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1. Geographie insbesondere für Handelsschulen und Realschulen - S. 195

1876 - Dresden : Schönfeld
Afrika. 195 durch enge Meeresstraßen mit einander in Verbindung stehen,- umspülen den Continent: der atlantische Ocean mit dem Mittelmeer, der indische Ocean mit dem rothen Meere. Die Eingänge zu den beiden Binnen- meeren werden von den Engländern beherrscht. 1. Zum mittellän- dischen Mere gehören die Busen von Sydra und Gabes und die Straße von Gibraltar; 2. zum atlantischen Ocean der Golf von Guinea mit den Busen von Benin und Biasra; 3. zum indischen Ocean die Skvaße von Mosambik, der Golf von Aden, Bab-el-Mandeb (d. h. das Thor der Gefahr) und das rothe Meer, das heißeste Ge- biet der Erde, mit dem Busen von Suss. Inseln besitzt Afrika im O. u. W.; aber dieselben sind bis auf Madagaskar von geringer Ausdehnung und stehen mit dem Continente nicht in lebendiger Wechselwirkung wie die europ. Inselgruppen. Die wichtigsten sind: 1) im atlantischen Ocean: Madeira, die canarischen und capverdischen Inseln, Ascension, St. Helena, die Guinea-Inseln. 2) Im indischen Ocean: Madagascar, die Mascarenen (Reunion und Mauritius), die Comoren, Amiranten, Seychellen (spr. Seschellen), Soeotra. § 279, Flüsse und Seen. Eine Eigenthümlichkeit aller afri- kan. Ströme, eine Folge der Hochlandsbildung des Continents, sind die Stromschnellen im Mittlern und untern Lause, wodurch der Ver- kehr mit dem Binnenlande wesentlich erschwert wird. Zum atlant. Meere fließen: 1. Senegal, etwa 250 Ml. lang, wird gebildet aus dem Bafing (blaues Wasser) und Bakhoy (weißes Wasser) und ist bis Bakel schiffbar, mit schwerer Brandung und Barre an der Mündung. 2. Gambia, etwa 200 Ml. lang. 3. Rio Grande. 4. Niger (Dhiu- liba, Jssa, Kuara), vielleicht 650 Ml. lang. Sein vorgeschobenes Delta trennt die Golfe von Benin und Biasra. Seeschiffe gehen bis Rabba. Unter dem Namen Niger ist der Strom nur in Europa be- kannt. Nebenfluß: Benue*) (d. h. Mutter der Gewässer). 5. Gabun, ein breites, 10 Mln. tiefes Aestuar. 6. Der Ogüwe, dessen Haupt- quellfluß, der Okanda, aus der Aequatorialgegend kommt. 7. Der Congo (Zaire spr. Seire heißt nur die Mündung). Derselbe gehört zu den Riesenströmen der Erde, 10 Ml. außerhalb der Mündung haben sich die Gewässer erst zum Theil mit denen der See gemischt. Den Hauptstrom dieses mächtigen Flusses deuten schwimmende Massen von Bambus an, die er weit hinaus in die See trägt. 70 Mln. in See färbt er noch die Wasser gelblich grün. Seine Wassermenge ist größer als die des Mississippi. (Vgl. Petermann Mitthlg. 1872. 409). 8. Coanza. 9. Cunena. 10. Der Oranjefluff (Garib), wenigstens 220 Ml. lang, ist entstanden aus Nu-Garib (d. h. schwarzer Fluß) und Kei-Garib (d. h. gelber Fluß) oder Vaal. 11. Der Limpopo umfließt im W. die transvaalsche Republik und mündet in die Dela- goabai. 12. Sambesi, mit großartigen Wasserfällen (Mosioatonya " tosender Rauch). Sein Nebenfluß Schire ist der Abfluß des von Livingstone entdeckten großen Gebirgssees Nyassa (d. h. Wasser). *) Der Name Tschadda wird nach Rohlfs in Afrika nicht gebraucht. 13*

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1. D. Christian Gottfried Daniel Stein's kleine Geographie oder Abriß der gesammten Erdkunde für Gymnasien und Schulen - S. 304

1831 - Leipzig : Hinrichs
304 Afrika. der Vaou von W. und der Schary von S. in ihn fallen, welche von einigen für den Unterlauf des Niger gehalten werden. Noch mehrere andere weiter O. vorkommende Flüsse, z. B. der Misselad, und Seen, wie der Fittre-See, scheinen in Ver- bindung mit ihm zu stehen. Auch erzählen die Eingebogen von einem großen Sumpfsee Wan gara, über dessen Lage wir aber völlig im Dunkeln sind, so wie über den ganzen Raum zwischen dem Tsad und Dar-Für. Das Klima ist sehr heiß, wird aber durch beständige Gleichheit der Tage und Nachte, durch Regen und periodische Winde etwas gemäßigt. Die Produkte sind: Wal- dungen, Palmen, Senesblatter, Baumwolle, Getreide, Mais, Reis, Butter-, Calabassen- und Gummibaume, Melonen, Manna, Kaffee, Indigo, Kamele (auch das schnellfüßige Wüstenkamel Hin), Rindvieh, Esel, Maulesel, Pferde, Schafe, Ziegen, Elephanten, Löwen, Tiger, Hyänen, Affen, Krokodile, giftige Schlangen, Bienen, Strauße, Adler, Fische; Gold, Kupfer, Salz rc. Die Einwohner sind zum Theil Neger, zum Theil ihnen nahe ver- wandt, die theils nomadisch, theils in festen Wohnsitzen leben, und Fetische anbeten oder Muhameds Lehren befolgen. Die ge- bildetsten sind die Haussaner, die Weberei, Färberei und Ger- berei unterhalten. Die mächtigsten sind die Iellata, östlich Muhamedaner, westlich Heiden, meistens beritten, mit vergifteten Pfeilen und eisernen Bogen. Die wichtigsten Reiche sind: 1) Bornu oder Burnu (d.i. Land von Nu) an dem großen Tsad- Sce, mit angeblich 5mill. E. Araber, Fellatas und Neger, sämmtlich Muhamedaner, unter einem Sultan, dessen Nachfolger die Nation aus den Söhnen des Verstorbenen von den 3aeltesten wählen läßt. Er unter- hält ein Heer von 50,000m., und wohnt in der Hst. Birnie unweit des Tsad, mit 30,000 E., einem großen königl. Palast, mehrern Markt- plätzen, Moscheen, Schulen, Fabr., Kanonengicß., Handel mit Fczzan rc. Die Gewalt befindet sich in den Handen eines Scheikh, der nur den Groß- vczir dcs Sultans vorstellt, und in Kuka mit 8000e. wohnt. Die Gebiete Wan gar a und Goaga. 2) Das Reich der Fellatas, wirklicher Neger und Muhameda- ncr, die sich die meisten Staaten Sudans im S. O. von Bornu unter- worfen haben, und im W. bis Benin Einfluß haben. Der Sultan, Bello genannt, wohnt insakkatu am Fl. Quarama, wo der Major Clapperton am 17.Apr. 1827 starb. Ihm sind zinsbar die Reiche Jour (Ja our) mit der Hst. gl. N., unweit der bei Bussa Mungo Park, als er den Niger hinabfuhr, 1808 von den Eingebornen erschossen wurde; Haussa mit der Hst. Kano 40,000 ansässige E., ohne die zahlreichen Fremden und Karawanen aus ganz Afrika; Baumwollenzeugfabr. ; Kasch- n a mit der Hst. gl. N. unweit des Niger, Handel. 3) Temboctu, Tombuktu oder Timbuctu, unter einem un- umschränkt regierenden maurischen Schegar d. i. Sultan, König von Bambarra genannt, in der Residenz Zinnie (Gcnnc), wo goldne Ringe, der Schmuck cl Herrez (cm Anmlct, das in einigen Stellen aus dem Koran besteht, und in einer goldncn Figur getragen wird) und Baum- wollwaaren verfertigt werden. Die Handelsst. Temboctu 12 cngl.m.

