeren Europ. Staaten ge- den ihnen, um Ruhe zu haben, jährlich Geschenke. — §.^9- A. Ma- rokko, zwischen dem Atlantischen und Mittelländischen Meere, Algier

3. Realienbuch für Taubstummen-Anstalten - S. 57

1908 - Schleswig : Bergas
57 2. Die Berberei. Sie liegt an der Küste des Mittelländischen Meeres und ist Hochland. Das höchste Gebirge ist der Atlas, der Wasser- und waldreich ist. In der Berberei gedeihen Wein, Mais, Oliven, Datteln, Tabak, Baumwolle, Zuckerrohr und immergrüne Eichen. Das Land besitzt vortreffliche Pferde. Zum Lasttragen dienen Kamel und Esel. Löwen, Hyänen und Strauße sind häufig. Die Bewohner find Berber und Araber. In früheren Jahrhunderten machten sie als Seeräuber das ganze Mittelländische Meer unsicher. a. Tripolis ist eine türkische Provinz. Die Hauptstadt heißt Tripolis, von wo aus eine Karawanenstraße durch die Wüste Sahara führt. b. Tunis mit der Hauptstadt Tunis steht unter französischer Oberhoheit, e. Algier (spr. alschier) ist eine französische Kolonie. Die Hauptstadt heißt ebenfalls Algier. d. Marokko wird von einem Sultan regiert. Die Bewohner sind sehr eifrige Mohammedaner, die ungerne andersgläubige Menschen in ihrem Lande dulden. Die größte Stadt des Landes ist Fes, das den Bewohnern als heilig gilt und zahlreiche Moscheen hat. Die Hauptstadt Marokko ist mit Palmen- und Olivenwäldern umgeben. 3. Die Sahara. Die Sahara liegt südlich von der Berberei und ist die größte Wüste der Erde. Sie ist elfmal so groß wie Deutschland und bildet eine unendliche Karawane im Wüstensturm. Sandfläche. Doch findet man auch hohe Gebirge mit tiefen Schluchten und Tälern. Die Gebirge haben aber weder Quellen noch Wälder. Nur hier und da sieht man fruchtbare Gegenden in der Sahara, die man Oasen

4. Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 355

1831 - Mainz : Kunze
366 (liefen, zu viel Gewalt. Ein Führer derselben riß 1250 den Thron an sich, worauf unter verschiednen Mamlucken -Dynastien das von Empörungen, Grau- samkeiten, Gewaltthaten des Soldatenregiments geplagte Aegypten fast 3 Jahr- hunderte seufzte, bis es 1518 eine Provinz des osmannischen Reichs wurde, und noch jetzt einem Pascha gehorcht, der freilich bei der Schwäche seines Groß- sultans so gut als unabhängiger Regent ist und viel für Land und Volk thun könnte, wenn er kein Türk wäre, und das Volk Begriffe von bürgerlicher Frei- heit hätte. Was die übrige Nordküste Afrikas betrifft, so ist zu merken, daß in Fez und Marokko, westl. und nordwestl. des hohen Atlas, seit 1670 ein eignes moslemisches Kaiserthum mit unumschränkter Despotengewalt epistirt ; zu Algier, Tunis und Tripolis aber drei soldatische Staaten mit Dey's an der Spitze, die den osmannischen Großsultan als Oberherrn erkennen und Seeraub als ihr vornehmstes Handwerk treiben. Neulich ( 1830) ist der von Algier durch die Franzosen gezüchtigt, abgesetzt, und sein Land einstweilen in Besitz genommen. Außer dem Norden ist das weite Afrika erst seit 4 Jahrhunderten der Ge- genstand europäischer Forschung geworden. Von Portugal gingen die Entdecker der West- und Ostküsten aus; Bartholomeo Dia; kam zuerst I486 ans Cap der guten Hoffnung, Vasco de Gama schiffte zuerst herum und nach Ost- indien. Niederlassungen wurden angelegt, unter denen keine so wichtig ward, als die holländische am Cap, die jetzt den Engländern gehört. Das Innere Afrika's reizte zwar auch den kühnen Geist europäischer Reisenden, die besonders den Nilquellen und dem Dasein des seit alter Zeit durchs Gerücht bekannten Nigerstroms nachspähten; fast alle wurden aber ein Opfer ihrer Wißbegier. Die Deutschen Hornemann, Röntgen u. Burkhard, die Engländer Mungo Park, Laing, Clapperton und andere fanden ihren Tod, doch sind ihre Namen in der Entdeckungsgeschichte dieses verschlossenen Welttheils unsterblich. Die Quellen, wenigstens des einen Nilstroms, sind nunmehr bekannt, und nicht blos Ursprung u. Ende des Niger sondern ein großes Stück seines Laufs als Dscholiba und Quorra, und das Wassersystem des Sees Tsad nebst mancherlei Völkern sind auf unsern Charten eingezeichnet. Von 4 Seiten, nemlich von der Küste Be- nin , von Tripolis, von Aegypten und vom Cap der gut. Hoffnung wird man immer weiter einzudringen versuchen. Daß künftige Civilisation mancher dazu tauglichen Völker der Erfolg davon sein wird, steht zu hoffen, besonders da der Sklavenhandel, diese alte eingewurzelte Gewohnheit der Afrikaner, die seit 300 Jahren durch europäische (christliche) Handelsleute leider so sehr begünstigt ward, daß man die Zahl der aus Afrika fortgeschleppten Menschen auf 4o Miss, schätzt, gegenwärtig in Abnahme geräth. England sucht die Abschaffung des Sklavenkaufs an den Küsten aufs ernstlichste durchzusetzen, seit der vortreffliche Minister C a n n i n g 1824 das brittische Parlament zu dem Beschlusse bewog, den Sklavenhandel wie Seeraub zu bestrafen. 23 *

