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1. Für Präparandenanstalten - S. 160

1912 - Breslau : Hirt
160 C. Länderkunde, Morena; 4. im W die Portugiesischen Gebirge. — Durch das Kasti- lische Scheidegebirge wird das Hochland in zwei flache Hochbecken zerlegt: das Altkastilische '800 m) und das Nenkastilische (650 m\ Das Kantabrische und das Kastilische Gebirge erreichen die Höhe des Watzmann (2700 m . Kastilien ^ Burgenland. Es erhielt diesen Namen, als die von den Mauren in die nördlichen Gebirge gedrängten christlichen Völker von hier- gegen die Eindringlinge siegreich vorgingen. Ter Besitz wurde durch Kastelle gesichert. Der zuerst eroberte Teil wurde Altkastilien, der später eroberte Teil Neukastilien genannt. Das Tiefland ist wenig umfangreich und außer dem Becken des Ebro iara- gonien) und des Guadalquivir ^gwadalkiwir^ (Andalusien) ans die Küste be- schränkt. § 242. Flüsse. Die Flüsse der Halbinsel entstehen meist auf dem Hochland, dessen Neigung nach dem Atlantischen Ozean sie folgen. Sie schneiden ihr Bett tief ins Hochland und dessen Ränder ein und sind, wegen ihres starken Gefälles und Wassermangels, für den Verkehr fast wertlos. Die bemerkenswertesten sind: Duero, Tajo ftächo^, Gnadiäna, im 3 der bis Cördoba schiffbare Guadalquivir. — Nach dem Mittelmeer geht der Ebro, der nach seinem Durchbruch durch das Küsteugebirge eiu Delta iu deu Gols von Valencia baut. Auch er ist jetzt weit hinauf schiffbar. Aufgaben. 1. Ordne die Flüffe nach den Meeren, in die sie münden, nach ihren Quellgebieten! 2. Was ist bemerkenswert an dem Verlauf der Wasser- scheide zwischen dem Atlantischen Ozean und dem Mittelmeer? 3. Warnm ist die Halbinsel in ihrem Seeverkehr besonders auf den Atlantischen Ozean an- gewiesen? 4. Welche Bedeutung hat die Quellgegend des Guadalquivir für seiue Schiffbarkeit? H 243. Klima. Während die nördlichen und nordwestlichen Rand- landschaften sehr uiederschlagsreich sind und gemäßigte Temperaturen haben iwesteuropäisches Klima), leiden die Randgebiete am Mittelmeer und das Innere unter großer Trockenheit. Letzteres zeigt mit kalten Wintern und sehr heißen Sommern echt kontinentales .Klima. Tie Randgebirge halten trotz der Meeresnähe den ozeanischen Einfluß fern. § 244. Wirtschaftsgeographie. Auf der Pyrenäen-Halbiufel ernährt die Landwirtschaft den größten Teil der Bevölkerung. Die künstliche Be- Wässerung wird in ausgedehntem Maße angewandt: Oliven, Weine und Südfrüchte werden angebaut. Handel und Bergbau wurden durch Engländer und Deutsche in Blüte gebracht. Das Deutsche Reich liefert Maschinen und Metallwaren, Webstosse und chemische Fabrikate; es bezieht Erze, Weine, Südfrüchte, Kork und Schaffelle. § 245. Tie Bevölkerung der Halbinsel ist ein Mischvolk aus iberischen Ureinwohnern und Einwanderern (im Altertum: Phönizier, Römer, Kelten: im Mittelalter: Germanen, Araber oder „Mauren"). Um 1500 gehörten die Bewohner zu den ersten Seevölkern, die Portugiesen waren neben den Jta- lienern die gewandtesten Kaufleute der Welt. Tas ueueutdeckte Amerika wurde - unter die Spanier und Portugiesen geteilt. Den Spaniern ist aus dieser Zeit ein

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1. Physische und politische Erdkunde der außerdeutschen Länder Europas und Amerikas - S. 167

1911 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
liegt ihr schmalerer Nordabhang. In landschaftlicher Hinsicht stehen sie hinter den Alpen zurück. Doch sind ihre unteren Täler sehr fruchtbar. Vorhandene Mineralquellen haben Badeorte entstehen lassen. Die wichtigste Wasserader dieses Gebietes ist die Garonne. Sie entspringt schon aus spanischem Boden, in den Pyrenäen, an den Ab- hängen der Maladettagruppe. Vom Zentralplateau empfängt sie die wichtigsten Nebenflüsse, Tarn, Lot und Dordogne. Von der Ein- mündung der letzteren heißt die Garonne nun Gironde. Ihre trichter- förmige Mündung schufen die Fluten des Ozeans. Durch den Kanal du Midi wird die Verbindung der Garonne (des Atlantischen Ozeans) mit dem Mittelmeere hergestellt. Er folgt der Senke, welche vom Garonne- becken zum Rhonetale hinüberführt. Diese ist für den Völkerverkehr von großer Bedeutung. Südwärts entströmt den Pyrenäen noch der Adour. Er mündet in den Golf von Biscaya. Nordwärts fließt die Charente in den Atlantischen Ozean. Sie entspringt vom Westrande des Zentral- plateaus. Das Küstengebiet zwischen Adour und Gironde bilden die Landes, eine öde Heidegegend. Unter der lockeren Sandschicht befinden sich Wasser- undurchlässige Schichten (Eisensandstein), und besonders zur Regenzeit entstehen hier weite Sumpfgebiete. Heidekraut, Wacholderbüsche und kleinere Kiefernbestände bringen einige Abwechselung in die einförmige Landschaft, in der weit und breit keine Ortschaft zu erblicken ist. Dürftige Weideflächen werden besonders zur Schafzucht ausgenutzt. Die Hirten bedienen sich der Stelzen, einmal, um in dem oft recht hohen Heidekraut ihre Herde besser zu beobachten, zum anderen, um nicht zu tief in den sumpfigen Boden einzusinken und die unwegsamen Gebiete leichter durchschreiten zu können. Gewohnheit und Übung haben diese Stelzenläufer zu großer Fertigkeit und Schnelligkeit geführt. Im Sommer sind sie lange fern von ihren meist dürftigen Wohnungen. Die Küste begleiten hohe Dünenketten. Sie wanderten landeinwärts, drängten die Wasseradern, die zum Meere wollten, zurück (Bildung von Strand- seen) und überschütteten auch das etwa noch vorhandene Fruchtland, Wälder und Ortschaften. Durch Anpflanzungen von Strandkiefern und anderen Gewächsen hat man aber dem Fortschreiten des Sandes Einhalt getan. Jetzt sind die Dünenketten mit Wäldern bedeckt, und im Hinter- lande sind Abzugsgräben angelegt, so daß man größere Strecken mehr und mehr der Kultur zugänglich machte. So hebt sich der Ackerbau, und auch das Klima ist günstiger geworden. Im übrigen aber gleicht das Garonnebecken einem Fruchtgarten. In der nördlich von den Landes gelegenen Landschaft Medoc, an den zum Teil hügeligen Ufern der Gironde, finden sich Weingärten, deren Reben zur Herstellung der Bordeaux- und Medocweine verwendet werden. In den sonstigen Ebenen und Mulden wogen üppige Getreidefelder, häufig mit Weizen bestanden, und die Gehänge der Hügel — besonders die

