Ähnliche Ergebnisse
1918 -
Leipzig
: Hirt
- Autor: Muhle, Wilhelm, Rohrmann, Adolf, Seydlitz, Ernst von
- Auflagennummer (WdK): 5
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Höhere Lehranstalt
- Regionen (OPAC): Sachsen
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
74
Iii. Die außereuropäischen Erdteile.
§ 192.
D. Wiederholungsfragen.
1. Durch welche Zonen erstreckt sich Afrika?
2. Wo schneidet der Äquator, wo die Wende-
kreise Afrika?
3. Wo kommen Afrika und Südamerika
einander am nächsten?
4. Worin gleicht Afrika Südamerika, und
worin unterscheidet es sich davon?
5. Wie ist die Küstengliederung Afrikas be-
schaffen?
6. Welche Buchten und Halbinseln weist
Afrika auf?
7. Welche Juseln liegen um Afrika herum?
8. Was ist über den Aufbau Afrikas zu
sagen?
9. Welches sind die Hauptgebirge, welches
die höchsten Berge Afrikas?
10. Wo in Afrika gibt es Vulkane?
11. Welches sind die größten Seen, welches
die Hauptflüsse Afrikas?
12. Welche Gegenden Afrikas sind regenreich,
welche trocken?
13. Welche Ursachen haben die Wüste Sahara
erzeugt?
14. Welche Gegenden Afrikas sind für den
Europäer gesund, welche ungesund?
15. Worin gleicht die Tier- und Pflanzen-
welt Afrikas derjenigen von Südamerika
und Australien, worin unterscheiden sie
sich von jenen?
16. Welches sind Wüsten-, Steppen-, Sa-
vannen-, Waldgebiete Afrikas?
17. Wo wird in Afrika Ackerbau, wo Vieh-
zucht getrieben?
18. Was liefern die afrikanischen Urwälder?
19. Welches sind die Hauptpflanzungsgebiete
Afrikas, und was liefern sie?
20. Was liefert Afrika an Bodenschätzen?
21. Welches sind die Hauptausfuhrprodukte
Afrikas?
22. Welche Volksstämme bewohnen Afrika,
und wo haben sie ihren Wohnsitz?
23. In welchen Gebieten Afrikas herrscht der
Islam?
24. Welche Gegenden Afrikas sind noch fast
unerforscht?
25. Welche europäischen Staaten haben Be-
sitzungen in Afrika, und wo liegen diese
Kolonien?
26. Welche Größe haben die deutschen afri-
kanischen Besitzungen?
27. Welches sind die Hauptorte der deutschen
Besitzungen in Afrika?
28. Welches sind die Haupthäfen Afrikas am
Mittelmeer, am Atlantischen Ozean, am
Indischen Ozean?
29. Wie verlaufen die Hanptkarawanen-
straßen der Sahara?
30. Welche Eisenbahnen gibt es in Afrika?
1908 -
Langensalza
: Beyer
- Autor: Fritzsche, Richard
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrerbuch
- Schultypen (WdK): Mittlere Lehranstalten, Bürgerschule, Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Mittlere Lehranstalten, Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Bürgerschule, Mittelschule, Volksschule
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): koedukativ
Kulturzustand. 181
sachliche Vertiefung: Warum hat Afrika bisher am Welthandel nur
geringen Anteil genommen? — Warum kann Afrika mit den anderen Welt-
teilen noch nicht konkurrieren? — Wie kommts wohl, daß der Binnenhandel
stärker entwickelt ist? — Wodurch wird der Binnenkandel so sehr erschwert?
— Wie kommts, daß der Binnenhandel meistens Tauschhandel ist? — Wie
ists zu erklären, daß Münzen als Tauschmittel nur vereinzelt im Gebrauch
sind? — Warum ist der Binnenhandel nur Karawanenhandel? — Wes-
halb sind die Transportmittel so ganz verschieden?
Zusammenfassung: Der gegenwärtige Kulturzustand Afrikas: Handel
und Verkehr in Afrika.
4. Volkswesen und Volksleben. Afrika weist ein buntes Völker-
ge misch auf. Nicht weniger als vier große Völkergruppen lassen sich unter-
scheiden, die nach Abstammung. Charakter und Kultur sehr verschieden sind.
Die Mittelmeerländer und die Sahara wird von kaukasischen Völkern
bewohnt. Ihnen gehören an Araber, Berber, Nubier und Abessinier.
Der Süden Afrikas ist von den Negervölkern bewohnt, die vom Sudan
bis zum Kaplande ihre Sitze haben. Ihrer Sprache nach unterscheiden sie
sich in zwei große Stämme: Sudanneger und Bantuvölker. Jene be-
wohnen den westlichen und mittleren Sudan, während diese das Hochland
von Mittel- und Südafrika besiedelt haben. Auf der Grenze zwischen den
Kaukasiern und Negern wohnen zahlreiche Mischvölker. Zu ihnen gehören
die Tuareg, die Bewohner der westlichen Sahara, die Tibbu der östlichen
Sahara; auch die Massai sind ein Mischvolk. Als ein Mischlingsvolk
müssen auch die Fulbe bezeichnet werden, die im ganzen Sudan ver-
breitet sind. Eine besondere Stellung unter den Völkern Afrikas nehmen
die Hottentotten und Buschmänner ein, welche den Südwesten Afrikas
innehaben; zu ihnen sind auch die Zwergvölker des Kongobeckens zu rechnen.
So mannigfaltig und so verschiedenartig die Völker in Körperbau und
Aussehen sind, so verschiedenartig ist auch ihr Wesen und ihre Kultur. Die
Neger und Hottentotten gehören zum größten Teile dem finsteren Heiden-
tume an; der Fetischismus ist die herrschende Religionsform; Geisterverehrung
und Gottesurteil werden fast allerwärts geübt. Einzelne Negerstämme
haben den Islam angenommen, während das Christentum unter den
Negervölkern bisher nur geringe Verbreitung gefunden hat.
Hinsichtlich der Volkskultur bestehen mannigfache und große Unter-
schiede. Auf der niedrigsten Stufe stehen die Hottentotten und Busch-
männer, die reine Naturvölker sind. Die Bewohner der Steppenlandschaften
treiben vielfach noch ein Nomadenleben, während die meisten Sudan- und
Bantuneger seßhaft sind und sich mit Garten- und Hackbau und Viehzucht
beschäftigen. Jagd und Fischfang bilden die vornehmste Beschäftigung der
Männer. Die Neigung zu friedlicher Arbeit ist gering, wohl aber sind
kriegerischer Sinn, Raub- und Beutelust bei ihnen stark ausgeprägt und die
Neigung zu Roheiten ist groß, wie die vielfach noch geübte Menschen-
frefferei und Menschenopferung zeigen. Infolgedessen leben die Neger-
stämme in beständiger Fehde.
Die Siedelungen der Bewohner sind zumeist sehr einfach. Stein-
bauten sind nur selten anzutreffen, meist wohnen die Bewohner in Zelten
1896 -
Breslau
: Hirt
- Autor: Rasche, Emil
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 5
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Fortbildungsschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
Afrika. 21
Seidenraupenzucht und Gewebe-Industrie (Seiden- und Baumwollwaren).
Wichtig für den Handel ist die transkaspische Eisenbahn, die von der Süd-
Westküste des Kaspisees über Buchära nach Samarkand führt. Ausfuhr: Wolle,
Baumwolle, Rohseide, Gewebe.
Taschkent, 120. E. Wichtige Handelsstadt.
Buchära. Wichtiger Kreuzungspunkt verschiedener Karawanenzüge.
Samarkünd. Endpunkt der transkaspischen Eisenbahn.
Chiwa. In fruchtbarer Gegend gelegen.
Afrika.
30 Mill. qkm, 170 Mill. Einw., auf 1 qkm über 5 Einw.
I. Allgemeines über Afrika.
Die Erforschung Afrikas. Afrika ist unter allen Erdteilen der nnzu-
gänglichste, und darum ist er iu seinem Innern noch am wenigsten erforscht.
Der Mangel an tiefen Einschnitten des Meeres und an schiffbaren Strömen,
dnrch welche der Verkehr in das Innere hineingeleitet werden könnte, die
ausgedehnten Wüsten und die unwegsamen Hochländer erschweren in erster
Linie die Erforschung. Hierzu treten als weitere Hemmnisse des Verkehrs
noch: das heiße Klima, der Mangel an Verkehrsstraßen und Verkehrsmitteln,
die Feindseligkeit einzelner Negerstämme und die unentwickelten Geldver-
Hältnisse. *)
In frühester Zeit bildete die Sähara die Grenzscheide, über die hinaus
die Erforschung sich nur in einzelnen Fällen wagte. Ein wichtiger Fortschritt
in der Erforschung Afrikas geschah durch Bartholomäus Diaz, der bis
zur Südspitze Afrikas vordrang, und durch Vasco de Gama, welcher 1498
mit der Umschiffung Afrikas den Seeweg nach Ostindien entdeckte. Indes erstreckte
sich die weitere Erforschung in der Hauptsache nur auf die Küstengebiete.
