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1. Leitfaden der alten Geographie - S. 186

1879 - Berlin : Reimer
186 Hispanien. Inseln. gegen die Römer bekannt ist. Den oberen Teil des Iberus-Tales, das heutige Navarra, bewohnten die Vase one n, deren Hauptort Pom-pejus zu Ehren den Namen Pompaelo (j. Pampluna) annahm; sie allein mit den im nördlichen Gebirgslande bis zur Oceanküste angrenzenden kleinen Stämmen der Varduler, Caristen, Autrigonen, bilden von der sonst vollständigen Romanisirung Hispaniens eine Ausnahme, indem sie in engeren Grenzen die altiberische Sprache, jetzt nach ihrem alten Namen noch die vaskische genannt, bewahrt haben. Ihre westlichen Nachbarn an der Nordküste, die Cantabrer, wurden als letztes hispanisches Volk erst 25 v. Chr. durch Augustus der römischen Herschaft unterworfen. 251. Balearische Inseln. Der bei den Griechen gewöhnliche Gesammtname der Inselgruppe, unbekannt aus welcher Sprache und welcher Bedeutung, ist der iberische Name soll Baleares oder Baliares gewesen sein; die Bewohner werden als ein sehr rohes, den Libyern Nordafrica’s ähnliches Volk geschildert. Sämmt-liche Inseln sind wahrscheinlich schon in sehr alter Zeit von Phoe-nikiern besetzt gewesen, dann in den Besitz von Karthago und 123 v. Chr. in römischen Besitz übergegangen. Die beiden östlichen werden nur der Grösse nach als Balearis major und minor unterschieden, woraus die schon im 6. Jahrh. n. Chr. üblichen Namensformen Majorica, Minorica, j. Mallorca, Menorca entstanden sind. Auf jener werden als Städte nur die als römische Colonien angelegten oder umgenannten Palma und Pollentia (Palma, Pollenza), auf dieser die Städte phoeni-kischen Namens Jamo (Ciudadela) und Mago (Mahon) genannt. Die der spanischen Küste näher gelegene grössere Insel hiess phoenikisch i-büsim „Fichteninsel“, daher römisch Ebusus (j. Iviza), griechisch übersetzt Hitdovoöcij welcher Name im Plural zugleich auf die kleineie Nebeninsel, die sog. „Schlangeninsel“, J0(fiovdoa oder Colubraria (j. Formentera) ausgedehnt wird. Gallia. 252. Namen und Naturbeschaffenheit. Der Länderraum zwischen Alpen und Pyrenäen, Mittelmeer und Ocean, mit anfänglich unbestimmter, dann durch die römische Eroberung am Rhem fixirter No.-Grenze, wurde als ein vorzugsweise, wenn auch nicht gänzlich von keltischen oder gallischen Völkerschaften bewohnter, von den Griechen seit dem 4. Jahrh. Keknxij, später Talaria, Kelxoyaxaria, von den Italikern zum Unterschiede von den oberitalischen Eroberungen

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1. Kurzer Abriß der alten Geographie - S. 258

1850 - Leipzig : Mayer
258 Zweiter Theil. zwei reichen u. blühenden Handelsstädten des Landes, den phönicischen Kolonien Tartessus u. Gadeira od. Gades, eine dunkle Kunde. Durch Ha- milkar u. Hasdrubal, der auch im J. 229 Carthago Nova gründete, wurde nach u. nach der südliche Theil von Hispanien, dessen Besitz die Punier für den Verlust von Sicilien u. s. w. im ersten punischen Kriege entschä- digen sollte, erobert. Die wachsende Macht der Carthag. in Hispanien aber erregte bald den Neid u. die Eifersucht der Römer, welche daher im J. 228 den Vertrag bewirkten , dass die Punier den Iberus nicht über- schreiten, Saguntum aber, obgleich auf der Westseite dieses Stroms gelegen, neutral bleiben u. unter röm. Schutze stehen sollte. Dieser Vertrag ward jedoch durch Hannibal gebrochen, der Sagunt im J. 218 eroberte u. da- durch den Römern einen längst ersehnten Vorwand gab , mit einem Heere in Hispanien einzudringen, welches nun ein Hauptschauplatz des zweiten punischen Krieges wurde. Dem P. Cornelius Scipio gelang es endlich, im J. 206 alle Carthaginienser aus der Halbinsel zu vertreiben, u. so war denn, nachdem Scipio auch noch mehrere widerspenstige Städte der Hispanier selbst erobert hatte, das ganze südlichere Hispanien in den Händen der Römer. Nun galt es aber auch noch, das nördliche, selbst den Puniern nicht unterworfen gewesene, Land zu unterjochen, u. daraus entspann sich ein langwieriger, blutiger Kampf, der volle 2 Jahrh. fortgesetzt werden musste, ehe sich die Römer rühmen konnten, Herren der ganzen Halbinsel zu sein. Besonders leisteten die Celtiberer (die erst durch Tib. Gracchus in den J. 180—178 völlig unterworfen wurden), die Lusitanier (deren süd- lichere Hälfte diesseit des Tagus erst der Fall Numantia’s im J. 133 unter die Botmässigkeit der Römer brachte, während der nördlichere Theil jen- seit dieses Stromes erst im J. 61 von Jul. Cäsar völlig bezwungen wurde) u. die nördlichem Gebirgsvölker, namentlich die Cantabrer u. Asturer (die erst nach Beendigung des Krieges mit Sertorius u. der völligen Besiegung der pompejanischen Partei im J. 22 unter Augustus gänzlich überwältigt wurden) den hartnäckigsten Widerstand. Nun erst, unter August’s Regie- rung, konnte die ganze Halbinsel als röm. Besitzthum betrachtet werden, u. nun hörte auch die bisherige, seit Vertreibung der Carthaginienser üblich gewordene Eintheilung des den Römern schon früher unterworfen gewesenen Theiles derselben in Hispania citerior (rj ivzog 'Jonurla) dies- seit des Iberus, u. ulterior (r; inrog od. ¿'fco Vott.), jenseit dieses Stromes, auf, u. ganz Hispanien wurde in 3 der Grösse nach sehr ungleiche Pro- vinzen, Tarraconensis, Baetica u. Lusitania getbeilt, von welchen Bae- tica senatorische Provinz, die beiden andern aber Provinciae Caesaris wur- den. ( Ueber ihren Umfang u. ihre Grenzen würd weiter unten die Rede sein.) Eine andre von Augustus herrührende od. doch wenigstens vervoll- kommnete Einrichtung war die Eintheilung des ganzen Landes in gewisse Gerichtssprengel, Conventus Juridici, oder die Einsetzung von Überge- richtshöfen in den 14 bedeutendsten Städten desselben. Bei der späteren neuen Eintheilung des ganzen Reichs unter Constantin wurde Hispanien (mit Einschluss von Mauritania Tingitana) in 7 Provinzen getheilt: Bae- tica, Lusitania, Gallaecia, Tarraconensis, Carthaginiensis, Baleäres (u. Mauritania Tingitana in Africa), deren Hauptstädte (in der genannten Ordnung) Hispalis, Emerita, ßracara, Caesaraugusta, Carthago Nova,