2. Grundzüge der Handels- und Verkehrsgeographie - S. 29

1902 - Leipzig : Poeschel
Das Nördliche Eismeer. 29 Strömungen (besonders die „Hexenströme" oder „witch currents" der Fischer) und Gezeiten noch wenig erforscht sind, und als es noch sast vollständig an genauen Ausnahmen seiner Küsten und Küsten- gewässer fehlt. Das Haupthindernis der Schiffahrt bildet aber das Eis. Zwar ist das Meer auch bei der surchtbarsten Winterkälte (bis 55° C.) niemals vollständig zugefroren — infolge der warmen Strömungen aus dem Atlantischen Ozeane und der Salzigkeit des Wassers —, aber auch während des Sommers ist es weithin von festliegendem oder schwimmendem Eise bedeckt. Dieses Eis ist entweder Gletschereis oder Salzwassereis oder Flußeis. Die kleinen Massen des letzteren sind von den Polarfahrern ihrer Härte wegen ganz besonders gefürchtet. Das Gletschereis hat seinen Ursprung in den Eismaffen, die Grönland und die arktischen Inseln bedecken, und die mit ihren unteren Enden bis ins Meer reichen. Die ab- gebrochenen Enden dieser Gletscher bilden die „Eisberge", mit denen Schiffe selbst in niederen Breiten des Atlantischen Ozeans zusammen- stoßen können. Oft werden ganze Gruppen solcher Eiskolosse zu- sammengetrieben und frieren dann leicht zu förmlichen Eisgebirgen zusammen. Das Salzwassereis, das sich durch das unmittelbare Erstarren der oberflächlichen Meerwasserschicht bildet, das aber durch sortwährende Pressungen und Sprengungen nichts weniger als eine glatte Fläche darstellt, macht während des Winters den größten Teil der treibenden Eismassen aus. Von solchem „Packeis" eingeschlossene Schiffe kommen nur schwer wieder frei und werden oft wie ein Spielzeug zerdrückt. Im Gegensatze zu den arktischen Ländern birgt das arktische Meer ein reiches Tierleben, und namentlich ist es der letzte Zufluchts- ort der großen Seesäugetiere geworden. Neben den wissenschaftlichen Jnteresfen lockten vor allen Dingen Walfische, Walrosse und See- Hunde den Menschen in diese unwirtlichen Gegenden. Da die Wale allmählich auch hier seltener, und der Bedarf an Tran durch das Petroleum geringer geworden ist, hat aber auch die Zahl der Wal- fischfänger abgenommen. Durch die Fahrt Nordenskölds(1879) ist einige Aussicht gewonnen, daß das Meer künftig während weniger Sommermonate eine Verkehrsstraße von Europa nach Westsibirien bilden werde. Die Küstengewässer sind durch ihren Reichtum an Lachsen während der Fangzeit von Fischerböten ziemlich belebt.

3. Allgemeine Erdkunde, Verkehrsgeographie, Das Deutsche Reich und die Erdteile, Zehn Lesestücke aus der geographischen Literatur, Bilder zur Siedlungskunde - S. 38

1910 - Breslau : Hirt
38 B. Allgemeine Erdkunde. § 28. 4. Die Wasserhülle der Erde. a) Das Meer. Da der Boden des Meeres durch seine Wasserbedeckimg vor den zer- störenden Einflüssen des Luftmeeres geschützt ist, so ist er in einiger Ent- fernnng von den Küsten im allgemeinen viel ebener als der des Festlandes. Es fehlt zwar auch ihm nicht an Bodenanschwellungen und Einrenkungen, an Hochebenen, Rücken, von denen einige von beträchtlicher Höhe und gewaltiger Ausdehnung sind, und an Tiefebenen. In der Regel aber verbinden sehr sanft geböschte Abhänge die höheren Flächen mit den tiefer liegenden. Eine Ausnahme bilden die Steilränder vulkanischer Inseln, die oft plötzlich aus großen Meerestiefen aufsteigen. Reichen die unterseeischen Erhebungen bis an die Oberfläche des Wassers oder bis in ihre Nähe, so bilden sie Inseln oder nur Felseu und Klippen, Sandbänke und Untiefen. Größere Landmassen lagern meist auf einem nntermeerifchen Sockel, der Kontinentaltafel oder dem Festlandsockel, den man durch die 200 m-Linie, die Grenzlinie zwischen Tiefsee und Flachsee, abzn- grenzen Pflegt. Der Kontinentalrand zwischen der Küste und der 200 m- Linie heißt der Schelf. Raud- und Binnenmeere erreichen oft diese Tiefe nicht, so die Nordsee und die Ostsee nur an ganz wenigen Stellen. Die mittlere Tiefe der Meere mag 3500 m betragen, also fast 3000 in mehr als die Durchfchuittserhebuug des Laudes über den Meeresspiegel (Fig. 1). Die bedeutendsten Tiefen sind im Stillen und Atlantischen Ozean gefunden, und zwar an den Rändern. Die größte bis jetzt gemessene Tiefe, das Nero-Tief, findet sich mit 9600 m im Gnam-Graben, südöstlich von den Marianen-Jnseln. Sie ist 800 m tiefer, als der Mount Everest hoch ist. Die Neigung des Meeresbodens ist vou der Küste bis 200 m meist sauft, dann bis 3000 m steil, bis 6000 m wieder herrschen flache Becken und Muldeu vor, aus deueu sich steilwandige und tiefe Gräben in beträchtliche Tiefen senken. Die Landmasse der Kontinentaltafeln, von der 200 in-Linie bis zur mittleren Tiefe der Ozeane gemessen, verhält sich zur Wassermasse etwa wie 1:2, also ähnlich wie die Oberflächen von Land und Wasser. „Würden wir die Laud- masseu abtragen und gleichmäßig über den Boden des Meeres ausbreiten, so würde dieses noch immer mit einer mittleren Tiefe von 2500 m den Erdball umfluteu" (Supan). § 29. Eigenschaften des Meerwassers. Seme Farbe ist im allgemeinen ein ziemlich tiefes Blau, doch wechselt sie nach der Tiefe der Wasserschicht, der Temperatur, dem Salzgehalt sowie nach der Beleuchtung und Be- wölkung des Himmels. Sie ist dunkelblau (ultramarin) in den tiefen, klaren Ozeanen, besonders in den Tropen, grün nur über Untiesen, auch im nördlichen Atlantischen Ozean. Eigentümlich ist dem Meerwasser der bittersalzige Geschmack als Wirkung eines im Durchschnitt 3,5 pro- zentigen Gehalts an aufgelösten Salzen, wovon 2,?% auf das Kochsalz entfallen. Dieser Salzgehalt ist besonders hoch, wo die Verduustung groß

4. Die außereuropäischen Erdteile nebst den deutschen Kolonien - S. 15

1904 - Trier : Lintz
Das Wüstengebiet der Sahara. 15 die A reg oder Ig i di genannt wird. Diese drei Wiistenlandschaf- ten wechseln unregelmäßig miteinander ab, jedoch ist das Verbrei- tungsgebiet der Felswüste mehr die westliche, das der Sandwüste mehr die östliche Sahara. Zu diesem Wechsel, der durch die ver- schiedene Beschaffenheit des Bodens bedingt wird, tritt stellen- weise ein reicher Wechsel der Bodenform. Hier und da ragen türm- oder pfeilerartige Felsen oder kleine Tafelberge auf. Sie sind gleich den sog. Zeugen, einzelstehenden Felsgestalten, die den Karawanen als Wegweiser dienen, die härteren Reste von Ge- steinsschichten, deren weichere Teile zerstört wurden. Im mitt- leren Teile der Sahara fehlt es ferner nicht an wirklichen Gebirgs- landschaften von bedeutender Höhe und bedeutendem Umfange. Auch Flußläufe hat die Wüste. Aber es sind Trocken bette, Wadi genannt, die nur in der Tiefe Wasser führen. Nur nach plötzlich eintretenden Regengüssen, die auch in der Wüste vor- kommen können, werden sie zu wirklichen Flußläufen, die aber bald wieder versiegen. Manche der Wadis sind 4—5 oder gar bis 15 km breit. Das pflanzliche Leben ist in ihrem Bette reichlicher entwickelt als in der übiigen Wüste. Wo das ihnen folgende Grund- wasser sehr nahe oder wirklich an die Oberfläche tritt, dort hat sich der Wüstenboden in den Garten der Oase verwandelt, deren Pflanzenschmuck aber den Wüstenreisenden inmitten der Öde wohl üppiger erscheint, als er wirklich ist. Endlich gibt es in der Sa- hara und zwar an ihrem Rande auch große Gebiete, deren Boden stärker mit Pflanzen bewachsen ist, und die deshalb als Steppen bezeichnet werden können. Nach Chavanne entfallen auf die Stein- und Kies fläch en 41/* Mill, qkm, auf diegebirgsländer 2 Mill., auf die Sand wüst e mit Dünenzügen nur 1 */5 Mill., auf Stepp en- und Weideland P/2 Mill, und auf Oasen- und Kulturland J/s Mill. qkm. Um eine geographische Übersicht über das riesige Ge- biet der Sahara zu gewinnen, gliedern wir dasselbe am besten von W nach O in die drei Teile der westlichen, der mittleren und der östlichen Sahara. Die westliche Sáhara ist ziemlich tief gelegen und er- reicht fast nirgendwo eine Höhe von 500 m. Beträchtliche Ge- biete liegen sogar unter 200 m, können mithin als Tiefland be- zeichnet werden. Eine Tieflandszone zieht sich z. B. längs der Küste des Atlantischen Ozeans hin; eine zweite, wichtigere erstreckt sich vom Senegal in nordöstlicher Richtung, also parallel zum Atlasgebirge, bis zur Küste des Mittelländischen Meeres und enthält die große Einsenkung El Dschuf, die Oasen von Tuat und Tidikelt und das Gebiet des tunesischen Schotts. Viele Wadis oder Trockenbette durchziehen die westliche Sáhara, deren Boden nach dem Urteile von Lenz ziemlich viel Wasser enthalten soll. Furchtbare Einöden dehnen sich besonders nach W zum Atlantischen Ozean aus. Dünenlandschaften herr- schen dort vor, während die übrigen Teile der westlichen Sáhara

