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1. Geschichtlich-geographischer Wegweiser für das Mittelalter und die neuere Zeit - S. 125

1891 - Leipzig : Teubner
Havel — Heidelberg. 125 nördlich vom Mondsee; sie fliefst nordnordöstlich; dann ostnordöstlich in flacher, nach S. offener Krümmung zur Ager, in welche sie bei Vöcklabruck mündet. Die Ager, der Abflufs des Kammeroder Attersees fliefst nordnordöstlich und nordöstlich zur Traun, in welche sie bei Lambach mündet. L. liegt südwestlich von Wels an der Traun und von Linz an der Donau. Wels ist der Hauptort des ehemaligen Hausruckkreises. — Vöcklabruck liegt südwestlich von Lambach, Wels, Linz. — Der Kammer- oder Attersee, der Mondsee und der Zellersee liegen in Oberösterreich, an der Grenze mit Salzburg, und zwar der Kammersee südsüdwestlich, der Mondsee südwestlich und der Zellersee westsüdwestlich von Vöcklabruck. Havel, die, Nebenflufs der Elbe, in Mecklenburg-Strelitz und in der preufsischen Provinz Brandenburg. — Sie entspringt in Mecklenburg-Strelitz , nordwestlich von Neu-Strelitz, aus dem Dambecker See; zunächst fliefst sie in südöstlicher Richtung, und zwar teils durch Mecklenburg-Strelitz, teils die Grenze mit Brandenburg bildend, bis sie ganz in diese Provinz Übertritt. Dann fliefst sie südlich bis Spandau; dann südwestlich bis Potsdam; hierauf westlich über Brandenburg zum Plaueschen See; dann nordwestlich zur Mündung. Sie mündet oberhalb Wittenberge a. d. Elbe (53. n. pk.); westnordwestlich von Berlin. Havelberg, St. in Preußen; Prov. Brandenburg; R.-B. Potsdam; an der Havel, wenig oberhalb ihrer Mündung; westnordwestlich von Berlin; nordnordöstlich vonmagde-burg, welches westsüdwestlich von Berlin liegt. Haveller, die, oder He veiler, eine wendische Völkerschaft an der mittleren Havel mit der Hauptst. Brandenburg. Havre s. le Havre. Haynau (Hainau), St. in Preußen; Prov. Schlesien; R.-B. Liegnitz; an der Schnellen Deichsel; westnordwestlich von Liegnitz; ostnordöstlich, fast östlich von Bunzlau, welches am Bober, westnordwestlich von Liegnitz liegt. Hayti s. Haiti. Hechingen, St. im nördlichen Teil des preufsischen Fstts. Hohen-zollern; südsüdwestlich von Tübingen und Stuttgart; fast westlich von Ulm, welches an der Donau, südöstlich von Stuttgart und ostsüdöstlich von Tübingen liegt. Hegyes ({jabbjöfd^), Ortschaft in Ungarn; zwischen der Donau und der untern Theifs; südlich von Maria Theresiopel; ostsüdöstlich von Zombor, welches nahe der Donau, südwestlich von Maria Theresiopel liegt. Heide, St. in Schleswig-Holstein; in Holstein; in Dithmarschen; westsüdwestlich von Rendsburg an der Eider; südsüdöstlich von Tönning, welches an der Mündung der Eider in die Nordsee, westlich von Rendsburg liegt. Heidelberg, St. im Grfsht. Baden; Kr. Heidelberg; am Neckar; nordnordöstlich von Karlsruhe; südöstlich von Mannheim, welches nördlich von Speier und Karls-

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1. Geschichtlich-geographischer Wegweiser für das Mittelalter und die neuere Zeit - S. 369