2. Asien, Australien, Afrika, Amerika - S. 354

1869 - Braunschweig : Schwetschke
354 D. Afrika. dort abgeholt wurden, wovon etwa 60,000 auf die Engländer, 20,000 auf die Holländer, 12—14,000 auf Spanier, Portugiesen und Schweden, 3000 auf die Dänen kamen. Sie wurden gegen Taback, Rum, Brannt- wein, Zeuge und Gewehre nebst Pulver, Blei und Flintensteineu eingetauscht. Tief aus dem Innern wurden die Unglücklichen einzeln und in Hausen, dann zusammengeschlossen, unter großen Mißhandlungen an die Küste ge- bracht. Hier kauften sie schwarze und Weiße Sklavenhändler, welche ihre Agenten weit umher im Lande hatten; nach den empörendsten Untersuchungen um ihren Gesundheitszustand zu erkunden, wurde gehäuft, bis die Schiffe kamen, welche sie kauften nun in Kerkern auf- den Schiffen selbst, oft gefesselt, schlecht genährt und mißhandelt, starb nicht selten ein Drittel, ja die Hälfte dieser Unglücklichen auf dem Transport; zuweilen auch wohl brachen sie die Fesseln, und wenn sie nicht überwältigt wurden, war die Mannschaft des Schiffs gerechte Opfer ihrer Wuth s chonendsten sie noch von Portugiesen behandelt, am schlechtesten Holländern; von den übrigen Europäern zeigten sich die länder als die menschlichsten. Nimmt man noch dazu, daß unter Unglücklichen die Meinung allgemein verbreitet war, die Weißen kauften liche ihrer Mag auch der Sklavenhandel in ganz Afrika allerdings seit Jahrtausenden be- standen haben, so ist doch die Zahl derer, die von Anderen als den Eu- ropäern gekauft werden, ungleich geringer, und ihr Loos bei den Muham- gewöhnlich nur Hausdiener gebraucht werden, un endlich milder als das derjenigen, welche in den europäischen Plantagen Weftindien zu den schwersten, ihr Leben verkürzenden Arbeiten nur zu oft urtheilt Mißhandlungen, fern von ihrem Vaterlande, ver Auch haben den kleinen Neger- ;n Küsten erschienen, ihren rechten Anfang genommen, weil alle nur daraus bedacht waren, sich Gefangene und dafür europäische Waaren zu verschaffen. Dieser die Christen brandmar- kende Handel ist nun zwar, zuerst durch die rastlosen Bemühungen des edlen Wilb er force, von allen europäischen Regierungen verboten, von den Nordamerikanern später für Seeräuberei erklärt worden, zuletzt noch 1830 auch in Brasilien verboten worden; allein ganz aufgehört hat er noch keines- Seit die Sklaverei in den Staaten der nordamerikanischen Union Weges. aufgehört und auch die portugiesische Regierung kürzlich verboten hat, ist dies verabscheuungswürdige Geschäft christlichen Menschenhandels zu betrachten. Ans die Sclavenküste folgt östlich die Küste Benin, vom Ausflusse Formes flache vielen Flüssen durchschnittene Küstengegend ist, was man längst vermuthete, als das Delta des Quorra oder Niger erkannt worden, welcher hier, wie sich durch viele Mündungen ins Meer ergießt. Ein mächtiges Die Europäer haben keine Niederlassungen an dieser Küste. Negerreich, Benin oder Adu, beherrscht Hauptstadt gleichnamigen Flusses ),000 seiner

3. Schulgeographie - S. 189

1865 - Weimar : Voigt
189 Nigritien. Der größte Fluß ist der Niger*), der anfangs von S. gegen fließt, dann eine östliche Richtung nimmt, darauf füdwärts strömt, den bedeutenden Bstnuü mit sich vereinigt und durch mehrere Arme in die Bai von Benin sich mundet. Der Fittrisee und mehr noch der große See Tsild sind sehr zu beachten. In jenen mündet von jp. her der Bat-Ha, in diesen ergießen sich die großen Flüsse Komadugu von W. und Schäri mit dem Serbewel von L>. Er ist ein Binnensee von großem, stets wechselndem Umfange, aber sehr geringer Tiefe, höch stens 15 F., mit vielen Inseln, Schildkröten und Fischen verschiede- ner Art. Der nördliche Theil besteht ans weiten, sandigen Ebenen, der süd- liche ist gebirgig, waldreich, gut bewässert und sehr fruchtbar und wird im W. von Zweigen des Kong, im O. von verschiedenen selbständigen Gebirgen durchzogen. Das Klima ist heiß; doch wird die Hitze durch die Gleichheit der Tage und Nächte und durch die periodischen Winde etwas gemäßigt. Die Produkte sind: außer den europäischen Hausthieren Kameele, wildes Geflügel, besonders am See Tsad, Raubwild, Fische, Getreide, Dura, Mais, Reis, Baumwolle, Indigo, Sennesblätter, Manna, Dat- teln, edle Südfrüchte, Butterbäume und Kalabassenbänme; Gold und Eisen. Salz fehlt fast ganz, dies erhält man ans der Sahara. Die Einwohner sind Neger.und Fellata, oder Fnlbe, beide sind Stämme der äthiopischen Race. Jene, die Unterjochten, ein durch glänzend schwarze Farbe, außerordentlich dicke Lippen und krause, schwarze wollartige Haare ausgezeichnetes Volk, leben theils nomadisch, theils in festen Wohnsitzen und bekennen sich einige zur mohammedanischen Reli- gion, andere zum Fetischdienst. Diese, die Eroberer und Herren, un- terscheiden sich von jenen durch eine braunrothe Hautfarbe, kleine Füße und Arme und einen schmächtigen, mittelgroßen Körper. Sie traten ini > 5. Jahrhundert als Eroberer ans, gründeten aber kein großes Reich, weil sie locker verbunden waren und jeder Häuptling sein besonderes Interesse verfolgte. Dadurch erhielt Flachsndan eine Menge Staaten unter einzelnen Häuptlingen; die größten und durch Barth und Vogel erst bekannteren sind: 1. Màssina. Dieses Reich der mohammedanischen Fnlbe enthält 3,030 Q.m. und liegt an der Grenze von Hochsudan an beiden Seiten des obern Niger, hier auch Dhiuliba und Mayo genannt, der fast durch das ganze Reich in zwei Flüsse getheilt von S. nach strömt und die Inseln *) Anmerkung. Dieser Fluß hat verschiedene Namen nach den Sprachen der^verschiedenen Völker, deren Länder er durchströmt: Dhiülibz dermandingo, May o der Fulbe, Eghrrröu der Tuàrcg, Issa der Sonrhay und Kuzra der Kümbvri; alle bedeuten Wasser oder Fluß und der Name Niger ist aus dem Tuàreg'worte N'eghirrèu entstanden.

4. Grundzüge der Erdbeschreibung - S. 124

1871 - Leipzig : Schultze
— 124 — Zaire-Fluß theilt Nieder-Guinea in zwei Theile, indem die Gegenden an seinem Süd-Ufer Kongo, die am Nord- Ufer L o a n g o genannt werden. Die Küstenstriche dagegen, welche Ober-Guinea bilden, werden von den Europäern nach den Gegenständen, welche sie von hier holen, Sklaven- küste, Goldküste, Pfefferküste,Zahnküste genannt. b) Das Tiefland von Afrika. Es zerfällt in zwei ihrer Lage und Beschaffenheit nach von einander verschiedene Länder. 1. Die Stufenländer des Nil und Niger. 2. Das eigentliche Tiefland. 1) Das Stufenland des Nil ist ein von niedrigen Höhen durchzogenes Flachland. Aus zwei Quellströmen, nämlich dem Bahr al Abiad oder weißen Nil und dem Bahr al Azrek oder blauen Nil, von denen der erste auf dem Mondgebirge, der letzte auf den Abyssini- schen Alpen entspringt, entsteht in der Ebene von Sena ar der Nil. Er durchfließt Nubieu, und nachdem er einen großen nach Westen gekrümmten Bogen um die Nubische Wüste gemacht hat, wird seine Hauptrichtung nördlich. Nun tritt er in Aegypten ein, wo fein auf beiden Seiten von Höhenzügen begrenztes Stromthal durch jährliche Ueber- schwemmungen und künstliche Bewässerungen sehr fruchtbar wird. In dem untersten Theile von Aegypten bildet der Fluß das berühmte Delta, das von zwei Haupt-Armen des Nil eingeschlossen ist, deren westlicher bei Rosette, der östliche bei D a m i e t t e in's Meer fällt. Das Stufenland des Niger ist das isolirteste der ganzen Erde, indem es im Süden vom H o ch l a n d e A f r i- ka's, im Westen, Norden und Osten von den Wüste- neien des Afrikanischen Tieflandes begrenzt wird. Es führt mich den Namen (Sudan oder Nigritien, und ist gleich- sam eine über 1000 Fuß hohe Schwelle zu dem gegen Süden aufsteigenden Hoch-Afrika. Der dieser Hoch-Ebene angehörige Niger oder Joliba kommt mit vielen Wasser- fällen vom Konggebirge herab, durchströmt eine frucht- bare Landschaft, in der die Stadt Tombuctu liegt, erhält dann den Namen Quorra und tritt, nachdem er in süd- licher Richtung den Ostrand von Sudan durchbrochen hat, in ein weites, niedriges Delta, welches sich vom Golf Benin bis zum Meerbusen Biafra ausbreitet.