5. Die Außenländer Europa's und die übrigen Welttheile - S. 535

1869 - Calw [u.a.] : Verl. der Vereinsbuchh. [u.a.]
St. Helena rc. rc. 535 besetzten sie 1834, verließen sie aber bald wieder Fiebers halber. § 576. Im Atlantischen Ozean finden sich nur we- nige'und kleine Inseln; im südl. 3, die als Ersrischnngs- stationen dienen, nm den Aequator 4 Guinea-Inseln; nördlicher 4 größere Gruppen. Merkwürdiger Weise sind alle diese 8 Gruppen oder Einzelinseln mehr oder weniger vulkanisch. Tristan da Cunha (kunja), unter 37° südl. Br., zwischen der Südspitze von Afrika (420 M.) und Süd- amerika (550 M.); ein von rasenden Winden und hefti- Brandungen nmstürmter, von Seenebeln und Regengüssen heimgesuchter, ungeheurer, erloschener Basaltkrater, kreis- förmig jäh bis 7800' ansteigend, 5 St. im Umfang, das Haupt fast beständig mit Schnee bedeckt. Mit enrop. Gewächsen und Hausthieren, und mildem und sehr ge- sundem Klima. Vortrefflich für Jndienfahrer zum Wasser- einnehmen rc. gelegen; von etlichen Kapengländern be- wohnt. Sk. Helena, unter 16° südl. Br., fast in der Mitte des Atlantischen Ozeans, 300 M. von der afrikanischen, 500 von der amerikan. Küste). Eine schwarze, von allen Seiten jäh aus dem heftig brandenden Meere aufsteigende bis 2500' h. Basaltmassc von 3 Q.m., und ein ozeani- sches Gibraltar. Die Felswände sind von oben bis un- ten von furchtbaren Klüften zerrissen, in deren einer, unten am Meere zwischen die Felsen eingeklemmt, die einzige Stadt der Insel, Jamestown, am Fuße der starken Befestigungen liegt; der untere Theil südeuropäisch gebaut, der obere von Schwarzen und Malayen in elenden Hänschen bewohnt. 7000 B., die größtentheilö nur von den Schiffen leben, die, etwa 200 im Jahre, hier ankern, um frische Lebensmittel und Wasser einzunehmen, weßhalb die kleine Stadt beständig mit Seeleuten der ganzen Welt überschwemmt ist. Fast nur auf den Hochflächen oben ist Anbau möglich, der auf den zerstreuten Höhen, bei reich- lichem Regen (im Januar und Juni), auf dem Lavaboden

6. Landschaftliche Charakterbilder der hervorragendsten Gegenden der Erde - S. 327

1885 - Leipzig [u. a.] : Spamer
Die Alleghanies. 327 hügelreiches Felsplateau aus, das von geringerer Wichtigkeit ist und die Gebiete Maine und Neubrauuschweig zwischen dem unteren St. Lorenz und dem Atlantischen Ozean sowie im Norden des erwähnten Stromes die Felsplatte von Labrador umfaßt. Über die mittlere Höhe dieses Zuges, welche 300 bis 600in beträgt, erhebt sich der Mouut Kathadiu bis zu 1700 m. Weitaus wichtiger ist die südliche Abteilung des Gebirgssystems. In derselben kommt die parallele Kettengliederung zum ganz regelmäßigen Ausdrucke, und zwar in dem Maße, daß die Krümmung der einen Kette auch bei allen andern nach- geahmt wird, so daß also die flachen Thäler, welche zwischen den Ketten liegen, fast überall eine gleiche Breite behalten. Champlainsee. Von diesen Parallelketten, namentlich von der Blue Ridge in Vir- ginien, strömen, fast senkrecht zu dem Gestade des Atlantischen Ozeans zahl- lose Flüsse herab, die fast sämtlich der Zuflüsse entbehren; wo die letzteren sich finden, laufen sie längere Zeit parallel mit der Hauptfurche und ihre Ver- einignng mit derselben erfolgt stets unter einem sehr spitzen Winkel. Einige dieser Flüsse entspringen an einer der westlichen Ketten des Gebirges, um dann auf ihrem Wege zum Atlantischen Ozean hin mehrere dazwischen liegende Ketten in Querthäleru zu durchbrechen. Der höchste Gipfel der südlichen Abteilung der Alleghanies ist der Black Mountain (2109 m). Überaus wichtig ist das Alleghanygebirge durch den kolossalen Reichtum an Produkten des Mineralreichs, welche in seinem Schöße ruhen, sowie durch seine Bewaldung. In derselben treten wertvolle Weißfichten, Zuckerahorn» Birken, Buchen, Eschen und Zedern besonders hervor. Auf geringerem Boden und längs

7. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 391

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 391 — Mannigfaltigkeit der Formen schaffen. — Die durchschnittliche Tiefe des Meeres hat man auf etwa 3600 m berechnet. Im Atlantischen Ozean hat man eine Stelle gefunden, die 8300 m hinabreicht. Die größten bis jetzt bekannten Tiefen aber enthält der Große Ozean. In der Nähe der Karolinen sind 9638, ö. von den Philippinen 9780 m gelotet worden (I, S. 19). Das Meerwasser (I, S. 18). Wärmeverhältnisse. Die Wärme der oberen Schichten des Meerwassers wird durch die Lage zum Äquator bestimmt. Sie beträgt in den Tropen bis zu 30, im Roten Meere gar 34 und wird nach N. und. S. hin immer geringer, bis sie in den Eismeeren bis 3° unter Null sinkt. Auch nach unten zu nimmt die Wärme ab, erst rasch, dann langsamer. In einer Tiefe von 750—1100 m herrscht im allgemeinen die der größten Wasserdichte entsprechende Temperatur von 4 auf tieferem Meeresboden hat man 2 bis — 2,50 gemessen. Das kalte Tiefenwasser stammt ohne Zweifel aus den Polarmeeren, von denen es langsam nach den Gegenden niederer Breite hinströmt. Binnenmeere, die eine unterseeische Barre vom offenen Ozean trennt, sind darum auch in der Tiefe viel wärmer (Mittelmeer 12,7 °). Bewegungen. Das Meer befindet sich nur selten in Ruhe. Der Wind, die verschiedene Erwärmung, die Umdrehung der Erde und die Anziehung der Himmelskörper rufen in dem leicht beweglichen Wasser beständig Bewegungen hervor. Die drei Hauptformen sind die Wellen, Ebbe und Flut und die Meeresströmungen. a) Die Wellenbewegung (Ii, S. 152). b) Ebbe und Flut (Ii, S. 155). c) Meeresströmungen „sind gewissermaßen Flüsse im Ozeane, deren User von ruhenden Wassermassen gebildet werden." Sie haben aber meist eine un- gleich größere Breite, bis zu Hunderten von km, sind weniger scharf abgegrenzt und in ihrem Verlauf mannigfachen Veränderungen und Verschiebungen unter- worsen. Ihre Geschwindigkeit ist gering, wie die eines Tieflandstromes, und geht selten über 1—l1^ m in der Sekunde hinaus; zudem ist die Bewegung auf die oberen Schichten des Wassers (bis höchstens 800 m) beschränkt und nimmt an Schnelligkeit nach der Tiefe hin ab. Als Ursachen der Meeres- strömnngen kommen in Betracht: Die ungleiche Erwärmung des Meerwassers in den verschiedenen Breiten, Unterschiede im Salzgehalt, ungleiche Höhe der Meeresoberfläche, die durch die großen Unterschiede in der Regenmenge und Verdunstung hervorgerufen wird, und vor allem die herrschenden Winde. Wie ein Sturm, der auf das Land gerichtet ist, an den Küsten die Flut zu großer Höhe emportreibt, so müssen Winde, die anhaltend oder doch für längere Zeit nach derselben Richtung wehen, die von ihnen getroffenen Wassermassen in Be- wegung setzen und eine dauernde Strömung erzeugen. Man unterscheidet kalte und warme Meeresströmungen. Diese entstehen in den Äquatorgegenden und ziehen polwärts, jene kommen aus den Eismeeren und fließen dem Äquator zu.

