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1. Landeskunde der preußischen Rheinprovinz - S. 68

1911 - Breslau : Hirt
Oi 00 Die Gußstahlfabrik in Essen ist das älteste und noch heute bedeutendste der unter der Firma Fried. Krupp A.-G. vereinigten Werke, die umfassen: die Gußstahlfabrik Essen mit den zugehörigen Schießplätzen in Meppen, Tangerhütte und Essen, drei Kohlenbergwerke, zahlreiche Erz-, Ton- und Kalkgruben sowie die drei Hüttenwerke in Mühlhofen, Engers und Sayn, ferner das Hütten-, Stahl- und Walzwerk Friedrich-Alfred-Hütte bei Rheinhausen, das Kruppsche Stahlwerk Annen in Westfalen, das Grusonwerk in Magdeburg-Buckau und die Germaniawerft in Kiel. Im Jahre 1811 als kleines Stahlwerk mit wenigen Arbeiten von Friedrich Krupp gegründet, hat sich die Firma Krupp unter seinem Sohn und seinem Enkel, Alfred Krupp und Friedrich Alfred Krupp, zu ihrer heutigen Weltstellung entwickelt. 1910 wurden in sämtlichen Werken rund 69 00v Personen beschäftigt, davon in Essen fast 38 000. Die hauptsächlichsten Erzeugnisse sind: g) Kriegsmaterial: Geschütze aller Kaliber für Schiffs-, Küsten-, Festungs-, Belagerungs-, Feld- und Gebirgsartillerie mit vollständiger Ausrüstung, Munition aller Art, Gewehrläufe sowie Panzer für alle ge- schützten Teile der Kriegsschiffe, für Festungs- und Küstenwerke. Im ganzen sind bis 1907 hergestellt worden über 49 000 Geschütze, b) Erzeugnisse für Verkehrs- und andere gewerbliche Zwecke: Eisenbahnmaterial, insbesondere Schienen und Räder jeder Art? Schiffsbaumaterial, besonders Wellen, Schiffsschrauben und Steven, Ruder und Ruderrahmen usw.; Maschinenteile jeder Art für den Maschinenbau, Stahl- und Eisenbleche, Walzen, Werkzeugstahl, Spezialstahl für den Kraftwagenbau, Hartstahl für Steinbrecher, Bagger und ähnliches, Stahlknüppel in Sonderqualitäten und anderes. Der geschäftlichen Größe und Bedeutung der Firma Krupp entsprechen auch ihre musterhaften und umfangreichen Wohlfahrtseinrichtungen, die außer zahlreichen Arbeiter-Kolonien (in Essen etwa 6100 Wohnungen), Konsum- Anstalten und sanitären Einrichtungen aller Art eine ausgedehnte Fürsorge für Unterricht, Fortbildung und Erholung der Werksangehörigen sowie deren Ver- sorgung in Krankheitsfällen und im Alter umfassen. Im Jahre 1908 wurden für die Gußstahlfabrik nebst Kolonien 162/3 Mill. Kubikmeter Wasser, 18 Mill. Kubik- meter Leuchtgas verbraucht; die Elektrizitätswerke leisteten 25'/2 Mill. Kilowattstunden. 31. Gesamtansicht der Kruppschen Gußstahlfabrik in Essen-Ruhr.

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1. Die Rheinprovinz - S. 98

1909 - Berlin [u.a.] : Spemann
— 98 - künftigen Bestimmung entsprechend geformt. Eisenbahnschienen, Wagen- achsen, Radreifen, eiserne Träger, Schiffspanzer, Kanonen, Dampfkessel und allerlei Maschin enteile entstehen, die einen weit höheren Wert als das dem Hochofen entflossene Roheisen darstellen. So schafft die Eisenindustrie Werte, vermehrt des Landes und des Volkes Güter und giebt Tausenden von Arbeitern und Werkführern lohnenden Verdienst. Neue Fabriken entstehen, und neue Schareu vou Arbeitern finden in ihnen Beschäftigung. So bevölkerte sich das Land, so wuchsen die Städte. Hauptsitze der Großeisenindustrie sind heute die Städte Essen, wo die große Kruppsche Fabrik entstand, Oder- hausen (42 000 Entw.), Ruhrort und Meiderich (40000 Eimv.), wo die Anlagen der Gewerkschaft Deutscher Kaiser, des .Phönix und die R heinischen Stah lw er £ e erwuchsen, ferner Mülheim a. d. Ruhr und Duisburg. Düsseldorf reiht sich ihnen an. Ferner sind Sitze der Kleineisenindustrie von alters her die Städte Solingen und Remscheid. Krupp, der Kanonenkönig. Die Fabriken Krupps, des Kanonenkönigs, sind aus kleinen Anfängen hervorgewachsen. Der erste Gründer des Werkes war Friedrich Krupp, der Großvater des jetzigen Besitzers. Er errichtete .1810 in Essen eine kleine Gußstahlfabrik, die aber lange Zeit ganz unbedeutend blieb. Erst der Sohn des Gründers, Alfred Krupp, brachte sie iu die Höhe. Er begründete ihren Weltruf ^besonders 1)urch seine Gußstahlkauouen. Staunend stand man vor dem 50000 kg schweren Riesengeschütz, das er 1867 auf der Pariser Weltausstellung zur Schau gestellt hatte. Eiu ähnliches Aufsehen erregte 1880 auf der Düsseldorfer Gewerbeausstellung ein anderes Riesengeschütz, das sogar ein Gewicht von 72000 kg hatte. Die nachfolgenden Ausstellungen, besonders die Ehrkagoer Weltausstellung vom Jahre 1893 und die letzte Weltausstellung in Paris vom Jahre 1900 brachten der Fabrik, die außer Kanonen auch fast alle andern Erzeugnisse der Großeisen- industrie zu liefern vermag, neue Triumphe. Wohl die meisten Staaten auf Erden haben ihre Armeen mit Kruppschen Kanonen ausgerüstet. Mit ihren etwa 27 000 Arbeitern, die in den verschiedenen Fabrik- anlagen und mit den weitern 13000 Arbeitern, die iu den Kruppschen Bergwerken, Eisenhütten u. s. w. thätig sind, bildet die Kruppsche Fabrik eins der größten, wenn nicht das größte Fabrikunternehmen der Welt. Auch in andern Städten Deutschlands hat Krupp Fabriken angelegt oder erworben, und in Kiel ist die angekaufte Schiffswerft Germania in großartiger Erweiterung begriffen. Bei Meppen in der Provinz Hannover besitzt Krupp einen großen Schießplatz, auf dem die weittragenden Geschütze eingeschossen werden, während für die Geschütze, die keine so weite Flugbahn haben, ein in der Nähe gelegener Schießplatz zur Verfügung steht. Bis Ende 1899 hatte Krupp 38500 Kanonen abgeliefert. Die Hauptfabrik .zu Essen bildet gleichsam eine Stadt für sich, in der durch Bau von Wohnungen und durch die Einrichtung von

2. Schleswig-holsteinischer Kinderfreund - S. 166

1901 - Neuwied [u.a.] : Heuser
166 Iii. Gemeinschaft?- und Berufsleben Krupp manchen Abend mit sorgenvollem Herzen zur Ruhe gegangen und hat, statt zu schlafen, darüber nachgedacht, was aus seiner Frau und seinen drei Knaben, von denen Alfred der älteste war, werden sollte, wenn er von ihnen ginge. Und Alfred mußte frühzeitig lernen, daß von ihm als dem ältesten Sohne viel verlangt würde. Sein Vater starb, als er vierzehn Jahre alt war, und von dem Tage an ward er die Stütze seiner Mutter und seiner Brüder. Da gab es für ihn kein Spiel mehr; er mußte in dem räucherigen Eisenwerke von früh bis spät arbeiten, und seine Hände waren bald so voller Schwielen, als wenn er jahrelang am Eisenhammer gestanden hätte. Er arbeitete von früh bis spät in seiner kleinen Fabrik, verfertigte Schrauben und Handwerkszeuge, Knöpfe und Walzen und grübelte bei der Arbeit, ob er nicht die Mischung des Gußstahles finden könnte. 4. Fünfundzwanzig Jahre hatte er im Vereine mit seiner Mutter und einem Bruder die Fabrik fortgeführt; da übernahm er sie allein und versuchte immer wieder, ob ihm nicht allmählich das Geheimnis des Gußstahles offenbar werden möchte. Alfred Krupp hat wohl keinem Menschen erzählt, wie oft er vergebliche Versuche angestellt hat, bis er eines Tages ein Stück Gußstahl, das 43 Centner wog, auf die Ausstellung nach London schicken konnte. Das war im Jahre 1851; und er war beinahe vierzig Jahre alt geworden, ehe seine Arbeit mit Erfolg gekrönt wurde. Vom Kräutlein Geduld muß er also ein gutes Teil besessen haben, mehr als die meisten Menschen, die nach einigen mißglückten Versuchen die Flinte sofort ins Korn werfen und sich einbilden, zur Unzufriedenheit mit Gott und der Welt berechtigt zu sein, weil es nicht nach ihrem Kopfe geht. 5. Dem großen Stahlblocke hatte er eine gezogene sechspfündige Kanone beigesellt; und als die Engländer diese beiden Dinge erblickten, machten sie große Augen. Die Engländer bilden sich bekanntlich auf ihre Eisen- und Stahlfabriken viel ein, und manche Deutsche sind noch heutzutage so thöricht, englische Stahlfedern und Messer für besser zu halten als deutsches Erzeugnis, obgleich hier in Deutschland ebenso gute Waren verfertigt werden wie in Eng- land. Jedenfalls war Krupp den Engländern in der Herstellung des Gußstahles ganz bedeutend voraus; und eine gezogene Kanone aus Gußstahl hatten sie auch noch nicht gesehen. Da mußten sie ihm wohl oder übel den ersten Preis in ihrer Ausstellung geben; und alle Leute, die mit Eisenhütten und Stahl- sachen zu thun hatten, und die von Krupp aus Essen zum ersten Male hörten, merkten sich den Namen und bestellten allerhand Sachen bei ihm, die sie selbst nicht herstellen konnten. Und von dem Jahre an stieg Alfred Krupps Ruf und Reichtum schnell und ohne Aufhören. Aus der Fabrik, die Friedrich Krupp im Jahre 1816 mit zwei Arbeitern gegründet hatte, wurde ein Werk, das 16 000 Arbeiter beschäftigt. Um die Kruppschen Werke bei Essen liegt eine Stadt von über 60000 Einwohnern. Hier wohnen die Beamten und

