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1. Lehrbuch der allgemeinen Geographie - S. 50

1873 - Frankfurt a.M. : Jaeger
— 50 — der Hebrus (Maritza). Ihre Keuntniß ist znm Verständniß der griechischen Geschichte nothwendig. G. In das schwarze Meer: 1) Die Donau entsteht aus der Vereinigung zweier Quellbäche, der Brege und Brigach, mit welchen sich dann noch der berühmte Abfluß des Schloßbrunnens von Donaueschingen verbindet. Sie ist nach der Wolga der größte Strom Europas, und $r Lauf 2v2 Mal länger als der des Rheins. Im Ganzen lassen sich drei Richtungen ihres Laufs feststellen; a) nach Osten bis Waizen in Ungarn; d) nach Süden bis Belgrad; c) aber- mals nach Osten bis zum Delta. Die wichtigsten Städte an ihren Ufern sind Ulm, Regensburg, Passau, Linz, Wien, Preßburg, Comorn, — Ofen, Pesth, Peterwar dein, Semlin, Beigrad; — Orsova, Widdin, Rustschucf, Silistria, Braila und Galacz.") Das gesammte Strom- gebiet der Donau nimmt einen Flüchenraum von 15,000 Q.-M. ein. Die wichtigsten Zuflüsse der Donau sind: 1. die Wernitz; 2. die Altmühl, welche durch den Ludwigskanal mit dem Main in Verbindung steht; 3. die Naab vom Fichtelge- birge: 4. der Regen vom bäurischen Wald; 5. die March vom Glatzer Schneeberg; 6. die Waag von der hohen Tatra; 7. die Gran ebendaher (Krem- nitz); 8. die Theis vom karpathi- schen Waldgebirge, fließt an mehreren ungarischen Städten vorbei, wie Tokay und Sz e- gedin, und nimmt aus dem Großfürstenthum Siebenbürgen die Szamos, Körösch und Maros auf; 9. die Aluta entspringt am Ost- rand des siebenbürgischen Plateaus, durchbricht im Rothenthurmpaß den Süd- rand und mündet gegenüber von Nikopoli; 10. der Pruth kommt vom Nord- abhang der Karpathen, bil- 1. die Jller entsteht auf den Vor- arlberger Alpen und mün- det bei Ulm; 2. der Lech kommt ebendaher, fließt an Augsburg vorüber und mündet unterhalb Donau- w ö rth; 3. die Isar entspringt auf den baierifchen Alpen, fließt an München und Landshut vorüber und mündet unterhalb Straubing; 4. der Inn entsteht aus dem Lago di Lugni auf dem Septimer, durchfließt die vier Eugad iuer- Seen, den Silfer-, den obern und untern Silvaplana- und St. Moritzer See, und mündet bei Pas s a n als ein breiteres und ansehnlicheres Wasser, als die Donau daselbst ist, in diese. Sein bedeutendster Zufluß ist die Salz ach (Salzache) aus dem Pinzgau; 5. die Ens kommt von den nori- schen Alpen und mündet un- terhalb Linz; 6. die Raab entsteht in den steie- rischen Alp en; 3. die Drau kommt vom Nord- *) Die Donau mündet in drei Hauptarmen, durch die Kilia-, Sulina- und die St. Georgs-Mündung.

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1. Theil 2 = (6. Schulj.) - S. 139

1876 - Leipzig : Siegismund u. Volkening
139 über den Rücken gebunden, so wandelt er in seinem Reiche, er gedenkt der Tage, wo er hier gewirkt hat, und wenn er auch nun in andern frischen Wäldern beschäftigt ist, so gehört doch auch ein Theil seines Herzens der Stelle, auf der einst seme Hütte gestanden war. A. Stifter. 26. Die Donau zwischen Linz und Wien. Das Stück der Donau, das man zwischen Linz und Wien befährt, ist ohne Zweifel der herrlichste Theil des ganzen, großen Flusses; denn es haben sich hier Natur und menschliche Kultur in einem so hohen Grade bemüht, die Ufer und Anlande reich zu schmücken, wie sonst nirgends mehr aus der ganzen, 400 Meilen weiten Strecke des Fluß- laufes. Die Donau fließt bei Linz, von Bergen eingeengt, in einem ungetheilten Strome. Unterhalb der Stadt aber fängt sie bald an, sich ausbreitend, viele große und kleine Inseln zu umfassen und sich in viele Arme zu spalten, von denen indes gewöhnlich einer als die Hauptader betrachtet werden kann. Dies geht so fort bis in die Gegend des be- rühmten Strudels bei Grein, wo dann wieder alle Gewässer, vereinigt in demselben Kanäle, zehn Meilen weit fortpulsiren, bis sie bei der Stadt Krems sich durch die Gebirge und Engpässe durchgearbeitet haben, ebneres Land betreten und ihre Insel- und Armbildung wieder beginnen, was sie dann bis über Wien hinaus fortsetzen. An vielen Stellen heben sich aus dem Flusse Sandbänke so hoch, daß sie aus dem Wasser hervorragen. Sind dieselben bewachsen, so nennt man sie Auen. Diese mit Espen, Ellern, Linden, Pappeln, Ahor- nen, Weiden und Gebüschen aller Art bestandenen Anen bieten große Weideplätze für eine unzählige Menge von Wild, worunter auch Hirsche, dar, so wie die kleinen Arme, Einbuchten und Seen zwischen den Sand- bänken und Inseln gewöhnlich mit zahllosem Wassergeflügel bedeckt sind, mit wilden Enten und Gänsen, mit Reihern, Kranichen, Kiebitzen und Krähen und vor allen Dingen mit Möven. Außerdem erhöhen den Genuß der schönen Bildergallerie zwischen Linz und Wien noch herrlich gelegene Dörfer und Schlösser, welche an der Donau und auf deren Inseln und Auen ans den Gebüschen wie aus einem Versteck hervorsehen; die Raubritter, denen einige der letzteren ihr Dasein verdanken, haben die Lage ganz ausgezeichnet gut zum Raube auf dem Flusse gewählt. Der Rhein entbehrt in seiner schönen und so oft mit diesem Donaustücke verglichenen Partie von Bingen bis Bonn ganz jener wilden Insel- und Auansichten. Viele setzen ihn darum um so höher; aber ich muß sagen, mir schien die Donau in diesen wilden Scenen nur noch einen Reiz mehr zu haben. Sechs Meilen unterhalb Linz, von Wallsee an, hängen die schönsten Gemälde an der Donau. Für uns war es, als wir bei Wallsee an- langten, noch Morgen, und dies schöne Schloß am rechten Donauufer war noch in seiner schönsten Beleuchtung aus Osten oder Südosten zu sehen. Auf senkrecht abfallenden Felsen, welche die Donau in leiden- schaftlicher Umarmung rauschend umströmt, erhebt sich dies prachtvolle