2. Mit einem Stahlstich - S. 133

1836 - Stuttgart : Belser
Die päbstliche Macht. 138 als er, ließ sein Nachfolger Theodemir I. (559—569) die Verbreitung der orthodoxen Lehre sich angelegen seyn. Auf den westgothischen König Athanagild (s- 567) folgte in Septimanien Liuba (568 — 572); und dessen Bruder La ovi g ild bemächtigte sich 569 der Herr- schaft über das Reich der Gothen in Hispanien, und als Liuba starb, auch des septimanischen Erbes. So lange feine erste Gemahlin Thevdvsia lebte, — eine Tochter des griechischen Statthalters Severianus, — war er gegen die Katholiken nicht ungünstig gestimmt, und ließ es sogar geschehen, daß seinen Söhnen die orthodoxe Lehre eingepfianzt ward. Aber seine zweite Gemahlin G o s w i n t h a, die Wittwe A t h a n a g i lds, stand unter dem Einfluß der arianischen Geistlichkeit, und reizte nicht nur ihren Mann wider die Andersdenkenden ans, sondern mißhandelte um des Glaubens willen sogar ihre eigne Enkelin Jugundis. Diese, eine Tochter der Brunne- hild, war nämlich an Leovigilds ältesten Sohn, Hermen eg ild verheirathet, und Hermencgild entrüstete sich so sehr über das seiner Frau wider- fahrne Unrecht, daß er öffentlich für den Katholi- cismus und wider seinen Vater aufstand, und hiebei durfte er nicht blos ans Unterstützung von Seiten der Sueven und Griechen, sondern auch auf die Theil« nähme aller Provinzialen in Hispanien zählen. Nichtsdestoweniger ward er ein Opfer seiner Empörung. Denn Levvigild zwang den Suevenkönig Theode- mir Ii. (auch Mir genannt) zum Rückzuge und zur An- erkennung des westgothischen Obcrlehensrechtcs (583); er unterwarf sofort Andalusien, den Sitz des Aufruhrs, bestach den griechischen Statthalter von Cordova, bekam nun mittelst Verraths den Sohn in seine Gewalt und

3. Alexandros bis Christus - S. 284

1829 - Leipzig : Cnobloch
284 den beim römischen Heere befindlichen Q-uästor Tiberius S e m p r o n i u s Gracchus, da sich dessen Vater einst lobenswerth gegen sie in Hispanien benommen hatte. — Aber Nom's Se- nat will von diesem nichts wissen; der Consul Calpurnius Piso muß mit einem neuen Heere nach Hispanien gehen, hier den M a n c i n u s nackt und gefesselt den Numantiern ¿ut beliebigen Rache ausliefern und den Krieg erneuern. Diese nahmen den Mancinus jedoch nicht an, ungeach- tet er einen ganzen Tag lang nackt und in Fes- seln vor ihrem Thore lag. Parthisches Reich in seinem größten Um- fange durch Mithridates I. Bis zum Fahre 137 v. Chr. Geb. hatte Mithridates I., (in welchem Fahre er starb), durch die Eroberung von Medien, Persis, Babylonien und noch anderen Landern die Gren- zen des von ihm ererbten Reiches westlich bis zum Euphrat und östlich bis jenseits des Fndus, zum Hydaspes, ausgedehnt, und so war das parthische Reich eins der größten Weltreiche. Einen noch größeren Umfang hat es aber auch nicht erhalten, und demnach ist dieser Mithridates I., der vor- züglichste der parthischen Könige seit Arfa- ce s I., dem Begründer des parthischen Reichs. Es ist zu bedauern, daß wir von ihm nur äu- ßerst wenig Geschichtliches zu erzählen wissen.

4. Die Geschichte der Römer und der mit ihnen in Beziehung getretnen Völker - S. 168

1861 - Leipzig : Teubner
168 Der zweite punische Krieg. Doch es war ihm nicht keschieden, den Krieg in Italien zu enden. Im I. 208 ließ er sich mit seinem College» im Consulat T. Quinctius Crispinus zwischen Bantia und Venusia zu einer unvorsichtigen Recognition verleiten und fiel im Kampfe, warend T. Quinctius aber mit einer tödlichen Wundes entkam. Eben so vergeblich wie Hannibals Angriff, auf Salapia, war die von den Römern unternommene Belagerung von Lokroi^). Der große Punier zog sich nach Bruttium zurück; er sparte seine Kräfte für den Hauptschlag, welchen er auf Rom zu führen gedachte, wenn sein aus Hispanien heranziehen- der Bruder Hasdrubal sich mit ihm vereinigt haben würde. 8. Die beiden Scipionen (§ 140, 10) hatten, nachdem sie Verstärkung empfangen, in Hispanien den Krieg gegen die drei karthagischen Feldherrn, die beiden Barciden Hasdrubal und Mago, und Hamilkar, an dessen Stelle bald darauf Hasdrubal, Gisgos S., trat, mit Glück fortgesetzt und 215 bei Jliturg i und Jntibili (am obern Vatis) nicht unbedeutende Siege erfoch- ten^); aber eben so wenig wie diese brachten die im folgenden Jahre bestand- neu siegreichen Gefechte eine Entscheidung, da die feindlichen Feldherrn immer Gelegenheit fanden ihre Verluste durch Anwerbung neuer Söldner aus dem Lande selbst und aus Gallien zu ersetzen. Daß die Trümmer von Sagunt dem Feinde abgenommen und den noch vorhandenen zerstreuten Einwohnern zurück- gegeben wurden, konnte als ein Ersatz der für Rom getragenen Leiden dem Gefühl wol thun 4), die Kriegsführung förderte es nicht, die bei der Unmög- lichkeit von Rom bedeutende Unterstützung zu erhalten so schwierig ward, daß die Feldherrn sich genötigt sahn Söldner aus dem Keltiberervolk in das Heer einzureihn^). Eine glanzende Aussicht zeigte sich in Afrika. Durch Vereini- gung der verschiednen Stamme waren bei den Numiden zwei Reiche entstan- den, das westl. (Masashler) unter König Shphar (Susar) und das östl. (Mashler od. Masuler) unter K. Galao- Mit dem Steigen der Macht ward die Abhängigkeit von Karthago um so drückender. Die Numiden begannen in den Römern die Befreier zu hoffen und Überläufer vom karthagischen Heere in Hispanien wurden immer weniger selten; ja Shphar schloß 213 mit den Seipionen ein Bündnis und begann sein Heer römisch zu organisiern und ererciern^). Indes die Karthager, eifrigst unterstützt von Gala und besonders von dessen S. dem leibesstarken und unermüdlich thatigen 17j. Masinissa geför- dert, schlugen ihn dergestalt, daß er nach dem Westen zu den Maurusiern zu stiehn genötigt war und wol bald seinen Frieden mit den Feinden machen muste^). Ohne bedeutende Ereignisse muß das I. 213 in Hispanien verlaufen sein, aber 212 brachte eine gräßliche Katastrophe. Da die Absicht Hasdrubals seinem Bru- der zu Hülfe nach Italien zu ziehn bekannt war, vereinigten die beiden Scipio- nen ihre Heere, um den Kampf zu Ende zu bringen, doch sahen sie bald sich genötigt sich zu trennen. Da gelang es dem Barciden Hasdrubal die im Heere des Gn. Sei'pio dienenden Keltiberer zum Abzug zu bewegen und so den ihm gegenüberstehenden Feldherrn zum Weichen zu zwingen. Publius Scipio, der * 7 mit T. Quinctius Crispinus zum Cos. wählte Xxvii 20, 9-21, 5. Über die Un- terdrückung beabsichtigter Unruhen in Etrurien f. Xxvii 21,6 u. 7 u. 24. — 1) Uv. Xxvii 25, 11—14. 26, 7—27, 14. Polyb. X 32 u. 33. — 2) Xxvii 26, 1-6. 28, 1—17. — 3) Xxiii 48, 4-49 Ende. — 4) Xxiv 41 u. 42. — 5) Xxiv 49. 7 u. 8. Neben sich hatten die Römer schon früher Söldner gehabt, dies ist das erste Beispiel daß solche Glieder des Heeres wurden. Vgl. Marq. Iii 2, 306 u. 348. — 6) Mezetbaal = Mezctulus. S. Weißenborn gu Liv. Xxix 29, 8. — 7) Xxiv 48. — 8) Xxiv 49, 1—6. App. p. 57 Bekk. gibt die Notiz, daß Hasdrubal, Bar- kas S., nach Afrika gerufen und dann mit verstärktem Heer nach Hispanien zurück- gesandt worden sei.

