1911 -
Hannover-List [u.a.]
: Carl Meyer (Gustav Prior)
- Autor: Marquardt, Rudolf, Heise, Ernst
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Lehrerseminar
- Schultypen Allgemein (WdK): Lehrerbildungsanstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Lehrerbildungseinrichtungen
- Schulformen (OPAC): Lehrerbildungsanstalt, Präparandenanstalt, Lehrerseminar
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
meisten abgetragen. Im Westbalkan bestehen die höchsten Gipfel auch
aus kristallinischem Gestein. Doch bedecken neuere Schichten, wie Kalk,
Kreide u. a. das Grundgebirge der Abhänge auf beiden Seiten, besonders
aber viele Strecken des Südabfalls. Damit steht ein großer Formen-
reichtum im Zusammenhange. Der Ostbalkan zeigt fast wagerecht gelagerte
Kreideschichten und sanfte Höhen. Hier haben die auffaltenden Kräfte
nur schwach gewirkt, so daß sie die Schichten in ihrer Lagerung kaum
veränderten. — Der Hauptrichtung des Balkans von Westen nach Osten
entspricht wieder eine deutlich zu erkennende Bruchspalte, welche auf der
Südseite in der ganzen Länge des Gebirges verläuft (Tal der Tundfcha,
Becken von Sofia usw.). Südlich von dieser Bruchspalte sanken die Schollen
bis auf einige Reste [das Gebirge Karadscha (Antibalkan) und der Orta-
Daghj in die Tiefe. Wegen seiner mehr flachgewölbten Kuppen wird die
Höhe des Balkans meist unterschätzt. In seinen höchsten Teilen erhebt
er sich bis auf fast 2 400 m (Jumruktschal 2375 m). Tiefere Einschnitte
fehlen dem Gebirge. Daher liegen die Pässe sämtlich ziemlich hoch.
Der aus dem letzten russisch-türkischen Kriege bekannte Schipkapaß hat
eine Höhe von 1330 m (Brennerhöhe). Hier tobte ein heißer Kampf.
Der Balkan ist keineswegs so unwegsam, wie man gewöhnlich annimmt.
Es führen etwa 3 0 Straßen über das Gebirge.
Unter den zahlreichen Gewässern, welche nach Norden der Donau
zueilen, ist der Jsker am wichtigsten. Sein Tal ist reizvoll, aber wild.
Die Flüsse, welche auf der Südseite des Balkans entspringen, werden fast
sämtlich von der Maritza gesammelt. Sie entspringt auf dem Rilo-
Dagh und empfängt als bedeutendsten linken Nebenfluß die der schon
erwähnten Bruchspalte folgende Tundscha.
Auch in Klima und Vegetation herrscht in den einzelnen Teilen
des Balkans eine große Verschiedenheit (Alpen.) Bis zur Nordseite
gelangen die von Rußland wehenden kalten Winde. Die Winter sind
oft sehr streng. Dagegen herrscht auf der Südseite — besonders im Ost-
und Mittelbalkan — ein mildes Klima. Der Westbalkan ist wieder rauher,
und der Winter tritt hier zeitig ein. Die ganze Nordseite des Gebirges
besitzt ausgedehnte Waldungen, meist Hochwald. Aber während die Höhen
und die Südseite des Mittelbalkans fast waldlos sind (Grund!), werden die
Südabhänge des Ost- und Westbalkans bis weit hinauf noch von dichten
Laubwäldern bedeckt. An ausgedehnten Weideplätzen mangelt es nicht.
Auf der Nordseite wird vor allem Getreide angebaut. Das eigentliche
Gebirge ist natürlich nur spärlich besiedelt. Die größte Fruchtbarkeit
herrscht in den schon erwähnten Talungen des Südabhanges. Dort gedeihen
unter dem Einflüsse ergiebigen Bodens, ausreichender Befeuchtung und
herrlichen Klimas Mais, Obst, Tabak, Wein und Rosen. Weite
Gegenden sind mit Rosenstöcken bedeckt. Aus den Blütenblättern der
Rosen gewinnt man das herrliche Rosenöl. Ausgedehnte Rosenpflanzungen
hat besonders die Umgebung von Kasanlyk im Süden des Schipkapasses,
Ähnliche Ergebnisse
1911 -
Hannover-List [u.a.]