2. Die Landschaften Europas - S. 53

1900 - Trier : Lintz
Die Donau bis zur Marchmiindung und das Marchgebiet. 53 Landschaft nicht in dem Sinne wie das Deutsche und auch nicht wie das Französische Mittelgebirge als ein Abdachungsgebiet der Alpen aufgefasst werden1). Die Gebirge, die ihr den Haupt- stempel aufdrücken, die Karpaten, bilden nicht eine Stufe der Abdachung vom Hochgebirge zum Tieflande, sondern sie umranden in weitem Bogen ein Tieflandsb eck en, zu dem die Alpen, nachdem allerdings ihre Züge an Höhe schon bedeutend eingebüsst haben, mit ziemlich scharfem Bruchrande abfallen. Das im W also von den Alpen und in N und 0 von den Karpaten umgürtete Tieflandsbecken, durch dessen Mitte ungefähr die Donau ihren Lauf nimmt, ist die „Ungarische Tiefebene". Dass diese nicht eine eigentliche Abdachungsstufe der Alpen bildet, sondern nur als ein Vorland derselben aufzufassen ist, geht auch daraus hervor, dass sie in der Theiss neben der Donau ein zunächst selbständiges Stromnetz entwickelt, welches sich erst an der Südgrenze der Landschaft mit dem Don au netze vereinigt. a. Die einzelnen Teile (1er Landschaft. I. Die Donau von Linz bis zur Marchmiindung und das Marchgebiet. a. Das Landschaftsbild. Die Donau fliesst von Pas sau ab zwischen den Ausläufern des Böhmisch-bayerischen Waldgebirges, die von N her an den Strom herantreten, und zwischen Hügelketten, die die Alpen von S entsenden. Bald ist ihr Bett von diesen Höhen enge umschlossen, bald treten sie zurück, so dass es sich weiter ausdehnen kann. Die Richtung des Stromes geht aus der süd- östlichen allmählich in eine östliche über. Unterhalb der Stadt Linz nimmt er die Enns auf. Die Donaxifahrt von Linz bis Wien. Wenn der Donaureisende auf der Stromfahrt von Passau nach Wien sich an dem herrlich bewaldeten Abschnitt des Donauthales, der den Namen Zauberthal führt, erfreut hat, dann öffnet sich ihm bald, nach einer Biegung des Stromes, rechts der Blick auf ein schönes Stadtbild: Linz, die grösste aller bisher berührten Donaustädte, liegt vor ihm. Linz breitet sich an der Stelle aus, wo einst das römische Lentia *) Ich behandle das Karpatenland und die Ungarische Tiefebene vor dem französischen Mittelgebirge und Tieflande, teils um die Betrachtung des österreichisch - ungarischen Staates, dessen Alpengebiete wir schon kennen lernten, zu Ende zu führen, teils um Frankreich als Brücke zur Be- trachtung des Britischen Inselreiches benutzen zu können.

3. Deutsche Dichtung im Mittelalter - S. 130

1881 - Trier : Lintz
130 so wol besingen unde besagen, welhiu sol ir baniere tragen, sit diu von Hagenouwe’), 160. ir aller leitevrouwe, der werkle alsus geswigen ist, diu aller doene koubetlist versigelet in ir zungen truoc? von der denk' ich vil und genuoc, (ich meine ab von ir deenen den stiegen, den schoenen), wä si der2) so vil meine, wannen ir. daz wunder kreme so maneger wandelunge. 170. ich wsene, Orphees3) zunge, diu alle doene künde, diu doenete üz ir munde. sit däz man der nu niht enhät, so gebet uns etlichen rät! ein sselec man der spreche dar: wer leitet nu die lieben schar? wer wiset dij gesinde? ich wsene, ich si wol vinde, diu die baniere vüeren sol: 180. ir meisterinne kan ez wol, diu von der Vogelweide. hei wie diu über beide mit hoher stimme schellet! waz Wunders si gestehet! wie spsahe s’ organieret! wie si ir sanc wandelieret! (ich meine ab in dem döne da her von Zitheröne, da diu gotinne Minne 190. gebiutet üf und inne). diu ist da z’ höve kämerserin. diu soi ir leitærinne sin; diu wiset si ze wünsche wol; diu weiz wol, wä si suochen sol der minnen mélodie, si unde ir kompänie die müe^en so gesingen, daz si ze vröuden bringen ir trüren unde ir senede^ klagen: 200. und daj geschehe bi minen tagen! in. Cyi'isdjc Ötdituiiij. Der von Klirnöerg. Der von Kürnberg entstammte einem ritterlichen Geschlechte an der Donau in der Nähe von Linz. Die Zeit seines Dichtens fällt um 1150. Seine Lieder zeigen die Form der Nibelungenstrophe oder eine Variation derselben. Der entflogene Talke. 1. Ich zöch mir einen valken mere danne ein jär; dö ich in gezamete, als ich in wolte hän, und ich im sin gevidere mit golde wol bewant, er huop sich üf vil höhe und flouc in anderiu laut. 2. Sit sach ich den valken schöne vliegen: er vuorte an siliern vuoze sidine riemen, und was im sin gevidere al röt guldin: Got sende si zesamene, die geliep wellen gerne sin! Dietmar von Eist. Dietmar von Eist war ein Landsmann und Zeitgenosse des Knrnbergers 1. Die Erwartung. 1. Hz stuont ein vrouwe aleine und warte über beide, und warte ir liebes; so gesach si valken vliegen: „so wol dir, valke, daz du bist! du vliugest, swar dir lieb ist; du erkiusest dir in dem walde l l) Vermutlich Reinmar der Alte. — 2) einen bourn, der dir gevalle; also hän ouch ih getan: 10. ih erkös mir selben einen man, den erwelten miniu ougen; daz nident schöne vrouwen: owe, wau länt si mir min liep? jo engerte ih ir dekeiner trütes niet!“ - derer, auf doene zu beziehen. — 3) Orpheus.

4. Landeskunde des deutschen Reiches - S. 20

1890 - Meißen : Schlimpert
— 20 — Eni Blick auf unsere Karte zeigt, daß es eiue recht hervortretende Uniwallung besitzt. Von welchem Hochgebirge wird es im S. um- raudet? In welcher Richtung verläuft der Alpenrand? Welches Doppelgebirge aber rahmt das Vorland im N.-W. ein? Wir wollen es unter dem Namen des „deutschen Jura" zusammen- fassen. Und welches Doppelgebirge bildet die nordöstliche Grenze? Beide Gebirge werden wohl anch als der „vordere" und „hintere Wald" vom Vorlande aus bezeichnet. In welcher Richtung streichen der deutsche Jura und das Waldgebirge? Welche Gestalt gewinnt dadurch die eingeschlossene Landschaft? An welchen beiden Seiten ist sie jedoch noch offen? Durch welches Wasserbecken wird sie aber am westlichen offenen Ende durchquert? Und welcher Strom und Fluß bilden im C. den Abschluß (vor dem Hausruck)? Welche Grundgestalt zeigt nun die ganze Landschaft, wenn wir sie durch die Städte Lindau—berchtesgaden—passan—regensbnrg und Douau eschiugeu begrenzen? Wie groß wird ihre Längserstreckung sein, wenn ihr dieselbe am 48." n. Br. meßt? Und welches ist ihre größte Ausdehnung von N. nach S., wenn ihr sie nach dem 30.° ö. L. vou F. bestimmt? Bemerkt ihr nicht anch, wie sie bei Regensburg nach Norden hin uoch eiue schmale Zunge die Nab entlaug entsendet? So haben wir das gesamte Vorland als ein unregelmäßiges Fünfeck erkannt, das an seinen Seiten von den Alpen, dem Bodensee, dem deutschen Jura, dem vorderen und hinteren Waldgebirge und dem Inn mit der Salzach begrenzt wird, eine schöngeschlossene Landschaft, die außer vou den Alpen im Süden besonders durch das uordöst- liche Waldgebirge, auf das wir jetzt genauer unsere Blicke lenken, scharf umgrenzt wird. Zusammenfassung. 2. Das Waldgebirge streicht vou der Donau bei Linz in schönem, nordwestlich gerichtetem Zuge bis zu den Quellen der Nab. Von fern geseheu, erscheint es wie ein dunkelblauer, mäch- tiger Gebirgswall, der sich gegeu 220 km (30 M) in die Lauge und durchschnittlich 30 km (4 M) in die Breite erstreckt. Näher betrachtet, löst es sich für uns in drei größere, selbständige Ge- birgszüge auf: in einen nördlichen, der dnrch eine breite Ein- senknng des Bodens bei der Stadt Fürth von dem südlichen Zuge getrennt wi.rd, in einen südwestlichen und einen südöstlichen Wall, die beide dnrch das 5 km breite Thal des Regenslnsses ansein- andergehalten werden. Der nördliche Vorwall ist das niedrigste