5. Methodischer Leitfaden für den geographischen Unterricht in gehobenen Schulanstalten - S. 173

1879 - Berlin : Stubenrauch
§. 34. 1/3 bewässert, die mittlere bildet die unfruchtbare Steppe K a r r o o, und die untere endet in einem Küstensaum an dem Kap der guten Hoffnung. Die Hauptprodukte sind Getreide, Kartoffeln, Südfrüchte, Obst, feuriger Wein, Vieh und Metalle. Die Bewohner sind, außer den europäischen Ansiedlern, die gutmüthigen, aber hässlichen und unreinlichen, sahlgelbbraunen Hottentotten, auf der obern Terrasse die eben so hässlichen Buschmänner und im Osten Kaffern. Für die Engländer ist die Kapkolonie ein wichtiges Land als Mittelglied zwischen Großbritannien und Ostindien. Vom Kaplande aus hat die Verbrei- tung des Christenthums ins Innere von Afrika einige Fortschritte gemacht. Das ganze Kapland zerfällt in die Kapkolonie mit britisch Kassern- land, Natal im Osten, Griqualand, jenseits des Oranjeslusses, Basuto- land im Nordosten und die 1877 annektierte Transvaal-Republik. Die Kapstadt liegt am Fuße des Tafelberges (1100 m) auf einer Landzunge zwischen kleinen Meerbusen. Sie ist von Holländern gebaut und hat daher ein rein- liches freundliches Ansehen. Die Straßen durchschneiden sich in rechten Winkeln, die Kanäle sind mit schattigen Alleen von Eichen und Tannen bepflanzt. Die Häuser sind weiß angestrichen, zweistöckig und haben platte Dächer. Der schönste Platz ist der Börsen- platz. Die Zahl der Einwohner beträgt nahe an 30 000, darunter die Hälfte Europäer und viele Neger. In der Nähe Constantia mit dem berühmten Kapwein. Iv. Die Westküste. §. 34. An das Kapland schließt sich das Mündungsland des Oranje- slusses und das Naqualand an, welche von Hottentotten und Betschuanen bewohnt werden. Weiter nach Norden beginnen die Produktenreichen Länder Benguela, Angola, Kongo und Loango, welche mit dem gemeinschaft- lichen Namen Niedcr-Guinea bezeichnet werden. Die Bewohner sind die Bunda-Völker, welche, wie z. B. die Kon^o- und andere Neger, selbständige Staaten bilden, die zum Theil unter portugie- stscher Oberhoheit stehen. Hier wird immer noch bedeutender Sklavenhandel getrieben. 2. Obcr-Guinea. Die Nord - Guineaküste ist fast überall flach und im Delta des Niger und an den Mündungen anderer kleinerer Müsse sumpfig und ungesund. Zehn bis fünfzehn Meilen von der Küste erheben sich Berg- und Hügelländer von außerordentlicher Fruchtbarkeit mit prachtvollen Urwäldern tropischer Baumarten. Die einzelnen Küstenstriche sind meist nach ihren Ausfuhrartikeln (Pfeffer- ahn-Goldküste :c.) benannt, und auf ihnen find viele Niederlassungen von ngländern, Franzosen und Holländern gegründet. Hauptprodukte sind besonders Palmöl, Reis, Mais, Indigo, Elfenbein, Baumwolle, Gold u. f. w. 3. Der Küstenstaat Benin, östlich vom Niger. 4. Das Reich Dahomeh, dessen blutgieriger Tyrann in Abomeh (50 bis 60,000 ©tritt.) residiert, ein starkes Heer und eine Leibgarde von 5000 Weibern unterhält, ist ein fruchtbares Land, reich an tropischen Produkten. r , 5- Das Reich Aschanti mit der Hauptstadt Kumassi (50—70 000 Einw.), ebenfalls sehr fruchtbar. Dem Afchanti-Könige sind die benachbarten Neger- reiche im Innern von Afrika zinspflichtig. Die Aschantis treiben Ackerbau,

6. Zweiter oder höherer Kursus - S. 902

1850 - Weilburg : Lanz
902 Die einzelnen Länder Afrikas. Sudan, im Osten von dem innern Hoch-Afrika, im Süden von Kongo und dem atlantischen Ocean und von ebendemselben im Westen begrenzt. — Die Größe mag bis zu 30,000 Qmeilen steigen. §. 1071. Die Küstenstriche sind im Ganzen niedrig und eben, theilweise auch sumpfig; das noch wenig bekannte Innere aber ist gebirgig. An der Westküste beginnt mit der Sierra Leone (Löweugebirge) eine große, wahrscheinlich ganz Mittel-Afrika durchziehende Gebirgskette, welche im Norden Gninca's das Kong-Gebirge heißt, dessen höchste Spitzen eine Höhe von etwa 5000 Fuß erreichen sollen. Eine südöstliche Fortsetzung desselben sind die Am böser Berge, die sich bis zur Schneeliuie erheben. Die Höhe des Rumby wird zu 14,000 Fuß angegeben. — Das Küstenland besteht aus mehrern Abtheilungen, die dem größten Theile nach von den wichtigsten Gegenständen der Ausfuhr den Namen erhalten haben. Jene sind von Westen nach Osten: 1) die Sierra Leone-Küste, eine sehr fruchtbare Strecke, mit den Vorgebirgen Sierra Leone (Tagrin) und Monte. 2) Die Malaguetta oder Pfefferküste ist felsig und steil und hat die Vorgebirge Mesurado und Palmas. 3) Die Zahn- oder Elfenbeinküste — 4) die Goldküste, wo das Kap der drei Spitzen (de très Puntas) — 5) die Sklavenküste, stach, sumpfig und waldig, mit dem Vorgebirge St. Paul — und 6j die Küste Benin mit den zahlreichen Mündungsarmen des Quorra und den Kaps Formosa und St. Johann. — Viele Flüsse eilen von den Gebirgen des Innern dem Meere zu. Der Hauptfluß ist 1) der Niger oder Quorra (§. 1059), der hier in südlicher Richtung strömt und sich durch mehrere Mündungen mit dem Busen von Benin vereinigt. Der Hauptmündungsarm ist der Nun. 2) Der Volta und 3) der Ankobra, der in seinem obern Laufe Tando heißt, kommen von dem Kong- Gebirge und stießen ebenfalls nach Süden. §. 1072. Die große Hitze, verbunden mit Feuchtigkeit der Luft, macht längs der Küste die Witterung für die Europäer

7. Lehrbuch der Geographie für höhere Unterrichtsanstalten - S. 105

1873 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
Hoch-Sudan und Flach - Sudan. 105» Flach-Sudan gehört im Westen zum Gebiet des Niger, auch Djoliba sdscholiba^ oder Kowara genannt. Der Ober- lauf dieses Flusses, der am nördlichen Rande des Konggebirges, 50 M. von der Küste entspringt, wurde uns eher bekannt als die Mündung. Gerade also das umgekehrte Verhältniß als beim Nil. Die Ergründung seines Lanss war das (nun fast ganz erreichte) Ziel vieler von Wißbegier beseelter Reisenden, wie Mungo Park, Lander n. A. Von der Quelle fließt der Niger bis Timbuctu nach No., wendet sich dann nach Sso., empfängt in dem Unterlaufe links den mäch- tigen Tschadda oder Benue (Binue) und mündet dann mit einem zwischen die Buchten von Benin und Biafra vor- tretenden Delta in den Guinea-Busen. Im Becken des Niger — durch regelmäßige Überschwemmungen sehr fruchtbar — liegen viele stark bevölkerte civilisirte Negerreiche und Städte, wie Timbuctu, „die Königin der Wüste," die bedeutendste Handelsstadt von Inner - Afrika, wo fünf große Handelsstraßen zusammenlaufen. Die Fulahs oder Fellatas, die erobernd nach Sudan gedrungen sind, haben hier zwei große Reiche, Sakatn und Gando. Handelsstadt Kano. Im Neger- reiche Joruba, westlich vom untern Niger, die Stadt Abeo- kuta mit 100,000 E., auch als Missionsplatz wichtig. Oestlich vom Nigergebiet liegt das nirgends über 300°* (1000y) steigende Tiefland von Central-Sndan, mit dem weiten Becken des nur wenige Fuß tiefen Tsadsees (der tiefsten Eiusenknng von Afrika, 260" = 800'), in den von Süden her der große Fluß Schari strömt. Unter dem 9. Grade nördlicher Breite ist noch der ausgedehnte Tnborisee aufgefunden, außer der Regenzeit wahrscheinlich nur eine Sumpfniederung. Beide Seen sind inselreich, an manchen Stellen von großen Sümpfen umgeben und je nach der Jahres- zeit von sehr wechselndem Umfange. Zur Regenzeit scheinen die Gebiete des Niger und Tsadsees im Zusammenhange zu stehen. Im Becken des Tsad ist der Staat von Bornn mit der Hauptstadt Kuka der bedeutendste. Der Sultan hat neuerlich an den König von Preußen Geschenke gesandt und solche wieder empfangen. Westlich von Bornu liegt das noch wenig bekannte Reich Wadai. Seinem blutdürstigen Sultan sind schon zwei deutsche Reisende, Eduard Vogel und Moritz von Beurmann, zum Opfer gefallen.