8. Grundriss der allgemeinen Erdkunde - S. 223

1915 - Leipzig : Hirzel
Temperatur des Meerwassers. 223 jedesmaligen Winterisothermen die Umbiegungen vor den Westküsten schärfer ausgesprochen. In den polaren Regionen sinkt die Temperatur auch im Jahres- mittel unter 0°. Zum Gefrieren kommt aber das Wasser infolge seines Salzgehaltes erst bei einer erheblich geringeren Temperatur. Der Salz- gehalt drückt den Gefrierpunkt auf — 2,0 bis — 2,20 herab. Von dem im Meere treibenden Eise ist jedoch nur ein Teil wirkliches Me er eis, d. h. gefrorenes Meerwasser. Dieses gefriert fast nur in der Nähe der Küsten. Es erreicht hier im Laufe eines Winters selten mehr als 2 m Dicke; in mehreren Wintern nacheinander kann die Stärke wohl auf 6—7 m ansteigen, aber Eis von größerer Dicke kann nur durch Pressungen und durch Überschiebungen entstanden sein. Solches altes, mehrere Winter überdauerndes Eis bezeichnet man als paläokry- stisches. Das Meereis bildet große Eisfelder oder dichtes Packeis oder schwimmt auch als lockeres, durch Wacken getrenntes Treibeis auf dem Wasser. Neben diesem treiben auch noch mächtige Eis berge, die den polaren Gletschern entstammen, auf den Meeren umher. Die Eisberge haben als abgebrochene Teile von Gletschern Süss- wassereis, während das eigentliche Meereis ein Gemisch von Salz und Eis darstellt. Das spezifische Gewicht des Meereises ist des darin ein- geschlossenen Salzes wegen größer als das des Süsswassereises, das =0,917 ist. Die Eisberge erheben sich infolgedessen nur mit einem geringen Teile ihrer Höhe aus dem Wasser, rein theoretisch nur mit Vi6- Da aber stets der schwerere Teil unten liegt, so ragt in Wirklichkeit weit weniger hervor, nach den bisherigen Beobachtungen etwa ein Siebentel. Die Verbreitung des Eises auf den polaren Gewässern ist großen Schwankungen unterworfen. Die äquatoriale Treibeis grenze liegt auf der südlichen Halbkugel zwischen 350 und 50 °, auf der nördlichen reicht sie im Atlantischen Ozeane bis. 36 °. Die südlichen Meere sind aber meist reicher an treibenden Eisbergen wie die nördlichen, denen nur die grönländischen Gletscher größere Eisberge zusenden, während sich auf der südlichen Halbkugel von der ausgedehnten antarktischen Eismasse un- unterbrochen auf allen Seiten gewaltige Stücke in großen Mengen ablösen. Tiefentemperatur. Die Erforschung der Tiefentemperatur en fällt erst in die neuere Zeit. Früher galt auf Grund der Beobachtungen von Dumont d'urville, Wilkes und James Ross allgemein die Ansicht, daß in den Meeren

9. Erzählungen aus der Sagenwelt des klassischen Altertums und aus der ältesten Geschichte der Griechen und Römer - S. 14

1913 - Leipzig : Teubner
14 A. Griechische Sagen des Kriegsgottes Ares. Hippolyte, die Königin der Amazonen, eines kriegerischen Weibervolkes, war bereit, dem Herakles den Gürtel ohne Kampf zu überlassen. Als aber die Schar der bewaffneten Jungfrauen auf flinken Rossen dahergejagt kam, meinte Herakles, die Königin sinne Verrat, Er stach sie deshalb nieder, raubte ihr den Gürtel und brachte ihn der Tochter des Eurystheus. — Sogar bis an das westliche Ende 10. Die Rinder der den Griechen bekannten Welt kam Herakles, als er die Rinder bcs ®utlone? des dreiköpfigen Riesen Geryones von einer Insel im fernen Atlantischen Ozean holen sollte. Mit einem Pfeilfchuß tötete er den Besitzer der schönen Tiere und brachte dann unter vielen Gefahren die wertvolle Herde nach Hause. Vorher aber hatte er im äußersten Westen an der heutigen Straße von Gibraltar zwei gewaltige Felsen aufgepflanzt, die fortan die „Säulen des Herakles" genannt wurden, dm Sie 0dl* Auch auf der Suche nach den goldenen Äpfeln der Hesperiden kam Hesperiden. r er beinahe wieder bis an das Ende der Welt. Dort nämlich im fernen Westen, am Rande des die Erde umgürtenden Weltmeeres, lag nach der Meinung der alten Griechen ein herrlicher Garten, dessen schönster Schmuck ein Wunderbaum mit goldenen Äpfeln war. Ihn pflegten drei schöne Nymphen, die Hesperiden, und ein hundertköpfiger Drache bewachte den Garten. In der Nähe davon wohnte der Riese Atlas, der das Himmelsgewölbe mit seinen Schultern wie mit Säulen stützte. Ihn bat Herakles, er möchte ihm doch die Äpfel beschaffen; er würde währenddessen seine Last tragen. Dies geschah, und wirklich erhielt Herakles vom Atlas die Wunderäpfel ans dem Garten der Hesperiden. Doch auf der Heimreise hatte er noch einen Kampf mit dem Riesen Antäus zu bestehen. Der war ein Sohn der Erde, und jedesmal, wenn er seine Mutter, die Erde, berührte, erwuchsen ihm neue Kräfte. Herakles hob ihn mit seinen starken Armen empor, so daß er die Erde nicht mehr berührte, und erdrückte ihn in der Luft. — Sogar in die Unterwelt, das Reich der Toten, führte Herakles seine letzte und schwerste 12. Der drei- Arbeit. Er sollte von dort den dreiköpfigen Höllenhund Cerberus kopfige Cerberus. ^ S. 6) lebendig auf die Oberwelt bringen. Pluto, der Gott der Unterwelt, erlaubte es ihm unter der Bedingung, daß er den Hund ohne Waffen bezwinge. Dies gelang ihm. Er fesselte das Tier und trug es nach Mykenä, aber auf Befehl des Eurystheus mußte er es sofort wieder in die Unterwelt zurückbringen. Jetzt endlich war seine Dienstzeit vorbei, und er konnte als freier Mann auf eigene Kriegsfahrten und Abenteuer ausziehen. Auf einem Deianira. solchen Zuge errang er im Kampfe die Königstochter Deianira. Als er mit ihr heimzog, trug sie der Zentaur Nessus über einen reißen-