In unserm Jahrhundert aber trat eiu Wendepunkt in der Erforschung des
„dunklen Erdteils" ein. Waren bislang nur Eroberungssucht, der Handels-
trieb der Seefahrer und der Religionseifer christlicher Missionare die Trieb-
federn der Erforschung gewesen, so trat in den letzten Jahrzehnten des gegen-
wärtigen Jahrhunderts ein neuer Faktor hinzu, der die Forscher auch in
*) Stanley nahm auf seine erste Reise, welche den Zweck hatte, den ver-
schollenen Livingftone aufzusuchen, als Geld 14000 m Tuch, M Säcke Perlen und
1750 kg Messingdraht mit. Für seine zweite Reise, welche auf 2 Jahre berechnet
war und ihre Route von der Ostküste quer durch den Kontinent bis an die West-
küste nahm, betrug das Gesamtgewicht der mitgeführten Waren (Perlen, Zeuge, Draht,
Mundvorräte, Kleider, Zelte, Waffen, Munition, wissenschaftliche Apparate und ein
zerlegbares Boot) 8165 kg. Die ganze Maffe wurde fo genau wie möglich in Packen
von 27 kg verteilt und beanspruchte somit 300 Mann als Träger. Als Ersatzmann-
schaff wurde eine weitere Schar von 30 Mann mitgenommen.
1908 -
München
: Oldenbourg
- Autor: Hirschmann, Leonhard, Zahn, Georg
- Auflagennummer (WdK): 42
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Hilfsbuch
- Schultypen (WdK): Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Volksschule
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): koedukativ
Afrika, 63
fällt die Regenzeit in die Monate April bis Oktober, südlich vom Äqua-
tor in die Monate Oktober bis April. An Tieren finden sich hier
Gorillas und Schimpansen. Antilopen, Büffel, Zebras, Giraffen,
Löwen, Schakale, Hyänen, Elefanten, Nashörner, Krokodile, Flußpferde
Moskitos, Heuschrecken, die gefährlichen Tsetsefliegen und die Termiten
(weiße Ameisen). An Pflanzen sind Kaffee- und Affenbrotbäume und
besonders Ölpalmen zu nennen.
Nördlich und südlich von diesem Regengebiete sind die Länder
sehr arm an Regen und fast ohne Pflanzenwuchs. (Sahara- und
Kalahariwüste). Hier wechselt Glühhitze am Tage mit empfindlicher
Kälte bei Nacht und Windstille mit heftigen Stürmen. Diese Gegenden
sind die Heimat der Strauße und Gazellen. Das Kamel ist das Schiff
der Wüste (Karawanen),
Auf dem Nord- und Südrande Afrikas gibt es Winter-
regen und zwar im Norden vom November bis Februar, im Süden
vom Mai bis August. Das Pflanzenreich liefert Ölbäume, Südfrüchte,
Wein, Getreide. Charakteristische Tiere des Nordrandes sind: Löwe,
Schakal, Hyäne, Flamingo, Pelikan, Ibis; solche des Südrandes sind:
Antilopen, Zebra, Quagga. Unsere Zugvögel halten sich während
des Winters größtenteils in den nördlichen Ländern Afrikas auf.
Die Küstengegenden Afrikas sind vielfach äußerst ungesund. Ein
sehr gesundes Klima hat das Kapland.
Den Norden und den Nordostrand Afrikas bewohnen Berber,
Ägypter, Nubier und Abeffinier, welche der kaukasischen Rasse angehören
und sich größtenteils zum Mohammedanismus bekennen. Das übrige
Afrika wird von Negern bewohnt. Diese sind noch dem niedrigsten
Heidentums, dem Fetischismus*), ergeben und treiben teilweise
noch Menschenschlächterei. Das Christentum findet bei ihnen wenig
Eingang. Der schändliche Sklavenhandel, der früher mit ihnen ge-
trieben wurde, ist jetzt der Hauptsache nach unterdrückt.
§ 72. Das Witgebiet.
a) Abessinien oder Habesch (Äthiopien) 8 Mill. E. ist ein
in mehreren Terrassen aufsteigendes, wild zerrissenes Alpenland.
Seine höchsten Gipfel sind mit Schnee bedeckt. Die dunkelfarbigen
Einwohner sind ein schöner Menschenschlag von kaukasischer Rasse
*) Fetisch — Zauberklotz, Zaubermittel. Die Bekenner des
Fetischismus erweisen körperlichen Dingen göttliche Ehre. Sie beten
somit gewisse Tiere, wie Tiger, Krokodile, Schlangen u. s. w., oder
auch einzelne Teile von Pflanzen und Tieren, Steine und geschnitzte
Figuren an. Den Fetischen werden Opfer, z. B. Milch, Branntwein,
Tabak u. f. tu. dargebracht; auch huldigt man ihnen durch Fasten.
Man ruft sie gegen Gewitter, Seuchen und Kriegsgefahren an und
stellt sie als Wächter auf die Felder. Willfahren sie den Wünschen
ihrer Verehrer nicht, so werden sie geschlagen, zertrümmert oder ganz
weggeworfen und andere an ihre Stelle gesetzt. Der Fetischismus
nimmt die niedrigste Stufe unter den verschiedenen Arten des Götzen-
dienstes ein.
1830 -
Hannover
: Hahn
- Autor: Volger, Wilhelm Friedrich
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Schultypen (WdK): Bürgerschule, Landschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Mittlere Lehranstalten, Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Bürgerschule, Landschule, Selbstunterricht
- Inhalt Raum/Thema: Völkerkunde
i5o
Afrika.
Unglücksfallen zeigen, ertragen. Ein hohes Alter erreichen Wenige,
und sechzigjährltze Neger sind selten; ein fünfzigjähriger ist schon ein
Greis. Bei Todesfällen heulen die Weiber und Kinder des ganzen
Dorfs fürchterlich, bis man den Todten begraben hat; dann gehts an
ein Schmausen und Tanzen, wobei alles Leid vergessen ist. Da der
ganze von Negern bewohnte Theil Afrikas in unzählige Staaten getheilt
ist, so läßt sich leicht erwarten, daß es an Streitigkeiten unter diesen
nicht fehlt, und wirklich liegen manche Stämme dieses sonst unkriegeri-
schen, muthlosen Menschenstammes im beständigen Kampfe mit einan-
der; aber bei diesen Ncgerkriegen darf man an keine Europäische Feld-
züge denken. Obgleich es Staaten giebt, die wohl 20 und mehre tau-
send Krieger ausbringen können, so sind doch die meisten Heere nur ei-
nige hundert oder taufend Mann stark. Die Kriege bestehen gewöhnlich
in Ueberfallen, Plündern und Verbrennen der Dörfer und Städte und
der Zweck derselben ist Sklavenfang Sklaven sind die köstlichste Beute,
da diese immer verkauft werden können. Ziehen auch einmal zwei Hau-
fen (denn Heere kann man die ungeordneten Kricgerschaaren wohl nicht
nennen) im offenen Felde gegen einander, so ist oft die ganze Schlacht
in einer Stunde geendigt, denn wenn Einige gefallen sind, so laufen
die Andern davon und der Sieger sucht dann nur so viel Feinde, wie
möglich zu ermschen, um sie'als Sklaven zu verkaufen, und der Friede
wird durch Vermittelung der Nachbarn bald geschloffen, aber auch eben
so leicht bei der geringsten Veranlassung wieder gebrochen. Den Ge-
bliebenen hauet man die Köpfe ab und stellet sie als Siegeszeichen auf,
behängt auch wohl mit den Kinnladen derselben die Trommeln. Zwar
haben die Neger der W. Küste Gelegenheit genug Waffen von Euro-
päern zu erhalten und Viele unter ihnen sind geschickte Schützen; aber
die meisten Negerstamme haben doch ihre alten Waffen, Lanzen, Schwerd-
ter, Wurfspieße, Bogen und Pfeile beibehalten. Wenn die Neger im
Allgemeinen als völlig uncultivirte Menschen geschildert sind, so darf
doch nicht unerwähnt bleiben, daß die neuesten Reisenden tief im In-
nern Afrikas mächtige Staaten gefunden haben, deren Heere zu Pferde
und zu Fuß nicht allein zahlreich, sondern auch mit Panzern und ande-
ren metallenen Waffen sehr gut gerüstet waren und die an Bildung die
Neger der W. Küste, welche die Europäer bisher allein kannten, über-
trafen. Eine besondere Erwähnung verdient hier der Sklavenhandel.