8. Theodor Schachts Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 526

1874 - Mainz : Kunze
526 Afrika — das Land. Leone oder Löwengebirg erhielt; und der andre mit dem C. Palmas, das nicht weniger malerisch ist. Die höchsten Massen des Kong, die nach Angabe der Eingebornen sehr zerklüftet, mit Urwald umwachsen, zuweilen beschneit sind und zum Theil sogar bis an die Schneegrenze sich erheben sollen, liegen in den Hochlandschaften von Sulimana, Futa Dschiallon und Dschiallonkadu, von wo die Flüsse strahlenförmig nach allen Seiten ablaufen. Den Suudumale, wo der Rio Grande entspringt, kennt man näher, er ist wirklich 3300 m. hoch. Von dort bis zu seinem öst- lichen Ende am untern Niger soll das Gebirg nur 600—1000 m. Höhe haben, und nicht viel mehr im Nordwesten, wo es, wie im N., zu frucht- baren, reichen Plateaulandschaften absinkt. Was die Gewässer dieser Bergländer betrifft, so hatten sie viel mehr Raum zu wachsen, als die des Atlas; damit meinen wir nicht den kurzen, aber seiner breiten Mündnng halber Rio Grande benannten Fluß, sondern den 160 Meilen langen Gambia und den 280 Meilen langen Senegal, die beide auch nach West zum at- lantischeu Meere sich richten, und den großen Niger, deffen Stromentwickelung an 650 Meilen beträgt. Der Gambia kommt vom Tonturu und der Senegal (dessen Hauptquellfluß der Bafing) aus der Landschaft Futa Dschiallou bei Timbo; jeuer mündet südlich und dieser nördlich vom Cap Verde; beide gelangen nach mehreren Fällen von den höhern Terrassen ins heiße Tiefland Senegambiens, wo sie, bei ge- ringem Gefälle, regelmäßig austreten, die Ufergegenden befruchten und mit reichen Delta- bildungen enden. Der Niger, der im Innern des großen Guineagolfs zwischen den Baien von Benin und Biafra ausströmt, indem er mit den Armen Benin, Nun und Bonny, das Cap Formosa umfassend, ein 900 Q. M. großes Delta bildet, heißt in seinem Oberlaufe Dscholib a; er entspringt etwa 60 Meilen nordöstlich vom Cap Palmas am Nordabhang des Konggebirges. Anfangs nach W., dann nach No. ge- richtet, erreicht er, durch zahlreiche Gewässer verstärkt, das flache Sudsn bei Sego, fließt, an Dsch enne vorbei, zum Rand der Sahara, um von Kabara (Hafen von Timbnktn) an sich nach O. zu wenden und dann in wesentlich südöstl. Richtung an. den Städten Gagho, Bnssa, Rabba, Jddah vorüber zum Meere zu fließen Der Nun ist seine Hanptmünduug. Der Name Niger ist bei den Eingebornen nicht bränchlich, er heißt von Kabara an Quorra (Kowara.) Wo er um das Kouggebirge herum fließt, sind seine Ufer malerisch schön, hochfelsig, stark bewaldet, besonders da, wo er in engen Qnerthälern die Bergketten durchbricht, z.b. bei Jddah. Oberhalb dieser Durchbrnchstelle nimmt er seinen bedeutendsten Nebenfluß, den von H. Barth entdeckten, später von Baikie, Ed. Vogel und jüngst auch von Rohlfs besuchten Venne auf, einen 160 Mln. langen Gebirgsyrom, der zur Zeit der tropischen Regen schon in seinem Oberlaufe (z. B. bei der Mündung seines Zuflusses Faro in Adam aua) riesig an- schwillt und einst eine Hauptstraße nach Jnnerasrika werden dürfte. — Schon in alter Zeit dem Namen nach bekannt, wurde der Niger von Europäern vergebens zu sehen gewünscht, bis es dem beharrlichen Schottländer Mungo Park 1795 und 1305 gelang, trotz aller Mühseligkeiten zu ihm durchzudringen und ein gutes Stück seines Laufs zu erkunden.

9. D. Christian Gottfried Daniel Stein's kleine Geographie oder Abriß der gesammten Erdkunde für Gymnasien und Schulen - S. 288

1831 - Leipzig : Hinrichs
288 Afrika. Zambese. Von den Flüssen und der Senkung des eigentlichen Hochlandes wissen wir nichts. Auch die Flüsse und die Abdachung des Tieflandes im Sudan sind noch Räthsel für uns. Außer dem geheimnisvollen Niger oder Jo liba, von dem wir nur O.uelle und Mittellauf kennen, werden uns der Paou und Schacy, die in den See Tsad gehen, und mehrere andere genannt, aber unausgemacht bleibt es, ob alle fließenden Wasser dieser weiten Lander sich in den dortigen Seen sammeln und ver- dunsten, oder ob sie mit dem westlichen Nilarm communiciren, oder mit S. W. Durchbruch in die Baien von Benin und Biafra abfließen, oder ob vielleicht alle drei Möglichkeiten neben einander statt haben? §.5. Produkte: Löwen, Tiger, Panther, Leoparden, Rhinoceros, Flußpferde, Hyänen, Schakals, Zebras, Giraffen, Elephanten, Kamele, Gazellen, Zibethkatzen, Affen, Pferde, Schafe mit sehr feiner Wolle, Rindvieh, Büffel, Ziegen, Hunde, Papageien, Pfauen, Flamingos, Strauße, Schlangen, Bienen, Fische, Krokodile; Getreide, besonders Waizen und Reis, indi- sches Korn, Moorhirfe, Hülsenfrüchte, Pataten, Lotos, Wein, Kaffee, Zucker, Baumwolle, Oliven, Südfrüchte, Datteln, Brot- frucht, Farberröthe, Indigo, Maulbeer-, Butter-, Eben-,'Mango- bäume, Ananas, Melonen, Ambra, Kassi'a^ Maniok, Pfeffer, Seuesblatter, Gummi, Tamarinden, Tabak, Mastix; Gold, Silber, Kupfer, Eisen, Edelsteine, Salpeter, Salmiak, Salz, Mineralwasser rc. §.6. Einwohner.' Ihre Zahl wird sehr abweichend auf 30, 70, 99, 110, 160 und 180 Millionen geschätzt, welche letztere Angabe selbst noch zu gering scheinen möchte, wenn man erwägt, daß im vorigen Jahrhundert jährlich an 300,000 Sklaven ausgeführt worden sind, ohne die Bevölkerung merklich verdünnt zu haben. Es sind entweder Ureinwohner, Kabylen oder Berbern, Kopten, Neger (18° N. B. —16° S. B.), Kaffern (mit den Gallas und Schangallas) und Hottentotten; oder fremde An- kömmlinge: Araber mit den Agassi oder Habeschinern (und Dschibbertis) und Nubiern, Türken, Juden und Europäer. Die Farbe der Einwohner ist im N. weiß, in der Mitte schwarz, im S. braungelb. Die Einwohner haben an 150 Sprachen, und sind der Religion nach Muhamedaner (vom 8 — 12° N. B.), Fetischanbeter, Gestirnanbeter; aber auch Christen (z. B. Kopten in Habesch und Aegypten), Juden rc. werden gefunden. — Wissenschaftliche Bildung kennt man nur in Fez, Ma- roko, Kairo rc.; und nur die Habeschiner haben Bücher in ihrer Landessprache mit eigenen Schriftzügen. — .Ackerbau und Vieh- zucht (im N. besonders Kamelzucht) sind die Hauptbeschäf- tigungen; nur'einige Gegenden liefern Leder, seidene, bäum-

10. Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 416

1855 - Mainz : Kunze
414 Afrika — das Land. N. vas Mittelmccr mit der großen unv kleinensprte; — imw.das atlantische (in den Aequatorgegenden anch äthiopisches genannt) mit dem großen Golf von Guinea, worin die Baien von Benin und Biafra. — Im S. und O. das indische mit derlagoabai, der Bucht von Svfala unv dem Kanal von Mosambik. — Im No. der Golf von Aden, das rothe Meer und die Landenge von Suez. Ueber die Meerströmungen und Monsune siche oben Seite 295 und 312. — Aeußerste Punkte sind: im S. das Nadel cap, etwas südlicher als das der guten Hoffnung; im N. die Caps Blanco und Ser- rât; im O. Gardasui, unv im W. das grüne Vorgebirg oder Cap Verde. Zwischen den zwei letzteren, also von W. nach O. be- trägt die Entfernung 1032 M., und zwischen jenen, also von N. nach S. 1080 M. oder 72 Breitengrade. Daß das Meer keine erheblichen Einschnitte macht, wie an den andern Welttheilen, zeigt der erste Blick auf die Karte. Afrika ist des- halb eine große Landmasse mit nur 3500 M. Küstensaum, während die Küstenentwickelung des mehr als dreimal kleineren Europa 4300 M. ausmacht. Flächeninhalt Afrikas etwa 534200 Om. und der dazu gebörigen Inseln 10600. Hauptflüsse und Seen. 1) Zum indischen Meere. Nur wenige Ströme, dagegen viele kleine Küsten- flüsse. Unter jenen sind die wichtigsten: Der Zambese oder Fischfluß, dessen Un- terlauf und Mündung im Canal von Mosambik bekannt ist, aber nicht sein Ursprung ; im Innern nördlich vom See Njami heißt er Schebeke. Kuama ist der Haupt- arm seines Deltas. Der Limpopo oder Uri, der nahe der Lagoabai mündet und im Gebirge Kaschau entsteht; ein schöner Strom. Der Dana oder Kili- manse, kommt vom Gebirg Kenia, ist schiffbar, fällt südlich des Aequators in die Bai Formosa. Nördlich davon, am Aequator, mündet der schiffbare Dschub, der vom südlichsten Abessinien kommt und dort den Namen Zebi hat. 2) Zum atlantischen Meere: Der Oranje oder Gariep, dessen Quell- bezirk 130 M. von der Westküste und 90 M. vom Cap im Qnathlamba liegt, auch Nebenflüsse aus dem Kaschau erhält. Wegen hoher Felswände au den Seiten schwer zu beschissen. — Etwa 300 M. nördlich der Coanza, und noch 50 M. entfernter der Congo oder Zaire, beide von beträchtlicher Länge, sollen 220 M. landeinwärts ihren Ursprung in einem See des Landes Cassaudsche haben. Mit Katarakten fallen sie von den Hochebenen des Innern ins Küstenland und bilden zuletzt große sumpfige Deltas. Ihr Wasser ist noch meilenweit im Meere zu unterscheiden, das des Coanza ist weißlich, das des Zaire röthlich. Der erstere ist 62 Meilen schiffbar. — Ins Innere des Guineabusens, und zwar in die Baien von Biafra und Benin, mündet der Niger, der mit den Armen Benin, Nun und Bonny, das Cap Formosa umfassend, ein großes Delta bildet. Im Oberlaufe heißt er Jo liba, dann Quorra; er entspringt 50 bis 60m. nord-

11. Grundzüge der Erdbeschreibung - S. 129

1859 - Leipzig : Schultze
129 Niger oder Ioliba kommt mit vielen Wasserfällen vom Konggebirge herab, durchströmt eine fruchtbare Landschaft, in der die Stadt Tombuctu liegt, erhält dann den Namen Quorra, und tritt, nachdem er in südlicher Richtung den Ostrand von Sudan durchbrochen hat, in ein weites, niedri- ges Delta, welches sich vom Golf Benin bis zum Meer- busen Biafra ausbreitet. 2) Das eigentliche Tiefland. Das Land, welches im Süden von Sudan, im Westen von S eneg ambien und vom Atlantischen Meer, im Osten von dem Nil und im Norden wenigstens zum Theil von dem Mittelländischen Meere begrenzt wird, ist das eigent- liche Tiefland von Afrika, eine große Wüste, welche einen Flächenraum von mehr als 100,000 Q. - Meilen einnimmt. Zn dem breiteren westlichen Theile heißt sie Sahara, in dem schmaleren östlichen Theile wird sie die Ly bische Wüste genannt. Die Sahara ist ein Meer von Flugsand, dessen Oberstäche durch den Wind, der bald hier bald dort Hügel zusammentreibt, fortdauernd verändert wird, und immer größeren Umfang gewinnt, so daß sie in ihrem O. schon die Aegyptischen Denkmäler des Alterthums begräbt, im S. zum Theil bis an den Niger und Senegal dringt, im Norden die Südprovinzen Marocco's immer mehr ver- wüstet, und im W. weit hinein in's Meer eine Sandbank gebildet hat. Oasen sind hier selten und dann von geringer Ausdehnung. Die Lybische Wüste ist häufiger durch Oasen unterbrochen, und besteht aus gröberem Sand; nackte Felsen- reihen ragen, wie Klippen aus dem Ocean, hier und da aus der weiten Sandfläche hervor. Zu den größten Oasen gehören die im So. der Lybischen Wüste liegenden Dar- Fur und Kordofan, und die im S. von Tripoli gelegene Fezzan, durch welche hindurch eine lebhafte Karawanenstraße nach Cairo und Mekka geht. c) Die getrennten Gebirgsglieder. Sie zerfallen in zwei Hälften: 1) eine größere westliche, das Atlasland oder die B e rb e r e i. 2) eine kleinere östliche, das Barkaland. 1) Das Hochland der Berberei. Es besteht aus meh- reren meist von Sw. nach No. hinstreichenden Gebirgszügen, Bormann, Erdbeschreibung. Vi. Aufl. 9

12. Besonderer Theil - S. 825

1856 - Eßlingen : Weychardt
Die Staaten von Westafrika. Oberguinea. 825 sind von den Aschanti fast ausgerottet. Abrah. Fast ganz zerstörte Hauptstadt. Ammmabu [^= Vogelstadtj. Hauptstadt. 15,000 E. — b. Reich der Aschanti. Despotische Erbmonarchie unter einem Ohen f—königs. Sie besteht aus dem eigentlichen Aschanti und aus mehreren, durch Eroberung einverleibten oder zinspflichtig gewordenen Staaten. 10,000 Qm. 4 Mill. E. Die heidnischen Aschanti sind ehren- haft und tapfer, gute Ackerbauer, treiben Bergbau auf Gold und Eisen, sind sehr ge- schickt in der Verfertigung von feinen Seidenstoffen, schönen Töpferwaaren und zier- lichen Goldarbeiten. Der'lebhafte Handel wird hauptsächlich von Mauren getrieben, die sich im Lande niedergelassen haben. 200,000 auf europäische Weise bewaffnete Sol-- daten, die schon glücklich mit Eingebornen und Europäern gekämpft haben. Befestigte Städte und Orte. Obgleich das Volk einem blutdürstigen Fetischismus ergeben ist, bei dem Menschenopfer an der Tagesordnung sind, sinden doch protestantische Missionare Eingang. Kumassi. 30 M. von der Küste. Feste Haupt - und Nesidenzstadt auf einem von einem Sumpfe und einem Bache umgebenen Granitfelsen. 70.000 E. Schöne Straßen. Paläste. Schulen, wo Arabisch gelehrt wird. Großer Handel. Adinkra. Große Handelsstadt. Akofrnm. 18,000 E. Juabin. 70,000 E. Sallagha. Große Handelsstadt. Gnrnnnßhandel. Jahudi. Hauptstadt von Dag- hnmba. 400,000? E. Großer Handel, besonders mit Goldwaarcn. — c. Britische Besitzungen. 275,000 E. Fort Dix Code. Cape Coast Castle sgweh — Sitzj. Hauptst. und Residenz des Untergouverneurs. 10.000 E- Fort. Sehr großer Handel see- wärts mit Gold, Elfenbein. Palmöl, landeinwärts mit europäischen Waaren. Fort Annambu. Fort Accra. Stadt und Fort Christiansborg. 6,000 E. Fort Frie- densburg sningpoj. Fort Königstein. — d. Niederländische Besitzun gen. 500 Om. 100,000 E. St. Georg El Mina. St. und Festung. 10,000 E. Sitz des Gouverneurs. Fort Axim. Fort Gravecoeur. — 14. Die Sklaven- oder Beninkiiste. Vom Flusse Volta bis zum Niger. Viele kleine, von einander unab- hängige Staaten, die lebhaften Sklavenhandel treiben. — a. Reich Dahome. Große, despotische Erb Monarchie. Die durch die Sklavenjagden des Königs und durch schauerliche Menschenopfer verringerte Bevölkerung beträgt nur etwa 200,000 Seelen; darunter sind 20,000 freie Dahomeer; alle andern sind Sklaven. Ackerbau und Ge- werbe sind fast unbekannt. Regelmäßiges Heer von 12,000 M., darunter 5,000 Weiber, die den Kern des Heeres bilden. Abóme. 22 M. von der Küste. Haupt- und Nesidenzstadt in einer wafferlvsen Gegend. 24,000 E. Cnnamina. 10,000 E. Whidah. Haupthafen. 7,000 E. Handel mit Sklaven und Palmöl. Dabei Han- delsniederlassungen der Briten und Franzosen. Badagry. Sehr bedeutende Stadt an einer Lagune. Sehr bedeutende Tbonpfeifenfabrikation. Großer Handel mit Thon- pfeifen, Sklaven und Palmöl. Aladdllh särdrahff 10,000 E. Handel. — t>. Reich Lagos. Lagos. Hauptstadt an der Mündung des Lagos. 5,000 E. Sklavenmarkt. 1852 von den Briten zerstört. — c. Reich B enin. Bknm. Hauptstadt am Benin. 15.000 E. Sklavenhandel. — d. Reich Ibü. Jbü. Große Hauptstadt am Niger. 6.000 E. Einst Hauptstapelplatz für den Sklavenhandel, jetzt für den Handel mit Palmöl. — e. Reich Jarri ba seyoj Sehr viele, meist befestigte Orte. Abbeukuta. Hanpstadt am Ogun. 50,000 E. Sehr viele christliche, aus Sierra Leona gekommene Einwohner. Großer Gewerbfleiß. Starke Fabrikation von Leder- und Töpferwaaren. Katunga feyop Frühere Hauptstadt am Fuße einer Granit- kette. Alorie und Larro. Sehr große und blühende Gewerbs - und Handelsstädte. Dschamto. St. in einem Morast und nur durch eine Brücke zugänglich. 10,000 E. Vortrefflicher Jndigoban. Ausgezeichnete Jndigofärbereieu. Großer Handel. Bohu. Ehemalige feste und große Hauptstadt von 4'/, M. Umfang. — f. Reich Jddah sad d ahj. Die Bewohner haben große und stark bemannte Kriegsfahrzeuge aus dem Niger. Idd»h. Hauptstadt auf einem Sandsteinfelse» am Niger. Sehr großer Handel. Bocgul shickoryj. Wichtige Handelsstadt am Niger.