5. Die Geschichte der Römer und der mit ihnen in Beziehung getretnen Völker - S. 309

1861 - Leipzig : Teubner
Der Sturz von Sullas Verfaßung. 309 licher und bissiger Mensch') , die Wiederherstellung des Volkstribunats 2). Der Cos. G. Scribonins Cur io leistete ihm aber energischen Wi- derstand und man beschuldigt ihn sogar der Ermordung des Tribunen3). Die Aufregung des I. 75 (s. oben) bewog den Cos. G. Aurel ins Cotta wenigstens ein Zugeständnis zu vermitteln, indem er durch ein Gesetz (l. Aure- lia tribunicia) den gewesnen Volkstribunen den Zutritt zu den höhern Äm- tern wieder eröffnet^), weit gefehlt aber, daß dies beruhigte — es gab ja keine Macht, sondern nur ein immer von der Nobilitat gutem Willen abhängi- ges Ehrenrecht •—, es regte durch die Nachgiebigkeit zu nur um so heftigerem Streben auf. Zwar der Antrag des Tribunen L. Quinc t iu s auf Beseitigung der Gesetze Sullas im I. 74 ward durch den Cos. L- Licinius Lu cullus zum Schweigen gebracht5), allein schon 73 erhob G. Licinius Macer aufs lauteste und heftigste seine Stimme für die Forderungen der Volkspartei 6). Schon damals wies der Senat aus die bevorstehnde Ankunft des Gn. Pom- pe i u s hin, als ob er ohne ihn kein Zugeständnis zu machen wage. Ein Sieg, den G. Julius Cäsar erringen half, war das Plotische Gesetz, welches den Lepidanern die Rückkehr gestattete^), weil durch jene die Partei verstärkt ward. Die furchtbare Verlegenheit, in welcher sich die Regierung wärend des Spartacischeu Kriegs befand, gab sich kund durch den Antrag des Cos. Gn. Cornelius Lentulus im I. 72, die Kaufsummen, welche Sulla den Er- stehern eingezogner Güter erlaßen hatte, nachträglich einzufordern: mit Recht ein wahnwitziges Unterfangen genannt, da es einen großen Theil der Anhänger des Systems vor den Kopf stieß und die Machtvollkommenheit seines Urhebers in Frage stellte3). Doch endlich nahte die Entscheidung. Gn. Pomp eins stand mit seinem im Sertorianischen und Gladiatorenkriege siegreichen Heere vor der Stadt und bekannte sich, als der Volkstribun'm. Lollius Pa lic a uns in einer vor den Thoren gehaltenen Volksversammlung ihm die Gelegenheit vor dem Volke zu reden verschafft hatte, offen zur Volkspartei3). 2. Wir müßen die Männer betrachten, welche im Streben nach der Allein- herschast fortan Roms und damit der damals bekannten Erde Schicksale iu die Hände nehmen. Gn. P.o-mpeius haben wir schon kennen gelernt, wie er sich Sulla anschloß, dann schon diesem den Triumph abtrotzte und nach dessen Tode vom Senat sich die wichtigsten Kommandos erzwang. Er gehört nicht zu den genialen Feldherrn , aber er verstand eö vorsichtig und energisch den Erfolg des Kriegs vorzubereiten, ließ es nie an Thätigkeit und Hinsicht fehlen und kettete durch Hochherzigkeit und herablaßende Theilnahme an ihren Freuden und Leiden, so wie an ihren Übungen und Strapazen die Herzen seiner Soldaten an sich. Man muß anerkennen, daß ihn oft das Glück begünstigt und er * Iii 1) Außer Cic. Brut. a. a. O. Plut. Grass. 7. — 2) Sali. fr. Iii 61, 8. Pseudo- Ascon. p. 103. — 3) Sali. a. a. O. 10. Valer. Max. Ix 14, 5. — 4) Sali. fr. Iii 61, 8. Pseudo-Asc. p. 66 u. 78. — 5) Sali. a. O. 11. Plut. Luc. 5. Cic. Brut. 63, 223. Cic. pr. Cluent. 29, 74 u. a. St. — 6) Sali. fr. Iii 61. Cie. Brut. 67, 238. pr. Rab. 3, 6. — 7) Ceil. Xiii 3. Suet. Caes. 5. Man setzt dies irtümlich schon 77, richtiger wird es nach dem Ende des Kriegs in Hispanien angenontmen. Vgl. Momms. Iii 90. — 8) Sali. fr. Iv 35. Ich' entscheide mich jetzt, hauptsächlich gestutzt ans Cic. iu Verr. Iii 35, 81 (wo das Gesetz unter Se- natttsconsulten genannt wird, da von einem andern oben erwähnten Gesetz Cie. pr. Bald. 8, 19 dasselbe sagt) und daraus, daß der Antrag kaum denkbar ist, wenn nicht Geldnot drängte und wenn die Sullanische Verfaßung schon umgestürzt war — denn immer enthielt es eine Anerkennung der Proseripti'onen —, mit Drum. Ii 546 gegen Momms. Iii 94 und Kritz den Antrag ins I. 72 zu setzen. — 9) Sah. fr. Iv '25. Drum. Iv 382 u. 386. Momms. Iii 91 a. E.

6. Lehrbuch der mittleren Geschichte - S. 18

1882 - Berlin : Habel
18 Zweiter Abschnitt. Ausdehnung und Verfassung der christlichen Kirche in den ersten Jahrhunderten. I. Kampf trofr Sieg des Christentums gegen das Heidentum. Das Christentum war von der Vorsehung dazu ausersehen, die alte hellenisch-römische Weltbildung zu überwinden und im Verein mit dem Germanentum auf den von den Schlacken gereinigten Trümmern der alten eine neue Kultur aufzubauen. Bereits im ersten Jahrhundert n. Chr. Geb. ward die christliche Lehre bis nach Hispanien gepredigt und im zweiten Jahrhundert hatte sie zahllose Anhänger in allen Provinzen. a) Hindernisse der Ausbreitung. Das Christentum hatte sehr wesentliche Schwierigkeiten zu überwinden; der Hauptsache nach waren die Hemmnisse seiner Verbreitung folgende: Erstens die grausamen und blutigen Christen-Verfolgungen. Die christliche Religion, von den Juden bei den sonst duldsamen Römern verfchwärzt, ward als sogenannte religio illicita in ihrer Ausübung von der Staatsgewalt verboten. Ihre Anhänger wurden als angebliche Aufrührer und Gottesleugner (weil sie keinen sinnlich dargestellten Gott verehrten) verfolgt. Man unterscheidet im ganzen zehn große Christenversolgungen, deren erste unter Nero, die letzte unter Diocletian stattfand. Zweitens die strenge Sitte der Christen, welche den in übermäßigen Luxus und Sittenlosigkeit versunkenen Griechen, Römern und Asiaten wenig behagte. Drittens der jüdische Ursprung. „Das Judentum, verhaßt und verachtet, wie bereits bei den Ägyptern und den übrigen morgenläudischeu Völkern (dum Assyrios penes Me-dosque et Persas Oriens fuit, despectissima pars servientium. Tac.), fo auch bei den sonst aufgeklärten Griechen und Römern wegen der gesonderten Lebensweise und der ihnen fremdartigen Charaktereigentümlichkeiten feiner Anhänger gab aus eben diefem Grunde die Veranlassung, daß die heidnische Bevölkerung nur mit einem starken Vorurteil an das als jüdische Lehre aufgefaßte Christentum herantrat. Viertens die fortwährenden Streitigkeiten unter den Lehrern der verschiedenen christlichen Sekten, welche sich zum Vergnügen der Heiden gegenseitig verketzerten und verfolgten.