Selbst der Mensch ist in Afrika Handelswaare. Nicht allein Mauren
und andere Bewohner der Wüste überfallen die Neger und schleppen sie
fort, sondern selbst die verschiedenen Negerstämme führen unter sich des
Menschenraubes wegen Kriege und verkaufen die Gefangenen. Schreck-
lich ist es freilich, daß der Mensch sein Mitgefühl so in sich ersticken
kann, daß er sich nicht scheuet Menschen gleich den Thieren zu Markte
zu führen, aus ihrem Vaterlande, von der Seite ihrer Verwandten und
Freunde zu reißen, und fern von ihrer Heimath ihnen jede Hoffnung
1910 -
Berlin [u.a.]
: Oldenbourg
- Autor: Fischer, Heinrich, Geistbeck, Alois, Geistbeck, Michael
- Auflagennummer (WdK): 4
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Höhere Schule
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
Südafrika. 45
und von jugendlichem Alter. Pflanzen- und Tierwelt sowie der Mensch und seine
Kultur bekunden daher im Norden und Nordosten eine nahe Beziehung zu den Nachbar-
erdteilen.
Gestalt und Gliederung. In seiner Gestalt hat Afrika Ähnlichkeit mit den
beiden anderen südlichen Festländern, mit Südamerika und Australien. Die Nord-
Hälfte bildet ein plumpes, ungegliedertes Viereck, die Südhälfte ist dreieckig zugespitzt.
Von den beiden Syrien an der Nordküste und dem Horn der Somalhalbinsel ab-
gesehen, fehlt fast jede charakteristische Gliederung der Küsten; namentlich entbehrt der
Erdteil der für die Entwicklung der Seeschiffahrt so überaus wichtigen Küsteninseln
nahezu gänzlich. Afrika ist ein Stamm ohne Zweige, ein Rumpf ohne Glieder. Es
hat den allereinförmigsten Küstensaum, die allerdürftigste Jnselbildung und auch die
unzugänglichsten Küsten. Die Wüste erstreckt sich bis ans Meer und erzeugt gefähr-
liche Sandbänke; an verschiedenen Stellen erschwert starke Brandung das Landen; die
Zahl der guten Häsen ist äußerst gering. All diese Umstände erklären es, daß der
Neger kein Seefahrer geworden ist. Nur an der Küste des Mittelmeeres erwuchs in
inniger Berührung mit europäischer Gesittung ein seefahrendes Volk, allerdings eines
der größten des Altertums, das der Karthager.
Bodengestalt. Einförmigkeit kennzeichnet auch den Oberflächenbau Afrikas.
Der Erdteil besteht vorherrschend aus Hochland und die weitaus überwiegende Form
des^'Hochlandes ist das Plateau. An den Küsten erstreckt sich fast allenthalben nur
em^ verhältnismäßig schmaler Tieflandstreifen. So erweist sich Afrika infolge seiner
Bodengestaltung gleichfalls nur wenig zugänglich, da man sogleich von der Küste aus
zu beträchtlicher Höhe emporzusteigen hat. Dazu kommt, daß die Hochflächen teils
Steppen-, teils Wüstencharakter an sich tragen. Ganz besonders bedeutungsvoll für
die Gesittungsgeschichte Afrikas wurde der Wüstengürtel, der sich vom Atlantischen
Ozean quer durch den Norden des Erdteils bis zum Roten Meer erstreckt. Während
nämlich der nördliche Saum des Weltteils für alle Segnungen der mittelmeerischen
Kultur empfänglich war, blieb die südliche Hälfte infolge der Unwegsamkeit der Wüste
mehr auf sich selbst angewiesen und verharrte demzufolge auf tiefer Kulturstuse.
Bewässerung. Viel trug zur Verschlossenheit des dunklen Erdteils die Natur
seiner Flüsse bei. Sie sind an der Mündung vielfach versandet und behindern in
ihrem Mittellauf durch Wasserfälle und Katarakte streckenweise die Schiffahrt. Neuestens
wurden aber auch die Flüsse Afrikas, wie die innerafrikanischen Seen, Lebensadern
des Verkehrs und sie werden es täglich mehr. Menschliche Tatkraft hat endlich die
natürliche Abgeschlossenheit des dunklen Erdteils überwunden.
Klima. Afrika ist unter allen Erdteilen der heißeste. Fast 4/ö liegen in der
heißen Zone. Dieser schon durch die Lage des Erdteils bewirkte tropische Charakter
des Klimas wird aber noch durch mannigfache Ursachen gesteigert. So entbehrt Afrika
infolge seiner äußerst geringen Gliederung des ausgleichenden Einflusses des Ozeans,
Randgebirge wehren den kühlenden Winden des Meeres den Zutritt ins Innere,
große Flüsse fehlen auf weite Strecken fast gänzlich und die weiten, jeder Pflanzen-
decke entbehrenden Landstrecken erhitzen sich ungemein stark.
Mit Rücksicht auf die Niederschläge sind folgende Zonen zu unterscheiden:
Das Gebiet der äquatorialen Regen; es zeichnet sich aus durch reichlichen
Regenfall zu allen Jahreszeiten. Die hohe Temperatur bewirkt starke Verdunstung
und ansteigende Lnftstrome, die fast täglich Wolkenbildung und heftigen Gewitter-
guß erzeugen.
1893 -
Leipzig
: Hinrichs
- Autor: Buchholz, Paul
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Hilfsbuch
- Schultypen (WdK): Alle Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Alle Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): koedukativ
Charakter-Säugetiere Afrikas. 67
Afrika gehalten, große Verschiedenheit dar, so daß man ver-
sucht werden könnte, es in naturhistorischer Beziehung für einen
eigenen Weltteil, wie Amerika und Neuholland, zu halten,
welchem letzteren es sich in mehreren Beziehungen nähert. Denn
nicht ein einziger der großen Vierfüßer kommt auf jeuer großen
Insel vor. Die eigentlichen Affen fehlen ebenfalls ganz; als
ihre Vertreter erscheinen dagegen die sog. Halbaffen, eine
Gruppe der Vierhänder, welche in Afrika fast unbekannt ist.
Auch die Vögel sind von denen des Kaplandes sehr verschieden.
Eine genauere Übersicht über Afrikas Vogelwelt folgt unten
Seite 74.
B. Garaktertiere Afrikas.
a. Säugetiere.
1. Da im folgenden nur die größeren Charaktertiere dieses
Erdteiles aufgeführt werden, so mögen wenigstens die Namen
der kleineren hier folgen. Es sind: der merkwürdige Strand-
moll, der die sandigen Küstengegenden am Kap oft so unter-
wühlt, daß Menschen und Vieh einsinken, und sein Nachbar,
der Spring Hase, der Vertreter der asiatischen Springmäuse,
der höchst interessante Halbigel Tanrek Madagaskars, an
welchem die Natur den Menschen den Übergang der Haare in
Borsten und Stacheln lehren zu wollen scheint, und der in allen
Regenbogenfarben schillernde Goldmull des Kaps, das dem
Zibettier verwandte Scharrtier, der kleine Rohrrüßler
und mehrere Fledermäuse und Assen. Unter den letzteren
verdient namentlich der große Schimpanse (Troglodytes
niger), — den man früher so häufig mit dem Gorilla und
Mandril verwechselte, — erwähnt zu werden. Außerdem sind
mehrere Gattungen aus der Gruppe der Paviane und der Halb-
äffen Afrika vorzugsweise eigen. Die Hirsche fehlen wegen der
Waldarmut in Afrika ganz.
2. Das erste, uralte Charakter- und Wappentier Afrikas
ist der König der Steppe, der herrliche, kräftige Löwe, das
Sinnbild der Tapferkeit und Großmut seit undenklichen Zeiten.
Die weiten Steppen Afrikas sind sein großes Reich; sobald
seine Stimme erschallt, verstummen die andern Tiere und es
gewinnt den Anschein, als wolle das edle Tier sie vorher warnen,
5*
1908 -
Langensalza
: Beyer
- Autor: Fritzsche, Richard
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrerbuch
- Schultypen (WdK): Mittlere Lehranstalten, Bürgerschule, Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Mittlere Lehranstalten, Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Bürgerschule, Mittelschule, Volksschule
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): koedukativ
188 Afrika.
5. Worin ist die wirtschaftliche Ohnmacht Afrikas begründet?
Die peripherische Lage und Gliederarmut, der einförmige Bodenbau
und die ungleichmäßige Entwicklung und Verteilung der Gewässer hinderten
im Verein mit der tropischen Hitze die Hebung der Kultur und führten so
die wirtschaftliche Ohnmacht des Erdteils herbei.
Anwendung: 1. Inwiefern zeigt sich gerade bei der Entwicklung
Afrikas, daß die menschliche Kultur abhängig ist von der Natur?