10. Außereuropäische Erdteile - S. 324

1914 - Leipzig : Wunderlich
— 324 — Wenn die wolkenbruchartigen Gewitterregen niederstürzen, füllt sich das Bett dieser Ströme in kurzer Zeit, ja oft vermögen die Flußtäler die herbeiströmenden Wassermassen gar nicht zu fassen, die Fluten überschreiten die User und verwandeln das Land meilenweit in einen See. Sobald aber der Regen aufhört, uimmt die Flut ab, und der reißende Strom ist in wenigen Stunden wieder so ausgetrocknet wie vorher.*) Ii. Was erzählen Forscher und Reisende über das Wüsten- und Steppenland? 1. Der Küstensaum (Wüste Namib) ist mehrere Tagereisen breit. Er ist öde und traurig und fast völlig pflanzenleer. So weit das Auge schaut, erblickt es nichts als Hügel (Dünen) aus rötlichem Sande, in dem hier und da ein dürrer Akazienstrauch oder einige Heidekräuter ein küm- merliches Dasein fristen. 2. Ein ähnliches trostloses Bild bieten die Randgebirge. Sie bilden ein nacktes, kahles Felsenland, das uns ein Reisender also schildert: „Ganz nahe vor uns, und fern und ferner ragten riesengroße nackte Felsen zum blauen Himmel empor. Einige waren von der Abendsonne be- schienen und leuchteten hell und hart) andere, der Sonne abgewandt, drohten finster und fürchterlich oft dicht über uns. Hier und da hatten alte, ungeheure Mächte gewaltet, Stücke vom Felsen abgeschlagen und in die Tiefe gestürzt) andere Stücke, fchon angerillt, hingen in ungeheurer Höhe, als ob sie jeden Augenblick herabstürzen wollten. Wir sahen keinen Strauch, nicht einmal einen Grashalm, und kein Tier. Nur wir Menschen rollten auf unserem knarrenden Wagen durch das tote Wunderwerk."2) 3. Einen anderen Eindruck machen die Hochebenen des Inneren, Sobald man die aufsteigenden Dünen und das wilde Gebirge hinter sich hat, beginnt der Pflanzenwuchs. „Noch liegen zunächst die wildzerrissenen Bergzüge kahl unter dem Glast der Sonne da, aber an ihren Abhängen, in den Regenschluchten und an den Betten der Bäche und Flüsse sprießen schon dürftige Gräser und Büsche. Und je weiter wir Vordringen, desto freundlicher wird das Land. Bald wechseln weite, von Antilopen und Zebras und großen Rindviehherden belebte Grasebenen mit lichten, aus dichtbelaubten Dornbäumen bestehenden Wäldern ab, in denen Leoparden und Schakale, vereinzelt auch noch Elefanten, Büffel und Löwen, hausen." Dieses Bild vermittelt uns eine kleine Borstellung vom Innern des deutschen Schutzgebietes. Beschreibe es! (Im Hintergrunde rechts erhebt sich ein Tafelberg. An seinem Fuße steht eine mächtige Schirm- akazie und mancherlei Buschwerk. Im Hintergrunde links bemerken^ wir eine europäische Niederlassung. Von ihr kommt ein von zahlreichen 1) Auch der Swakop, nach dem die Stadt Swakopmuud benannt ist, ist ein solcher Regenstrom. Er dringt nur in regenreichen Jahren, d. i. etwa aller 7 Jahre einmal, bis zum Atlantischen Ozean vor. 2) Frenssen, Peter Moors Fahrt nach Südwest.

11. Die Alpen und Süddeutschland - S. 19

1905 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 19 — grün. Es zeichnet sich serner durch seine außerordentliche Klarheit und Durchsichtigkeit aus. Wo das Meer uicht allzutief ist, kann man bei ruhigem und heiterem Wetter alle Gegenstände auf dem Grunde deutlich erkennen. Anmerkung. Die Menge des im Meere enthaltenen Salzes ist ganz gewaltig. Man hat sie auf nahezu 45000 Billionen t geschätzt und berechnet, daß, wenn alles Meer- wasser verdunstete, der Meeresgrund sich mit einer Salzschicht von durchschnittlich 56 in Höhe bedecken würde. Über die Herkunft des Meersalzes gibt es zwei verschiedene An- sichten. Nach der einen ist es dem Meere durch die Flüsse zugeführt worden, die stets feste Bestandteile und namentlich auch Salze aufgelöst enthalten. Dagegen hat man geltend gemacht, daß der Salzgehalt der Flüsse viel zu gering sei, um als genügender Erkläruugs- grund gelten zu können. Vielmehr müsse man annehmen, daß das Meer schon ursprünglich salzig gewesen sei. Das gehe auch schon daraus hervor, daß alles Salz, das mit den Flüssen ins Meer gelangt, doch aus Gesteinsmassen kommt, die sich im Meere gebildet haben. Doch ist wohl anzunehmen, daß der Salzgehalt der Meere früher geringer war als jetzt, da die Gesteinsbildung einen großen Teil der Wassermasse der Erde verbraucht hat. g. Die Tiefe des Meeres. Die Tiefe der Meere ist außerordentlich verschieden. Früher hatte man darüber nur unbestimmte Vorstellungen. In neuerer Zeit aber siud zahlreiche Messungen ausgeführt worden. Man bedient sich dabei eines sogenannten Senkbleis oder Lotes. Dieses besteht aus einer schweren Metallkugel, an der ein dünner, langer Faden befestigt ist. Will man eine Messung vornehmen, so läßt man das Lot ins Wasser, und der Faden, der aus einer Rolle befestigt ist, wickelt sich nun ab, bis das Lot den Meeresgrund erreicht hat. Die größte bis jetzt ermittelte Tiefe befindet sich im Stillen Ozean, f. von den Tonga-Jnfeln (30° südl. Breite). Sie beträgt über 9400 in. Die größte bekannte Tiefe des Atlantischen Ozeans erreicht über 8300 in. Im allgemeinen geht die Tiefe des Meeres selten über 6000 in hinaus, dagegen hat man Tiefen bis zu 5000 in in allen Ozeanen gefunden. Die Nordsee ist im Durchschnitt nur etwa 88 in tief. Die Seeleute bestimmen die Meerestiefe noch heute meist nach Faden. Ein Faden mißt 6 englische Fuß oder uach unserm Maß 1,83 in. 2*

12. Heimatkunde im achten Schuljahre - S. 22

1905 - Dresden : Huhle
f — 22 — stein, so zerschlagen mich die Arbeiter in kleine Stücke und setzen mich im Kalkofen großer Hitze aus. Dieser Ofen ist im Innern wie ein Trichter gestaltet und endet unten mit einem großen Roste — das Ganze ist ein feuerfestes Gemäuer. In diesem Ofen werden wir schichtenweise zwischen Kohlen gebrannt. Kohlensäure und Wasser weichen von uns. Nachdem wir erkaltet sind, haben wir große Neigung, uns wieder mit dem Wasser zu verbinden. Können wir Wasser er- langen, so saugen wir dasselbe mit großer Begier ein, zerspringen und zerfallen zu Pulver; dabei entwickeln wir einen hohen Grad Wärme. Nun sind wir nicht mehr Kalkstein, sondern Kalkerde. Solche Kalk- erde streuen die Leute auf das Feld, um ihm größere Fruchtbarkeit zu verleihen — deshalb nennt man mich auch Düngekalk — oder ver- mengen sie mit Sand zu Kalkmörtel, der beim Mauern die Steine verbindet und dann an der Luft steinhart wird. Verdünnt man mich aber mit Wasser, so daß Kalkmilch entsteht, so kann man mit mir die Wände bestreichen oder weißen. An Stelle der Kalkmilch nimmt der Maler oft auch Kreidemilch. Die Kreide muß also Ähnlichkeit mit mir haben. Nun werden wir weiter beobachten und nachdenken. Da die Kreide Ähnlichkeit mit dem Kalke hat, untersuchen wir zu- nächst die Kreide; denn sie ist noch weicher wie der Kalkstein. Wenn wir die Kreide mit dem Messer schaben, merken wir, daß die Teilchen sehr wenig Zusammenhang haben. Wird die Kreide naß, schreibt sie nicht mehr. Anstatt des Wassers gieße ich jetzt Salzsäure darauf. Welche Beobachtung macht ihr da? Sie braust auf — schreibt dann auch nicht mehr. Jetzt bürsten wir etwas von der Kreide ab nud legen den Kreidestaub unter ein Mikroskop (Illb) — was sehen wir? Wir ver- gleichen nun damit diesen Tiefseeschlamm aus dem Atlantischen Ozean, der ebenfalls für das Mikroskop präpariert ist (lila). Die Kreide besteht wie dieser Tiefseeschlamm zum großen Teile aus kleinen, ganz feinen Muschel- schalen, die so klein sind, daß wir sie mit dem bloßen Auge nicht unter- scheiden können. In dem kleinsten Stückchen Kreide finden wir Hunderte solcher Schalen. Es sind keine eigentlichen Muscheln, sondern ganz kleine Tierchen von verschiedener Gestalt, welche aber Kalkschalen wie die Muscheln und Schnecken besitzen. Die Tierchen sind natürlich tot, nur das Gehäuse ist uoch da. Man nennt solche Tierchen Siebschal- tierchen, weil sie aus einzelnen Kammern bestehen, deren Wände sieb- artig durchbohrt sind und welche dadurch untereinander in Verbindung stehen. Weil der Zusammenhang der einzelnen Teilchen sehr gering ist, so lassen sie sich sehr leicht voneinander trennen, und darauf be- ruht die Eigenschaft des Schreibens. Hier kann ich euch noch Kreide mit eingebetteter Muschel zeigen. Einen Versuch mit Kalkstein haben wir früher schon in der Natur- lehre gemacht — gebt ihn an! In eine Gasentwicklungsflasche brachten wir einige Stücke Kalkstein und etwas Wasser. Durch die Trichter- öffuuug gössen wir etwas Salzsäure ein. Sofort begann eine lebhafte Gasentwicklung. Die Salzsäure trieb die Kohlensäure aus und verband sich mit dem Kalke. Die Kohlensäure war ein färb- und geruchloses