7. Das Preußenbuch - S. 162

1909 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
Kaisersehnen. Vom Ufer des Rheins zum Strand der Loire burchfchauert’s die Lüste wunderbar. Keine Kraft kann dies herrliche Brausen zügeln, wenn es rauscht auf schweren Gewitterflügeln. Zertrümmernd, tödlich, wie Hagelschlossen kommt's auf die Erde herabgeschossen. Da brechen die Mauern, da stürzen die Größen vor den ehrnen Posaunenstößen. Da sprengt's auseinander des Feindes Masse mit furchtbar unauslöschlichem Hasse, bis ans Meer sie peitschend in tollern Jagen: Dies Lied hat die Schlachten der Deutschen geschlagen! Heinrich Vierordt. Dd Am Baum der Menschheit. Am Baum der Menschheit drängt sich Blüt an Blüte, nach ewgen Regeln wiegen sie sich drauf. Wenn hier die eine welk und matt verglühte, springt dort die andre voll und prächtig auf. Ein ewig Kommen und ein ewig Gehen, und nun und nimmer träger Stillestand! Wir sehn sie auf-, wir sehn sie niederwehen, und jede Blüte ist ein Volk. ein Land. Wir. die wir wandeln noch auf jungen Sohlen, sahn doch schon manche sterbend und geknickt. Vom Steppengeier ward die Rose Polen vor unsern Augen wild und grimm zerpflückt. Durchs Laub Hispanien ernst auf ihrem Gange stürmt die Geschichte, — ob es fallen muß? Ob nicht ein andres, morsch und faul schon lange, zerflatternd hinfaust übern Bosporus? 162

8. Die Geschichte der Menschheit - S. 67

1835 - Dresden [u.a.] : Arnold
67 hundert Zähren, die Herrschaft dieses Volkes an, und zu Anfang des achten Jahrhunderts überschiffte es auch die Meerenge bei Gibraltar, setzte sich in Hispanien fest, und drängte kriegerisch die Westgothen oder Chri- sten bis an die Gebirge Asturiens zurück, so daß in kurzer Zeit beinahe die ganze pyrenäische Halbinsel arab- ischen Fürsten, Chalifen genannt, unterworfen war. Man begnügte sich aber hiermit nicht; sondern man überschritt auch die Pyrenäen,' und drang also auch in das Frankenreich erobernd ein. Die Araber waren be- reits bis an die Loire vorgedrungen. Hier stellte sich ihnen aber der Großvater Karls des Großen, Karl Märtel, der damals über das Frankenreich herrschte, entgegen, und schlug sie in der Gegend von Tours, i. Z. 732, so nachdrücklich auf's Haupt, daß seit die- ser Schlacht kein Araber wieder über die Pyrenäen gegangen ist. §. 34. Der Papst Gregor Hi. hielt diesen Sieg über ein Volk, welches überall, wo es sich niederließ, die Lehre Mahomet's an die Stelle des Christenthums pflanzte, für ein Ereigniß, über welches die ganze Chri- stenheit sich erfreuen müsse/ und dachte auf eine ehren- volle Auszeichnung für den Sieger. Er kam mit dem Senate der Stadt Nom überein, dem Netter des Christenthums die Würde eines P a t r i c i u s der Stadt Nom zu ertheilen. Dieses würde man gegen- wärtig nennen: Er ertheilte ihm den römischen Adel, das Bürgerrecht der Stadt Nom, und das Recht, in dem Senate dieser Stadt eine Stimme abzugeben. Vor der Hand war dieses allerdings nur ein Eh- rentitel; er wurde aber in der Folge die Gelegenheit zu einer sehr genauen und verwickelten Verbindung zwi- schen dem Frankenreiche und der Stadt Nom, zwischen den Königen der Franken und den Päpsten, und hat 5*

9. Theil 2 - S. 874

1796 - Erfurt : Keyser
8?4 Staatsverfassung der Römer. ria *), waren ihre Namen. Mit den in die Provinz abzuschickenden Magistratspersonen ward es so Debat- ten: Der Senat ernannte noch, ehe die neuen Staats- beamten erwählet wurden k), zwey konsularische und sechs prätorische Provinzen, und bestimmte dann den Aufwand, die Begleitung und das Reisegeld, das je« der künftige Statthalter dieser Provinzen haben soll- te l). Dann wenige Tage nach ihrem Regierungsan- tritt loosten oder verglichen sich die neuen Magistrats- personen über die Provinzen, in welche sie nach Been- digung ihres Amljahres abgiengen. Man vergab aber die Provinzen an die Consuien oder Prätoren, nach Beschaffenheit der minder, oder mehr kriegeri- schen, Lage der Provinzen. In die wegen der Krie. ge nicht bedenklichen Provinzen, schickte man gern Prä- toren; oft wurde auch nach geendigtem Kriege aus ei- ner consularlschen Provinz eine prätorische, wie der Fall mit Hispanien war. Die Abgebenden waren ei- gentlich in den Provinzen nach dem röml-chen Staats» rechte keine Magistrate, sondern nur pro Magifiratibur. Daher auch ihr Titel pro Cónsule, pro Praetore in). Vor der Einführung der Quaefiiones perpetuae übertrug man die Regierung der Provinzen den eigens dazu er» wählten präroren; nachher aber den abgegangenen Staatsbeamten, Confuten und Prätoren. *37* Alle dergleichen Statthalter aber suchten noch, ebe sie abgiengen, bey dem Volke um das Militär» Com- mando *) Caleña die erste, und Ostiensis die letzte und geringste. k) Dieß geschah insonderheit darum, damit beliebte Staats» beamte nicht favorifirt werden möchten. l) Dbzu war er lege Sempronia verbunden. S. Manut. ad Cie. Ep ad Div. 1,7. Or. de provine, consular. m) S. Erneiti Clav, ad h. v. und juzvet. Caes. 54.