1891 - Leipzig : Teubner
Zator — Zezere. 869 russisches Lustschlofs (bei der Stadt Sofija); südlich von Petersburg; südwestlich von Schlüsselburg, welches am Ausflufs der Newa aus dem Ladogasee, östlich von Petersburg liegt. Zator, ehemaliges Hzgt., welches jetzt zur österreichisch-ungarischen Monarchie und zwar zum Kgr. Galizien gehört. Die Hauptst. Zator liegt südlich von der obern Weichsel und genau 50 n. pk.; westsüdwestlich von Krakau; ostsüdöstlich von Auschwitz, welches an der obern Weichsel, westsüdwestlich von Krakau liegt. Zauche, die, Landschaft in der preufsischen Prov. Brandenburg; der südwestliche Teil der Mittelmark ; südlich vom Havellauf zwischen Potsdam bis oberhalb Eathenow. Zeeland (feelanb), die südwestlichste Provinz der Niederlande. Sie wird begrenzt von der Nordsee, Südholland, Nordbrabant und Belgien. Zehdenick, St. in Preußen; Prov. Brandenburg; R.-B. Potsdam; an der obern Havel; nordnordwestlich, fast nördlich von Berlin, ostnordöstlich von Alt- und Neu-Ruppin, welche nordwestlich von Berlin liegen. Zehntland s. Agri decumates. Zeituni (Lamia), St. in Griechenland; westlich vom Golf von Zeituni (dem Malischen Mbsn.), welcher westlich vom nordwestlichen Teile der Insel Euböa liegt. Zeitz, St. in Preußen; Prov. Sachsen; R.-B. Merseburg; an der Weifsen Elster; südöstlich von Weifsenfels an der Saale; süd- Geschichtlich-geographischer Wegweiser. südwestlich von Leipzig, welches nordöstlich von Weifsenfels liegt; südlich von Lützen, welches ostnordöstlich von Weifsenfels liegt. Zell s. Zella. Zella an der Feldabahn, Dorf im Grofshzgt. Sachsen-Weimar-Eisenach; unweit und westlich von der Felda; südsüdwestlich von Dermbach (w. s.); westlich von Wasungen, welches an der Werra, ostsüdöstlich von Dermbach liegt. Zellersee l) s. Bodensee. Zellersee 2) s. Hausruckviertel. Zenta (fettta), Flecken in Österreich-Ungarn; Kgr. Ungarn; an der untern Theifs; nicht weit und südlich vom 46 n. pk.; ostsüdöstlich von Maria Theresiopel; ostsüdöstlich von Mohacs, welches an der Donau, 46 n. pk., westsüdwestlich von Maria Theresiopel liegt. Zerbst, St. im Hzgt. Anhalt; nordnordwestlich von Dessau; südöstlich von Magdeburg, welches an der Elbe, nordwestlich von Dessau liegt. Zeven, Flecken in Preußen; Prov. Hannover; R.-B. Stade; in der Nähe der Oste, an einem Neben-flüfschen derselben (Aue); nordöstlich von Bremen; nördlich von Verden, welches an der Aller, südöstlich von Bremen liegt; südwestlich von Hamburg; westlich von Lüneburg, welches südöstlich von Hamburg liegt. Zevenaar s. Lymers. Zezere (fefere), der, Fluß in Portugal, Nebenflufs des Tajo. Er entspringt auf der Sierra de Estrella (t|o), in der Nähe des obern Mondego; ostnordöstlich vom Kap 24 Georg-Eckermnstltuf Schnitt':.:. :.-;<Oü!8k

2. Für die Mittelklassen mehrklassiger Schulen - S. 285

1886 - Berlin : Stubenrauch
285 ob wir uns nicht noch einmal Wiedersehen!" Grüßend fuhr er fort. Wer beschreibt das Entzücken der Frau, als im nächsten Jahre der Wagen des Königs vor ihrem Hause stand! Auf ge- wohnte Weise begehrte der König sein Glas Wasser. Er hatte einen Umweg nicht gescheut, um einer armen Familie einen glück- lichen Tag zu bereiten. 235. Friedrich Wilhelm Iv. Jugend. Am 15. Oktober 1795 wurde Friedrich Wilhelm Iv., König von Preußen, in Berlin geboren. Sein Vater war damals noch Kronprinz; später bestieg er als König Friedrich Wilhelm Iii. den Thron seiner Väter. Seine Mutter hieß Luise und war eine Prinzessin von Mecklenburg-Strelitz. Der König Friedrich Wilhelm Iii. war ein gottesfürchtiger Herr, der sein Volk auf treuem Herzen trug. Die Königin war die holdseligste Fürstin ihrer Zeit, dabei gütig und eine Mutter ihrer Unterthanen. Die treuen Eltern bewachten mit zärtlicher Sorgfalt die Kindheit des jungen Prinzen. Früh schon lenkten sie seinen Blick zu dem em- por, der auch ein Herr der Könige und Fürsten ist. — Die er- sten Jugendjahre des Kronprinzen vergingen glücklich. Er konnte die Güter dieser Erde haben; aber er war nur glückselig bei seinen geliebten Eltern. Er wußte wohl, wie zärtlich beide ihn liebten. Einmal befand sich der König mit seiner Familie ans der Pfaueninsel bei Potsdam. Er und die Königin speisten unter den schattigen Zweigen einer mächtigen Eiche. Nach dem Essen fragte der König: „Wo sind die Kinder?" Es wurde geantwortet: „Sie spielen auf einer entfernten Wiese." — „Können wir sie nicht überraschen?" fragte die Königin. — „Ja," sagte der König; „dann müssen wir aber mit einer Gondel einen Umweg durchs Rohr nehmen." — Das geschah. Der König selbst ruderte, still und leise. Die Königin stand aufrecht in der Gondel. Spähend sah ihr mütterliches Auge nach der Stelle hin, wo die Kinder sein mußten. Nun war man da. „Sachte!" lispelte die Königin, und leise sprang sie und der König ans Ufer. Die Kinder jauchzten fröhlich auf, als sie ihre Eltern erblickten. Zärt- lich umarmten diese die geliebten Kinder. „Papa," fragte der Kronprinz, „wo sind Sie hergekommen?" Der König antwor- tete: „Durchs Schilfrohr." — „Das ist scharmant," sagte der Kronprinz. — „Warum?" — „I — im Rohre ist gut Pfeifen- schneiden." •— „Wie verstehst du das?" — Darauf der Kron- prinz: „Das heißt: kluge Leute wissen die Umstände zu benutzen." — Der König fragte: „Welche Pfeife würdest du jetzt schnei-