13. Physische Geographie - S. 192

1838 - Berlin : Duncker & Humblot
192 Abth. Ii. Abschn. 5. Kap. 1. u. 2. liche, mitunter salzige Ebenen von einander getrennt, welche gegen die Küste hin stufenförmig an Höhe abnehmen, bis sie mit dein schmalen, sandigen, wüsten Küstensaume Sam- hara das Meer erreichen. Im Nordwesten liegt dem Alpenlande von Habesch ein breiter Gürtel sumpfigen, waldbedeckten Hügellandes vor, welcher unter dem Namen der Kolla und Mazaga bekannt ist. Sowohl gegen diesen, als gegen die Meeresküsten hin find die Abfälle des abyssinischen Alpenlandes steil und rauh, und die Zugänge dieses natürlichen Felsenbollwerks erscheinen daher äußerst schwierig; am welligsten mag dies auf der süd- lichsten Seite der Fall seyn. §. 7. Hoch-Sudan. Ans dem rechten Ufer des unteren Quorra, nordwestlich vom Amboser Hochlande, beginnt eine Bergkette, Kong ge- nannt, welche anfangs in westnordwesilicher Richtung streicht, mit ihrem Süd-Fuß die niedrigen Gestadeländer von Benin und der Sklavenküsie in einem Abstande von 15 bis 20 Mei- len umwallt, und hier höchstens 2500 bis 3000' absoluter Höhe erreicht. Sie bildet den Süd-Rand eines plauteauar- tigen unbekannten Berglandes, dessen östliche Abfälle wahr- scheinlich vom Quorra bespült werden. Im Westen des 200 O. L. erhebt sich das Kong-Gebirge höher, wird brei- ter, entfernt sich mit seinem Scheitel weiter von der Küste, und zieht iit westlicher Richtung bis zum K. Sierra Leona. Es bildet in diesem westlichen Theil keine schmale Gebirgs- kette, sondern vielmehr, als Kern von Hoch-Sudan, eilt plateauartiges Gcbirgsland, welches sich, nach zweifelhaften Nachrichten, an der Niger-Quelle im Berge Loma 5000' hoch, ait anderelt Punkten sogar bis in die Region des ewi- gen Schnees erheben soll. Im Norden und Süden dessel- den Berglandschaften der verschiedensten Form, bald Massen - und gruppen-, bald ketten-, bald plateauartig. Sie können als Vor-Terrassen des Kong angesehen werden, da sie in der That, im Großen betrachtet, meist eine stufenförmige Bildung zeigen. Wir unterscheiden daher eine südliche und eine nördliche Vor-Terrasse. a) Die

14. Theil 3 - S. 226

1834 - Königsberg : Bornträger
228 Afrika. c. Der Gambia. Beide kommen vom Nordabhange des Konggebirges. 3. ins äthiopische Meer: 6. Der Niger, einer der größten Flöße. Er entspringt auf dem Konggebirge. Lange hat man nicht gewußt, wohin er münde. Allein jetzt ist gewiß, daß er um das Konggebirge in südlicher Richtung sich herumwende, den Namen Quorra bei den Umwoh- nern führe, und unter dem Namen Benin auf der Sklavenküste von Guinea ins Meer gehe. e. Der Zaire oder Congo in Niederguinea. f. Der Orangefluß an der wüsten Küste. 4. ins indische Meer: g- Der Zambeze (Sambese) in den Canal von Mosambik. Klima: Ungefähr in der Mitte wird Afrika vom Aequator durchschnitten. Daher die ungeheure Hitze, die besonders in der heißen Zone gefunden wird. Gerade hier sind der Gebirge nicht viel; auch scheinen sie nicht von so bedeutender Höhe zu seyn, um die Luft sehr abzukühlen. Dazu kommt noch die Breite des Landes, so daß also auch die See nicht viel zur Milderung der Hitze beitragen kann. Sobald daher die Sonne aufgegangen ist, steigt die Hitze bis zur Mittagsstunde auf einen uns kaum denk- baren Grad, und zwingt Menschen und Thiere sich nach einem kühlen Obdach oder einer Erdwohnung umzusehen. Gegen Abend nimmt die Hitze etwas ab; dafür tritt aber wieder nach Mitter- nacht eine scharfe Kälte ein, die bis zum Aufgang der Sonne währt. Ist die Hitze recht groß, so erscheint die Luft dem Auge in zitternder Bewegung, und oft tritt hier die Erscheinung ein, welche man Mirage oder die Spiegelung nennt. Der lech- zende Wanderer sieht dann plötzlich in der Wüste ein großes Wasser vor sich. Anfangs denkt er, er täusche sich; aber er sieht ja ganz deutlich die Bewegung der Wellen, und eilt daher zu, um sich abzukühlen. Doch je mehr er sich zu nähern hofft, desto weiter weicht das Wasser vor ihm zurück, und nach ver- geblicher Anstrengung der letzten Kräfte sieht er, daß es nur eine Täuschung der glühenden Luft war. Nach Norden und nach Süden reicht Afrika bis in die gemäßigte Zone hinein. Aber auch hier ist die Wärme noch ansehnlich, und nirgends, als etwa in den Gebirgen, hat man dort einen Begriff von Eis und Schnee. Ueberall giebt es nur zwei Jahreszeiten: eine lange heiße, und eine kurze regnige Zeit. Während jener vertrocknen alle Brunnen und die meisten Flüsse, wenn sie nicht zu den großem gehören; das Pflanzenleben scheint erstorben; in den Wüsten glüht der Sand, und wo schwarzer Boden ist, scheint dieser zu einer Erdkruste geworden zu seyn. Kaum aber ist die wohlthätige Regenzeit eingetreten, so lebt die Natur neu auf;