5. Deutschland - S. 112

1884 - Leipzig : Brandstetter
112 Am nördlichsten Punkte der Donau, da wo sie am tiefsten in das deutsche Land hineintritt, liegt die von den Römern gegründete (daher auf dem rechten Ufer!) Stadt Regens bürg. Bis gegen Ende des Mittelalters eine der reichsten und blühendsten Städte Deutsch- lands, im 17. und 18. Jahrhundert Sitz des deutschen Reichstages, hat sie in ihrer ganzen Bauart noch die gediegene alte Pracht der freien Reichsstadt bewahrt. Hier beginnt der lebendige Verkehr der Schiffahrt und insbesondere der Dampfschiffahrt auf der Donau. In der Nähe liegt auf einem Berge die berühmte, von König Ludwig I. erbaute Walhalla, deren Inneres mehr als 100 Büsten von berühmten Deutschen enthält. _Bd Passau verläßt die Donau Bayern und damit auch das deutsche Reich. In ^förmiger Biegung durchströmt sie das zwischen den Alpen und den ihnen von Norden herab entgegenkommenden Granitbergen eingeengte österreichische Donauthal, bis siezwischen dem Leithagebirge und den kleinen Karpaten in das ungarische Ties- land hinaustritt. Auf dieser Strecke von Passau bis Preßburg ist ihr Thal durch Fruchtbarkeit und reiche Kultur ausgezeichnet. Es besteht aus kleinen Becken, die durch Stromengen verbunden werden, in welchen der Fluß, über Felsriegel rauschend, Stromschnellen bildet, an deren Beseitigung stetig gearbeitet wird. In den beiden größten Becken liegen die bedeutendsten österreichischen Donaustädte: Linz und Wien. Linz (42 000 Einw.) liegt an einer wichtigen Straßenkreuzung; denn hier mündet die Traunstraße von Süden her und öffnet sich der einzige bequeme Weg nach Böhmen. Linz erfreut sich einer reizenden Lage, treibt lebhaften Handel und bedeutende Industrie (Bau eiserner Donaudampfer, Schiffswerste). An einer weit bedeutsameren Straßen- kreuzung, da, wo von Norden und Süden uralte Handelswege die Donaustraße treffen, liegt inmitten einer an landschaftlichen Schön- heiten überaus reichen Umgebung die österreichische Kaiserstadt Wien mit ihren Prachtgebäuden, in deren Mitte sich der Stephansdom (Türme 138 m hoch) erhebt, und ihren volkbelebten Gassen, in denen über 1 Million Menschen hin- und herwogt. Wien ist die erste Handels- (Zentrum der österreichischen Eisenbahnlinien, großer Hafen im neuen Donaubette) und Industriestadt (Maschinenbau, Seiden- sabrikate, Shawls, Teppiche, Klaviere, Gold- und Silberwaren), wie auch der geistige Mittelpunkt (stark besuchte Universität) von Osterreich- Ungarn. Im Osten von Wien breitet sich das schlachtenberühmte Marchfeld aus. Da die Donau in ihrem Laufe nahe an den Fuß der sie im Norden begrenzenden Gebirge gedrängt ist und ihre linke Wasserscheide auf dem Rücken der letzteren in nicht großer Entfernung von ihr sich hinzieht, so fließen ihr von der Nordseite her keine ansehnlichen Ge- wässer zu, und dieser Mangel von nördlichen Nebenflüssen dauert für den Strom bis zur March fort. Weit bedeutender sind die Zuflüsse von der rechten Seite, denn sie bringen der Donau den reichlichsten Zufluß von den Alpen. Unter den kleinen Flüssen, die sie auf dieser ganzen Strecke von Norden her aufnimmt, und deren Länge zwischen 40 und 110 km

6. Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 224

1831 - Mainz : Kunze
224 Eschenloher Moos von der Loisach dis Mornan. Rosenheimer Moos am Inn. Donau Moos sonst 3 2/3 2m., jezt schon verkleinert. — Die bairische Regie- rung zuvor herzoglich, ward in der neuesten Zeit königlich und benutzte ihre Verbindung mit den Franzosen zu großem Ländererwerb. Die so lange Zeit ver- nachlässtgte geistige Kultur der Altbaiern gewinnt dadurch sehr; sie können nicht anders, sie müssen den aufgeklärteren Neubaiern nacheifern. Das Königreich zählt 3750000 Einwohner. Linz m. 19000 E. an der Donau, oberhalb d. Traunmündung. — Dürr enstein an der Donau, mit Trümmern einer Burg, wo Ritter Hadcmar von Kuenring den gefang. engl. König Richard Löwenherz in Auftrag des östr. Herzogs Leopold hüten mußte. — Pöchlarn an der Donau, mittenwegs zwifch. Linz und Wien. Dort die älteste deutsche Burg, Sitz eines bairischen Markgrafen, zur Vertheidigung der Grenze gegen die Magyarn od. Ungarn. Die Mark hieß die östliche od. Oster- riche, woraus im 12. Jahrhundert Kaiser Friedrich Rothbart ein eignes Herzogthum machte. Als die damalige Herzogsfamilie ausstarb, versuchte Ottokar v. Böhmen sich ihrer Besitzungen zu bemächtigen, aber Rudolf von Habsburg vereitelte seine Absichten und verlieh das Land sei- nem Sohne. — Steier an der Ens, wo in ältester Kaiserzeit der Graf des Traungaues sein Besitzthum hatte. Die Grafen machten ihre Würde (oder Amt in Rechts - und Kriegösachcn) erblich und gelangten alsdann zur Regierung des Landes an der Muhr, das früher zum Her- zog! hum Kärnthen gehörte, und nunmehr Markgrafschaft Steyer hieß. Gar bald ward es ein Theil des Herzogthums Oestreich. Vor Alters ha- den sich manche Steiermärker als freisinnige Männer und Dichter ausge- zeichnet, z. B. der Rittersänger Ulrich Lichtenstein und der Geschicht- schreiber Ottokar Horneck im 13. Jahrhundert. Hauptort Steiermarks ist Gräz an der Muhr mit 36000. E. — Weiter aufwärts, wo die Muhr ihre nördlichste Biegung macht, Leoben, durch den Frieden von 1798 bekannt. — Südlich von Steiermark liegen die Länder Kärnthen und Krain. Man fin- det aber auf den Charten auch den Namen Jllyrien. Illyrier hießen eigent- lich blos die Urbewohner der Ostküste des adriatischen Meers. Auswanderer dieses Stamms zogen viele Jahrhunderte vor Christi Geburt um die Nordseite des Meeres an die gegenüberliegende italische Küste, weshalb die erobernden Römer auch die Gebiete der obern Sawe zur Provinz Jllyrien schlugen. In neuester Zeit ist die römische Benennung wieder aufgefaßt und den Ländern Kärnthen, Krain und Istrien gegeben. Neben Deutschen gibt es in den östlichen Strichen dieser Länder, wie im südlichen Steiermark, auch Bewohner wendtzchen oder slawischen Stamms.