5. Abt. 2 - S. 784

1830 - Hannover : Hahn
784 Afrika. jedoch soll sich die ganze Bevölkerung der Tripolitanischen Küste nur auf 650,000 Seelen belaufen. Städte sind: Tripolis, Tavables, 12 bis 15,000(2. Der Pascha wohnt in einem Castell. Hafen durch Batterien geschützt. Die Stadt hat weder Quell- noch Flußwasser, sondern nur Ci- sternen. Nicht weit davon Misisieh, kleiner Ort, Sommeraufenthalt, vieler Reichen. — Weiter nach W. zu liegt der kleine Hafen Alttripolis. — Über weiter in O. belegene Örter vergl. Sahara S. 775. Abhängig von Tripolis sind verschiedene Oasen der Wüste, Gadames, Fessan u. a. Vergl. S. 776. Biledulgerid. Unter dem Namen Biledu lg erid (bileduldscherid, vergl. S.777.), welcher Dattelnland bedeutet, begreift man den ganzen Landstrich zwischen dem Atlas und der Wüste; eine unbebauete dürre Gegend, an manchen Stellen 80 M. breit, die sich von Marokko bis zur Gränze von Tripolis ausdehnt und gleichsam das Vorland der Wüste macht, in welchem sich die vom Gebirge strömenden Gewässer verlieren oder Salzseen bilden. Nur wenig Städte giebt es, reich aber ist die ganze Gegend an Datteln, die neben jeder Quelle und jedem Bache üppig gedeihen. Nomadische Araber, auch Berbern (Schillus) und wilde Thiere sind außerhalb der festen Örter die Bewohner dieser sehr wenig bekannten Einöde, die an manchen Stellen noch herrliche Weideplätze enthält und, wenn für Bewässerung gesorgt würde, sehr bewohnbar sein würde, so wie sie im Alterthume gewiß stärker bewohnt war. Der Sand der Wüste scheint immer weiter vorzudringen und selbst den Flüssen in den Weg zu treten. In O. und von Marokko abhängig, liegen die Städte: Tttfilelr, Versammlungsort der Sudan Karawanen, und Sedschelmessa am Sis, beide angeblich dem Sultan von Marokko unterworfen, wurgla zu Algier gehörig; die schon bei Tunis genannte Stadt Toser u. a. Die Länder der Westküste. Die hier gemeinten Gegenden erstrecken sich von der Sahara bis zum Cap Negro, 47° N. bis 16° S. Außer dem Atlanti- schen oder Äthiopischen Meere giebt es keine feste Gränze und daher kann hier von der Bestimmung des Flächeninhalts gar nicht die Rede sein. Die Länge der Küste beträgt gegen 900 M. Das Ufer- land dieser ganzen Strecke ist meistentheils flach, von den Mündungen vieler Flüsse, zum Theil bedeutender Ströme unterbrochen, aber weiter im Innern erheben sich Gebirge, die man in N. mit einem allgemei- nen Namen Kong benennt, deren Zusammenhang und Richtung man aber noch wenig kennt, da nur an einigen Stellen Europäer durch sie

6. Geographie von Asien, Afrika, Amerika und Australien - S. 28

1891 - Wittenberg : Herrosé
— 28 — Afrikas. Sie nahmen das Christentum schon in den ersten Jahrhunderten unserer Zeitrechnung an. Die Hauptstadt des Landes ist Goudar. Iv. Die Berberei nimmt den nordwestlichen Teil Afrikas ein und ist fast durchgängig Hochland, dessen höchste Erhebung das Atlasgebirge bildet. Die Berberei ist 5 mal so groß als das Deutsche Reich. Die Bewohner sind hell- oder dunkelbraun und heißen Berbern. Außer ihnen wohnen noch daselbst eingewanderte Araber, Juden und wenige Europäer. Die Berberei zerfällt in 4 Staaten, welche bis ins 19. Jahr- hundert hinein als „ R a u b st a a t e n" bezeichnet wurden, weil von da aus Räuber das Mittelmeer unsicher machten. 1. Die Regentschaft Tripolis mit den Landschaften Barka und Fessan ist eine türkische Provinz. Die Hauptstadt- von Tripolis ist Tripolis. Sie ist der Ausgangspunkt einer der wichtigsten Karawanenstraßen durch die Sahara nach dem Sudan. Haupthandelsartikel sind Goldstaub, Elfen- bein. Wachs und Straußenfedern. — Die Hauptstadt von Barka ist Beugasi, eine Hafenstadt an der Großen Syrte, die Hauptstadt vom Oasen- land Fessan Mursuk. Durch diese Stadt geht die belebteste Wüstenstraße von Tripolis nach Bornu am Tsad. 2. Der franzö fische Schutz st aat Tunis ist das östlichste und be- völkertste Atlasland. Die Haupt st adt Tunis ist eine bedeutende Handels- stadt (fast 150 T.). Nicht weit davon sind die Ruinen von Karthago. 3. Die französische Kolonie Algier ist das mittlere Atlasland und größer als Frankreich. Die Hauptstadt Algier (75 T.) ist stark befestigt und hat eine prächtige Lage am Meere. Die Bevölkerung der Stadt besteht größtenteils aus Europäern. Die fruchtbare Umgegend von Algier versorgt im Frühjahre die europäischen Märkte mit den ersten Kartoffeln, Gurken und feinen Gemüsen. 4. Das Kaisertum Marokko ist das westlichste und fruchtbarste Atlasland (etwa l1/*, mal so groß als das Deutsche Reich, hat aber nur den 5. Teil seiner Einwohnerzahl). Die Bevölkerung besteht aus so eifrigen Muhamedanern, daß im Innern des Landes sich kein Christ oder Jude auf den Straßen sehen lassen darf, ohne daß man ihn „ungläubiger Hund" nennt oder anspuckt. Marokko, wunderbar schön gelegen in einer Ebene am Fuße der Schneegipfel des Atlas, von den Arabern „das Damaskus des Westens" genannt, ist die Residenzstadt (50 T.). Die Christen, welche sich in der Stadt aufhalten, dürfen nur in dem Gesandtschaftsgebäude Gottesdienst abhalten, keine Glocken haben, kein Kreuz sichtbar werden lassen, müssen überhaupt alles verborgen halten, was an ihre Religion erinnert. Zwar ist ihnen ein Leichenacker gewährt, aber sie müssen die Toten in aller Stille dorthin schaffen und ohne religiöse Feierlichkeit begraben. Die Leiche eines Christen, der außerhalb der Stadt gestorben ist, darf nicht in diese gebracht werden, denn sie gilt den rechtgläubigen Bewohnern Marokkos für „Aas von einem Hunde." — Fes ist die größtestadt des Landes (150 T.). — Tauger (spr. Tandscher) an der Straße von Gibraltar ist der Haupt- Hafen und e r st e Handelsplatz von Marokko. d. h. Wüste, ist die größte Wüste der Erde. In ihr finden wir alle Landschaftsformen vertreten': Alpenlandschaften, jenen der Schweiz nicht nach-