3. Handels- und Verkehrsgeographie - S. 14

1918 - Leipzig : List & von Bressensdorf
14 Das Kruppsche Gußstahlwerk in Essen ist die größte Fabrikanlage der Welt. Gc- gründet 1811 durch Friedrich Krupp, jetzt Aktiengesellschaft. Hauptfabrikate: Gußstahlkanonen, Panzergeschosse, Panzerplatten, Schienen, Radreifen, Achsen, Eisenbleche usw. Außer den Essener Fabriken gehören der Firma Krupp: 4 Kohlenzechen bei Essen und Bochum, Eisenerzgruben in Deutschland und Spanien (bei Bilbao), mehrere Hochofenanlagen bei Neuwied und Enger, das Stahlwerk Annen, das Grufonwerk in Magdeburg-Buckau, 2 Schießplätze bei Meppen und bei Tangerhütte, die Germaniawerft in Kiel. Die Kruppschen Werke beschäftigten im letzten Betriebsjahre 74250 Personen, unter Ein- rechnnng sämtlicher Familienangehöriger ergibt sich eine Kopfzahl von 380000! In der sozialen Arbeiterfürsorge ist Krupp stets vorbildlich gelvesen. Sk. 6. Rh.einiscli.es Scliieferjsebirge b) Das Gebiet der Wupper mit bedeutender Textil- und Metallwaren- Industrie. Elberfeld, „das deutsche Manchester", liefert vor allem Baumwoll-, Woll- und Halbseidenwaren; Barmen, die Schwesterstadt Elberfelds, ist Hauptort für Besatzartikel, Möbelbezugsstoffe u. dergl. Solingen ist die erste Stadt Deutsch- lcmds für Schneidewaren aller Art (Messer, Gabeln, Scheren, Waffen), Rem- scheid für Sägen, Feilen und Schlittschuhe, Velbert für Schlösser. c) An dieser industriellen Entwicklung haben die großen Rheinstädte An- teil genommen. Köln und die benachbarten Rheinstädte Deutz und Mülheim: Stahlwerke, Maschinen- bau, Herstellung von Glas- und Gummiwaren, Kakao- und Schokoladenfabrikation (Stollwerk), Kölnisches Wasser.

4. Teil 4 - S. 17

1912 - Hannover : Norddt. Verl.-Anst. Goedel
— 17 — und an der Stelle, wo die beiden Enden des Eisens oder Stahls zusammen- geschweißt wurden, entstanden sehr leicht Brüche. Nach langem Mühen und vielen versuchen gelang es Krupp endlich im Jahre 1852 Nadreifen aus einem ungeschweißten Stück herzustellen. Die Nadreifen waren natürlich bedeutend sicherer und dauerhafter als die geschweißten, und die Erfindung fand besonders in England außerordentlichen Knklang. Das Patent auf die Herstellung der Nadreifen verkaufte Krupp dort so glänzend, daß er daran denken konnte, seine Fabrik abermals zu vergrößern und nun auch einen eigenen Hausstand zu gründen. Nm 3. Kugust 1850 war seine Mutter gestorben, die ihn bis zum letzten Nugenblick mit Nat und Tat unterstützt hatte. Km 19. Mai 1852 heiratete Krupp die Tochter des Zteuerrats Eichhoff zu Köln. Km 17. Februar 1854 wurde ihm sein einziger Sohn Friedrich Klsred, der spätere Lhef der Firma, geboren. Vis zum Jahre 1860 stieg die Zahl der Krbeiter auf 2000. Bis dahin dauerte aber auch der Kampf, den Klfred Krupp mit seinem Gußstahl gegen das Vorurteil der Krtilleriefachmänner zu führen hatte. Im Inlande und im Kuslande hatte man seine Gußstahlgeschütze probiert und hatte sie für sehr gut befunden,' aber niemand von den Krtilleristen wagte es, eine durchgreifende Deform einzuführen und an Stelle der Bronzegeschütze die Kruppschen Gußstahlrohre zu verwenden. Der spätere Kaiser Wilhelm I. hat außer seinen vielen anderen Verdiensten auch das, Krupp gewisser- maßen ,,entdeckt" zu haben. Schon in den fünfziger Jahren machte er ihm in seiner Fabrik einen Besuch und sah hier mit dem ihm eigentümlichen Scharfblick, daß Krupp ein Mann sei, der jede Förderung verdiene, da er berufen schien, der preußischen Industrie außerordentlichen Nutzen zu bringen. Kuf ein Machtwort des in Stellvertretung des erkrankten Bruders zum Prinzregenten ernannten Prinzen Wilhelm von Preußen wurden auch endlich im Jahre 1859 dreihundert Gußstahlgeschütze bei Krupp von der preußischen Heeresverwaltung bestellt. Krupp ahnte nicht, wie viele Sorgen, Kummer und Kränkungen ihm diese Bestellung noch bringen sollte, die er damals als einen außerordentlichen Erfolg betrachtete. Im Jahre 1861 wiederholte König Wilhelm von Preußen den Besuch in der Fabrik Krupps, hier wurde ihm auch der neu errichtete Diesen- dampfhammer „Fritz" vorgeführt, dessen Erbauung Krupps Namen wieder in den Mund aller Fachleute gebracht hatte. Cs galt in der technischen Welt für ganz und gar unmöglich, einen Dampfhammer zu bauen, der ein Fallgewicht von 1000 Zentnern Schwere hatte, und doch brauchte Krupp einen derartigen Hammer, um die immer größer werdenden Gußstahlblöcke, die er herstellte, durchzuschmieden. Der König war so entzückt über die Entwicklung der Fabrik und über die Tätigkeit Krupps, daß er ihn zum Geheimen Kommerzienrat ernannte. Im Jahre 1862 feierte auf der Weltausstellung in London Krupp abermals einen glänzenden Triumph. Er stellte einen Gußstahlblock von 40000 Pfund aus. Seine Lisenbahnachsen, die harten polierten Walzen, die Schraubenwellen für Dampfschiffe, die Kanonen, die er darboth Kippenberg. 6 4. [©.] 9

5. Heimatkunde für die Provinz Rheinland - S. 79

1914 - Frankfurt am Main : Diesterweg
Xv. Das Ruhrgebiet. 79 50 Lokomotiven setzen 2400 Eisenbahnwagen in Bewegung, der tägliche ver- brauch an Steinkohlen beläuft sich auf nahezu 1000 Wagenladungen. Außer den Essener Betrieben besitzt Krupp noch Fabriken und Gruben in anderen Gegenden. Die Schiffswerft Germania in Kiel nennt er sein eigen, ebenso die Reederei in Rotterdam. Lei Tangermünde in der Provinz Sachsen und bei Meppen in Hannooer hat Krupp große Schießplätze angelegt, wo seine weltberühmten Geschütze eingeschossen werden. Mit Kruppschen Gußstahl- kanonen haben fast alle Staaten der Erde ihre Armeen ausgerüstet/ neuer- dings haben sie unten auf dem Balkan gedonnert und dort ihre verheerende Macht gezeigt. Weltberühmt, wie die Kanonen, sind auch die dazu gehörenden, Kbb. 41. Die Kruppsche Gußstahlfabrik im Jahre 1835. (Nach der Festschrift der Firma 1912.) gleichfalls von Krupp angefertigten Panzergranaten, die eine furchtbare Durch- schlagskraft haben. Als Schutzmittel gegen diese verderbenbringenden Geschosse fertigt das Kruppsche Werk stählerne Panzerplatten an. Nicht allein dem blutigen Kriegshandwerk schafft Krupp das notwendige Material, in weit reicherem Maße versieht er die Welt mit Erzeugnissen für die Werke des Friedens: Eisenbahnschienen, Räder, Achsen, Anker, Schiffswellen, Brücken, Maschinen- teile usw. „Oer Zweck der Arbeit soll das Gemeinwohl sein, dann bringt Arbeit Segen, dann ist Arbeit Gebet." Dieser Gedanke leitete Krupp, den väterlichen Freund seiner Arbeiter, bei den vielbewunderten, wahrhaft musterhaften Einrichtungen, die er zum Wohle seiner Beamten und Arbeiter traf. Um den fleißigen Arbeitern nach ihrem mühevollen Tagewerk ein trautes heim zu schaffen, wurden freund- liche Arbeiterwohnungen erbaut, deren Zahl sich jetzt auf etwa 6000 beläuft.