15. Lehrbuch der Geographie für höhere Lehr-Anstalten insbesondere Militairschulen - S. 45

1850 - Berlin : Heymann
45 zurück; doch erzeugt das Gluthclima dieser Aequatorial- Gegenden über dem feuchten Boden pestartige Krankheiten, welche dieses sonst fruchtbare Küstenland europäischen Cultur- und Civilisationsbestrebungen unzugänglich machen. Man faßt das Geftadeland zwischen der Mündung des Niger und des Volta, mit der allgemeinen Benennung der S clavenküste zusammen. Dieselbe wird durch einen großen- theils niedrigen Flachstrand gebildet, der sich in einem Wechsel von Sumpfungen, Sandstrecken und Palmenwaldungen, dis etwa 30 Meilen landeinwärts ausdehnt, wo erst das höhere Land beginnt. Dieses Küstenland bildet im Osten gegen den Niger das durch Fruchtbarkeit und seinen Goldsand ausgezeichnete Königreich Benin, im Westen den Staat Dah omey. Auch von der Voltamündung ab ist die genauere Kenntniß der Küste nur vorzugsweise auf einzelne Handels- Faktoreien beschränkt. Nur von den vorspringenden Caps entwickelte sich als vorzugsweise concentrirten Punkten der Ansiedelung eine genauere Kenntniß des Innern. Diese sind: das Cap der drei Spitzen, das Cap Palmas, das Cap Mesurado und das Cap Sierra Leone; die Be- nennungen, Goldküste, von der Mündung des Volta bis zum Vorgebirge der drei Spitzen, Zahnküste, bis zum Cap Palmas, Pfefferküste, bis zum Cap Mesurado, sind nur ganz allgemeine Beziehungen auf die hier gewonnenen Natur- produkte. Vom Cap Palmas unter dem Meridian des 10 °D. L. von Ferro nimmt die Küste eine nordwestlicherichtung an. Das Cap Sierra Leone unter 8^° N. B. ist der äußerste Vorsprung der Küste von Guinea, ein hohes waldiges Vorge- birge; die ganze Küstenstrecke ist durch Busen zerschnitten, von vielen kleinen Inseln umgeben, äußerst fruchtbar, aber durch heftige Stürme, die vorzugsweise um das Cap Sierra Leone vorherrschen, von der Meeresseite schwer zu- gänglich. Schon früh erregten diese reichen Gestadelandschaften die Handelsspeculationen der Europäer; namentlich sind es die Portugiesen, von denen die ersten Ansiedelungen aus- gingen. Mit dem Verfall des portugiesischen Handels waren es Engländer, Franzosen, Spanier, Dänen, Schwe- den, die sich hier niederließen. Einen größeren Umschwung ge- wann der Großhandel von der Küste nach dem Innern, seit der

16. D. Christian Gottfried Daniel Stein's kleine Geographie oder Abriß der gesammten Erdkunde für Gymnasien und Schulen - S. 307

1831 - Leipzig : Hinrichs
Hochsudair. 307 60 Limes vom Meere, bis wohin Ebbe und Fluch aufsteigt, be- ginnt das Delta des Stromes mit der Stromscheidung in 3 Hauptarme, welche sehr fruchtbare Inseln umschließen, die zur Zeit der Stromschwelle fast ganz unter Wasser stehen, und bei Port Louis münden. Unterhalb Podhor wird das N. Ufer von Sümpfen begleitet, in denen die Austretungen des Stromes den See Cayor gebildet haben. Der Nordrand des Konglandes senkt sich zu den Ebenen Senegambiens und des stachen Sudans mit der Mandingo-Terrasse, welche sich durch ihre Urwälder auszeichnet und der, wie wir gesehen haben, nicht nur der Sene- gal, sondern auch der Niger entquillt. Ueber die Ostseite Hoch- sudans müssen wir uns mit Vermuthungen begnügen, die schon oben bei Gelegenheit des Niger angeführt sind. Die Hitze steigt in diesen Landern oft bis über 35» R., wird aber an der Küste durch die Seeluft und im Innern durch die dichten Bergwalder und die höhere Lage etwas gemildert. Die Regenzeit dauert vom Okt. oder Nov. bis Mai oder Juni und ist mit entsetzlichen Ge- witterstürmen, Tornados, begleitet. Wahrend der trockenen Jahreszeit herrschen Ostwinde, besonders der ausdörrende Har- mattan. Für Europäer ist das Klima namentlich in den Sumpfgegenden Senegambiens und der Küste Benin sehr unge- sund, daher das Grab der Colonisten, Besatzungen und so vieler kühnen Reisenden. Der Produktenreichthum dieser Länder ist sehr groß. Die wichtigsten sind: Ziegen, Büffel/Esel, Elephan- ten, Löwen, Hyänen, Panther, Leoparden, wilde Schweine, Hir- sche, Antilopen, Affen, Papageien, Fasanen, Perlhühner, Krokodile, Flußpferde, Schlangen, Schildkröten, Fische, wilde Bienen, Ter- miten, Moskiten, Zugheuschrecken; Kokos-, Dattel-, Wein-, Oel-, Facher- u. a. Palmen, Brabab, Kalebassenbaume, Tama- rinden, Butterbäume, Manglebäume, Ebenholz, Mais, Reis, Bataten, Yamswurzeln, Maniok, Hirse, Südfrüchte, Ananas, Indigo, Baumwolle, Pfeffer, Pisang* Kupfer, Eisen, Goldsand, Salz. Die Ureinwohner sind Neger in unzählige Stamme getheilt, unter denen sich die Mandingo am Nordrand, die Ja- loffen und Fulah auf der Westseite, die Asbanti am Südrand auszeichnen, theils Fetischanbeter, theils Muhamedaner, auch in einigen Colonien Christen. Sie stehen meist unter despotischen Fürsten, und werden in ihrer geistigen Entwickelung durch Aber- glauben und häufige Fehden aufgehalten, zu denen sonst der Sklavenhandel reizte, welchen die Bemühungen der europäischen Regierungen noch nicht ganz haben unterdrücken können. Im Norden bis zum Senegal haben sich räuberische Mauren einge- nistet; die europäischen Niederlassungen liegen zerstreut. I. Senegambien: Von den unter inländischen Regierungen stehenden Landschaften sind die bemerkenswerthesten: 1) Land der Fulah, unter verschiedenen

17. Bd. 2 - S. 845

1837 - Eisleben : Reichardt
Nigritieu. 845 dieser Untersuchung abgeschickte Expedition nahm einen unglücklichen Ausgang, und gewahrte außer der nähern Kenntniß von dem untern Laufe des Zaire, keine Resultate im Bezug auf den Niger, zeigte jedoch die Unwahrscheinlichkeit, daß der Zaire einerlei Fluß mit dem Niger sey. Einem andern Britten, Namens Laing, der 1822 in die süd- lichsten Lander Senegambiens vordrang und bis in ein Land Kissi kam, verdankt die Welt die erste sichere Nachricht von dem Ursprünge des vermeinten Niger oder richtiger Joliba, indem ihm von den Eingebor- nen die Stelle gezeigt wurde, wo dieser rathselhafte Fluß seine Quelle hat, ohne daß er jedoch selbst diese Stelle besuchen konnte. Die Brit- ten Oudney, Denham und Clapperton, welche 1822—1824 eine Ent- deckungsreise in das Innere Sudans unternahmen, entdeckten zwar den merkwürdigen, großen Binnensee Tsad, gelangten aber nicht zum Joliba, doch erfuhr Elapperton durch Erkundigungen und übereinstimmende Aussagen der Eingebornen der Länder, welche er bis Sackatu durch- reiste, daß dieser Fluß eine südliche Richtung nehme und endlich in den Busen von Benin ausmünde. Im Jahre 1825 aber drang der- selbe unermüdliche muthvoue Reisende von Badagry an der Sklaven- küste Oberguineas aus zum Joliba oder Quorra, wie ec hier heißt, vor, und besuchte die Stadt Buffa, wo Mungo Park im Joliba um- kam, und machte es höchst wahrscheinlich, daß dieser Fluß in den Bu- sen von Benin seine Mündung habe. Doch seine weitern Forschun- gen verhinderte sein 1827 erfolgter Tod zu Sackatu. Elappertons Bedienter, Richard Lander, kehrte mit dem merkwürdigen Tagebuche seines Herrn auf einem andern Wege, auf welchem er mehrere Lander kennen lernte, die vor ihm noch kein Europäer betreten hatte, 1827 zur Küste Oberguineas und 1828 nach England zurück. Unterdessen war 1825 von England der schon oben angeführte Laing nach Nord- afrika gegangen, um von da aus die Entdeckung des Laufs und der Mündung des Niger zu vollenden, und von Tripoli wirklich 1826 bis Tombuktu unweit dieses Flusses gekommen, allein die Ausführung seines Plans, den Lauf des Niger bis zu seiner Mündung zu verfolgen, ver- eitelte seine Ermordung. Einige Zeit darnach verbreitete die Reise des Franzosen Eailliv, welcher von Senegambien aus, durch den Europäern bis dahin unbe- kannte Lander, die so berühmte Stadt Tombuktu erreichte, neues Licht über den Lauf des angeblichen Niger, indem dieser Reisende sowohl diesen Fluß auf seinem obern Laufe passt'rte (zu Curussa im Lande Amana), wo derselbe, ungeachtet so nahe bei seiner Quelle, eine Breite von 900 F. hatte, als auch ihn von Jenne bis Kabra, dem Hafen- ort von Tombuktu, beschiffte. Bis dahin war aber immer das bis- herige Dunkel über die Mündung dieses Stroms noch nicht verbannt, was endlich 1850 erfolgte, da die beiden Brüder Richard und John Lander, welche von der Englischen Regierung den Auftrag erhalten hatten, den Lauf des Flusses bis zu seinem Ende zu verfolgen, so glück-