7. Bilder aus Europa mit Ausschluss des Deutschen Reiches - S. 466

1890 - Gotha : Behrend
466 Bilder aus dem mittleren Europa. Die Fahrt geht bei dein freundlichen Linz, das in einem lang- gestreckten, reichen Thalkessel liegt, vorüber. Das Stück der Donau, das man zwischen Linz und Wien befährt, ist ohne Zweifel der Herr- lichste Teil des ganzen großen Fluffes, denn es haben sich hier Natur und menschliche Kultur in einem so großen Grade bemüht, die Ufer und Anlande reich zu schmücken, wie sonst nirgends mehr auf der ganzen, 400 Meilen weiten Strecke des Flußlaufes. Die Donau fließt bei Linz, von Bergen eingeengt, in einem ungeteilten Strome. Unter- halb der Stadt aber fängt sie bald an, sich ausbreitend, viele große und kleine Inseln zu umfassen und sich in viele Arme zu spalten, von denen indes gewöhnlich einer als die Hanptader betrachtet werden kann. Dies geht so sort bis in die Gegend des berühmten Strudels bei Greiu, wo dann wieder alle Gewässer vereinigt in demselben Kanäle zehn Meilen fortpulsieren, bis sie bei der Stadt Krems sich durch die Gebirge und Engpässe durchgearbeitet haben, ebneres Land betreten und ihre Insel- und Armbildung wieder beginnen, was sie dann bis über Wien hinaus fortsetzen. An vielen Stellen heben sich aus dem Flusse Saudbänke so hoch, daß sie aus dem Wasser hervorragen. Sind dieselben bewachsen, so nennt man sie Auen. Diese mit Espen, Ellern, Linden, Pappeln, Ahornen, Weiden und Gebüschen aller Art bestandenen Auen bieten große Weideplätze für eine unzählige Menge von Wild, worunter auch Hirsche, dar, sowie die kleinen Arme, Einbuchten und Seeen zwischen den Sandbänken und Inseln gewöhnlich mit zahllosem Wassergeflügel bedeckt sind, mit wilden Enten und Gänsen, mit Reihern, Kranichen, Kiebitzen und Krähen und vor allen Dingen mit Möwen. Außerdem erhöhen den Genuß der schönen Bildergalerie zwischen Linz und Wien noch herrlich gelegene Dörfer und Schlösser, welche auf der Donau und deren Inseln und Auen aus den Gebüschen wie aus einem Versteck hervorsehen; die Raubritter, denen einige der letztern ihr Dasein ver- danken, haben die Lage ganz ausgezeichnet gut zum Raube auf dem Flusse gewählt. Der Rhein entbehrt in seiner schönen und so oft mit diesem Douaustücke verglichenen Partie von Mainz bis Bonn ganz jener wilden Insel- und Aueuansichten. Viele setzen ihn darum um so höher; aber ich muß sagen, mir schien die Donau in diesen wilden Seenen nur noch einen Reiz mehr zu haben. Diese Schlösser, im Schilfe versteckt, diese Inseln, nur hier und da vou einem einsamen Fischer bewohnt, diese viel gespaltenen Flußadern, die sich ganz in Wildnis verlieren und zu verlieren scheinen und doch uach einiger Zeit wieder aus den Wäldern klar und unversehrt hervorkommen, um sich mit dem großen Strome zu verbinden — bilden einen Reiz, dessen der Rhein entbehrt, wo man alles mehr an den Ufern, im Flusse weniger suchen darf. Am Rhein ist die Kultur mächtiger, fast zu mächtig; an der Donau ist die Natur wilder, fast zu wild. Das erste Stück, welches sich uns darstellte, war Mauthausen, der Mündung der Eus gegenüber. Dies Gemälde ist den Rheinbildern ähnlich. Der Ort ist uralt, liegt dicht am Ufer des Flusses, ein ver-

8. Theil 1 - S. 201

1876 - Langensalza : Greßler
201 42. Die Donau zwischen Linz und Wien.* Das Stück der Donau, das man zwischen Linz und Wien be- fährt, ist ohne Zweifel der herrlichste Theil des ganzen großen Flusses, denn es haben sich hier Natur und menschliche Kultur in einem so hohen Grade bemüht, die Ufer und Anlande reich ^ zu schmücken, wie sonst nirgends mehr auf der ganzen, 400 Meilen weiten Strecke des Flußlaufes. Die Donau fließt bei Linz, von Bergen eingeengt, in einem uugetheilten Strome. Unterhalb der Stadt aber fängt sie bald an, sich ausbreitend, viele große und kleine Inseln zu umfassen und sich in viele Arme zu spalten, von denen indeß gewöhnlich einer als die Hauptader betrachtet werden kann. Dies geht so fort bis in die Gegend des berühmten Strudels bei Grein, wo dann wieder alle Gewässer vereinigt in demselben Kanäle zehn Meilen fortpulsiren, als sie bei der Stadt Krems sich durch die Gebirge und Engpässe durchgearbeitet haben, ebneres Land betreten und ihre Insel- und Armbildung wieder beginnen, was sie dann bis über Wien hinaus fortsetzen. An vielen Stellen heben sich aus dem Flusse Sandbänke so hoch, daß sie aus dem Wasser hervorragen. Sind dieselben bewachsen, so nennt man sie Auen. Diese mit Espen, Ellern, Linden, Pappeln, Ahornen, Weiden und Gebüschen aller Art bestandenen Auen bieten große Weideplätze sür eine unzählige Menge von Wild, worunter auch Hirsche, dar, sowie die kleinen Arme, Einbuchten und See'n zwischen den Sandbänken und Inseln gewöhnlich mit zahllosem Wassergeflügel bedeckt sind, mit wilden Enten und Gänsen, mit Reihern, Kranichen, Kiebitzen und Krähen, und vor allen Dingen mit Möven. Außerdem erhöhen den Genuß der schönen Bilder- gallerie zwischen Linz und Wien noch herrlich gelegene Dörfer und Schlösser, welche auf der Donau und deren Inseln und Auen aus den Gebüschen wie aus einem Versteck hervorsehen; die Raubritter, denen einige der letztern ihr Dasein verdanken, haben die Lage ganz ausgezeichnet gut zum Raube auf dem Flusse gewählt. Der Rhein entbehrt in seiner schönen und so oft mit diesem Donaustücke ver- glichenen Partie von Mainz bis Bonn ganz jener wilden Insel- und Auenansichten. Viele setzten ihn darum um so höher; aber ich muß sagen, mir schien die Donan in diesen wilden Scenen nur noch einen Reiz mehr zu haben. Diese Schlösser, im Schilfe versteckt, diese Inseln, nur hier und da von einem einsamen Fischer bewohnt, diese viel gespaltenen Flußadern, die sich ganz in Wildniß verlieren und zu verirren scheinen und doch nach einiger Zeit wieder aus den Wäldern klar und unversehrt hervorkommen, um sich mit dem * I. O. Kohl.

9. Schul-Lesebuch - S. 371

1873 - Berlin : Stubenrauch
371 die Schlittenbahn, welche die Wege ebnet und Verkehr und Gesel- ligkeit befördert. Man fahrt nicht, sondern fliegt gleichsam, der Gefahr trotzend, über Berg und Thal, und selbst Kinder gleiten in Schlitten die steilen Höhen hinab. Ueberhanpt ist die Jugend dort weit abgehärteter als im Niederlande, und oft, wenn man hier schon nach Pelz und Mantel greift, springen dort Kinder unter freiem Himmel barfuß in der dürftigsten Kleidung herum. So begleiten sie auch, um eine Gabe bittend, den Wagen des Reisenden. 9. Die Donan zwischen Linz und Wien. Besonders herrlich ist der zwischen Linz und Wien liegende Theil des Donansinsses. Bei der erstgenannten Stadt fließt er, von Bwgen eingeengt, in einein nngetheilten Strome. Unterhalb der Stadt aber fängt er bald an, viele große und kleine Inseln zu umfassen und sich in mehrere Anne zu spalten. An einigen Stellen ragen ans dem Wasser Sandbänke heraus. Sind diesel- den bewachsen, so nennt man sie Anen. Diese mit Espen, Linden, Pappeln, Ahornen, Weiden und Gebüschen aller Art bestandenen Anen bieten große Weideplätze für ein? unzählige Menge von Wild dar; die kleinen Arme, Einbuchten und Seen zwischen den Sand- bänken und Inseln sind gewöhnlich von zahlreichen Wasservögeln bewohnt: von wilden Enten und Gänsen, Reihern, Kranichen, Kiebitzen, Krähen und besonders von Mövcn. Außerdem erhöhen den Genuß der Donanrcise herrlich gelegene Dörfer und Schlösser, die ans den Gebüschen des Ufers oder der Anen wie ans einem Versteck hervorschen. Zuweilen zieht sich der Fluß lang gestreckt vor den Blicken hin wie eine gr^ße Ehanssee; öfterer noch ist er auf allen Seiten von Bergen eingeschlossen, und wir fahren wie in dein engen Kreise eines einsamen Bergsees. Eine Wendung des Schiffes bringt uns in eine andere abgeschlossene Wassermasse hinein. So scheint es, als reihe eine Kette von Seen sich aneinander, an deren schroffen, felsigen Ufern wir zu scheitern fürchten.— Bemer- kenswerth sind noch die Stromengen und Strömungen, genannt Strudel und Wirbel, unterhalb des Städtchens Grein. Hier werden die Berge immer höher und schroffer. Dichte Wälder werfen ihre Schatten über den Strom, der bald schwarz und düster dahin- schleicht, bald mit weißem Schaum brausend weiterstnrzt. Hier lind da erheben sich alte Burgen ans den Ielsen. Man passirk ein? Insel, auf deren Spitze ein Krnzifir steht. Sie theilt die Donau in zwei Theile, deren einer über Ielsblocke dahinbransl. Schon iir weiter Entfernung hört man das Getöse, und das Schiff wird Vom Strudel so schnell vorwärts getrieben, daß man kaum Zeit hat, die Gegenstände am User zu beschauen. Roch bei vielen merkwürdigen St^^'-n, Burgen und Schlössern 24*