3. Die Erde und ihre Bewohner - S. 353

1833 - Stuttgart Wien : Hoffmann Gerold
Europa, österreichischer Staat. 353 gen Häusern, von 44.000 Menschen (lauter Ungarn) bewohnt. 4 große Jahrmärkte. 10) Verona, an der Etsch, welche durch die Stadt stießt, befestigte Stadt mit einein berühmten Ainfltheater, das 22.000 Zuschauer faßt. 1812 hatte die Stadt über 60.000, jetzt 43.000 Einwohner. 11) Preßburg, Posoni, in schöner Gegend links an der Donau, 9 Meilen östlich von Wien, zum Theil schön gebaute Stadt, mit 32.000, meist Deutschen, und mit dem Blumenthale (einer Vor- stadt) im Nordosten, und Umgebung. 42.000 Einwohnern. Hier werden die Könige von Ungarn gekrönt. 12) Brünn (Brno), Mähren- Hauptstadt, etwas befestigt, mit einer Zitadelle, dem 816 Fuß hohen Spielbergt, und 40.000 (nach meh- ren Angaben, aber wahrscheinlich ohne Militär und Fremde 33.000) Einwohnern. 13) Gr ätz, Steiermarks Hauptstadt, auf beiden Seiten der Muhr, mit 36.000 Einwohnern. 14) Brescia, einst Brixia, mit verfallenden Festungswerken, hat 35.200 Einwohner, welche daö beste Papier in Italien liefern. 15) Vicenza, am Bacchiglione und Recone, mit 33.300 Einwohnern. 16) Bergamo, Bergamum, Lassos Geburtsort, Handelsstadt mit 30.700 Einwohnern. 17) Ketskemet, ein sehr großer Marktflecken, in weiter Haidegegend, mit 31.300 Einwohnern. 18) Szeged in, rechts an der Theiss, mit 30.160 Einwohnern. Die Stadt besitzt 10v- lh Meilen Gebiet. 19) Kronstadt, die größte Stadt in Siebenbürgen, in engem Thale, hat 30.000 Einwohner. 20) Maria Theresiopel, auch Theresianopel, südwestlich von Szegedin, besitzt ein Gebiet von 36 llmeilen, und hat 30.000 Einwohner. 21) Cremona, am Po, mit 28.400 Einwohnern, welche vortreffliche Geigen und Darmsaiten liefern. 22) Mantua, italiänisch Mantova, starke Festung in ungesunder Ge. gend mit 25.500 Einwohnern. 23) Hod-Mezö-Vasarhely, beim Sumpfe Hodos, nordöstlich von Szegedin, hat 25.300 Einwohner. 24) Hermanstadt, Siebenbürgens gutgebaute Hauptstadt, mit 24.000 Einwohnern. 25) Linz, rechts an der Donau, Handelsstadt, mit 23.400 Ein- wohnern. Hoffmanns Erde u. ihre Dew. 23

4. Lehrbuch der Erdkunde - S. 243

1903 - Trier : Lintz
Die Große ungarische Tiefebene und die Ost- und Südkarpaten. 243 Um neue, wertvolle Anbauflächen zu gewinnen, das Gebiet b¿s¿re°r^^'n der Überschwemmungen einzuschränken und zugleich die Schiffahrt zu fördern, sind an der Donau und Theiß großartige Strom Ver- besserungen vorgenommen worden. Diese haben allein im Theißgebiete seit 1854 eine Summe von 50 Mili. Mark verschlunged. Auf dem Hochland von Siebenbürgen ist der Anbau mehr “üfenmrgen. beschränkt als in der Tiefebene. Das Klima ist ebenfalls konti- Anbau" nental, aber kälter (warum?). Statt Mais und Weizen muß meist Viehzucht. Roggen angebaut werden, und der Weinbau ist nur in den west- lichen Tälern möglich. Das Roggengebiet von Siebenbürgen bildet den allmählichen Übergang zu dem Waldgürtel der Karpaten. Aus Unkenntnis, welchen hohen Wert Waldungen haben, wird aber viel Waldverwüstung getrieben, um Weideplätze für das Vieh zu gewinnen. An der Viehzucht, die noch ganz nomadenartig betrieben wird, hängt die Bevölkerung mit ganzem Herzen. Am Ostfuße der Karpaten, in Galizien, breitet sich ein fruchtbarer Lößstreifen aus; der Anbau leidet dort aber unter den Schärfen des kontinentalen Klimas. Außer Viehzucht und Ackerbau war seit jeher in Ungarn Insdt^treie' das Kleingewerbe kräftig entwickelt. Die Versuche der letzten Zeit, auch eine blühendegroßindustrie zu schaffen, sind nicht nach Wunsch gelungen. Es fehlen für diese die nötigen Grundlagen. Die Kohlen- und Eisenschätze sind nur in einigen Gegenden bedeutend, außer in Nordungarn (s. S. 239) besonders am Südwest- rande Siebenbürgens zwischen der Maros und der Donau, wo sich ebenfalls eine bedeutende Eisenindustrie entwickelt hat. Aus der Schiffbarkeit der Donau und der Theiß können nur wenige Städte Nutzen ziehen, weil die sumpfigen Ufer der beiden Ströme auf weiten Strecken nicht besiedelungsfähig sind. Fast nur Budapest (780000 E.), die Hauptstadt Ungarns, ist der Sitz einer Groß- industrie geworden. Es hat besonders bedeutende Kunstmüh len und Mas chin e n fahr ik en. Nächst ihm sind Sz ege din (segedin, 90000 E.), Maria Theresiopel (75000 E.) und Temesvár (témeschwar) die wichtigsten Industriestädte. Südwestlich von Klausenburg in Siebenbürgen liegt das gold- ^tfdtt reichste Gebiet Europas. Aus trachytischem Gestein wird in Galizien, viel Gold und auch Silber gewonnen. Zu Eisen und Gold gesellt sich in Siebenbürgen als ein wenigstens ebenso wertvoller Schatz das Salz. Fast ringsum treten die Salzlager offen zutage. Auch die Ostkarpaten sind auf beiden Seiten von Salzlagern um- schlossen. Auf der Ostseite liegt das berühmte Steinsalzwerk von Wieliczka (wjelitschka). Der östliche Abhang der Kar- paten, das Land Galizien, birgt ferner einen großen Reichtum an Erdwachs und Erdöl, also Petroleum Die bedeutendsten Städte sind dort Lemberg (130000 E.), Krakau (75000 E.) und Czernowitz (spr. tschérnowitz, 55000 E.).

