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1. Die fremden Erdteile - S. 14

1902 - Halle a. d. S. : Schroedel
— 14 — 5. Syrien. (282 000 qkra, 21/2 Mill. E., 9 auf 1 qkm). Syrien (so groß wie Italien), das östliche Küstenland des Mittel- meeres, ist im wesentlichen eine Kalksteinplatte, die sich nach dem Euvhrat und der syrisch-arabischen Wüste senkt und längs der Mittelmeerküste von Bergketteu durchsetzt ist. Man unterscheidet einen größern nörd- lichen Teil, das eigentliche Syrien, einen kleinern s. Teil, Palästina, und endlich als Anhängsel des Plateaus die Halbinsel Sinai. a) Das eigentliche Syrien, Soristan, zeigt iu seinem Boden- ansban drei von N. nach S. verlansende Längsstreifen: die Küsten- ebene mit der Mündung des Orontes, das Meridionalgebirge des Libanon und des Antilibanon mit dem dazwischen ver- laufenden Biuuentnle Cölesyrien, das der Leontes nach S., der Orontes nach N. entwässert, und das innere Hochland. Die Küsten ebene besteht in Nordsyrien aus einein breiteren Küstensaum, der landeinwärts von einem mäßigen Beigzuge eingehegt wird. Dieser wird von dem Orontes ^jetzt Nahr el-Asi stürmischer Fluß) durchbrochen, und dieses Durchbruchstal bildet seit altersher die natürliche Pforte vom Mittelmeer zum Euphratgebiet. Der südliche Teil der syrischen Kllstenebene ist das alte Stammland der Phönizier. Das schmale Küstenland trägt in zahllosen Mauertrümmern und Grabstätten das Gepräge einer einst dichten Besiedelung, gegen welche die gegenwärtige Ode scharf absticht. Die alten Häfen sind durch Hebung und Versandung der Küstenstrecken größtenteils unbrauchbar geworden. Der Libanon ( = weißes Gebirge, so genannt wegen seiner Kalkmassen) besteht aus zwei parallel in nord-südlicher Richtung streichenden Hauptgebirgs- zügen, dem w. eigentlichen Libanon und dem ö. Antilibanon. Beide Gebirge bestehen vorwiegend aus horizontal gelagerten Schichten der obern und mittleren Kreide, dem sogenanten Libanon-Tandstein, und werden durch das Einsturztal von Cölesyrien ( = Hohljyrien) voneinander getrennt. Aus der schmalen Küstenebene steigt der Libanon in ivohlbewässerten und fruchtbaren Terrassen auf, die fleißig angebaut und dicht bevölkert sind, so daß die Land- schast hier einem wohlgepflegten Garten gleicht. Die Hochwarten des Gebirges sind viele Monate reichlich mit Schnee bedeckt.*) Am Ostrande erhebt sich im Dahr el-Kodib der Kulm des ganzen Gebirgsstockes bis über 3000 in. Steil ist der Absturz nach Cölesyrien; fteilrandig erhebt sich auch aus dem Tal der Antilibanon als eine ausgedehnte felsig öde Wölbung. Seine Gebügs- natur ist im ganzen wilder als die des Libanon, voll senkrechter Bergwände, schauerlicher Schluchten und gefahrvoller (bei 1000 m hoch liegender) 'Pässe, aber auch mit lieblichen Tälern durchsetzt. Die höchste Erhebung ist der Ge- birgsstock des großen Herrn ort (2760 m). — Seit den frühesten Zeiten bildeten die Felsenkessel und Gebirgsstöcke beider Gebirge die Zufluchtsstätten verfolgter Volksstämme und Religionssekten, zu denen gegenwärtig die christ- lichen Maroniten und mohammedanischen Drusen gehören. Spärliche Reste von Zedern finden sich noch auf beiden Gebirgszügen. Cölesyrien (= Hohlsyrien), auch Befci (= Tal) genannt, ist ein Einsturzbecken, das in Form eines Längstales von mäßiger Breite zwischen beiden Gebirgszügen eingelagert ist. Es ist größtenteils mit tiefem Kulturboden bedeckt, von dem jetzt indes weite Strecken wüste liegen. Räch S. wird die Ebene von dem vielgeäderten Flußnetz des Litani (früher Leontes — „Löwen- *) „Aus seinem Haupte trägt der Libanon den eisigen Winter, auf seinen Schultern den lieblichen Frühling; in seinem Schöße ruht der reiche Herbst, und zu seinen Füßen an der Meeresküste schlummert im Schatten der Palmen der Sommer." (Arabisches Sprichwort.)

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1. Die Erdteile außer Europa - S. 92

1908 - Leipzig : Wagner & Debes
92 612. Inwiefern war Bagdad durch seine Lage geeignet, im • Mittelalter die Hauptstadt des großen, Syrien und Iran umfassenden Kalifenreiches zu sein? 613. Welche Stadt liegt an der Spitze des Deltalandes? 614. Mit welcher Stadt teilt sie diese Flußlage und die geogr. Br.? 615. Woraus erklärt es sich, daß die Engländer den Besitz von El-Kuwe'it erstreben? Syrien. 616. Welche Bodengestaltung zeigt das Innere Syriens? 617. Welche Talung scheidet das Innere von den Küstenland- schasten? 618. Was lehrt die geologische Karte über die Bodenart dieses Talzuges und seiner Ränder? 619. Welchen Schluß kannst du daraus auf seine Entstehung ziehen? 620. Welchen Namen führt das südlichste Stück dieser Talung? 621. Welcher Meerbusen setzt sie südwärts fort? 622. Wodurch wird die tiefste Stelle des Grabens verhüllt? 623. Wie groß ist in Wahrheit hier die Depression, da der Grund 400 111 tiefer liegt? 624. In welchen Teilen Syriens türmen sich die Ränder dieser Talfurche zu wirklichen Gebirgen auf? 625. Wie heißen diese Gebirge, und was sagt die Karte von ihrer Höhe? 626. Zeichne zwei Querschnitte, von denen der eine die Boden- gestaltung Syriens unter 32° n. Br., der andere dieselbe unter 34° n. Br. zur Darstellung bringt! 627. Wie heißt die höchste Erhebung ö. vom Graben, und was lehrt die Karte über ihre Entstehung? 628. Inwiefern ist die Bezeichnung Kanaan (— Niederland) für Palästina nur teilweise gerechtfertigt? 629. Gliedere das Berglaud des f. Westjordanlandes nach den alten Provinzen Palästinas! 630. Welchen Einfluß gewinnt die Bodengestaltuug Syriens auf seine Niederschlagsverhältnisse? 631. Inwiefern kommt dies wieder in der Bewässerung zum Ausdrucke? 632. Wie heißen die beiden Hauptflüsse Syriens, wie verhalten sie sich in ihrer Laufrichtung zueinander, und wie unterscheiden sie sich in ihrem Mündungsgebiete voneinander? 633. Welche Seen bezeichnen die Gliederung des Jordanlaufes? 634. Berechne das Areal des größten Sees, und vergleiche da- mit die Größe eines deutschen Fürstentums! 635. Wie ist es zu erklären, daß allein dieser See salzig ist? (*23—27 °/0-) 636. Schätze Länge und Breite des Sees Genezareth!

2. Lehrbuch der vergleichenden Erdbeschreibung - S. 90

1862 - Freiburg im Breisgau : Herder
90 Syrien und Palästina. §. 27. Iii. Syrien und Palästina. Syrien, im weitesten Sinne, wovon Palästina den südwest- lichen Thcil ansmacht, wird im W. von dem mittelländischen Was- sermeere, im O. von dem arabischen Sandmeere begrenzt und so vom Abend- wie vom Morgenlande geschieden und isolirt. Ganz Syrien zerfällt hinsichtlich der Bodenbildung, sowohl in der Rich- tung von W. nach O. als in der von N. nach S., in drei ver- schiedenartige Theile. In elfterer Richtung folgen nämlich einander I. ein schmaler, tiefliegender Küstensaum, dessen mittlerer Theil (das ehemalige Phönizien) einen großen Reichthum an ab- und zuführenden Meeresströmungen, sowie an hafenreichen Buchten hat (was beides dem südlichen Palästina fehlt); b. ein langer mit der Meeresküste parallel laufender (bis 9000' sich erhebender) Gebirgs- zug mit den entgegengesetzten Längenthälern des nördlich fließenden Orontes und des nach S. strömenden Jordans; e. eine (bis 2000' hohe) Plateaufläche, bestehend aus Steppenboden mit sparsamen, oasengleichen Fruchtstellen, an welche sich die große Karavanenstraße von dem Euphrat zu dem ihm hier nahen Mittelmeere knüpft. — Die Dreitheilung in der Richtung von S. nach N., in ein süd- liches, mittleres und nördliches Syrien, entsteht durch die kolossale Erhebung des mittleren Theilcs in dem Gebirgsknotcn des Libanon, der den nördlichen und südlichen Abhang, also das zugängliche Orontesland an der einen und das abgeschlossene Jordan land an der andern Seite weit überragt. In dieser Rich- tung von S. nach dt. zeigt sich ein entschiedener Parallelismus der Meeresküste, der Gebirgsketten und der Flußthäler. Der lange syrische Gebirgszug, dessen mittleren und höch- sten Theil der zackenlose Libanon (d. h. der weiße) und der Anti li- banus mit der erhabensten Bergspitze Syriens, dem (9000' hohen) stets mit Schnee bedeckten Hermon, bilden, steigt von der Meeres- seite terrassenartig empor, dagegen fällt er nach der arabischen Seite steil in das Längenthal des Orontes ab und noch jäher in das des Jordans. Kein größeres tiefes Querthal durchbricht dieses Gebirge von O. nach W., weßhalb der Jordan vas so nahe Meer nicht erreichen kann; nur im äußersten Norden, wo sich schon die Gebirgsbildung zu geringerer Höhe senkt, gewinnt der Orontes (durch eine Erdspaltung?) einen Abfluß zum Mittelmeer, und daher ist sein unteres Thal von jeher ein Passage- land vorderasiatischer Völker-, Handels- und Heereszüge vom Euphrat zum Mittelmeer gewesen. Durch dieses centrale Gebirge, welches von seinen schneebedeckten Höhen besonders dem mittleren und südlichen Syrien reiche Wasserschätze zusendet, ist dieses Land vor seinen östlichen und südlichen Nachbarländern bevorzugt und in Verbindung mit dem Fleiße seiner Bevölkerung zu einer üppigen Vegetation befähigt. Diese hat,

3. Bd. 1 - S. 384

1824 - Leipzig Frankfurt a. M. : Hinrichs
384 Dritter Zeitraum. Der Hohepriester Jo sua, der seine Wurde erkauft hatte, bewies sich zwar für die Absichten des Königs gefällig; al- lein er ward, bei dem Ausbruche der Empörung gegen Sy- rien, von seinem Bruder Mene laus verdrängt. Der Kö- nig verfuhr, als er Jerusalem eroberte, mit Harte und Strenge gegen die besiegten Juden, und wollte die Gta- cisi rung der Nation mit Gewalt bewirken. Da begann die Empörung unter Antiochus dem vierten aufs neue, die von den Helden aus dem Hause der Makkabäer seit 167 v. C. mit Klugheit und Tapferkeit geleitet ward. Der Priester M a t a t h i a s, der sich mit fünf Söhnen in die Gebirge geflüchtet hatte, war die Seele des Aufstandes; ihm folgte (166) sein unternehmender Sohn Judas Mak- kabaus, der die religiöse Freiheit seines Volkes gegen den König von Syrien und gegen den in syrischem Interesse stehenden Hohepriester A l c i m u s durchkämpfte. Sein Nach- folger an der Spitze der erbitterten Parthei war sein Bru- der Jonathan (161—145). Diesem gelang es, beiden innern Unruhen über die Thronfolge in Syrien, die Hohe- priester li che Würde zu erhalten; doch mußte er Tri- but an Syrien entrichten. Damals wurden die Juden un- ter ihren kriegerischen Hohenpriestern den syrischen Königen so wichtig, daß man sie selbst ins königliche Interesse zu ziehen suchte, und daß sie nicht selten im Kampfe um die Krone den Ausschlag gaben. Dem Hohenpriester Jonathan folgte sein Bruder Simon (143 —135), der als unab- hängiger Fürst (E thun r ch a) regierte, und als solcher von Syrien, mit Befreiung von dem bisherigen Tribute, anerkannt ward. Zwar siel Simon durch feinen eignen Schwiegersohn Ptolemäus, der nach der Regierung strebte; allein sein Sohn Johannes H yrkanus folgte ihm (135 —107) in seinen Würden, und befreite sich, nachdem er sich einige Zeit den Syrern hatte unterwerfen müssen, endlich ganz von der syrischen Oberhoheit, wozu der tiefe Verfall des syrischen Reiches und die beständigen innern Kämpfe, die dasselbe zerrütteten, eben so viel, als die mit Rom angeknüpften und (129) erneuerten Verbin- dungen beitrugen. Zugleich gelang es ihm, den Staat von

4. Lehrbuch der Geographie für höhere Unterrichtsanstalten - S. 73

1873 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
Syrien und Palästina. 73 § 48. Syrien und Palästina. 1) Westlich vom Mittellaufe des Frat erhebt sich eine Kalk- und Kreideplatte, welche allmählich gegen 600—700m (2000'} steigt, dann aber steil gegen einen großen Erdspalt oder ein Längenthal abfällt. Man nennt es im allgemeinen das Ghör. Zwei Flüsse fließen in demselben, der Orontes, jetzt elasi, nach N., der Jordan nach S. Jenseits der Flüsse erhebt sich die Platte wieder und fällt dann zum Mittelmeere ab. Sowohl ihre östliche als ihre westliche Halste ist durch Zuflüsse zum Ghor oder zum Meer vielfach zerrissen; wie in Kalkgebirgen gewöhn- lich, giebt es zahlreiche Höhlen. Der Theil westlich von der Arabischen Wüste zerfällt in zwei Theile: den nördlichen, S yrien, und den südlichen, P alästina. —'In Syrien ist das Ghor breit und fruchtbar, seine Ränder aber nicht bloße Ab- sturzränder der beiden Plateaus, sondern mächtige Bergketten. Im Westen nämlich zieht sich bis gegen die Jssischen Pforten (§ 46) der Libanon (d.h. Weißes Gebirge). Die Einwohner benennen aber nur den südlichsten, höchsten Theil des Bergzuges so, der, etwa 4 Meilen breit, jäh nach der Spalte wie nach dem Mittelmeere abfällt und sich bis auf 3000™ (9400') erhebt. Das Gebirge ist stark bewohnt und mit Fleiß bebaut; schon aus der Schrift bekannt sind die Eedern des Libanon (jetzt auf einen Hain zusammengeschmolzen; zwölf Stämmen desselben schreibt man ein Alter von 3000 Jahren zu). Den östlichen Rand des Spaltes bildet der bei Weitem niedrigere Antillbanon. Nach O. verliert er sich in das eigentliche Plateau Syriens, das im So. in die großen Wüsten Arabiens unmerklich über- geht. Auch Syrien ist ebenso ein Land großer historischer Erin- nerungen, als einer elenden und kläglichen Gegenwart. Uralte Staaten erwähnt hier schon die heilige Schrift, und stets war das wichtige Land Zankapfel benachbarter Reiche, wie denn namentlich Aegypten von jeher nach diesem Besitze gestrebt hat. Nach Alexander wurde es Mittelpunkt der Monarchie der Seleuciden, dann nach einander Beute der Römer und Muha- medaner, denen es Europa in den Kreuzzügen vergeblich zu entreißen suchte. Noch immer bildet Syrien eine Provinz des türkischen Reiches, doch giebt es ziemlich zahlreiche christliche Ein- wohner. Wir zerlegen das Land zur näheren Betrachtung in seine natürlichen Theile und gehen dabei von W. nach O.

5. Asien, Australien, Afrika, Amerika - S. 57

1869 - Braunschweig : Schwetschke
I. Astatische Türkei. 4 Syrien. 57 arabisch gelesen. Sie haben eine große Menge Bischöfe, die zwar großes Ansehen, aber wenig Einkünfte besitzen; auch giebt es bei ihnen zahlreiche Klöster, die der strengen Regel des heiligen Antonius folgen. Das ganze Volk zerfällt in Scheikhs oder Edle, und Bauern, welche aber in der Lebens- weise sich wenig von einander unterscheiden und völlig gleiche Rechte ge- nießen. Alle bauen das Land; Seide, Baumwolle, Taback und Wein sind die Haupterzeugnisse. Alle gehen stets bewaffnet und sind zur Vertheidigung ihres Eigenthums bereit; dabei aber sind sie gastfrei und es herrscht bei ihnen eine in den übrigen türkischen Provinzen unbekannte Sicherheit des Eigenthums. Ihre ganze Volksmenge mag etwa 100,000 betragen. 3) Noch südlicher, auf demselben Abhange des Libanon, lebt das ungefähr ebenso zahlreiche Volk der Drusen. Den Maroniten an Verfassung und Sitten ähnlich, unterscheiden sie sich von ihnen einzig durch die Religion; doch ist man von dieser wenig unterrichtet. Das ganze Volk theilt sich in Einge- weihte und Unwissende. Jene, die kleinere Zahl, halten ihre Meinungen, die wahrscheinlich ein Gemisch heidnischer, christlicher und muhammedanischer Lehren sind, sehr geheim; sie verwerfen die Beschneidung, die Fasten; sie e- trinken Wein, essen Schweinefleisch, und halten die Ehen zwischen schwistern für erlaubt. Das gemeine Volk hält sich unter Muhammedanern zu diesen, unter Christen ahmen sie deren Gebräuche nach. Ihre Lehren sind wahrscheinlich im 10. Jahrhundert entstanden, und sie selbst haben, von den Muhammedanern als Ketzer verfolgt, eine Zuflucht in diesen Ge- birgen gefunden. Trotz des Unterschiedes der Religion haben sie zur Er halttmg ihrer Freiheit gewöhnlich mit den Maroniten gemeinschaftliche Sache gemacht. Wie diese, theilen sie sich in Scheikhs und Volk, und ein Emir, der immer aus der nämlichen Familie genommen wird und den die Pforte blos bestätigt, steht an der Spitze des Ganzen. Einer von diesen, Fakr- ed-din, durch Talente und Tapferkeit ausgezeichnet, hat im Anfange des 17. Jahrhunderts durch Erweiterung seines Gebiets und glückliche Kämpfe mit den Türken die Drusen in Europa bekannter gemacht; seitdem sind sie wieder auf ihre alten Wohnplätze beschränkt worden, wo sie, den Tribut abgerechnet, vollkommen frei leben. — Außer diesen ansässigen Völkern treiben sich in den vielen unangebauten, obwohl zum Theil fruchtbaren Ge- genden Syriens folgende Nomaden umher: 1) Die Turkmanen, von denen schon oben gesprochen worden; sie zeigen sich blos in den nördlichsten Gegenden Syriens und verlassen sie meist im Sommer, um im höher lie- genden Armenien bessere Weide zu finden. Sie mögen in Syrien etwa »I V V w I 30,000 Seelen bettagen. 2) Die Kurden, deren schon früher gedacht worden; auch sie besuchen nur die nördlichen und östlichen Gegenden Syriens, wo sie leicht an 20,000 Zelte, d. h. Familien, stark sein mögen. 3) Die Beduinen. Das ganze Volk der Araber zerfällt in solche, welche Acker- bau treiben (Fellas), und diese machen die Mehrzahl der Einwohner Syriens und Aegyptens aus, und in solche, die, treu ihren uralten Ge- wohnheiten, mit ihren Heerden in der Wüste vom Euphrat durch Arabien und Afrika bis ans Weltmeer umherziehen; letztere, und zwar vorzugsweise diejenigen, welche die syrisch-arabische Wüste bewohnen, werden Beduinen, d. h. Männer der Wüste genannt. Sie haben sich seit den urältesten Zeiten beinahe ganz unverändert erhalten und sind mit Recht stolz auf die

6. Teil 2 = Mittel- und Oberstufe - S. 182

1914 - Halle a. d. S. : Verl. der Buchh. des Waisenhauses
182 It. Außereuropäische Erdteile. b) Einzel- 1. Syrien, das östlichste Gestadeland des Mittelmeers, ist ein nach schiften. Euphrat sich senkendes Kalkhochland mit höheren Erhebungen längs 1. Syrien, der Mittelmeerküste, so daß die aus Sw. heranziehenden Winterregen sast stächen- nur ^e^ßm W- zugute kommen, der übrige Teil als „Syrisch-Arabische formen) Wüste" den allmählichen Übergang zum Wüstenland Arabien bildet. Etwa 50 Inn von der Küste entfernt verläuft eine tiefe und breite Talfurche in diesem Hochland ziemlich meridional. Ihre S.-Hälfte heißt das Ror [chör]1. Hier fließt vom hohen Hermon der Jordan gegen S. durch zwei Süßwasserseen in den „Salzsee" der Israeliten, das Tote Meer; schon vor Eintritt des Jordans in seinen zweiten See, den Genezareth- See, liegt das Ror unter dem Meeresspiegel und erreicht mit dem Spiegel des Toten Meeres (— 400 m)2 von allen Depressionen auf Erden die tiefste Lage; der wasserlose Schlußteil nach dem Akaba-Gols zu, das Wadi e! Araba Zaräba^ oder Wüsten tal, liegt wieder über dem Meeres- spiegel. Die N.-Hälfte der syrischen Meridionalfurche wässert durch den zuletzt hakig zum Mittelmeer umbiegenden Orontes nordwärts ab und ist w. durch ein Kettengebirge von der Küste getrennt. Dieses steigt am Mitteldrittel der Küste als Libanon [U&ancm] am höchsten und hat hier auch vom Hermon ab ein Gegengebirge, den Antilibanon, auf dem r. Orontesufer. . . . ^ Syrische Gebirge Judo Totes Meer wüste Abb. 57. Schematicher Durchschnitt durch Palästina von W. nach O. (Sie- Syrien ist seit alters ein Land der Semiten, in dem seit der ^Verkehr? arabischen Eroberung im Mittelalter die arabische Sprache herrscht. Seß- Haft bewohnt war stets nur der küstennahe W. und einige wenige ihm benachbarte Oasen im O. Das S.-Drittel der Küste war einst das Land der Philister, von dem ö. das Land Kanaan oder Palästina die Hochfläche bis an und über den Jordan einnahm; auf ihr ist w. von der Jordanmündung und 800 m über dem Meer "Jerusalem durch Fremdenverkehr und jüdische Zuwanderung zur Stadt von über 1 Ht. E. mit modernen Einrichtungen (elektrische Straßenbahn und elektrische Beleuchtung) * d. h. Einsenkung (meistens Ghor geschrieben). — * Die Tieflage der Depressionen unter dem Meeresspiegel (S. 149) pflegt man mit dem Minus- Zeichen zu bezeichnen (wie die Thermometergrade unter 0).

7. Lehrbuch der Geschichte des Altertums für die oberen Klassen höherer Mädchenschulen - S. 88

1903 - Leipzig : Roßberg
— 88 — kalten Gebirgsflusse badete, wurde er schwer krank. Keine Arzenei wollte helfen. Da gab ihm ein Arzt, Namens Philippus, ein scharfes aber wirksames Mittel. Zugleich erhielt er, wie erzählt wird, von Parmenio einen Brief, in welchem er ihn vor dem Arzte warnte, der vom Perserkönig bestochen sei. Trotzdem nahm er von dem Arzte die Arzenei, während er ihm zugleich den Brief zum Lesen gab. Den Blick aus ihn gerichtet, trank er den Becher leer, und sein Vertrauen hatte ihn nicht getäuscht, er genas bald. Schon wollte er sich jetzt nach Syrien wenden, da erschien in seinem Rücken bei Jssus das persische Heer, welches der Großkönig selbst führte. Sofort kehrte Alexander mit seinen Truppen wieder um und lieferte dem Feinde eine Schlacht. Der Ansturm der Macedonier brachte die an Zahl weit überlegenen persischen Truppen ins Wanken. Alexander selbst, der wieder unter den ersten kämpfte, führte den Sieg herbei. In Alexandrien in Ägypten befand sich später ein Bild, das den Augenblick darstellt, in dem er sich an der Spitze seiner berittenen Kerntruppen nach Besiegung des feindlichen linken Flügels aus die Mitte warf, wo der königliche Wagen stand. Er durchbohrt mit seiner langen Lanze einen aus der nächsten Umgebung des Königs; da wendet der Wagenlenker dessen Wagen zur Flucht, während Darius selbst, an seinem hohen Turban kenntlich, umsonst den Arm ausstreckt, um seinen Getreuen zu schirmen (vergl. Fig. 24). Mit der Flucht des Königs war die Schlacht entschieden. Das Lager der Feinde fiel mit ungeheurer Beute in die Hand der Sieger; auch die Mutter, sowie die Gemahlin und mehrere Kinder des Darius wurden gefangen, aber von dem Sieger edelmütig behandelt. b) Die Folgen dieser Schlacht waren unermeßlich, ihr Eindruck überall gewaltig. Von einem Aufstande in Griechenland, um die macedonifche Herrschaft abzuschütteln, konnte für die nächste Zeit keine Rede mehr sein. Der ganze Südwesten des Reiches, Phönizien, Syrien, Ägypten, wo kein ernstlicher Widerstand zu erwarten schien, lagen vor dem Sieger offen. Ebenso war Darius aus lange Zeit kampfunfähig. Bald erschienen Gesandte des besiegten Königs mit Friedensanerbietungen. Als König von einem Könige erbat sich Darius von Alexander die Freilassung seiner Familie und erklärte sich zur Erneuerung der Freundschaft und zur Bundesgenossenschast bereit, außerdem bot er als Preis dieser Bundesgenossenschaft Asien westlich des Euphrat; zum Unterpfand des Friedens solle Alexander eine seiner Töchter zur Gemahlin nehmen. Noch nie hatte ein persischer König sich so tief gedemütigt; aber Alexander lehnte ab, er forderte unbedingte Unterwerfung. 6. Die Eroberung von Syrien, Phönizien und Ägypten, a) Alexander folgte dem flüchtigen Darius nicht, sondern wandte

8. Griechische Geschichte, römische Geschichte bis zum Ende der Republik - S. 91

1912 - Frankfurt a. M. : Diesterweg
Viii. Sittliche und soziale Verhältnisse. ________________________^91 Heer und Staat nur mit Männern solch altverdienter Geschlechter zu besetzen. Aus dieser Gewohnheit machten die Optimaten bald ein Vorrecht, demzufolge sie ausschließlichen Anspruch auf die höheren Ämter erhoben. Sie schlossen sich zu einer festen Gesellschaftsgruppe zusammen und wachten sorgfältig darüber, daß kein „neuer 'Mann zu höheren Ämtern gelange. Freilich lebte in diesem Amtsadel, der „Nobilität", vielfach nichts mehr von dem Geiste der Väter, die die Ämter aus Staatssinn uneigennützig verwaltet hatten. Ihnen stand das Staatswohl über dem Nutzen des eigenen Ich. Dagegen betrachtete der Neuadel die Ämter als Quellen persönlicher Bereicherung. Aus ihnen sollten die Mittel zur Beschaffung der neuen Genüsse fließen. Aus diesen Gründen suchten die Optimaten Vorwände zu immer neuen Kriegen, um durch die Beute ihren Reichtum zu mehren; blieben aber Krieg und Kriegsbeute aus, so bemühten sie sich um einen ertragreichen Statthalterposten. An der Spitze habsüchtiger Beamtenheere zogen die „Statthalter" in die ihnen zugewiesenen Provinzen. In ihren Länden lagen Verwaltung, militärischer Oberbefehl und Rechtsprechung. Damit waren zahlreiche Mittel gegeben, die Provinzen auszubeuten und zu peinigen. Die Labsucht bedrohte die unglücklichen Bewohner in allerlei Gestalt: Bestechlichkeit, Ämterhandel. Rechtsbeugung, Erpressung von Abgaben und Geschenken, offener Raub, militärische Gewalt und willkürliche Einrichtungen; das alles hatten die Provinzialen von den „Land-pflegern" zu erdulden. Und nach Ablauf des Amtsjahres begann unter dem neuen Statthalter die Leidensgeschichte gewöhnlich von vorn. So reichten oft wenige Jahrzehnte hin, den Wohlstand einer Provinz zu vernichten. Einer der berüchtigtsten Statthalter, Verres (wörtlich: der Feger), wußte während seines Amtsjahres in Sizilien alles Erreichbare „zusammenzufegen". Auch Syrien plünderte er aus^ „Arm betrat er das reiche Syrien, und reich verließ er das arme Syrien." Was die Statthalter und ihre Unterbeamten übrig ließen, das wußten die „Ritter" an sich zu bringen. Das waren Angehörige der wohlhabendsten Bürgerklasse, die in den ersten Jahrhunderten der Republik als Reiter ohne Sold Kriegsdienste taten. Die Aufnahme in den Ritterstand hing vom Vermögen ab. Ihre Abzeichen glichen denen des Konsuls (goldener Ring und Purpurstreifen an der Tunika). Der Reiterdienst kam jedoch mit dem Beginn der Weltherrschaft in Wegfall. Die Ritter traten nun zu Gesellschaften zusammen und betrieben kaufmännische Geschäfte; sie übernahmen z. B. die Ausführung öffentlicher Bauten in Akkord, ebenso die Nutzung von Bergwerken und Staatsländereien und trieben gewinnreichen Seehandel, besonders mit Getreide. Ihr einträglichstes Geschäft war die Pachtung der

9. Die physikalische Erdbeschreibung - S. 134

1830 - Augsburg : Kollmann & Himmer
134 Als eine Fortsetzung des Sirocco wird der Föhn angesehen, welcher in den Hochgebirgen der Schweiz zu blasen pflegt, und besonders auf den Seen heftig wirkt. 0) Der Khamsin, ein nicht minder lästiger Wind, weht in den Wüsten Aegyptens nach den Nachtgleichen periodisch zwey bis drey Tage anhaltend, und ist eben- falls mit feinem Staube überladen. 4) Der furchtbarste unter den heißen Winden ist der Samum (d. i. Gift) oder Chamiele (d. i. Wind von Syrien), welcher in Arabien, Syrien und Mefopo- tanien weht, und einen schrecklichen oft tödlichen Einfluß auf die lebenden Wesen äußert, obgleich er nur wenige Minuten anhält. Die Temperatur dieses Windes, wel- cher einen faulen und schweseligen Geruch hat, soll 650 R seyn. Die Glieder der durch diesen Wind getö- deten Menschen lösen sich nach einigen Stunden bey der geringsten Berührung aus den Knochenfügungen. Res- diwesky erklärt die schädlichen Eigenschaften dieses Windes aus den im Innern von Afrika durch die tropi- schen Regen gebildeten, und durch die Sonnenhitze in Fäulniß übergehenden Sümpfen, indem heftige Südwest- winde die über diesen Sümpfen ruhende verpestete Lust nach Arabien und Syrien.führen. §. 135. Nutzer: der Winde. Obgleich der Schaden, den Orkane und Stürme an- richten, oft sehr bedeutend ist, so wird derselbe doch durch den Nutzen, den die Winde überhaupt hervorbringen, weit übertroffen. 1) Die Winde reinigen die Lust, und führen die schädlichen Ausdünstungen in derselben mit sich fort;

10. Theil 2 - S. 645

1827 - Leipzig : Fleischer
/ 645 nach einem fürchterlichen Gemetzel zu unterdrücken. Indessen erfuhr er, daß die Pforte den alten, aber kraftvollen und grausamen Achmetdghezzar, Pascha von Akre, auch zum Pascha von Syrien und Aegypten ernannt habe, und daß die- ser sich rüste, mit einem Heere über Suez einen Einfall zu machen. Schnell war sein Entschluß gefaßt, nach Syrien zu gehen, und ihm zuvorzukommen. Er ließ die nöthigsten Be- satzungen zurück, und wandte sich mit dem Ucbcrreft nach Syrien. Im Februar 1799 brach er dahin auf. Jaffa in Pa- lästina wurde mit Sturm genommen, und schrecklich verwüstet. Außer den hier gefangen genommenen Muselmännern führte er noch einige Tausend, die er in einer andern Festung gefangen hatte, bei sich. Es waren ihrer zusammen 4000. Er hatte ihnen zwar freien Abzug versprochen; aber er besorgte, sie möchten dann wieder gegen ihn dienen, und sie mit sich durch die Wüste zu führen, schien ihm wegen Mangels an Lebens- mitteln gefährlich. Daher befahl ec, sie sammtlich niederzu- metzeln. Vergebens machte ihm General Kleber Vorstellun- gen: er werde durch diese empörende Grausamkeit das ganze Land gegen sich aufbringen. Er ließ die Unglücklichen an das Ufer des Meeres führen, in einzelne Haufen aufstellen; dann winkte er, und nun wurden sie theils erschossen, theils mit dem Bajonett nicdergesiochen. Aber die Strafe folgte der Greuelthat auf dem Fuße nach. Die Nachricht davon durch- siog das Land, und versetzte die Einwohner in eine gränzen- lose Wuth. Zugleich brach die Pest im französischen Lager aus, und raffte die Soldaten zu Hunderten weg. Bonaparte schickte zwei Abgesandten nach einander an Dghezzar Pascha, und ließ ihm seine Gnade anbieten, wenn er sich unterwürfe. Der Alte aber gab ihm keine Antwort, und ließ die Boten in das Meer werfen. Nun wurde Akre (oder St. Jean d'acce) bestürmt, aber hier scheiterte sein Glück zum ersten Male. So fest wie Dghezzars Sinn waren auch die Mauern der Stadt; zudem war der englische Admiral Sidney Smith herbeigeeilt, und that den Franzosen mit seinen Schif- fen unendlichen Schaden. Feindliche Schaarcn zogen über das

11. Theil 2 - S. 34

1813 - Leipzig : Hinrichs
34 Dritte Periode. Ut hatte, war die Seele der Opposition; ihm folgte (i66) sein unternehmender Sohn Judas Makkabaus, der die religiöse, Freiheit seines Volkes gegen den König von Syrien und gegen den in syrischem Interesse flehenden Hohenpriester Alci mus durchkämpfte. Sein Nachfolger an der Spitze der erbitterten Parthei war sein Bruder Jonathan (161 — 145). Diesem gelang es, bei den innern Unruhen über die Succession in Syrien, die Hoheprie- ster li che Würde zu erhalten, ob er gleich Tribut an Sy- rien zu entrichten hatte. Jetzt wurden die Juden unter ih- ren kriegerischen Hohenpriestern den syrischen Königen so wichtig, daß man sie selbst ins königliche Interesse zu ziehen suchte, und daß sie nicht selten im Kampfe um die Krone den Ausschlag gaben. Dem Hohenpriester Jonathan folgte sein Bruder Simon C143 —135)/ der als unabhängi- ger Fürst (Ethnarcha) regierte, und als solcher von Syrien, mit Befreiung von dem bisherigen Tribute, aner- kannt wurde. Zwar fiel Simon durch seinen eignen Schwie- gersohn Ptolemäus, der nach der Regierung strebte; al- lein sein Sohn Johannes Hyrk/nus folgte ihm (135 — 107) in seinen Würden, und befreite sich, nachdem er sich einige Zeit den Syrern hatte unterwerfen müssen, endlich ganz von der syrischen Oberhoheit, wozu der tiefe Verfall des syrischen Reiches und die beständigen innern Kriege, die dasselbe zerrütteten, eben so viel, als die mit Rom angeknüpften und C29) erneuerten Verbindungen bei- trugen. Zugleich gelang es ihm, den Staat von Judäa durch Besiegung und Unterwerfung der Samaritaner und Jdumaer zu vergrößern. — Kaum war aber dieser Staat von dem äußern Drucke frei geworden, als die bei- den bisherigen religiösen Secten der Pharisäer und Sadducäer den Charakter politischer Partheien annahmen, und Hyrkan von den erstern, die man die or- thodoxe Parthei nennen kann, und die, weil sie die große Masse des Volkes auf ihrer Seite hatte, die zahlreichere war, zu der letztern, der he tero boxen, überging, an welche sich die Minorität der Reichen und Vornehmen anschloß.

12. Theil 2 - S. 25

1813 - Leipzig : Hinrichs
Syrien. 25 Nachfolger über, obgleich sein Sohn Anliochus (So- ter nicht zu den schlechten Regenten gehörte. Er suchte aber, wie die Regenten, die ihre persönliche Kraft und die Kraft ihres Staats nicht gehörig zu würdigen verste- hen, die Vermehrung dieser Kraft in Eroberungen, nicht in innerer wohlthätiger Organisation des Ganzen, und konnte doch nicht verhüten, daß nicht in einzelnen Theilen seines Reiches, wie zu Pergamus (26z), neue kleine Staaten sich bildeten; ein Fall, der unter seinen schwächer» Nachfolgern noch häufiger eintrat. So mißlang dem Antiochus die Bekämpfung des Kö- nigs Nikomedes von Bithynien (279), der zu seiner Unterstützung die in Macedonie» eingefallenen Gallier nach Asien rief, und ihnen Wohnplätze in Ga lati en ein- räumte. Schon unter Antiochus dem zweiten (262—247) begann die Desorganisation des syrischen Reiches, seit Ver- weichlichung und Weiberkabalen, nach Art der orientali- schen Höfe, die königliche Familie selbst zerrütteten. Un- ter ihm rissen sich Par thien und Bac tri en von Syrien los und bildeten eigne Reiche, als Arsaces, Stifter des Hauses der Arsaciden, den königlichen Statthalter aus Parthien (250) vertrieb, und in Bactrien der Staat- halter Theodorus sich unabhängig machte. Beide Rei- che, und das von Pergamus unter Eumenes, vergrö- ßerten sich während der mit unglücklichen Kriegen ausge- füllten Regierung Seleukus des zweiten (Kallini- kus 247 — 227), der selbst eine Zeitlang Gefangener der Parther war. Sein ältester Sohn, Seleukus der drit- te (Ceraunus), ward nach einer dreijährigen Regierung (224) auf einem Zuge gegen den Königattalus von Perga- mus vergiftet. Ihm folgte der jüngere Bruder, Antio- chus der dritte (von 224—187), ein Regent, wie er feit den Zeiten der Stiftung der feleucidifchen Dynastie nicht wieder in Syrien erschienen war; dennoch aber nur in sehr eingeschränktem Sinne des Beinamens des Gro- ßen werth. Er war allerdings thätiger, als seine Vor-

13. Bd. 2 - S. 196

1837 - Stuttgart : Scheible
194 lichen Asiens betrachteten, nichts an ihrer Regierungs- forin änderten, ja sich zu ihrem Schuhe*) verpsiichteten. Erst unter Justinian bemeisterten sie sich derselben. Auf seiner Rückkehr in das Königreich Pontus be- inächtigte sich der römische Feldherr durch Berrätherei inehrerer Städte, welche noch Widerstand leisteten, unter anderen auch einer kleinen Festung, welche ihm Strato- nice, eine Favoritinn des Mithridates, auslieferte, und wo der Sieger die reichsten Schähe, nebst den geheimen Papieren des politischen Königs, vorfand. Er vermied jeden Angriff gegen die Parther, eine mächtige Nation, mit welcher sich zu messen damals der Klugheit vielleicht zuwider gewesen wäre, ging nach Syrien, und bemäch- tigte sich desselben mit geringer Anstrengung. Dieses Königreich, welches, wie wir gesehen haben, zur Zeit Antiochus des Großen von den Römern ange- griffen und weggenommen wurde, war nach deiii Tode dieses Fürsten von mehreren Königen regiert worden, welche vor den römischen Feldherren zitterten; beinahe alle führten Krieg mit Judäa. Unter Antiochus Epi- phanes (dein Erlauchten) oder Ep i inanes (dem Unsinnigen) erlitten die Makkabäer die Todesstrafe, weil sie sich geweigert hatten, einen von der Gewalt die- tirten und ihr Gewissen verletzenden 1 2) Eid zu schwören. Die Zwistigkeiten, welche unter den Seleuciden sich erhoben 3) hatten, waren eine der Hauptursachen ihres Verderbens. Syrien wurde damals von Bürgerkriegen zerrissen. Die Völker dieses unglücklichen Landes hatten sich, müde so vieler Uebel und Unordnungen, dein Tigra- nes in die Arme geworfen; die Niederlage dieses Fürsten zog Syriens Untergang nach sich. 1) zu ihrem Schutze, a les defendre 2) contraire a 3) elever.

14. Theil 2 - S. 40

1806 - Leipzig : Hinrichs
7 4° Dritte Periode. Gewalt bewirken. Da beginnt die Empörung unter Antko- chus dem vierten aufs neue, die von den Helden aus dem Hause der Makkabäer seit 167 v. C mit Klugheit und Tapferkeit geleitet wird. Der Priester Marathias leitet sie zuerst; ihm folgt (i66) sein unternehmender Sohn Zu- das Makkabäu6, der die religiöse Freiheit seines Volkes gegen den König von Syrien und gegen den in syrischem Interesse stehenden Hohenpriester Aleimus durchkämpfte. Ihm folgte an der Spitze der erbitterten Parthei sein Bruder Jonathan (, 61 — 145); diesem gelang es, bei den in- ncrn Unruhen über die Suceession in Syrien, die hohe- p riest erliche Würde selbst zu erhalten, ob er gleich Tri- but an Syrien zu entrichten hatte. Atzt wurden die Juden unter ihren kriegerischen Hohenpriestern den syrischen Königen so wichtig, daß man sie selbst ins königliche Interesse zu zie- hen suchte, und sie nicht selten im Kanrpfe um die Krone den Ausschlag gaben. Dem Hohenpriester Zonarhan folgte sein Bruder Simon (,4z — 135), der als unabhängiger Fürst (Ethnarcha) regierte, und als solcher von Syrien, mit Befreiung vou dem bisherigen Tribute, anerkannt wur- de. Zwar siel Simon durch seinen eignen Schwiegersohn P t 0 l e m ä u s, der nach der Negierung strebte; allein sein Sohn Johannes Hyrkanns folgte ihm (135—107) in feinen Würden, und befreite sich, nachdem er sich einige Zeit den Syrern harte unterwerfen müssen, endlich ganz von der syrischen Oberhoheit, wozu der tiefe Verfall des syrischen Reiches und die beständigen innen; Kriege, die dasselbe zer- rütteten, eben so viel, als die mir Rom angeknüpsten und (r?y) erneuerten Verbindungen beitrugen. Zugleich gelang es ihm, den Staat von Judäa durch Besiegung und Unter- werfung der Samaritaner und Hdumaer zu vergrö- ßern.

15. Von den Anfängen der griechischen Geschichte bis zum Regierungsantritt Karls d. Gr. - S. 91

1912 - Frankfurt am Main : Diesterweg
Viii. Sittliche und soziale Verhältnisse. 91 Leer und Staat nur mit Männern solch altverdienter Geschlechter zu besetzen. Aus dieser Gewohnheit machten die Optimaten bald ein Vorrecht, demzufolge sie ausschließlichen Anspruch auf die höheren Ämter erhoben. Sie schlossen sich zu einer festen Gesellschaftsgruppe zusammen und wachten sorgfältig darüber, daß kein „neuer Mann" zu höheren Ämtern gelange. Freilich lebte in diesem Amtsadel, der „Nobilität", vielfach nichts mehr von dem Geiste der Väter, die die Ämter aus Staatssinn uneigennützig verwaltet hatten. Ihnen stand das Staatswohl über dem Nutzen des eigenen Ich. Dagegen betrachtete der Neuadel die Ämter als Quellen persönlicher Bereicherung. Aus ihnen sollten die Mittel zur Beschaffung der neuen Genüsse fließen. Aus diesen Gründen suchten die Optimaten Vorwände zu immer neuen Kriegen, um durch die Beute ihren Reichtum zu mehren; blieben aber Krieg und Kriegsbeute aus, so bemühten sie sich um einen ertragreichen Statthalterposten. An der Spitze habsüchtiger Beamtenheere zogen die „Statthalter" in die ihnen zugewiesenen Provinzen. In ihren Länden lagen Verwaltung, militärischer Oberbefehl und Rechtsprechung. Damit waren zahlreiche Mittel gegeben, die Provinzen auszubeuten und zu peinigen. Die Äabsucht bedrohte die unglücklichen Bewohner in allerlei Gestalt: Bestechlichkeit, Ämterhandel. Rechtsbeugung, Erpressung von Abgaben und Geschenken, offener Raub, militärische Gewalt und willkürliche Einrichtungen; das alles hatten die Provinzialen von den „Land-pflegern" zu erdulden. Und nach Ablauf des Amtsjahres begann unter dem neuen Statthalter die Leidensgeschichte gewöhnlich von vorn. So reichten oft wenige Jahrzehnte hin, den Wohlstand einer Provinz zu vernichten. Einer der berüchtigtsten Statthalter, Verres (wörtlich: der Feger), wußte während seines Amtsjahres in Sizilien alles Erreichbare „zusammenzufegen". Auch Syrien plünderte er aus. „Arm betrat er das reiche Syrien, und reich verließ er das arme Syrien." Was die Statthalter und ihre Unferbeantfen übrig ließen, das wußten die „Ritter" an sich zu bringen. Das waren Angehörige der wohlhabendsten Bürgerklasse, die in den ersten Jahrhunderten der Republik als Reiter ohne Sold Kriegsdienste taten. Die Aufnahme in den Ritterstand hing vom Vermögen ab. Ihre Abzeichen glichen denen des Konsuls (goldener Ring und Purpurstreifen an der Tunika). Der Reiterdienst kam jedoch mit dem Beginn der Weltherrschaft in Wegfall. Die Ritter traten nun zu Gesellschaften zusammen und betrieben kaufmännische Geschäfte; sie übernahmen z. B. die Ausführung öffentlicher Bauten in Akkord, ebenso die Nutzung von Bergwerken und Staatsländereien und trieben gewinnreichen Seehandel, besonders mit Getreide Ihr einträglichstes Geschäft war die Pachtung der

16. Handbuch der alten Geschichte Geographie und Chronologie - S. 431

1825 - Altona : Hammerich
Syriens unter den Seleuciden. 431 tretende Alexander von Aegypten, Pergamum und Kappadocien unterstützt wird. Es kam zur Schlacht, und Demetrius blieb auf der Flucht. —. 151 Alexander Balas, wegen seiner Trägheit und Grausamkeit vertrieben, wird in Arabien getöd- tet; und Demetrius Ii. Nicator, Sohn Deme- trius I., zum König ernannt. Er nahm fremde *46 Soldaten in Sold, und Diodotus, Anführer des einheimischen Heeres, vertrieb ihn schon im nächsten Jahre aus Antiochien. Demetrius Ii. 145 dagegen in Seleucia am Orontes sammelte ein Heer, bekriegte die Parther, und ward gefan- gen. Der parthische König behandelte ihn sehr ehrenvoll, gab ihm seine Tochter zur Ehe, und versprach ihm Wiedereinsetzung in Syrien. — Diodotus regierte erst als Vormund für Antiochus Vi. Entheus, Sohn Alexanders Balas; nach des- sen Ermordung aber als König. — Antiochus 144 Vii. Sidetes, Bruder des vertriebenen Deme- trius, versammelte ein Heer, nahm mehrere Städte ein, und Diodotus, in Apamea eingeschlos- , sen, verbrannte sich selbst. Demetrius will ent- 139 fliehen; die Parther aber halten ihn zurück, um ihn mit einer mächtigen Gegenpartei in Syrien gegen seinen Bruder auftreten zu lassen, und so dieses Land sich zur leichtern Beute zu machen. Zuvorkommend greift Sidetes an, er ist glücklich gegen die Parther; Demetrius aber gewinnt die Liebe des Volkes, Sidetes wird von seinem Heere verlassen, und bleibt in einer Schlacht. Nun 131 besteigt Demetrius Ii. aufs neue den Thron, allein sein ägyptischer Krieg macht ihn bei den Unterthanen verhafst: Physkon slellt einen jun- gen Alexandriner Alexander Zehifia als Gegen- 126 könig auf; Demetrius wird geschlagen und bei Tyrus getödtet. Seleukus V., sein Sohn, von der Mutter getödtet. Antiochus Viii. Grypus, sein 125 Bruder, gewinnt ganz Syrien durch Gefangen- nehmung und Hinrichtung des jungen Alexandri- ners, der durch ägyptische Unterstützung einen Theil Syriens beherrscht hatte. Bald aber erhebt

17. Asien, Australien, Afrika, Amerika - S. 53

1869 - Braunschweig : Schwetschke
I. Asiatische Türkei. 4. Syrien. 53 und die den heißen Ländern eigenthümlichen Gewächse, den Sesam und die Durrha, hervor. Der Sesam ist eine Pflanze, aus deren zahlreichen Kör- nern ein sehr gutes Oel gepreßt wird. Die Durrha ist ein 6 — 7' hohes Rohr, welches den Linsen ähnliche Körner trägt, die ein nahrhaftes Mehl geben; es ist in Syrien und in Afrika eine der gewöhnlichsten Speisen. Baumwolle und Wein gerathen überall vorzüglich, ebenso der Maulbeer- baum, welcher ein Hauptproduct Syriens, die Seide, bedingt. Auch der Taback wird sehr allgemein gebaut; seltener das Zuckerrohr, welches aber hier trefflich gedeiht. Die Gebirge haben alle unsere Obstarten, und die heißeren Thäler und Küsten alle Südfrüchte, selbst Datteln in höchster Voll- kommenheit. Aus dem Thierreiche hat Syrien nur die in Vorderasien überall vorkommenden Thiere, als Kameele, Pferde, Rindvieh, Schafe, Ziegen u. s. w. Das einzige Metall, welches aufgesucht wird und sich häufig findet, ist das Eisen. Stifters der christlichen Wohlstände herabgesunkene Heimath des sames Land auf Erden, vorzüglich unsere Aufinerksamkeit auf sich Theile des Lc Aeltere Geschichte. türkischen Herrschaft tief von seinem ehemaligen äre es auch nur ein fiir uns sehr ehemals dort mächtig gewesene Völker ziehen 1) Die Syrer, im nördlichen issen wir wenig mehr, als daß es ursprünglich in mehrere kleine Staaten getheilt war, unter welchen cus frühe hervorragt; später, und zwar nach den Zeiten Salomos deutendes Reich gebildet, welches durch Handel und G Theil nach wichtig sale verpflanzt wurde und dann bis auf Alexander die Schick persischen Reiches theilte Die neue mächtige syrisch-griechische Monarchie verdankt ihren Namen mehr dem Lande, als dem Volke der Syrer. 2) Wichtiger in jeder Hinsicht sind die Phönicier, welche einen kleinen Küstenstrich am Fuße des Libanon bewohnten und zu den interessan- testen Welt gehören Wahrscheinlich wurden sie in sehr früher Zeit als ein schon Handel und Fischerei treibendes Volk von den Ufern des Arabischen oder Persischen Meerbusens nach ihren späteren Wohnsitzen durch feindliche Gewalt oder andere uns unbekannte Ursachen gedrängt. Hier entstanden auf einem kleinen, kaum 25 M. langen und 3 — 4 M. breiten Küstenstriche, am Fuße rauher, waldreicher Gebirge, die zahlreichen phönicischen Ansiedelungen, welche auf diesem kleinen Raume wenigstens 6 bis 8 unabhängige Staaten bildeten, die nur lose durch das Band gemein- samer Abstammung zusammenhielten. Die Regierungsform scheint ein Ge- misch von Monarchie und Republik gewesen zu sein, indem sowohl von , zu vergleichen mit den Königen als von Suffeten (Schofetim, Richter Consuln der Römern) die Rede ist. Unter allen ragte früher Sidon, die älteste Niederlassung, später Tyrus als das Haupt der übrigen hervor. Der Mangel an Bodenraum nöthigte die Phönicier, frühzeitig sich auf Künste und Gewerbe zu legen; zur Zeit Homers und frither schon ver-

18. Russisches Reich, Krakau, Asien, Australien, Afrika, Amerika - S. 116

1834 - Halle : Schwetschke
116 s B, Asien. Hanpterzeugnisse; alle gehen stets bewaffnet und sind zur Verthei- digung ihres Eigenthums bereit; dabei aber sind sie gastfrei, und es herrscht bei ihnen eine in den übrigen türkischen Provinzen un- bekannte Sickcrheit des Eigenthums. Ihre ganze Volksmenge mag etwa Ico,000 betragen. 3) Noch südlicher, auf dem nemlichen Abhange des Libanon, lebt das ungefähr eben so zahlreiche Volk der Drusen; den Maroniten an Verfassung und Sitten ähnlich, unterscheiden sie sich von ihnen einzig durch die Religion; doch ist man von dieser sehr wenig unterrichtet. Das ganze Volk theilt sich in Eingeweihte und Unwissende. Jene, die kleinere Zahl, halten ihre Meinungen, die wahrscheinlich ein Gemisch heidnischer, christ- licher und muhammedanischer Lehren sind, sehr geheim; sie verwer- fen die Beschncidung, die Fasten; sie trinken Wein, essen Schwein- fleisch, und halten die Ehen zwischen Geschwistern für erlaubt. Das gemeine Volk halt sich unter Muhammedanern zu diesen, unter Chri- sten ahmen sie deren Gebräuche nach. Ihre Lehren sind wahr- scheinlich im loten Jahrhundert entstanden, und sie selbst haben, von den Muhammedanern als Ketzer verfolgt, eine Zuflucht in die- sen Gebirgen gefunden. Trotz des Unterschiedes der Religion ha- den sie zur Erhaltung ihrer Freiheit stets mit den Maroniten ge- meinschaftliche Sache gemacht. Wie diese, theilen sie sich in Cheiks und Volk, und ein Emir, der immer aus der nemlichen Familie genommen wird und den die Pforte blos bestätigt, steht an der Spitze des Ganzen. Einer vendiesen, Fakr-el-din, durch Ta- lente und Tapferkeit ausgezeichnet, hat im Anfange des 17tcn Jahrh, durch Erweiterung seines Gebiets und glückliche Kämpfe mit den Türken die Drusen in Europa bekannter gemacht; seitdem sind sie wieder auf ihre alten Wohnplätze beschränkt worden, wo sie, den Tribut abgerechnet, vollkommen frei leben. — Außer diesen an- sässigen Völkern treiben sich in den vielen unangebauten, obwohl zum Theil fruchtbaren Gegenden Syriens folgende Nomaden um- her. I) Die Turkomannen, von denen oben S. 99. gespro- chen worden; sie zeigen sich blos in den nördlichsten Gegenden Sy- riens, und verlassen sie meist im Sommer, um im höher liegcn- genden Armenien bessere Weide zu finden. Sie mögen in Syrien etwa 30090 Seelen betragen. 2) Die Kurden, deren schon S. 105. gedacht worden; auch sie besuchen nur die nördlichen und östlichen Gegenden Syriens, wo sie leicht an 20000 Zelte, d. h. Familien, stark seyn mögen. 3) Die Beduinen. Das ganze Volk der Araber zerfällt in solche, welche Ackerbau treiben (Fel- l a's), und diese machen die Mehrzahl der Einwohner Syriens und Aegyptens aus, und in solche, die, treu ihren uralten Gewohn- heiten, mit ihren Heerden in der Wüste vom Euphrat durch Ara- bien und Afrika bis ans Weltmeer umherziehen; diese letzteren, und zwar vorzugsweise diejenigen, welche die syrisch-arabische Wüste bewohnen, werden Beduinen, d. h. Männer der Wüste, genannt.

19. Bd. 1 - S. 113

1824 - Leipzig Frankfurt a. M. : Hinrichs
Syrien. Us der Besiegung von dem Cyrus waren sie unter Phraor- te s (um 656 v. C.) der medisehen Herrschaft unter- worfen^ 24. Syrien. Zwischen den fruchtbaren und kultivirten Babylon und den am Mittelmcere wohnenden Phöniciern und H e - braern lag Syrien in der Mitte, ein Land, dessen Benen- nung, wie schon bei der Einleitung zur babylonischen und assyrischen Geschichte erinnert ward, in altern und spätern Zeiten sehr willkührlich war. Am sichersten beschrankt man Syrien in diesem ältesten Zeitraume auf das Land zwischen dem Euphrate, dem Libanus, den nördlichen Gebirgen Vor- derasiens und der arabischen Wüste, welche in den südli» chen wasserarmen Gegenden Syriens, mit Ausnahme eini- ger fruchtbaren Puncte (z. B. wo späterhin Palmyra lag), größtentheils fortgesetzt zu seyn scheint, weshalb dieselben auch bisweilen zu Arabien gerechnet wurden. — Hier war schon zweitausend Jahre vor Christo der Sammelplatz wandernd er Nomaden; denn in diesem Zeitraume war es, wo Abraham diese Gegenden durchzog. Wenige Städte, unter denen Damascus bereits im hohen Alter- thume hervorragte, nächst diesem aber Chalybon (Ha- leb), Circesium und Thapsacus gab es in diesem Erd- striche, die nicht zu einem gemeinschaftlichen Reiche verbunden waren, weil jede Stadt ihren Anführer, oder einen kleinen König hatte. Als den Haupttheil dieses Landes betrachtete man das sogenannte Cölesyrien, einen fruchtbaren Erd- strich, da, wo die phönicische Gebirgskette, die längs dem Meere hinlauft, sich in zwei Arme, den Libanus und den Anti libanus, theilt, deren waldige Höhen eines dev fruchtbarsten Thaler begrenzen. Oft trugen fremde Erobe- rer ihre Siege in diese Nomadenlander; selbst David, Kö- nig von Jerusalem, hatte hier Eroberungen gemacht, die aber bereits unter dem Salomo wieder verloren gingen, als ein ehemaliger Sklave, Re so n, in Damascus ein Pöliy Woltgeschlchre l. 4te Aufl. 8

20. Handbuch der alten Geschichte Geographie und Chronologie - S. 432

1825 - Altona : Hammerich
432 Geschichte Syriens unter d. Seleuciden. sich sein Halbbruder Antiochus Ix. Cyzicenus 115 gegen ihn, nimmt einen Theii Syriens in Besitz, m und zwingt den Grypus endlich, das Reich mit ihm zu theilen: Grypus residirte in Antiochien, Cyzicenus in Damask. Cyzicenus aber auch hier- mit nicht zufrieden, will ganz Syrien erobern: mehrere Städte werden dabei unabhängig, und in andern erheben sich eigene Regenten. Endlich 9? wird Grypus ermordet, und ihm folgt von seinen 5 Söhnen Seleukus Vi. Epiphanes. Er macht sich durch die Niederlage des Cyzicenus zum 95 Herrn des ganzen Syriens. Bald aber erhebt sich Antiochus X. Eusebes, Sohn des Cyzicenus, der sich gegen mehrere Regenten als Gegenkönig 95 behauptet; denn Seleukus Vi. wird schon 93 verjagt und von seinen eignen Unterthanen zu Mopsvestia (in Cilicien) verbrannt. Es entsteht ein furchtbarer Kampf um die Nachfolge unter seinen Brüdern: Antiochus Xi, Philipp, De- metrius Iii. und Antiochus Xii. — Da riefen 85 die Syrer den Tigranes von Armenien ins Land, der den Unruhen ein Ende machte und Syrien und Armenien vereinigte. Er wurde aber durch seinen Schwiegervater Mithradates von Pontus gezwungen, an dem Kriege gegen die Römer Theii zu nehmen. Nachdem daher Mithradat ge- 68 schlagen war, ward auch er durch Lucullus ver- trieben. Er überliefs Syrien Antiochus Xiii. 64 Asiaticus, Sohn des Antiochus X., der aber schon 64 durch Pompejus vertrieben und auf die kleine Landschaft Comagene eingeschränkt wurde. Mit seinem Bruder Seleukus starb die Familie der Seleuciden aus, und Syrien war nun römi- sche Provinz, regiert von Proconsuln, seit Au- x gusts Zeit Legatis Caesaris,