6. Lesebuch für gewerbliche Unterrichtsanstalten - S. 14

1905 - Wittenberg : Herrosé
14 Eisen mußte den Sieg erringen; Goldwert mußte es erlangen, wenn es neben größter Härte Schmelzbarkeit besaß. Sein Gußstahl sollte die Anerkennung der Welt erringen, das Höchste und Größte leisten. Selbst die Engländer wollte er schlagen. Der Zug ins Große und Außerordentliche trat fortan bei Krupp hervor. Die Weltausstellung in London im Sommer 1851 beschickte er nicht nur mit seinen ge- wöhnlichen Fabrikaten, sondern auch mit einem ungeheuren Guß- stahlblock von 45 Zentnern Gewicht und mit einer Sechs- pfünder-Mantelkanone aus Guß stahl. Hiermit erregte Krupp großes Aufsehen und bekam den ersten Siegespreis. In der Welt der Eisenindustrie stand sein Name glänzend da, und der Ruf seiner Fabrik verbreitete sich rasch im In- und im Auslande. Gewaltige Aufträge an Eisenbahnmaterial, Achsen, Schienen, Federn usw. er- forderten die Vergrößerung der Werke. Krupp erfand in dieser Zeit die Gußstahl-Bandage, d. h. die Herstellung des Neifenbeschlags der Eisenbahnwagenräder ohne Schweißnaht durch Kreisrundung aus einer geschlitzten Gußstahlplatte. Zahlreiche Unglücksfälle, verursacht durch das Zerspringen der Räder, waren damit vermieden. Auf die Erfindung war er beim Durchbohren einer Bleiplatte gekommen. Er hatte das Bohrloch so lange erweitert, bis es nur von einem Ringe umgeben war. Diese Erfindung war ein großer Erfolg, und das Geld strömte jetzt nach Essen zu Krupp, so daß ihm ein über- reicher Gewinn zufiel. Trotzdem drang sein Arbeitsgenie unaufhalt- sam vorwärts. Er suchte die Kanonenfabrikation zu verbessern. Aus seinem Gußstahl ließ er Kanonen gießen. Aber wie immer, so wollte man anfangs von den neuen Kanonen nichts wissen. Sie wurden zwar probiert, aber nirgends eingeführt. Rach und nach jedoch lenkten die Kruppschen Kanonen die Aufmerksamkeit hochgestellter Personen auf sich, und man hielt es nicht mehr für unmöglich, Ka- nonen aus Bronze durch solche aus Gußstahl zu ersetzen. Der Khedive von Ägypten bezog die ersten Kanonen von Krupp, vierzehn Stück gegen Barzahlung. Der Bey von Tunis folgte mit einem Aufträge, und im Jahre 1859 erfolgte auch die Bestellung von 225 Rohren seitens Preußens; dreihundert Geschütze verlangte Braunschweig. Die Anlagen erweiterten sich demzufolge immer mehr, und über tausend Arbeiter wurden beschäftigt. Ein Dampfhammer von 30000 kg- Gewicht und 3^ m Fallhöhe wurde gebaut. Auf der Weltausstellung in London, 1862, zeigte Krupp die ersten großen Hinterlader. Un- erreicht waren ihre Leistungen im Kriege gegen Dänemark. In den sechziger Jahren nahm die Fabrik eine ungeheure Ent- wicklung, so daß die Arbeiterzahl auf achttausend stieg. Schreiber, Buchhalter, Ingenieure, Chemiker, Offiziere außer Dienst und höhere Verwaltungsbeamte fanden Anstellung. An die Spitze der einzelnen Zweige wurden vertrauenswürdige Männer gestellt. Um möglichst unabhängig zu sein und alle Bedingungen des Bestehens und der Fortentwicklung in sich selbst zu haben, wurden große Hüttenwerke erworben. Die Rohstoffvorräte an Erz wurden in eigenen Hochöfen ausgeschmolzen, während benachbarte eigene Zechen den Kohlenbedars

7. Die deutschen Landschaften - S. 215

1896 - Trier : Lintz
Das rhein. Schiefergebirge und die niederrhein. Tiefebene. 215 nete Eisenerze. Das Grosseisengewerbe hat seinen Haupt sitz im Dortmund (89 663 E.), wo sich das grosse Eisenwerk „Dort- munder Union" befindet, in Bochum (47 706 E.), wo der „Bochumer Gussstahl" tausende Arbeiter in seinen ausge- dehnten Fabrikanlagen beschäftigt, in Esse n (78 706 E.), das in der Krupp'sehen Gussstahlfabrik die grösste Fabrikanlage der Welt besitzt, in Ruhrort (11 099 E.), wo das grosse Eisen- werk „Phönix" in Betrieb ist, sowie in den Städten Duisburg (59 285 E.), Mülheim a. d. Ruhr (27 903 E.), Oberhaus en (25 249 E.), Gelsenkirchen (28 057 E.), Witten (26 310 E.), Hagen (35428 E.), Hörde (16 346 E.) und Hamm (a. d. Lippe mit 24 969 E.). Die giossartigen Krupp'sehen Fabrikanlagen sind ans kleinen Anfängen hervorgegangen. Der Grossvater des jetzigen Besitzers, Friedrich Krupp, gründete im Jahre 1810 in Essen eine kleine Gussstahlfa h rik. Aber sein Unternehmen hatte nur geringen Erfolg. Erst sein Sohn, Alfred Krupp, brachte dasselbe durch Fleiss und Ausdauer auf die Höhe. Besonders begründeten die zuerst von ihm verfertigten und in späterer Zeit immer mehr vervollkommneten Gussstahlkanonen den Weltruf seines Namens. Den ersten Erfolg erzielte Krupp im Jahre 1851 auf der Weltausstellung in London, wo er den grössten Tiegelgussblock und eine Sechspfünder-Gussstahl- kanone ausstellte. Auf der Pariser Aussstellung im Jahre 1867 erregte sein 50 000 kg schweres Biesengeschütz gewaltiges Aufsehen Aber weit übertroffen wurde dieses durch eine 72 000 kg schwere Kanone, die er 1880 auf der G e w e r b e - A uss t e 11 un g in Düsseldorf ausstellte, und die höchsten Triumpf'e feierte die auf den jetzigen Besitzer Friedrich Alfred Krupp übergegangene Kanonenwerkstätte auf der jüngsten Weltausstellung 1893 in Chi kago mit dem dort ausgestellten Biesengeschütze. Mehr als 30 Staaten sind heute mit Krupp'schen Geschützen ausgerüstet. Die Gussstahlfabrik von Krupp hat eine grössere Ausdehnung als manche mittelgrosse Stadt. Eine Chaussee durchschneidet die Fabrikanlagen von Westen nach Osten. In der südlichen Hälfte befinden sich das grosse Dampf- kesselhaus, die Fabrikgasanstalt, der Wasserturm u. s. w. Auf der andern Seite der Chaussee liegen die Kanonenwerkstätten, ferner der mächtige Schmelz bau und viele andere Fabrikgebäude. Hier verrichten die gewaltigen B i es en h ä m m er, die das Schmieden der grossen Gussstahl- blöcke ausführen, ihre laute Arbeit, von der die Erde erschüttert wird und die benachbarten Gebäude erzittern. Die vollkommensten neuern Maschineneinrich- tungen sind in den Dienst der menschlichen Arbeit gestellt, die ohne die Hilfe der Naturkräfte nicht im stände sein würde, aus den rohen Stoffen der Natur die grossen Werke zu schaffen, die wir hier voll Staunen bewundern müssen. Ueber 12 000 Arbeiter sind auf der Gussstahlfabrik beschäftigt, über 8000 noch ausserdem in den Bergwerken und auf den Eisenhütten, die Krupp in verschiedenen Gegenden besitzt. Für die Wohlfahrt der Arbeiter und Beamten ist durch den Bau von Wohnungen, durch die Einrich- tung von Konsum an stalten und Speisesälen, von Krankenhäusern, von Kranken- und Pensionskassen aufs beste gesorgt worden. Die A r b e i te r st a d t im .Westend" der Fabrik ist mit allen städtischen Ein- richtungen versehen. Sie wird von breiten Strassen, die mit Baumreihen be- pflanzt sind, durchschnitten und hat Marktplätze, Schulgebäude, Wasser- und Gasleitung. Alle diese Einrichtungen bekunden, wie sehr dem Besitzer dieser grössten Fabrik der Welt die Sorge für das Wohl seiner Arbeiter am Herzen liegt. In den früher genannten Orten hat vornehmlich das Gross- eisengewerbe, das sich mit der Verfertigung von Eis enbah n- schienen, Dampfkesseln, Vv agen aclis en, Radreifen,

8. Teil 1 - S. 206

1899 - Essen : Bädeker
206 erregte er grosses Aufsehen, also auf dem Gebiete, aut dem er das Höchste erringen sollte. Krupp bekam den ersten Preis. In der Welt der Eisenindustrie stand sein Karne glänzend da, und der Ruf seiner Fabrik verbreitete sich im Auslande. Gewaltige Aufträge an Eisenbahnmaterial, Achsen, Schienen, Federn u. s. w. erforderten Ver- größerung der Werke. Krupp erfand in dieser Zeit die Gufsstahl- Bandage, d. h. die Herstellung des Reifenbeschlags der Eisenbahnwagen- räder ohne Schweifsnaht durch Kreisrundung aus einer geschlitzten Gussstahlplatte. Zahlreiche Unglücksfälle, verursacht durch das Zerspringen der Räder, waren damit vermieden. Auf die Erfindung brachte ihn das Durchbohren einer Bleiplatte und das allmähliche Erweitern des Bohr- loches, bis es nur von einem Ringe umgeben war. So versuchte er stets das Grosse erst im kleinen und führte es mit starker Willenskraft zur Vollkommenheit, so dass sein Wille auch stets zur That wurde. Die genannte Erfindung war ein grosser Erfolg, der viel einbrachte, und das Geld strömte jetzt nach Essen zu Krupp, so dass ihm ein überreicher Gewinn zufiel. Trotzdem war Alfred Krupps rastlos strebender und ehrgeiziger Natur das Ausruhen zuwider. Sein Arbeitsgenie drang unaufhaltsam vorwärts; aber die Sache stand über seiner Person. Er wusste, dass das, was er sich errang, der deutschen Eisenindustrie zu gute kam. Mit ihm musste zugleich das Vaterland an Ansehen und Wohlstand gewinnen. Die Kanonenfabrikation lag Krupp vor allem am Herzen. Die besten Kanonen aus seinem wunderbaren Gussstahl herzustellen, war sein höchstes Ziel. Vielfach wurden zwar seine Kanonen probiert, aber es dauerte lange Zeit bis zu ihrer Einführung. Der Khediv1) von Ägypten bezog 1855 die ersten 36 Kanonen von Krupp gegen Barzahlung. Erst im Jahre 1859 entschloss sich die preussische Regierung, nachdem sie sich von der hervorragenden Brauchbarkeit der Gussstahlkanonen gegen- über den bronzenen durch jahrelange Versuche überzeugt hatte, zur Einführung von 300 gezogenen Kruppschen Feldgeschützen in die Armee. Auf der Weltausstellung in London, 1862, zeigte Krupp die ersten grösseren Gussstahl-Hinterlader. Unerreicht waren seine Leistungen, die sich zuerst im Kriege gegen Dänemark, 1864, praktisch bewährten. In den sechziger Jahren nahm die Fabrik eine ungeheuere Entwicklung, so dass die Arbeiterzahl bis 1870 auf siebentausend stieg. Schreiber, Buchhalter, Ingenieure, Chemiker, Offiziere ausser Dienst und höhere Ver- waltungsbeamten fanden Anstellung. An die Spitze der einzelnen Zweige wurden vertrauenswürdige Männer gestellt. Um möglichst unabhängig zu sein und alle Bedingungen des Bestehens und der Fortentwicklung in sich selbst zu haben, wurden grosse Hüttenwerke erworben. Die Rohstoff- vorräte an Erz wurden in eigenen Hochöfen ausgeschmolzen, während benachbarte eigene Zechen den Kohlenbedarf deckten. Grosse Bestellungen erfolgten vor dem österreichischen Kriege, 1866. Nach demselben wurde auch das schwere Kruppsche Belagerungs-Geschütz mit Ringkonstruktion der preussischen Artillerie einverleibt. Krupp zog als Verbündeter der Deutschen 1870 mit ins Feld, und seine Geschütze führten wiederholt die furchtbare Entscheidung herbei. Was war aus dem Tiegelgussgeheimnis von Krupps Vater in seinen Händen geworden! Was aus der kleinen Werkstatt, in die ihn seine 0 Khediv d. i. Gebieter oder Fürst.

9. Teil 4 - S. 16

1912 - Hannover : Norddt. Verl.-Anst. Goedel
16 mußte er tagelang die Briefe auf der Post lagern lassen, bis es ihm gelang, die wenigen Groschen für das Porto aufzutreiben. Und doch verlor der vierzehnjährige Knabe den Mut nicht. Lr ging selbst auf Reisen, um sich Rufträge zu sichern, Wenn er aber solche erhielt, waren die Geschäftsverbindungen gewöhnlich nicht von Dauer, da es ihm an Betriebskapital fehlte, um pünktlich zu liefern. Nach sechs Jahren war die Urbeiterzahl auf zehn gestiegen. Fortwährend mit Not und Mangel kämpfend, hatte sich die Familie bis zum Jahre 1836 durchgeschlagen. Nun schien es aber nicht mehr weiter zu gehen. Die älter werdenden Geschwister erforderten größere Rusgaben für Unterricht, Kleidung und Ernährung. Die Löhne für die Urbeiter, das Geld für die Rohstoffe, die Geschäftsunkosten mußten aufgebracht werden, und sehr oft wurde dies erst im letzten Uugenblick möglich. Zehn Jahre lang hatte Ulfted Krupp mit der Kraft der Verzweiflung gearbeitet, als ihm zum erstenmal das Glück lächelte. Cr erfand eine Walze, die sich derartig wertvoll für die Löffelfabrikation im großen erwies, daß ihm seine Erfindung in England für eine große Lumme abgekauft wurde. Mit dem Gelde, das Krupp auf diese Weise verdiente, schaffte er sich vor allem Luft, indem er die schlimmsten Gläubiger beftiedigte. Den Rest aber verwendete er dazu, die Fabrik leistungsfähiger zu machen. Die nächsten Jahre zeigten eine stetige, wenn auch langsame Entwick- lung des Geschäfts. 1845 hatte Ulfted Krupp bereits 150 Urbeiter. Uuf der ersten Weltausstellung in London im Jahre 1851 stellte Krupp den ersten großen Gußstahlblock aus, der seinen Namen mit einem Schlage in der ganzen Industriewelt bekannt machen sollt«. Bisher hatte man Gußstahl nur in kleinen Tiegeln hergestellt, man erzielte nur kleine Blöcke des kostbaren Materials und konnte natürlich auch nur kleine Gegenstände daraus anfertigen. Eine englische Firma hatte nun einen Gußstahlblock von 1000 Pfund ausgestellt und glaubte, damit das höchste erreicht zu haben, was in der Stahlindustrie bisher geleistet war. Ulfred Krupp aber erschien mit einem Block von 4400 Pfund. Das maßlose Erstaunen über diese Leistung verwandelte sich bald in Zweifel. Man behauptete, dieser Riesenblock sei gar kein Gußstahl, sondern einfach Gußeisen. Um sich von dem verdachte des Bettuges zu reinigen, ließ Krupp durch Sachverständige ein Stück aus dem Block ausschneiden und wies nach, daß dieses Stück Gußstahl auf dem Rmboß sich nach Belieben ausschmieden ließ. Rußer diesem Gußstahlblock hatte er ein Sechspfünder- geschütz und eine Rchse für Eisenbahnwagen aus Gußstahl ausgestellt, von Gußstahlkanonen aber wollten die Rrtilleristen und Fachleute in ganz Europa noch nichts wissen; Bronze galt für das einzig verwendbare Material für Geschütze. Der Eisenbahnbau war in Deutschland noch in der Entwicklung, und so hatte Krupp auch nicht viel Gelegenheit, Lisenbahnwagenachsen zu verkaufen. Trotzdem schenkte er der Herstellung von technischem Material für die Eisenbahnen die größte Rufmerksamkeit. Die Eisenbahnräder Waren noch sehr verbesserungsfähig. Die Radreifen wurden geschweißt,

10. Deutschland, Oesterreich-Ungarn und die Schweiz (Mittel-Europa) - S. 36

1904 - Frankfurt a.M. Leipzig : Neumann
13 Städte von über 10 T. Einw. entstanden. In der Vierecköffnung merken wir Remscheid und Solingen. (Eisenindustrie, Solinger Klingen.) Die benachbarten Ruhrkohlen treten helfend zur Seite. Wir merken die Kaiser Wilhelm-Brücke bei Mlingsten, eines der großartigsten Bauwerke der Welt (am 22. 3. 97 eröffnet). Sie ist 167 m hoch (Vergl. mit den: Frankfurter Dom, 94 m hoch), etwa 500 m lang, aus Eisen gearbeitet, überbrückt das tiefe, schluchtsörmige Wuppertal und verbindet die Städte Solingen-Remscheid. Zwei Jahre später 1899 wurde in Elberfeld-Barmen die erste elektrische Schwebebahn, die erste der Welt, eröffnet. Sie ist etwa 13 km lang, beginnt bei Rittershausen, östlich von Barmen, folgt dem Laufe der Wupper, geht durch Elberfeld-Barmen und endigt bei Vohwinkel. Der Bau kostet 10 Mill. M. Die Wagen hängen an einer hoch in der Luft befestigten Schiene und lanfen an dieser entlang. Tas Ruhrgebiet. Die Ruhr (Ruhr — Schilf, im Oberlanf von Schilfwiesen umgeben) ent- springt auf dem Rothaargebirge und mündet bei Duisburg. Sie durchfließt deu Nordrand des Rheinischen Schiefergebirges. Das Ruhrgebiet ist der bevölkertfte Teil Deutschlands. Hier finden wir dicht bei einander 29 Ortschaften mit je über 10 T. Einw. Wir merken in wagrechter Linie Essen i^Rheinprovinz), Bachum, Dortmund (Westfalen). Der Grund der Bevölkerungsdichtigkeit ist in dem Ruhr- kohlengebirge, dem mächtigsten, deutschen Steinkohlenlager zu suchen. Es liegt zum Teil in der Rheinprovinz, zum Teil in Westfalen, dehnt sich auf beiden Seiten der Ruhr bis über den Rhein hin aus und umfaßt einen Flächeninhalt von etwa 2000 qkrn. Die Kohlenschichten liegen beinahe 100 in über einander. Erst der 35. Teil, (etwa 1 Milliarde cbrn ist abgebaut, so dass der Vorrat noch 500 Jahre reichen kann. 200 Gruben mit etwa 180 T. Arbeitern sind im Betrieb. Diese fördern jährlich rund 50 Mill. t Steinkohlen, etwa das Siebenfache vom Saargebiete zutage. Folgen dieses Kohlenreichtums: Entwickelung der Industrie (billiges Heizmaterial, nahe gelegene Eisen- lager), Entwicklung von Fabrikstädten. Die bedeutendste Fabrikstadt ist Essen. Die Krupp'sche Gußstahlfabrik. Die Fabrik wurde 1811 von Friedrich Krupp gegründet.. Er verfertigte Gußstahl für Tiegel und starb in dürf- tigen Verhältnissen. Sein Sohn Alfred übernahm die Fabrik als 14 jähriger Knabe. Durch unermüdlichen Fleiß, seltene Strebsamkeit und wichtige Erfindungen gelang es ihm, die Fabrik zum ersten Stahlwerk der Welt zu erheben. 1887 überließ er das Werk seinem Sohne Friedrich Alfred Krupp, der es im Sinne seiner Ahnen weiterführte und sehr vergrößerte. Leider starb dieser verdienstvolle Mann infolge eines Herzleidens und ungerechter Anfeindungen schon im rüstigsten Mannesalter (1902). Jetzt ist das Werk in eine Aktien-Gesellschaft umgewandelt und wird ganz im Sinne des Verstorbenen weitergeführt. Die Gußstahlfabrik hat die Ausdehnung einer mittelgroßen Stadt. (360 ha) mit etwa 44 T. Arbeitern. Ein Netz von Schienen durchzieht die großartigen Anlagen. Über 1800 Eisenbahnwagen stehen im täglichen Verkehr. Mehr als 1600 Öfen, über 300 Dampfkessel und weit über 100 Dampfhämmer sind im Betrieb. Der

11. Lesebuch für gewerbliche Fortbildungsschulen - S. 86

1912 - Essen Berlin : Bachmann Baedeker
86 Die Entwicklung der Kruppschen Gußstahlfabrik. Friedrich Krupp in Essen, der Großvater des letzten i. J. 1902 verstorbenen Besitzers der Kruppschen Werke, wurde der zweite Erfinder des Gußstahls. Friedrich Krupp errichtete i. J. 1811 im Norden der Stadt Essen einen Reckhammer und einen Schmelzbau und lieferte „alle Sorten feinen Stahls, auch Gußstahl, feine Uhrmacherfeilen, alle Sorten gröberer Feilen und Raspeln“. Die kleine Fabrik wurde auch durch ihre vorzüglichen Münz- stempel und Münzwalzen bekannt, die in Berlin, Wien und Petersburg in Gebrauch kamen. Im Jahre 1818 begann Krupp mit dem Bau einer größeren Fabrik im Westen der Stadt Essen. Sie enthielt einen Schmelzbau für 60 Schmelzöfen, von denen jedoch nur 8 fertiggestellt waren. Die Schwere der Güsse wurde bis zu Krupps Tode auf 40 Pfund gesteigert. Die Blöcke mußten nach Altenessen unter den Hammer gebracht werden; dort gelang es nur, Gußstahl bis zur Dicke von 21/2 bis 3 Zoll durchzuschmieden. Dampfmaschinen hat Krupp auf seiner Hütte nie gehabt; das Walzen des Gußstahls zu Platten mußte Walzwerken übertragen werden; I. J. 1822 bezeugte der „Verein zur Förderung des Gewerbefleißes in Preußen“, daß Krupps Gußstahl an Brauchbarkeit und Güte dem besten englischen Stahl gleich zu achten, ja in mehrfacher Hinsicht ihm vorzuziehen sei. Leider starb der strebsame Industrielle i. J. 1826 und hinterließ seine Familie in mißlichster Lage. 2. Noch nicht 14 Jahre alt übernahm Krupps ältester Sohn Alfred Krupp das Werk für Rechnung der Mutter. Mit frischem Mute trat er an seine Aufgabe heran, obgleich es ihm oft schwer genug ums Herz war. „Ich stand,“ so sagte er später selbst, „an den Trümmern des väterlichen Erbes mit wenigen Arbeitern in einer Reihe. Fünfzehn Jahre lang habe ich gerade so viel erworben, um den Arbeitern ihren Lohn auszahlen zu können. Für meine eigene Arbeit und Sorge hatte ich nichts als das Be- wußtsein der Pflichterfüllung. Von meinem 14. Jahre an hatte ich die Sorgen eines Familienvaters: bei Tage Arbeit, des Nachts Grübeln. Bei schwerer, oft nächtlicher Arbeit mußte ich von Kartoffeln, Kaffee und Brot leben, und 25 Jahre habe ich ausgeharrt, bis ich endlich ein leidliches Aus- kommen errang.“ Nur langsam arbeitete sich das Werk vorwärts. I. J. 1832 besaß es nur 10 Arbeiter. Da erfand Alfred Krupp eine Löffelwalze zur Herstel- lung von goldenen und silbernen Löffeln. Der Verkauf der auf diese Er- findung erlangten Patente im In- und Auslande setzte Krupp in den Stand, •sein Werk wesentlich zu erweitern, so daß es 1845 schon über 120 Arbeiter beschäftigte. Aber im Sturmjahr 1848 sank die Zahl der Arbeiter auf 72 herab. Nur durch den Verkauf des ganzen ererbten Silberzeuges seiner in Essen altangesessenen Familie konnte Krupp sich die Mittel zur Unterhaltung seiner Arbeiter verschaffen, und seitdem sind im Hause Krupp nie wieder silberne, sondern nur versilberte Tafelgedecke gebraucht worden. Inzwischen versäumte der junge Fabrikherr nicht, durch Reisen, nament- lich nach England, seine Kenntnisse zu vermehren. Die erste Weltausstellung in London (1851) beschickte er mit 2 tadellosen Stahlblöcken von 1500 kg und 2000 kg Gewicht, welche den von einem englischen Werke gelieferten Block von 1000 kg gänzlich in den Schatten stellten. Außerdem stellte er einen ganz aus Gußstahl bestehenden 6-Pfünder aus. Der Erfolg dieser Aus- stellung rückte seine Fabrik mit einem Schlage an den ersten Platz unter

12. Neueste Zeit - S. 53

1888 - Braunschweig : Bruhn
53 1885 Deutschland hatte 4257 Schiffe mit 1294800 Tons. Norwegen: 7660 mit 1560000 Tons. Die deutsche Kriegsflagge ist jetzt auf allen Meeren hochgeachtetl). Zur Erleichterung und Erweiterung des Handels haben beigetragen: 1. Politische Ereignisse: a. 1860 Vertrag von Tientsin. China dem europischen Handel erffnet. 184044 Opiumkrieg Englands. 1860 franzsisch-englischer Krieg gegen China. b. 1854 Japan auer den Hollndern auch den Amerikanern erschlossen, bald darauf England, Frankreich, Preußen. 2. Hochwichtige Bauwerke: a. 1869 Pacific-Bahu 6000 km und Suez-Kanal 160 km. b. 1867 Brenner Bahn. 1870 Mt. Cenis-Tnnnel 12 km. 1881 St. Gotthard-Tunnel 15 km. 3. Schnelligkeit der Dampfschiffe: Fahrt von Hamburg nach New-Jork in 10 Tagen, von Hamburg nach Kalkutta in 5 Wochen. Industrie. Preußen war unter Friedrich Wilhelm Iv. ein bedeutender Industriestaat geworden. In kurzer Zeit erlangten Weltruf die Maschinenfabriken von Egells und Borsig in Berlin, Krupp in Essen. Borsig erffnete seine Fabrik 1837 und lieferte 1847 schon 67 Lokomotiven, d. i. mehr als irgend eine englische Werksttte-). Krupp stellte auf der Pariser Weltausstellung 1867 aus einen allgemein angestaunten Gustahlblock von 800 Ctr. Auch in der Webeindustrie war ein mchtiger Aufschwung zu bemerken. Neben Preußen ragt besonders Sachsen hervor. Die Metallindustrie ist am bedeutendsten in den Steinkohlenbezirken, wo auch Eisen gefunden wird 3): Oberfchlefien, Ruhr- und Saargebiet, Siegerlaud, Waldenburg, Zwickau. Berlin ist Hauptplatz fr Waren aller Art, besonders Maschinen, Shawls und Tcher, Mbel. hnliche Bedeutung haben Barmen-Elberfeld fr Webwaren, Knpfe, Eisengarn, Frberei; Chemnitz-Zwickau sowohl fr Metall- als auch fr Webindustrie. 1) 98 Kriegsschiffe (27 gepanzert) und 150 Torpedobote. S. Anhang Kriegs-wesen und Marine. 2) 1854 die 500., 1858 die 1000. 3) 1871 lieferte Steinkohlen Bayern 6 Mill. Ctr. (besonders in der Pfalz), Sachsen 50 Mill. Ctr., Preußen 520 Mill. Ctr. Eisen lieferte Sachsen 800000 Ctr., Preußen 44 Mill. Ctr.