а) Einfluß der Lage auf die menschliche Kultur.
d) Einfluß des Bodens auf die menschliche Kultur.
c) Einfluß der Gewässer auf die Entwicklung der menschlichen Kultur.
б) Einfluß der klimatischen Verhältnisse.
e) Einfluß der Pflanzen- und Tierwelt auf die Kulturentwicklung.
f) Der gegenseitige Einfluß der Menschen auf ihre sittliche, geistige
und wirtschaftliche Entwicklung.
2. Inwiefern können die Völker Afrikas nicht als Herren ihres Landes
bezeichnet werden und warum konnten sie sich nicht zu Herreu ihres Landes
machen?
3. Warum ist Afrika noch heute zum großen Teile unbekannt?
4. Warum war die Erforschung Afrikas so schwer?
5. Wie kommts, daß die Kultivierung der einzelnen Landesteile so nn-
gleichmäßig und so langsam fortschreitet?
6. Welchen Wert hat die Besitzergreifung des Landes durch die
Europäer für den schwarzen Erdteil?
7. Welche Nachteile für die Bewohner sind mit den Kolonisations-
bestrebungen der Europäer verknüpft?
8. Welcher Segen kann aus der wirtschaftlichen Erschließung Afrikas
für die Völker Europas entspringen?
9. Welche Beziehungen bestehen zwischen Deutschland und den einzelnen
Landschaften Afrikas?
10. Inwiefern ist das Deutsche Reich auf Afrika angewiesen und um-
gekehrt?
11. Welche Handelsverbindungen bestehen zwischen Deutschland und
Afrika?
12. Aufgaben verschiedener Art z. B.: Nenne Afrikas bedeutsamste Buchten,
Ströme, Seen. Berge, Städte, Völker usw.
1911 -
Berlin [u.a.]
: Oldenbourg
- Autor: Fischer, Heinrich, Geistbeck, Alois, Geistbeck, Michael
- Auflagennummer (WdK): 4
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Hilfsbuch
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 3 – Sekundarstufe 2, Klassen 9/10/11 – 12/13
- Schulformen (OPAC): Höhere Schule
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Welt
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
16 Die fremden Erdteile.
die Blütezeit der Araber im Mittelalter und auf die Gegenwart herab, wo Afrika
unter die europäischen Kolonialmächte aufgeteilt ist und namentlich Frankreich fast
ganz Nordwestafrika beherrscht, während Großbritannien seinem Kap-Kairoplane
zustrebt. Enge Beziehungen bestanden ferner schon im grauen Altertum zwischen
Indien und Ostafrika, welche Gebiete noch heute regen Berkehr unterhalten.
Ungunst der geographischen Verhältnisse Afrikas. Der Erdteil Afrika hat,
gleich Australien, lange unter der Ungunst seiner geographischen Verhältnisse zu
leiden gehabt.
Charakteristisch ist in dieser Hinsicht vor allem die äußerst mangelhafte
Gliederung der Küsten des Kontinents. Afrika gleicht einem Stamm ohne
Zweige, einem Rumpf ohne Glieder; es hat äußerst einförmigen Küstensaum, sehr
dürftige Jnselbildung und infolge von stellenweise sehr starker Brandung oder ge-
fährlichen Sandbänken auch nur wenig zugängliche Küsten.
Einförmigkeit und Unzugänglichst kennzeichnen auch den Oberflächen bau
Afrikas. Die weitaus vorherrschende Bodenform ist das Plateau, und meist er-
streckt sich nur ein schmaler Tieflandsstreisen längs der Küsten. Hierzu kommt,
daß ein großer Teil der Hochflächen Steppen- und Wüstencharakter an sich trügt.
Viel trug zur Verschlossenheit Afrikas die Natur seiner Flüsse bei; denn
fast alle Ströme, selbst der Nil nicht ausgenommen, haben wegen der durch den
plateauförmigeu Aufbau der Landmassen bedingten häufigen Wasserfälle und
Katarakte als Verkehrsmittel nur einen niedrigen Rang.
Große Schwierigkeiten setzten dann der Durchforschung und Besiedelung des
Kontinents die tropische Hitze und das infolgedessen vielfach recht gefähr-
liche Klima entgegen.
Dazu galt Afrika fast bis in die neueste Zeit als ein Gebiet, das der
sog. Lockmittel des Verkehrs, wie edler Metalle, kostbarer Gewürze nsiri.,
entbehre.
Endlich ist noch daran zu erinnern, daß die Ureinwohner Afrikas, die
Neger, insbesondere der weißen Nasse an geistiger Entwicklung bei weitem
nachstehen.
Aus alledem erklärt sich wohl zur Genüge, daß Afrika lange von den
Europäern gemieden ward und daher auch europäischer Gesittung entzogen blieb.
Gegenwärtige Verhältnisse Afrikas. Seit den letzten Jahrzehnten hat sich
ein ganz gewaltiger Umschwung in der Wertschätzung dieses Erdteils vollzogen.
Das Innere des Kontinents, das noch bis in die Mitte des vorigen Jahr-
Hunderts in tiefes Dunkel gehüllt war, ist nunmehr fast völlig entschleiert. Weder
der Glutbrand der Tropensonne noch der Würgengel des Fiebers oder der
Kannibalismus der Eingeborenen vermochte die Heroen der Afrikaforschung, unter
welchen auch viele deutsche Namen glänzen, von ihrem Vorhaben abzuschrecken.
Die nähere Erforschung des Erdteils ergab auch die völlige
Unrichtigkeit der Anschauung, als sei dieser ein durch-
aus wertloses Gebiet; er erwies sich vielmehr im Besitze
sehr kostbarer Naturerzeugnisse.
So bietet Algerien Korkrinde und Halsa, die Waldbestände von West- und
Zentralasrika liefern reichliche Mengen von Palmöl und Kautschuk; die letzteren
1911 -
München
: Oldenbourg
- Autor: Geistbeck, Alois, Geistbeck, Michael
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Mittlere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Mittlere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Mittelschule
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
Afrika.
61
die Zahl der Firmen (232) folgt hier Deutschland unmittelbar auf Japan und England,
wie denn die Deutschen in China in weit höherem Maße als die Angehörigen anderer
Nationen int Großhandel tätig sind, daher auch ihre hohe gesellschaftliche Stellung.
Der Handel Wladiwoftocks endlich wird ausschließlich von deutschen Großfirmen
beherrscht; desgleichen steht dort die deutsche Schiffahrt an erster Stelle.
Afrika.
30 Mill. qkm, 140 Mill. Emw.
Ungunst der geographischen Verhältnisse Afrikas. Der Erdteil Afrika hat,
gleich Australien, lange unter der Ungunst seiner geographischen Verhältnisse zu
leiden gehabt.
Charakteristisch ist in dieser Hinsicht vor allem die äußerst man ge l h aste
Gliederung der Küsten des Erdteils. Afrika gleicht einem Stamm ohne
Zweige, einem Numpf ohne Glieder; es hat äußerst einförmigen Küstensaum,
dürftige Jnselbildung und infolge von stellenweife sehr starker Brandung oder ge-
fährlichen Sandbänken auch nur wenig zugängliche Küsten.
Einförmigkeit und Unzugänglichkeit kennzeichnen auch den Oberflächen-
l,au Afrikas. Die weitaus vorherrschende Bodenform ist das Plateau und meist
erstreckt sich nur ein schmaler Tieflandsstreifen längs der Küsten. Hierzu kommt,
daß der größte Teil der Hochflächen Steppen- und Wüstencharakter an sich trägt.
Biel trug zur Verschlossenheit Afrikas die Natur feiner Flüsse bei; denn
fast alle Ströme, selbst der Nil nicht ausgenommen, haben wegen der durch den
plateauförmigeu Aufbau der Landmaffen bedingten häufigen Wasserfälle als Ver-
kehrsmittel einen sehr niedrigen Rang.
Große Schwierigkeiten setzten dann der Durchforschung und Besiedelung des
Erdteils die tropische Hitze und das vielfach recht gefährliche Klima
entgegen.
Dazu galt Afrika fast bis in die neueste Zeit als ein Gebiet, das der
sog. Lockmittel des Verkehrs, wie edler Metalle, kostbarer Gewürze usw.,
entbehre.
Endlich ist noch daran zu erinnern, daß die Ureinwohner Afrikas, die
Neger, insbesondere der weißen Rasse an geistiger Entwicklung bei weitem
nächste heu.
Aus alledem erklärt sich wohl zur Genüge, daß Afrika lange von den Euro-
päern gemieden ward und daher auch europäischer Gesittung entzogen blieb.
Afrika als Handelsgebiet. Seit den letzten Jahrzehnten hat sich ein ganz
gewaltiger Umschwung in der Wertschätzung dieses Erdteils vollzogen.
Das Innere des Erdteils, das noch bis in die Mitte des vorigen
Jahrhunderts in tiefes Dunkel gehüllt war, ist nunmehr fast völlig entschleiert.