5. Leitfaden für den geschichtlichen Unterricht - S. 102

1881 - Berlin : Wohlgemuth
- 102 - bannt, woselbst er am Magenkrebs im Jahre 1821 am 5. Mai starb. 1840 hat man seine Asche von der Insel im Triumphzuge nach Frankreich gebracht, in dessen Boden er nun ruht. Friedrich Wilhelm Iii.(1797—1840). Königin Luise- Friedrich Wilhelm Iii. erblickte am 3. August 1770 zu Potsdam das Licht der Welt. Als Friedrich der Große den Prinzen zum letzteumale sah, sagte er zu ihm: „Nun, Fritz, werde was Tüchtiges. Wache über unsere Ehre und über unsern Ruhm. Halte es stets mit Deinem Volke, daß es Dich liebe und Dir vertraue; dann nur allein kannst Du stark und glücklich sein." Frühzeitig entwickelten sich in dem Prinzen mannigfache Tugenden und fürstliche Eigenschaften: echtes Wohlwollen, herzliche Nächstenliebe, wahre Demut und Bescheidenheit, lebendiges Gefühl für Ehre und Recht und ein hohes Bewußtsein von dem Berufe und den Pflichten der Fürsten. Friedrich Wilhelm Iii. hatte eine hohe, königliche Gestalt, ein edles Antlitz voll Ernst und Milde, einen festen und klaren Blick. Wenn er im schlichten blauen Oberrock und einfacher Landwehrmütze ohne Begleitung unter den Einwohnern Potsdams gemütlich spazieren ging, würdevoll und sicheren Schrittes, sah man in ihm trotz aller Einfachheit den König. Seine stille, gemütliche, geregelte und mäßige Lebensweise erhielt ihn bei kräftiger-Gesundheit bis in das späte Alter. Seine Tafel, sein Wohnhaus waren die eines wohlhabenden Bürgers. Im Vertrauen auf Gott unternahm es Friedrich Wilhelm schon mitten in der Zeit der größten Drangsale, heilsame Verbesserungen in seinem Staate durchzuführen. Der Bauernstand war damals noch erbnnterthänig, d. H. der Bauer war nicht selber Besitzer von Grund und Boden, sondern hatte ihn nur zum Nießbrauch und mußte dem Gutsherrn dafür schwere Frondienste und Abgaben leisten. Diese Erbunterthänigkeit hob der König auf und verordnete die Ablösung der persönlichen Dienste und Abgaben an die Gutsherrschast. So wurden die Landleute freie Eigentümer ihrer Äcker. Die Stadtgemeinden erhielten das Recht, den Magistrat aus ihrer Mitte zu wählen, Stadtverordneten-Versammluugen zu bilden und ihr Vermögen und alle städtischen Angelegenheiten selbst zu verwalten. — In Kriegsangelegenheiten half dem Könige der treffliche General Scharnhorst. Diegemahlinfriedrichwilhelmslll.wardiennvergeßlichekönigin Luise; sie ist die erhabene Mutter unsereskaiserswilhelm I. Ihr Vater war der Herzog von Mecklenburg-Strelitz. Schon als Kind wurde sie zur Gottesfurcht und zum Wohlthun angehalten. Zur anmutigen und schönen Jungfrau herangewachsen, wurde sie die Gemahlin des Kronprinzen Friedrich Wilhelm. Als das Brautpaar in Berlin ein-