7. Leitfaden bei dem Unterricht in der vergleichenden Erdbeschreibung - S. 66

1855 - Freiburg im Breisgau : Herder
66 Das Plateau von Barka. Die Wüste Sahara. g. Das Reich Marokko (10,000 izm. mit 8—9 Mill. E.?) mit der Hauptstadt Marokko (100,000 E. ?) und Fez oder Fas (85,000 E.?). b. Die französische Colonie Algerien zerfällt in die drei nach den Hauptstädten benannten Provinzen: Oran im W., Algier (die Hauptstadt Algier zählt 100,000 E.) in der Mitte, Constantine imo. o. Von den beiden türkischen Provinzen Tunis (zwischen Al- gerien und der kleinen Syrte) mit der Hauptstadt Tunis (130,000 E.) und Tripolis (an den beiden Syrien) wird die erstere von einem „Bey" regiert, der nicht einmal mehr Tribut an die Pforte zahlt und also nur dem Namen nach unter osmanischer Oberherrschaft steht. 2. Das Plateau von Barka oder das kleinere, östliche Hochland von Afrika, welches vom größern, westlichen durch die große Sprte getrennt ist und, wie dieses, seinen Hauptabfall nach O. und seine größte Erhebung im W. hat. Obgleich an drei Seiten vom Mittelmeere umspült, hat es doch durch den steilen Ab- fall dahin, besonders an der Nordseite, nur eine geringe Zahl von Häfen für größere Schiffe. 8. 44. Das Tiefland von Afrika. Das Tiefland von Afrika besteht theils aus pflanzenleeren Räumen oder Wüsten, theils aus weiten gras reichen Fluren. Die erste Form ist die vorherrschende, die zweite findet sich vorzugs- weise am Rande der großen centralen Wüste: im N. die-Grassteppen des Bilednlgerid, im N.-O. und O. zwei Oasenzüge am Fuße des Plateaus von Barka und der libyschen Bergkette, im S. das am Fuße des Nordrandes von Hochafrika angebaute und erst vor Kur- zem erforschte flache Sudan (s. S. 02). Zwischen diesen grünenden Umsäumungen an drei Seiten und dem atlantischen Meere an der vierten liegt die Sahara, die große Wüste von Nordafrika, die größte der Erde und zu- gleich die furchtbarste wegen ihrer Lage in der tropischen Zone, wahrscheinlich ein trockengelegter Meeresboden. Dieser Sandocean hat seine Sandwellen, Sandstürme und seine Inseln (die Oasen). Die größte dieser Inseln, das kreisrunde, von wüsten Gebirgen um- gebene Fezzan, theilt die Sahara in zwei ungleiche Hälften, eine kleine, östliche, welche weit mehr von inselartigen, bewässerten und daher fruchtbaren, selbst gebirgigen Steppen unterbrochen wird, als die wasserlosere, einförmige, westliche Hälfte.

8. Leitfaden zu dem Unterrichte in der Geographie für lateinische Schulen bearbeitet - S. 43

1855 - Regensburg : Manz
B. Übersichtliche Darlegung der fünf Erdtheile. 43 6) Der Gambia und 7) der Senegal fließen in den atlantischen Ocean. §. 9. Inseln. Die Inseln sind theils west-, theils ostafrikanische. Siehe §. 12. Seite. 46. B. Kurze Beschreibung der einzelnen Länder. §. 1. Die Berberei. Die Berberei liegt auf der Nordküste von Afrika. Sie besteht aus 4 Staaten. Diese sind: 1) Das Kaiserthnm Marokko im Westen, mit der Hauptstadt Marokko und der Stadt Fez (kess), der Haupt- stadt des Königreiches gleiches Namens. 2) Der Staat Algier (aldschir) liegt östlich von Marrokko, mit der Hauptstadt Algier am Mittelmeere. 3) Der Staat Tunis liegt östlich von Algier, mit der Hauptstadt Tunis am Mittelmeere. In der Nähe sind die Ruinen von Karthago, der Nebenbuhlerin Roms. 4) Der Staat Tripolis liegt östlich von Tunis mit der Hauptstadt Tripolis am Mittelmeere. Algier, Tunis und Tripolis hießen sonst wegen ihrer Seeräuberei die Raubstaaten. Algier wurde 1830 von den Franzosen erobert, in deren Besitz es jetzt ist, Tunis und Tripolis erkennen die Oberherrschaft des Sultans an. Südlich von der Berberei liegt die Landschaft Bi- ledulgerid (bileduldscherid), welche reich an Datteln ist. §. 2. Aegypten. Aegypten, welches ein türkischer Vicekönig beherrscht, liegt im Nordosten Afrikas. Die Hauptstadt ist Kairo.

9. Abriß der Sternkunde, Länder- und Völkerkunde, so wie der Geschichte der Völker - S. 187

1843 - München : Königl. Central-Schulbücherverl.
187 von Alg i er ist jetzt ein durch große Tapferkeit und viele Aufopferungen erkämpftes Besitzthum der Fran- zosen; Städte: Algier und Constantine. Das Reich Marokko, das sich nach dem atlantischen Meere ausbreitet, wird von einem unumschränkten mohame- danischen Sultan beherrscht. Die Stadt Fez ent- hält 90,000 E.; die Festung Tanger an der Meer- enge von Gibraltar, mit einem Hafen; Ceuta gehört den Spaniern; Mekines hat 55,000 E.; Marokko, die zweyte Hauptstadt des Reiches nach Fez, zählt 50,000. Dattclland und Wüste. h. 145. Das Dattelland Biledulgerid, welches sich südwärts von Tunis bis zur Sahara erstreckt (oder nach der ältern Eintheilung vom Süd- abhange des Atlas bis zur Sahara), zeichnet sich durch den reichen Anbau der Datteln aus. Die Be- wohner sind meist Nomaden, Besitzer großer Kameel- heerden; ihr Hauptmarkt ist Tozer. Von der Wüste Sahara sprachen wir schon. Nur an einzelnen Punkten wird sie von hin und her streifenden Kameelhirten (Nomaden) bewohnt; bey Gademes, südlich von Tripolis, so wie sonst noch hin und wieder trägt sie Dattelnwälder. N u b i e n. §. 146. Nubien beginnt, längs dem oberen Nilthale da, wo Aegypten aufhört; die Gränze zwi- schen beyden ist der erste Wasserfall, bey Assum. Die Ausdehnung Nubiens von N. nach S. vom 24. bis 12. Grad der nördl. Br. beträgt 180 Meilen,