Weder der Glutbrand der Tropensonnc noch der Würgengel des Fiebers oder
bei: Kannibalismus der Eingeborenen vermochte die Heroen der Afrikaforfchung,
unter welchen auch viele deutsche Namen glänzen, von ihrem Borhaben ab-
zufchreckeu.
Sä. u, A. Geistbcck, Erdk. f. Mittelschulen. Vii. 2. Aufl. 5
1909 -
Berlin [u.a.]
: Oldenbourg
- Autor: Geistbeck, Alois, Fischer, Heinrich, Geistbeck, Michael
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Höhere Töchterschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Mädchenschule
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 3 – Sekundarstufe 2, Klassen 9/10/11 – 12/13
- Schulformen (OPAC): Höhere Mädchenschule
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Mädchen
Afrika. 89
Afrika.
30 Mill. qkm, 140 Mill. Einw.
Ungunst der geographischen Verhältnisse Afrikas. Der Erdteil Afrika hat,
gleich Australien, lange unter der Ungunst seiner geographischen Verhältnisse zu
leiden gehabt.
Charakteristisch ist in dieser Hinsicht vor allem die äußerst mangel-
hafte Gliederung der Küsten des Kontinents. Afrika gleicht einem Stamm
ohne Zweige, einem Rumpf ohne Glieder; es hat äußerst einförmigen Küsten--
sanm, sehr dürftige Jnselbildnng und infolge von stellenweise sehr starker Bran-
dung oder gefährlichen Sandbänken auch nur wenig zugängliche Küsten.
Einförmigkeit und Unzugänglichkeit kennzeichnen auch den Oberflächen-
bau Afrikas. Die weitaus vorherrschende Bodenform ist das Plateau, und nur
ein schmaler Tieflandsstreifen erstreckt sich längs der Küsten. Hierzu kommt, daß
der größte Teil der Hochflächen Steppen- und Wüstencharakter an sich trägt.
Niel trug zur Verschlossenheit Afrikas die Natur seiner Flüsse bei; denn
fast alle Ströme, selbst der Nil nicht ausgenommen, haben wegen der durch den
plateauförmigen Aufbau der Landmassen bedingten häufigen Wasserfälle und
Katarakte als Verkehrsmittel einen sehr niedrigen Rang.
Große Schwierigkeiten setzten dann der Durchforschung und Besiedelung
des Kontinents die tropische Hitze und das vielfach recht gefährliche
Klima entgegen.
Dazu galt Afrika fast bis in die neueste Zeit als ein Gebiet, das der
sog. Lockmittel des Verkehrs, wie edler Metalle, kostbarer Gewürze usw.,
entbehre.
Endlich ist noch daran zu erinnern, daß die Ureinwohner Afrikas, die
Neger, insbesondere der weißen Rasse an geistiger Entwicklung bei weitem
nachstehen.
Ans alledem erklärt sich wohl zur Genüge, daß Afrika lange von den
Europäern gemieden ward und daher auch europäischer Gesittung entzogen blieb.
Afrika als Handelsgebiet. Seit den letzten Jahrzehnten hat sich ein ganz
gewaltiger Umschwung in der Wertschätzung dieses Erdteils vollzogen.
Das Innere des Kontinents, das noch bis in die Mitte des vorigen Jahr-^
Hunderts in tiefes Dunkel gehüllt war, ist nunmehr fast völlig entschleiert. Weder
der Glutbrand der Tropensonne noch der Würgengel des Fiebers oder der
Kannibalismus der Eingeborenen vermochte die Heroen der Afrikaforschung, unter
welchen auch viele deutsche Namen glänzen, von ihrem Vorhaben abzuschrecken.
Die nähere Erforschung des Erdteils ergab auch die völlige
Unrichtigkeit der Anschauung, als sei derselbe ein durch-
aus wertloses Gebiet; er erwies sich vielmehr im Besitze
sehr kostbarer Naturerzeugnisse.
So bietet Algerien Korkrinde und Haifa, die Waldbestände von West- und
Zentralafrika liefern reichliche Mengen von Palmöl, Kautschuk und Erdnüssen;
die letzteren Gebiete sind auch die Heimat der Elefanten, von denen das wert-
1911 -
Berlin [u.a.]
: Oldenbourg
- Autor: Geistbeck, Alois, Fischer, Heinrich, Geistbeck, Michael
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Höhere Schule
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
Südafrika.
35
Altes Schohenlarul • Faltengebirge
und auch die unzugänglichsten Küsten. Nur an der Küste des Mittelmeeres erwuchs in inniger Berührung mü europäischer Gesittung ein seefahrendes Volk, allerdings eines der größten des Altertums, das der Karthager.
Bodengestalt. Seinem Aufbau nach ist Afrika Ausnahme des Atlasgebirges, einer jungen gefaltetenerhebung, die zum südeuropäischen Faltensystem gehört, ein altes Schollenland. Es besteht aus eiuemgrundgebirge von Gneis, Granit und kristallinen Schiefern, das frühzeitig gefaltet und wieder abgetragen worden ist. Darüber liegen in großer Ausbreitung ungefaltete Schichtgesteine. — Einförmigkeit kennzeichnet auch den Oberflächenbau Afrikas. Der Erdteil besteht vorherrschend aus Hochland, und die weitaus überwiegende Form des Hochlandes ist das Plateau. An den Küsten erstreckt sich säst allenthalben nur ein verhältnismäßig schmaler Tieflandstreifen. So erweist sich Afrika infolge seiner Bodengestaltung gleichfalls nur wenig zugänglich, da man sogleich von der Küste aus zu beträchtlicher Höhe emporzusteigen hat. Dazu kommt, daß die Hochflächen teils Steppen-, teils Wüstencharakter an sich tragen.
Bewässerung. Viel trug zur Verschlossenheit des dunklen Erdteils die Natur seiner Flüsse bei. Sie sind an der Mündung vielfach versandet und behindern in ihrem Mittellauf durch Wasserfälle und Katarakte streckenweise die Schiffahrt. Neuestens wurden aber auch die Flüsse Afrikas, wie die innerafrikanischen Seen, Lebensadern des Verkehrs und sie werden es täglich mehr. Menschliche Tatkraft hat endlich die natürliche Abgeschlossenheit des dunklen Erdteils überwunden.
Klima. Afrika ist unter allen Erdteilen der heißeste. Fast 4/s liegen in der heißen Zone. Dieser schon durch die Lage des Erdteils bewirkte tropische Charakter des Klimas wird aber noch durch mannigfache Ursachen gesteigert. So entbehrt Afrika infolge seiner äußerst geringen Gliederung des ausgleichenden Einflusses des Ozeans, Randgebirge wehren den kühlenden Winden des Meeres den Zutritt ins Innere, große Flüsse fehlen auf weite Strecken fast gänzlich, und die weiten, jeder Pflanzendecke entbehrenden Landstrecken erhitzen sich ungemein stark.
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Tsddseebecken 270
Wasserscheide zwischen Ts&d u.kongo.
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Wasserscheide zwischen Konqo usambesi <400
Njamisee soo
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Ordry'e
, Kompassber$ 2700
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1862 -
Freiburg im Breisgau
: Herder
- Autor: Pütz, Wilhelm
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 4
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 3 – Sekundarstufe 2, Klassen 9/10/11 – 12/13
- Schulformen (OPAC): Höhere Lehranstalt, Selbstunterricht
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
Die wagerechte Gliederung Afrikas. §. 31.
107
ihrer äußern Gestaltung entsprießt ihre innere Structur. Diese
einförmige Gestaltung des Bodens, in Verbindung mit der
Lage zu beiden Seiten des Aequators, der Afrika in zwei,
in ihren klimatischen Verhältnissen fast gleiche, unter denselben
Breitegraden ausgedehnte Hälften theilt, hat in diesem Erdtheile die
geringste Mann ich salt i gkei t in dem an sich eigenthümlichen
Natur- und Völkerleben aufkommen lassen. Weder in der
Thier- und Pflanzenwelt, noch in den Völkerschaften, oder dem
einzelnen Menschen zeigen sich individuelle Entwickelungen: die
Palme und das Kameel finden sich gleichmäßig an allen Enden
des Erdtheils, der Negerstamm mit nur dialektisch verschiedenen
Sprachen ist in allen Richtungen vorherrschend (3/t der Bevölkerung).
Nur da, wo Afrika eine Umsäumung europäischer oder asiatischer
Binnenmeere und ein Gegengestade zu civilisirten Ländern bildet (also
an welchen Küsten?), vorzüglich aber in dem durch ein großartiges Strom-
system gesegneten Nordosten, hat sich ein individuelles Kulturleben ent-
faltet, während ein solches an den übrigen Theilen der Nordküste (z. B.