18. Schulgeographie - S. 188

1865 - Weimar : Voigt
188 Afrik a. Die Einwohner gehören zu den Negern, sind Fetischanbeter und treiben einen wichtigen Handel mit Pfeffer, Goldstanb, Elfenbein und Sklaven. Nach diesen Handelsprodukten benannte man früher die einzelnen Küstenstrecken und schied von W. nach O. die Pfefferküste, Zahn- oder Elfenbeinküste, Goldküste und Sklavenküste. Das Land enthält eine Menge Staaten, theils selbständige, theils von europäischen Regierungen abhängige. Davon sind die wichtigsten: I. Sierra-Leona oder Freetown (Frihtaun) eine Kolonie der Briten für freie Neger, sowohl freigelassene, als auch solche, die man den Sklavenschiffen abgejagt und frei gemacht hat. mit 35,000 E., wovon fast S Freetown, die Hauptst. der Kolonie, am -Lierra-Leonaflusse bewohnen. Ii. Republik Liberia aus der Malagnetta- oder Pfefferküste, die sich von der erwähnten Kolonie bis zum Palmen-Vorgebirge hinzieht und reich ist an jogenanntem Guinea-Pfeffer. Hier erkauften Nordamerikaner ein großes Gebiet von den Eingebornen und legten darin 1822 eine freie Negerkolonie an, welche sich nach und nach vergrößerte, 1847 zu einem freien, unabhängigen Staate sich erklärte und Monrovia an der Mesurado - Mündung mit 3500 Einw. zur Hauptst. hat. Ein Präsident steht an der Spitze dieser Republik, welche 900 Q. M. und 300,000 E, enthält. Ui. Königreich der Aschanti. Diese Reger zeichnen sich durch Tapferkeit und Muth, wie durch Grausamkeit und Aberglauben vor andern aus. Ihr Reich ist das größte und früher selbst den Europäern gefährlichste und hat zum Haupt- fluß den Prah und zur Haup:st. Cumasi, ansehnliche, weitläufig gebaute >wt. mit 70,000 E. Iv. Das Königreich Däbomch mit der Hauptst. Abvmey im Jniande ist ein sehr fruchtbares Land, wenn auch wenig angebaut. Die Einwohner sind rohe Barbaren und bringen Menschenopfer ohne Zahl; des Königs Leibwache bil- det ein Korps roher Weiber. Don ihm ist der Staat Whydah mit der Hauptst. gl. N. am Meere abhängig, wo Schlangen einer göttlichen Verehrung genießen und daher in besonderen Fetischhäusern unterhalten werden. Auch im Innern ist das mächtige Eyeo mit der Hauptst. Eyeo oder Kaltunga von ihm abhängig. V. Das Reich st) arriba nordöstlich von Dabomeb bis zum Niger hat die Residenz A k e, weshalb der Herrscher Alake, Herr von Ake, beißt, und diegrößte Dtadt Abrokuta, mit Wall und Graben geschützt. Die Egba, die Bewohner des Landes sind hellfarbige Neger, welche sich tättownen und durch Tapferkeit aus- zeichnen. Der bis Jgaon schiffbare Oyun ist der Hauptflnß. Vi. Benin ist der östlichste Küstenstaat, mächtig und gut angebaut, bis zum Kap Lopez, enthält die beiden Busen Benin und Biáfra mit dem Niger- Delta. Benin, große Hauptst an dem gleichnamigen Nigerarm mit 15,000 E. und der Hafenstadt Gatto. Nigritien oder Flachsudan. Dieses Land des inneren Asrika's, welches durch die Reisen der beiden Deutschen Barth und Vogel bekannter geworden ist, liegt zwi- schen der Sähara, Senegambien, Nordguinea, dem südlichen Afrika und und Dar-För und enthält ungefähr 50,000 Q. M. mit ! 5,000,000 Einwohnern.

19. Bd. 2 - S. 882

1837 - Eisleben : Reichardt
882 Afrika. machen im Allgemeinen nur ein Viertel der Bevölkerung aus, drei Viertel sind Sklaven, die das Land bestellen, das Vieh hüten und alle niedrigen Arbeiten verrichten müssen. Im Hause geborne Sklaven dürfen nicht verkauft, noch viel weniger getödtet werden. Nur Kriegs- gefangene kommen in den Handel und dürfen behandelt werden, wie man will. Im Handel sind die Mandingos Meister und an Unter- nehmungsgeist allen ihren Nachbarn überlegen, und bilden die unter- nehmendsten und gewandtesten Kaufleute vom Joliba bis zum Atlanti- schen Ozean, und haben den Goldhandel von Bambuk, den Handel mit Elfenbein und Sklaven fast allein in ihren Handen. O b e r g u i n e ü. Die Kenntniß der Europäer von diesen großen Landerstrecken ist noch sehr mangelhaft, und beschrankt sich meistens auf einzelne Küsten- punkte; das Innere hingegen, welches nur hier und da einige Euro- päische Reisende besucht haben, ohne jedoch tief vorgedrungen zu seyn, ist fast ganz unbekannt und die darüber vorhandenen Nachrichten sind sehr unsicher. Am unbekanntesten sind die Landestheile, welche die Geographen mit den Namen Körner- oder Pfeffer-, Zahnküste und Küste Benin bezeichnen. In das Innere der Sierra-Leona-Küste ist in neueren Zeiten der schon öfters angeführte Brittische Reisende Laing eingedrungen, indem er 1822 das Land Timmanis durchreiste und die dahinter liegenden Gebiete der Kurrankos und Sulimas be- suchte. Von der Goldküste haben wir durch die Reise des Britten Bowdich, der als Gesandter 1817 bis zur Hauptstadt des Königreichs Ashantee (Aschanti) gelangte, genauere Nachrichten erhalten, und die Sklavenküste durreisten bis ins Innere, doch nur in einer Richtung Elapperton und die Gebrüder Lander, wo sie vorzüglich das König- reich Uarribata kennen lernten. Auf der Küste Benin mündet sich, wie man durch die Entdeckung der Lander weiß, der Quorra (vermein- te Niger), und durch ihre Fahrt auf dem einen Mündungsarme dieses großen Flusses hat man auch über das Land selbst einige Kenntniß erhalten, die sich in der Folge sehr erweitern möchte, wenn die von den Britten angefangene Beschiffung des Quorra mit Dampfbooten thäti- ger fortgesetzt wird. So sind kürzlich (1836) die Britten Becroft und Oldfield auf einem Dampfboote, den Alt-Calabor (einen an- dern Mündungsarm des Quorra, als der von den Landern befahrene), etwa 20 Meilen aufwärts von der Küste an gerechnet, bis zu dem Dorfe oder der Stadt Alt-Ekrikok gefahren. In England hat auch schon der Kapitain Allen, der gleichfalls mit einem Dampfboote den Quorra befuhr, eine treffliche Karte des untern Laufes des Quorra, entworfen; jedoch ist Allen der Meinung, daß der Alt:Calabor ein großer vom Quorra unabhängige Fluß sey, der seine Quellen weit im Innern des Landes habe, in die Bai von Benin sich ergieße und Ik.,

20. Leitfaden zu dem Unterrichte in der Geographie für lateinische Schulen bearbeitet - S. 261

1855 - Regensburg : Manz
261 Afrika. 5) Die Sklavenküste, auf welcher Britten, Fran- zosen und Dänen einige Forts besitzen. 6) Die Küste Benin ist die südlichste und grenzt an Nieder-Guinea. Im Innern haben die Neger diele kleine Staaten gebildet. Die wichtigsten sind: 1) Ashantee (aselmnti), hinter der Goldküste mit der Hauptstadt Kumassie. 2) Dahomeb hinter der Sklavenküste mit der Hauptstadt Abomeh. 3) Benin hinter der Küste Benin mit der Haupt- stadt gleiches Namens. §. 7. Die inneren Länder von Mittelafrika. Das innere Mittelafrika, dessen nördlicher Theil Sudan oder Nigritien genannt wird, grenzt an Ober- Guinea, Senegambien, die Sahara, Nubien und die inneren Länder von Südafrika. Der Flächeninhalt von Sudan wird auf 40— 50,000 Q.m., die Einwohnerzahl auf 15—20 Milk. geschätzt, welche der Negerrasse angehören und theils Muhammedaner, theils Fetischanbeter sind. Der Boden ist theils gebirgiges Hochland, theils Sandsteppe, theils wellenförmiges Land. Der Haupt fl uß ist der Niger, der auch Ioliba, Quorra und Nil der Neger genannt wird. Ein großer, östlicher Nebenfluß desselben, der Tschadda, kommt vielleicht aus dem im Innern von Sudan liegenden Tschad-See. Die bedeutendsten Staaten in Sudan sind: