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1. Die außereuropäischen Erdteile - S. 187

1884 - Breslau : Hirt
Nordamerika. — Das große Westgebirge. 187 im Quellgebiet des Missouri, nördlich vom Mount Hayden (4200 m); hier herrscht um den großartig schönen Nellowstonemlostön>See noch rege vulkanische Thätigkeit, die sich durch Solsataren, Dämpfe und Geisir knndgiebt. Eisenbahnen. Höchste Gipfel. Drei Pacific ^päßifik^-Eisenbahnen überschreiten jetzt das Felsengebirge und verbinden die östlichen Staaten der Union mit der Westküste: die nördliche (von Chicago) führt über den oberen Missouri zum Columbia polöm&iö], die mittlere (von St. Louis) über den Evans sivens^j-Paß (2600 m) nach San Francisco und die südliche (von New Orleans) über den oberen Rio grande zum unteren Colorado [!olorebo] und zur Küste. Die blühenden Ansiedelungen am Ost fuße des Felsengebirges, welche durch die großen Mineralschätze ins Leben gernsen wurden, stehen ebenfalls durch Eisenbahnen in Verbindung; sie befinden sich gerade am Abhange des höchsten Teiles der Rocky Mountains, da wo sich der Long Peak [pief] und Blanca Peak stlänkä piek] bis zur Höhe von c. 4400 m erheben. Die inneren Hochebenen: Columbia und Colorado. Die inneren Hoch- ebenen zusammengenommen gleichen einem großen Becken, welches sich im Norden und Süden beträchtlich verengt, in der Mitte aber am weitesten ist. Die nördliche Hälfte wird vom Felsen- und Cascadeu-Gebirge, die südliche Hälfte ebenfalls vom Felfengebirge und der Sierra Nevada begrenzt; dort sammelt der Columbia und sein großer Quellslnß, der Schlangenfluß, fast alle Gewässer der Hochebene; hier der Colorado [koloretio], der im Unterlause südlich gerichtet ist und im Golf von Californien mündet. Im Westen vom oberen Colorado, dnrch ein Gebirgssystem geschieden, befindet sich der größte der zahlreichen Steppenseeen, welche in diesem wasserarmen und salzigen Hochlandsbecken augetrosfeu werden, der große Salzsee (1300 m), übrigens die einzige Stelle, wo sich die sonst nur durch die Mineralschätze in diese Ein- öden verlockte Bevölkerung dauernd anzusiedeln vermochte. Im Westen vom unteren Colorado erreicht die Unfruchtbarkeit ihren höchsten Grad in der Mohave [mohow]-Wüste; etwas südlicher streicht eine Depression (z. T. — 90 m) zum californifchen Golf. Das Küstengebiet: Sacramento. An der Küste zieht sich eine mittel- hohe quecksilberreiche Gebirgskette hin, welche von dem Hochgebirge der Sierra Nevada durch eine teils sumpfige, teils äußerst srnchtbare Tiesebene geschieden ist. Zwei schiffbare Flüsse durchströmen dies calisornische Tiefland: von Norden der Sacramento, von Süden der S. Joaqnin [ßänt dschoaqnin^; beide vereint ergießen sich in die Bai von S. Francisco, welche durch das goldene Thor mit dem Ozean in Verbindung steht. Die Bedeutung der am Eingange zur Bai gelegenen Hafenstadt S. Francisco wächst von Jahr zu Jahr teils durch die Ausfuhr von Weizen, Wein, Wolle, Silber, Quecksilber und Gold l), durch die aus Ostasien kommenden Produkte, besonders Thee und Seide, welche nach Europa bestimmt sind. Politisches: Anteil der vereinigten Staaten. Von den Staaten und Territorien der nordamerikanischen Union, welche hierhergehören, seien erwähnt: Oregon, Californien (mit S. Francisco), Nevada, Utah [jiita] (mit der großen Salzseestadt), Wyoming [netomtng] (mit dem Nationalpark), 1) Das calisornische Gold wird meist aus den Flüssen gewaschen und bringt immer noch jährlich 60—80 Millionen Mark ein.

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1. Theil 1 - S. 664

1875 - Leipzig : Brandstetter
I 664 erwidert. „Ruhe da unten!" schreit man von der Bank her, wenn ein Pistolenschuß im Saale fällt. „Ihr macht zu viel Lärmen, Ihr verdamm- ten Schurken " „I’ll make a hole in you“ (ich werde Euch durchköchern), schreit man von einem andern Punkte; „may the devil take me if I don’t“ (der Teufel soll mich holen, wenn ich's nicht thue), das sind die kurzen aber kraftvollen Bemerkungen, die von allen Seiten gewechselt wer- den. Einmal vor dem Spieltische angekommen, schnallt der Arbeiter, der den größten Theil der Zeit in den Minen zugebracht hat, seinen gelben ledernen Gürtel los, giebt ihm einen leichten Schwung, und nachdem er das eine seiner Enden auf das grüne Tuch gelegt, läßt er mehrere Gold- stückchen auf den Tisch rollen. Der Banquier greift mit seiner langen, knochigen Hand zu, bemächtigt sich derselben, wiegt sie auf einer ihm zur Seite befindlichen Wage und giebt dann ihren Werth in Unzen, zu 85 Franken, an. Man spielt, dieselbe Hand nimmt das Geld fort; man spielt wieder, und — dasselbe Resultat. Es ist selten, daß ein Spieler eher den Saal verläßt, als bis die Bank ihn in einer einzigen Nacht der Früchte seiner Arbeit und seiner Monate langen Entbehrungen beraubt hat. Die Bevölkerung von San Francisco vermehrt sich mit jedem Tage durch Auswanderer, die aus allen Theilen der Erde über das Meer an- kommen. Die Sandwich-Inseln, Tai'ti, das ganze Jnselmeer von Viti (oder Fitschi), so wie Reu Seeland und Sidney, verlieren einen großen Theil ihrer weißen Bevölkerung. Alle diese fremdartigen Elemente haben sich in die große Masse der Arbeiter verschmolzen und sind größtentheils in den Minen. Erst beim Herannahen des Winters kommen die Auswanderer in die Stadt, um Schutz gegen die unangenehme Witterung zu suchen. Im Sommer sieht man in San Francisco größtentheils nur Geschäftsleute, Schiffscapitäne und die, welche ihr sauer erworbenes Gut verspielen wollen. Es ist selten, daß sich einige ehrbare Frauen, die ihren Gatten nach Eali- fornien gefolgt sind, auf die Straße wagen; doch ist jetzt nicht mehr so große Gefahr dabei, als früher. Seitdem das rein amerikanische Element die Oberhand gewonnen hat, ist es in dieser Beziehung besser geworden. An keinem Orte, man weiß es, wird das weibliche Geschlecht mehr ge- achtet, als in den Vereinigten Staaten. Niemand darf jetzt mehr zu San Francisco eine Frau ungestraft beleidigen. So fremdartig auch das Leben in Californien ist und so sehr es auch die Neugierde des Reisenden erregen mag, so ist es doch etwas Anderes, was ihn, sobald er an den Ufern des Sacramento landet, unwiderstehlich anzieht. Was ist Wahres an dem, was die wunderbaren Beschreibungen, die so sehr die Aufmerksamkeit der Alten und Reuen Welt in Anspruch ge- nommen haben, von den Goldminen Californiens erzählen? Wird dieses köstliche Metall wirklich in so großer Menge gefunden, als man behauptet? Werden die zahlreichen Auswanderer, die sich von allen Orten Frankreichs, Deutschlands und Englands nach Californien wenden, hier das Glück finden, oder werden sie vielmehr traurig, krank und enttäuscht die Mittel

2. Physische und politische Erdkunde der außerdeutschen Länder Europas und Amerikas - S. 293

1911 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
Moränenablagerungen, Talstufen und Canons auf eine einst stärkere Vereisung hin. — Die grünen Matten fehlen. Daher zeigt die Sierra Nevada Kaliforniens auch nicht die Anmut und Lieb- lichkeit unserer Alpen. Sie wirkt aber besonders großartig durch ihre seltenen Urwaldgebiete. Die Goldlager an dem West- ab hange der Sierra Nevada dehnen sich bis über das Tiefland von Kalifornien aus. Diese lockten in der Mitte des 19. Jahrhunderts zahl- reiche Goldgräber, darunter natürlich viele Abenteurer, aus der ganzen Welt herbei, führten aber andererseits dieses Gebiet dem Welthandel näher. Auch sonst ist die Sierra Nevada Kali- sorniens reich an Erzen, wie Blei, Eisen, Zinn u. a. Besonders werden noch große Mengen Quecksilber gewonnen. Dazu wird Bergbau auf Kohlen betrieben. Das Tiefland von Kalifornien wird von dem Sacramento und dem San Joaquin durchströmt. Ersterer entspringt auf dem schneegekrönten Mt. Shafta. Er befeuchtet den nördlichen Teil Kaliforniens. In seinem Delta vereinigt sich mit ihm der aus ent- gegengesetzter Richtung herzueilende San Joaquin, der ebenfalls von den Schneefeldern der Sierra Nevada gespeist wird. Beide ent- senden ihre Wasser in den Busen von San Francisco. Kalifornien ist ein von der Natur außerordentlich begünstigtes Land. Besonders fruchtbar ist das Flußgebiet des Sacramento, während am San Joaquin auch unfruchtbare Strecken und Sumpfflächen sich sinden. Aber der Ackerbau liefert unter der Einwirkung der Wärme des kalifor- nischen Sommers reiche Erzeugnisse für den Weltmarkt. Dar- unter sind in erster Linie Weizen, Wein und Obst zu nennen. Frei- lich haben Erdbeben (ihr Vorkommen erklären!) die Bewohner dieses reich gesegneten Landes mehrfach in Schrecken versetzt. Der wichtigste Handelsplatz Kaliforniens und zugleich der bedeutendste Hafenplatz an der Westküste Amerikas ist San Francisco (380000 Einw.). Es ist herrlich gelegen am „Goldenen Tore", dem Eingange zur Bucht von San Francisco. Die Stadt ist aus einer Niederlassung von Franziskanermönchen hervorgegangen, welche hier gegen Ende des 18. Jahrhunderts eine Missionsstation gründeten. Aber erst nach der Entdeckung der Goldadern um die Mitte des vorigen Jahrhunderts blühte die Stadt schneller empor, wurde aber auch zugleich eine Stätte des Lasters (Abenteurer). Doch vermochten die Bürger der Stadt im Laufe der Zeit Ordnung herzustellen. Seit dem verheerenden Erdbeben von 1905, das den größten Teil der Stadt und viele Taufende von Menschenleben vernichtete, ist sie wieder neu erstanden. Die Bewohner bilden ein buntes Völkergemisch. San Francisco ist der Ausgangspunkt des Handels nach den Ländern jenseits des Großen Ozeans. Dieser Umstand hat nicht gerade zum Segen der Stadt zahlreiche Chinesen in dieselbe geführt, welche in einem besonderen Viertel wohnen. Das Chinesenviertel

3. Lehrbuch des geographischen Anschauungs- und Denkunterrichts - S. 427

1876 - Leipzig : Ed. Peters Verl.
427 bildet doch die Landwirthschaft schon die hauptsächlichste Beschäftigung, zumal im 28., im Thal des Villamette, der von Süden nach Norden zum Columbia geht. Doch bilden auch Jagd und Handel mit den Indianern noch einen Erwerbszweig. Das an den Namen seines deutschen Gründers erinnernde Astoria, ursprünglich als Pelzhandelsposten angelegt, an der Mündung des Columbia, Oregon-City und Salem (politische Hauptstadt) am Villamette sind die Hauptorte. 37. Nevada, südlich von jenem, aber das Meer nicht berührend, vom Humboldt River durchflössen, der in den See Sink versinkt (f. Pacific-Bahn § 115), erst 1864 den Staaten eingereiht, ist ei]t silberreiches Gebirgsland,.im W. von den Humboldt- Mountains, im So. von der White-Pine-Kette, die bis 3250 m. 10,000' hohe Gipfel hat, durchzogen. Darum heißt es „Silberland"; sowie die neu entstandenen Orte „Treasnre-City" (Treschjur) 3012 m. 9361' hoch gelegen, und „Silver-Spri n gs „aber ob es Königreiche in dem Innern seiner Berge trage, auf diesen Bergen thront das Nichts." Die reichsten Besitzer sind Engländer, Dank deutscher Keuntniß und deutschem Fleiß. - Virginia-City (g- — dsch) mit 25,000 (n. Daniel 7100) E. ist der Hauptort. 38. Californien, the Golden State, westlich und südlich des vorigen, zwischen der Sierra Nevada und dem Meere bis zum Colorado im S., besonders die sich be- gegnenden Thäler des Sacrameuto und des San Joaquin begreifend, verdankt seine Colonisation und seinen wunderbaren Aufschwung dem 1848 entdeckten Gold- reichthum des South Fork, dessen Ruf Ansiedler aus allen Ländern der Erde herbei- lockte und ein Völkergemisch sonder Gleichen und eine so rasche Zunahme der Seelenzahl bewirkte, daß der 8888 Qm. große Bezirk schon 1850 als Staat aufgenommen wurde und 1860 schon ca. 380,000 E. zählte. Seitdem hat nicht nur der Reichthum an Gold, Silber und Quecksilber steten Zufluß herbeigeführt, sondern mehr noch die Erkenntniß der Bedeutsamkeit der Lage, der Vortrefflichkeit des Klimas (33 — 42° Nbr.), sowie der zum Theil außerordentlichen Frnchlbarkeit. „In den Thälern der Nevada fände der Weizen ein zweites Aegypten, die Traube ein zweites Canaan." Hier giebt es die schönsten und höchsten Coniseren (Nadelholz), die Wellingtonia gigantea, 250 bis 300' hoch. Die Meerenge, an der schmälsten Stelle V2 Stunde breit, welche den Zugang zu all' diesem Reichthum gewährt, heißt „das goldene Thor". Durch dieses gelangt man in eine von zwei Halbinseln der Küste und von Felsen und Bergen geschlossene, von Norden nach Süden 12 Meilen lang sich ausdehnende Bai, welche sich im N. zu einem großen Bassin erweitert, die Bai von San Pablo genannt. Diese bildet nach Osten wiederum eine mehrere Meilen lange Straße, die in ein zweites Bassin, die Bai de los Carquines führt, in welche von N, der Sacramento, von S. der San Joaquin münden. Die südliche Bucht dieser Bai ist die Bai von San Francisco. Auf der inneren Seite der Nordspitze der südlichen Halbinsel liegt San Fran- cisco, „die Königin des Stillen Meeres," 38° 47' Nbr., 1776 zuerst von zwei spanischen Mönchen als Missionsplatz gegründet. Nach 1846 war es ein kleiner Ort von 200 E. und jetzt ist es eine Stadt mit mehr als 150,000 E. vom buntesten Ge- misch, täglich wachsend an Größe und Bedeutung, der eine glänzende Zukunft winkt, durch die Pacific-Eisenbahn mit dem Osten, durch zahlreiche Dampfschiffe mit den Ländern Asiens (der Erde) in Verbindung gesetzt. — Die politische Hauptstadt Beuicia liegt am Mündungswinkel der genannten beiden Flüsse, im S. der Bai von San Jose. Die zweitgrößte Stadt aber ist Sacramento - City mit 20,000 E., am American River, einem linken Nebenflusse des Sacramento. 39. Colorado, östlich des Territoriums Utah, seit 1876 in die Reihe der Staaten aufgenommen, zu beiden Seiten der Rocky-Mountains, gleichfalls reich an Gold und Silber, 4915 Qm. Politische Hauptstadt Golden-City. Bedeutender ist Denver am südlichen Arme des Platte, an der südlichen Pacific-Bahn, mit dem 22 Ml. nördlicher liegenden Cheyenne an der nördlichen gleichfalls durch eine Bahn verbunden. Sie hat 6000 E.

4. Allgemeine Erdkunde, Länderkunde der außereuropäischen Erdtheile - S. 275

1882 - Hannover : Hahn
§. 63. Klima. Nordamerikanifche Steppen. Pacifische Küstenprovinz. 275 Breiten ausfallende Differenzen im Sommer, je nachdem die Küstenkelte zwischen den Orten lagert. San Diego (323/4°N. Br.) hat im wärmsten Monat (August) eine Mitteltemperatur von 22° c. gegen 34° im Ft. Duma am untern Colorado, Monterey (3672°) eine solche von 15°,8 gegen 30° im Thal des S. Joaquin. Nur wo das letztere das Thor nach der Küste zu hat, gleichen sich diese Gegen- sähe etwas aus und werden die Sommer durch den eindringenden Seewind auch im Innern kühler. Der Juli in Sacramento (22#7) übertrifft den September des benachbarten S. Francisco (140,9) nur um ca. 8°. Die Winter sind umgekehrt an der Küste milder, aber sie nehmen nach Norden, wo die Pässe des Cascadengebirges kalten Nordostwinden zur Küste herabzusteigen gestatten, an Strenge zu. Prägnant springt der verschiedene klimatische Typus von Ost; und Westküste Nordamerikas aus der Gegenüber- stellung von Breite. Jahr. Jan. Sommer. Diff. S. Francisco 37» 47' 12,5 -f- 9,6 14,9 (Sept.) 5,3 Washington 38° 54' 12,6 -j- 0,3 25,9 (Juli) 25,6. ins Auge. Die Milde des Winters mögen folgende Angaben erläutern^ Quebec 46» 49' -j- 4,6 — 12,3 19,3 (Juli) 31,5 Ft. Vancouver am Columbia 45° 40' -[- 11,0 -f- 2,6 19,4 „ 17,2 Hinsichtlich der Feuchtigkeit prägen sich in Calisornien ziemlich scharf zwei Jahreszeiten aus. Der Sommer ist trocken, besonders in Südcalifornien, das dann noch in der Region des Nordostpassats liegt. Erst in der Breite von S. Francisco (800 mm Regenmenge) beginnt die Region reichlich er N i ed er- schlüge mit den im Winter vorherrschenden Westwinden, die nach Norden sich zu immer gewaltiger» Regengüssen concentrieren. In Britisch-Columbien fallen oft 2500mm Regen im Jahr. Die Westseiten des Gebirges sind daher mit kräftiger Vegetation bedeckt und geben starken Wasseradern den Ursprung, Vom Mt. Shasta an entwickeln sich stattliche Gletscher in den Hochgebirgen, die im trocknern Klima des Innern sehlen. Die Küste wird vom 49 ° an immer zerklüfteter, Fjordenbildung beginnt, die Berge aber stehen häufig kahl, in Folge der Stärke des Windes da. Die eben genannten Einflüsse reichen bis zur Halbinsel Alaska, die darum eine ausgezeichnete Klimascheide bildet. Während an ihrer Nordküste das Gebiet der polaren Seesäugethtere beginnt, verfliegen sich im Sommer Kolibris bis zur Südküste. 5. Innerhalb der Wendekreise bleibt die Temperatur nicht hinter der der heißen Zone anderer Erdtheile zurück. Die seuchten, heißen Küsten- säume sind für den Europäer von fast unerträglicher Hitze und seiner Ge- sundheit äußerst schädlich. Steigt man in dieser Zone von der Meeresküste zu den Hochebenen und Gipfeln der Anden auf, so gelangt man zu immer kühleren Klimaten, welche indes den geringen Unterschied der Temperatur der ein- zelnen Jahreszeiten mit dem Tropenklima gemeinsam haben. So hat Mexico (191/2° N. Br.) in 2260m Höhe eine mittlere Jahrestemperatur von 16", und einem December von 14° steht als wärmster Monat der April mit 20°- gegenüber^). Die alsdann eintretende Regenzeit mildert die Hitze des Sommers. Am Aequator gleichen sich die Gegensätze noch mehr aus. So ist die mittlere Temperatur von Quito (2852m) — 15°,6 d. h. so warm ist bei uns etwa der Juni —, während der kälteste und wärmste Monat sich nur um 1°,5 unter- scheiden. Steigt man noch weiter auswärts, so kommt man zu den sog. Paramos, Landschaften, in denen das ganze Jahr hindurch etwa die Tempe- i) Geogr. Jahrbuch. Viii. 1880. S. 115. 18*

5. Lehrstoff der mittleren und oberen Klassen - S. 41

1897 - Leipzig : Engelmann
§ 80. Die westlichen Hochländer der Oereinigten Staaten. 41 Die westliche Begrenzung der Plateau-Landschaften bildet ebenfalls ein einheitliches Kettengebirge, das jedoch in seinen einzelnen Abschnitten verschiedene Namen führt. Den Vereinigten Staaten gehören an: die Sierra Nevada, der südliche Teil bis zum Mount Shasta und der größte Teil des Naskaden-Gebirges (so genannt wegen der zahlreichen Wasserfalle, in denen der Columbia und Fraser sfreserj das Gebirge durchbrechen) bis etwa zum 55. Parallelkreise. Der O.-Abhang der Sierra Nevada gleicht in seiner Vegetationsarmut noch ganz dem Felsengebirge, der -Abhang dagegen, der vom Stillen Ozean reichliche Niederschläge empfängt, zeigt reichen Waldschmuck. Das Kaskaden-Gebirge ist fast in seiner ganzen Ausdehnung mit Urwäldern bedeckt, die jedoch infolge des fehlenden Unterholzes dem Verkehr keine derartigen Schwierigkeien bereiten, wie die Urwälder der Tropen. Nadelhölzer wiegen durchaus vor und zeichnen sich durch die Riesen- haftigkeit ihres Wuchses aus. Die mächtigste Größe (bis zu 150 rn) erreicht der auf Californien beschränkte Mammuth-Baum (8eciuoia gigantea). Die Hochgipfel der westlichen Gebirge vom Mount Shasta nordwärts zeichnen sich vor denen der Felsengebirge durch Bedeckung mit ewigem Schnee aus. Die Gletscherentwickelung ist jedoch auch hier gering. Nur in der Umgebung des Mount Ruinier treten Gletscher auf, die sich an Ausdehnung durchaus mit den großen Alpengletschern messen können. Dagegen ist der höchste Gipfel der Sierra Nevada, der Mount Whitney [llitne], 4500 m, einige Monate des Jahres schneefrei. Die Küsterl des Stillen Ozeails werden vom südlichen Californien bis zur San Juan de Fuca-Straße von einem weiteren Gebirgs- zuge, der Küsten-Cordillere, begleitet, einem nieberen, wohl be- waldeten Kettengebirge, das nur an zwei Stellen, an der tiefeinschnei- denden Bucht von San Francisco und an der Mündung des Columbia eine Unterbrechung erleidet. Zwischen ihm und der Sierra Nevada breitet sich die fruchtbare Tiefebene von Californien, doppelt so lang und breit als die Oberrheillische Tiefebene, aus. Sie wird von dem von N. kommenden Sacramento und dem ihm von 8. zuströmenden San Joaquin entwässert. Das Klima Californiens ist dem der Mittelmeerländer ähnlich, hat heiße, trockene Sommer, regenreiche Winter. Dem entspricht auch die Flora mit dem Vor- walten immergrüner Gewächse. Die Tierwelt des westlichen Nord-Amerika ist im ganzen ärmlich. Unter den Raubtieren ist der Grislybär der gefürchtetste, doch ist derselbe auf die eigentlichen Gebirgsgegenden beschränkt. Verbreiteter ist der braune amerikanische Bär. Auch der Puma geht noch weit nach N. In den waldreicheren Gebieten finden sich mehrere Hirscharten. Die Steppe beherbergt zahlreiche Nager. Der^Westen Nord-Amerikas ist erst seit den 40er Jahren dieses Jahrhunderts aufgeschlossen, aber die Entdeckung der reichen Mineralschätze führte bald den Strom der Auswanderer hierher und ließ rasch zahlreiche Niederlassungen erblühen. Jetzt queren bereits 4 Eisenbahnlinien das ganze Hochland. Die älteste und für den Verkehr wichtigste ist die Zentral-Pacif ic-Bah n. Sie gehl von Chicago aus, durchläuft die Staaten Iowa und Nebraska, überschreitet die Felsengebirge im Evans-Paß, sodann das Wahsatch-Gebirge, berührt dengroßensalzsee und erreicht, nachdem sie die Sierra Nevada im Truckeeströckij-P aß (2300 m) überschritten, San Francisco. Am Großen Salzsee vereinigt sich mit ihr eine zweite Linie, die, von St. Louis kommend, die Felsengebirge weiter südlich überschreitet. Die Süd- Pacific-Bahn umgeht diese im 8., quert dann das Colorado-Plateau und tritt von 8. her in die Californische Ebene ein, während die Nord-Pacific-Bahn die Felsengebirge nördlich des National-Park überschreitet und dann dem Laufe des Columbia bis zu besten Mündung bei Asioria folgt.

6. Theil 1 - S. 698

1875 - Leipzig : Brandstetter
698 repräsentirte das Eisenbahnsystem der Union noch nicht mehr als 10,900 Meilen Schienenlänge. Der Staat New-Pork allein, dessen Flächenraum um ein Drittel kleiner ist, als Ungarn, hat nach Abrechnung seiner vielen Stadtbahnen 2710 Meilen Eisenbahn aufzuweisen. Die Bahn, die nun vollendet ist, verbindet New-Aork und Californien. Die Strecke wird jetzt in etwa sechs Tagen zurückgetegt werden,*) wozu man sonst ebenso viele Wochen, ja Monate brauchte, um halb aus Land- halb auf Seewegen die fernen Punkte des Welttheils zu durchreisen. Aber auch die sechstägige Reise soll die Fahrgäste nicht von der Civilisation trennen. Die Passagier- wagen enthalten Schlafzimmer, Restaurationen und Lesecabinette. Ja, ein Druckerei-Waggon begleitet jeden Zug, worin täglich zwei Zeitungen redigirt, gedruckt und expedirt werden, welche die telegraphischen Nach- richten verbreiten, die der Draht von Ost und West her voraus sendet, um die Reisenden von allen Weltbegebenheiten schnell in Kenntniß zu setzen. Vorerst stehen 2000 Güterwagen bereit, um die Producto von Ost und West und den dazwischen liegenden Strecken hin und her zu befördern. Die Erweiterung des Verkehrs wird auch die Hülssmittel des Gütertrans- ports erweitern. Bereits sind 850 Locomotiven zum Dienst bereit und auf der Strecke vertheilt. Wasser-Reservoire, Kohlen- und Holzschuppen, Werkstätten und Stationspunkte sind angelegt: Bergdurchstiche und Thal- dämme, Tunnel und Brücken, Felsengruppen mid Urwaldlichtungen bieten aus der Fahrt reiche Abwechselung. Der Schienenweg von Océan zu Océan verkürzt die Reise um das Erdenrund, denn dem großen Werke schließt sich schon der Plan einer regelmäßigen Dampfschifffahrt an über den Stillen Océan nach dem asiatischen Festland, einen neuen Ring bildend in der Kette, welche das Erdenrund umspannen soll. Das erstaunlichste, kostbarste und bedeutendste Werk, welches jemals auf der Welt versucht worden sein mag, ist der Bau einer Eisenbahnlinie vom Mississippi nach der Küste des Stillen Meeres. Es war nicht blos die Entfernung, eine Strecke von mehr als 2000 engl. Meilen, was die Leute abschrecken konnte, eine solche Riesenarbeit zu unternehmen, sondern es war außerdem auch Thatsache, daß die Bahn durch Gegenden geführt werden mußte, welche von civilisirten Menschen noch niemals betreten worden sind, wo es noch keine Ansiedelungen von irgend einer Bedeutung giebt, über und durch Felsengebirge, deren Höhe die höchsten Spitzen der europäischen Alpen noch überragt. Allein die Eisenbahn-Verbindung *) Der Fahrplan giebt folgende Hauptstationen und Fahrzeiten an: Von New-Aork nach Chicago . 911 engl. Meilen 36 Va Stunden Von Chicago nach Omaha . 491 - 24>/2 - Von Omaha nach Bryan . 858 - - 43 Von Bryan nach Ogdon (Utah) ...... . 2.43 - 10 V2 - Von Ogdon nach Elko ^Nevada) . 378 -, 12 Va - Von Elko nach Sacramento . 465 - - 31 Von Sacramento nach St. Francisco.... . 117 - Ql/ ó 2 Zusammen 3358 engl. M. in 161 Va St.

7. Lehrbuch der vergleichenden Erdbeschreibung - S. 322

1879 - Freiburg im Breisgau [u.a.] : Herder
322 Nord-Amerika. Vereinigte Staaten. §. 73. tains mit der an Gold und andern Metallen reichen Bergbauregion des Pike's-Peak. In der neuesten Zeit wurden unermeßliche Kohlemelder bei der Hauptstadt Denver-City entdeckt, ein unberechenbarer Vortheil für die (an diesen Feldern vorübergehende) Pacific-Eisenbahn. 7. Die 3 H>acifischen Staaten. a. Oregon, das Küstenland südlich vom Columbia- oder Oregon-Flusse, mit der ausblühenden Stadt Portland. Das Cascaden-Gebirge, mit dem Mount Hood (3400 in), theilt Oregon in eine größere, noch nncultivirte östliche Hälfte und eine kleinere, zuerst besiedelte, westliche. Die Wälder ent- halten die werthvollsten Nutzhölzer. d. Kalifornien (8888 lum.), das an Gold reichste Küstenland am großen Ocean, hat zugleich eine Fülle trefflichen Bauholzes (Riesenfichten f. S. 311), eiueu durch küustliche Bewässerung sruchtbaren Boden, reichhaltige Erdölquellen, heiße Mineralquellen, schiffbare Ströme im Innern, gute Häfen und eine ausgezeichnete Handelslage, trägt also alle Bedingungen für ein kräftiges Gedeihen von Ackerbau, Wein- und Tabak-Cultur, Viehzucht (Wolle) und Gewerbe in sich. Jüngst ist durch eingewanderte Japaner und Chinesen auch Seidenzucht und Theebau eingeführt worden. Die Hauptstadt, S. Fr an- cisco, am schmalen Eingange zu einer trefflichen Bucht gl. N., in welcher alle Flotten der Welt Schutz finden würden, war 1848 (vor der Entdeckung der Goldlager am Sacramento-Fluß) noch ein Dorf, zählt aber bereits 250 000 E. von allen Rassen, so daß kein Punkt der Erde ein so buntes ethnologisches Schauspiel darbietet. Sie ist, namentlich nach der Vollendung der Pacisic-Bahn und der Eröffnung eiuer Dampferlinie nach Australien, schnell der bedeutendste Handelsplatz an der gesammten Westküste Amerika's (das „New-Pork am Pacific") geworden. c. Nevada, östlich von Californien, hat in dem silberreichen und zu- gleich fruchtbaren Carfon-Thale (im W.) das vorzüglichste Silbergebiet der Erde, dessen in den letzten Jahren gesteigerte Ausbeute wesentlich zur Silberentwerthung beigetragen hat. Die neue Stadt Virginia, in einer aller Vegetation entbehrenden Umgebung, übertrifft durch schnelles Wachsthum (als Mittelpunkt der Silbergewinnung) bei weitem S. Francisco in Cali- sornien. Der Sitz der Regierung aber ist in Carson, da man in Amerika denselben aus politischen Gründen gerne in kleinere Städte verlegt. 8. Die 10 Territorien*), westlich vom Mississippi-Gebiete: a. Neu-Mejico, früher ein Theil von Mejico, welchen diese Republik nach dem unglücklichen Kriege 1846—1848 (nebst Ober-Calisornien) an die Union abtrat, mit dem Hauptorte Santa Fe an einem Nebenflusse des Rio Grande. b. Arizona, durch den Colorado im W. von Californien getrennt, wurde 1854 von Mejico an die Union verkauft und durch einige nordwestliche Marken des (damaligen) Territoriums Neu-Mejico und den südlichen Streifen von Utah vermehrt. Sein Reichthum an edlen Metallen hat alsbald eine Menge von Goldjägern herangezogen. c. Utah (sprich: Jutah), größtenteils eine öde Steinwüste im Felsen- gebirge, mit Salzseen und Salzflächen, in welcher die Secte der Mormonen (etwa 100 000) oder der „Heiligen des jüngsten Tages" sich niedergelassen *) S. Kon er's Zeitschrift für allg. Erdkunde, 17. Bd. nebst Tafel 3.

8. Lehrbuch der Geographie zum Gebrauche für Schüler höherer Lehranstalten - S. 155

1867 - Berlin : Weidmann
Vereinigte Staaten. 155 Sierra Nevada sehr fruchtbar, und Berge und Hochebenen tragen das schönste Gras, letztere unermeßlich viel wilden Hafer und Senf. Zwischen der Sierra Nevada und der Küstenkette fliegt das 100 M- lange, im Mittel 12 M. breite Thal des Sacramento und San Joaquin. Den Boden der Niederungen bildet ein fetter Lehm, der im Sommer wie Pulver, nach dem Regen aber kräftige Gar- tenerde ist, aus welcher Tulpen, Hyacinthen, Lilien, Narzissen, Nelken rc. Hervor- brechen. Das Land ist nicht gerade holzreich; Lebenseiche, Esche, Ceder, Cypreste, weißer Bergahorn, Baumwoll-Pappel sind die gewöhnlichsten Bäume. Im S. wird trefflicher Wein gewonnen; man zieht Birnen, Aepfel, Pstaumen, Pfirsiche, Apfelsinen, Limonen, Feigen, Oliven; auch ein Cactus gibt köstliche Frucht. Die schönsten Moose hangen in herrlichen Guirlanden von den Bäumen. Weizen, Rog- gen und Hafer gedeihen reichlich, auch Hanf, Reiß, Taback, Baumwolle, selbst Kaffee. Von Thieren hat das Land aufzuweisen: Bären, Elen, schwarzschwänzige Hirsche, Panther, Puma, Antilopen, Prärien-Wölfe, Hasen, Kaninchen, Eichhörn- chen, Murmelthiere, Pelikane, Fasane, Lachse. Das Klima ist milde, Schnee fällt in den Küstengegenden selten; man hat eine nasse und eine trockene Jahreszeit. Es wird mit der Zeit eins der wichtigsten Weinländer der Erde. — Das Gold- gebiet, in welchem sich die gemischteste Bevölkerung der Welt befindet, insgesammt wohl 100.000 Menschen, umfaßt den Westabhang der Sierra Nevada; es hat 1852 etwa 83, 1864: 63 Mill. Thaler geliefert. Der Handel ist überaus blühend. San Francisco, 57.000 E., an der Mündung des Sacramento-Flusses, der wichtigste Handelsort an der Westseite Nord-Amerikas, hat regelmäßige Dampf- schifffahrt nach Panama und den Sandwich-Inseln. — Sacramento, 14.000 E., am Flusse. 43) Nevada, die Westhälfte des bisherigen Territoriums Utah, mit 6857 Bew. Es hat die reichsten Silbergruben Nord-Amerikas, namentlich in den Waschoe-Bergen. — Carson- City, 15.000 E., ist Hauptstadt. 44) Utah-Territorium, fast so groß wie Preußen, mit etwa 95.000 Bew. (1865). Außer von Indianern wird es nur von der Sekte der Mormonen bewohnt. Die Große Salz-See-Stadt, auch Neu-Jerusalem, 11.000 E., südlich vom Großen Salzsee, liegt am Utah-See, in herrlichem Klima. — Fillmore-City ist Hauptstadt. 45) Wyoming (Wind-River und Black-Hills)-Territorium. 46) Oregon, das Gebiet westlich von Idaho bis an den Columbia, hat über 60.000 E. (1865). Das Land ist noch von Indianern bewohnt und liefert viel Pelzwerk. — Salem ist Hauptstadt. Mehr als 20 Dampfer befah- ren den Columbia. Reiche Goldlager; wichtiger aber scheinen die Reichthümer an Holz und Getreide. Die Obsternten übertreffen an Güte und Menge jede Vor- stellung. 47) Washington-Territorium, größer als Preußen, der nördliche Theil des ehemaligen Oregon-Gebietes, nördlich vom unteren Columbia, 15.000 Bew. Olympia ist Hauptstadt. § 392. Die Zahlen der Bewohner sind für 1860: New-Aork........................ 3.880.735 Pennsylvanien................... 2.906.115 Ohio........................... 2.339.502 Illinois.........................1.711.951 Indiana......................... 1.350.428 Virginia........................ 1.261.397 Massachusetts.................. 1.231.066 Missouri........................1.182.012 Kentucky....................... 1.155.684 Tenessee....................... 1.109.801 Georgia........................ 1.057.286 Nord-Carolina................... 992.622 Alabama......................... 964.201 Mississippi .................... 791.305 Wisconsin....................... 775.881 Michigan........................ 749.113 Louisiana....................... 708.002 Süd-Carolina.................... 703.708 Maryland........................ 687.049 Iowa............................ 674.948 New-Iersey...................... 672.035 Maine........................... 628.279

9. Länderkunde für höhere Lehranstalten - S. 343

1903 - Leipzig : Hirt
Mexiko. 343 Das Längstal zwischen der Sierra Nevada und der Küstenkette, durchfielt vom Sacramento und seinem Nebenflusse San Joaqnin ^ßann choakin^, ist das calisoruische Goldgebiet, desseu Entdeckung im Jahre 1848 den Strom der Einwanderer ins Land zog. In der Neuzeit haben die Erträgnisse der Goldgewinnung abgenommen, der Digger (Goldgräber) weicht dem Farmer, dem die Natur hier erstaunlich reiche Ernten an Getreide (namentlich Weizen), Wein und Obst (Pfirsiche) spendet. 1848 wurde Cali- formen von Mexiko an die Union abgetreten. San Francisco ißan franßißko^, der wichtigste Hafenort an der W.-Küste Amerikas, an der inneren Seite des „Goldenen Tors" (Golden Gate, spr. göldn gel), das den auch für die größten Seeschiffe fahrbaren Zugang zu der merkwürdig gestalteten Bai vou Sau Francisco bildet. Da, wo im Anfange des Jahres 1848 einige Lehmhütten standen, erhebt sich die prächtige Stadt San Francisco, die jetzt 345 000 E. zählt. Etwa 70000, von den weißen Arbeitern scheel angesehene Chinesen bewohnen ein besonderes, grauenhaft schmutziges und be- rüchtigtes Stadtviertel. Großartig ist die Aussicht auf die weite, mannigfach gegliederte Bai mit einer reich bebauten Uferlaudschaft im O. und den Zypressenwäldern der Sierra Nevada in: fernen Hintergründe. In Washington, das wie das benachbarte Britisch-Colnmbia viel Weizen, Holz und Kohlen erzeugt, entwickelt sich Seattle [ßetl], der Endpunkt der n. Pacific-Bahn, zu einem bedeuteudeu Hafenplatze für den Verkehr über den Ozean. Alaska, das N.w.-Viereck des Festlandes, ist das gletscherreichste Land der Erde und mit Naturschönheiten ähnlich geschmückt wie Norwegen, das unter der gleichen Breite liegt. Nur werden die majestätischen Vulkangipfel zumeist von Nebel und Wolken verhüllt, und auf den aleutischen Inseln gibt es kaum 12 sonnenhelle Tage im Jahre. Weite Wälder. Korn gedeiht nirgends. Das Land ist doppelt so groß wie Skandinavien, hat aber nur 64000 E., zum kleineren Teil Indianer. Jetzt locken die Goldadern immer mehr Weiße an. Bis 1867 gehörte Alaska den Rnssen. ä. Mexiko. [1990000 qkra, 13,6 Will. E>, 7 auf 1 qkm.] Bodcugestalt. Mexiko liegt bis auf die flache Halbinsel Dnkatän auf dem uach ihm benannten Hochlande, das nach O. in Stufen, nach W. steil zum Meere abfällt. Der Küstensaum des Atlantischen Ozeans ist mit La- guneu und Klippen umgürtet, hat keine bedeutende Bucht, und außer Tampico keinen eigentlichen Hafen, sondern nur allen Stürmen offenstehende Reeden. Sandbänke versperren die Einfahrten in die wenig entwickelten Flüsse. Klima und Erzeugnisse. An der Küste mit ihren Sümpfen, der Heimat des gelben und des Malaria-Fiebers, herrscht eine unerträgliche Hitze. Aca- Pnlco, am Stillen Ozean, gilt als der Glutofen Mittelamerikas, und bei Vera Cruz sinkt das Thermometer selten unter 27°. Mit dem Hinaufsteigen auf das Hochland nimmt die Hitze ab, und die Luft wird immer gesunder. Im Küstengebiet gedeihen bei der beständigen Hitze und bei reichlichem Regen- falle Zuckerrohr und Kakao im Überfluß, dazu tropische Nutzhölzer wie Brasil-, Gelb-, Eisen- und Mahagoniholz. In den Stufenländern wird der Mais uoch 5 m hoch, reift der Kaffee, „auf den immergrünen Eichen der Wälder blühen in leuchtenden Farben die Orchideen (darunter Vanille), und im Schatten er- heben baumartige Farne ihre breiten Kronen", noch bis zur Höhe des Rigi

10. Allgemeine Erdkunde, Länderkunde der außereuropäischen Erdtheile - S. 306

1882 - Hannover : Hahn
306 Buch V. Amerika. 1848 an letztere abgetreten. In demselben Jahre wurden hier die ersten Gold- funde gemacht, und diese hatten ein rasches Zuströmen von Einwanderern der verschiedensten Nationen zur Folge, so daß der Staat schon 1880 865000 E. zählte. Unter diesen befanden sich fast 75000 Chinesen, die, an heimischer Sitte und Tracht festhaltend, einen auffallenden Gegensatz zur übrigen Bevölkerung bilden. Vergeblich hat man sich dieser rührigen Asiaten bis jetzt zu erwehren gesucht. Das Gesetz von 1879 will ihnen kein Grundeigenthum mehr ge- währen, sie in den Wohnsitzen beschränken und die Einfuhr derselben über- Haupt verbieten. Zauberhaft schnell hat sich in Folge dieser massenhaften Ein- Wanderung das Land entwickelt. S. Francisco z.b. besaß 1845 etwa 30 weiße Bewohner, im Jahre 1850 schon 15000, 1870 an 150000, 1880 aber schon 250000 E. Die Hauptproduction des Staates besteht allerdings noch in edlen Metallen, Gold (60—80 Mill. Jh. jährlich), welches größtentheils aus dem Sande der Flüsse gewaschen, Silber (8 — 10 Mill.) und Quecksilber, welche in der Sierra Nevada bergmännisch gewonnen werden; allein daneben hat sich auch Viehzucht (Wolle!), Ackerbau und Industrie aufs herrlichste ent- wickelt, und der Werth dieser Producte übertrifft bereits weit den der Edel- metalle. Als Erzeugungsgebiet für Weizen und Gerste, dessen Mittelpunkt das große Thal von Californien bildet, concurriert Kalifornien bereits mit den Ländern am obern Mississippi. Ein hoher Aufschwung steht dem Lande noch durch die sich stets steigernde Handelsverbindung mit Ostasien bevor, und das „Goldene Thor", welches den Eingang zur weiten Bucht von S. Francisco, dem schönsten Hafen an Amerikas Westküste, bildet, wird eine der bedeutendsten Stationen des Weltverkehrs werden. Schon jetzt nimmt ein großer Theil der ostasiatischen Thee- und Seidenausfuhr seinen Weg nach Europa über S. Francisco. Es besteht eine directe Dampffchiffverbindung mit Japan, China, Hawaii, Australien, Mexico. Die Vollendung der Pacificeisenbahn hat nicht wenig zu dem Empor- blühen von Stadt und Staat beigetragen. Im Thal zwischen der Sierra Nevada und der Küstencordillere liegt Sacramento (21000 E.), die Haupt- stadt Californiens. Seit 1876 verbindet eine Eisenbahn S. Francisco mit dem reichen südcalisornischen Küstenstrich, dessen Mittelpunkt, Los Angeles, bereits über 31000 E., gegen 3600 im Jahre 1860, besitzt. Im Norden hat auch Oregon eine ungeahnte Entwicklung genommen, insofern man im Osten des Cascadengebirges längs den Blauen Bergen dem Boden reiche Weizen- ernten entlockt hat, deren Transport freilich bei den Katarakten des Columbia schwierig ist. Portland verschifft den Weizen, und hier in Oregon verhält man sich nicht so ablehnend gegen die chinesische Einwanderung. Vi. Das Gebiet Alaska (27000 dm., 1.500000 Däil.) ward 1867 von den Russen an die Vereinigten Staaten verkauft. Erstere waren beim Verfolg ihrer Jagden auf Pelzthiere von Asten aus herübergekommen und hatten einige Niederlassungen an der Küste und am Jukon, dem größten Strome des Gebiets angelegt. Getreidebau ist nirgends möglich, so daß die wenigen russischen Ansiedler, deren man 1870 nur 460, wovon allein auf Sitka 360, zählte, auf regelmäßige Zufuhr von außen angewiesen sind. Die Zahl der Indianer soll 30000 betragen; etwa 1000 sind halbcivilisiert. Der Name Alaska bezieht sich ursprünglich nur auf die südwestl. Halbinsel, die in den Aleuten gleichsam ihre Fortsetzung hat. Bedeutendste Anstellung ist Neu- archangel auf Sitka. Der übrige Theil Amerikas gehört wesentlich zwei Völkern romanischen Ursprungs, den Spaniern und Portugiesen, an. Die ersteren hielten sich durch die bekannte Bulle des Papstes Alexander Vi. berechtigt, aus ganz Amerika Anspruch zu machen, konnten aber den Portugiesen die Festsetzung an der von ihnen entdeckten Küste Brasiliens nicht wehren. Erst im Jahre 1778 gestand Spanien der portugiesischen Regierung die Herrschast über Brasilien in seinem jetzigenumsange zu. — Diespanischen Besitzungen umfaßten reichlich 180000 dm.,

11. Lehrstoff der mittleren und oberen Klassen - S. 39

1907 - Leipzig : Engelmann
§ 8v Die Appalachien und die östliche Aüstenebene. 30 von St. Louis kommend, die Felsengebirge weiter südlich überschreitet. Die Süd-Pacificbahn umgeht diese im S., quert dann das Colorado-Plateau und tritt von 8. her in die Kalifornische Ebene ein. während die N ord-P a eisicb ahn die Felsen-gebirge nördlich des Nationalpark überschreitet und dann dem Laufe des Columbia bis zu dessen Mündung folgt. Staaten: 1. Die Gebirgs- und Plateaustaaten^Arizona [2lrisona], Neu-Mejiko (Territorien), Nevada, Utah ijütä^, Colorado, Idaho [(Stdeho], Wyoming [Ueiontmg], Montana. Der Bergbau auf Edelmetalle bildet den wichtigsten Erwerbszweig der Bewohner, in Nevada ernährt er 90% der Bevölkerung. Die reichsten Silberminen befinden sich am Oftabhang der Sierra Nevada, in Nen-Mesiko und Montana. Die Viehzucht nimmt wirtschaftlich die zweite Stelle ein, doch bieten ihr nur die Parks der Felsengebirge und einzelne Flußtäler gutes Weideland. Auch vernichten die furchtbaren Schneestürme oft in wenigen Tagen den Viehstand weiter Gebiete. Die Bevölkerung ist sehr dünn, größere Städte fehlen fast ganz, abgesehen von den Bergbauorten, die in der Nähe einer neuentdeckten reichen Mitte rasch emporschießen, um, nachdem dieselbe erschöpft, ebenso rasch wieder zu verschwinden. In Utah hat die fleißige Sekte der Mormonen durch künstliche Bewässerung Acker- und Gartenbau ermöglicht. Ihr Hauptort Great Saltlake City [Gret Sältlek ©siti]. 2. Die pacifischen Küstenstaaten: Californien ist das goldreichste Land der Erde. Das Gold findet sich sowohl an den Westabhängen der Sierra Nevada, wie in den Flußablagerungen der Ebene. In der Küsten-Cordillere wird auch Quecksilber gewonnen. Daneben bringt Californien große Mengen Getreide (Weizen und Mais) hervor und, besitzt in seinen Wäldern reiche Schätze von nutzbarem Holz. Ferner sind hier Olbaum, Orange und Zitrone und (als einzige Stelle in ganz Amerika) der Weinstock mit Erfolg angebaut. Hier hat daher auch eine größere Verdichtung der Bevölkerung stattgefunden. Ein eigentümliches Element derselben bilden die ttt bett letzten Jahrzehnten als Arbeiter zahlreich eingewanberten Chinesen. Almtr Hauptstadt St. Francisco, 350000 Einw., am Eingang der nach ihr benannten Bucht in malerischer Lage, die bedeutendste See-nnd Handelsstadt des westlichen Nordamerika, nach der alle Haupteisenbahnlinien zusammenführen. Oregon und Washington [Wnfchmgten] sind wesentlich Ackerbaustaaten. § 81. Die Appalachien und die östliche Küstenebene. Das Gebirgssystcm der Appalachien zerfällt in zwei Abschnitte; den südlichen bildet das Alleghany-Gebirge, eins der regelmäßigsten Kettengebirge der Erde, dem Schweizer Jura vergleichbar. Seine streng parallelen Bergzüge streichen von Sw.—No. Die Gipfel erheben sich nur wenig über die Kammlinie. Die beiden Hauptketten, von denen die südöstlichste den Namen Blaue Berge führt, werden durch ein breites, fruchtbares Längstal getrennt, dessen südliche Hälfte vom Tennessee^ [Xmntfft] durchflossen wird. Im N. durchbrechen James [Jaem^] River, Potömak, Susquehanna und Delaware sdelewaerl, welche aus kurze Strecken diesem Längstal folgen, die einzelnen Ketten des Gebirges. Höchster Gipftl des Alleghanys der Black-Dome [Blaeckdont], 2000 m, in der südlichen Hälfte der

12. Lehrbuch der Geographie für höhere Unterrichtsanstalten - S. 146

1852 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
146 Zweites Buch. nur ein paar Hundert Einwohner hat. Die beiden bedeutendsten Orte sind: Austin, eigentlich S. Felipe de Austin, Sitz der Regierung, und der Haupthafen und Handelsort Galveston. In den deutschen Colonieen Neu-Braunfels, bis jetzt 200 Blockhäuser. Wir fügen auch hier den 1850 aufgenommenen Staat 31) Californien (Nieder-) hinzu, obwohl die Sclaverei hier abgeschafft ist. Auch dieses früher wenig besuchte Land gehörte zu Mexico (S. 136 ) und ist jetzt wegen seines ungeheuren Goldreich- thums der Zielpunkt der Auswanderungen aus Europa und China. Man erhält das ersehnte Metall theils durch nasse Ausgrabungen, aus dem Sande der Flüsse, besonders des Sacramento — theils durch trockene, d. h. man gräbt und hackt es aus dem Felsenboden, wo sich oft sehr ansehnliche Goldnester vorsinden. Hauptstadt Mon- terey, aber viel bedeutender sind die Städte, welche an den Küsten der Bai von San Francisco ldem besten amcricanischen Hafen am stillen Ocean) entstanden sind. Darunter San Francisco selbst, das Ende 1849 schon 50,000 E. hatte. Um die Staaten einzuüben, beantworte folgende Fragen: Wie heißen die 13 alten, wie die 18 neuen Staaten der Union? Wel- cher ist der älteste, welcher der neueste? Welche liegen auf der at- lantischen Küstcnterrasse? Welche zwischen den Alleghanis und Missisippi? Welche -westlich vom Missisippi? Welche sind Binncn- ftaaten? Zähle die bevölkertsten Städte der Union auf, und gieb bei jeder an, in welchem Staate sie liegt. Iii. Die Gebiete und Di stricte über 50,000 si>M. Ueber die Gebiete und Districte, und wie aus ihnen Staa- ten wachsen, ist schon oben gesprochen (S. 140.). Doch werfen wir auf diese ungeheuren Strecken, welche annoch den größten Theil des Flächenraumes ausmachen, darum noch'einen nähern Blick, weil sich in ihnen öfter diejenigen Auswanderer, welche als Landwirthe (Far- mers) in A. leben wollen, niederlassen. Zum Theil gilt die Schil- derung auch von den westlichen, neueren Staaten der Union — weniger von Florida, das, so weit von den übrigen entfernt, ganz andere Natur und Verhältnisse hat. Einen großen Theil des westlichen u^id nordwestlichen Gebietes nimmt noch immer der Urwald ein. Die Waldungen Nord-Ame- rica's unterscheiden sich von den unsrigen, unter gleicher Breite ge- legenen, namentlich dadurch, daß in ihnen nicht eine Baumart vorherrscht, sondern eine reiche Abwechselung von 20 — 30 Baum- artcn Statt findet. Daher die Färbung der Blätter im Herbst so wunderbar mannigfach. Es giebt hier allein 26 Eichenarten, wäh- rend z. B. Deutschland nur 9, hat Andere Bäume, wie der merk- würdige Tulpen bäum (Liriodendron Tulipifera), viele Arten des Ahorn, der Akazie, Gleditschie. Der prächtigste Baum jener Wälder ist aber die Weymuths-Kiefer (Pi»n8 Strobus), welche 150—200^ hoch wird, in einzelnen Fällen über 1000 Jahresringe zeigt und werthvolles Bau- und Mastenholz liefert. Von reißenden und ge- fährlichen Thieren sind die Wälder, etwa Klapperschlangen abge- rechnet, eben nicht gefüllt; am häufigsten ist das Elenn, die Gat-

13. Bd. 2 - S. 538

1875 - Köln : DuMont-Schauberg
/ 538 Iii, Länder- und Völkerkunde. D. Amerika. lung von Hügel, Thal und Ebene, die malerische Landschaft, die Menge kleiner Flüsse und Bäche und der kräftige Baumwuchs am Abhänge der Gebirge wird von allen Reisenden hervorgehoben; sie erstaunten insbeson- dere über die gewaltigen Fichten, welche sich bis zu einer Höhe von 100 Meter erheben. Der ganzen Küste entlang laufen Höhenzüge, welche das innere californische Thal von dem Gestade trennen. Dieses etwa 100 deutsche Meilen lange Thal bildet die berühmte californische Gold- region. Die zahlreichen Gefließe, die von den schneebedeckten Höhen der Sierra Nevada herabfallen, und die Regenbäche, die gleichfalls tiefe Schluchten in das Gestein gerissen und gewaschen haben, lagern eine große Masse fester Bestandtheile an den Hügeln ab, welche sich am Fuße des Gebirges gebildet haben. In diesen und am Ufer wie im Bette der Flüsse und Bäche liegen die ungeheuren Goldschätze, welche seit 1848 zu Tage geför- dert wurden. Das Gold wird hier theils aus Goldwäschen, theils durch Bergbau auf goldführende Quarzgänge gewonnen. Die Bedeutung, welche Kalifornien für den Welthandel und die Industrie in allen Theilen der Erde gewonnen hat und noch weiter gewin- nen wird, kann nicht hoch genug angeschlagen werden. Die stetigen Erträgnisse von Silber, Kupfer und Quecksilber wiegen die Abnahme der Goldproduction in wohlthätiger Weise auf. Auch die Ernten an Feldfrüchten, Wolle, Wein und Tabak fangen an bedeutende Dimensionen anzunehmen. Das „goldene Thor", welches den Eingang zur Bucht von San Francisco bildet, ist in der That eine Pforte, durch welche der Verkehr von und nach Asien eröffnet wird. Dieses Wasserbecken hat in keinem andern Erdtheile ein Seitenstück und steht in der That einzig da. 395. San Francisco. (Nach Hammann-Hoffmann, Californien, Nevada und Mexico, und Alexander Freiherr v. Hübner, Ein Spazirgang um die Welt, bearbeitet vom Herausgeber.) Nicht selten hat sich die Geschichte der Entstehung und des Wachsthums eines ganzen Staates an einen einzigen Küsten-Einschnitt, an einen vortreff- lichen Natur-Hasen geknüpft, fo an der Westküste Europa's an die Bai von Lissabon und an der Ostküste Amerika's an die von Rio de Janeiro. Aber auch auf der fast ganz buchtlosen Westküste der nordamerikanischen Union findet sich als einzige Ausnahme eine von allen Seiten geschützte Bai mit beque- mem Zugange und trefflichem Ackergrunde. An dieser Bai, dem „goldenen Thore" zu einem großen Staate, der von ihr aus ins Innere des Landes hineinwuchs, entstand seit der Entdeckung der calisornischen Goldlager (1848)

14. Theil 4 - S. 287

1880 - Stuttgart : Heitz
Goldminen in Californien und Australien. 287 Diesen ungeheuern Aufschwung hat die Auswanderung hauptsächlich seit der Entdeckung der Goldminen in Calisornieu genommen. Die erste Entdeckung erfolgte 1848 auf den Ländereien eines Capitäu Sutter. James W. Marshall, welcher am Amerikan Fork, einem Nebenflüsse des Sacramento, für den Capitän Sutter eine Sägemühle erbauen sollte, fand beim Graben eines Mühlkanals die ersten Stücke Gold. Bald wurde solches auch an andern Orten gefunden *) und die Nachricht verbreitete sich mit Blitzesschnelle durch das Land. Die Bevölkerung Californiens war plötzlich ganz umgewandelt —: Soldaten, Doctoren, Geistliche, Landbauer, Handwerker, Kaufleute, Advokaten, Matrosen — alle eilten nach dem Goldlande, jeder suchte dem andern zuvorzukommen und in möglichst kurzer Zeit viel Gold zu graben. Ganze Districte wurden fast von aller männlichen Bevölkerung verlassen, die reichen Ernten verdarben oder wurden vom Vieh abgeweidet; denn niemand hatte Zeit, sich um sie zu bekümmern. Bald verbreitete sich die Kunde von den gefundenen Schätzen in alle Welt, und hatte die Wirkung, daß die Abenteurer aller Nationen und aller Welttheile dort zusammenströmten, in der Hoffnung, mit wenig Mühe Tonnen Goldes zu gewinnen. Die Einwanderer kamen in solchen Strömen herbei, daß die Bevölkerung Californiens, welche im I. 1848 kaum 20,000 Seelen betrug, sich im Anfang des Jahres 1850 schon auf 100,000 Menschen belief, und auch diese Zahl binnen ein paar Jahren verdoppelt sah. Indeß wurden die ausschweifenden Hoffnungen der Goldsucher bei weitem nicht erfüllt; mindestens erwies sich die vermeinte Leichtigkeit des Erwerbs bald genug als eine Chimäre. Allerdings ist die jährliche Goldausbeute ungeheuer, so daß man, zumal auch in Australien fast noch ergiebigere Goldlager entdeckt wurdet,**) eine Zeit lang fürchtete, *) Die Goldregion umfaßt das Thal Sacramento und die in dasselbe mündenden Nebenthäler, sowie den untern Theil des San Joaquim-Flußthales. Nach amtlichen Berichten ist das Goldland 160 Meilen lang und 20 Meilen Breit. Das Gold fand sich theils als Staub, theils in pfundschweren Klumpen; ja es sollen sogar L-tücke von 15—24 Pfund gefunden worden sein; je weiter man zur Sierra Nevada vordrang, um so mehr nahm der Goldreichthum zu. **) Die erste Entdeckung geschah im Sidney - District im Mai 1851, wo namentlich ein Goldklumpen, der aus dem Boden an der Spitze eines Quarzselsens hervorragte und 106 Pfund wog, gefunden ward. Im August desselben Jahres wurde auch Gold in Victoria gefunden. _ Das Gold wird hier wie in Californien gewaschen. Die Art und Weise ist folgende: ein Mann füllt den Trichter oder viereckigen Kasten oben, welcher

15. Bd. 2, Ausg. B - S. 284

1903 - Halle a. d. S. : Schroedel
— '284 — Gold, Silber und Kupfer, Eisen und Steinkohlen, in Nevada auch Petroleum, in Utah neuentdeckte große Asphaltlager. San Francisco (343 Tsd. E.), wichtigster Handelsplatz und einzige Großstadt der Westküste des Uniongebiets, an der inneren Seite des „Goldenen Tores," welches den Eingang zur Bai von Francisco bildet. Hst. von Californien, das ehedem viele Tausende von Gold- snchern anlockte. Das Sacramentotal gewährt einen bequemen Zugang zum Innern des Landes. f) Die 5 Territorien: das Jndianer-Territorinm, zwischen Red River und Arkansas, schließt das Territorium Oklahoma ein, das 1889 den Weißen zur Ansiedelung freigegeben wurde. — Neu-Mexico, mit trefflichen Weidegründen, Arizona (arißöna) mit mehreren Indianer- Reservationen, sowie das öde, kalte Alaska (1 530000 qkm, 63000 E.). 4. Abhängige Gebiete und Kolonien. a) Euba und Pnertorico, vergl. S. 290. b) Philippinen: S. 332. c) Gnam, Tutuila und Hawaii. 4. Mexico. (1987 000 qkm, 13v2 Mill. E., 6,8 auf 1 qkm*). 1. Das Land. Mexico (mechiko) nimmt den s. Teil von Nordamerika ein, ist 32/3 x so groß als das Deutsche Reich und umfaßt das 2200 Uli hohe Hochland von Anahuac und die viel niedrigeren Halbinseln von Californien und Aucatan. Die N.-Grenze bildet größtenteils der Rio Grande del Norte. Nach S. zu schmäler werdend, zieht sich das Land in flach nach O. ge- krümmtem Bogen zwischen dem Pacifischen Meer und dem Golf von Mexico hin und gleicht in seinen Umrissen einem nach N. geöffneten Füllhorn, dem auch beiderseits die Griffe uicht fehlen: die Halbinseln Californien und Ancatan. Der Kern des Landes ist das Hochland von Anahuac (d. h. „in der Nähe des Waffers"). Aus der nur 207 in hohen Landenge von Tehuautepec steigt das Hochland in zwei scharf ausgeprägten Terrassen empor und nimmt nach N. immer mehr an Breite zu. Niedere Hügelreihen zerlegen das ausgedehnte Hochland in einzelne wellenförmige oder wagerechte Ebenen; hohe, im S. vulkanreiche Rand- gebirge schließen es vom Meere ab. Mit Ausnahme des s. Vulkan- gebietes ist die innere Zusammensetzung des Plateaus noch nicht erforscht. Die bedeutendsten Erhebungen weist der s. Gebirgsrand in den Vulkanen Popocatepetl (= Rauchberg) (5420 m) und Citlaltepetl (= Sternberg) oder Pic von Orizaba auf, eine der höchsten Erhebungen Nordamerikas (5560 m**). In Terrassen *) Einschließlich der mittelamerikanischen Besitzungen. Vergl. 286. **) Höher sind der Mt. Logan (5 900 in) an der Grenze von Alaska und vielleicht der Mt. Mc. Kinley in Alaska (6 240 m; vergl. National Geographie Magazine 1901, S. 112.)

16. Landschaftliche Charakterbilder der hervorragendsten Gegenden der Erde - S. 334

1885 - Leipzig [u. a.] : Spamer
334 Amerika. 8. Die Sierra Nevada und das tjolemitetlial. Die geschilderten Hochebenen werden im Westen durch bedeutende Gebirge begrenzt. Schon unter dem 33.0 nördl. Br. beginnen dieselben mit der etwa 225 km langen und über 3600 m hohen S. Bernardinkette, durch welche die Mohavewüste scharf berändert wird. Unter dem 35.0 nördl. Br. zweigt sich von einer ziemlich niedrigen Küstenkette das gewaltige System der Sierra Nevada ab, um mit derselben Parallel, aber in einer Entfernung von 300 km gegen Norden zu laufen. Der Mount Withney am Südende des Gebirges (4640 m) gilt augenblicklich für den höchsten Berg der Vereinigten Staaten. Zwischen der Sierra Nevada und der Küstenkette läuft das Thal des gold- haltigen Sacrameuto und seines linken Zuflusses S. Joaquin, deren ver- einte Wogen sich in die Bucht von S. Francisco ergießen. Die Pässe im Süden des Withney sind nur gegen 1600 m hoch, hingegen steigen dieselben nord- wärts meist auf 3000 m Höhe. — Die nördliche Fortsetzung der Sierra Nevada bildet das Kaskadengebirge, das sehr schwierige Pässe besitzt. Fast genau in der Mitte zwischen dem West- und Ostabhange der Sierra Nevada, zugleich etwa in der Mitte der Längenausdehnung des Staates Kali- sornien, erstreckt sich das Aosemitethal, von dem man behauptet, daß es mit den Wundern unsrer europäischen Alpenwelt wetteifere, ja dasselbe teil- weise überbiete. Es ist etwa 12 km lang, 1,5 km breit und fast 1200 m tief in das umgebende Felsenplateau eingesenkt, so daß es einer riesigen Kluft gleicht, welche aus der Gebirgskette im rechten Winkel zu deren Streichungsrichtung herausgesprengt ist. Die Kluft ist zwar ziemlich unregelmäßig und durch ver- schiedene Vorsprünge und Eiubuchtuugeu begleitet, im allgemeinen aber wird eine nordöstliche.richtung festgehalten, bis das Thal am oberen Ende fast recht- winkelig nach Südosten umbiegt und in drei Zweige ausgeht, durch deren jeden man, wie auf Riesentreppen, zur Hochsierra emporsteigt. In jedem dieser Canons stürzen mächtige Wasserfälle zu dem Merced herab, in seinem unteren Teile aber zieht sich das Thal zu einem mit ganz steilen Wänden versehenen Canon zusammen. Die charakteristischen Eigenschaften des Aosemitethales selbst aber sind folgende: Seine Wände steigen fast senkrecht zu einer anßerordent- lichen Höhe empor und aus seinem flachen Grunde tritt fast gar kein Schutt und Trümmerwerk auf. Besonders aber wird dieser erhabene Charakter des Thales gehoben durch eine Reihe herrlicher Dome und Wasserfälle, von denen jeder einzelne genügen würde, in Europa alljährlich viele tausend Reisende an- zuziehen. Die ganze Felsumrandung des Iosemite besteht aus Hellem, vor- wiegend graulichem, stellenweise auch aus rötlichem Granit, welchen teils ver- schiedene Arten und Grade von Verwitterung, teils ursprüngliche Lagerung in eine Anzahl von Gruppen zerteilt haben. Außerdem spielen in der Umrandung des Iosemitethales „Dome", d. h. kuppelförmig aufgewölbte Felsmafsen, eine große Rolle. Von denselben können „El Capitan" auf der Nord- und die „Kathedralfelsen" auf der Südseite des Thaleinganges gleichsam als Thor- Pfeiler angesehen werden. Ihnen reihen sich ans der Nordseite die „Drei Brüder" und die regelmäßige Flachkuppel des „Norddoms" an, auf der südlichen die hohen Spitzenklippen der „Kathedraltürme", die „Wächterfelsen" und ein zweiter Felsdom, der diese hoch überragt.

17. Geographie insbesondere für Handelsschulen und Realschulen - S. 293

1876 - Dresden : Schönfeld
Amerika. 293 ften Holzhandel. Getreide reift bis zum 65 0 N. Nach den canadi- schen Seen zu treten außer den Lärchen zahlreiche Ahornarten, Ulmen, Eichen, Erlen, Eschen, Birken, Linden und weiter im S. Tulpenbäume, Platanen, Sumachsträucher (zum Gelbfärben) u. a. hinzu. Der Zucker- ahorn liefert Zucker und Wein. Im südlichen Theile dieses Gebiets erscheinen immergrüne Laubhölzer, die Magnolien und einige Palmen. Zwar findet sich wilder Wein in großer Menge (die normannischen Entdecker gaben bereits dem nördlichen Theil Neuenglands den Namen Weinland) und wird für den Weinbau cultivirt; aber die edle euro- päische Nebe will an der Ostküste nicht gedeihen. Klimatisch entspre- chen die südl. atlant. Staaten, von Nordcarolina an, dem südlichen Eu- ropa und erinnern durch den feuchten Sommer an China. An Pro- ductionsfähigkeit übertreffen sie das Mittelmeergebiet, aber in der Si- cherheit der Ernten stehen sie China nach. Unter den Kulturpflanzen finden sich nördlich vom Ohio unsere Getreidearten, namentlich Weizen und Mais, südlich von diesem Flusse Reis, Zuckerrohr, Baum- wolle, Tabak, Indigo. 3. In Californien, entsprechend der Mittelmeerzone, ragt unter den zahlreichen Coniferen die Riesenwellingtonia bei einer Höhe von 130 in. über alle verwandten Nadelbäume empor. Die Borke eines solchen Riesen, die in S. Francisco ausgestellt war, bildete ein mit Teppichen belegtes Zimmer, in welchem 140 Kinder bequem Platz fanden. In die Höhlung eines andern umgestürzten Baumes konnte man 24 m. weit hineinreiten. Südfrüchte und Wein gedeihen in den Flußthälern vortrefflich. 4. In der Zone der Prärien, den Steppen Amerikas, zwi- schen dem Mississippi u. der Sierra Nevada von Californien südwärts bis zum Wendekreise bedeckt die Zwergsonnenblume, die eigentliche Prärieblume, die Landschaft so dicht, daß sie derselben den Anschein brennenden Goldes verleiht. Prachtvolle Anemonen und Maasliebchen erinnern den deutschen Wanderer an seine europäische Heimat. Die Cacteen, die characteristischesten Pflanzen der trocknen Klimate Amerikas reichen nordwärts bis 49o N., während die Agaven auf den südlichen Theil dieses Gebiets sich beschränken. Die Mesquitesträucher (Mimo- senform) bedecken weite Landstriche im nördlichen Mexiko; Gräser und Stauden bekleiden dagegen den östlichen Theil der Prärien an den Zu- flüssen des Mississippi und bilden vorzügliche Weideländer. H 418. 5. Mexiko und Mittelamerika. Die meisten Land- schaftsformen der ganzen Erde sind in der Flora Mexikos vereinigt. Die meisten Cacteen unserer Treibhäuser stammen aus Mexiko. Diese der neuen Welt durchaus eigenthümlichen ,,Pslanzen-Jgel" bewohnen die dürrsten sonnverbranntesten Orte. Sie steigen bis zu einer Höhe von 3600 m. die Berge hinan. In holzarmen Gegenden werden sie zu Dachstühlen, Tischen, Bänken und Thüren verwendet; aus den Fa- sern werden Stricke gedreht. Der Cochenillecactus hat in der Land- schaft Oajaca (Mexiko) die wichtige Cochenillekultur hervorgerufen. „Hier, wo der Campechenbäum in Pukatans Wäldern thront, die Vanille in den östlichen Cordilleren duftet, die Sassaparille ihre

18. Die Außenländer Europa's und die übrigen Welttheile - S. 696

1869 - Calw [u.a.] : Verl. der Vereinsbuchh. [u.a.]
696 Union. land mit Mineralschätzen, 1860 erst Staat geworden, erfreut sich raschen Aufschwungs nach den blutigen Kämpfen um die Frage, ob es ein Sklavenstaat werdet sollte. § 646. Wir gehen nun zu dem eigentlichen W. über, beginnen aber seine Beschreibung im äußersten S.w., wo die Staateubildung, die sich über diese ganze Westhälfte ausdehnt, ani weitesten vorge- schritten ist. — 35) Kalifornien (7500 Q.m. mit 600,000 E.) eröffnet die Reihe der Pacificstaaten. Von Mexiko 1848 abgetreten wurde es alsbald als Goldland erfunden und von dem Auswurf aller Völker durchzogen, daher die Indianer schnell verdarben. 70,000 Chinesen, sparsam und ausdauernd, füllen ihre Lücken aus, neben vielen Negern. Der ungemeine Bodeureichthum (des. für Korn, Obst, Wein, auch Wolle) zieht immer mehr Ansiedler an, und zwar aus den besten Klassen. Hier liegt (S. 687) au der herrlichen Bai San Francisco, größte Stadt des W., 1835 entstanden, mit 150.000 E., mehrmals abgebrannt, auch von Erdbeben getroffen, und immer herrlicher aufblühend, doch noch ein Gemisch von Ein- tagshütten, Eisenhäusern, Marmorpalästen mit Waaren aus allen Welttheilen, solidem Reichthum und ungeheurem Humbug; prächtiger Hafen (2000 Schiffe im Jahr), stolz in der Aussicht aus Beherrschung des Handels im stillen Ozean, regelmäßiger Dampfverkehr mit Panama, Columbia, Japan. Hauptausfuhr Gold (in 1868 für 45 Mill. Doll. Gold und Silber). Südl. bei San Jose die reichsten Quecksilber- minen. Sacramento (40,000 E.) am gleichnamigen Flusse; bei Culloma wurde zuerst Febr. 1848 Gold entdeckt. — Stockton, Stapelplatz für die südl. Goldbezirke. — 36) Oregon (3800 Q.m. mit 100,000 E.) das Bergland mit Mt. Hood, reich an Gold und Holz, aber noch von feindlichen Indianern durchwandert. Hauptst. Portland nicht fern vom Columbiafluß. — Das nächste Pacific- Gebiet, territory, hat sich noch nicht zum Staat aufgeschwungen, (als welches es 60,000 E. haben müßte,) es ist 37) Washington (3400 Q.m. mit 30,000 E.). Haupst. Olympia, Columbia. Im Innern ist 38) Nevada hinter Californien (3600 Q.m. mit 63,000 E.) seit 1864 als Staat anerkannt, mit der Hauptst. C a rs o n und (im Mittelpunkt des Silberdistrikts) Virginia, 20.000 E. Hier wird bereits seit 1859 soviel Silber gewonnen als in Mexiko (über 30 Mill. fl. des Jahrs), daher der Straßen- und Quarzmühlenbau eine ungeheure Speculation anlockt; Ackerbau- flächen im Hochlande wechseln mit den metallreichsten Felsenriffen. Von hier geht die Eisenbahn nach 39) Utah (4000 Q.m. mit 130.000 E.), das nur darum noch kein Staat ist, weil 3/4 der E. aus Mormonen bestehen. Hier nämlich in Mitten der Wüste um den großen Salzsee 4350' h. westl. von der Wasatsch Kette am klaren Jordanfluß hat Brigham Aoung sein Volk angesiedelt, dem er seit 1842 die Vielweiberei predigt (er selbst hat 12 Weiber und 48 Kin- der), durch die sie die Herrscher des Welttheils werden sollen. Der

19. Lehrbuch der Geographie - S. 802

1867 - Münster : Theissing
802 Vierter Abschnitt. dianer sind in 6 Colonien angesiedelt, außerdem leben aber noch gegen 50,000, die jedoch rasch genug verschwinden werden, in der Wildniß. Der Reichthum verschiedenartiger Erwerbsquellen und die günstige Lage verschaffen diesem Staate schnell eine große Bedeutung. S. Francisco hat alle Aussicht zu einem der ersten Hafenplätze der Welt emporzublühen. Hst. Sacramento (15,000 E.) am Sacramento, von wo eine,große Straße über die Cordilleren in die östl. Staaten bis nach New Jork führt. S. Francisco (gegen 100,000 E.) an der Bay gl. Namens, ist die erste Handelsstadt der Union an der Westküste und eine aufblühende Fabrikstadt. Sie wird durch ein Fort am Eingänge des Hafens geschützt. Mit allen Küsten des Großen Oceans durch regel- mäßige Dampfschifffahrt verbunden, führen zugleich Eisenbahnen nach dem Innern des Landes. Für den Osten der Union und Europa ist die regelmäßige Dampfschiff- fahrt nach Panama wichtig. Marysville am Juba ist Handelsplatz für die nördl. Minen, wie Stock ton unfern des Joaquin für die südlichen. 37. Oregon nördlich von Californien, wird von den Blauen Ber- gen im Osten, und dem Cascaden-Gebirge im Westen durchzogen. Die Küste bis an letzteres Gebirge ist sehr fruchtbar, jedoch wird erst in den Fluß- thälern Ackerbatl getrieben. Im Osten leben noch feindliche Jndianerstämme. Hst. Salem am Wallumatte; Oregon-City am Wallumatte hat Fabriken; Portland; die Seestadt Astoria, unsern der Columbia-Mündung, ist von einem Deutschen, I. Astor, gegründet, welcher 1811 hierher ausgewandert ist und sich ein colossales Vermögen erworben hat. f) Territorien. 1. Washington, der nordwestlichste Theil der Vereinigten Staaten, hat zunächst eine fruchtbare Küstenregion bis an das Cascaden-Geb., worin der isolirte 8000' h. Olympus emporsteigt, dann folgt die Columbia-Ebene, dann Prairienland östl. des Cascaden-Geb. und ein reich bewaldetes Gebirgs- land im Osten bis an das Felsen-Geb. Nur im Westen sind erst Colonisten, in den übrigen Theilen leben Indianer. Hst. Olympia liegt am südl. Ufer der Admiralitäts-Einfahrt. 2. u. 3. Idaho und Montana sind 1863 aus Theilen von Washing- ton zusammengesetzt. Die neu aufgefundenen Goldlager haben viele Fremde herbeigezogen. * Hst. Denver. 4. Dakotah, ein Gebiet östlich von Montana, ist aus Ländern von Nebraska und Minnesota 1859 neu geschaffen. Es hat seinen Namen von einem Indianer-Stamme. Im O. erhebt sich das Plateau du Coteau des Prairies, in der Mitte das Plateau du Coteau de Missouri. Das Ganze ist Jagdgebiet der Indianer, welche ihre Pelze den Colonisten zutragen. 5. Wyoming, aus dem Südwesten von Nebraska gebildet, liegt östlich von Idaho.

20. Lehrstoff der mittlern und obern Klassen - S. 14

1893 - Hannover : Hahn
14 Auf dem zumeist waldlosen Plateau herrscht etwa die Temperatur von Mittel-Italien, doch gedeiht Zuckerrohr und Kaffee und reift die Banane. Ebenso gehören Tabak, Baumwolle, Vanille zu den Haupt- erzeugnissen, auch liefern die europäischen Getreidearten (Mais, Weizen ic.) reiche Ernten (natürliche Fruchtbarkeit des Bodens). — Der Anbau umfaßt indessen noch immer nicht viel über 1/s des Kultur- landes; man baut wenig über den eignen Bedarf. Am Oberlauf des Rio Grande beginnen die Felsengebirge (Rocky Mountains [mannterts]) in 2 Ketten, welche die Ufer begleitend sich zu den Parkbergen (von den eigentümlich schönen, weidereichen Thalgründen zwischen den Berggipfeln genannt) vereinigen. Rord% Mittel- und Südpark. Im N. der Parkberge der Evauspaß [iwens] (Pacificbahn). Die Parkberge speisen außer dem Rio Grande den Arkansas und den Colorado. Dann geht das Gebirge zunächst über fast 5 Längengrade nach W. streichend ungefähr von dem berühmten Geysirgebiet (National- park) in der Nähe der Missouriquelle in n.-w. Richtung bis in die Nähe des Polarkreises (nicht zur Küste). Die höchste Erhebung im Monnt Hooker [mannt hüker] (5100m) übertrifft den Mont Blaue um 300 in. W. vom Felsengebirge zieht die Sierra Nevada, welche sich nach N. in dem Cascadengebirge bis zur Juselreihe der Aleuten fortsetzt. Der n. Teil des Cascadengebirges führt auch den Namen der Nordamerikanischen Seealpen. In denselben soll der Eliasberg fast 6000 m ansteigen. Das gewaltige Plateau zwischen dem Cascaden- und Felsengebirge leidet an Regenmangel, weil die Gebirge den Niederschlag abziehen (reiche Waldungen mit gewaltigen Riesenbäumen auf denselben). Daher hier die England an Größe übertreffende Mohavewüste [fjetv]. Auf dem n -w. Teil des Plateaus finden die Gewässer keinen Abfluß: Salzseen (A. G. 52). Der Große Salzsee (fast = Olden- burg), das „Tote Meer" N.-Amerikas. Im übrigen sammeln sich die uach O. abfließenden Gebirgsgewässer zu großen Strömen, während die w. zu weiterer Entwicklung keinen Raum finden. Der größte dieser Flüsse, der Colorado (s. Richtung), ist für die Schiffahrt wertlos (Plateaustrom); wichtiger sind in dieser Hinsicht Sacramento und Columbia. Parallel mit der Sierra Nevada geht die Küstencord illere als Fortsetzung von den Gebirgen der Halbinsel Californien, durch-