10. Europa - S. 24

1884 - Breslau : Hirt
24 Wöllmen, Mäßren und nördliches Österreich. Nördlich vom Durch- brnchsthal der Donau betritt man die östlichsten Landschaften der deutschen Mittelgebirge: die nördlichen Teile der beiden Erzherzogtümer Österreich, Mähren (mit dem österreichischen Schlesien) und Böhmen, alles Gebiete, welche geographisch und politisch zusammengehören und viel Ähnlichkeit mit- einander haben. Böhmen im allgemeinen. Die erste Stelle unter diesen Landschaften ge- bührt Böhmen, welches lange Zeit für eine Becken- oder Kessellandschaft gehalten wurde, weil es auf allen vier Seiten von hohen Umfassungen einge- Fig. 2. Plan von Wien. rahmt ist und nach dem Innern zu sich bedeutend herabsenkt. Genauer be- trachtet stellt sich aber Böhmen als ein Stufen- oder Terrafsenland dar, welches von Nordosten nach Südwesten in drei breiten Stufen emporsteigt und im Inneren große Unebenheiten zeigt. Die füdweftliche Gebirgswand ist Der Böhmern, ald. der Böhmerwald oder besser das böhmisch- bayerische Waldgebirge. Es reicht vom Fichtel- und Erzgebirge, ohne dieselben zu berühren, bis zur Donau bei Linz. Der nördliche, plateauartige und niedrigere Teil ist durch eine breite Einsenkung bei ^.aus geschieden von dem südlichen Hauptzuge, der sich im großen Arber und im Rachel (beide aus bayerischem Territorium) bis zu über 1450 m Höhe er- hebt. Ein Mittel- und Hauptkamm fehlt; vielmehr wechseln Rücken und Kämme mit Einzelerhebungen und Plateaux ab, ohne sür ausgedehnte Thalbildungen H>latz

11. 2. Abth. - S. 142

1832 - Berlin : Duncker u. Humblot
112 Europa. Ab sehn- Ii. Wald. Auf der Wasserscheide zwischen dem Elb- und Do- naugcbiet erhebt sich in der Streichungslinie von Nordosicn gegen Südwesten der Boden des Landes sowohl von Süden als von Norden her ganz allmählig zu immer größerer Höhe. Dies ist das mährische Gebirge; es theilt das Hügelland in das böhmische im Norden, und das mäh- rische im Süden. Eigentliche Gebirgssormen fehlen dem- selben; man bemerkt keine deutlichen Abfälle, und vermißt, wegen der Unebenheit der anliegenden Landschaften und we- gen der Sanftheit der Abdachungen, einen eigentlichen Ge- birgssuß; auch die Bergformen sind nicht ausgezeichnet, und erheben sich wahrscheinlich mehrentheils nicht bedeutend über das allgemeine hohe Niveau der plateauartigen Vergflächen Die mittlere absolute Höhe dieses Gebirges kann zu 2000 bis 3000' angenommen werden. Im Nordosten hängt es, in der Gegend von Grulich, mit der Südwest-Ecke des Glatzer Gebirgskessels fast unmittelbar zusammen. Hier er- hebt sich, im Süden von Grulich, der Gipfel des Gruli- ch er Altvaters bis zu der Höhe von 2500'. Im Sw. reicht es bis zur Donau in der Gegend von Linz. Hier steigt, 5^ Meile nordöstlich von Linz, im Süden von Puchers, der Steinberg 3291' hoch auf; der höchste, gemessene Gip- fel dieses Gebirgs aber ist der Plöckenstein (1176'). — Von dieser Gegend ostwärts bis zur March finden wir ein waldiges, rauhes Bergland, welches den nördlichen, steilen Thalrand der Donau bis in die Gegend von Wien bildet, anfänglich mit dem westlichen Theile des mährischen Gebir- ges zu Einer Masse verzweigt ist, und später nordwärts all- mählig in das mährische Hügelland übergeht, welchem es durch vielfache Abwechselung von Hoch und Niedrig, durch tief, und sieileingeschnittene Thäler ähnlich ist. Aber feine Höhe, feine schrofferen Formen, seine rauhe, waldige Ober- fläche unterscheiden es von demselben. Dies ist der Mann- harzwald. Der westliche Theil desselben scheint am höch- jeine, auf Privatwegen eingezogene Notizen, als aus positive geographische Be- obachtungen.

12. Lesebuch für obere Classen in katholischen Elementarschulen - S. 239

1857 - Köln : DuMont-Schauberg
239 Befürchtungen macht er rege. Zuweilen zieht er sich lang gestreckt vor den Blicken hin, wie eine große Chaussee, und stellt in nebeliger Ferne viel Schönes in Aussicht. Zuweilen wieder ist er wie in Stücke zer- hackt, Berge schließen ihn von allen Seiten ein, und wir fahren wie in dem engen Kreise eines einsamen Bergsee's Wir drehen uns, und wieder schießen wir in eine solche abgeschlossene Wassermaffe hinein h es scheint, als reihe eine Kette von Seen sich an einander, an deren, schroffen, felsigen Ufern wir zu scheitern fürchten. — Jetzt gelangen wir an den Strudel bei Grein. In dem Thorwege desselben liegt auf einem höchst malerischen Felsen die Insel Wörth; ihr gegenüber er- heben sich zu beiden Seiten schroffe Felsenwände und bilden eine dunkle Schlucht, etwa eine halbe Stunde lang. Mitten in dieser Schlucht schießt der Strom, mit unaufhaltsamer Gewalt sich fortwäl- zend, brausend dahin, und schon in weiter Entfernung hört man dieses Getöse als ein dumpfes Rauschen. Die beim Strudel zusammenge- preßten Gewässer erhalten in der Schlucht eine solche Richtung, daß ihre Hauptmasse gerade auf einen großen Felsen zuströmt. Sie prallt hier an und wird zurück geworfen, zugleich aber auch durch die nach- folgenden Gewäffer wieder herumgedreht und weitergestoßen. Auf diese Weise entsteht dann hinter dem Strudel der berühmte Wirbel. Unter den vielen herrlichen Burgen und Schlössern, die sich auf dieser Strecke an den Ufern der Donau majestätisch erheben und den freundlichsten Anblick gewähren, ist vor allen die schöne Abtei Mölkzu erwähnen. Diese Abtei oder, besser gesagt, die prachtvollen Paläste und Kathedralen dieses unvergleichlichen Prälatensitzes liegen auf einem Granitrücken, der das äußerste Vorgebirge eines von den Alpen auslausenden Gebirgsarmes ist und mit rebengeschmückten Abhängen, gegen die Donau hin abfällt. Auf jeder Seite des Hügels zieht sich ein Fluß herab und schüttet sein Wasser in die Donau, deren Thäler sich wiesen- und ackerreich der sie beherrschenden Abtei zu Füßen legen. Unterhalb Mölk stehen aus grausigen Felszacken die Ruinen Dürren- steins, des berühmtesten und besungensten Donauschloffes, das, im Rücken von Felszacken und Bergmauern umschlossen, wie in einer fel- sigen Einöde zu liegen scheint. Hinter Dürrenstein, wenn man um die Ecke nach Mautern zu herumkommt, steht das letzte schöne Bild in der herrlichen Gemäldegalerie zwischen Linz und Wien. Es gibt in der- selben so unerschöpflich viel Schönes zu sehen, daß man hundert Augen haben müßte, wollte man Alles darin entdecken. Zur Rechten und zur Linken der Donau liegen die kleinen, freundlichen Städte Stein, Mautern und Krems. Von einem Orte zum anderen zieht sich über die Donau hin eine Schiffbrücke, auf der ganzen Strecke von Linz her die erste. Beides, die Brücke und die Städtchen, find interessante Erschei- nungen hier an der Scheide des Donau-Gebirgslandes und der Donau- Ebenen. Im Hintergründe sieht man die Prachtgebäude des großen Donaustiftes Gottweih auf einem 700 Fuß hohen Berge hervorragen.

