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1. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 25

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
srau, sagt ein arabisches Sprichwort, sei imstande, ihrem Manne einen ganzen Monat hindurch jeden Tag ein anderes Dattelgericht vorzusetzen. Durch Auspressen der Früchte gewinnt man den Dattelhonig, der wieder zur Erzeugung eines weinartigen Getränkes, des Dattelweins, verwandt wird. Wegen ihres großen Nutzens erfreut sich die Dattelpalme einer sorgfältigen Pflege, und unter der Zucht des Menschen sind die Früchte vielfach verfeinert und veredelt worden. Man zählt jetzt nicht weniger als 60 benannte Arten. Ohne die Dattelpalme würden die Wüsten unbewohnbar und größere Reisen in ihr fast unmöglich sein. Datteln bilden auch einen wichtigen Handelsgegenstand. Allein die Oase Siwa versendet jährlich gegen 15000 dz. Die Bevölkerung, etwa 212 Mill. Köpfe, besteht hauptsächlich aus Berbern, die mehr oder weniger stark mit Negern vermischt sind. Von den Arabern haben sie nicht nur den Islam, sondern auch Sitten und Gebräuche, z. T. sogar die Sprache angenommen. Man unterscheidet zwei Gruppen von Völkerschaften, die Tuareg im W. und die Tibbu im O. Im äußersten N. und W. wohnen auch Araber. Wohl infolge der Entbehrungen, die ihnen das Leben auserlegt, sind die Wüstenbewohner im allgemeinen hager, aber sehnig und höchst ausdauernd. Ihre Tracht besteht aus langen, faltenreichen Gewändern. Ein ihnen eigentümliches Kleidungsstück ist der Lilam, ein langer, bäum- wollener Schal, mit dem sie Kopf und Gesicht sest umhüllen. Sie schützen sich auf diese Weise gegen die Wirkung der heißen und blendenden Sonnenstrahlen und verhüten, daß dem Körper beim Atmen zuviel Feuchtigkeit entzogen wird. Nach ihrer Beschäftigung teilen sich die Wüstenbewohner in umherschweifende Nomaden und die seßhafte Bevölkerung der Oasen. Jene sind ein wilder, kriegerischer Menschenschlag. Die Not des Lebens hat sie zu kühnen Räubern gemacht, die auf schnellen Pferden und Kamelen die Wüste durch- streifen und die Karawanen überfallen und ausplündern. Auch die Oasen haben oft schwer unter ihren Raubzügen zu leiden. Vielfach sehen sich die Oasenbewohner, die im allge- meinen friedlichen Sinnes sind, genötigt, den Räubern eine jährliche Abgabe zu zahlen, um so wenigstens einen Teil ihrer Ernte zu retten, wie auch Karawanen sich einen freien Durchzug häufig erkaufen. Berkehr. Die Sahara ist von jeher ein verkehrsfeindliches Gebiet gewesen. Die Hitze, die Sandstürme, der Mangel an Wasser und Nahrungsmitteln und die räuberischen Volksstämme machen eine Reise durch die Wüste zu einem be- schwerlichen und gefährlichen Unternehmen. Daher reisen die Kausleute in großen Gesellschaften, Karawanen. Als Lasttier dient das Kamel, das „Schiff der Wüste", das für solche Reisen wie geschaffen erscheint. Es vermag Lasten von 300—400 kg zu tragen. Die breiten, schwieligen Hnse erleichtern ihm das Gehen anf dem sandigen oder steinigen Boden. Dabei ist es äußerst genügsam; selbst das trockene Dorngesträuch der Wüste bietet ihm noch eine geeignete Nahrung. Im Notfalle kann es sich drei Tage ohne Futter, vier bis fünf Tage ohne Wasser behelsen. Eigentliche Wege gibt es in der Sahara nicht, sondern nur mehr oder weniger ausgetretene Fußpfade, deren Spur aber häusig vom Sande verweht wird. Auffallende Landmarken, oft auch die Knochen von Menschen und Tieren, die den Mühsalen der Wüste erlegen sind, dienen dem Führer als Wegweiser. Die Richtung der Karawanenstraßen wird durch die Lage der

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