Karthago) nur als ein von Außen her dahin verpflanztes erscheint, keine
liefern Wurzeln schlug und daher bald abstarb. — Im Innern Afrikas
sind die patriarchalischen Zustände der menschlichen Gesellschaft
noch vorhanden und werden sich hier noch lange gegen das Eindringen
der Cultur erhalten. Denn die compacteste Massenanhäufung, wie Afrika
sie enthält, ist ebenso wenig geeignet für die Völkerentwicklung aus dem
Zustande der Rohheit heraus, wie das entgegengesetzte Ertrem von Län-
derbildung, die Zerreißung der Planetenrinde in eine unendliche Zahl
kleiner Länderräunie, wie in der malaiischen Welt Polynesiens, welche
daher ebenfalls in der Civilisation hinter den übrigen Erdtheilen weit
zurückgeblieben ist.
8. 31.
Die wagerechte Gliederung Afrikas.
Afrika hat von allen Erdtheilen die einfackste horizontale Glie-
derung. Es ist ein Stamm ohne Glieder, dessen Längendurchmesser
(von der Nordspitze oder dem Cap Blanco bis zur Südspitze oder
der Nadelspitze) dem Breitcdurchmesser (vom westlichsten Punkte oder
dem grünen Vorgebirge bis zum östlichsten, dem Cap Guardafui)
fast gleich (etwas über 1000 Meilen) ist, so daß die Gestalt des
Ganzen sich einer ovalen Figur nähert. Obgleich fast allenthalben
vom Meere umgeben, ist seine Umsäumung wegen des Mangels
an tieferen Meereseinschnitten die einförmigste, die Küstenentwicke-
lung die geringste von allen Erdtheilen, und trotz der insularen
Lage hat das Binnenland die geringste Berührung mit dem Ocean,
1867 -
München
: Königl. Central-Schulbücher-Verl.
- Autor: Marschall, Georg Nicolaus
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Realienbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrerbuch
- Schultypen (WdK): Mittlere Lehranstalten, Fortbildungsschule, Präparandenschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Mittlere Lehranstalten, Niedere Lehranstalten, Lehrerbildungsanstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Gewerbeschule, Handelsschule, Landwirtschaftsschule, Präparandenanstalt, Mittelschule
- Regionen (OPAC): Bayern
80. Afrika.
171
denn seine natürlichen Verhältnisse sind
wenig geeignet, die Völkerentwicklung zu
fördern. Alles in diesem Erdtheil trägt
den Charakter der größten Ein-
förmigkeit an sich. Der einförmigen
horizontalen Bildung wurde schon ge-
dacht ; nicht minder einförmig ist die
vertikale Gliederung: im Süden ein
großes Hochland, im Norden ein aus-
gedehntes Flachland, dessen größerer
Theil zur Wüste ausgebrannt ist. Am
auffälligsten aber ist die Einförmigkeit
des nicht nur die Gestaltung der Pflan-
zen- und Thierwelt, sondern ebenso
auch die Entwicklung des Völkerlebens
bedingenden Klimas. Bei weitem der
größte Theil Afrikas, vier Fünftel sei-
ner Fläche, liegt in der Tropenzone,
und die schon durch diese Lage bedingte
hohe Temperatur der Atmosphäre wird
noch gesteigert durch die geringe Be-
rührung des Continents mit dem Ocean,
durch die starke Wärmestrahlung der
vegetationslosen Ebenen und durch den
Mangel an continentaler Bewässerung.
Da aber gerade unter der Gluth der
Tropensonne der Mensch in Erschlaffung
und Geistesstumpfheil sinkt, so erklärt
es sich leicht, daß Afrikas Völkerschaften
fast durchgehends im Zustande der Bar-
harei verblieben sind. Drei Viertheile
der Bevölkerung gehören dem am we-
nigsten bildungsfähigen Negerstamme an,
und die Mehrzahl derselben lebt noch
im Heidenthume mit sehr verschiedenen
Abstufungen der religiösen Begriffe;
selbst an Fetischanbetern fehlt es nicht,
und die Kaffern scheinen gar ohne alle
Religion zu sein. Das Christenthum
hat ungeachtet der Bemühungen sowohl
katholischer als protestantischer Missio-
näre noch sehr wenig Eingang bei den
afrikanischen Völkern gefunden; dagegen
hat der mehr sinnliche und die Viel-
weiberei wie Sklaverei gestattende Mu-
hamedanismus in letzter Zeit sehr große
Fortschritte gemacht. Auf gleich nied-
riger Stufe stehen die Völkerschaften
Afrikas in gesellschaftlicher und politi-
scher Beziehung. Zwar bestehen eini-
germaßen geordnete Staaten im Nor-
den des Erdtheils; in der Mitte aber
und im Süden herrschen Häuptlinge mit
völlig despotischer Gewalt über größere
oder kleinere Gebiete; da gilt der Wille,
ja die bloße Laune des Herrschers als ein-
ziges Gesetz, und er ist unbedingt Herr
über Leben und Gut seiner Unterthanen.
In umgekehrtem Verhältnisse mit
der Entwicklung des Menschengeschlechtes
steht in Afrika die Entfaltung des Pflan-
zen- und Thierlebens. Hier erhebt der
Boob oder Affenbrodbaum, der „Ele-
phant der Gewächse", auf einem Stamme
von 80—82 Fuß Umfang seine Krone,
die oft einen Durchmesser von 130 Fuß
erreicht; riesige Schlingpflanzen winden
sich um die verschiedensten Arten von
Palmen; neben dem riesigen Drachen-
blutbaum strebt der Seidenbaumwollen-
baum in die Lüfte; das edelste Farbe-
kraut, der Indigo, hat hier seine Hei-
mat ; es gedeihen Feigen, Melonen und
Ananas, Zuckerrohr und Kaffee; bei
geringer Mühe des Anbaues liefern
reichliche Nahrung der Pisang und die
Banane, die Yamswurzel, der Maniok,
die Erdpistazie und die Batate; eben
so die mehlreichen Gräser, Reis, Mais,
Mohren- und Durrahirse. Eine glän-
zende Blüthenpracht entfalten die vielen
Arten von Eriken und silberfarbenen
Proteen, dazwischen verschiedene Lilien-
gewächse und andere tropische Pflanzen
mit glühenden Farben und zum Theil
mit herrlichem Duft.
Die Thierwelt ist in Afrika mit
ihren riesigsten Gattungen vertreten: in
Flüssen und Sümpfen tummeln sich
mächtige Hippopotamen und Crocodile,
an lichten Stellen weiden Elephanten,
in den Urwäldern Jnnerafrikas haus't
der Riese des Affengeschlechtes, der Go-
rilla; in der Wüste hat der Strauß
seine Heimat; der Löwe herrscht von
der Berberei bis zum Cap; Leoparden
und Panther, Hyänen und Schakale
stellen den flüchtigen Gazellen und zier-
lichen Antilopen nach; in Afrika finden wir
die seltsam gestaltete Giraffe, das Zebra,
das Gnu und den Büffel, endlich das
Schaf mit dem plumpen Fettschwanz.
Dem Menschen dienstbar sind das edle
Berberroß und das Dromedar, das
Schiff der Wüste. Im Norden Afrika's
überwintern unsere meisten Zugvögel,
insbesondere unser Hausfreund, der
Storch, der auch bei Arabern und Mau-
1885 -
München [u.a.]
: Oldenbourg
- Autor: Geistbeck, Michael
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Mittlere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Mittlere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Mittelschule, Selbstunterricht
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
210
Zweite Lehrstufe.
5. Soeotra, eine Felseninsel vor der Ostspitze Afrikas, hat einen
arabischen Sultan zum Herrscher.
Mllgenrernv Geographie Von Afrika.
Zi. Lage, Grenzen und Größe.
1. Afrika dehnt sich aus zwischen dem Kap Blanco, 37"n.br., und
dem Nadelkap, 35" s. Br., und zwischen dem Kap Verde (werde), 170 tu.
von Greenwich, und dem Kap Guardasui, 51° ö. v. Gr.
2. Afrika wird begrenzt im £>. vom indischen Ozean mit dem roten
Meer, im W. vom atlantischen Ozean und im N. vom Mittelmeer. Im S.
berühren sich der atlantische und der indische Ozean.
3. Afrika hat einen Flächeninhalt von 30 Mill. qkm — 3 mal so groß
als Europa.
§2. Wagrechte Gliederung.
1. Die wagrechte Gliederung Afrikas ist sehr mangelhaft- die Küsten
find fast geradlinig; nirgends treten größere Ausläufer in das Meer hinaus,
und ebensowenig dringen tiefere Meereseinschnitte in das Land ein. Auch
die Ausstattung des Erdteils mit Jnfeln ist fehr dürftig. Das Gliederuugs-
Verhältnis Afrikas ist denn auch unter allen Erdteilen das ungünstigste. Es
verhält sich der Flacheninhalt der Glieder zu dem des Stammes wie 1 : 47.