13. Heimatkunde von Passau - S. 26

1911 - München [u.a.] : Oldenbourg
26 Heimatkunde von Passau. Transportwege ab und bieten zugleich Gelegenheit zur Entwicklung einer lokalen Industrie. Dem Post- und Personenverkehr dienen außerdem verschiedene M otorpost - linien, so die Linie: Passau—schönberg (Fortsetzung nach Regen), Passau— Büchlberg und Passau—hartkirchen. So erweist sich Passau als ein Verkehrszentrum im kleinen, das einerseits an der großen Weltverkehrslinie liegt, anderseits seine Saugadern in die Produktenreiche Umgegend schickt. Von den drei Flüssen erscheint vor allem die D o n a u als eine wichtige Schiff- fahrtsstraße. Drei Schiffahrtsgesellschaften teilen sich in den Schiffsverkehr: b i e ilrste k. k. privilegierte Donau-Dampfschiffahrtsgesellschaft, die k. Ungarische Fluß- und Seeschissahrts-Aktiengesell- s ch a f t und die Süddeutsche D o n a n - D a m p f f ch i f f a h r t s g e - sellschaft. In Passau beginnt der Personenverkehr, weshalb sich hier während der Sommermonate ein lebhafter Reiseverkehr abwickelt; denn das „P a s s a u e r T a l" (die Fahrt von Passau nach Linz) lockt mit seinen vielen land- schaftlichen Reizen gar viele Reifende an. Wichtiger aber ist der Güterverkehr auf der Donau, der douauaufwärts bis Regensburg geht. Wie lebhaft sich derselbe gestaltet, ist aus nachfolgender Zusammenstellung zu fehen. t Hegen Verkehrskarte von Passau (-Eisenbahn, Motvrpost).

14. Lebensbilder und Sagen - S. 122

1897 - Hannover [u.a.] : Meyer
— 122 — Hütte des Fergen erblickte. Er steckte einen goldenen Armreif an die Spitze des Schwertes und rief, indem er den glänzenden Lohn in die Höhe hielt: „Hol' mich über, ich bin Amelrich." Da trat der Ferge aus der Hütte, band den Kahn los und ruderte zu Hagen hinüber. Doch als er näher kam, merkte er den Betrug. „Amelrich mögt Ihr wohl heißen," rief er; „doch der, den ich erwarte, seid Ihr nicht! Darum soll Euch die Überfahrt verweigert sein." Hagen aber schwang sich in das Boot und wollte den Fergen zwingen; doch der ergriff das Ruder und schlug damit dem Helden einen so wuchtigen Schlag, daß er zu Boden stürzte. Schnell sprang Hagen aus die Füße und trennte mit einem sausenden Schwertstreiche des Schiffmanns Haupt vom Rumpfe, so daß das rauchende Blut über den Boden des Schiffleins dahinfloß. Er warf den Toten in den Fluß und ruderte der Stelle zu, wo die Burguudeu zurückgeblieben waren. Nun begann er eine harte Arbeit: alle Ritter und Knechte brachte der unermüdliche Recke an das andere Ufer, immer wieder sah man ihn mit dem leeren Kahn zurückkehren, immer wieder den gefüllten hinüberrudern. Als endlich alle übergesetzt waren, stieg Hagen zu Roß. Hoch hob er sich in den Bügeln und rief: „Nun höret die Kunde, die mir von weisen Meerweibern kommt: keiner von uns allen kehrt wieder an den Rhein zurück." Da erschraken Ritter und Knechte, manche Wange wurde bleich, und manches Herz klopfte bange und verzagt. lwie die Burgunden in Bechlarn Aufnahme fanden.) Sie ritten nun an der Donau entlang, an Passau und Linz vorüber, und kamen nach Bechlarn, der Burg des Markgrafen Rüdiger. Hier wurde ihnen ein freundlicher Empfang bereitet. Rüdiger war ein reicher Herr, hochgeehrt von König Etzel und beliebt bei Vornehm und Gering. Er freute sich des Besuchs so vieler tapferer Ritter und richtete schon im voraus alles aufs beste zur Ausnahme des bnrgnn-difchen Heeres zu. Für die Knechte wurden auf dem freien Felde Hütten erbaut, die Könige und die Ritter sollten in den Hallen der Burg beherbergt werden. Nach höfischer Sitte ritt Rüdiger den Gästen eine Strecke entgegen und geleitete sie in den Saal, wo sie von seiner Gattin Gotlind und seiner Tochter, der lieblichen Dietlind, freundlich empfangen wurden. Gern ruhten die Burgunden nach dem langen, ermüdenden Ritt in dem gastfreien Bechlarn; sie labten sich an dem reichen Mahle, zu dem ihr Wirt sie einlud, und rühmten laut den Reichtum und die Güte des Gastgebers. Als die Speisen von den Tischen gehoben waren und die Becher kreisten, trat auch Frau Gotlind mit ihrer schöueu Tochter in den Saal. Aller Augen weilten mit

15. Mit einem Stahlstich - S. 148

1837 - Stuttgart : Belser
m Neuntes Hauptstück. glaubte bis auf den letzte» Augenblick nichts weniger, als daß Moritz die Waffen wider ihn kehren würde, und äusserte: „er führe ja einen Bären bei sich, den er nur loslassen dürfe, um Jenen gar leicht in die Flucht zu jagen." Er meinte hiemit den gefangnen Churfürsten Johann Friedrich, welchen auch König Ferdinand zu einer geheimen Unterredung im insprucker Schloßgarten einlud, um zu erforschen, ob er etwa geneigt wäre, sich nöthigcn- falls gegen Moritz brauchen zu lassen. Ferdinand fand den Churfürsten in erwünschter Stimmung: er werde, so- bald der Kaiser cs befehle, sein Churfürstenthum wieder fordern. Der Gedanke an mögliche Plane dieser Art be- wog wohl auch den vorsichtigen Moritz, einer von König Ferdinand an ihn ergangnen Einladung nach Linz zum Versuch friedlicher Unterhandlung Folge zu leisten. Es kam aber dort nur zu unbestimmten Erklärungen, und auf den 26. Mai ward eine neue Zusammenkunft verabredet, die in Passau Statt finden, und wozu die übrigen Chur- fürsten und andre Reichsfürsten eingeladen werden sollten. Moritz eilte zu seinen Bundesgenossen und entwarf mit ihnen den Plan, Karl V. in Jnspruck zu überfallen und sammt seinem Hofe gefangen zu nehmen. Am 12. Mai brachen die Verbündeten von Lauingen an der Donau auf, und nahmen am 19. die ehrenbcrger Klause, wo sie nur zwei Tagereisen von Jnspruck entfernt waren. Da trat ein un- erwartetes Ereigniß in den Weg: das reifenbergische Regiment forderte für die Einnahme der Klause eine aus- serordentliche Löhnung; als Moritz dicß verweigerte, ent- stand eine Meuterei, wobei er selbst beinahe ums Leben gekommen wäre, und worüber ein voller Tag verloren gieng. Der Kaiser hatte indessen von dem drohenden Ueberfalle Nachricht bekommen, und war schleunig von Jnspruck aufgebrochen. Da er wegen heftiger Gichtschmer- zen weder fahren noch 'reiten konnte, mußte er sich in