10. Quellensätze zur Geschichte der Zustände unseres Volkes - S. 191

1910 - Cöthen : Schulze
— 191 — noch Haß, Furcht oder Gunst sollen euch vom rechten Wege ablenken, daß ihr etwa nicht immer gerecht urteiltet zwischen Nächstem und Nächstem. ... — Allen aber insgemein sagen wir, daß sie Liebe und Frieden untereinander bewahren, unsern an alle ergehenden Befehl samt und sonders beobachten, unsern Königs boten, die wir zum Nutzen der Kirche oder des Staates entsenden, um unseret-willen Ehre erweisen, auch mit der unserer Autorität gebührenden Ehrfurcht ausführen, was wir durch jene (die Königsboten) befehlen. — Da also jeder von euch, wie gesagt, einen Teil unseres Amtes versieht, so wollen wir . . . aus den Berichten der hiezu bestellten Königsboten entnehmen, wie ein jeder sich seines Amtes befleißige. . . Ist in irgend einer Provinz oder in einer Grafschaft etwas vorgefallen, das zur Verunehrung des Reiches oder zur Schädigung der Gesamtheit ausschlagen und das nicht anders gebessert werden kann, als durch unser (königl.) Einschreiten, so lasset uns solches nicht lange verborgen bleiben, sintemal wir verpflichtet sind, mit Gottes Hülfe alles zu bessern. Denn was bisher in alle dem, Was zur Aufrechterhaltung des Friedens und der Gerechtigkeit im Volke oder zur Ehre des Reiches und zum gemeinen Nutzen gehört, von uns oder euch verabsäumt ist, müssen wir mit Gottes Hülse von nun an, ihr wie wir, mit Eifer recht betreiben." C 825. 3-8 u. 13—15 p. 243 seq. 21b- (806.) Kaiser Karl hielt (zu Diedenhosen)) eine Ver-Der König sammlung mit den Großen und Vornehmen der Franken, um . . . £!?rst^ue= eine Teilung seines Reiches in drei Teile vorzunehmen, auf daß jeder seiner Söhne (Karl, Pippin, Ludwig d. F.) wüßte, welchen Teil er zu schützen und zu regieren hätte, wenn er den Vater überlebte. Einh. Ann. ad. a. 806. 22. Wie jedermann bekannt, sind Leute wegen der ungerechten Bedrückung und des grausamen Joches, welches das der Christenheit höchst feindselige Volk der Sarazenen ihrem Nacken auferlegt hat, unter Drangabe ihrer Wohnsitze und ihres ererbten Besitzes aus Hispanien zu uns geflohen, haben sich in Septimanien und in dem Teile Hispaniens, der von unsern Markgrafen zur Einöde gemacht ist, angesiedelt . . . und haben sich freiwillig unserer Herrschaft unterworfen. Demnach tun wir jedermann kund

11. (Sechstes und siebentes Schuljahr) - S. 297

1913 - Frankfurt am Main : Diesterweg
^ 297 sie konnten von ihrem vermehrten Besitz eine höhere Steuer entrichten. Demnach beruhte die Wohlfahrt der Stadt und der Bürgerschaft vor alleni aus einer guten Entwickelung des Metzgeschäftes, und voll Sorgfalt wachte daher der Rat darüber, datz dieses nicht gestört wurde. Naturgemäß brachten die Metzzeiten der ganzen Bürgerschaft auch viel Anregung. Was gab es da alles zu hören und zu sehen! Geiger und Harfner, Sänger und Erzähler, Gaukler und Seiltänzer, Zahn- brecher und Quacksalber zogen herein, sobald die Messe eingeläutet wurde. Die größten Seltenheiten an Tieren, Kunstwerken, Kostbar- keiten wurden da gezeigt. Auch kam man in Berührung mit Leuten, die viel gereist waren. So weitete der Metzverkehr den Horizont der Frankfurter und machte sie dem Fortschritt auf den verschiedensten Gebieten zugänglich. Aber auch die Genutzfreudigkeit wurde gesteigert. Sah man doch, wie die fremden Händler, wenn die Messe „gut" gewesen war, den glücklichen Verlauf fröhlich mit den Genossen feierten und in vollen Zügen den Becher der Lust leerten. Das forderte zur Nachahmung auf; und so ist die Frankfurter Bürgerschaft stets geneigt gewesen, Feste zu feiern und lustig zu sein, wo sich eine Gelegenheit dazu bot. Es waren Wochen des buntesten, wirrsten Getriebes. Das Geld regierte alles. Die Händler suchten möglichst viel loszuschlagen, um ihre Wechsel von der vorigen Messe, die in der dritten Metzwoche, der Zahlwoche, fällig waren, einlösen zu können, der Gläubiger strebte, von seinem Schuldner Zahlung zu erlangen, der Bürger wünschte möglichst viel Miete aus seinem Hause herauszuschlagen und möglichst viel Ware an die Fremden abzusehen; denn war der Metztrubel vorbei, so fiel die Stadt in den alten Schlummer zurück, und der Absah an die engumgrenzte Kundschaft war nur klein. So waren die Frankfurter Metzwochen ein Ziel der Sehnsucht für Fremde und Einheimische, für arm und reich, für groß und klein, für Rat und Bürgerschaft. 178. Wilhelmus von Nassauen. Volkslied. 1. Wilhelmus von Nassauen bin ich, aus deutschem Blut, Mein Vaterland fühlt sicher sich in meiner Hut. Bin Sprößling von Oranien, des Stammes auch wert. Den König von Hispanien hab' ich allzeit gcchn.

12. Alexandros bis Christus - S. 161

1829 - Leipzig : Cnobloch
161 Natur und die Größe der Welt, über die Gestirne und die Fortdauer nach dem Tode. Jedoch nicht öffentlich, sondern an entlegenen, einsamen Or- ten, ertheilten sie diesen Unterricht, auch dauerte er lange, wohl an zwanzig Jahre, wie dafür ge- halten wird. — Die Barden besangen mit Be- gleitung der von ihnen geführten Zither oder Harfe sowohl die höheren Wesen oder die Gott- heiten als auch des Volkes rühmliche Helden. Sie waren zugegen in der Schlacht, ermunter- ten hier das Heer zur Tapferkeit, und beobachte- ten mit möglichster Aufmerksamkeit die Käm- pfenden, damit sie so, wie es geschah, die Thaten der Gegenwart im begeisternden Liede den Nachkom- men erzählen konnten. Hannibal schwört den Römern unver- söhnliche Feindschaft. Etwa zehn Jahre nach dem geschlossenen Frieden mit Nom ließ Karthago den Hamilkar Barkas mit einem Heere nach Hispanien ab- gehen, um hier Eroberungen zu machen. Cs glaubte sich dieß erlauben zu können, da Nom ihm vor einigen Jahren Sardinien und Korsika entrissen hatte, ohne daß es hierzu von ihm war beleidiget worden. Hamilkar war der unversöhn- lichste Feind der Nömer. Daher ließ er auch, als er im Begriffe war, nach Hispanien abzuge- hen, seinen erst neunjährigen Sohn Hannibal Ii. 11

13. Leitfaden für den Unterricht in der alten Geographie - S. 82

1826 - Halle : Grunert
52 Zweiler oder besonderer Theil, 1. Europa. Vorgebirge: Trileukon gr.tqixsmov j.cap Ortegal imnordw.; Nerion od. Artàbrum gr. od. axpcoryjgiov 'Agrxfiguv j. Cap Finisterre im Wesien; Promontorium barbarum gr. Ùhp(i)T>ipi6v /Sxpfixpov j. Cap de Espichel in Lusitanien sudi, von der Mundung des Tajo; Prom. sacrum gr. ei*?. ttgóv j. Cap Et. Vincente im Sudw.; Prom. Junonis gr. av.£.'Hpaibv j. Tra- fugar ; Kalpe gr. Kaxtnj j, Gibraltar mit der Stadi gl. N.; Prom. Charidemi gr. ocxqmt/iqiov Xapihjiuou st Capo de Ga- ra; Prom. Saturni gr. angwr. Kgóvov j. Capo de Palos; Prom. Dianium gr. angar. 5agrsy.irtov j. St. Martin, die3 letztern liegen auf der Ostseite des Landes. Flusse: Iber os gr. "lfapoq und vij8>jp, — o; j. Ebro, der bei den Kantabrern unweit Juliobrlga entspringt und bei Tortosa ins Mittelmeer fàllt; Bàtis gr. Bea in; (nach Einigen der Ta^o-o-o?) J. Guadalquivir, der auf dem Orospeda entspringt und ins atlantische Meer fàllt; Anas od. Ana gr. ’’Ava;, — « j. Guadiana der auch auf dem Orospeda entspringt und ins atlantische Meer fàllt; Tagos gr. Tuyoq j. Tajo, der im Jdubèda entspringt und mit den beiden folgenden ins atlantische Meer fàllt; Durios gr. Aovgioq j.duero der im nord- lichen Jdubèda entspringt und Minius gr. M/wo? der in den Ge- birgen nordlich von Lucus Augusti j. Lugo entspringt. Das alte Hispanien war fruchtbarer, als das heutige, wegen seines herr- lichen Klima's. Ureinwohner: Jbèri, Tartessii, Kynesii. Cinge- wanderte: Kelten, Phoniker. Eintheilung a) fruhere: Diessei- tiges Hispanien gr. 'Iffrfuviat èvroq rov ’1/3qpov Idi. Hi.spa- nia citerior; i en seitig es Hispanien gr. Sktoq rou ’I/3>ipou (di. Hispania ulterior ; B) unter Augustus: Hispania Bàtrka, H. Lusitanica, H. Tarraconensis. Erstes Kapitel. §. 43. Hispania Bàlie a. Bàtika gr. Bxitikj st Niederandalusien hatte folgende Gràn- zen: geg. S. das Meer, geg. W. und N. den Anas, geg. O. den Fl. Murgis j. Mujacar und die Provi»; Tarraconensis. Bàtika rvaràusterst fruchtbar. Gebirge: Mons Marianus gr. 1a«- gictvov ogoq j. Sierra Morena im N.; Il li pula gr. ’Ixanraiu j. Sierra de Alhamilla; Sàulen des Herkules gr. K/ovs;'H,oa-

14. Lehrbuch der Weltgeschichte - S. 243

1852 - Leipzig : Wigand
Chorographie und Topographie. 243 Julia, Tochter des Augustus, der Agrippina und der Octavia; Capreä, Lieblingsaufenthalt des Nero mit 14 Villen desselben; die äolischen Inseln, jetzt liparische Inseln; darunter Hiera (Vulcano) mit dem Feuerheerde des Vulcan, und Strongyla (Stromboli), die Wohnung des Aeolus; die Insulae Aegates, Ziegeninseln, Seesieg der Römer, wodurch der erste punische Krieg beendet wurde; Melite (Malta), von Phönizien colonisirt, unter karthagischer Herrschaft blühend durch Handel und Gewerbe. 8. 4. Hispania, auch Jberia und Hesperia (ultima), ist die westlichste der drei großen Halbinseln Europa's im Süden und war den Alten bis zur Zeit der römischen Besitznahme ziemlich fremd geblieben, wesshalb auch die Angaben über die Größe und Gestalt des Landes sehr verschieden sind. Polybius (Ul, 39) schätzt die Entfernung von den Säulen des Herkules bis zu den Pyrenäen auf nicht volle 8000 Stadien, Strabo schätzt die Küstenlänge am mittelländischen Meere zu 6000 Stadien, und die größte Breite des Landes zu 6000 Stadien. Die Gestalt verglich Strabo mit einem ausgebreiteten Felle, Mela(Il, 6) mit einem Viereck, Orosius (I, 2) mit einem Dreieck. Hauptgebirge: 1) Pyrenäen (Pyrenaeus saltus, Ilvqrjvata oqrj), welche Hispania von Gallia schieden und an welche sich das baskische Waldgebirge (Vasconum saltus) anschloss; 2) Jdubeda, von den Quellen des Jberus im Süden dieses Flusses bis zum Mittel- meere; 3) Orospeda (Mous argenteus, bei Plinius Saltus Tugien- 818), an den Quellen des Bätis sich an das vorige anschließend, theilt sich in Bätica in die Montes Arenae (Sierra Mo reu a) und Ilipula (Sierra Nevada). Vorgebirge: Calpe Mons (Gibraltar); Junonis Promontorium (Trafalgar); Sacrum Promontorium (St. Vin- cent); Olisiponense Promontorium (Cap Roca); Celticum Promontorium (Finifterre); Trileucum oder Cory (Ortegal). Hauptflüsse: Jberus (Ebro); Bâtis (Guadalquivir); Anas (Guadiana); Tagus (Tajo); Durius (Duero) und Minius (Minho). Hispanien, besonders Lusitania und Turdetania, war berühmt durch Fruchtbarkeit des Bodens und durch Reichthum seiner Produkte, an Früchten jeglicher Art, edlem Vieh und an Metallen, vorzüglich an Silber und Eisen. Nur die von den Celtiberiern bewohnten inneren Theile, so wie die nördlichen Gegenden waren rauh, kalt und zum Anbau weniger geeignet. Ueber die Urbevölkerung Hispaniens herrscht ein undurchdringliches Dunkel, da dem Lande selbst ungehörige Sagen hierüber nicht vorhanden sind und die vorhandenen griechischen Ursprunges sind. Herodot und Strabo geben einige geringe Nachrichten, nach denen 4 Völkerschaften das Land schon vor Cyrus inné hatten, nämlich 1) Kynesier, im west- lichsten Theile des Landes; Tartessier, an den Säulen des Herkules 16*

15. Das Mittelalter - S. 92

1884 - Mainz : Kirchheim
92 Karl d. Gr. in der Sage. Flore hat von seiner Mutter einen Ring erhallen, wer den hat, dem kann kein Leid geschehen, den will er nun Blanscheflur geben, damit sie leben bleibe. Sie aber wirft den Ring fort, denn sie will mit ihm sterben. Alle Fürsten und Herren sind gerührt von der Liebe der beiden und von ihrer Schönheit, sie weinen und bitten, indem sie ans ihre Kniee fallen, der Fürst von Babylon solle ihnen das Leben schenken. Endlich bezwingt er seinen Zorn, schenkt ihnen das Leben und läßt sich nun ihre Geschichte von ihnen erzählen. Dann werden große Feste gefeiert, und er will sie nicht in die Heimat zurücklassen. Da aber kamen Boten aus Hispanien, Flores Vater sei gestorben, er solle zurückkommen und König sein. Da ziehen sie von dannen und leben in Hispanien, bis sie 100 Jahre alt werden, dann sterben sie an einem Tage. Als sie aber 35 Jahre alt waren, verlieh ihnen der heilige Christ eine Tochter, die in der heiligen Taufe den Namen Bertha erhielt. Das war Karls des Großen Mutter. So erzählt die Sage. Lb. Rolands Tod. Nachdem der herrliche Kaiser Karl ganz Spanien (S. 79) sich unterworfen und zum Glauben an Gott und feine heiligen Apostel bekehrt hatte, zog er zurück und kam nach Pampelona und ruhte dort einige Tage aus mit feinem ganzen Heere. In Saragossa aber waren damals 2 sarazenische Könige, die Brüder Mar silies undbeligand, die der Sultan von Babylon dahin geschickt hatte. Sie waren dem Kaiser Karl unterthänig geworden und dienten ihm scheinbar gern in allen Stücken; aber sie meinten es nicht ehrlich mit ihrer Treue und Anhänglichkeit an ihn. Da schickte der Kaiser ihnen Ganelon zu, der zu den 12 besten Mannen Karls gehörte, aber Untreue im Herzen trug, und ließ ihnen sagen, daß sie sich taufen lassen oder ihm Tribut schicken sollten. Sie schickten ihm 30 Rosse mit Gold und Silber und seinen Gewändern beladen, 40 Rosse mit dem süßesten und reinsten Weine und eben so viel auch für die andern Kämpfer, und taufend schöne Manrinnen. Dem Ganelon aber boten sie 20 Rosse mit Gold und Silber und feinen Gewändern beladen, wenn er die Krieger Karls in ihre Hand liefern wollte. Darein willigte Ganelon und empfing den Lohn. Nachdem sie dann alles wohl mit einander verabredet hatten, kehrte Ganelon zu König Karl zurück und gab ihm die Schätze, welche die maurischen Könige ihrem Oberherrn darbrachten, und sagte dem Könige, daß Marsilies Christ werden wolle und sich schon vorbereite, ins Frankenreich zu Karl zu gehen, um dort