: Carl Meyer (Gustav Prior)
- Autor: Marquardt, Rudolf, Heise, Ernst
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Lehrerseminar
- Schultypen Allgemein (WdK): Lehrerbildungsanstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Lehrerbildungseinrichtungen
- Schulformen (OPAC): Lehrerbildungsanstalt, Präparandenanstalt, Lehrerseminar
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
— 79 —
Doch sind die Ausbeute dieser Schätze und die Industrie noch wenig ent-
wickelt. Es fehlt den Bewohnern dazu an Geschick und Geld.
Die Serben, zu denen neben den Montenegrinern auch der größte
Teil der Bewohner Bosniens, der Herzegowina und Dalmatiens rechnet,
sind Südslawen und griechisch-katholischen Bekenntnisses. Sie
wanderten zu Beginn des 7. Jahrhunderts in das Land ein und über-
fluteten fast die ganze Halbinsel. Im 11. Jahrhundert gründeten sie ein
großes Reich mit der Hauptstadt Rassia (jetzt Novibafar), das später dem
Ansturm der Türken erlag (Schlacht auf dem Amfelfelde 1389). 1878
erlangte das jetzige Serbien seine Unabhängigkeit. 1882 wurde es als
Königreich proklamiert. Die Volksrechte werden in der Skuptschina aus-
geübt. Noch heute träumen die Serben von der Wiedererrichtung eines
großserbischen Reiches und kommen dabei nicht zu ernsthaften kulturellen
Fortschritten. Es fehlt ihnen an der nötigen Energie und Streb-
famkeit.
Die Hauptstadt des Landes ist Belgrad (75 000 Einw.). Sie liegt
an der Einmündung der Sau in die Donau. Sie beherrscht die Morawa-
straße und den Weg nach Ungarn und ist eine starke Festung. Die
Stadt liegt auf einer Anhöhe. Sie ist in den Türkenkriegen viel um-
stritten und in den voraufgegangenen Kämpfen der Bulgaren, Griechen
und Ungarn mehrmals zerstört worden. Seit aber im Jahre 1867 die
Festung von den türkischen Truppen geräumt wurde, zeigt die Stadt eine
günstige Entwickelung und einen blühenden Handel. Bis 1842 war
Kragujewatz die Residenz der serbischen Fürsten. Auch Nisch (Lage!) ist
eine starke Festung und treibt lebhaften Handel.
Der Balkan bildet die Fortsetzung der Karpaten und streicht in
einem flachen, nach Norden offenen Bogen von der Donau bis zum
Schwarzen Meere. Das ostserbische Gebirgsland, das Verbindungsstück
zwischen Karpaten und Balkan, erstreckt sich zwischen der Donau und
dem in diese mündenden Flüßchen Timok. Der Balkan scheidet Bul-
garien von Rumelien und ist in seinem größten Teile eine Wasser-
scheide zwischen der Donau und dem Ägäischen Meere. Man teilt ihn
gewöhnlich in drei Teile, den Westbalkan, der bis zum Jskerdurch-
bruch reicht, den Mittelbalkan, der am Passe des Eisernen Tores
bei Sliwno endet, und den Ostbalkan. Der letztere spaltet sich in
mehrere Parallelketten. Sein Steilabfall liegt nach Norden. Der
Mittelbalkan dagegen fällt nach Süden hin steil ab und hat seine all-
mähliche Abdachung zur Donau. Der Westbalkan gliedert sich wieder in
mehrere gleichlaufende Zweige und hat ebenfalls den Steilabfall im
Norden. Diese Einteilung des Balkans steht mit dem geologischen
Bau desselben im engsten Zusammenhange. Der Mittelbalkan ist am
höchsten aufgefaltet. Er besteht — auch in seinem südlichen Steilabfall —
aus kristallinischem Gestein (Granit, Gneis, Glimmerschiefer, Por-
phyr u. a.). Hier war die Hebung am stärksten. Er ist aber auch am
1900 -
Trier
: Lintz
- Autor: Kerp, Heinrich
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
Der Balkan und seine nördliche und südliche Abdachung.
359
dieser zugekehrt wäre. Diese liegt aber jetzt auf der Südseite.
Der Mittelbalkau ist der am wenigsten gegliederte Teil
des ganzen Zuges. Er ist genau nach 0 gerichtet und kann bis
zum Passe deseise r n e n T h or es bei Sliwno gerechnet werden.