13. Das deutsche Vaterland - S. 75

1912 - Leipzig : Wunderlich
— 75 — d) Auf Grund unserer Besprechung kannst du dir nun auch die geringe Tiefe des Wattenmeeres erklären. (Der Meeresgrund war in früheren Zeiten Festland!) e) Ändert sich denn die Höhe des Wasserstandes im Meere nicht? Elbe, Weser und Ems führen ihm doch täglich große Wassermassen zu! (Das Wasser verdunstet und bildet Nebel und Wolken, die vom Winde sortgetrieben werden und dann als Regen oder Schnee zur Erde fallen.) ^) f) Die Küste des Wattenmeeres hat keine einzige größere Handelsstadt aufzuweisen. Wie erklärst du das? (Die geringe Tiefe gestattet nicht, daß die großen Seeschiffe sich der Küste nähern.) Zusammenfassung und Einprägung. 6. Das Marschland.2) 3tcl: Wir lernen heute kennen, wie es in dem Lande aussieht, welches die Deiche beschützen. Nachdem die Kinder die Lage des in Rede stehenden Landstrichs (Nordseeküste von der dänischen Grenze an bis zum Dollart) gezeigt haben, beginnt der Lehrer: 1. Wenn wir auf eiuem der Deiche stehen, die sich wie eine hohe Mauer längs der Küste hinziehen, und hin über das Land schauen, welches sich zu unseren Füßen ausbreitet, so sehen wir — soweit das Auge reicht — einen baumlosen, grünen Rasenteppich. Er ist (ähn° lich wie die große Wiese am Fuße unseres Schloßberges) von blinkenden Wassergräben durchzogen. Schafe mit schneeweißer Wolle, schwarz und weiß gefleckte Kühe, mutige Pferde, von lustigen Füllen umsprungen, weiden einzeln oder in Gruppen im langhalmigen, fetten Grase. — Wiedergabe. Zur sachlichen Besprechung, a) Welchen Zweck haben die Wassergräben, welche die Wiesen durchziehen? (Entwässerung. — Sie führen das über- flüssige Wafser einem Hauptgraben zu. Er leitet es zur Schleuse und so in das Meer. — Vergl. S. 74.) 1) Für die Lehrer: Man hat berechnet, daß im Atlantischen Ozean (einschließlich der Nebenmeere) jährlich 96 000 edkrn Wasser verdunsten. Davon tritt eine Wasserdampfmenge auf das Land über, die gleich ist der Wassermenge der ihm zuströmenden Flüsse. Alles andere aus dem Ozean verdunstende Wasser fällt als Niederschlag in den Ozean selbst zurück. 2) Marsch nennt man das dem Meere abgewonnene Land, dessen Boden der festgewordene Schlick bildet. Die Breite dieses Streifens ist sehr verschieden. An manchen Stellen beträgt sie nur 5 km, an andern erstrecken sich die Marschen 10, 15, ja 25 km ins Land hinein.

14. Das deutsche Vaterland - S. 84

1917 - Leipzig : Wunderlich
— 84 — e) Ändert sich denn die Höhe des Wasserstandes im Meere nicht? Elbe, Weser und Ems führen ihm doch täglich große Wassermassen zu! (Das Wasser verdunstet und bildet Nebel und Wolken, die vom Winde fortgetrieben werden und dann als Regen oder Schnee zur Erde fallen.) ^) f) Die Küste des Wattenmeeres hat keine einzige größere Handelsstadt aufzuweisen. Wie erklärst dn das? (Die geringe Tiefe gestattet nicht, daß die großen Seeschiffe sich der Küste nähern.) Zusammenfassung und Einprägnng. 6. Das Marschlands Lehrmittel: Matthei, In den Marschen. steubners Künstler-Steinzeichnungen.) Ziel: Wir lernen heute kennen, wie es in dem Lande aussieht, welches die Deiche beschützen. Nachdem die Kinder die Lage des in Rede stehenden Landstrichs (Nordseeküste von der dänischen Grenze an bis zum Dollart) gezeigt haben, beginnt der Lehrer: 1. Wenn wir auf einem der Deiche stehen, die sich wie eine hohe Mauer längs der Küste hinziehen, und hin über das Land schaueu, welches sich zu unseren Füßen ausbreitet, so sehen wir — soweit das Auge reicht — einen baumlosen, grünen Rasenteppich. Er ist (ähn- lich wie die große Wiese am Fuße unseres Schloßberges) von blinkenden Wassergräben durchzogen. Schafe mit schneeweißer Wolle, schwarz und weiß gefleckte Kühe, mutige Pferde, von luftigen Füllen umsprungen, weiden einzeln oder in Gruppen im langhalmigen, fetten Grase. — Wiedergabe. Zur sachlichen Besprechung. a) Welchen Zweck haben die Wassergräben, welche die Wiesen durchziehen? (Entwässerung. — Sie führen das über- flüssige Wasser einem Hauptgraben zu. Er leitet es zur Schleuse und so in das Meer. — Vergl. S. 82.) b) Welchen Nutzen gewährt das Vieh, welches auf dem Grasteppich weidet? (Milch und Milchprodukte. — Wolle. — Viehhandel.) t) Für die Lehrer: Man hat berechnet, daß im Atlantischen Ozean (einschließlich der Nebenmeere) jährlich 96 000cbkm Wasser verdunsten. Davon tritt eine Wasserdampfmenge auf das Land über, die gleich ist der Wassermenge der ihm zuströmenden Flüsse. Alles andere aus dem Ozean verdunstende Wasser fällt als Niederschlag in den Ozean selbst zurück. 2) Marsch nennt man das dem Meere abgewonnene Land, dessen Boden der festgewordene Schlick bildet. Die Breite dieses Streifens ist sehr verschieden. An manchen Stellen beträgt sie nur 5 km, an andern erstrecken sich die Marschen 10, 15, ja 25 km ins Land hinein.

15. Die Geographie in der Volksschule - S. 123

1897 - Gera : Hofmann
ß. Die pyrenäische Halbinsel. 123 von dem kantabrisch-asturischen Gebirge und deren Südrand vom anda- lusischen Scheidegebirge gebildet wird. Durch das kastilische Scheide- gebirge wird das ganze Hochland in eine nördliche und eine südliche Hochebene geteilt. Erstere heißt die Hochebene von Altkastilien und Leon, letztere die Hochebene von Neukastilien und Estremadura. Beide Hochländer haben eine durchschnittliche Höhe von 700 m über dem Meeresspiegel. Der östliche Rand des Hochlandes ist durch das iberische Quell land, welches sich steil zum Ebrothal senkt, und ein daran sich schließendes, nach Süden streichendes niedriges Randgebirge gebildet. Hier ist die Wasserscheide zwischen dem Mittelmeere und dem Atlantischen Ozean. Vom Ostrande senkt sich das Hochland allmählich nach Westen und be- stimmt dadurch den Lauf der großen Plateauströme (Namen!). Diese fließen in tief eingeschnittenen Flußbetten durch das Hochland und haben bei dem Mangel an Tiefländern nur ein beschränktes Stromgebiet. Wegen des ungleichen Wasserstandes, des raschen, von Strudeln und Stromschnellen unterbrochenen Laufs und des tief eingegrabenen Bettes eignen sie sich weder zur Ver- mittelung des Verkehrs noch zur Bewässerung des quellen- und wasserarmen Hochlandes und sind daher bis fast zur Mündung nicht schiffbar. Das Klima ist ausgeprägt kontinental, trocken und regenarm. Weshalb? Oft steigt die Hitze bis 32° R. Glühende Hitze am Tage, empfindliche Kühle in der Nacht! Im Winter sinkt die Temperatur nicht selten bis auf — 5° R und bringt Eis- und Schneebildung. Frühling und Herbst haben Regen und sind die angenehmsten Jahreszeiten. Zusammenfassung: Sprich über die Bodengestaltung und schildere das Klima des zentralen Hochlandes! b) Das trockene Klima, die geringen Niederschläge und die mangelhafte Bewässerung sind von wesentlichem Einfluß auf die Bodenbeschaffenheit, Fruchtbarkeit und den Pflanzenwuchs der Hochebene. Unabsehbar dehnen sich die dürren, baumlosen Ebenen aus, deren fernster Horizont oft von steilen, wundersam gezackten Randgebirgen abgegrenzt wird. Auf den trockenen Heidestrecken wachsen Heidekraut, Ginster, Thymian, Disteln und andere Sträucher und Kräuter. Das ist das Lieblingsfutter der Schafe, und dieser Zweig der Viehzucht wird von den Bewohnern daher vorzugsweise betrieben. In großen Herden durchziehen die Merinos die Gebiete von Leon und Estremadura (Estremadurawolle!), und feine Wolle bildet noch immer einen wichtigen Ausfuhrartikel des Landes. Die Form der Wiesen sehlt gänzlich, weshalb die Rinderzucht auf dem Hochlande sehr zurücktritt. Wo der Boden salzig ist, wie im Südwesten des Hochlandes, nimmt er Steppensorm an. Doch fehlt es auch nicht an einzelnen fruchtbaren Strecken, und wenn die genügende Bewässerung vorhanden ist, zeigt der Boden sogar große

16. Physische Geographie - S. 69

1902 - Leipzig : Dürr
— 69 — beträgt die höchste Wärme -j- 29° C., die bedeutendste Abkühlung — 2° (£.* Im Roten Meere hat man Temperaturen bis zu 32°, im Persischen Golf bis zu 34,5 ° C. gemessen. — Die von der Sonne ausgehende Erwärmung dringt nur 100—150 m in das Wasser ein. Daraus nimmt die Temperatur anfangs sehr rasch, später dagegen langsamer ab, bis sie am Boden etwa 0° beträgt. (Man mißt sie mit besonders eingerichteten Tiefseethermometern.) Die niedrigsten Bodentemperaturen hat man in den äquatorialen Gegenden gefunden; man schließt daraus, daß ein Ans- tausch der Wassermassen in der Tiefe vom Pol zum Äquator, an der Oberfläche vom Äquator zum Pol stattfindet. In den höheren Breiten der Ozeane tritt das Meereis in gewaltigen Mengen auf. Findet man es als große zusammenhängende Eismasse, so nennt man es Feldeis. Die Bildung desselben geht von den Küsten und Inseln aus, an welchen die Abkühlung des Wassers am schnellsten erfolgt. Seine in einem Winter erreichte Dicke beträgt selten mehr als 21/2 m; aber auch in längeren Zeiträumen steigt sie nicht über 4 in. Da Eis ein schlechter Wärmeleiter ist, schützt es nämlich das unter ihm be- sindli^che Wasser^vor weiterer Abkühlung ^ äu3'3(!- rufen, zerbricht es zu einzelnen Schollen, die sich über einanderschieben; es ent- steht so das Packeis. Dasselbe um- gibt die Feldeisflächeu der Küsten, oder wird von ihnen wohl auch im Sommer durch eine Rinne freien Wassers ge- trennt. Seine Oberfläche ist wild zer- klüstet, so daß es dem Vordringen der Polarforscher die größten Schwierigkeiten bereitet. Die ganze riesige Masse bewegt sich nach den Ersahrungen derselben lang- sam von Osten nach Westen; vielleicht ist der Wind die bewegende Kraft. Lösen sich am Anßrenrande im Sommer Schollen ab, so erscheinen sie im nördlichen Teile des Atlantischen Ozeans als Treibeis; sie ver- schwinden erst gänzlich unter 40° n. Br. (Treibeisgrenze). — Neben diesen Schollen trifft man im Meere auch schwimmende Eisberge an. Sie sind die Enden von Gletschern, die sich in den Tälern der Polarländer dem Meere zubewegten und durch den Auftrieb desselben abgebrochen wurden; sie bestehen daher aus Süßwasser- eis. Da das spezifische Gewicht des Eises etwa 0,92 beträgt, sinken die Eisberge bis zu «/g ihrer Höhe ins Wasser; trotzdem ragen sie häufig noch 80—100 m über den Meeresspiegel empor. Da der untergetauchte Teil meist umfangreicher ist als der in der Luft befindliche, so kann man den sichtbaren Eisberg als */e V7 ^er Gesamtmasse betrachten (Fig. 36). Sie sind in der Höhe des Wasser- * Der Gefrierpunkt des Meerwassers liegt unter 0«; er fällt mit steigendem Salzgehalt. Bewegtes Wasser mit 3,5 Prozent Salz gefriert erst bei — 2,2° C., ruhiges bei — 3» C.

17. Allgemeine Erdkunde für höhere Lehranstalten - S. 111

1906 - Leipzig : Hirt
§53. Das Nördliche Eismeer. Iii B. Zpyielle Meeresknnde. § 53. Das Nördliche Eismeer. Das Nördliche Eismeer wird theoretisch begrenzt durch den n. Polar- kreis, schiebt aber seine Eismassen im Atlantischen Ozean bis über den 40? N nach S. vor und überschreitet jenen mit dem Weißen Meere und der Baffiu ^bäffin^-Bai; ja auch die Hudson Mdß'n^-Bai, die mit der James sdfchems^-Bai den 52? N erreicht, trägt ganz arktisches Gepräge. Der Umschließung durch Länder wird die ungeheure Kraft der Eis- Pressungen zugeschrieben, die schon manches Schiff vernichtet haben. Das Nord- liche Eismeer ist wegen seiner größeren Annäherung an die Kulturländer viel besser bekannt geworden als die Antarktis; der wissenschaftlichen Forschung, dem Streben nach dem Nordpol, bietet es durch den Jnselreichtnm an seinem Rande Stützpunkte, sein Überfluß an Fischen und Seesäugetieren zog die Unternehmungslust an; endlich ist hier seit dem Aufleben der ozeanischen Schiffahrt eine Durchfahrt, d. i. eilt kürzerer Seeweg zur Verbindung der n. Erdteile, gesucht worden. Die n.w. Durchfahrt durch das ameri-

