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1. Deutsche Schulgeographie - S. 115

1908 - Gotha : Perthes
115 law!) (jekaterinosläf) ist, wo die Bahnen nach Moskau, Odessa, der Krim und dem Kaukasus zusammenlaufen. Das befestigte Sewastopol (sewastöpol) 2) in der Krim ist der Hauptstützpunkt der russischen Macht auf dem Schwarzen Meere. Die Krim ist im N. flache Steppe, den S. durchzieht das Ja'ilagebirge, bedeckt mit den Lustschlössern russi- scher Fürsten, auf dem Südabhange schon ganz mit südeuropäischer Vegetation. Das seichte Asowsche Meer friert jeden Winter zu; die wichtigste Handelsstadt des Kosakenlandes am Don ist Rostow (rostöf.) § 150. An der mittleren und unteren Wolga bestanden die Mongolenreiche Kasan (kasan) und Astrachan (astrachan); hier wohnen noch heute verschiedene mohammedanische Finnen- und Türken- stämme und Kalmücken (an der Wolgamündung). Kasan in der Nähe des Wolgaknies vermittelt den Verkehr zwischen Großrußland und Sibirien, wohin die Straße über Perm an der Kama, den Mittel- Punkt des westuralischen Bergbaues, nach Jekaterinburg, dem Mittel- punkte des osturalischen Bergbaues, führt. Unterhalb Samara kreuzt die Eisenbahn Moskau—orenburg die Wolga; in Orenburg schließen sich daran die zenttalasiatischen Karawanenwege. Saratow (sarätof) an der Wolga wird von zahlreichen deutschen Kolonistendörfern um- geben. Im weitverzweigten Wolgadelta ist Astrachan der Mittel- Punkt des kaspischen Handels, besonders mit Fischen und Kaviar. St. Petersburg Moskau Warschau Odess» . Lodz . Rig» . Kijew . Charkow Stäbtetafel. 1 300 Tausend Einw. 1000 „ 680 „ 400 „ 310 „ 280 „ 250 „ ,, 170 „ Wilna . Saratow Kasan . Nostow . Tula. . Astrachan Jekaterinowlaw Kischinew . . 150 Tausend Einw. 1^0 „ 130 „ 120 Ho Ho „ Ho „ 110 Rumänien. (Vgl. D. Sch.-A. 14/15.) Geographische Lage. Den Süden durchschneidet der 44. (Südaren»« in der Brette von Florenz), den Norden der 48. Parallel (Nordgrenze in der Breite von München) Die Moldau liegt zwischen 26 und 28° O., die Walachei Grenz? unbm°D ( ^q) fischen 22| (Meridian der östlichsten deutschen § 151. Die Außenländer der siebenbürgischen Karpathen, das öst- liche oder die Moldau, und das südliche oder die Walachei, bilden seit 1881 das Königreich Rumänien, 131000 qkm. *) Genannt nach der Kaiserin Katharina Ii. 2) Griechisch, ssdastos --- Augustus, p6ü3 ~> Stadt. 8*

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1. Denkfreund - S. 317

1847 - Giessen : Heyer
Rustland. 317 ist. Rordostlich von der Krim: Taganrog, See- und Handelsst. am asow'schen Meere, wo 1825 Kaiser Alerander stard; Tscher- kask, Hauptst. der dvnischen Kosaken, und Kisljar, St. am Terek, mit' bedeutendem Weinbau, liegt in der Provinz Kaukasien. 6) Grostruhland, das eigentliche Stammland des Reichs, wel- ches sich von Südrusiland bis zum Eismeere erstreckt und im W. an Klein-und Westrutzland und die Ostseeprovinzen stosit: Woronesch, Hauptst. des Gouv. gl. N., unweit der M. des Woronesch in den Don, mit vielem Handel und 44,000 E.; Orel, Hauptst. des Gouv. gl. N. an der Oka, mit 32,000 E.; Smolensk, Hauptst. des Gouv. gl. N. am Dnjepr, Schl. 1812 und Denkmal; Kaluga, Hauptst. des Gouv. gl. N. an der Oka, mit 26,000 E.; Tula, Hauptst. des Gouv. gl. N. und wichtige Fabrikst. mit 52,000 E.; Moskau, eigentliche Hauptst. des Reichs und des Gouv. gl. N., Mittelpunct des Landhandels und Hauptsitz der russischen Industrie, seit dem Brande 1812 schoner aus ihrer Asche gestiegen, mit Universitat, über 1000 Kirchen und Capellen und 350,000 E. In der Nahe das D. Borodino, mit Denkmal der grosien Schl. 1812 daselbst. Wladi- m i r, einst Hauptst. Rusilands und Residen; der Grotzfürsten im Gouv. gl. N.; Nischnei-Nowgorod, Hauptst. des Gouv. gl. N. an der M. der Oka in die Wolga, mit 25,000 E. und berühmter Messe; Iaroslaw, Hauptst. des Gouv. gl. N. an der Wolga, mit 24,000 E., und in demselben Gouv. Rybrnsk, St. an der Wolga, Mittel- punct der innern Schifffahrt Ruhlands. Gleichfalls an der Wolga, Twer, Hauptst. des Gouv. gl. N., mit 24,000 E.; Nowgorod, Hauptst. des Gouv. gl. N., am Wolchow und Jlmensee, war im 15. Iahrh. cine wcltberühmte Handelsst. Im hosien Norden, an der M. der Dwina ins weisie Meer: Archángel, Hauptst. des Gouv. gl. N. und Handelsst. mit Hafen und 20,000 E. Den nordostlichen Landstrich dieses Gouv. bewohnen die Samoseden, und an der Küste liegt die grosie, unbewohnte Jnsel Nova-Zembla mit dem kalte- sten Klima Asiens. 7) Die vormaligen Konigreiche Kasan und Astrachan, zwischen Grosirusiland und dem Ural, von welchen aber ein Theil jenseits des Ural liegt und also eigentlich schon zu Asien gchort: Perm, Hauptst. des 6)ouv. gl. N. an der Kama; Kasan, Hauptst. des Gouv. gl. N., mit Universitat und 57,000 E.; Orenburg, St. im Gouv. gl. R. An der Wolga: Saratow, Hauptst. des Gouv. gl. N., mit 42,000 E., 12 M. von der M. der Wolga in's caspische Meer: Astrachan, wichtig durch Handel und Fischerei, mit 46,000 E. Jndem wir nun die Landenge zwischen dem caspischen und schwarzen Meere durchwandern, sodann das schwarze Meer in wcstlichcr Richtung durchschiffen, erreichen wir

2. Bd. 3 - S. 72

1820 - Leipzig : Hinrichs
72 Russisches Reich. Moskau, Kasan, Orenburg, Astrachan, Grusien, der kau- kasischen und orenburgischen Linie und in Sibirien bleiben, wie bisherp untpr dem Kriegsgouvernement. Zur Besorgung des Dienstes der Militairpolizei tft 1315 ein den französi- schen G e.n sds'armen ähnliches Corps errichtet worden. Zur Sicherung 'der Gränzen, zur Verhütung des Entweichens über die Gränze , der,)susfuhr des Kupfers und der Münze, der' Hinübertreibung' der Pferde und des Viehes und der Einwanderung der Leute ohne Pässe ist auf einer Strecke von 1500 'Werst im Mai ign eine G r ä n z w a ch e einge- richtet worden. Von Polangen bis Jagorlyk am Dniester sind mehrere Abtheilungen, deren jede 150 Werste in sich hegreift. In jeder Abtheilung sind Kasaken - Streifwachen in beständiger Bewegung, und dieregimenter werden alle Jahre durchaus dreimal von einer Abtheilung zur andern versetzt. Alles Aufgefangene wird zum Besten derer überlassen/ die es' airfsangen, und für die Sachen, deren Einfuhr verboten ist, werden angemessene Belohnungen ertheilt. Für jede Abthei- lung ist 1 Kosakenregiment; jede Abtheilung wird in 15 Theile getheilt, und jede Schwadron von 100 Mann auf z Punkte postirt; folglich hat-jede Strecke von 10 Wersten zo Lp. zum ungüfhörlichen Patrouilliren. Auch soll diese' Gränzwache von Jagorlyk bis zur Mündung des Dniester fortgesetzt werden.- Die Zahl dieser Granztruppen beträgt an 4ü,ooo Männ. — Von den Truppen werden nur die regel- mäßigen im Frieden besoldet und erhalten; und auch dies kostet'dem Staat weniger, als jedem andern Lande, nämlich ungefähr 20 Millionen im Frieden. Die Kasaken rc. zahlen nml'g' Abgaben, erhalten aber keinen Sold, müssen bei jedem Aufgebot auf eigene Kosten equip'irt erscheinen, und sind dann während des Kriegs den übrigen Truppen gleich gestellt. Die jährliche Ersetzung des Abganges geschieht gewöhnlich durch Aushebung des Zovsten dienstpflichtigen Mannes (die Rekrutenaushebnng im I. rgir von 4 Mann auf 500 See- len brachte i2z,ooo M.), und durch den Ukas vom 22. Oct. 1 B°9 ist der Preis eines Rekruten von z6o auf Zoo Rubel erhöht worden. Nach dem Ukas vom zi. Juli 1319 a. St. ist die jährliche in Friedenszeiten gewöhnliche Nekrutenaus- hebung zu 2 Rekruten von jeden 500 männlichen Seelen zur Completirung des,Abgangs in der Armee und Flotte durch Krankheit, Verabschiedung rc. für das laufende Jahr befohlen würden. — Die itzr'7 den Offizieren ertheiue Gehaltszulage (Verdoppelung ihres früheren Gehaltes) beträgt über 7 Mill. Rubel, die von der Reduktion des sechsten Armeecorps und