6. Europa (ohne Deutschland), Die fremden Erdteile - S. 38

1911 - Leipzig : List & von Bressensdorf
§31 Österreich-Ungarn. 38 Abb. 2, § 30. In der Pußta. (Als großes farbiges Anschauungsbild bei F. E, Wachsmuth, Leipzigs erschienen.) Mündung der Donau für Osterreich-Ungarn ungünstig? — Abb. 1, §30: Den tiefsten Teil der Ebene bilden gewaltige, fruchtbare Schwemmlandebenen (z. T. noch Sumpfland, infolge des trägen Laufs der Donau). Daran stoßen höherliegende Lößflächen, gleichfalls sehr fruchtbar. Diese schließen jedoch auch weite Flugsand- und Dünengebiete mit großen Heiden ein, so die Debreziner Heide. Das Theißschwemmland ist zum größten Teil eben wie ein Tisch, eine trockene, bäum- und steinlose Steppe (daher kein Straßenpflaster, keine Stein- Häuser!). Die mit hartem Grase bewachsene Steppe oder „Pußta" (Weide- land! Abb. 2, § 30) wird aber gegenwärtig mehr und mehr in Ackerland umge- wandelt, da sie sehr fruchtbar ist (Weizen- und Maisbau!) Das abenteuerliche Leben der Pußtahirten mit ihren mächtigen Pferde- und Rinderscharen ist mehr oder weniger verschwunden. — Neusiedler und Platten-See (wo?, nur wenige Meter tief) sind Reste des früheren ungarischen Binnenmeeres. § 31 Städte. Hst. Budapest (Ofenpest) G?, südlich vom Donaukuie bei Waitzen. Gute Über- gaugsstelle. Am steilen Westufer die Altstadt Ofen mit starkem Deutschtum; am flachen Ost- ufer, schon in der Pußta, das neue Pest (Abb. § 31). — Prachtvolle Bauten (Reichstags- gebäude!). Breunpunkt des Magyarentums. — Preßburg wo? Maria Theresiopel zwischen Theiß und Donau, in kornreichem Lößgebiet. Szegedin g, an der Theiß, vor welcher Flußmündung?, ist mit seiner weiten Umgebung zuweilen großen Überschwemmungen ausgesetzt (wenn das Theißwasser nicht in die vor dem Eisernen Tor aufgestaute Donau abfließen

7. Die Landschaften Europas - S. 69

1900 - Trier : Lintz
Die Niederungarische Tiefebene und die Ost- und Südkarpaten. 69 reiche Krümmungen gekennzeichneten Irr lauf nach S. Die Krüm- mungen biegen alle nach W aus und bewirken eine fortwährende, wenn auch sehr geringe Verschiebung des Bettes um jährlich etwa 25 cm nach W. Überschwemmungen des trägen Flusses treten umso häufiger ein, als auch die Donau ihr Wasser nur langsam abführt und daher bei Hochwasser stauend wirkt. Bald nach Aufnahme der Theiss tritt diese zudem in den Engpass von Kazan ein, der ungewöhnlich starke Wassermassen überhaupt nicht fortzuführen vermag. Gleichzeitiges Hochwasser der beiden Gewässer hat daher stets weite Überschwemmungen zur Folge. Die Grosse oder Niederungarische Tiefebene. Die grosse Tieflandschaft wird von der Theiss fast genau in der Mitte durch- zogen. Sie hat eine mittlere Höhenlage von 110 m. Ihr Boden liegt also 30 m tiefer als der der Kleinen Ungarischen Tiefebene. Bei einer Breite (Wo) von etwa 300 km und einer Länge (Sn) von 250—450 km nimmt sie einen Kaum von 110 000 qkm ein, d. i. 9 X c^e Grösse der Kleinen Ungarischen Tiefebene. Wenn auch die grosse Landschaft fast ganz' eben ist, so fehlt doch ein geringer F or men Wechsel nicht. Dieser ist ge- bunden an den Wechsel der Bodenarten, die an der Ober- flächenbildung Anteil haben. Ausgedehnte Sandschollen und Lösstafeln wechseln mit den tiefer gelegenen und meist ver- sumpften, breiten Alluvialthälern ab. Die Sandschollen sind streckenweise von losem Flugsand bedeckt, und solche Gegenden sind landschaftlich durch oft dicht gedrängte Hiigelreihen ge- kennzeichnet, die sich, den herrschenden Winden folgend, von Nw nach So oder mehr meridional hinziehen. Die beiden grössten Sandschollen, deren diluviale Ablagerungen noch nicht durch die Flüsse fortgetragen wurden, sind die Debrecziner (spr. débretzin) Heide, östlich von der mittleren Theiss, und die 4000 qkm grosse K e es kern et er (spr. kétschkemmet) Heide, die sich zwischen der Donau und der Theiss, in der Mitte zwischen den beiden Städten Budapest und Szegedin (spr. sségedin) ausbreitet. Jene steigt bis zu 150 m, diese bis zu 170 m an. Eine grosse Lösstafel breitet sich in dem Dreieck zwischen dem Bakonyerwa-ld, der Donau und der Drau aus, und eine zweite, die mit jener früher zusammenhing, auf dei1 anderen Seite der Donau südlich von Maria Theresiopel. Die Lösslandschaften zeichnen sich durch senkrecht einge- schnittene Flussthäler aus. Löss umlagert auch fast überall den Saum der die Grosse Ungarische Tiefebene umgrenzenden Ge- birge, in die er, den Thälern folgend, zungenförmig eingreift. Doch gellt dieser Randlös s stark in Sand über und zwar um so mehr, je näher er am Rande der Landschaft lagert. Die Entstehung der Ungarischen Tiefebene. , Auf die Frage nach der Entstehung der Ungarischen Tiefebene, der Grossen und der Kleinen, glauben wir schon beim