16. Vaterland und Weite Welt - S. 33

1894 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
33 Zwischen Linz und Wien hat sie ihr herrlichstes Stück. Hier und da spaltet sie sich in Arme, grosse und kleine, von Wild und Wasservögeln belebte Inseln umfassend. Ruinen, Schlösser, Paläste, Klöster, Wallfahrtsorte, friedliche Dörfer, kleine und grössere Städte, Einsiedeleien, senkrecht abfallende Felsen, ferne Berge, dunkle Schluchten, offene Thäler, schroffe Abhänge, lachende Auen ziehen am Auge des Reisenden vorüber, wenn er dieses Stück befährt. Bei Nufsdorf, dem Hafen von Wien, überlassen wir die Donau ihrem iveiteren Schicksale auf fremdländischem Boden. Bei unserem Scheiden müssen wir aber unwillkürlich daran gedenken, dass sie mit ihrem bescheidenen Anfange, ihrem beweg- ten Laufe und grofsartigen Ende so recht das Bild manches Menschenlebens ist. H. Weber. 24. Die erste und letzte Arbeit der Elbe. 1. Kommst du von der Kiesenbaude auf den Koppenplan und verfolgst den Fussweg, der am Rande des Riesengrundes entlang führt, so gelangst du auf einem durch Stangen bezeichneten Pfade zur weifsen Wiese, süd- westlich von der Schneekoppe. Die weifse Wiese bildet eine flache Senkung, die sich an ihrem tiefsten Teile zu einer Schlucht verengt. In dieser Senkung liegt die Wiesenbaude, ein Gehöft, das während des ganzen Jahres bewohnt ist. An ihren nördlichen Abhängen und in den Einschnitten der Schlucht liegen selbst im Juni noch einzelne Schneemassen, so dass es guten Grund hat, wenn man die Wiese als „weifse“ bezeichnet. Aus ihr, sowie aus dem ganzen sumpfigen Gebiete umher, rieseln kleine Wasseradern zusammen. Nicht weit von der Wiesenbaude vereinigen sie sich zu einem mäfsigen Bache, etwa einen Schritt breit. Eine Stein- platte führt als Steg hinüber. Dies ist das Weisswasser, der Anfang der Elbe. Das Wasser ist kristallklar und dabei eiskalt. In der Wiesenbaude hat die Elbe, kaum entstanden, schon eine Arbeit zu verrichten. Dicht vor dem Gebäude ist nämlich der Bach in ein hölzernes Gerinne gefasst und stürzt sich in jähem Laufe auf ein Wasserrad, das er schnell unitreibt. Neugierig schauen wir im Innern des Hauses nach, welchem Zwecke die Wasserkraft der jungen Elbe dienen muss. Der ganze Unterhalt der Bewohner beruht auf der Viehzucht. Rings umher auf den Wiesen weiden Kühe und Ziegen. Sie verzehren Gräser und Kräuter, deren Wurzeln durch die Zuflüsse des Weisswassers getränkt werden. Sie stillen ihren Durst aus der klaren Elbe. Treibt sie der Hirt am Abend nach den Stallungen, so werden sie gemolken; aus ihrer Milch wird Butter und Käse bereitet. Die Welle des erwähnten Wasserrades führt in das Innere eines Gemaches; dort wird die Bewegung durch ein Schwungrad geregelt und dann auf eine Stange übertragen, welche die Stempel zweier Butterfässer in Bewegung setzt. Das ist die erste Arbeit der Elbe: sie buttert. Vaterland und Weite Welt. J

17. Die mittlere Zeit - S. 85

1890 - München : Oldenbourg
Deutsche Dichtung im Mittelalter. 85 zu prchtigen Hoffesten und Turnieren oder zu einem ernsthaften Kampfe den Ritter in die Weite rief. Entartung des Ritterstandes. Das Rittertum nahm seinen hchsten Aufschwung in der Zeit der Kreuzzge. Darnach entartete dasselbe in Rohheit und sank zum schmhlichen Raubrittertum herab. Als in den letzten Zeiten des Mittelalters durch die Er-findung des Schiepulvers eine ganz vernderte Kriegsweise aufkam, lste sich das Rittertum allmhlich auf. 31. Deutsche Dichtung im Mittelalter. Aufblhen der Dichtkunst. Das Leben der Ritter zur Zeit der Hohenstaufen ging nicht blo in Kampf, Jagd und Waffenspiel auf. Sie waren auch geistiger Bildung zugewandt. Der Ritterstand liebte und pflegte insbesondere die Dichtkunst, welche in jenen Tagen ein glnzendes Zeitalter feierte. Mchtig wirkten dabei die Kreuzzge mit. Alle Gemter waren damals von Begeisterung ergriffen. Die Abenteuer und Helden-kmpfe, welche die Kreuzfahrer bestanden, jene Sagen, Mr-chen und Legenden, die sie aus dem Morgenlande mitbrach-ten, boten eine Flle poetischen Stoffes. Wo ein dichterisches Talent schlummerte, ward es dadurch geweckt. Es kam hinzu, da sich die Dichter der frsorgenden Gunst der edeln hohenstaufischen Kaiser erfreuten. Und wie am Kaiserhofe, so waren sie berall an den Frstenhfen und in den Ritterburgen willkommene Gste, ganz besonders bei den Herzgen von sterreich und den Landgrafen von Thringen. Das (Epos oder Heldenlied. Um das Jahr 1200 reifte das schnste deutsche Helden-gedicht, das Nibelungenlied. Dasselbe schildert das Heldenleben und den Tod Siegfrieds, dann Kriemhildens Rache. Der Dichter des Liedes war mutmalich ein Ritter von Krenberg, der auf einer Burg an der Donau bei Linz hauste. Neben dem Nibelungenlied ragt das Lied von Gudrun hervor. Von Parzival und Titurel dichtete und sang Wolfram von Eschenbach, ein armer Ritter aus dem Stdtchen Eschenbach in Franken.

18. Vaterländische Geschichtsbilder - S. 197

1891 - München : Pohl
197 So war die Art und Gebrde dieses ernsten und tugendhaften Mannes, der tiefer als irgendeiner des Vaterlandes Weh gefhlt und mehr als irgendeiner zur Heilung desselben gestrebt und gewirkt hat. Wenn er so dastand, auf seinen Stock gelehnt, sinnend und berschauend, gesenkten Hauptes und halbverschlossenen Auges, und doch zugleich khuster Stirn, htte man meinen mgen, er sei der Todesgenius, der der den Sarkophag der preuischen Glorie gelehnt, den Gedanken verklrt: Wie herrlich waren wir einst! Ernst Moriz Arubt. 82. Fürst Karl Philipp v. Wrede. Fürst v. Wrebe, der berhmte bayerische Feldmarschall, wrbe von seinem Vater, dem kurpflzischeu Geheimrat Ferbinanb Freiherr v. Wrebe, fr die juristische und biplomatische Laufbahn bestimmt. Der junge Wrebe aber fhlte sich zum Solbateu berufen und trat nach Vollenbung feiner Stubieu in knrpflzische Dienste. Rasch brang er von Stufe zu Stufe und bernahm 1794 im Alter von 32 Jahren als Oberst die Organi-sation eines Freiwilligencorps, mit welchem er im ersten Koalitionskriege seine ersten glnzenben Waffenthaten bestaub, die seine ausgezeichnete Befhigung znm Kriegsbienste befunbeten und ihm bic ehrenbste Auer-kennung seiner Obern bewirkten. Im Jahre 1800 erhielt er ein Kommanbo der 6000 Mann und hatte nach der Schlacht bei Mskirch den Rckzug der sterreicher gegen den vordringenden General Moreau zu decken. Zur Anerkennung der hiebet bewiesenen Tapferkeit wurde er kurz darauf zum General ernannt. In der Schlacht bei Hohenlinden focht er mit groer Auszeichnung und bentzte die folgenden Jahre zur Organisierung des bayerischen Heeres. Als 1805 Bayern mit Frankreich gegen sterreich zu Feld zog, befehligte Wrede die zweite bayerische Armeedivision, und namentlich seiner Mit-Wirkung ist der Sieg von Ansterlitz, wo er gerade im entscheidenden Augenblicke eingriff, zuzuschreiben. Auch im Jahre 1809 nahm Wrede den rhmlichsten Anteil au den Schlachten bei Abensberg und insbesondere bei Landshut, wo er die eroberten Kanonen des Feindes gegen diesen selbst gebrauchte. Spter wurde er nach Tirol abgeschickt, wo er nach Verrichtung glnzender Waffenthaten Meister des Jnnthales wurde. Von hier zog er au die Donau nach Linz und gab in der Schlacht bei Wagram durch fein rechtzeitiges Erscheinen die glckliche Entscheibnng. Napoleon ernannte ihn zum Danke bafiir zum franzsischen Reichsgrafen und machte