13. Lesebuch für Fortbildungsschulen - S. 191

1915 - Lahr : Geiger
191 126. Alfred Krupp. Mit dem Namen Krupp ist die Geschichte der Gußstahlbereitung untrennbar verbunden. Zwar verstanden die Engländer schon im vorigen Jahrhunderts Gußstahl herzustellen, aber derselbe war noch sehr unvoll- kommen. Um ihnen das Geheimnis zu entreißen, stellte schon der Vater Krupp Versuche an. Sie rieben ihn jedoch auf, und er starb als ge- brochener Mann, nachdem er sein ansehnliches Vermögen und sein Lebens- glück geopfert hatte. Für den Sohn Alfred brach nun eine schwere Zeit an. Schon mit 14 Jahren übernahm er die Leitung des Geschäftes, das aus einer halb- verfallenen Schmiedehütte und einem ärmlichen einstöckigen Wohnhause bestand. Aber die Not hatte aus dem Knaben gar bald einen Mann gemacht. Ehe der Tag graute, stellte er im Schmelztiegel den Gußstahl her, den er tagsüber mit seinen zwei Gesellen zu allerlei Werkzeugen verarbeitete. Selbst am Sonntag gönnte er sich keine Ruhe, sondern ließ sich in den kaufmännischen Kenntnissen unterrichten. Zur Zeit der Geschüftsstille wanderte er, das Felleisen auf dem Rücken, von Stadt zu Stadt, um seine Waren selber zu verkaufen und seinen Kundenkreis zu erweitern. So ging es lange Jahre unter Sorgen und Entbehrungen fort, bis ihm endlich seine Brüder an die Hand gehen konnten, und er durch eine Reihe kleinerer Erfindungen die Mittel erlangte, sein Geschäft zu erweitern. Dasselbe beschäftigte 1845 schon 122 Arbeiter und besaß einen Dampfhammer; aber das bescheidene Wohnhaus war dasselbe geblieben, Krupp lebte so karg als zuvor und verwandte jeden Pfennig Gewinn ans die Vergrößerung des Geschäftes. Mit der Kraft eines Riesen hatte er 22 Jahre schwerer Prüfung überwunden, als er 1848 das Geschäft auf eigene Rechnung übernahm. Aber bis dahin hatte er zugleich auch die Gußstahlbereitung so sehr ver- vollkommnet, daß er bereits 1851 auf der Weltausstellung zu London einen ungeheuren Block von 45 Ztr. nebst einer Gußstahlkanone aus- stellen konnte, während es die Engländer bisher höchstens zu einem Block von 20 Ztr. gebracht hatten. Dabei konnte der Kruppsche Gußstahl wie das beste Eisen geschmiedet werden, während der englische Stahl unter dem Hammer in tausend Teile zerstob. Krupp erhielt deshalb allein die goldene Medaille, und damit war der Weltruf der Firma be- gründet. In der Tat ist die Erfindung des Gußstahls nicht bloß für die Familie Krupp, sondern auch für ganz Deutschland ein wahrer Schatz geworden. So kam es z. B., daß das ungeheure Netz der Eisen- bahnen, das sich in den letzten 50 Jahren über ganz Europa ausspannte, vorzugsweise aus Kruppschen Schienen besteht; auch die Radreife ohne Schweißung, wodurch so viele Radbrüche und Eisenbahnunfälle verhindert

14. Lesebuch für Fortbildungsschulen - S. 191

1901 - Lahr : Geiger
191 126. Alfred Krupp. Mit dem Namen Krupp ist die Geschichte der Gußstahlbereitung untrennbar verbunden. Zwar verstanden die Engländer schon im vorigen Jahrhundert, Gußstahl herzustellen, aber derselbe war noch sehr unvoll- kommen. Um ihnen das Geheimnis zu entreißen, stellte schon der Vater Krupp Versuche an. Sie rieben ihn jedoch auf, und er starb als ge- brochener Mann, nachdem er sein ansehnliches Vermögen und sein Lebens- glück geopfert hatte. Für den Sohn Alfred brach nun eine schwere Zeit an. Schon mit 14 Jahren übernahm er die Leitung des Geschäftes, das aus einer halb- verfallenen Schmiedehütte und einem ärmlichen einstöckigen Wohnhause bestand. Aber die Not hatte aus dem Knaben gar bald einen Mann gemacht. Ehe der Tag graute, stellte er im Schmelztiegel den Gußstahl her, den er tagsüber mit seinen zwei Gesellen zu allerlei Werkzeugen verarbeitete. Selbst am Sonntag gönnte er sich keine Ruhe, sondern ließ sich in den kaufmännischen Kenntnissen unterrichten. Zur Zeit der Geschäftsstille wanderte er, das Felleisen auf dem Rücken, von Stadt zu Stadt, um seine Waren selber zu verkaufen und seinen Kundenkreis zu erweitern. So ging es lange Jahre unter Sorgen und Entbehrungen fort, bis ihm endlich seine Brüder an die Hand gehen konnten, und er durch eine Reihe kleinerer Erfindungen die Mittel erlangte, sein Geschäft zu erweitern. Dasselbe beschäftigte 1845 schon 122 Arbeiter und besaß einen Dampfhammer; aber das bescheidene Wohnhaus war dasselbe geblieben, Krupp lebte so karg als zuvor und verwandte jeden Pfennig Gewinn auf die Vergrößerung des Geschäftes. Mit der Kraft eines Riesen hatte er 22 Jahre schwerer Prüfung überwunden, als er 1848 das Geschäft auf eigene Rechnung übernahm. Aber bis dahin hatte er zugleich auch die Gußstahlbereitung so sehr ver- vollkommnet, daß er bereits 1851 auf der Weltausstellung zu London einen ungeheuren Block von 45 Ztr. nebst einer Gußstahlkanone aus- stellen konnte, während es die Engländer bisher höchstens zu einem Block von 20 Ztr. gebracht hatten. Dabei konnte der Krupp'sche Gußstahl wie das beste Eisen geschmiedet werden, während der englische Stahl unter dem Hammer in tausend Teile zerstob. Krupp erhielt deshalb .allein die goldene Medaille, und damit war der Weltruf der Firma be- gründet. In der That ist die Erfindung des Gußstahls nicht bloß für die Familie Krupp, sondern auch für ganz Deutschland ein wahrer Schatz geworden. So kam es z. B., daß das ungeheure Netz der Eisen- bahnen, das sich in den letzten 50 Jahren über ganz Europa ausspannte, vorzugsweise aus Krupp'schen Schienen besteht; auch die Radreife ohne Schweißung, wodurch so viele Radbrüche und Eisenbahnunfälle verhindert

15. Lesebuch für städtische und gewerbliche Fortbildungsschulen - S. 273

1897 - Wittenberg : Herrosé
273 Kreisrundung aus einer geschlitzten Gnßstahlplatte. Zahlreiche Un- glücksfälle, verursacht durch das Zerspringen der Räder, waren damit vermieden. Auf die Erfindung brachte ihn das Durchbohren einer Bleiplatte und das allmähliche Erweitern des Bohrloches, bis es nur von einem Ringe umgeben war. So versuchte er stets das Große erst im kleinen und führte es mit starker Willenskraft zur Vollkommenheit, so daß sein Wille auch stets zur That wurde. Die genannte Er- findung war ein großer Erfolg, der viel einbrachte, und das Geld strömte jetzt nach Essen zu Krupp, so daß ihm ein überreicher Gewinn zufiel. Trotzdem war Alfred Krupps rastlos strebender und ehrgeiziger Natur das Ausruhen zuwider. Sein Arbeitsgenie drang unaufhaltsam vorwärts; aber die Sache staub über seiner Person. Er wußte, daß das, was er sich erraug, der deutschen Eisenindustrie zu gute kam. Mit ihm mußte zugleich das Vaterland an Ansehen und Wohlstand gewinnen. Die Kanonenfabrikation lag Krupp vor allem am Herzen. Die besten Kanonen aus seinem wunderbaren Gußstahl herzustellen, war sein höchstes Ziel. Vielfach wurden zwar seine Kanonen probiert, aber nirgends eingeführt. Es wurde jedoch die Aufmerksamkeit hoch- gestellter Personen auf seine Thätigkeit gelenkt und man hielt es nicht mehr für unmöglich, die Kanonen aus Bronze durch solche aus Guß- stahl zu ersetzen. Der Khedive von Ägypten bezog die ersten Kanonen von Krupp, vierzehn Stück gegen Barzahlung. Der Bey von Tunis folgte mit einem Aufträge, und im Jahre 1859 erfolgte auch die Bestellung von 225 Rohren seitens Preußens; dreihundert Geschütze verlangte Braunschweig. Die Anlagen erweiterten sich demzufolge immer mehr, und über tausend Arbeiter wurden beschäftigt. Ein Dampfhammer von 30000 leg Gewicht und 3hz m Fallhöhe wurde gebaut. Auf der Weltausstellung in London, 1862, zeigte Krupp die ersten großen Hinterlader. Unerreicht waren seine Leistungen, die sich zuerst im Kriege gegen Dänemark, 1864, praktisch bewährten. In den sechziger Jahren nahm die Fabrik eine ungeheuere Ent- wicklung, so daß die Arbeiterzahl auf achttausend stieg. Schreiber, Buchhalter, Ingenieure, Chemiker, Offiziere außer Dienst und höhere Verwaltuugsbeamteu fanden Anstellung. An die Spitze der einzelnen Zweige wurden vertrauenswürdige Männer gestellt. Um möglichst unabhängig zu sein und alle Bedingungen des Bestehens und der Fortentwicklung in sich selbst zu haben, wurden große Hüttenwerke erworben. Die Rohstostvorräte an Erz wurden in eigenen Hochöfen ausgeschmolzen, während benachbarte eigene Zechen den Kohleubedarf deckten. Große Bestellungen erfolgten vor dem österreichischen Kriege, 1866. Nach demselben wurde auch das schwere Kruppsche Geschütz mit Ringkonstruktion der preußischen Artillerie einverleibt. Krupp zog als Verbündeter der Deutschen 1870 mit ins Feld, und seine Geschütze führten wiederholt die furchtbare Entscheidung herbei. Was war aus dem Tiegelgußgeheimnis von Krupps Vater in seinen Händen geworden! Was aus der kleinen Werkstatt, in die ihn seine Mutter einst gestellt! Wie war es mit der Fabrik geworden, seit Schanze. Lesebnch. 5. Aufl. lg