16. Verschüttete Römerstädte, die Römer in den Provinzen, Lager und Soldatenleben, Religion und Philosophie, der Ausgang des römischen Weltreichs - S. 168

1884 - Leipzig : Freytag [u.a.]
Andere Landschaften, die noch halbbarbarisch waren, gereichten dem Reiche gleichfalls zum Nutzen. Während in Gallien und Hispanien das römische Mirgerrecht auf immer weitere Kreise sich erstreckte, je nachdem das Gansystem durch das Städtewesen Kaiser Claudius (Gothicus). Verdrängt wurde, geschah dies in Jllyrieum von einem anderen Gesichtspunkte aus. Dieser Verwaltungssprengel, der in finanzieller Hinsicht mehr zurückstand, lieferte ausgezeichnete Soldaten; Kaiser Probus. und dies war um so wichtiger, als in den „amüsierten" Provinzen, wo zugleich die Verweichlichung mehr und mehr cinriß, bald niemand mehr zum Militär gehen wollte. Als nun in der Mitte des dritten Jahrhunderts Not an Mann ging, da waren es

17. Die Zeit von Christi Geburt bis zum Regierungsantritt Karls des Großen - S. 79

1864 - Leipzig : Teubner
Nerva 96 — 98. — jercttcmug 98 — 117. 79 sich bewegt hatte, ohne Widerspruch den Thron bestieg, mag er nun an der Verschwörung zu Domitians Ermordung Teil genommen haben oder von den Verschwornen ausersehn gewesen sein. Denn hätten die Prätorianer, hätte ein andres Heer einen Kaiser auszustellen gewagt, so würde eine neue Schreckensregierung eingetreten oder wenigstens erst nach schwerem Bürger- kriege vermieden worden sein. Der neue Herscher verstand das Herscherrecht zu waren und dennoch die gesetzliche Freiheit zu schützenj). Er stellte sofort die Glanbensverfolgung ein, rief die Verbannten zurück, ja verbot sogar, daß darauf Anklagen gestellt würden, wärend er die Sklaven und Freigelassnen, die ihre Herren oder Patrone durch Anzeigen ins Unglück gestürzt hatten, mit dem Tode strafte, auch einige freie Ankläger, wie den Philosophen Seras, ver- urteilen ließ. So weit es möglich, wurden die von Domitianus confiscierten Güter zurückgegeben und dievon jenem angeschafften Luxusgegenstände zu billigen Preisen veräußert. Die Opfer und Schauspiele erfuhren eine weise Beschrän- kung, da nur dadurch die zerrütteten Finanzen hergestellt und der Abgabendruck, welcher auf den Provinzen lastete, vermindert werden konnte. Daß Nerva dem Senate freie Übung seines Amtes gestaltete und keinen Senator aus eig- ner Machtvollkommenheit hinrichten lassen gu wollen schwor, war der Beginn einer gesetzlichen Regierung 2. Trotz seiner Kränklichkeit bewies Nerva einen hochherzigen Milt. T. Verginius Nufus, der einst Binder besiegt hatte und schon vielseitig als Kaiser bezeichnet worden war, nahm er arglos zu seinem Collegen im Eon- sulat. Eine Verschwörung des Calpurnius Crassus entwaffnete er, indem er sich willig dem Todesstoß bot. Ailch den von Älianus Casperius aufgeregten Prätorianern setzte er mir die kälteste Todesverachtung entgegen. Und als dem- ungeachtet von ihnen einige Misliebige ermordet worden waren, that er den Schritt, welcher alleiil das Reich retten konnte, iildem er ohne Rücksicht auf seine eignen Angehörigen ilnd die Abstamnlllng aus vornehmem Römerblut den zu Italien in Hispanien gebornen, damals die germanischen Legionen befehligendenm. Ulpius Traianus, weil er in ihm den zumbeherscher des Reichs tüchtigsten und berufensten kannte, adoptierte und zum Cäsar und Nachfolger ernennen ließ. Kurze Zeit barauf am 27. Jan. 98 machte der Tod seiner Negierung, die trotz ihrer Kürze das Morgenrot und die Grundlage einer bessern Zeit war, ein Endio). Traimms 98—117. § 20. 1. Die zahlreichen Kriegszüge, welche Traianus zuerst im Geleite seines im Heerdienst ausgezeichneten Vaters gemacht, hatten ihm nicht allein die all- gemeine Bewundrung seiner Umsicht und Energie, seiner Leutseligkeit und Gerechtigkeit gewonnen, sondern auch die persönliche Anschauung von den Zuständen selbst in den entferntesten Teilen des Reichs verschafft. Seine Geistesgröße offenbart sich nicht allein in der Kühnheit seiner Entwürfe und der Idealität seines ganzen Wesens, sondern allch in der einsichtsvollen Thä- tigkeit, welche er allen Bedürfnissen, denen des Friedens so gut wie denen des Kriegs widmete, und in der Art, wie er Werkzellge und Mittel ;u wählen 1 1) Tao. Agr. 3. res olim dissociabiles miscuit, principatum ac libertatem. — 2) Charakteristisch fur die Sittengeschichte ist, das' anch dieser Kaiser die Eunuchen- fabrikatioit und dic Eheu uiit Schwestern verbot. — 3) Dio Lxyiii 1 — 4.