18. H. A. Daniels Lehrbuch der Geographie für höhere Unterrichtsanstalten - S. 26

1906 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
26 § 17. Das Meer. § 17. Das Meer. Das Wasser des Meeres ist von bitter-salzigem Geschmack, so daß man im Gegensatz dazu das Wasser der Flüsse und meisten Landseen s ü ß nennt. Man kann jenes nicht trinken und daher mitten aus dem Meere verdursten; doch läßt sich auch' Meerwasser (durch Destillieren) trinkbar machen. Auf der andern Seite hat aber der Salzgehalt der Meere (durchschnittlich 3y2 Prozent des Gewichts) auch günstige Wirkungen. Erstens trägt Salzwasser größere Lasten als Süßwasser; — zweitens schützt neben der beständigen Bewegung auch der Salzgehalt das Meerwasser vor Fäulnis; — drittens friert das Meer nicht leicht zu. Nur die beiden Eismeere sind den größten Teil des Jahres zugefroren; selbst im Sommer treiben in ihnen Eisblöcke und Eisberge, zuweilen von ungeheurer Ausdehnung der Größe, und doch ragt nur 1/7 ihrer Masse, da sich das süße Wasser, aus dem sie bestehen, zu dem Meerwasser an Schwere wie 6 zu 7 verhält, aus dem Meere hervor! Binnenmeere, besonders solche, die viele Flüsse aufnehmen, enthalten weniger Salz als offene Meere, frieren daher auch leichter zu. So hat das Schwarze Meer nur 2 Prozent, die Ostsee gar nur 1/2 Prozent Salzgehalt. Farbe hat in ein Glas geschöpftes Meerwasser anscheinend gar nicht; aber das Meer selbst sieht meist grünlich, oft aber auch tief blau, Heller und dunkler grün, bräunlich- oder schwärzlich-grün aus. Dies bewirkt neben der Eigenfarbe der gewaltigen Wassermasse entweder der darüber gespannte Himmel oder die Beschaffenheit des Grundes oder ungeheure Massen kleiner Wassertiere und -pflanzen; übrigens erscheint mit zunehmender Tiefe das Meer immer tiefer blau. Auch die Durch-sichtigkeit des Meeres ist sehr verschieden; im Nördlichen Eismeere und in einigen Meerbusen des Atlantischen Ozeans ist sie am größten. Im letzteren schwimmt das Fahrzeug auf einer kristallhellen Flüssigkeit, in welcher es wie in der Luft zu schweben scheint, man bückt sich, Seepflanzen mit der Hand zu erreichen, die 20 m tief und noch tiefer sich befinden. Ganz merkwürdig ist auch das Leuchten des Meeres bei Nacht, eine Erscheinung, die in wärmeren Strichen zuzeiten wahrnehmbar ist. Bald leuchtet das ganze Meer, so weit man es sehen kann, bald zieht nur das Schiff eine Feuersurche hinter sich her. Dies rührt von unzähligen leuchtenden Tierchen her, die meist nur durch das Vergrößerungsglas erkennbar sind. Den Grund und Boden des Meeres zu erforschen, hat für den Menschen natürlich besondere Schwierigkeit (Taucher, Schleppnetz, Senk-

19. Allgemeine Erdkunde - S. 34

1904 - Gotha : Perthes
34 Ozean nur durch ein oder mehrere Meerengen in Verbindung. Ein- fach gestaltete Binnenmeere sind das Rote und das Persische Meer; die Ostsee gabelt sich in zwei Golfe; das Mittelmeer ist am meisten gegliedert und hat selbst wieder Rand- und Binnenmeere (s. D. Sch.-A. 18/19). § 49. Von dem Flußwasser unterscheidet sich das Meerwasser durch seinen hohen Salzgehalt, hauptsächlich durch seinen Gehalt an Kochsalz (durchschnittlich 3| Prozent). Je mehr die Verdunstung Wasser entführt, desto gesalzener ist das zurückgebliebene Wasser; da- gegen vermindern Regen und Flüsse den Salzgehalt. Daher nimmt dieser im offenen Ozean vom Äquator nach der Passatzone zu, dann nach den Polen wieder ab. Am größten ist er im Roten Meere, das in einer heißen und regenarmen Gegend gelegen ist; auch im Mittelmeer ist er wegen des Überwiegens der Verdunstung größer als im Ozean, dagegen ist die Ostsee durch die Flüsse schon nahezu aus- gesüßt. Die Farbe des Meerwassers hängt zum großen Teil von dem Salzgehalte und der Temperatur ab. Im Atlantischen Ozean ist das Tropenmeer blau, nach N. nimmt er dagegen eine immer grünlichere Färbung an. Das Gelbe Meer führt seinen Namen von den Lößmassen, die der Hoangho ihm zuführt (vgl. D. Sch.-G. S. 170). Andere Miß- färbungen rühren von zahllosen kleinen Tierchen her. Namen, wie das Schwarze und Weiße und wahrscheinlich auch das Rote Meer, haben aber mit der Farbe nichts zu tun. Die Bewegung des Aleeres. § 59. Die Bewegungsformen des Meeres sind die Gezeiten, die Wellenbewegung und die Strömungen. § 51. Durch die Anziehungskraft des Mondes und der Sonne erleidet die flüssige Erdoberfläche periodische Gestaltenveränderungen, die man unter dem Namen Gezeiten zusammenfaßt. Erläuterung: Wir nehmen der Einfachheit wegen an, die ganze Erdkugel sei von einem gleichmäßig tiefen Meere bedeckt. Die Oberfläche dieses Meeres würde, wenn sie nur unter dem Einflüsse der von C aus wirkenden Schwerkraft stünde, eine Kugelfläche fein (Fig. 13 a). Nun führen wir eine störende Masse, den Mond, ein (M in Fig. 13 b). In der Richtung ihrer Kraft wird F am meisten, C weniger, F' am wenigsten angezogen. F wird von C, C aber von F' weggerückt. In dieser Richtung wird also der Durchmesser verlängert, aber nur in seinen flüssigen Teilen; das Meer wird in

20. Bd. 2 - S. 334

1903 - Langensalza : Greßler
334 Nebenflüssen angeschwellt, trägt der gewaltige Amazonenstrom oder Marannon in einer vierzig Meilen breiten Mündung seine Fluten in den Atlantischen Ozean. So gewaltig fällt seine Wassermasse ins Meer, daß^ man die Kraft seiner Wogen noch sechzig Meilen weit im Meere verspürt. Nach Süden fließt, aus drei großen Strömen sich bildend, der La Plata ins Meer. Scharen von Kaimans und Schildkröten lagern in den kühlenden Fluten dieser Riesenströme. Un- ermeßliche Ebenen breiten sich an ihren Ufern ans. Teils sind dieselben zu Ackerland gemacht, teils sind sie von mächtigen Urwäldern be- wachsen, teils sind sie endlose Steppen. In den tausendjährigen brasilianischen Urwäldern findest du den feuchten Erdboden mit einem undurchdringlichen Dickicht bedeckt. Eng zusammendrängt stehen die Bäume nebeneinander; dazu winden sich unzählige Schlingpflanzen von Stamm zu Stamm, von Ast zu Ast. Auf den Bäumen hält der ameri- kanische Löwe, der Kuguar, seine nächtliche Jagd. Er ist der Schrecken der Affen; in ihr entsetzliches Geheul, das sie in wilder Flucht erheben, stimmen die buntgefiederten Papageien laut kreischend ein. Aus Mangel an Nahrung, Licht und Luft faulen viele Bäume schnell an, werden von zahllosen großen Ameisen zernagt und stürzen unter krachendem Geräusch zusammen. Drinnen im Wald brüllen die Heulaffen, zirpen die Eikaden, schwirren die Heuschrecken; die buntfarbigsten, an Glanz mit den Regenbogenfarben wetteifernden Schmetterlinge eilen von Blume zu Blume an den sonnigen Sandufern der Flüsse. Tausende glänzender Käfer blicken den Edelsteinen gleich aus dem Grün der Blätter. Schlangen, noch schöner von Farbe als die Blumen, winden sich an den Bäumen in die Höhe und haschen nach Insekten und Vögeln. Die grün, blau und rot gefärbten Papageien erfüllen in den Gipfeln der Bäume die Luft mit ihrem krächzenden Geschrei. Der Pfeffer- fresser klappert mit seinem langen, hohlen Schnabel und ruft wehklagend nach Regen. Die zarten Kolibris, welche an Pracht und Glanz mit Diamanten, Smaragden und Saphiren wetteifern, schwirren um die farbigen Blumen. Es wird Nacht, nur das Faultier, an den Bäumen klebend, der Ziegenmelker und Ochsensrosch lassen ihre Stimme noch erschallen; blutsaugende Fledermäuse flattern durch das Dunkel und die Tausende von leuchtenden Käfern, unter denen der Laternenträger der bekannteste ist, schwärmen gleich Irrlichtern umher. Die Steppen am Orinoko nennt man Llanos. Es sind meilenweite, bäum- und hügellose Grasebenen, die im Sommer ver- dorren. Dann klafft der gedörrte Boden in Spalten auseinander, und Staubwolken steigen in die sengende Luft. In den wenigen Lacheil lauern die Zitteraale mit ihrem elektrischen Leibe. Die Regenzeit aber macht alles grün, und die üppigste Grasdecke überzieht dann den Boden. Treten die Ströme über ihre Ufer, so ist die Steppe nichts als ein weites Meer, aus dem vereinzelte Hügel hervorragen; auf denselben finden Pferde, Manltiere und Rinder, welche frei die Steppen durchs