3. Lehrbuch der Erdbeschreibung - S. 82

1820 - Altona : Hammerich
S2 Asien. Nord - Asiens i) Länder im Westen vom Ural. 3) Die Statthalterschaft Astrachan, im Süden, an -er untern Wolga. Sie gränzt an die auch zum Theil zu Rußland gehörigen Länder des Kaukasus, das Gebiet der Tscherkassen und das russische Georgien. Das Land hat große unfruchtbare Steppen: den Mangel an Regen ersetzen einiger- maßen die Überschwemmungen der Wolga- Gering ist eben- falls die Bevölkerung, bestehend aus Tataren, Kosacken und deutschen Kolonisten. Die Kosacken am Don sind die discipli- nirtesten dieses Völkerstamms. Astrachan, an den Mündungen der Wolga, eine große Handlungsstadt mit 72000 E., worunter viele Fremde sind; Manufacturen in Seide and Baumwolle, Gerbereien, Sei- fenfabriken ; wichtiger Fischfang; der Weinbau kommt sehr in Aufnahme. — Asow an der Mündung des Don; Hand- lungsstadt. — Saratow, nördlich von Astrachan, mit Fabriken, Schiffahrt und Fischfang. — In ihrer Nähe Sarepta und andere deutsche Kolonien; jenes insonder- heit von gewerbfleißigen Herrenhutern bewohnt. b) Die Statthalterschaft Kasan; ein fruchtbares Land mit der Hauptstadt Kasan, die wichtige Fabriken von Tuch, Leder, Seife u. s. w. hat. Außer Russen und Tataren sind die Bewohner Tschuwaschen, Tscheremissen, Mordwinen, Wotjacken u. a. m., alle finnischen Ursprungs. 2) Länder auf und am Ural. 3) Die Statthalterschaft Ufa, auch das Land Oren- burg genannt. Im Osten viel Steppenland, im Westen fruchtbar; von Kirgisen (die mitlere und kleine Horde gehören hieher, s. die Tatarei), Kosacken und Baschkiren bewohnt, die starke Bienenzucht und Viehzucht treiben, und in russischen Kriegsdiensten stehen, mit Pfeilen und Bogen bewafnet. Orenburg mit 24000 E., Verbannungsort; treibt starken Karawanenhandel. Merkwürdig ist der Tauschhof mit 386 Gewölben für alle die Nationen Asiens, die hier zum Tauschhandel sich einfinden, Bucharen, Kirgisen, Kalmücken u. s. w. Die Kirgisen liefern allein an 50000 Schafe mit Fettschwänzen. — Uralsk am Flusse Ural, die Hauptstadt der Manschen Kosacken. b) Die Statthalterschaft Permien, nördlich vom vo- rigen, hak weniger fruchtbaren Boden, aber ist desto reicher an Mineralien.

4. Geographische Repetitionen für die oberen Klassen von Gymnasien und Realschulen - S. 112

1874 - Mainz : Kunze
— 112 — land von den Donschen Kosaken bebaut, den aus der Ukraine vor der polnischen Herrschaft gewichenen Grenzern. c. Das Gebiet des kaspischen Meeres. Die Waldai- höhe, die Schwelle zum Kernlande der Großrnssen, dem obern Wolgagebiete. In diesem reichen, durch Laubwald gehobenen Ackerlande (Getreide, Flachs u. s. w.) mit entwickelter Industrie der nationale und geographische Mittelpunkt Moskau, am Flusse gleiches Namens, zwischen freundlichen Hügeln am Rande des westlichen, höhern, als Leichenfeld der Franzosen bekannten Landes und des von Wolga und Oka umschlossenen centralen Beckens*); in der Mitte zwischen der alten hanseatischen Han- delsstadt Nowgorod und Nischnej Nowgorod, dem größten Markte der europäischen und asiatischen Handelswelt, an der Okamündung. — Jenseits derselben beginnt die Wolga bei Kasan ihren untern Lauf, unterhalb dieser Stadt durch die K am^a, den Hauptstrom der uralischen Bergwerksdistrikte (P e r m), verstärkt, rechts die höhere lehmige Steppenplatte, oft mit berg- artigem Rande, links das tiefe, nach S. sich immer mehr ver- breiternde Anschwemmungsland. Dieses ganze Gebiet, einst die Khanate Kasan und Astrachan, im Gouvernement Oren- durg von der asiatischen Küstensteppe getrennt, nur spärlich bewohnt; weniger von Russen (z. B. Kosaken längs des Ural- flusses), als vou finnisch-ugrischen Stämmen im N., von Basch- kiren in der Mitte zwischen Ural und Wolga, in den Küsten- steppen von Kirgisen und Kalmücken. Das lebendigste Bild auf dem von unzähligen Handelsfahrzeugen bedeckten Strome. An ihm unterhalb Kasan nur einzelne Städte Sammel- und Aus- gaugspuukte der Kultur: Saratow und Sarepta, die Ceu- treu der deutschen Kolonien Katharinas Ii, und Astrachan, im Delta, hauptsächlichster Stapelplatz für den Handel mit Persien, Ausgangspunkt der großen kaspischen Fischereien. — Die in einem großen Bogen die flache Nordküste des kaspischen Meeres um- gebende Salz steppe ursprünglich ein Theil des Meeres selbst und mit dem um 80' höhern Pontus in Verbindung ^), zwi- *) Der Kreml, Rußlands Heiligthum. — Moskau, als geogr. Mittel- Punkt vgl. mit Madrid, als nationaler Mittelpunkt vgl. mit Paris. **) Das Meer tritt in Folge der Verdunstung und des massigen Schlam- mes der Wolga und des Ural immer weiter zurück. Im südlichsten Theile ist es am tiefsten. Das Salz der Steppensümpfe, dieses Produet der schnei