8. Europa ohne Deutschland - S. 26

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 26 — Sommer folgt der kalte Winter, auf die Hitze des Tages die empfind, liche Kühle der Nacht. Die höher gelegenen Landstrecken der Tiefebene sind zu baumlosen Steppen geworden, die der Ungar „Pußten" nennt. Im Frühjahr gleichen sie einem üppigen Blumengarten; aber im Sommer verdorren Gräser und Kräuter unter der sengenden Hitze der Sonne und dem verzehrenden Hauch der Winde. Das Land wird dann zur staubigen Einöde. Die Herbstregen rufen zwar wieder einiges Grün hervor; aber bald kommt der rauhe Winter, der mit seinen Schnee- stürmen den im Freien bleibenden Pferde- und Rinderherden oft ge- fährlich wird. In diesen Pußten hat sich Jahrhunderte hindurch ein eigenartiges Hirtenleben erhalten; mit der zunehmenden Bebauung des Landes verschwindet es jedoch mehr und mehr. Die Abhänge der Gebirge und die Niederungen an den Flüssen haben nicht so sehr unter der Trockenheit und Hitze des Sommers zu leiden. Sie sind die Kornkammer Ungarns und gehören zu den getreidereichsten Ländern Europas. Im Banat Zwischen Donau, Theiß und Maros), dem Paradiese Ungarns, gedeihen sogar Reis'und Südfrüchte. — Ungarn hat auch viele kalte und warme Mineralquellen. c) Städte: Die prächtige Hauptstadt Budapest, 880000 Einw., ist infolge ihrer günstigen Lage der Mittelpunkt des ungarischen Handels. Sie besitzt große Kunstmühlen und Maschinenfabriken. Ein dorfähnliches Aussehen hat das im oberen Theißgebiet gelegene Debreczin (dsbrezin), 93000 Einw. Große Viehmärkte. An der Marosmündung Szegedin Mgedin), 118000 Einw., das oft unter Überschwemmungen zu leiden hat. Zwischen Theiß und Donau Maria Theresiopel. 95000 Einw , mit großen Getreide- und Viehmärkten. Im Banat die Festung Temesvar. 3. Die Bewohner des Tieflandes sind größtenteils Magyaren. Sie ziehen das freie Landleben dem Aufenthalt in den Städten vor. Ihr Nationalstolz überhebt sich gern über andere Völker. In den Nord- karpathen und südlich von der Drau wohnen Slawen, in Sieben- bürgen auch Rumänen und Deutsche. Letztere finden sich auch in andern Gegenden Ungarns und fast in allen größeren Städten. Sie waren die Lehrmeister der Ungarn im Ackerbau und in den Gewerben, werden aber jetzt von ihnen vielfach unterdrückt. Ii. Das Königreich Kroatien-Slawonien und die Freistadt Finme. Slawonien liegt zwischen Drau und Save. Die fruchtbaren Niederungen liefern Getreide, die großen Eichenwälder gutes Bauholz.

9. Lehrbuch der Erdkunde - S. 208

1910 - Trier : Lintz
208 Mitteleuropa (ohne Deutschland), Rinderzucht und Ackerbau. Kulturen. Stromver- besserungen. Hochland von Siebenbürgen. Anbau. Viehzucht. Industrie. Städte. Bergbau. Städte in Galizien. Die Entwicklung der Rinderzucht stellt in engem Zusammen- hange mit der des Ackerbaues. Nur allmählich gingen die Ungarn vom nomadisierenden Leben zu festen Wohnsitzen und damit zum Ackerbau über. Nun erst konnte sich die Zucht des Rindes, das einer größeren Pflege bedarf, weiter verbreiten. Der Übergang zum Ackerbau hat sich auch heute noch nicht vollständig vollzogen. Das Hauptgetreide der Großen ungarischen Tiefebene ist der Mais geworden, der die sommerliche Dürre am besten erträgt (warum?). Im Wechsel mit dem Mais wird auch der Weizen viel angebaut. Wichtige Kulturpflanzen sind ferner Tabak, Hanf, Obstbäume, Weinreben, sowie Kürbis und Melonen, die zwischen die Maisfelder gesäet werden. Der Weinbau ist fast überall verbreitet, der Obstbau dagegen auf die Waldzone beschränkt, weil in der Steppe Bäume nicht gut vorankommen. Um neue, wertvolle Anbauflächen zu gewinnen, das Gebiet der Überschwemmungen einzuschränken und zugleich die Schiffahrt zu fördern, sind an der Donau und Theiß großartige Strom- verbesserungen vorgenommen worden. Diese haben im Theiß- gebiete seit 1854 eine Summe von 50 Mill. Mark verschlungen. Auf dem Hochland von Siebenbürgen ist der Anbau mehr beschränkt als in der Tiefebene. Das Klima ist ebenfalls kon- tinental, aber kälter (warum?). Statt Mais und Weizen wird meist Roggen angebaut, und der Weinbau ist nur in den westlichen Tälern möglich. Das Roggengebiet von Siebenbürgen bildet den Übergang zum Waldgürtel der Karpaten. Aus Unkenntnis, welchen hohen Wert Waldungen haben, wird aber viel Wald- verwüstung getrieben, um Weideplätze zu gewinnen. An der Vieh- zucht, die noch ganz nomadenartig betrieben wird, hängt die Bevöl- kerung mit ganzem Herzen. Am Ostfuße der Karpaten, in Galizien, breitet sich ein fruchtbarer Lößstreifen aus; der Anbau leidet dort aber unter den Schärfen des kontinentalen Klimas Außer Viehzucht und Ackerbau war seit jeher in Ungarn das Kleingewerbe kräftig entwickelt. Für eine blühende Groß- industrie fehlen aber die Grundlagen. Die Kohlen- und Eisen- schätze sind nur in einigen Gegenden bedeutend, außer in Nord- ungarn (s. § 118) besonders am Südwestrande Siebenbürgens, wo sich ebenfalls eine bedeutende Eisenindustrie entwickelt hat. Aus der Schiffbarkeit der Donau und der Theiß können nur wenige Städte Nutzen ziehen, weil deren sumpfige Ufer auf weiten Strecken nicht besiedelungsfähig sind. Fast nur Budapest (900000 E.) ist der Sitz einer Großindustrie geworden, besonders bedeutender Kunstmühlen und Maschinenfabriken. Nächst ihm sind Szegedin (segedin, 115000 E.), Maria Theresiopel (90000e.) und Temesvár (temeschwâr) die wichtigsten Industriestädte. Südwestlich von Klausenburg in Siebenbürgen liegt das gold- reichste Gebiet Europas. Aus trachytischem Gestein wird viel Gold und auch Silber gewonnen. Zu Eisen und Gold gesellt sich in Siebenbürgen als ein wenigstens ebenso wertvoller Schatz das Salz. Fast ringsum treten die Salzlager offen zutage. Auch die Ostkarpaten sind auf beiden Seiten von Salzlagern umschlossen.