10. Die Erde und ihre Bewohner - S. 194

1856 - Wesel : Bagel
194 T Ueberfluß, Schwefel und mineralische Wasser sind die Produkte des Mineralreichs. Schöne Pferde, Rindvieh, Schafe, Ziegen, Esel und Kameele werden gezogen; Gazellen, Raub- thiere, Stachelschweine, Strauße und Antilopen sind hier zu Hause. Schaaren von Heu- schrecken werden oft zu Landplagen. Geschichte. Die Berberei bildete im Alterthum den wichtigsten Theil der cultivirten Welt. Schon 878 v. Ehr. blühte Karthago; 632 die griechische Colonie Ey rene. Andere Länder waren Numidien, Mauritanien u. s. w. — Gänserich, König der Vandalen, unterwarf sich diese Länder 429 n. Chr. Im Jahre 563 wurden sie durch Belisar dem oströmischen Reiche einverleibt. Von 643 — 045 drangen die Araber vor und unterwarfen sich sämmtliche Besitzungen. Seit dem 15. und 16. Jahr- hundert übte die Pforte über Tunis, Tripolis und Algier die Oberherrschaft aus. Von den Raubstaaten ist für die neueste Geschichte Algier von größter Wichtigkeit, indem Frankreich sich seit 1830 in den Besitz der Hauptstadt setzte und das Land für eine französische Provinz (Algerien) erklärte. Abd-el-Kader, der kühne Kabylensürst, machte indessen den Franzosen viel zu schaffen. 1837 wurde Konstantine erobert und mit Abd-el-Kader ein Vertrag abgeschloffen. Nichts destoweniger dauerte der Kampf fort und erst 1848 wurde der kühne Heerführer gefangen genommen. Nach fünfjähriger Gefangenschaft erhielt er 1853 die Freiheit unter dem Versprechen, nie wieder nach Afrika zurückzukehren. — 1. Tripolis, 8800 □ Meilen, mit I'/a Mill. Einw-, eine Republik unter türkischer Oberhoheit, regiert vom Divan, d. h. den höchsten Militairpersonen, an deren Spitze der Dei steht. Tripolis, 25, Hauptstadt, lebhafter Handel, Fabriken in Corduan und Zeugstoffen; ein Franziskanerkloster und öffentliche Bäder. Mesurata, 12, Teppichweberei und lebhafter Karawanenhandel. 2. Tunis, 3400 lh Meilen, 2 Mill. Einw., ebenfalls eme unter türkischer Hoheit stehende Republik, regiert von einem Bei, dem der Divan zur Seite steht. Indu- strie und Handel blüht; auch ist die Civilisation weiter vorgeschritten, als in Tripolis. Tunis, 150, darunter 30,000 Juden, starker See- und Karavanenhandel; bedeutende Manufakturen. Hier wird wöchentlich ein Sklavenmarkt gehalten. Kairwan, 60, leb- hafte Handelsstadt. Die prachtvolle Moschee ruht auf 500 Granitsäulen. Unweit des Dorfes Molga, bei Cap Cortagine, besinden sich die Ruinen des einst so berühmten Karthago. 3. Algerien (Algier) 4 bis 9000 m Meilen, 3 Mill. Einw., französische Provinz. Von den 325,000 Einwohnern, welche wirklich die Herrschaft der Franzosen anerkennen, sind 124,000 Europäer. Algier 60, Hauptstadt, ganz europäisch, hat lebhaften Handel, Sitz des Gouverneurs und eines Bischofs. Philippeville, 5. Bona, 2. Constan- tine, 30. Oran, 14. Mazagran, 3, berühmt geworden durch die heldenmütige Vertheidigung von 123 Franzosen gegen 12,000 Araber im März 1840. 4. Marokko, gewöhnlich Fez und Marokko genannt, 13,400 □ Meilen, 6 — 8 Mill. Einw. unter einem despotischen Sultan, bei uns gewöhnlich Kaiser genannt, daher Kaffcrreich Marokko. Früher erkauften sich die europäischen Staaten — sogar England — die Freiheit der Schifffahrt gegen die marokkanischen Seeräuber. Marokko, 30, Residenz des Sultans, in schöner, von Palmen und Oelbäumen umgebener Gegend. Magador, 17, feste Hafenstadt und Haupthandelsort. Fez, 90, reiche Stadt, Hoch- schule, Bibliothek, Fabriken und Börse. Tanger, 8, Siz eines europäischen Konsuls. Die Festungen Ceuta und Mel il la gehören den Spaniern.

11. Die außereuropäischen Erdteile und die Weltmeere - S. 100

1910 - Halle a. S. : Schroedel, Pädag. Verl.
— 100 — kommen, während Oasen und Kulturland 200 000 qkm einnehmen, etwa soviel wie Süddeutschland samt Thüringen und Sachsen. Ist somit die Wüste nicht ganz pflanzenleer, so ist ihr Pflanzen- kleid doch dürftig. Nach einem starken Regen überziehen sich manche wüste Teile mit frischem Grün, das freilich nicht lange anhält. Die Wüstenpflanzen von längerer Lebensdauer haben nur kleine Blätter oder ersetzen sie durch Dornen; andere Blätter werden dick, leder- artig und werden entweder durch ein Gummikleid oder einen Filz- Überzug vor zu starker Verdunstung geschützt. Dagegen sind die Wurzeln sehr lang, das sogenannte Kamelgras treibt solche von 20 bis 25 in Länge. Reicher ist das Pslanzenleben in den Wasser- reicheren Teilen, besonders in den Oasen. Der dürftigen Pflanzenwelt der Wüste entspricht auch die an Arten arme Tierwelt. Nur von den Rändern dringen Antilopen, Gazellen, Strauße in die Wüste, und ihnen folgen Löwe, Panther und Hyäne. Der Wüfte eigentümlich sind der Wüstenfuchs (Fenek), Springmäuse und ein unserem Murmeltier ähnliches Säugetier. Raubvögel, Tauben, Raben und Flughühner vertreten die Vogelwelt. Relativ zahlreicher finden' sich einige Reptilien, besonders Vipern und Eidechsen, und vorzüglich Skorpione. Bewohner und wirtschaftliche Verhältnisse. Die Bewohner der Wüste (s. die Karte!) zählen etwas über 5 Mill., so daß auf 2 qkm im Durchschnitt ein Einwohner kommt; es sind die Tebn oder Tibbu im O und die Tuareg oder Jmoschagh im W. Sie sind ein Mischvolk von Berbern und Arabern einerseits und den Negern des Sudans anderseits, haben regelmäßige Gesichtszüge, dunkelrote bis kupferbraune Hautfarbe und eine stolze Haltung. Obgleich Be- wohner der Gebirge und der Oasen, ziehen sie dennoch, manche aus- schließlich, umherschweifend durch die Wüste und sind für die nach allen Seiten die Wüste durchziehenden Karawanen entweder Führer und Schützer oder Bedränger. Nach ihrer Lebensweise zerfallen sie in nomadisierende und ansässige (Oasenbewohner). Die Männer beider Stämme werden als mager, aber sehnig und höchst ausdauernd geschildert. Ihre Sitte, das Haupt sorgfältig zu bedecken und das Gesicht zu verhüllen, ist eine Schutzmaßregel, Kopf und Gesicht gegen die direkte Wirkung der Sonne und die allzu große Austrocknung des Körpers zu schützen. Nur die Oasenbewohner treiben Lan'dban. Das Haupt- gewächs ist die Dattelpalme; daneben wird Garten- und etwas Getreidebau getrieben. Die N o m a d e n st ä m m e bedrohen nicht nur durch ihre Raubzüge die Oasenbewohner, sondern auch die Karawanenzüge, die den ehemals sehr lebhaften Verkehr zwischen dem Mittelmeer und dem mittleren und w-en Sudan unterhalten. Hauptsächlich werden folgende fünf Karawanenstraßen durch die Wüste begangen: Marokko — Timbuktu, Algier—tuat—timbuktu, Algier — Ghadames — Sokoto, Tripolis —Mursuk— Bilma— Kuka,

12. Deutsches Lesebuch für die oberen Abtheilungen ein- und mehrklassiger Elementarschulen in der Stadt und auf dem Lande - S. 286

1853 - Frankfurt : Trowitzsch
286 Noch mehr. Die dortige Kälte mußte mehrere Pflanzen, welche in den milderen Himmelsstrichen ungenießbar, ja widrig und daher verachtet bleiben, in eßbare, den Menschen gut ernährende Gewächse umschaffen. So das wilde Kor», so die Natterwurzel. Endlich mußte gerade die nördliche Erde diejenigen Pflanze» in unermeßlicher Menge hervorbringen, welche sowohl den Menschen, als das Bich gegen die Hauptkrankheiten des nördlichen Klimas schützen. Unter den großen Erhaltungs- quellen des Menschen aus der thierischen Welt stehen die Erzeugnisse des Meeres oben an. Der Wallfisch ernährt den Eskimo und Grönländer. Sein flüssiges Fett ist ihnen ein köstliches Getränk; alle diese Völkerschaften erhalten dadurch ihre Erleuchtung und größtentheils ihre Feuerung; die Knochen dieser Riesen dienen oftmals bei Gebäuden und Booten als Balken und die Sehnen zum Nähen. Noch fast unentbehrlicher sind diesen Völkern die See-Hunde. Sie geben ihnen nämlich Nahrung und zugleich fast ihre ganze Kleidung, ihren ganzen Schutz gegen das rauhe Klima; sie gebe» ihnen Seile und den so nothwendigen Ueberzng über ihre Fahrzeuge. Die Zähne von einigen dieser großen Seethrere dienen zu schätzbaren Werkzeugen verschiedener Art. Hier, in den kältesten Gegenden, findet auch das Geschlecht der Robbe» den ungeheuren Ueberfluß der kleineren Meerthiere. In unzählbaren Zügen strömen diesen Ländern die Weißfische (Kabeljaue) zu. Das Meer mußte eigene, Meilen große Sandgebirge bilden, auf deren Rükken diese Fische jene Millionen Centner von junger Brut auf die ihr zuträglichste Art absetze» und sich zugleich den großen Verheeren? des Polarnieers zur Beute darbieten. In gleich merkwürdigem Ebenmaße stehen mit diesen Anstaltrir jene uner- meßlichen Schaaren der Seevögel, welche über den Eisgefilden zu sehen sind; , denn auch sie finden hier bald von kleineren Fischen und ihrer Brut, bald an den großen Seethieren tausendfältige Nahrung. Kaum zeigt sich rin solches, von dem Menschen oder seines Gleichen verwundetes Geschöpf, so frohlokken schon Tausende der Seevögel über die ihnen zu Theil werdende Beute und trotzen ruhig, durch die dicht an den Körper anschließenden beeilen Daunen geschützt, der grausen Kälte des Pols. Und nun denke man sich noch den wunderbaren Bau der Polarmen sch en! Wie er fast Alles zu verzehren bereit ist, Alles zu verdauen vermag! Das rohe Kraut, das thranige Fleisch der Möven, der Taucher, der Seehunde, der Spekk der Wallfische, der Thran, — Alles ist ihn, willkommen! Diese uns widerstehenden Speisen erzeugen bei ihm den gesundeste» Körper und eine biffe, wärmende Fett- Haut. Durch ihre Ausdünstungen heizt er seine Wohnungen, durchfährt dort die rauhesten Winterwälle, bietet einer Kälte Trotz, worin der Branntwein erstarrt, und trennt sich von seiner grausen Heimath nicht minder ungern, als der Schweizer von seinen reizenden Gebirgen. »fnn. Dieser Erdtheil enthält auf 545000 Q..-M. gegen 150 Millionen Menschen. Er liegt südlich von uns und wird durch das Mittelmeer von Europa getrennt. Auch jetzt noch, trotz aller Bemühungen, kennen wir nicht viel mehr, als die Küsten. Ueber das Meiste haben wir daher nur Vermuthungen. Im Norden des Erdtheilö, wenn wir an der Westseite anfangen, liegt zuerst das Kaiserthum Fez und Marokko,, ferner die sogenannten 3 Raubstaaten: Algier, Tunis und Tripolis, von welchen die beiden letzteren noch unab- hängig sind und dem Namen nach unter türkischer Schutzherrschaft stehen, der erstere aber seit 1830 ein Besitzthum der Franzosen ist. Diese 4 Staaten faßt

13. Leitfaden zu dem Unterrichte in der Geographie für lateinische Schulen bearbeitet - S. 255

1855 - Regensburg : Manz
255 Afrika Die Hauptstadt ist Tripolis am Busen von Sydra mit 25,000 Einw. und dem Kastell des Bei. Andere wichtige Städte sind: 1) Derne, eine gute Hafenstadt in Barka, ist das alte Cprene. Unweit davon liegt das Kap Razat. 2) Mursuk, die Hauptstadt in Fezzan, dessen Sul- tan dem Bei von Tripolis Zins zahlt, ist der wich- tigste Ort für den Handel mit dem innern Afrika. Die Berberei bestand aus den römischen Provinzen Mauritanien (Marokko), Numidien (Algier), Africa pro- pria (Tunis und ein Theil von Tripolis) und Cyrenaica (Tripolis und Barka). Geiserich gründete hier 429 n. Chr. das Vandalenreich, welches der griechische Kaiser Justinian I. 534 erobern ließ. Seit 647 kam es in die Gewalt der Araber, und es entstanden mehrere Staaten, die seit dem sechzehnten Jahrhundert Seeraub trieben und daher Raub- staaten hießen. Algier erkannte 1519 türkische Oberhoheit an, später wurden auch Tunis und Tripolis zur Abhängig- keit von den Sultanen gezwungen. Obschon mehrmals von den Europäern gezüchtigt, setzten die Raubstaaten ihr Un- wesen bis in die neueste Zeit fort, wo die Franzosen 1830 durch die Eroberung Algiers diesem Staate und dem gan- zen Raubwesen ein Ende machten. §. 2. Aegypten. Aegypten (Mesr) liegt zwischen dem Mittelmeere, der Landenge von Suez (su-ess), dem arabischen Meer- busen, Nubien und der libyschen Wüste. Der Flächeninhalt beträgt gegen 6000—8800 Q.m.; die Einwohnerzahl 3—4 Mill., theils Kop- ten (Nachkommen der alten Aeghpter), größtentheils aber Araber, die entweder Ackerbauer (Fellah) oder räuberische Nomaden (Beduinen) sind. Außer ihnen leben noch

14. Realienbuch - S. 71

1907 - Danzig : Axt
71 a) Tripolis mit bet Hauptstadt Tripolis, b) Tunis mit bet Hauptstadt Tunis, c) Algier mit der Hauptstadt Algier, d) Marokko mit den Haupt- städten Fös und Marokko. Die Slhara (d. h. Wüste) ist größtenteils eine Sandfläche, hat aber auch ausgedehnte Gebirge von nacktem Gestein. Sie wird von Handels- Karawanen durchreist, wobei das Kamel, „das Schiff der Wüste/ vortreffliche Dienste leistet. Die Ode wird durch Oasen, welche man „Gärten der Wüste" nennt, unterbrochen. Diese fruchtbaren Plätze sind bewohnt und bilden sich in der Nähe von ergiebigen Quellen. Man findet an diesen schönen Punkten Dattelhaine, Granaten, Orangen, Pfirsiche, Aprikosen usw. Die größte Oase heißt Feffan mit dem Hauptort Mursuk (in Tripolis). In der Wüste leben der Löwe, der Strauß und die Antilope. Die Bewohner treiben Viehzucht und leben oft vom Raub. Ihre Wohnung besteht entweder aus einem Zelt oder einer Lehmhütte. Sndln umfaßt das Gebiet des Nigir und besteht aus vielen Negerreichen, welche dicht bevölkert sind. Der Hauptort heißt Timbuktü. Senegambieu ist ein Küstenland, hat viele Gummiwälder und ein ungesundes Klima. Das Togoland in Oberguinea, das Kamerungebiet am Guineabusen und Deutsch-Südwestafrika stehen unter deutschem Schutz. Das Kapland ist eine englische Kolonie. Städte: Kapstadt und Port Elisabeth. Der Oranjestaat (unter englischer Oberhoheit). Transvaal (unter englischer Ober-

15. Weltkunde - S. 63

1874 - Hannover : Helwing
63 §. 57. Dcr Nordrand und die Slhara. 1. Die Küste ist wald- und quellenreich, die Höhen sind theils mit Wald bedeckt, theils wüste. Klima gesund; Winterregen. Der schmale Steppensaum zwischen dem Hochlande und der Sahara ist die Heimat der Datteln. — Viele Araber; die Ureinwohner heißen Berbern; die Mauren sind aus der Vermischung beider entstanden. Herrschende Religion ist der Islam. a. Tripolis mit dem Plateau von Barka und der großen Oase Fezzün ist türkische Provinz. Tripolis, 30000 Einw., Haupt- handelsplatz. b. Tunis, türkische Provinz nur dem Namen nach. Tunis, 150000 Einw.; in der Nähe liegen die Ruinen von Karthago. c. Algerien, 12000 Q.-M., 3 Mill. Einw., seit 1830 stanz. Algier (Alschier), 60000 Einw. (Turkos). ck. Kaiserreich Marokko, 12000 Q.-M., 3 Mill. Einw., Muhanredaner; der Sultan regiert despotisch. Ackerbau und Viehzucht vernachlässigt. Bedeutender Gewerbfleiß (Leder, Teppiche, Metallwaren). Marokko, 50000 Einw., Hauptstadt. Fez, 100000 Einw.; Hochschule, Handels- und Fabrikstadt. 2. Die Wüste Sahara, die größte der Erde, 700 Meil. lang, 200 Meilen breit, 120 000 Q.-Meilen. Früher Meeres- boden (Salzablagerungen, Muscheln), der zu einer mittleren Höhe von 300 — 350 in. gehoben worden ist; nicht eben, sondern Ge- birgsketten und Hochländer von 500—1500 in. (— trocken ge- legte Inseln des verschwundenen asrikauischen Mittelmeers), daneben Tiefebenen, die 30 — 70 m. unter dem Meeresspiegel liegen. Die Oberfläche theils tiefer Sand, theils nackter Felsboden, theils fester Thon; stellenweise weite Grasebenen. Oasen, d. h. Wohnungen, sind niedrige, bewässerte, fruchtbare und bewohnte Stellen (Dattel- palmen, Pfirsich- und Aprikosenbäume, Getreidefelder). Ein felsiger Höhenzug theilt die Sahara in eine kleinere östliche (die libysche Wüste) und in eine größere westliche Hälfte (Wüste S ahel); erstere, durch den Nordostpassat vom Flugsande befreit, hat mehr Oasen (hier die berühmte Oase des Jupiter Ammon oder Siwah) als die letztere. Die Bewohner der Oasen (im W. die durch ihre Grausamkeit berüchtigten arabischen Beduinen, in der Mitte die räuberischen Tuaregs, im O. die schwarzen heidnischen Tibbos) sind meist Nomaden, leben von Viehzucht und Handel (Koch- und Viehsalz sind Ausfuhrproducte) und stehen unter erblichen Häuptlingen. — Karawanen (Kameel, das „Schiff der Wüste"; Karawanenstraßen). Der glühend heiße Wind (Samum), der Flugsand, der Wassermangel, die heißen Tage und kalten Nächte sind den Reisenden gefährlich.

16. Geographie für kaufmännische Fortbildungsschulen und verwandte Unterrichtsanstalten - S. 107

1905 - Dresden : Huhle
Regenzeit schiffbar. 4. Der Kongo ist sehr wasserreich; leider ist aber gerade der Unterlaus vom Stanleypool bis kurz vor der Mündung nicht schiffbar. Sein größter Nebenfluß ist der Kassai. Der Kongo führt ungeheure Massen von schwimmendem Bambus in den Ozean; seine Strömung ist noch weit hinaus im Meere zu er- kennen. 5. Der Üigir kommt aus dem Hochsudau. Sein Delta trennt die Golfe von Benin und Biasra. Der wichtigste Nebenfluß, Beuue, wird weit hinauf mit Dampfern befahren. 6. Der Senegal gehört ebenso wie 7. der Gambia dem Stuseulaude von Senegambien an; der erstgenannte Fluß hat vor seiner Mündung eine Barre, [die die Schiffahrt sehr erschwert. § 180. Kandelsverhältnifse. Dieselben sind in Afrika recht ungünstig. Kein Strom gestattet ein Eindringen in den Kern des Erd- teils, große Wüsten, unwegsame Steppen ziehen sich nicht selten am Küstensaume entlang und hindern den Zugang zu den dahinterliegenden fruchtbaren Gebieten. „Im tropischen Sudan, im Lande der Schwarzen, hemmen bald die hohen starren Gräser der Savannen, bald der dicht verschlungene Urwald, hier die durch reichliche Regengüsse überschwemmten Hochflächen, dort reißende Ströme die Verbindung, wenn es auch an Brücken nicht ganz fehlt. Dazu zwingt die Unsicherheit von Leben und Eigentum die Händler, ihre Waren durch bewaffnete Mannschaft zu decken/' Der Handel wird meistens durch Karawanen besorgt, die ihre bestimmten Straßen ziehen. Sie bedienen sich im nördlichen Afrika des Kamels (etwa 4—5 km die Stunde), im mittleren des Pferdes und Esels, im südlichen der Ochsenwagen und der Träger. Wichtige Karawanenstraßen durch die Sahara sind: 1. von Tri- polis über Fessan und Bilma nach Kuka, 2. von Tripolis nach Tim- bnktn, 3. von Tripolis nach Sokoto und Kano. Die Pilgerkarawanen- straße führt durch das ganze nördliche Afrika und zwar von Fes über Algier, Tunis, Tripolis, Kairo bis nach Mekka. Sie dient zwar religiösen Zwecken, doch treiben die Festpilger auch lebhaften Handel. Ausgangspunkte des Handels am Indischen Ozeane sind Berbera und Bagamoyo. In Südafrika zieht sich eine bedeutende Karawanenstraße längs des unteren Sambesi hin. Der Nordrand. § 181. I)as Sultanat Marokko. An zwei Meere stoßend, liegt Marokko für den Handel sehr günstig. Leider bieten die Küsten- Verhältnisse manches Hindernis. Die atlantische Küste ist von Dünen umsäumt, die Mittelmeerküste hat in ihren felsigen Buchten wohl ausreichende Schlupfwinkel für Seeräuber, aber keine guten Häfen mit sicherem Ankergrunde. Der Handel liegt in den Händen der Franzosen, Engländer und Deutschen. Ausgeführt wird: Gemüse, Mais, Mandeln, Vieh, Wolle. Eingeführt werden hauptsächlich Baumwollenwaren. Die ehemalige blühende marokkanische Industrie ist sehr zurückgegangen. Sie hat ihren wichtigsten Sitz in Fes,

17. Russisches Reich, Krakau, Asien, Australien, Afrika, Amerika - S. 348

1834 - Halle : Schwetschke
348 D. Afrika. Vii. Marokko (Mauritania Tingitana). Das Kaiserthum Marokko, oder nach seinen beiden Haupt- bestandtheilen auch wohl Fez und Marokko genannt, umfaßt die nordwestliche Ecke von Afrika; nördlich wird cs vom mittellän- dischen Meere und der Straße von Gibraltar, westlich vom atlan- tischen Ocean, östlich von Algier begränzt; im S. ist die Gränze unbestimmbar; die Fürsten von Marokko nehmen den Wady Nun, etwa unter 280 N. V., als die Gränze ihres Gebietes an, doch reicht ihre wirkliche Macht nicht über den 30° oder den Fluß Sus hinaus. Der große Atlas, auch Tedla genannt, streicht parallel mit der Westküste von S. W. nach N. O. und bildet die östliche Gränze; was darüber hinaus nach O. liegt, ist meist un- fruchtbare Thon-und Sandsteppe; die höchsten Gipfel sind mit ewigem Schnee bedeckt, müssen also an 11000 F. hoch seyn; der nördliche Theil des Landes am mittelländischen Meere ist felsig und gebirgig, eben so der südliche, wo ein Arm des Atlas bei Cap Geer das Meer erreicht; dazwischen liegt am atlantischen Meere eine weite und so fruchtbare Ebene, daß dreißigfältige Ernten des Weizens nur für mittelmäßig gelten. Weiter östlich am Atlas sind herrliche Thäler. Die Pässe, welche von W. nach O. über den Atlas führen, sind äußerst eng und beschwerlich. Dem Mittelmeere stießt zu der Muwia oder Mal ud sch a (iviuluchíi), welcher oft als Granzfluß gegen Algier betrachtet wird; obwohl er viele Nebenflüsse aufnimmt, ist er doch zuweilen im Sommer trocken. Ins atlantische Meer ergießen sich der S ebu (Lixus), unter 340 N. B.; der Morbeya, tief und reißend; der Tensif; der Sus, welcher seine Ufer häufig überschwemmt und befruchtet. Die Flüsse an der Ostseite des Atlas verlieren sich alle im Sande. Das Klima ist im Ganzen schön, in den nördlichen Gegenden fällt wohl zuweilen Schnee, der aber nie liegen bleibt; der Winter be- steht nur in einer Regenzeit; nur wenn der Wind aus der Wüste weht, ist es zuweilen unleidlich heiß. Die Gegenden östlich vom Atlas leiden an großer Hitze. Die Produkte dieses Landes sind im Ganzen die nemlichen, als die der ganzen Nordküste; vorzüglich gedeiht hier der Oelbaum; der Korkbaum bildet ganze Wälder; verschiedene Pflanzen liefern Gummi, das sogenannte arabische wird aus einem Baume gezogen, welcher im Atlas häufig ist; Ro- sen von dem herrlichsten Gerüche, die auch zu Rosenöl benutzt wer- den; Hyacinthen, Jonquillen, wachsen hier wild. Der Atlas enthält gewiß Gold und Silber, cs darf aber nicht gewonnen wer-

18. Geographie für die unteren Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 144

1867 - Schleswig : Schulbuchh. Heiberg
144 Afrika. hohe Atlasgebirge, welches zuerst von S.-W. nach N.-O., dann von W. nach O. parallel mit der Küste des mittelländischen Meeres streicht. Am Fuße dieses Gebirges liegt gegen S. Biledulgerid, eine waldlose Steppe, reich an Weiden und Datteln, daher wichtig für die Karavanen, welche zur Reise durch die Wüste sich vorbereiten. Sie wird von den aus dem Atlas herabströmenden Flüssen sparsam bewässert, welche sich in salzigen Sümpfen oder im Sande verlieren. Das Land östlich vom Atlas ist eine von niedrigen Felsen durchstrichene Wüste (Fortsetzung der Sahara). Weiter gegen O. erhebt sich die fruchtbare Hochebene Barca. Diese Länder haben alle südeuropäischen Produkte. Die Einwohner, deren Zahl man auf 20 Mill. schätzt, sind Berber (Nachkommen der alten Bewohner), Araber (aus Asien eingewandert), Mauren (Nachkommen der Araber, welche feste Wohnsitze haben), Türken, alle Muha- medaner; außer diesen einige Juden und Christen. Der Ackerbau und die Viehzucht sind Hauptnahrungsquellen, aber der natürliche Reichthum des Landes wird sehr unvollkom- men benutzt. Hierzu gehören: I. Die türkischen Vasallstaaten A) Tripolis und B) Tunis. Ii. Das französische Afrika, Algerien oder Algier (spr. Aldschiir). Iii. Das Kai- serthum Marokko. Im Innern wohnen noch viele Stämme unter eigenen Fürsten, die fast ganz unab- hängig sind. I. Die zwei türkischen Vasallstaaten werden jede von einem Bei oder Pascha regiert, der von der türkischen Miliz gewählt und von dem türkischen Sultan (dessen Vasall er wenigstens dem Namen nach ist) bestätigt wird. A. Tripolis, Hauptstadt. 20,000 E. Zum Staate Tripolis gehört die Oase Fezzan. B. Tunis, Hauptstadt. 130,000 E.

19. Khosru II. bis Columbo - S. 614

1829 - Leipzig : Cnobloch
614 sein Vater gestorben war; begraben wurde er aber in dem von ihm begründeten Dom zu Magdeburg. Fatimiden besetzen Aegypten. (972.) Z e i r i d e n. Moez-ladin- Allah, Mohadi's Ur- enkel, nahm im Jahre 972 Besitz von Aegypten. Mit fünfzehn hundert Kameelen, welche die Leich- name seiner Väter und seine Schätze trugen, kam er nach diesem Lande, und stiftete hier eine der größten Städte des Erdbodens, nämlich Alkahira (Kaira). Seit dem Jahre 970 erhob sich ein von einem gewissen Zerr entsprossener Fürsten- stamm in Afrika, und herrschte, indem es ihm ge- lang, den Fatimiden Tunis, Tripolis und Algier, und außerdem auch Mogreb, d. h. dasaeußerfte von Afrika, oder den Occident (Fez und Marokko) zu entreißen, so über ein bedeutendes Ländergebiet. Eduard I. von England (975 nach Chr. Geh.) und seine Vorgänger bis auf Eduard I, Dem Könige Athelstan, der im Jahre 941 starb, folgte in dieser Würde sein Sohn Ed- mond, der gleichfalls einen Krieg mit seinen normännischen Unterthanen zu führen hatte, und im Jahre 946 von einem gewissen Leolf ermor- det wurde, wo ihm nun Cd red, sein Bruder,

20. Politische Landeskunde des Deutschen Reiches (Oberstufe), Die außereuropäischen Erdteile - S. 59

1893 - Breslau : Hirt
Afrika. — Der Nordrand. 59 zahlreich in den Städten. Das Hochland zerfällt in 3 Staatsge- biete: a) Das Sultanat Marokko, der letzte Rest der arabischen Herrschaft in N.-Afrika. Der Anbau des überaus fruchtbaren Bodens des Tell wird sehr nachlässig betrieben infolge der Raubsucht der Beamten des despotisch herrschenden Sultans. Wichtiger ist die Viehzucht! vortreffliche Pserde (Berber-Rosse), Maultiere. Esel u. s. w. Ehemals vorzügliche, aber sehr zurückgegangene Gewerbe sind Leder- bereituug (Maroquin oder Sasfian), Anfertigung von Teppichen und roten Mützen (Fes). Im n.ö. Teil des Landes Fes, die größte Stadt; im s.w. Teil Marokko, Hst., wunderbar schön gelegen in einer fruchtbaren Ebene am Fuße der Schneegipfel des Atlas. — Am w. Eingang in die Straße von Gibraltar Tanger [tcmbscha], der bedeutendste Handelsplatz Marokkos, das eigentliche Eingangsthor in das Innere; am ö. Eingang, Gibraltar gegenüber, Ceuta [ße-uta], einer der 5 den Spaniern gehörigen, befestigten Hafenplätze, Pres^idios genannt. t>) Die französische Kolonie Algerien (Algerie), wurde 1830 von den Franzosen erobert- aber die Mohammedaner find noch keineswegs für diese Herrschaft gewonnen. — Bedeutend ist der Bergbau auf Eisen und die Ausfuhr von Halfa und Wein. Drei Provinzen, die (von O. nach W.) nach ihren Hauptstädten ge- nannt sind: Constantine, Algier, Oran. Algier, franzöf. Alger [r. stumm], 85000 E., Hst. in der Mitte der Küste. Die fruchtbare Umgegend versorgt die europäischen Märkte mit feinem Gemüse. c) Der französische Schutzstaat Tunis, der östlichste Teil, mit trocknen: Klima, aber kräftigem Pflanzenwuchs, wo Bewässerung vorhanden ist. Getreide, Ol, Datteln. Tunis, die farbenprächtige Hst., die Perle der berberischen Städte, 135000 E. Bon Karthago (n.ö. von Tunis) ist nur noch weniges Gemäuer vorhanden. Diese Küste hat wegen ihrer vorzüglichen Handelslage in der Mitte des Mittel- meeres stets eine große Hafenstadt getragen. B. Das Kochtand von Marka ist durch die Wüste und die Shrten vom w. Hochland getrennt. Einst mit blühende« griechischen Städten, z. B. Kyrene, besetzt, bildet es auf seiner durch starken Winter- und Frühlingsregen fruchtbaren Höhe jetzt ein grünes Weideland, während der steile Küstenstrich Wald trägt. 2 türkische Provinzen: Barka und s. vom Syrtenmeere Tripolis, mit der Oasenlandschast Fessäu. In Tripolis die gleichn. Hst., wichtig als Eingangs- pforte zur Sahara und zum Sudan.