5. Lehrbuch der Erdkunde - S. 307

1903 - Trier : Lintz
Das Wolgagebiet. 307 große Rolle. Außer Forstwirtschaft sind Rind Viehzucht, Roggen- und Flachsbau die wichtigsten Erwerbsquellen. Das mittlere Wolgabecken läßt sich dem benachbarten Mittleres Schwarzerdegebiete angliedern, wenigstens aber die westliche woigabecken. Wolgaseite, die denselben Anbau von Weizen, Tabak, Zucker- rüben, Hanf u. s. w. auf sehr fruchtbarem Boden hat. Die weiten Niederungen, die sich an das östliche, das sog. Wiesenufer der Wolga anschließen, sind mit starken Rindviehherden bevölkert. Die Wälder werden, je weiter nach S, desto seltener. In dem untern Wolgabecken nimmt nach S hin der Anbau unteres wegen der heißen Sommerdürre und der scharfen Winterkälte, Wolsabecken- stellenweise auch wegen des salzhaltigen Bodens, stetig ab, und in demselben Maße kommt die Viehzucht mehr zur Allein- herrschaft. Nomadisierende Völker, wie die Kirgisen und Kalmiiken, bevölkern mit ihren Viehherden die Wolgasteppe. Eine große Wichtigkeit hat an der untern Wolga und im Fischfang. Kaspischen Meere der Fischfang erlangt. Hauptgegenstand des Fanges ist der Stör, der den teuren Kaviar liefert. Wegen ihres Wasserreichtums, ihrer Tiefe und ihrer bedeutenden131® .¡w£1?atals Länge ist die Wolga für die Schiffahrt sehr geeignet. Dies gilt Straße*S auch von mehreren ihrer Nebenflüsse, besonders von der Kama und der Oka. Da die Wolga ferner durch Kanalbauten leicht mit dem Stromnetz der Newa, sowie mit dem der nördlichen Dwina in Verbindung gesetzt werden konnte, bildet sie eine wichtige Schiffahrtsstraße für den Durchgangsverkehr von S nach N und von 0 nach W. Etwa 300ö0 Schiffe, worunter über 1200 Dampfer, bewegen sich auf dem Riesenstrome. Die bedeutendsten Städte, die die Verkehrsvorteile der Wolga T , stadte- ausnutzen,sindnischni-Nowgorod (=Nieder-Neustadt, 100000e.), Handel. Kasan (--Kessel, Vertiefung, 140000 E.), Samara (100000 E.), Saratow (ßarätoff, 140000 E.) und Astrachan (120000 E.). Die meisten von ihnen besitzen eine lebhafte Industrie; vor allem sind sie aber Handelsstädte. Besonders Nischni-Now- gorod, wo während des Sommers eine große Messe abgehalten wird, Kasan und Astrachan haben für den Handel eine bevor- zugte Lage. (Weise die Gunst der Lage nach!) 7. Die Siidrussische Steppe, a) Das Landschaftsbild. Nach S senkt sich die Mittelrussische Höhenplatte immer § 184. mehr zu den fast ganz flachen Gestaden des Schwarzen oberflachen- Meeres. Das weite Gebiet ist jedoch nicht überall völlig eben, sondern stark wellig. Diese Wellenlinien gehen von dem höhern Bergufer der nach S fließenden Ströme, besonders des Don, Donez und Dnjepr aus und werden nach W niedriger, bis schließlich das Land flach wie ein Tisch ist. In dieser Ober- •.............. 20*

6. Russisches Reich, Krakau, Asien, Australien, Afrika, Amerika - S. 57

1834 - Halle : Schwetschke
57 Xi. Das Russische Reich. beinahe die Hälfte der Stadt mit vielen Kirchen und öffentlichen Gebäuden. Die Hauser sind meistens von Holz und die Straßen ungcpflastert. Die alte Stadt Kasan, welche die Russen bei der Eroberung zerstörten, lag oberhalb der jetzigen, am rechten Ufer der Kasanka. Im Gouvernement Wjatka, am kleinen Flusse Jsch, welcher in die Kama fallt, ist seit 1807 eine große Gewehr- fabrik angelegt worden, welche jetzt schon prachtvolle Gebäude und eine Bevölkerung von 10000 Seelen hat. Der Ort selbst wird Jsch genannt. Im Gouvernement Perm liegt Catharinenbürg, eine Festung am Jset, mit 15900 Einwohner. Hier ist der Sitz tes Oberbergamts für ganz Sibirien. Sie hat daher eine Bergwerksschule, eine Münze, viele Kupfer- und Eisenwerke und bedeutenden Handel. — I". Königreich Astrachan bemerken wir: Astrachan, auch eine der unzähligen Inseln, welche die Wolga bei ihrem Ausfluß ins caspische Meer bildet, 6 Meilen von dev Mündung. Ihre Bevölkerung, an 40—50000, welche Zahl zur Zeit des hier unendlich ergiebigen Fischfanges sich wohl um 20010 vermehrt, besteht aus einem großen Völkergemisch, wor- unter indeß die Russen die Mehrzahl ausmachen. Es giebt daher hier griechische, armenische, katholische und lutherische Kirchen, 26 Moskeen und einige Hindutempcl. Die Hauptbeschäftigung der Einwohner besteht in Handel und Fischfang, wozu noch ziem- lich bedeutende Fabriken kommen. Die alte Stadt Astrachan, wel- che bei der Eroberung 1554 zerstört wurde, lag höher hinauf, am rechten Ufer der Wolga. Das Klima von Astrachan ist mild, der Sommer heiß, der Winter indeß, wenn gleich kurz, doch strenge. Die Gegend liefert herrliche Trauben, Melonen, Spargel. — Im Gouvernement Saratow, mit der gleichnamigen Hauptstadt sind an 30000 deutsche Kolonisten, an den Ufern der Wolga, an- gesiedelt, in über 100 verschiedenen Niederlassungen, worunter Sarepta, an der Mündung der Sarpa in die Wolga, eine seit 1765 gegründete Herrnhuter Kolonie, mit 3000 Einw. sich aus- zeichnet. — Im Gouvernement Orenburg liegt: Orenburg, «an der Mündung der Sakmara in den Ural, mit 21600 Einw., worunter 2000 Tataren. Dieser Ort ist der Hauptstapelplatz für den ausgebreiteten Handel mit dem Innern Asiens. Jährlich kom- men hier Karavanen von Bucharen, welche Gold, Edelsteine, seidene und baumwollene Zeuge, edle Lammerfelle, dort schon mit 5 Silber-Rubel das Stück bezahlt; von Kirgisen, welche Schafe mit Fettschwänmn, Felle, Pferde u. s. w. bringen; ja selbst aus China und Indien finden sich Kaufleute ein. Zugleich ist Orenburg die Hauptfestung und der Waffenplatz für die Oren- burgische Linie, welche, wie wir es bei dem Kaukasus gesehen, so hier an den Ufern des Ural die Gränze gegen die räuberischen No- madenvölker, vorzüglich Kirgisen, der benachbarten Steppen und Wüsten betracht.

7. Russisches Reich, Krakau, Asien, Australien, Afrika, Amerika - S. 56

1834 - Halle : Schwetschke
66 A. Europa. vonnazianz gegründet worden seyn. Es ist der Sitz des armeni- schen Patriarchen und wird von etwa 300 Mönchen bewohnt. Man zeigt einige hochverehrte Reliquien, unter andern ein Stück von der Arche Noah, welche auf dem benachbarten Ararat, nach dem Glauben der Umwohner noch vorhanden seyn soll. Am östlichen Fuße des Kaukasus, in der ehemals persischen Provinz Schirwan, bemerken wir die Halbinsel Ab sch eron, aus- gezeichnet durch die vielen Naphthaqucllen welche sich dort finden. Der Boden ist so mit diesem Steinöl durchdrungen, daß man an manchen Orten nur eine Grube zu machen braucht, um das aufstei- gende Gas zu entzünden und an diesem Feuer Speisen bereiten zu können; ein in die Erde gestecktes und oben angezündetes Rohr dient zur Erleuchtung der Hütten. Beim Hauptorte Baku, mit einem guten Hafen und 3000 Einw. findet sich die Naphtha am häufigsten, daher auch die Parsen oder Feueranbeter aus Persien und Indien hierher wallfahrten, um das heilige Feuer, welches be- ständig aus einer etwa 10 Fuß tiefen Grube herauslodert, zu be- suchen. — Nördlich von Baku, in der Provinz Daghestan, ist nur die Festung Derbent, mit einem Hafen am caspischen Meere und etwa 4000 Einw. zu bemerken. t>) Unter dem Namen des westlichen asiatischen Rußlands ver- stehen wir die Länder, welche zu den ehemaligen tatarischen Reichen Kasan und Astrachan gehörten, die von Iwan Wasiliewüstl) 1551 und 57 zerstört wurden. Es begreift nach der jetzigen Eintheilung die Gouvernements Pensa, Simbirsk, Kasan, Wiätka und Perm, welche das Königreich Kasan, und die Gouvernements Orenburg oder Ufa, Saratow und Astrachan, welche das Kö- nigreich Astrachan bilden. Diese Länder liegen zwischen dem 45' und 61°; die nördlichen und westlichen Gegenden sind die bewohnte- sten und angebautesten; die südlichen und östlichen enthalten nur Ge- birge und ungeheure öde Steppen. Die Einwohner bestehen mei- stens aus Tataren und Russen, außerdem aber leben noch in die- sen Gegenden, nur zum Theil ansässig, größtentheils mit ihren Heerden umherstreifend: Tscheremiffen, Tschuwaschen, Wogulen, Mordwinen, Kalmücken und Kirgisen. Ackerbau und Viehzucht, Bergbau und Handel sind Hauptbeschäftigungen der Einwohner. Das Klima ist, mit Ausnahme der südlichen Striche, durchgängig rauh und strenge. — Von den wenigen bedeutenden Oertern die- ser Gegenden nennen wir nur: Kasan, an der Kasanka, 1 Stunde von ihrem Einfluß in das linke Ufer der Wolga; sie enthält an 50000 Einw., worunter viele'tataren, welche 2 Vorstädte bewohnen. Außer den vielen Kirchen giebt es hier noch 8 Moskeen für die Tataren. Die hie- sige Universität ward 1808 gestiftet, zählt aber nur wenig Studen- ten. Die Fabriken in Tuch, Leder, Seife, Leinwand und Eisen surd bedeutend. Bei der großen Feuersbrunst 1815 verbrannte

8. Handbuch der Geographie für die Jugend - S. 255

1834 - Münster : Deiter
Das Kaiserthum Rußland. 255 Schmieden verfertigt, die sehr geschickt sind; selbst artige Silbersachen verstehen die Kalmücken zu machen. — Die Religion der Kalmücken ist, wie gesagt, die lamaisclft. Beim Opferdienst wird viel gelärmt, getrommelt und ge- schellt. Das Beten macht sich der Priester leicht, indem er mit Gebeten beschriebene Blatter um ein Rad legt, und dieses stundenlang vor dem Götzen umdrehet: da kann der Götze sich die Gebete selbst lesen, ohne daß der Priester sie ihm vorsagt, und der Priester kann andere Arbeiten dabei verrichten. 2. Das Königreich Kasan. Es liegt nördlich von Astrachan, und ist noch recht reich an Getraide, Vieh und Waldung. Das Gebirge Ural ist in diesem Königreiche, zieht sich aber auch ins Astrachansche hinab. Kasan, die Hauptstadt, an der Kasanka, 1 Stunde von der Wolga, hat 50,000 Jnw-, 40 griechische Kirchen, mehrere Moscheen, eine Universität, sogar eine türkische Buchdruckerei. Die Gewerbe in Leder, Tuch, Eisen, wie auch der Handel sind sehr bedeutend. Die Tataren wohnen in einer besondern Slo- bode, und auf einer Anhöhe neben der Stadt liegt eine alte Festung. Perm, an der Kama, hat 700 höchst elende Häuser und 4000 Jnw. Bei dem Orte sind Bergwerke. Jekaterinenburg, von Petex d. Gr. im I. 1723 ange- legt, liegt an der Hauptlandstraße von Petersburg und Moskau nach Sibirien, ist eine Festung, hat 8000 Jnw. und das Ober- bergamt über alle Bergwerke in Sibirien, Kasan und Astrachan. Ausser den Russen wohnen im Kasanschen auch Tschu- waschen, Mordwinen, Tscheremissen und Wotjaken. Die Tschuwaschen wohnen zwischen Kasan und Orenburg, und man rechnet sie zu den Tataren. Sie siktd getauft, haben aber viel muhammedanisches und heid- nisches an sich, z. B. daß sie Freitags nicht arbeiten wollen, und jedes Dorf seinen besondern Götzen hat. Ue- brigens^sind die Tschuwaschen sehr schmutzige Menschen, aber nüchtern und sparsam, stehlen den Russen listig Pferde, und bestehen aus vielen Köpfen. Die Mordwinen wohnen ebenfalls im Kasanschen und Orenburgschen, sind finnischer Abkunft, und leben in zerstreut liegenden Hütten. Die Mädchen und Weiber tragen viel Buntes in der Kleidung, viel Klapperwerk am Halse nicht nur, sondern noch mehr an den neun

9. Die Erde und ihre Bewohner - S. 308

1833 - Stuttgart Wien : Hoffmann Gerold
308 Europa, das europäische Rußland. Gouvernement. Flächeninhalt in deutschen Ge- viertmeilen. Einwohnerzahl. 51) Gouvernement Wjätka 52) — Kasan . 53) — Simbrsk 54) — Pensa . 2.200 1.045 1.402 777 1.322.000 1.250.000 1.240.000 1.180.000 H. Vom Königr. Asirak- han 55) V. Gouv. Orenbürg 66) — Saratow . 67) — Astrakhan 4.800 (?) 4.297 3.900 930.000 1.350.000 380.000 I. Von den kaukasischen Provinzen .... 3.899 770.000 100.638^/io li>M. 58.973.000 E. Rechnet man hierzu die russischen Besitzungen in Asia, mit 248.920 Geviertmeilen und 4.200.000 Einwohnern, die Inseln mit 1.700 Gevierrmeilen und 12.000 Einwohnern, die Besitzungen in Ame- rika mit etwa 24.000 Geviertmeilen und 50.000 Einwohnern, so findet man für das gesammte russische Reich die ungeheuere Ober- fläche von 375.258 Geviertmeilen, auf welcher 63.235.000 Menschen leben. Die Gebirge des europäischen russischen Reichs, der Kaukasus und Ural, so wie die Gewässer derselben, das nörd- liche Polarmeer mit seinen Zuflüssen, die Ostsee, das schwarze Meer und der kaspische See sind oben bereits angeführt. Das Klima wird bei der großen Ausdehnung des im Allgemei- nen tiefliegenden Landes, mehr durch die verschiedene Breite und grö- ßere oder geringere Nähe Asias, als durch die Erhebung über der See, bedingt. Zum kältesten, nördlichsten Landstriche gehören die Theile, welche vom 67sten Breitengrade nordwärts liegen. In diesen wächst kein Holz mehr, und unter der Moosfläche ist selbst im Sommer, in einiger Tiefe, der Boden gefroren. Daher hier die größte Armuth an Gewächsen und Thieren. Dicke, dem'heerrauche ähnliche Dünste, wel- che so dicht sind, daß sie den Glanz der Sonne verdunkeln, erfüllen hier, im Sornmer, die Luft, und nur im Winter sind bei der großen Kälte heitere Tage häufig. Vom 67sten bis zum 57sten Grade erstreckt sich der kalte Landstrich, in dessen nördlichem Theile die Wälder noch ver- krüppelt erscheinen, während vom 60sten Grade südwärts das Getraide

10. Lehrstufe 3 - S. 253

1867 - Leipzig : Teubner
253 9) Ostrußland, das ehem. Chanat v. Kaptschak: a) Astrachan: Astrachan 45000 E.; Saratow 74000 E.; Orenburg 13000 E., Festung; — b) Kasan: Kasan 58000 E. (Univ., 10 Moscheen) und Simbirsk a. d. Wolga; Perm 13000 E. und Jekaterinenburg 20000 E., im Ural; Pensa 24000 E.; 10) Kolonien: Asiatisches Rußland Z. 475. Russisch Amerika ß. 514. 4. Gruppe. Der Osmanenstaat oder die Türkei.- §. 419. A. Die Grundmacht. I. Pas Land. 1) Die europ. Türkei umfaßt den größeren Theil der Griech. - türk. Halbi. uördl. v. 39. Parallel, das Tiefland der untern Donau nördl. bis zum Süd- rande der Transsilvan. Alpen und das Land zw. Karpathen und Pruth nördl. bis zum 48. Parallel sowie die Insel Candia (35° n. Br.) u. a. — Grenzen. — Größe 9750 Ihm.; das ganze Reich e. 80000 Hüm. 2) Die Türkei ist vorherrschend Gebirgsland (§. 291). Das Walachische Tiefland §- 283. 6., und das Ende des Russischen §. 284. 3) Die Türkei berührt im Sw den warmen, liegt größtentheils im milden Klimagürtel, hat aber in Folge der höchst mannichfaltigen Oberslächen- gestaltung vielfache klimatische Abwechselungen, die höchsten Gebirge berüh- ren die Schneeregion. Die Westküste ist wärmer als die unter gl. Br. liegende Ostküste. Herbstregen. §. 420. A. Die Grundmacht. Ii. Dewohner. 1) Einwohnerzahl: etwa 1772 Mill., in der ganzen Türkei o. 50 Mill. E. ; genaue Volkszählungen finden nicht statt. 2) Das herrschende jedoch nicht das zahlreichste Volk sind die Osmanen oder Türken, nebst den ihnen verwandten Tataren über 1 Mill. (Turban und Feß, Bäder, Kaffee, Wasserpfeife; weder Tisch noch Stuhl). Ihre an sich arme Sprache ist mit vielen arabischen und persischen Wörtern versetzt. — Die Hauptmasse der Bevölkerung bilden : 7.700.000 Slawen (S e r b e n od. R a i z e n, zu denen auch die Bosnier und Montenegriner und die ngrischen aber slawisirten Bulgaren gehören), und ovzmill. mehrfach gemischte Nomanen. Die Rumänen in d. Moldau und Walachei. Dazu kommen 1 Mill. Griechen (Rome'i) längs der ganzen Küste vom B. v. Volo bis nach Varna, unver- mischt auf Chalkidike und den Inseln. 1.600.000 Albanesen (Arnauten oder Skipetaren), wilde Krieger (Palikaren) und Räuber (Klephtheu); Blutrache; 400000 Armenier in den Handelsstädten und 200000 Zigeuner. 3) Etwa 12.735.000 sind Christen, nämlich 12 Mill. griechische (Pa- triarch zu Konstantinopel) und armenische, 700000 römische Katholiken und 35000 Protestanten; statt der verbotnen Glocken dient ein Hammer; ferner über 4^/2 Mill. Muhamedaner. Die Bosnier haben bei der Unter- werfung den Islam angenommen, während die Serben die Knechtschaft dem Abfall vorzogen. 8.421. Geschichtliche Gestaltung. ^ Das Osmanenreich, in Kleinasien nach dem Untergange des Sultanats v. Jconium 1299 durch Osman, den Führer einer türkischen Horde, gegrün-

11. Europa - S. 193

1911 - Goslar a. Harz : Danehl
— 193 — Dnjepr), Kasan, Samara, Saratow, Astrachan, Nishni- Nowgorod (an der Wolga) usw. Bestimme die Lage der Städte! — Wie ist es zu erklären, daß wir hier so viele große Städte finden? Fruchtbare Gegend — bedeutende Markt- und Handelsplätze — Knotenpunkte wichtiger Verkehrs- straßen — Sitze der Gewerbetätigkeit. Recht zahlreich treffen wir in diesem Gebiete große Bauerndörfer an, die dicht beieinander liegen. Womit beschäftigen sich die Bewohner dieses Tieflandsbeckens? Ackerbau. Neben der Landwirtschaft hat sich hier eine rege Gewerbtätigkeit entwickelt. Woher kommt es? Überfluß an Produkten — Verarbeitung der Erzeugnisse. In solcher Blüte steht hier die Stärkefabrikation, Branntweinbrennerei, Tabakfabrikation, Seifen- und Lichtefabrikation, Gerberei, Lederwarenfabrikation usw. — Wiedergabe. Bewohner. Die Bevölkerung dieses Tieflandes besteht fast ausschließ- lich aus Großrussen, die den Hauptbestandteil der russischen Nation ausmachen. Sie finden sich auch in allen andern Teilen des Reiches vor. Eingestreut zwischen ihnen finden sich an der mittleren Wolga und weiter abwärts deutsche Ansiedler. Die Zahl der Großrussen beträgt etwa 60 Millionen. Der Großrusse ist von kräftigem, etwas ge- drungenem Körperbau, mit starkem Nacken und breiten Schultern. Das Haar ist lichtbraun oder blond, der Bart voll und gelockt, das Auge heiter. Er zeichnet sich aus durch leichten Sinn und unverwüstliche Fröhlichkeit; darum findet er großes Vergnügen an Geselligkeit, leichter Unterhaltung und am Spiel. Seine Gastfreundschaft ist welt- berühmt und seine Tapferkeit oft erprobt (Erinnerung an die Schlacht bei Zorndorf); er kennt keine Gefahr und erträgt willig die größten Mühseligkeiten. Zu seinen Schattenseiten zählt vor allem die Genußsucht, die ihn oft zur Habsucht, Mißachtung fremden Eigentums, zur Geldgier und V e r - schwendung führt. D i e b st a h l ist ein Nationalfehler der Großrussen. Aus der Genußsucht entspringt auch das Laster der Völlerei und der Trunksucht. Von täglichen körperlichen Reinigungen ist er kein Freund; dafür nimmt er jeden Sonnabend ein Dampfbad, was seiner Gesundheit sehr zuträglich ist. Der Großrusse ist geistig außerordentlich begabt, erfaßt alles ohne große Mühe. Namentlich ist sein Sprachtalent bewunderungswert. Der Großrusse ist ein geborener Kaufmann, und das Markten und Handeln ist geradezu eine Leiden- schaft bei ihm. Auch mancherlei Gewerbe und Handwerk ergreift der Großrusse und leistet hier vermöge seiner Anstelligkeit trotz der geringfügigsten Werkzeuge Un- glaubliches. Dagegen fehlt ihm jede Lust zum Ackerbau, der natürlichsten und nütz- lichsten Beschäftigung, welche die Natur seines Landes mit sich bringt. Diese Be- schästigung ist für ihn zu anstrengend und nach seiner Meinung auch zu langweilig. Der Großrusse bekennt sich zur griechisch-orthodoxen Religion. Er zeichnet sich durch eine aufrichtige, tiefe Religiosität aus, die allerdings mit einem guten Stück Aberglauben verbunden ist. Schildere a) die Persönlichkeit — b) die Charaktereigenschaften des Großrussen! — Sachliche Besprechung und Vertiefung: 1. Wie ist die Entstehung der fruchtbaren „Schwarzerde" zu erklären? Die fruchtbare Schwarzerde ist Lößboden, der in der Vorzeit durch den Wind angehäuft worden ist. Die Lößerde hatte ursprünglich eine gelbe oder braune Farbe gehabt. In früherer Zeit ist der Lößboden mit Wald und Steppen bedeckt ge- wesen, die nach und nach verwest sind. Durch die Vermischung mit den verwesten Pflanzen hat der Lößboden eine schwarze Farbe erhalten usw. 2. Woher ist euch die Stadt Moskau bekannt? Napoleons Zug nach Rußland — Brand der Stadt. Bestimme die Lage der Stadt! Moskwa. Moskau ist die alte Hauptstadt des Zarenreiches. Sie zählt über 1 Mill. Einwohner. Eine Riebandt, Erdkundliche Präparationen. Bd. Ii. 13

12. Leitfaden zu dem Unterrichte in der Geographie für lateinische Schulen bearbeitet - S. 218

1855 - Regensburg : Manz
218 Iii. Abtheilung. Die Hauptstadt ist Kasan unweit der Wolga mit 45,000 Einw. und bedeutendem Handel. Andere wichtige Städte sind: 1) Perm im Nord-Osten mit nahen Goldbergwerken im Ural. 2) Iekaterinenburg am Ural ist Rußlands wichtigste Bergstadt. c) Astrachan. Das Königreich Astrachan liegt zwischen Kasan, Europa, Kaukasien und Sibirien. Es hat aus 15,000 Q.m. 4 Mill. Einw. Die Hauptstadt Astrachan auf einer Wolga-In- sel unweit ihrer Mündung ist die größte Stadt im asiati- schen Rußland mit 50,000 Einw. Andere wichtige Städte sind: 1) Saratow (saratoff) an der Wolga ist eine be- deutende Handels- und Fabrikftadt. 2) Orenburg an dem Ural ist ein fester Platz gegen die Kirgisen. Südöstlich von Astrachan wohnen die no- madischen Kirgisen, die sich in drei Horden theilen, von denen die kleine und mittlere unter russischem Schutze steht. d) Kaukas ien. Die Kaukasus-Provinzen liegen zwischen Astrachan, dem kaspischen Meere, Persien (Iran), der asiatischen Türkei (Armenien), dem schwarzen Meere und dem euro- päischen Rußland. Sie haben auf 6000 Q.m. 4 Mill. Einw. und bestehen aus den 7 Landschaften: Kaukasien, Tscherkessien, Grusien (Georgien), Schirwan, Dagestan, Jmiretien und Russisch-Armenien.

13. Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 659

1855 - Mainz : Kunze
657 Russisches Reich. — Jetziger Bestand. berrubel angegeben. Ein solcher Rubel — 1 Thaler 2y4 Groschen. — Die Seemacht bestand noch vor kurzem aus 5 Geschwadern, deren jedes 9 Linien- schiffe, 6 Fregatten und Dampfer nebst kleinern Fahrzeugen enthielt; 3 Ge- schwader auf dem baltischen Meere, 2 auf dem schwarzen. Neuerdings ist sie beträchtlich vermehrt worden. Des Kaisers zweiter Sohn Constantin ist Groß- admiral. — Die Landmacht begreift 727 Bataillone, die der Invaliden na- türlich nicht niitgerechnet; 570 Schwadrone ohne die Armee-Gendarmerie; 200 Batterien ohne die sfestungsgeschütze; 15 Bataillone Sapeurs, und 4 Schwadrone Pioniere zu Pferd. Unter diesen Truppen befindet sich die Garde, 60000 Mann stark. Außerdem hat man irreguläre Schaaren, nämlich Kosacken in 9 Ba- taillonen ;n Fuß, und 133 Pulks zu Pferde nebst 26 Batterien; ferner Basch- kiren , Meschtscheräken, Burjaten und andre Horden *). Der Czar kann im Kriegsfall 280000 bis 300000 Mann ins Ausland senden und diese Zahl jeder- zeit ergänzen- Eingetheilt ist jetzo das Reich in Gouvernements; in Bezug auf Geschichte zieht man die älteren Namen vor, nämlich Großrußland — Kleinrußland — Ostsee-Provinzen — Süd- oder Neurußland — Polnische Provinzen — Kasan mit Permien — Astrachan u. Orenburg — Ciskaukasien. — Unter den Städten sind etwa vier und dreißig, die zwischen 12 u. 20 tausend, neunzehn die zwischen 20 u. 40 tausend Einwohner haben; und fünfzehn mit einer größern Bevölkerung, nämlich: Petersburg, Moskau, Warschau, Odessa, Riga, Kasan, Astrachan, Kiew, Tula, Wilna, Woronesch, Saratow, Kischenew, Sebastopel, Kronstadt. Man vergleiche damit S. 561 die Tabelle über die größten Städte Deutschlands. 1) Groß ruß land im Innern des Reichs und bis zum Eismeere. Der westliche Theil am obern Dnepr hieß Weißrußland, das zum großen Theil Jahrhunderte lang den Polen gehörte. Blos kau, alte Hauptstadt m. 410000 E., worunter 18000 Soldaten und 19000 Adlige nebst großer leibeigener Diener- schaft, liegt 104 M. von Petersburg und 150 M. von Warschau, in sanft- *) Die ehmals unbeschränkte Dienstzeit hat der Kaiser vor einiger Zeit auf 10 Jahre festgesetzt; nach deren Verlauf tritt der Soldat auf 5 Jahre in die Reserve und dann in Kompanien für leichtere Garnisonsdienste oder, wenn er Lust hat, in eine der Militärkolonien, wo er sich ansiedeln kann. Für völlige Invaliden gibt es Jnvalidenhäuser. Den Unteroffizieren steht eine große Zahl Dienerstellen offen, sowohl bei Behörden und öffentlichen Anstalten, als in den kaiserlichen Gärten und Lustschlössern; auch sucht man sie als Hausmeister, Thür- steher, Stallaufseher u. s. w. — Die Löhnung des Soldaten ist gering, für den Gemeinen 10 bis 25 Franken jährlich nebst Verköstigung. — Die Garden sind ausgewählte Leute; in der Linie gibt es aber genug schwächliche und schlechte Subjekte, deren sich die Gemeinden, wie behauptet wird, bei der Rekrutirung geschickt zu entledigen wissen. Ebenso läßt der Staat selber eine Menge Leute, blos zur Strafe, unter die Regimenter stecken, was schwerlich zur Verbannung der Sittenlosigkeit und Rohheit beiträgt. Schacht'» Geographie 6. Au fl. 42

14. Für die mittleren und oberen Klassen - S. 153

1896 - Leipzig : Freytag
Rußland. 153 westlich von Südrußland, bildet Kischinew (kischinef) den Mittelpunkt des Getreidehandels. Zwischen dem asowschen und dem schwarzen Meer erhebt sich die Halb- insel Krim, die an Größe etwa der Provinz Sachsen gleichkommt. Ihre steile Südküste zeichnet sich durch ein besonders mildes Klima ans. In- mitten eines üppigen, ganz südenropäischen Pflanzenwuchses treffen wir darum hier die prächtigen Sommerpaläste der russischen Großfürsten. Die felsigen Steilküsten begünstigten anch die Anlage der starken Seefestnng Sewastopol, welche der russischen Regierung als Hauptstützpunkt für die Machteutfaltuug auf dem fchwarzeu Meere dieut. Am Eingang zum seichten asowschen Meer liegt der Handelshafen Kertsch. Ganz in den Bereich mongolischer Bevölkerung kommen wir in Ost- rnßland, wo einst die Tataren-Khanate Kasan und Astrachan bestaudeu, und wo gegenwärtig noch viele mohammedanische Nomadenstämme leben. Die Hauptstädte der Tatarenreiche waren Kasan und Astrachan, von denen die erste einen wichtigen Verkehrsmittelpuukt an der Wolga bildet, das andere aber im Mündungsdelta dieses Stromes den Handelsverkehr ans dem kafpifchen See beherrscht. An der Wolga blühen außerdem die Städte Samara und Saratow auf, in deren Umgebung viele deutsche Kolonisten wohnen. Von Samara führt eine Eisenbahn östlich bis nach Orenburg am Uralfluß, wo dann der wichtige centralasiatische Karawanen- Handel beginnt. Tabelle. Flächeninhalt Einwohner Hauptstadt qkm auf 1 qkm Einw. in Taus. Kaiserreich Rußland . . . 22500000 122 Mill. 5 . Europäisches Rußland mit 50 Gouvernements . . 5100000 100 ,. 20 St. Petersburg 1000 Großfürstentum Finnland 400000 2'/2 „ 5 Helsingsors 70 Asiatisches Rußland. . . 17000000 19 „ 1 Wichtige Orte Landschaften des europ. Rußland: Einw. in Taus. Großrußland..... Moskau 822, Nischni-Nowgorod 72, Tula 66 Kleinrußland ..... Charkow 194, Kiew 180 Westrußland...... Wilua 110 Ostseeprovinzen..... Riga 180, Reval 52, Dorpat 31 Südrußland mit Bessarabien Odessa 340, Nikolajew 77, Sebastopol 34, Kertsch, Kischiuew 120, Polen ....... Warschau 456 Kasan ....... Kasan 134, Jekateriuburg 37 Astrachan..... Saratow 122, Astrachan 95, Orenburg 56

15. Enthaltend die vierte Stufe: Europa - S. 217

1872 - Glogau : Flemming
— 217 — zusammengehalten werden, der untere Kaftan ist von geblümtem Zitz und hat lange eng anschließende Aermel, der obere ist gewöhnlich von blauem Tuch und hat aufgeschlitzte, am Körper herabhängende Aermel, an den Füßen tragen sie Socken von buntgemischter Wolle mit ledernen Pantoffeln und auf dem Kopfe hohe Pelzmützen. Ihr Kaufhof ist ein zweistöckiges steinernes Gebäude, in dem oberen Stock wohnen die meisten Perser, die sich des Handels wegen in Astrachan aufhalten. Sie handeln mit persischen seidenen Shawls und Tüchern, auch mit indischen Zeugen, persischen trocknen Früchten u. s. w. Im Verhältniß geringer vertreten sind die Hindus. Sie sind ebenfalls lange, hagere Figuren mit braunen Gesichtern, tragen lange weiße Kaftans und weiße Turbans; sie machen theils Handelsgeschäfte, theils leihen sie Geld zu hohen Zinsen und werden dadurch, weil sie ein sehr mäßiges Leben führen, reich. Sie stehen in dem Ruf großer Gutmüthigkeit und Ehrlichkeit. Ihr Kaufhof in der weißen Stadt liegt neben dem persischen und ist nur aus Holz gebaut. Dies sind die hauptsächlichsten der in Astrachan ansäßigen Völkerschaften. Aber es zeigen sich auch Bucharen, Kosaken, Kalmücken, Kirghisen der Steppe, Truchmenen u. s. w. häufig aus den Straßen der Stadt, so daß wir hier zu- gleich alle Religionen vertreten finden. Am volkreichsten ist die Stadt zur Zeit des Fischfangs, der an der Wolga und dem caspischensee viele Tausende von Menschen beschäftigt. Auch der Markt von Orenburg bietet ein ähnliches buntes Völkerbild dar. Auch da sieht man den Kosaken neben dem geschmeidigen, verschmitzten tatarischen Schacherer, den Bucharen mit der gravitätischen Haltung und dem schönen bleichen Gesicht, aber der Trägheit, Feigheit, scheuen Unterwürfigkeit und gewinnsüchtigen Hinterlist in der Seele, neben dem Kirghisen mit den rohen, mongolischen Gesichtszügen unter der hohen spitzen Pelzmütze, den russischen Kleinhändler neben dem deutschen Ansiedler. Die letzteren haben sich seit hundert Jahren von Saratow aus hier niedergelassen, treiben Handel mit allerlei Kleinwaaren, besonders Tabak, den sie selber meist in der Nähe bauen, und stehen sich gut. Orenburg liegt am Ural und bildet durch seine Lage einen Mittelpunkt des Verkehrs zwischen Europa und Mittelasien. Tausende von schwerbeladenen Kameelen aus China und der Bucharei kommen hier jährlich an. Die easpischen Steppen durchziehen Kalmücken, Baschkiren, Kir- ghisen und andere nomadische halbwilde heidnische Völkerstämme Asiens, von mongolischer Race. Wenn ihre Heerden,Pferde,Rinder, Schafe (worunter am geschätztesten die fettschwänzigen Schafe, deren Schwänze öfters auf Roll' wagen gelegt werden müssen) eine Grassläche abgeweidet haben, brechen sie auf und ihre Kibitken ab und ziehen weiter. Da giebt es denn einen großen Lärm. Männer, mit Pfeil und Bogen oder mit Flinte und Lanze bewaffnet, von ihren Hunden begleitet, umreiten die Heerde und halten den Zug in Ord- nung. Gruppen von Männern und Weibern, Knaben und Mädchen ziehen in lautem Jubel daher. Kameele, von Männern am Stricke gezogen, tragen die Alten und die Mütter mit ihren kleinen Kindern, die letzteren gewöhnlich in Körben hängend. Andre Kameele sind mit Kesseln, Nahrungsmitteln, Filzen und dem andern Zubehör ihrer Wirthschast beladen. Diese Nomaden sind flinke Jäger und essen alle Arten von Thieren, Hunde ausgenommen, denn die

16. Die Erde und ihre Bewohner - S. 163

1856 - Wesel : Bagel
163 Alle diese Länder sind in Statthalterschaften eingetheilt und werden von russischen Statthaltern regiert; nur die nach Hoch-Asien hin wohnenden nomadisirenden Völker haben ihre eigenen Oberherren. Kasan und Astrachan gehörten vormals zum mongolischen Reiche, wurden aber schon 1552 von den Russen erobert. Sibirien wurde 1577 von einem Kosakenanführer Jer- mack entdeckt und Theile davon erobert. 1581 bot derselbe diese Eroberungen dem Czaar von Rußland an, und so kam Sibirien nach kurzem Kriege gegen Ende des 16 Jahrhunderts unter die Herrschaft Rußlands. Die Länder am Kaukasus, welche als russische Besitzungen hierher gehören, leben seit Jahren mit Rußland im Kriege, und es fällt den Russen außerordentlich schwer, diese freien Bergvölker zu unterjochen. 1. Die kaukasischen Länder haben einen sehr fruchtbaren Boden, allein Ackerbau wird wenig getrieben. Die Bewohner leben meistens von der Viehzucht; sie sind Muha- medaner und ihres schönen und kräftigen Körperbaues wegen berühmt. Die Circasierinnen werden häufig zu enormen Summen verkauft. Hauptstadt der Provinz Kaukasien ist Stawropol, 7, eine Festung. In Geor- gien ist Tiflis, 30, die Hauptstadt, hat lebhaften Handel. 1829 erwarb Rußland auch Türkisch-Georgien mit der Stadt Achalzik, 14. In Armenien liegt die Stadt Eriwan, 15, und der berühmte Berg Ararat, welcher 16,200 Fuß hoch ist. In Schirwan liegt Baku, 8, im sogenannten Rosenparadies; berühmt durch das ewige Feuer von Baku. Die ganze Gegend ist nämlich überaus reich an Bergöl, welches sogar auf dem Wasser schwimmt. Gräbt man ein Loch in die Erde, so steigt brennbare Luft empor. Bei Baku hat man nun ein größeres Loch gegraben und die Luft ange- zündet, welche immer fort brennt. Die „Feueranbeter" betrachten diesen Ort als heilig und verrichten hier ihre Gebete. Anmerk. Obgleich die kaukasischen Länder nicht zum nördlichen Asien gehören, so haben wir sie hier aufgesührt, «m die russischen Besitzungen «ach einander zu beschreiben. 2. Astrachan hat große unfruchtbare Steppen; den Mangel an Regen ersetzen die Ueberschwemmungen der Wolga einigermaßen. Astrachan, 50, große Handelsstadt mit Fabriken. Saratow, 42, blühender Handel und lebhafte Industrie. Sarepta, eine deutsche, von Herrenhutern angelegte Colonie, mit Fabriken. 3* Kasan, ein sehr fruchtbares Land. Die Hauptstadt Kasan, 65, hat wichtige Fabriken in Leder, Seife und Tuch; lebhaften Handel. In der Nähe wichtige Pulver- fabriken. Im Jahre 1803 wurde zu Kasan eine Universität gegründet. 4. Das Land Orenburg oder Ufa, theils fruchtbar. Die Kirgisen, Kosaken und Baschkiren stehen im russischen Kriegsdienste, treiben aber dabei fleißig Vieh- und Bienenzucht. Sie sind mit Pfeilen und Bogen bewaffnet. Orenburg, 16, Kara- wanenhandel, Verbannungsort. Der Tauschhof, ein merkwürdiges Gebäude mit 492 Gewölben, für die verschiedenen Völker, welche hier Tauschhandel treiben. Ueber 50,000 Schafe mit Fettschwänzen werden jährlich von den Kirgisen hierher gebracht. Ufa, 10, Sitz der obersten muhamedanischen Behörde für Rußland. 5. Die Statthalterschaft Permien ist sehr reich an Mineralien. Katharinen- burg, 15, feste Stadt, Sitz des Bergamts für die Bergwerke im Ural. Werchoturie und Perm, beide mit reichen Gold- und Platinagruben. 6. Sibirien. Der südliche Theil dieses großen Landes ist warm und fruchtbar, es gedeihen sogar Feigen und Trauben; die traurigen Vorstellungen, welche man sich gewöhnlich von diesem Lande macht, paßt also nur auf den nördlichen Theil. In den Eisblvcken des Nordens findet man Elephanten, Nashörner, Palmen und andere tropische 11*

17. Lehrbuch der allgemeinen Geographie - S. 183

1832 - Leipzig : Brockhaus
183 9. Besor. Mündet 31° 25' Nbr. am Südwestende Palästinas, südlich Gaza **). Binnenseen und ihre Flüsse. I. Kaspisches Meer. Zwischen 37° und 47° Nbr., unter 68° L. 160 M. lang, 25 bis 60 breit; 6000 L)M. Keine Ebbe und Fluch; schwach gesalzen; sein Spiegel 300' niedriger als der des schwarzen Meeres 45 46). A. Nordküste. 1. Ural (Jaik). u. Uralgebirge. Mündet 70° L. 230 M. l. Orenburg. L. Nst a- Jlek. 2. Wolga (Rha). U. Wolchonskischer Wald, 50° L. 57° Nbr , mündet unter 46° Nbr. und 65° 40' L. 210 M. 430 M. 30,000 Ihm. — Twer. Jaroslaw. Nizner Nowgo- rod. Saratow. Sarepta. Astrachan, R. Nfl. з. Hka. U. c. 54° L. 52° Nbr. südlich Orek. 190 M. lang. Kaluga. Riasan. Niznei Nowgorod. L. Zufl. a. Moskwa. Moskau. L. Nfl. и. Kama. U. in W. von Perm, c. 58° Nbr. 71° L. 215 M. lang. Mündet südlich Kasan. —- Perm. B. Westküste. 3. Kuma. U. Kaukasus. Mündet c. 44^° Nbr. — Giorgiewsk. 4. Terek. U. nahe dem Elbrus und den Quellen des Kuban. — Mosdock. Kislar. 45) Zwischen dem Besör und Shat el Arab sind die Flüsse Afrikas in ihrer Folge einzuschalten. 46) Nach dem höchst sorgfältigen Nivellement der Herren v. Engelhardt und Parrot. §. 149. Binnenseen und ibr« Flüsse.

18. Lehrbuch der Erdkunde - S. 272

1910 - Trier : Lintz
272 Die große Landscholle Osteuropas. große Rolle. Außer Forstwirtschaft sind Rindviehzucht, Roggen- und Flachsbau die wichtigsten Erwerbsquellen. Wo^abecken. ^as mittlere Wolgabecken läßt sich dem benachbarten Schwarzerdegebiete angliedern, wenigstens aber die westliche Wolgaseite, die denselben Anbau von Weizen, Tabak, Zucker- rüben, Hanf u. s. w. auf sehr fruchtbarem Boden hat. Die weiten Niederungen, die sich an das östliche, das sog. Wiesenufer der Wolga anschließen, sind von starken Rindviehherden belebt. Die Wälder werden, je weiter nach S, desto seltener. Wolgabecken ^em untern Wolgabecken nimmt nach S hin der Anbau wegen der heißen Sommerdürre und der scharfen Winterkälte, stellenweise auch wegen des salzhaltigen Bodens, stetig ab, und in demselben Maße kommt die Viehzucht mehr zur Allein- herrschaft. Nomadisierende Völker, wie die Kirgisen und Kalmüken, durchziehen mit ihren Viehherden die Wolgasteppe. Fischfang. gjne große Wichtigkeit hat an der untern Wolga und im Kaspischen Meere der Fischfang erlangt. Hauptgegenstand des Fadges ist der Stör, der den teuren Kaviar liefert. Dschiffahrts^ls Wegen ihres Wasserreichtums, ihrer Tiefe und bedeutenden straße. Länge ist die Wolga für die Schiffahrt sehr geeignet. Dies gilt auch von ihren Nebenflüssen Kama und Oka. Da die Wolga ferner durch Kanalbauten leicht mit dem Stromnetz der Newá, sowie der nördlichen Dwina verbunden werden konnte, bildet sie eine wichtige Schiffahrtsstraße für den Durchgangsverkehr von S nach N und von 0 nach W. Etwa 30000 Schiffe, worunter über 1200 Dampfer, bewegen sich auf dem Riesenstrome, städte. r>ie bedeutendsten Städte, die die Verkehrs vorteile der Industrie-und . . . ' T - Handel. Wolga ausnutzen, sind Nischni-Nowgorod (= Nieder-Neustadt, 100000 E.), Kasan (= Kessel, Vertiefung, 130000 E.), Samara (100000 E.), Sarátow (ßarätoff, 140000 E.) und Astrachan 120000 E.). Die meisten von ihnen besitzen eine lebhafte Industrie; vor allem sind sie aber Handelsstädte. Besonders Nischni-Nowgorod, wo während des Sommers eine große Messe abgehalten wird, Kasan und Astrachan haben für den Handel eine bevorzugte Lage. (Weise die Gunst der Lage nach!) 7. Die Südrussische Steppe, a) Das Landschaftsbild. Nach S senkt sich die Mittelrussische Höhenplatte zu den fast ganz flachen Gestaden des Schwarzen Meeres. Das weite Gebiet ist jedoch nicht überall völlig eben, sondern stark wellig. Die Wellenlinien gehen von dem höhern Bergufer der nach S fließenden Ströme aus und verflachen sich nach W. Die Farbe des Lößes, der in bedeutender Mächtigkeit das Land bedeckt, geht nach S und W aus der schwärzlichen allmählich in eine kastanienbraune und schließlich in die gelbbraune Naturfarbe über, weil sein Humusgehalt geringer wird. § 1^4. Oberflächen- bau. Löß.

19. Asia - S. 8

1786 - Leipzig : Weidmann und Reich
ß Asiatisches Rußland. lichen Vollkommenheit. Kasan, Astrachan, Oren- bürg haben mehr fremde Pflanzer, sind dem Ver- kehr mit Europa näher unterworfen, und genießen zum Theil auch eines glücklichem Klimats, als daß ihre Bewohner nicht einen großen Fortgang auf dem Wege der Kultur gemacht haben sollten. Die neuern georgischen und persischen Erwerbungen, nebst Kamtschatka stehen dafür noch ganz auf den niedrigsten Stufen des bürgerlichen Seyns, und noch werden vielleicht Jahrhunderte vergehen, ehe sich ihre verwilderten Einwohner höher empor gear- beitet haben, ehe das Land besser bebauet und die ganze Lebensart menschlicher worden ist. Wo deut- sche und sonst Kolonisten ansänig sind, oder in den großen Städten, Kasan, Orenburg, Astrachan, Karharinenburg, Tobolök u. s. w. werden Hand- werke, Manufakturen und Handel regelmäßig be- trieben, so wie die häusliche Lebensart sich den eu- ropaischen Sitten nähert; wo aber die Landeseinge- bornen noch uflvermischt leben, da sorgt jeder, so gut er kann für seine Bedürfnisse, und, wenn man die meisten Tatarn, nebst den Kalmycken ausnimmt, so sind die Menschen oftbeynahe durch nichts mehr, als ihre äußere Gestalt von bcn Thieren des Feldes verschieden. An Geistesaufklarung ist zur Zeit nock- wenig oder gar nicht zu denken. Der thierische Mensch spielt hier die Hauptrolle, und bey der Sel- tenheit und Kostbarkeit der Bücher, bey den wenigen und oft hundert und mehr Meilen von einander le- bet,den Gelehrten, ist es auch nicht zu verwundern, daß Unwissenheit, Aberglauben und Sinnlichkeit überall die Oberhand haben. Das ächte Christenthum hat auch noch wenig Fortgang genommen, und überhaupt tragen die Religionöfysteme dieser Völker die größten Kennzeichen der tiefsten Unwissenheit an sich. Die heidnischen zeigen kaum noch einige Spu- ren

20. Neue Bilder-Geographie für die Jugend - S. 457

1819 - Nürnberg : Campe
457 Asiatisches Rußland. werden durch diese Bergwerke beschäftiget. Auch an Wachs und Honig ist Ueberfiuß. Die Bienen schwärmen wild. Mancher Baschkir hat in den Wäldern 200 Stöcke, und viele Bauern um ihre Höfe her 25 bis 5o Stöcke. Die großen Waldungen werden auf mancherlei Art benutzt. Man zimmert aus dem besonders guten Bauholze tüchtige Barken. An vielen Orten sind Talgschmclzereien und Lichterziehe- reien angelegt; auch beschäftiget der Ueberfluß an Thierhäu- ten sehr viele Gerbereien. Im uralischen Gebirge hausen Baschkiren, Tschuwaschen, Tschermissen, Wotja- ken, Permäken, Wogulen, Kosacken. — Die vor- nehmsten Städte sind: Orenburg, am Flusse Ural, eine Hauptniederlage für asiatische und russische Handelswaart.11. Jährlich kommen da eine Menge Karawanen an, zum Theil mit 50 und 100 Kameelen, vornemlich aus der Bucharei. Die Kirgisen aber bringen Pferde und Rindshäute, geschlachtete Lämmer, Fell- waaren und dergleichen. Orenburg ist auch einer der vor- nehmsten russischen Verbannungsorte, und öfters halten sich gegen 1000 dieser Unglücklichen hier auf. Uralsk, am Ural, die Hauptstadt der uralischen Ko- sacken. Katharinenburg, nordöstlich von Orenburg, eine re- gelmäßig gebaute und feste Stadt, der Hauptort des ganzen uralischen Bergwesens mit einer Vergwerksschule und vielen andern Anstalten, aber nur 5000 Einwohnern. Jrbitzk, nordöstlich von Katharinenburg mit einer be- rühmten stark besuchten Messe. 2. Die westuralischen Lander. Die westuralischen Länder bestehen aus den ehemaligen tartarischen Reichen Astrachan und Kasan.