Zähle die Land- und Meeresglieder Afrikas auf!
2. Infolge der äußerst geringen Gliederung ist Afrika sehr unzugänglich,
und war es bis in die jüngste Zeit in seinem Innern nur mangelhaft
erforscht.
A3. Bod eng est alt.
1. Afrika besteht vorherrfchend aus Hochland.
2. Die mittlere Höhe des Kontinents beträgt 660m/)
3. Reich verzweigte Gebirgsfysteme fehlen; vielmehr ist die weitaus
überwiegende Form des Hochlands die des Plateaus.
4. Die Plateaustufe ist mehrfach abgestuft und zwar in der Weise, daß
die Stufen von S. nach N. und von O. nach W. an Höhe abnehmen.
Gib eine zusammenfassende Übersicht über die Bodengestalt Nord- und Südafrikas!
§ 4. Bewässerung.
1. Afrika sendet seine Gewässer, soweit sie sich nicht in Binnenseen
ergießen, nach dem atlantischen Ozean, dem indischen Ozean und dem
Mittelmeer.
Welche Flüsse münden ins offene Meer? Welches ist der wichtigste Binnenfluß?
Kilima-Ndfcharo
Kenia . . .
Ras Daschan
Gipfelhöhen in Metern.
. 5700 Kamerun........ 4200
. 5500 Pico de Teyde...... 3700
. 4600
1906 -
Berlin
: Weidmann
- Autor: Schlemmer, Karl
- Auflagennummer (WdK): 3
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
190
Afrika.
Tropischer Urwald findet sich am häufigsten in den Fluß-
gebieten des Meerbusens von Guinea; für die trockneren Gegenden sind
die Aloe und die baumartigen Euphorbien (Fig. 4«>) bezeichnend,
die gegen die Austrocknung durch die Sonne ähnlich wie die Kaktus-
arten Amerikas geschützt sind. Die N.-Küste Afrikas stimmt in der
Pflanzenwelt mit Südeuropa überein; vor allem aber gedeiht hier wie
in den Oasen der Sahara die Dattelpalme.
Fig. 47. Giraffe, Gnu, Antilope.
Bezeichnend für Afrika sind die mit 2—4—6 m hohen Gräsern
bestandenen Savannen, auf denen Antilopen, Zebras, Büffel
und Giraffen weiden (Fig. 47); hier und in den dichten Wäldern
leben Rhinozero s, Flußpferd und Elefant sowie zahlreiche Raub-
tiere: Löwe, Schakal und Hyäne, die auch die Wüsten durchstreifen,
aber immer mehr auf das Innere beschränkt werden. Überhaupt ist
der Tierreichtum Afrikas im Schwinden begriffen. Von den Affen
Afrikas sind die menschenähnlichen, Gorilla und Schimpanse, am
bemerkenswertesten. Fast in allen Flüssen kommt das Krokodil vor,
in den Wüsten der größte Vogel, der Strauß.
1862 -
Freiburg im Breisgau
: Herder
- Autor: Pütz, Wilhelm
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 4
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 3 – Sekundarstufe 2, Klassen 9/10/11 – 12/13
- Schulformen (OPAC): Höhere Lehranstalt, Selbstunterricht
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
110
Klima und organische Natur Afrikas. §. 33.
gegen nördlich vom Aequator; denn die heißesten Gegenden Afrikas
(mit einer Mitteltemperatur von 29'/¡#) liegen nicht unter dem
Aequator.
Mit Ausnahme derjenigen Theile, welche in eine der beiden ge-
mäßigten Zonen hineinreichen, kennt Afrika nur zwei Jahreszeiten, eine
längere, irockene und eine kürzere Regenzeit. Die letztere dauert für
jeden Ort 2—3 Monate und fällt nördlich vom Aequator in die Zeit
zwischen den Mai und Oktober, südlich zwischen den Oct. und Mai,
die 9 übrigen Monate hindurch ist ein nächtlicher Thau der einzige Nie-
derschlag aus der wolkenlosen Atmosphäre.
Jene Regenzeit ist in dem tropischen Theile des Continents
die Hauptbedingung für die Entwickelung der Vegetation, welche
sich unmittelbar darauf ebenso schnell als prächtig entfaltet und zu-
gleich die wilden Thiere ans ihren Schlupfwinkeln in die cultivir-
teren Gegenden lockt. Die Pflanzenwelt hat im Allgemeinen den
tropischen Charakter, nur weniger colossale Formen, als in Amerika
und Südasien; insbesondere findeil sich die verschiedensten Arten von
Palmen, die Banane, riesenhafte Schlingpflanzen, deren undurch-
dringliches Dickicht zahlreiche Vögel- und Affenarten beleben, die
gewöhnlichen Nahrungspflanzen des Südens (Reis, Mais, Zucker-
rohr, Kaffee), verschiedene Gewürzarten, Baumwolle u. s. w. Die
üppigste Vegetation wird in den bewässerten Niederungen, nament-
lich in dem abessinischen Alpenlande und an den Küstensäumen des
großen südlichen Hochlaildes, durch die Tropenhitze des Sommers
erzeugt; allein diese Küstenlandschaften sind durch die Miasmen der
Snmpflnft nicht allein europäischen Ansiedelungen unzugänglich, son-
dern selbst den Eingebornen gefährlich und daher der Aufenthalt
vieler reißender Thiergattungen, welche das Hochland wegen Man-
gels an Wasser und Waldungen meiden. Die Flüsse werden von
Hippopotamen bewohnt, und lichtere Stellen dienen Elephantenhecr-
den zur Weide. Im Allgemeinen zeichnet sich die Thier weit
weniger durch Mannichfaltigkeit — die ja überhaupt Afrika abgeht —
als durch Wildheit und Kraft aus. Es sind wesentlich dieselben
riesenhaften Bildungen, welche Südasien beleben; doch die Giraffe,
das Zebra u. a. m. scheinen diesem Erdtheile eigenthümlich zu sein.
An Hausthieren (Schafen, Eseln, Maulthieren, vorzüglichen Pfer-
den) ist namentlich in dem abessinischen Alpenlande kein Mangel,
und die Gebirgsbewohner treiben hier ihre Rinderheerdcn biö zur
Höhe von 12,000' auf die Alpenweiden (vgl. S. 115).
1910 -
Berlin [u.a.]
: Oldenbourg
- Autor: Geistbeck, Alois, Fischer, Heinrich, Geistbeck, Michael
- Auflagennummer (WdK): 3
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Hilfsbuch
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 3 – Sekundarstufe 2, Klassen 9/10/11 – 12/13
- Schulformen (OPAC): Höhere Schule
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Welt
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
16 Die fremden Erdteile.
die Blütezeit der Araber im Mittelalter und auf die Gegenwart herab, Mo Afrika
unter die europäischen Kolonialmächte aufgeteilt ist und namentlich Frankreich die
nordafrikanische Westküste beherrscht, während Großbritannien seinem Kap-Kairoplane
znstrebt. Enge Beziehungen bestanden ferner schon im grauen Altertum zwischen
Indien und Ostafrika, welche Gebiete noch heute regen Verkehr unterhalten.
Ungunst der geographischen Verhältnisse Afrikas. Der Erdteil Afrika hat,
gleich Australien, lange unter der Ungunst seiner geographischen Verhältnisse zu
leiden gehabt.
Charakteristisch ist in dieser Hinsicht vor allem die äußerst man gel haste
Gliederung der Küsten des Kontinents. Afrika gleicht einem Stamm ohne
Zweige, einem Rumpf ohne Glieder; es hat äußerst einförmigen Küstensaum, sehr
dürftige Jnselbildnng und infolge von stellenweise sehr starker Brandung oder ge-
fährlichen Sandbänken auch nur wenig zugängliche Küsten.
Einförmigkeit und Unzugänglichkeit kennzeichnen auch den Oberflächenbau
Afrikas. Die weitaus vorherrschende Bodensorm ist das Plateau, und meist er-
streckt sich nur ein schmaler Tieflandsstreifen längs der Küsten. Hierzu kommt,
daß ein großer Teil der Hochflächen Steppen- und Wüstencharakter an sich trägt.
Viel trug zur Verschlossenheit Afrikas die Natur feiner Flüsse bei; denn
fast alle Ströme, selbst der Nil nicht ausgenommen, haben wegen der dnrch den
plateausörmigen Aufbau der Landmassen bedingten häufigen Wasserfälle und
Katarakte als Verkehrsmittel einen sehr niedrigen Rang.
Große Schwierigkeiten setzten dann der Durchforschung und Besiedelnng des
Kontinents die tropische Hitze und das infolgedessen vielfach recht gefähr-
liche Klima entgegen.