Diese Strecke ist doppelt so lang als die des Westbalkan. Auch
die Kamm höh e ist noch etwas bedeutender. Die höchsten
Erhebungen liegen in der Mitte, so der 2375 m hohe Jumrukt-
schal. Der Schipkapass liegt 1330 m hoch.
Der Ostbalkan. Er streicht ebenfalls nach 0. Er ist am
meisten in Parallelketten gegliedert. Auch seine Höhe ist
niedriger und beträgt nirgendwo mehr 1000 m. Er stellt nur noch
das Auslaufen einer mächtigen Gebirgsfalte dar.
Das verschiedene Landschaftsgepräge der drei Teile des Balkan.
Die Unterschiede zwischen den drei Abschnitten des Balkan sind grösser,
als wir nach den wesentlichsten Erhebungsmerkmalen schliessen können. In der
Verschiedenheit der Gesteinsbeschaffenheit liegt auch ein ver-
schiedenes F or m ge präge begründet. Der am höchsten aufgefaltete
Mittelbalkan besteht aus krystallinischem Gestein. Er hat mehr
wuchtig als kühn aufstrebende Bergformen. Er ist jedenfalls stark abge-
tragen. Dadurch haben die Berggipfel die Form von breit gedehnten
und flach gewölbten Kuppen angenommen. Scharfkantige Gipfel sind selten.
Auch die höchsten Erhebungen des W estbalkan bestehen aus
krystallinischem Gestein (Granit, Glimmerschiefer, Porphyr u. s. w.).
Seine beiderseitigen Abhänge sind aber mit Kalk-, Kreide- und andern
Schichten bedeckt, die in ihren Resten abwechslungsvollere Formen zeigen.
Am geringsten ist die Formenpracht im Ostbalkan. Sein Gebirgskern
ist in fast wagerecht liegende Kreideschichten gehüllt. Die auffaltenden
Kräfte wirkten hier so schwach, dass sie diese in ihrer Lagerung kaum zu
stören, wieviel weniger auseinander zu sprengen vermochten.
Ebenso wechsellvoll und verschieden wie die Formenpracht ist das
pflanzliche Kleid des Balkan. Die Nordabhänge fast des ganzen
Zuges sind noch mit prächtigemhochwalde geschmückt. Auf den Süd-
abhängen, die wärmer sind und zugleich eine geringere Regenmenge erhalten,
ist dagegen das Waldkleid dürftiger. Nur im West- und Ostbalkan hat
es sich noch ziemlich erhalten. Dagegen ist der Mittelbalkan, der zu Plinius
Zeiten auch auf der Südseite noch waldreich war, jetzt fast kahl. Das Gebirge
erscheint infolgedessen öde. Durch seine geringe Besiedelung wird dieser Ein-
druck noch erhöht. Doch fehlt es auch nicht an einigen reizenden Thä-
lern. Besonders die kurzen Querthäler, die sich auf der warmen und sonnigen
Südseite öffnen, entfalten mit ihren Rosenfeldern, Weingärten und
dichtbelaubten Walinussbäumen ein herrliches landschaftliches Bild.
Am meisten ist durch diesen Schmuck das liebliche Thal von Kasanlik
ausgezeichnet. Zu Unrecht wird immer von der Unwegsamkeit des Balkan ge-
sprochen. Im ganzen führen 30 Strassenziige über ihn. Die wichtigste Ein-
sattelung ist der schon genannte Schipkapass.
Da es dem Balkan an grossen Längsthälern fehlt, können
bedeutende Flussläufe in ihm nicht zur Entwicklung gelangen. Von
den zahlreichen Gewässern, die nach N zur Donau^rinnen, ist der
Isker das bedeutendste. Er entspringt jedoch nicht auf dem
Balkan selbst, sondern weiter südlich auf dem Rilo Dagh. Es
1911 -
Hannover-List [u.a.]
: Carl Meyer (Gustav Prior)
- Autor: Marquardt, Rudolf, Heise, Ernst
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
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- Schultypen Allgemein (WdK): Lehrerbildungsanstalten
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— 91 —
ein Königreich (Skuptschina). Mangel an Energie und Strebsamkeit
hemmen den kulturellen Fortschritt der Bewohner.
Die Residenz des Königs ist Belgrad (75000 Einw., Lage, heife
umkämpfte Festung). Die frühere Residenz der serbischen Fürsten ist
Kragujewatz. Die Festung Nisch (Handel) hat eine sehr günstige Lage
(Nachweis!)
Der Balkan (Lage, Streichrichtung!) bildet die Wasserscheide zwischen
der Donau und dem Ägäischen Meere. Man teilt ihn in den West-,
Mittel- und Ostbalkan (Teile abgrenzen!) Gliederung, Abfall und
geologischer Bau stehen immer im Zusammenhang und sind in den
einzelnen Teilen gar mannigfaltig (Nachweis im einzelnen). Der Mittel-
balkan ist am höchsten aufgefaltet (Jumruktschal 2375 m) Sein südlicher
Steilabfall steht in engster Verbindung mit einer in ostwestlicher
Richtung verlaufenden Bruchspalte (Tal der Tundscha, Becken von Sofia
usw.). In der Hauptsache baut sich dieses Faltengebirge aus kristall-
inischen Gesteinen (Granit, Gneis, Glimmerschiefer, Porphyr u. a.) auf,
doch sind auch jüngere Schichten, wie Kalk, Kreide u. a. vertreten (Er-
klärung!) Tiefere Einschnitte in das Gebirge, dessen Höhen meist stach
gewölbt sind, fehlen. Daher liegen die Pässe alle ziemlich hoch. (Schip-
kapatz 1330 m. Vergleich! Wodurch bekannt?) Etwa 30 — freilich
nicht immer wohlgepflegte — Stratzen führen über das Gebirge.
Nach Norden eilt der Jsker zur Donau. Die südwärts verlaufenden
Wasseradern sammelt die Maritza (Tundscha).
Der Norden ist rauh, der Südabhang hat — besonders in den ge-
schützten Tälern — ein mildes Klima (im Westbalkan?). Einzelne Teile
des Gebirges (welche?) sind mit herrlichen Laubwaldungen (meist Hoch-
wald) bestanden. An Weideplätzen ist kein Mangel. An den Nord-
abhängen wird vorwiegend Getreide angebaut. Im Süden dagegen ge-
deihen Mais, Obst, Tabak, Wein und Rosen (Rosenfelder von Kasanlyk).
Das Königreich Bulgarien (96000 qkm, 4,3 Mill. Einw., 45 auf
1 qkm) umfatzt außer dem Balkan noch die dem Nordfutze dieses Ge-
birges vorgelagerte Hochfläche von Bulgarien, das im Süden angren-
zende Ostrumelien (obere Maritza und Tundscha) und das Rhodope-
gebirge.
Die Hochfläche von Bulgarien ist durchweg recht fruchtbar (teilweise
Lötzablagerungen) und liefert viel Getreide. — Die Hauptstadt des Landes
ist Sofia im fruchtbaren Becken gleichen Namens, im Tale des Jsker
(Bahnlinie, 70000 Einw.). Andere wichtige Siedlungen sind Schumla
(Festung, Lage!), Warna (Ausfuhrhafen, Seefestung), Tirnowa (alte
Hauptstadt, Krönungsstadt), Plewna (Kampf zwischen Russen und
Türken — 1877) und Rustschuck (Äbergangspunkt über die Donau,
Handel).
Ostrumelien wird von der oberen Maritza und ihren Zuflüssen
(u. a. die Tundscha) reich bewässert. Es ist ein sehr fruchtbares
Schwemmlandgebiet (Weizen, Mais, Reis, Tabak, Obst u. a.).
Die bedeutsamsten Siedlungen sind Philippopel (43000 Einw.,
obere Maritza, Orientbahn), Kasanlyk (Tundscha, Rosenöl) und der
Hafenplatz Burgas.
Bulgarien ist eine konstitutionelle Monarchie (Sobranje). Seit
1908 ist es Königreich und von der Türkenherrschaft gänzlich befreit.
Seit dieser Zeit hat das Bulgarenvolk (griechisch-katholisch, gut be-
gabt, rührig, beharrlich) seltene und allseitige kulturelle Fortschritte
gemacht. Die Bulgaren (Herkunft!) sind vorwiegend Ackerbauer und
Viehzüchter. Gewerblich tätig sind sie vor allem in der Teppichweberei.
1913 -
Leipzig
: List & von Bressensdorf
- Autor: Harms, Heinrich
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrerbuch
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- Schultypen Allgemein (WdK): Lehrerbildungsanstalten
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- Schulformen (OPAC): Lehrerbildungsanstalt
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
27
Die Balkanhalbinsel.
§ 134
Patras-Korinth, Ägina, Saloniki? — Wo die Halbinseln: Gallipoli, Chalkidike,
Attika, Argolis? — Wo liegen und zu welchen Staaten gehören die Häfen: Zara,
Spalato, Ragusa, Eattaro, Patras, Korinth, Piräus, Saloniki, Gallipoli, Konstan-
tinopel, Burgas, Warna, Konstanza? — Wo liegen und zu welchen Staaten ge-
hören folgende Inseln: Dalmatinische Inseln, Korfn, (Kerkyra), Jthaka, Zante,
(Zakynthos), Kreta, (Kandia), Hydra (vor der Halbinsel Argolis), die Kykladen
(f. bei Griechenland), Euböa, Sporaden?
3. Tas Klima. Im Süden mittelmeerisch (f. Griechenland), im Innern des breiten Rumpfes
festländisch. 1851/52 hatte das „Goldene Horn" eine feste Eisdecke. Zur Veranschaulichuug
des großeu Gegensatzes zwischen dem Norden und dem Süden führt man wohl an, daß der Zug,
der Belgrad im Winter bei —20° verläßt, am selben Tage in Saloniki +20° vorfinden kann.
Ter ständige Nordwind (Ursache, § 113,4) weicht nur nachts einer leisen Gegenströmung (inwie-
fern wichtig für die Schiffahrt?). — Immergrüne Gewächse treten zuerst am Südabhang des
Balkans auf. Die eigentliche mittelmeerische Pflanzenwelt (Ölbaum, Südfrüchte, Feigen, Man-
deln), beginnt erst da, wo die Halbinsel sich verschmälert.
4. Aufbau des Bodens. Überblick nach Abb. 1, § 112: zwei junge Faltengebirge:
a) der Balkan im Nordosten, b) das Dinarische Gebirge an der langen West-
küste, c) zwischen den beiden und dem Meere ein Schollenland. Dazu einige
kleine Ebenen und das große Donautiefland.
a) Der Balkan § 134
600 km lang und 20—40 km breit. An welches Gebirge schließt er sich (beim
Eisernen Tor) an? x) Im höheren Teil gehört er dem Urgebirge an. Die flache
nördl. Abdachung ist von Kalken und Sandsteinen überlagert (Bulgarische
Kreidetafel). Ähnlichkeiten des (Mittel-)Balkans mit dem Erzgebirge:
kristallinisches Gestein, am lehr flachen Nordabhang von jüngeren Schichten
überlagert; steiler Südabbruch mit Einsturzgraben mit vulkanischen Durchbrüchen
und warmen Quellen. — In der Bruchspalte das durch seine Nosenzucht be-
rühmte Tal von Kasanlyk (das Tundscha-Tal) und das fruchtbare Becken
von Sofia. Die Bawn-Pässe find verhältnismäßig hoch (Schivka-Paß
1330 m; vgl. Brennerpaß, 1360 m; Schlacht im Ruffifch-Türkischen Krieg 1877).
b) Das vinarische Gebirge, § 135
eiu Kalkgebirge wie der Apennin und der Jura, die Fortsetzung der südl. Kalk-
alpen und des Karst^). Größtenteils Wasser- und waldarme, „verkarstete" Kalk-
steiuhochflächen (stellenweise Steinwüsten) mit unterirdischen Flüssen und
Höhlen. Trotz des vielen Regens (s. Regenkarte im Atlas) geringe Fruchtbarkeit
(Ursache?); nur der mittlere, aus Schieferstein bestehende Teil ist günstiger. Die
herrliche, treppenförmig absteigende Adriaküste hat vortreffliche Häfen (nennen!),
ist aber durch die unwegsame Gebirgsmauer vom Innern des Landes völlig ab-
geschlossen und infolgedessen auf Italien hingewiesen (starker italienischer Be-
i) Die Strecke vom Eisernen Tor bis an das Flüßchen Timok bezeichnet man wohl als Ost-
serbisches Gebirge. Einteilung des Balkans in Westbalkan (Steilabhang nach Norden)
vom Timok bis an den Jsker, Mittelbalk an (Steilabhang nach Süden) von da bis in die Gegend
von Sliwno und Ostbalkan (mit mehreren Ketten).
:) Teilnamen eventuell nach der Atlaskarte.