16. Die weite Welt - S. 174

1905 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
am Herzen. Die Breslauer Arbeiter sind die ersten gewesen, welche dies erkannt und ihrer Treue Ausdruck gegeben haben. Ich hoffe und wünsche, dass ihr Beispiel auch bei den Arbeitern in allen Teilen der Monarchie Nachahmung finde.“ Als Kaiser Wilhelm Ii. nach Essen kam, besuchte er die Arbeiterwohnungen, die Schulen und die verschiedenen Werk- stätten. In einem grossen Saale, vor einer dicht gedrängten Menge von Arbeitern, hielt der Geheime Kommerzienrat Krupp eine Ansprache, die in einem Hoch auf den Kaiser endete. Jubelnd stimmten alle ein. Dann wandte sich der Kaiser zu den Arbeitern und sprach zu ihnen: „Ich spreche euch meinen herzlichsten Dank aus, deutsche Arbeiter! Ihr wisst, dass unser Herrscherhaus von jeher für die arbeitenden Klassen gesorgt hat. Ich habe der Welt erklärt, welchen Weg ich gehen will, und ich sage heute wieder, dass ich denselben Weg, den ich bisher gegangen bin, auch weiter- gehen werde. Es hat mich besonders gefreut, aus eurem Wohl- verhalten ersehen zu können, dass ihr mich verstanden habt, und dass wir auf dem richtigen Wege sind. Vor allen Dingen aber freut es mich, dass ich Gelegenheit habe, die Fabrik wieder- zusehen, deren Herr und deren Arbeiter für unser Vaterland von ungeheurer Bedeutung sind. Die Kruppsche Fabrik hat dem deutschen Arbeiter, der deutschen Industrie einen Welt- ruhm verschafft, wie keine andere Firma dies getan hat. Und so danke ich dem Herrn Krupp und den Arbeitern und fordere euch auf, mit mir auf das Wohl des Herrn Krupp und der Firma Krupp ein kräftiges Hoch auszubringen. Die Firma Krupp lebe hoch, hoch, hoch!“ Am deutlichsten zeigt sich die Fürsorge des Kaisers in der Invaliditäts- und Altersversicherung, welche am 1. Januar 1891 eingeführt wurde. So viel Gutes die Versicherung gegen Krankheit und Unfälle auch bewirkt, so blieb doch noch eine grosse Zahl von Lohnarbeitern unversorgt, nämlich solche, welche nicht bei ihrer Arbeit verunglückten, und solche, die durch Krankheit, Körperschwäche u. dgl. zur Arbeit unfähig wurden. Für diese sorgt nun die Invaliditäts- und Altersversicherung, welche gegen 13 Millionen Menschen umfasst. Wer arbeits- unfähig wird, so dass er nicht mehr den dritten Teil soviel ver- dient wie früher, erhält ein Jahrgeld, wenn er wenigstens 5 Jahre versichert war. Dieses Jahrgeld richtet sich nach der Höhe des Lohnes und nach der Zeit, durch welche Beiträge gezahlt wurden. Die niedrigste Rente beträgt (nach fünfjähriger Versicherung) jährlich 114—140 Mark, die höchste kann bis 450 Mark steigen. Wer 70 Jahre alt wird, erhält auf alle Fälle ein Jahrgeld von 106—191 Mark. Das sind immerhin Summen, die ausreichen, die schlimmste Not fernzuhalten. Vor allem aber mahnen diese

17. Lese- und Lehrbuch für ländlich-gewerbliche Fortbildungsschulen - S. 139

1910 - Leipzig [u.a.] : Teubner
1. In der Werkstälte und auf dem Arbeitsplatz. L39 endlich nach jahrelangem Streben sein Werk gekrönt zu sehen. Schon die erste Weltausstellung zu London im Jahre 1851 brachte Krupps Leistung zur Anerkennung und verschaffte ihm Weltruf. Auf der zweiten Weltausstellung in London (1862) hatte er einen Gußstahl- block von 5000 kg, der in kalten: Zustand unter einem Dampfhammer von 50000 kg in der Mitte durchgebrochen war und deutlich zeigte, wie schon vor dem Schmieden die nach seinem Verfahren hergestellten Rohgüsse rein und porenfrei seien. Ein 15000 kg schweres, ansge- schmiedetes Stück Gußstahl, das in 4 Teile gebrochen war, veranschau- lichte den Einfluß des Schmiedeverfahrens ans die rohen Gnßstahlblöcke und die Möglichkeit, selbst solchen gewaltigen Stahlmassen gleichmäßige Härte und Dichte und damit unverwüstliche Dauer zu geben. Obschon selbst bahnbrechend für die Gußstahl-, richtiger Tiegelstahlfabrikation, so ver- folgte er doch auch aufmerksam die Aortjchrnle der Stahlherstellung außerhalb seiner Werke. Er war der erste ans dem europäischen Fest- lande, der die Erfindung des Engländers Bessemer anwandte; er erkannte sofort die Bedeutung der von den Franzosen Gebrüder Martin ein- geführten Stahlbereitnng im Herdofen. Die Umsicht, der sichere Blick in die zukünftige Entwickelung der Dinge ließ ihn ein Jahr vor seinem Tode das Stahlwerk Annen erwerben, das in der deutschen Erfindung, Stahl in Formen riß- und blasenfrei zu gießen, Erfahrung und Fertigkeit erworben hatte, so daß auch hier das Kruppsche Werk führend blieb. Noch nachhaltiaeren Gewinn als alle Siege, auf den bisherigen Weltausstellungen errungen, brachte Krupp im Jahre 1870/71 die glänzende Bewährung seiner Geschütze im deutsch-französischen Feldzüge. Nach vielen Versuchen, denen sich oft erhebliche technische Schwierig- keiten entgegenstellten, war es ihm gelungen, Stahlgeschütze von be- wunderungswürdiger Treffsicherheit, Durchschlagskraft und Dauerhaftig- keit zu liefern. Seit dem Jahre 1864 war die Zahl der Bestellungen auf Feld-, Festungs- und Schrffsgeschütze seitens fast aller Staaten der Erde bestä idig gestiegen. Bis 1908 hatte das Kruppsche Werk über 50000 G 'üstahlgeschütze für 85 verschiedene Staaten geliefert. 3. Immer zahlreicher wurden die Aufträge, welche von fern und nah einliefen, immer umfangreicher die Werke und immer vielseitiger ihre Erzeugnisse. Als Alfred Krupp beim Tode seiner Mittler (1848) alleiniger Inhaber der Fabrik wurde, hatten die Werke einen Flächen- raum von 5 ha bedeckt. Sie zählten damals nur 72 Arbeiter. Als er starb (1887), beschäftigten sie über 21000. Sein Sohn Friedrich Alfred Krupp dehnte die Wirksamkeit und den Ruf der Fabrik durch Einführung bedeutender Neuerurigen in der Geschützfabrikation und durch Aufnahme der Panzerplattenerzcngnng noch weiter aus. Die Ausstellung von Schmiedepressen von 2000 und 5000 t Druck hob die Leistungsfähigkeit irr der Bewältigung großer Metallmassen, und durch Angliederring des Grnsonwerkes in Magdeburg-Buckau mit einem Schieß- platz in Tangerhütte, der Germania-Werft in Kiel und verschiedener Zechen wurde der Umfang des Werkes noch erheblich vergrößert. Anfang 1909 betrug der Grundbesitz von Friedr. Krupp A.-G. in

18. Lesebuch für gewerbliche Fortbildungsschulen - S. 19

1893 - Trier : Schaar & Dathe
19 Vaters in das Geheimnis der Gußstahlbereitung eingeweiht, stand er früh morgens, noch ehe die beiden Arbeiter kamen, bereits in der Werkstätte, das Tagewerk vorbereitend und mit kundiger Hand die Tiegel beschickend. Dann stand er neben den Gesellen, im Arbeiter- kittel, und vollendete an jedem Tage aufs neue das schwierige Kunst- stück, zugleich Lehrling und Meister zu sein. So ging es Jahr um Jahr; der Jüngling schaffte rastlos voran an dem schwierigen Werke, das der Vater ihm vererbte, und das Glück trat über seine Schwelle. Zuerst zögernd, langsam, als besinne es sich, ob es hier weilen dürfe, wo länger als ein Jahrzehnt Not und Sorge gehaust, dann rascher, und endlich war es da, überwältigend in ungewohnter Freigebig- keit. Aus den zwei Arbeitern, die der Knabe beschäftigt, wurden fünf, 1832 gar zehn, 1842 hundert. Das war die Zeit der ersten Eisenbahnen, die Zeit, die anfing, sich des Wertes bewußt zu werden, die jenes Produkt für sie haben mußte, das unter jenen rauchenden Kaminen bei Essen erzeugt wurde. Das Jahr 1848 allerdings schien noch einmal das mühsam errichtete Werk vernichten zu wollen. Die Zahl der Arbeiter sank mit einem Schlage von 122 auf 72, iiub auch für diese treue Schar hatte Alfred Krupp kaum mehr Brot genug. Von dieser Zeit, die ja glücklicherweise nicht lange währte, berichtete der Kanonenkönig später in einer Kundgebung an seine Leute: „Wenn bei Verkehrs- stockungen alle Industrien darniederlagen, wenn Bestellungen fehlten, so habe ich dennoch arbeiten lassen, niemals einen treuen Arbeiter entlassen. Es sind noch viele alte da, die dies bezeugen können. Fraget sie, was im Jahre 1848 für die Arbeiter geschehen ist . . . “ Als alle übrigen Mittel erschöpft waren, nahm er kurzerhand das in besseren Zeiten erworbene Silbergeschirr und ließ es Anschmelzen .. So hatte einst Friedrich Wilhelm I. seinem Lande über jene schwere Zeit nach dem Tode des Vaters hinweggeholfen, so brachte ein edler Mann sein kleineres, aber nicht minder geliebtes Reich über einen Zeitraum des Niedergangs. Von jetzt ab läßt sich mit einer kurzen Unterbrechung eine stetig aufsteigende Bewegung im Werke Krupps verfolgen. So ist die Arbeiterzahl 1876 auf 10500 gestiegen — aber auch hier zeigen sich alsdann die Spuren des großen Kraches, die für die Eisenindustrie hauptsächlich erst durch die neue Zollpolitik von 1889 gemildert werden. Als man am 18. Juli 1887 den Kanonenkönig mit bei- spiellosem Pomp zu Grabe trug, waren die Spuren jener unglücklichen Ereignisse auf der Gußstahlfabrik indes längst verweht, und der Erbe des Werkes, Friedrich Alfred Krupp, hat sie sich nicht wieder- holen sehen. Er ist von Erfolg zu Erfolg gegangen und heute, wo die Firma Friedr. Krupp in all ihren Werken mehr als 60000 Arbeiter beschäftigt, heute steht der Name Krupp auf einer Höhe, 2*

19. Teil 1 - S. 215

1918 - Essen : Bädeker
Alfred Knipp und sein Werk. 215 Stätten und Öfen errichten und den Betrieb erweitern könnte. An hundert Arbeiter waren tätig, aus mehreren Schloten wirbelte tags- über der Kohlenrauch in die Luft; rings um das kleine Wohnhaus, das einst der Vater gebaut, klang die Musik von Hammer und Amboß. Eine öffentliche Auszeichnung errang das Geschäft im Jahre 1844 auf der Gewerbeausstellung in Berlin, wo Krupp wegen seiner eigenartigen Leistung in Gußstahl die goldene Medaille erhielt. A. Krupp war im Jahre 1848 durch Auseinandersetzung mit seinen Geschwistern selbständig geworden. Mit scharfem Blick und denkendem Kopf verstand er die Zeichen, die ein eisernes Zeitalter ankündigten. Tausenderlei Maschinen arbeiteten für die Menschen. Das beste Eisen mußte den Sieg erringen; Goldwert mußte es er- langen, wenn es neben größter Härte Schmelzbarkeit besass. Sein Gußstahl sollte die Anerkennung der Welt erringen, das Höchste und Größte leisten. Selbst die Engländer wollte er schlagen. Der Zug ins Große und Außerordentliche trat immermehr bei Krupp hervor. Die Weltausstellung in London im Sommer 1851 beschickte er nicht nur mit seinen gewöhnlichen Fabrikaten, sondern auch mit einem ungeheueren Gußstahlblock von 2250 kg Gewicht und mit einer Sechspfünder-Mantelkanone aus Gußstahl. Hiermit erregte er großes Aufsehen, also auf dem Gebiete, auf dem er das Höchste erringen sollte. Krupp bekam den ersten Preis. In der Welt der Eisenindustrie stand sein Name glänzend da, und der Ruf seiner Fabrik verbreitete sich im Auslande. Gewaltige Aufträge an Eisenbahnmaterial, Achsen, Schienen, Federn usw. erforderten Ver- größerung der Werke. Krupp erfand in dieser Zeit die Guß- stahl-Bandage, d. h. die Herstellung des Reifenbeschlags der Eisenbahnwagenräder ohne Schweißnaht durch Kreisrundung aus einer geschlitzten Gußstahlplatte. Zahlreiche Unglücksfälle, ver- ursacht durch das Zerspringen der Räder, waren damit vermieden. Auf die Erfindung brachte ihn das Durchbohren einer Bleiplatte und das allmähliche Erweitern des Bohrloches, bis es nur von einem Ringe umgeben war. So versuchte er stets das Große erst im kleinen und führte es mit starker Willenskraft zur Vollkommenheit, so daß sein Wille auch stets zur Tat wurde. Die genannte Erfin- dung war ein großer Erfolg, der ihm viel einbrachte. Das Geld strömte jetzt nach Essen zu Krupp, so daß ihm ein reicher Gewinn zufiel. Trotzdem war Alfred Krupps rastlos strebender und ehr- geiziger Natur das Ausruhen zuwider. Sein Arbeitsgenie drang un- aufhaltsam vorwärts. Immer stand ihm die Sache über seiner Person. Er wußte, daß das, was er sich errang, der deutschen Eisenindustrie zugute kam, und daß mit ihm zugleich das Vaterland an Ansehen und Wohlstand gewinnen mußte. Die Kanonenfabrikation lag Krupp vor allem am Herzen. Die besten Kanonen aus seinem wunderbaren Gußstahl herzustellen, war sein höchstes Ziel. Vielfach wurden zwar seine Kanonen probiert, aber es dauerte lange Zeit bis zu ihrer Einführung. Der Khediv *) von Ägypten bezog 1855 die ersten 36 Kanonen von Krupp gegen >) Khediv d. i. Gebieter oder Fürst.

20. Bilder aus der vaterländischen Geschichte der Neuzeit - S. 53

1914 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
13. Krupp, der Kanonenkönig. 53 45 Zentnern, eine Sechs-Pfünder-Kanone mit Gußstahlrohr und hochpolierte Walzen ausgestellt. Das waren Sachen, die man bis dahin noch nicht gesehen hatte, man hatte nur Gußstahlblöcke vou höchstens 20 Zentnern herzustellen vermocht. Krupp bekam dafür den ersten Preis, und nun stieg sein Ruhm schnell. Auf allen späteren Ausstellungen steigerten sich die Leistungen der Kruppschen Fabrik, und ihm wurden die höchsten Anerkennungen zu teil. Auf der Weltausstellung in Paris im Jahre 1855 stellte Krupp schon einen Gußstahlblock von 107 Zentnern aus und 1867 einen solchen von 180 Zentnern; nach dieser Ausstellung hatte er eine Kanone geschickt, die 1000 Zentner schwer war und für die ein besonderer Eisenbahnwagen gebaut werden mußte. Auf der Ausstellung in London im Jahre 1862 trat Krupp zuerst mit seinen Hinterladern auf, und die Engländer mußten seine Überlegenheit in der Gefchützfabrikation anerkennen und eingesehen, daß sein Gußstahl der beste der Welt sei. Alle weiteren Ausstellungen brachten ihm nur neue Ehren. Schnell vergrößerte sich seine Fabrik. Sein Vater hatte mit zwei Arbeitern angefangen, jetzt finb in den Kruppschen Werken etwa 30 000 Mann beschäftigt, und eine Stadt von 100 000 Einwohnern liegt um die Fabriken bei Essen herum; hier wohnen die Arbeiter und Beamten der Eisenwerke. Bis zum Jahre 1900 hatte Krupp etwa 40 000 Kanonen geliefert; die meisten Staaten auf der Erbe finb mit Kruppfchen Kanonen ausgerüstet. Außer Kanonen werben auf den Kruppschen Werken noch Wagenachsen, Abreisen, Schienen für Eisenbahnen, Schrauben für Dampffchtffe, Maschinenteile usw. angefertigt. 3. Krupps Edelsinn. Für seine Arbeiter war Alfreb Krupp der Wohltäter und väterliche Freunb. Er baute für sie Wohnungen, errichtete Bäckereien, Schlachtereien, Verkanfsläben für alle möglichen Waren, Gasthäufer, Babeanstalten und baute Kirchen und Schulen. Um den Sparfinn zu pflegen, richtete er Sparkassen ein. Alters-, Pensions- und Sterbekassen sorgten bafiir, daß die Arbeiter bei ein-tretenber Krankheit und im Alter nicht in Not gerieten. In persönlichem Verkehr staub er seinen Arbeitern mahnenb, warnenb und tröstenb zur Seite. Niemals hat er vergessen, wie klein der Anfang seines Werkes war. Es erfüllt uns mit Rührung, inmitten der großen Fabrikanlagen noch heute das kleine Wohnhaus zu erblicken, in dem er die langen Jahre der Not und Sorge verlebte. Eine Abbildung bieses Hauses schenkte er im Jahre 1873 jeberrt seiner Arbeiter und schrieb bar unter die Worte: „Vor 50 Jahren war diese ursprüngliche Arbeiter-Wohnung die Zuflucht meiner Eltern. Möchte jebem unserer Arbeiter der Kummer fernbleiben, den die Grünbung biefer Fabrik über uns verhängte. 25 Jahre blieb der Erfolg zweifelhaft, der feitbem allmählich die Entbehrungen, Anstrengungen, Zuversicht imb Beharrlichkeit der Vergangenheit so wunberbar belohnt hat. Möge bieses Beispiel anbere in der Bebräuguis ermutigen, möge es die Achtung vor kleinen Häusern und das Mitgefühl für die oft großen Sorgen barin vermehren. Der Zweck der Arbeit soll das Gemeinwohl sein: dann bringt Arbeit Segen, dann ist Arbeit Gebet."