Dazu galt Afrika fast bis in die neueste Zeit als ein Gebiet, das der
sog. Lockmittel des Verkehrs, wie edler Metalle, kostbarer Gewürze usw.,
entbehre.
Endlich ist noch daran zu erinnern, daß die Ureinwohner Afrikas, die
Neger, insbesondere der weißen Rasse an geistiger Entwicklung bei weitem
nachstehen.
Aus alledem erklärt sich wohl zur Genüge, daß Asrika lange von den
Europäern gemieden ward und daher auch europäischer Gesittung entzogen blieb.
Gegenwärtige Verhältnisse Afrikas. Seit den letzten Jahrzehnten hat sich
ein ganz gewaltiger Umschwung in der Wertschätzung dieses Erdteils vollzogen.
Das Innere des Kontinents, das noch bis in die Mitte des vorigen Jahr-
Hunderts in tiefes Dunkel gehüllt war, ist nunmehr fast völlig entschleiert. Weder
der Glutbrand der Tropensonne noch der Würgengel des Fiebers oder der
Kannibalismus der Eingeborenen vermochte die Heroen der Afrikaforschung, unter
welchen auch viele deutsche Namen glänzen, von ihrem Vorhaben abzuschrecken.
Die nähere Erforschung des Erdteils ergab anch die völlige
Unrichtigkeit der Anschauung, als sei dieser ein durch-
aus wertloses Gebiet; er erwies sich vielmehr im Besitze
sehr kostbarer Naturerzeugnisse.
So bietet Algerien Korkrinde und Halfa, die Waldbestünde von West- und
Zentralafrika liefern reichliche Mengen von Palmöl und Kautschuk; die letzteren
1839 -
Prenzlau
: Kalbersberg
- Autor: Meinicke, Carl Eduard
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 3 – Sekundarstufe 2, Klassen 9/10/11 – 12/13
- Schulformen (OPAC): Höhere Lehranstalt
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
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Afrika. Das südliche Hochland.
schieden vor, Gebirgölander treten meist nur als Randgebirge
auf, die Stufen land er sind im Ganzen eben so beschränkt in
der Ausdehnung, als einförmig der Bildung nach; auch die ge-
mischten Bergländer sind nicht häufig und zeigen stets den
Plateaucharaktcr überwiegend, nur am Nordrande erscheinen sie
vorzugsweise, wo am Ufer des Mittelmeeres die eontinentale Natur
Afrikas Ucbergänge in die südeuropäische zeigt. Bor allem un-
ausgebildet sind aber die Fluß syst eme, die Flüsse öfter ohne
Thalbildung, überwiegend Plateanftröme, häufig mit periodisch
fließenden Zuflüssen, wenn diese nicht ganz fehlen; kleinere Flüsse,
Quellen, überhaupt Wasser ist selten und sparsam vertheilt,
trockene, heiße, dürre Wüsten mit einzelnen zerstreuten Cultur-
stellen herrschen in Afrika vor. Das Klima ist im Ganzen
außerordentlich heiß, (das Innere Mittelafrikas ist wahrscheinlich
der heißeste Theil der Erde), allein dabei doch wieder durch starke
Wechsel ausgezeichnet, die Vegetation verhälrnißmäßig nicht
mannigfaltig, am reichsten und ausgebildetsten noch im Südtheil
(Saftpflanzcn, Heidekräuter); dagegen ist der Continent reich an
vielfachen und vollkommenen Thierarten.
§. 157. Demgemäß stehen auch die Bewohner Afrikas
fast durchaus auf einer sehr niedrigen Stufe der Cultur, eine
höhere selbständig zu entwickeln, scheinen sic (außer auf der auch
von Natur ausgebildeteren Nordküste) niemals im Stande gewesen
zu sein; ein einförmiges, wechsclloses Volksleben charaktcrisirt die
das Land bauenden, mehr aber noch Viehzucht treibenden Stämme
der Afrikaner, und Einfluß in der Weltgeschichte hat ihnen bisher
nur in sehr geringem Maaße der Selavenhandel verschafft. Den
Hauptthcil der Bevölkerung bilden von dem Tieflandc an die
Stämme der Neger, von denen in der Lebensweise und Gesittung
die Bewohner des Südosttheiles, die Hottentotten und Kaf-
fe rn, sich nicht wesentlich unterscheiden; den Norden und das
Tiefland bewohnten ursprünglich die (kaukasischen) Stämme der
Berbern, unter ihnen aber haben sich Asiaten, besonders
Araber, in großer Zahl niedergelassen, Europäer außerdem
an allen Küsten, namentlich aber an der Südspitze.
§. 158. Afrika zerfällt in das südliche Hochland, das
Hochland von Mittelafrika, die nordö st lichen Gebirgs
und Stufenländer, das große Tiefland und die isolirten
Bergländer Nordafrikas.
1) Das südliche Hochland füllt Den ganzen Südtheil des
Continents wahrscheinlich bis 10" N. Bt. aus und ist der abge-
schlossenste und daher unbekannteste Theil desselben. Sein Inhalt
beträgt (mit den Abfällen) wohl an 300000 Qm. Die hochge-
legenen, großentheils wohl wüsten Ebenen, die es in sich schließt,
(denn eine Gliederung durch Gebirgsländer scheint ihm außer in
1913 -
München [u.a.]
: Oldenbourg
- Autor: Geistbeck, Alois, Geistbeck, Michael, Opitz, H.
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Lehrerseminar
- Schultypen Allgemein (WdK): Lehrerbildungsanstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Lehrerbildungseinrichtungen
- Schulformen (OPAC): Lehrerbildungsanstalt, Lehrerinnenbildungsanstalt
- Regionen (OPAC): Bayern
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
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Wasserscheide zwischen
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Wasserscheide zwischen
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, Kompassber$ 2700
Afrika.
, Einförmigkeit und Unzugänglichkeit kennzeichnen auch
den ütfet^fftt-ch enb öti ^5ffrf!557'"!J)ic weitaus vor-
herrschende Bodenform ist das Plateau und meist erstreckt
sich nur ein schmaler Tieflandsstreisen längs der Küsten.
Hierzu kommt, daß der größte Teil der Hochflächen Step-
pen- und Wüstencharakter ^an sich trägt.
Viel trug zur Verschlossenheit Afrikas die Natur seiner
F l bd^£eun fast alle Ströme, selbst der Nil nicht
Ausgenommen, ^aben wegen der durch den plateausör-
anigen Aufbau der Landmassen bedingten häufigen Wasser-
' als Verkehrsmittel einen sehr niedrigen Rang.
Große Schwierigkeiten setzten dann der Durchforschung
und Besiedelung des Erdteils die tropische Hitze
und das vielfach recht g e s äjj r I i ch^e'kn^maentgssgen.
Auch die Sahara bildete für die Beziehungen nach S.
einen--breiten Riegel.
4^. Dazu galt Afrika bis in die neueste Zeit als ein Ge-
biet,'das der sog. Lockmittel des Verkehrs,
wie edler Metalle, kostbarer Gewürze usw., entbehre.
"Endlich ist noch daran zu erinnern, daß die Ureinwoh-
^ner Afrikas, die Neger, insbesondere der weißen Rasse
im geistiger Entwicklung bei weitem nachstehen.
Aus alledem erklärt sich wohl zur Genüge, daß Afrika
J^fartge von den Europäern gemieden ward und daher auch
' europäischer Gesittung entzogen blieb. Seit den letzten
Iahren hat sich aber ein ganz gewaltiger Umschwung in
der Wertschätzung dieses Erdteils vollzogen.
Das Innere des Erdteils, das noch bis in die Mitte
des vorigen Jahrhunderts in tiefes Dunkel gehüllt war, ist
nunmehr fast völlig entschleiert. Weder der Glutbrand der
Tropensonne noch der Würgengel des Fiebers oder der
Kannibalismus der Eingeborenen vermochte die Heroen
, i>er Afrikaforschung, unter welchen auch viele d e u t s ch^e,
T Namen glänzen, von ihrem Vorhaben abzuschrecken^
Die nähere Erforschung des Erdteils ergab -ßie^ollige
Unrichtigkeit der Anschanmg, als sei derselbe ein durch-
^aus wertloses Gebiets erwies sich vielmehr im Besitze
sehr kostbarer Naturerzeugnisse.
So bietet Algerien Korkrinde und Halfa, Tunis Phos-
phate und Oliven, in der Sahara finden sich ausgedehnte
Salzlager,' die Waldbestände von West- und Zentralafrika
liefern reichliche Mengen von Palmöl, Kautschuk und Erd-
nüssen; die Letzteren Gebiete sind auch die Heimat der
Elefanten^ von denen das wertvolle Elfenbein kommt.
Südafrika wiederum birgt in den Quarzriffen des Trans-
h
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