18. Für mittlere Klassen - S. 111

1868 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
111 doem feen und fcolben erst ere Sunde bychten. Daer kernen do vele Minschen, unde daer wart eyn Dode vorwecket, unde de Pawes " gav groet Aslaet* 79 * * * * * * * * * to der Etat Aken. Darna dachte de Keyser Karolus in stk sulven 7gc dat he Wolde uphoren 77 unde wolde nicht mehr stryden. Do he also in stk dachte, do entscheen 78 em in der Nacht eyn utermaten79 schoen Mann unde sprak to em: „Karole, leve Sone! wat deistu89, edder wat den- kestu? Ik bin surrte Iacobus, surrte Johannes Broder. Min Licham ligt in Galicia unde wert schäntlik von den Heyden oorbruffet81, unde de Christen weten en doch rricht Io erende89. Darumnre verwundert my, dat du de rricht vordelgest88, alse du den anderen unlovigen8^ Minschen gedaen hesst, davor dy God de Krone in dem ewigen Levende bereydet Heft. See an de Sterne, de in dem Hemmeln steit89, de bedudet88, dat du mit eynem groten Heer to rrrynem Grave Werst kamende87 unde de Heyden seolt vordriven." Also entscheen em de hyllige Apostel dre Male. Do hoef stk Karolus up unde tog 88 darhen mit grotem Volke unde lag dre Maende vor der Stat Pampilonia unde mochte de van Hocheyt unde Stärke der Muren nicht Winnen89. Des was he drorig" unde reep unsen Leven Heren unde sunte Jakob an mit groter Andacht unde bat, dat se em to Hulpe kernen. Do he also in synem Bede9' lach, do syl de Mure vor eme dale. Do reeten se darin, unde we stk wolde laten dopen ", den leeten se leven, men de Anderen dodeden se. Do dat de anderen Stede in Hispanien Horden, do geven se stk willich- liken dem Keyser, unde he bedwank so alle de Ryke unde tog dorch dertein98 Stede, unde Compostel was de mächtigste. Darin settede" he synen Speer unde dankede Gode unde sunte Jakob mit Andacht, dat se em de Werdicheyt unde den Segen hadden beholden99, unde besuch dat Sark unde de Stede, daer sunte Jakob begraven lach, unde verstorde de Afgode98, de in alle Hispanien waren, unde buwede sunte Jakob eyne schoene Kerke van den Gaven, de ein de Konninge unde Forsten geven, unde de wart in dre Jaeren vullenbrocht97; unde settede dar Doemheren in. Darna kam to em eyn grot heydensch Meyster, de heet Argolandus unde sprak mit em, unde rrrakeden 98 eyn Vordrag twischen stk, dat synes Volkes twintig99 Niddere fcolben stryden mit der Heyden twintig Ridderen, unde we averwunne, des Loven seolde me nafolgen. Da stellede me twintig Heyden gegen twintig Christen, und festig gegen festig, unde hundert gegen hundert, unde dusent gegen dusent: do beheelden de Christen alle den Segedo sprak Argolandus: „Ik merke wol, dat juwe Lowe'9' recht is, darumme will ik my morgen laten dopen." Des anderen Dages sach he, dat de Keyser Karolus 74) Papst. — 75) Ablaß. — 76) bei sich selbst. — 77) aufhören. — 78) erschien. — 79) außerordentlich (aus der Maßen). — 80) thust du? — 81) erdrückt, nie- dergedrückt , mit Gewalt verborgen gehalten. — 82) zu retten oder zu ehren? — 83) daß du die nicht vertilgest. — 84) ungläubig. — 85) der am Himmel steht. — 86) bedeutet. — 87) kommen. — 88) Da erhob sich Karl und zog. — 89) und wegen der Höhe und Stärke ihrer Mauern ver- mochte er nicht sie zu gewinnen. — 90) betrübt. — 91) Gebete. — 92) lassen taufen. — 93) dreizehn. — 94) setzte, legte, ließ er ruhen. — 95) behalten, bewahrt. — 96) zerstörte die Abgötter. — 97) vollendet. — 98) sie mach- ten. — 99) zwanzig. — 100) den ganzen Sieg (jedesmal den Sieg). —. 101) euer Glaube.

19. Die Geschichte des Alterthums - S. 624

1861 - Köln : DuMont-Schauberg
024 Xi. Die Römer. ihn bei seiner Bewerbung um die Aedilität gleich zum Consul erwählt hatte, seiue Selbständigkeit opfern wollen. Tiberius Gracchus hatte durch die Entsetzung des Octavius (s. S. 635) die Gruudverfassung selbst verletzt, die er wieder herzustellen versprochen hatte. Die Art, wie das Ackergesetz vollzogen wurde, drohte alle bestehenden Verhältnisse zu verwirren und den Bürgerkrieg hervorzurufen, und alle Gutgesinn- ten hatten den Blick auf Scipio gerichtet. Da mußten alle Bürger sich um das Banner der Verfassung schaarcn, um mit vereinter Kraft die Tyrannei der Volkstribunen zu bekämpfen. An ihre Spitze hat Scipio sich gestellt. Er allein hat cs gewagt, seine Gunst, seinen Ein- fluß, die Liebe des Volkes, das ihn erhoben hatte, dem Wohle des Vaterlandes zu opfern, und dem wachsenden Strome des Verderbens entgegen sich zu werfen. Zum Dictator bezeichnete ihn die öffentliche Stimme, welcher seine politischen Gegner auf alle Weise entgegenwirk- ten. Es bleibt zweifelhaft, ob Scipio, mit der höchsten Gewalt beklei- det, den Forderungen der Zeit genügen und den innern Frieden Hütte aufs Neue befestigen können. Ein Uebel, das Jahrhunderte erzeugt, wird selten eines einzigen Mannes Kraft entfernen können. Aber seine Gesinnung ist darum uicht minder offenbar. Ihm hat der Zauber der Volksgunst nicht den Sinn verwirrt, er hat die Würde seines Charak- ters uicht befleckt, er hat den wilden Taumel des Volkes mit strafen- dem Ernst gerügt und ist nicht feige vor der Gefahr zurückgewichen. Wie in der Schlacht der Seinen Vorbild, hat er auf dem Forum den mühsamen und undankbaren Streit des Rechts geführt, und hat in diesem Kampfe dem Vaterlande mit dem Leben seine Schuld gezahlt. So war Scipio Aemilianus, ein Mann von hohem Streben, dessen unverdorbene Römerkraft durch seltene Geistestiefe geläutert und ver- edelt ward. Er hat den alten Waffenruhm des Vaterlandes mit neuem Glanze geschmückt, und den Erbfeind der Römer überwunden; er hat den größern Kampf mit den wilden Leidenschaften, mit dem Vorurtheil, mit den lockenden Trugbildern der Zeit gewagt. In diesem Kampfe ist er gefallen, ein Opfer des Verrathes, ohne Schuld. 162. Die ferneren Kriege in Spanien. Nriathus. (Nach Karl Peter, römische Geschichte, und U. H. I. Becker, die Kriege der Römer in Hispanien.) Keiue Eroberung hat den Römern so viel Zeit und so viele Opfer an Kriegern und Feldhcrrn gekostet, als die Unterwerfung Hispaniens. Gerade zwei Jahrhunderte liegen zwischen dem ersten Einfalle des Cneius Corn. Scipio (218) und der Bezwingung der letzten Cantabrer unter Augustus (19 v. Ehr.). Daß der Krieg daselbst so lange dauerte und öfters mit so wenigem Glück von den Römern geführt wurde, darf uns nicht befremden. Im Laufe des zweiten punischen Krieges war

20. Alexandros bis Christus - S. 282

1829 - Leipzig : Cnobloch
292 Ermordung des Viriatth. Ende des Viriatthischen Krieges. 140 vor Chr. Geb. Viriatth führte den Krieg im Hinterhalte lauernd, immer fliehend und immer angreifend. Dadurch versetzte er am Ende Noms Consul Servilianus in solche Noth, daß dieser um Frieden für Nom bitten mußte. Viriatth und die übrigen Oberhäupter lassen sich als unabhängige Herren erklären und versprechen, daß Rom sie fernerhin in Ruhe lasse. Rom's Senat bestäti- get auch diesen Frieden, bricht ihn jedoch bald wieder und der Consul Servius Cäpio, der sich im folgenden Jahre in Hispanien befand, erklärt dem Viriatth nun wieder Krieg. Ungern verstand sich Viriatth dazu, denn er liebte den Frieden. Er brachte daher auch andere Friedens- bedingungen in Vorschlag. Wahrend dieser Un- terhandlungen aber erkauft S. Cäpio einige Meuchelmörder, die den tapfern Helden in sei- nem Lager des Nachts beschleichen und ihn im Schlafe ermorden. Leicht war es nun diesem Cä- pio, über die Lusitanier einen vollständigen Sieg zu erkämpfen — doch versagte man ihm den Tri- umph in Nom, weil man den an Viriatth be- gangenen Mord nicht für rühmlich hielt.