19. Europa's Länder und Völker - S. 523

1832 - Stuttgart : Macklot
523 Wasser gehen, über die Kette, die vermöge ihrer Schwere in der Mitte einen Bogen im Strom macht, wegfahren, und ihre^ ver- botenen Waaren glücklich in Sicherheit bringen. Der listige Schif- fer weiß mir großer Geschicklichkeit die Argusaugen der Mauth- uer zu hintergehen. Bei finsterer Nacht fahrt sein Fahrzeug in al- ler Stille, von der Fluth getrieben, die Mguth vorbei, und seine Ladung ist dann im Lande, wo sie in größter Geschrvindigkeir ab- geholt und weiter gebracht wird. Oft hat auch der Schleichhänd- ler seine Waaren unter dem Schiffe, wo sie Niemand sucht; da- her werden verdächtige Fahrzeuge durch eine unter dem Boden weggezogene Schnur untersucht. Andere lassen sich einen doppel- ten Boden in das Schiff, in ihre Kisten und Fässer machen und führen dann Contrebande ein. Auch die unverdächtigsten Schiffe werden hier ganz ausgela- den, Fässer und Kisten aufgeschlagen und untersucht oder plom- birt, das heißt, mit Blei versiegelt, damit sie bis zur andern Grenze nicht geöffnet werden können. Selbst die Hütte und ein Theil der Breter wird abgebrochen und alles auf das genaueste visitirt. Ein Krähn, das heißt, eine Maschine zum Heraus- heben und Abwagen der Waaren^, ist an dem Strande errichtet; unter diesen Krähn werden die Schiffe gestellt, und die Ladung so mit leichter Mühe an das Land und wieder in das Schiff ge- bracht. Alle verbotenen Waaren wirft man ohne Umstände in die Donau, wo sie auffischen kann wer da will. Weiterhin, wenn man sich der Stadt Linz nähert, wird die Gegend ganz eben. Bald sieht man sich aber wieder von Gebir- gen eingeschlossen. Drei oder vier Stunden von Linz gelangt man zu dem Schlosse Greyn, das hoch ans schroffen Felsen herüber- hangt, unter denen sich das Wasser mit schrecklichem Getöse bricht. Dieß ist der G r e y n e r Schwall. Das Schiff schießt unter- halb Greyn mit Windesschnelligkeit unter überhangenden Fel- sen hin. Bald hört man zwischen den Gebirgen ein noch fürch- terlicheres Brausen. Es kommt von dem berüchtigten Strudel, wo sich die Donaugewässer wie Meereswogcn erheben. Er ent- steht durch eine aus der Mitte der Fluchen schroff sich erhebende Felseninsel. Auf der linken Seite derselben fahren die Schiffe über ein flaches Felsenbett hin, aus welchem hier und da einzelne Spiz- zen hervorstehen. Gleichwohl ist nach den bedeutenden Arbeiten, die an dieser Felscnbank vorgenommen worden sind, die Durch- fahrt, wenn sie mit Besonnenheit unternommen wird, nicht ge- fährlich. Weit bedenklicher ist eine Viertelstunde davon der Wir- bel, wo der Strom heftig gegen ein Vorgebirge, den Hausen- stein, anprallt, der sich bis in die Mitte des Bettes erstreckt. Die gewaltsam zurückgestoßenen Fluthen werden von der Heftig- keit des Stromes wieder vorwärts getrieben, wirbeln schäumend und tosend durch den engen Paß und drohen jedem Fahrzeuge, das sich ihm nähert, den Untergang. Allein auch hier haben die

20. Erdkunde von Deutschland und seinen Nachbarländern - S. 265

1852 - Jena : Döbereiner und Schreiber
265 langt man nach Hafnerzell, dem Daterlande der Passauer Schmelztiegel, zum Krempen stein oder dem Schneider- schlosst, einem sehr romantischen Punkte, hinter dem alten Schlosse Riedel zum Jochenstein, einer malerischen Felsen- gruppe mitten in der Donau, und nach Engelhardtszell, wo die Donau das Hopfenland Baiern verläßt und in's deut- sche Morgen- oder Rebenland, in's gesegnete Oestreich tritt. Rasch strömt hinter Engelhardtszell die Donau abwärts nach Linz. Die Felsenhallen, die alle Aussicht hemmen, werden bald langweilig, und die Dörfer am Ufer sind sparsam zerstreut. Rur vom Schlosse Reinach an, das mit seinem stolzen Thur- me und Mauern hoch aus dem Waldgebirge hervorragt, bis zum Schlosse Neuhaus ist es wieder herrlich, wie um Asch- tz ach, was durch den Bauernaufstand 1626 unter Fadin gen losbrach. Strom und Land werden hier breiter, denn die Donau zersplittert sich um zahlreiche, oft anmuthige Inseln, welche von Möven und Strandläufern bevölkert sind, Dörfer und Städtchen zeigen sich rechts und links, und in der Ferne bilden um das herrliche Naturgemälde von Aschbach mit sei- nen malerischen Ruinen die silbernen Gipfel der Alpen einen Halbmond. Bon Ottenheim mit seinem schönen Schlosse bis Linz strömt die Donau wieder zwischen imposanten,'dicht umwaldeten Bergen dahin, von denen die alten Burgen ernst und trotzig in den Strom herab schauen. Während links der baierische und dann der Böhmer-Wald den Strom begleiten, so treten rechts von Passau an die Dorhöhen der norischen Alpen herzu. Und diesen bald kahlen oder bewaldeten, bald sanft abgedachten, bald schroff abgeschnittenen, bald mit ma- lerischen Ruinen, Kapellen oder Klöstern gezierten Felsen und Kalkbergen fehlt es nicht an Wirbeln und Strudeln. Wenn gleich sie durch Sprengung der Felsen ohne Gefahr sind, so fährt doch nicht leicht ein Schiffer ohne Stoßgebet hindurch. Wandelt zwischen diesen Bergen die Natur in heimlicher Ruhe, in stiller Abgeschlossenheit, so tönt bei Linz der Schall der Freude und des lustigen Lebensmuthes. Don Linz an wird der Charakter der Donaulandschaften ein unbestimmter, der Strom fließt ruhiger, zeigt große Nei- gung zur Theilung, Znselbildung und seeenartigen Erweiterung. Das Auge ermüdet leicht an den von zahllosen Krähen be- wohnten Auen, zwischen welchen das Schiff wie durch ein Labyrinth dahin steuert, und die Ufer flachen sich allmählig ab. Unterhalb Linz hat die Donau böse Klippen, und am verschrien- sten ist der gefahrlose, sogenannte „Saurüssel". Steyereck gegenüber, was verloren hat, seitdem sein Donauarm ver- sandet ist, mündet die Traun ein, deren smaragdene, reine Wogen sich so wenig mit denen der oft schmutzig-gelben »