10. Teil 1 - S. 99

1897 - Leipzig : Wagner & Debes
Die Österreichisch-Ungarische Monarchie. 99 über alle andern Volksstämme des Landes erlangt haben, obwohl an Deutschen, Slaveu und Rumänen je 2 bis 3 Millionen vorhanden sind. Während die Rumänen besonders den siebenbür- gischen Südosten, die slavischen Slowaken den Norden und die Serben den Süden (Kroatien-Slawonien) innehaben, sind die Deut- scheu überall zerstreut, sie finden sich am zahlreichsten in Oberungarn, im Bauat zwischen Maros und Donau, sowie in Siebenbürgen (Sachsen). Das Alsöld, die niederungarische Steppentiesebene mit ihren Weideslächen (Pußta) und ihrem Ackergelände, dient ganz der Vieh- zucht (Pserde, Rinder, Schweine) und dem Getreidebau; und daraus gründet sich Ungarns wachsender Wohlstand, ebenso wie auf dem Weinbau, besonders bei Oedeuburg inoberuugaru und bei Tokay an der obern Theiß. In den Mittelkarpathen liegen die Berg- Werksstädte Kaschau*, Kremnitz und Schemnitz, am Westende der Donauinsel Schütt die alte Kröuuugsstadt Preßburg^, wo die Donau ins Alsöld eintritt, die jetzt vereinte Doppelstadt Buda- (Osen-)Pest, die glänzende Landeshauptstadt. Die meisten der übrigen Städte haben trotz ihrer bedeutenden Volkszahl vielfach das Aussehen großer Dörfer, so Maria Theresiopel^, De- breezin**, Szegedin^, Temesvar*. Im Siebenbürger Hochland haben die alten Sachsenstädte Hermannstadt, Klausenbnrg^ und Kronstadt* ihren deutschen Charakter bis zur Stunde bewahrt. Die Hauptstadt des zwischen Donau und Save gelegenen fruchtbaren Zwischenstromlandes Kroatien und Slavonien ist Agram* (Uni- versität), Semlin beherrscht den Saveübergang nach Belgrad und der Balkanhalbinsel, Finme* ist für Ungarn, was Trieft für Österreich. 12. Übersicht der wichtigern österreichischen Städte. Tausend Wien . . Einwohner . Niederösterreich 1365 Prag . . . Böhmen . 310 Trieft . . . Küstenland. 157 Lemberg . . Galizien . 128 Graz . . . Steiermark 112 Brünn . . . Mähren 94 Krakau. . . Galizien . 94 Czernowitz. . Bukowina. 54 Pilsen . . . Böhmen . 50 Linz. . . . Oberösterreich 48 Pola . . . Küstenland. 39 Reichenberg . Böhmen . 31 Laibach . Budweis. Zara . . Salzburg . Krain . . Böhmen . Dalmatien . Salzburg Tausend Einwohner . 31 . 28 . 28 . 27 Wiener Neustadt Niederösterreich 25 . Mähren. . Tirol . . . Schlesien . Küstenland Jglau Innsbruck Troppau. Görz. . Steir. . Trieut . Klagenfurt Übersicht der wichtigern ungarischen Städte. Tausend 23 23 22 21 . Oberösterreich . 21 . Tirol ... 21 . Kärnten . . 20 Budapest. . . . Szegedin . . . Maria Theresiopel Debreczin . . . Preßburg . . . Temesvar . . . Einwohner 492 86 73 57 52 40 Agram . . Klausenburg Kronstadt . Fiume . . Kaschan Tausend Einwohner Kroatien . . 38 Siebenbürgen 33 31 29 29 Hermannstadt . Siebenbürgen . 21

11. Erdkunde für höhere Schulen - S. 39

1907 - München [u.a.] : Oldenbourg
Mitteleuropa ohne das Deutsche Reich. 39 zucht betrieben. Im ganzen stellt sich Ungarn als ein großes Weizen-, Wein- und Weideland dar. Die Siedelungen liegen weit voneinander entfernt, und selbst die Städte haben infolge des Steinmangels dorfähnliches Aussehen. Die wichtigsten Städte im Königreich Ungarn sind: Budapest (Ofen-Pest), 730000 Einw., Hauptstadt des Ungarischen Reichs mit glanzvollen modernen Bauten, Mittelpunkt des Verkehrs, des Handels und der Industrie. — An der Theiß: Szege- din (ßegedin), nach Budapest die größte Stadt Ungarns, 100000 Einw.; südwestlich Maria Theresiopel, 80000 Einw., Mittelpunkt der getreide- und viehreichen deutschen Bacska sbatschka). — In den Pnßten des No.: D ebreczin (debretzin), 70000 Einw. — Der So. Ungarns, das Gebiet zwischen Maros, Theiß und Donau, das sogen. Banat, ist die Hauptkornkammer der Monarchie. Es wird vielfach von Deutschen bewohnt. Hauptstadt Temesvar (temeschwär). Bevölkerung. Die Vevölkernng des Ungarischen Tieflandes besteht größten- teils aus Magyaren, die von Osten eingewandert sind. Vielfach finden sich deutsche Ansiedelungen, so besonders an der Grenze gegen Niederösterreich, in der Umgebung von Budapest, zwischen der unteren Drau und Donau, um Fünfkirchen, um Theresiopel und im Banat, endlich auch in den größeren Städten; im O. sitzen Rumänen. Durch das ganze Land zerstreut sind die Zigeuner. Die Bevölkerung Ungarns ist nach Abstammung und Sprache ebensowenig ein- heitlich wie die Österreichs. Pas Kroatisch Stavonische Wergtand. Das Kroatische Kalkgebirge sällt als unfruchtbares Karstland steil zum Adriatischen Meere ab. Zwischen Drau und Save, also in Slavonien, geht es in ein fruchtbares Hügelland über, dessen tiefgelegene warme Täler viel Getreide, Obst und Wein erzeugen. Politisch nmfaßt das Land: 1. Das Königreich Kroatieu-Slavonien südlich der Drau mit Agram. 2. Finme (finme) mit Gebiet. Am Golf von Quarnero (kwarnero): Finme, die einzige Seestadt Ungarns. t Die Bevölkerung (Kroaten und Slovenen) ist slavischer Abstammung. Wirtschaftliche Medeutung Österreich Ungarns. Landwirtschaft und Viehzucht beschäftigen 2/3 aller Bewohner; Österreich-Ungarn ist sonach vorwiegend ein Ackerbaustaat. Die Industrie beschränkt sich hauptsächlich auf die westlichen Länder, da in diesen Gebieten auch Kohle und Eisen austreten. Eine Folge dieser Wirtschaft- lichen Verhältnisse ist es, daß der Handel Österreich-Ungarns nach W. über- wiegend in der Aussuhr von Nahrungsmitteln (Getreide, Vieh) und Rohstoffen besteht, nach O. dagegen im Exporte von Jndustrieerzeugnissen. Gesamtübersicht über die Wevölkerung Österreich Mngarns. Diese besteht aus 4 Hauptstämmen: Slaven, Deutschen, Magyaren und Romanen (Rumänen und Italienern).' Im Kaisertum Österreich herrschen die 4»

12. Länderkunde von Europa ohne das Deutsche Reich, Die koloniale Stellung der europäischen Mächte - S. 54

1912 - Berlin : Oldenbourg
54 Europa. Siebenbürgen liefert Holz, Getreide, Wein, Pferde, Schafe, Rinder und namentlich Gold, Kroatien und Slavonien Getreide, Obst und Wein. Siedelungen. Die wichtigsten Städte im Königreich Ungarn sind: Ofen- Pest (Budapest), 880000 Einw., Hauptstadt des Ungarischen Reichs mit glanzvollen modernen Bauten, Mittelpunkt des Verkehrs, des Handels und der Industrie. — An der Theiß: Szegedin (ßegedin), nach Budapest die größte Stadt Ungarns, 120000 Einw.: südwestlich Maria Theresiopel, 90000 Einw.; Mittelpunkt der getreide- und viehreichen deutschen Bacska (batschka). — In den Pußten des No.: Debreczin (debretzin), 90000 Einw., der Hauptort. — Der So. Ungarns, das Gebiet zwischen Maros, Theiß und Donau, das sog. Bauat, ist die Hauptkornkammer der Monarchie. Hauptstadt Temesvar, 70000 Einw. Im Königreich Kroatien-Slavonien südlich der Dran: Agram, 60000 Einw., mit lebhaftem Handel. Bedeutend ist namentlich die Ausfuhr von Mastschweinen und Faßdauben aus den Gebieten der großen Eichenwälder. — Im Gebiet Fiume (siüme) am Golf von Quarnero (kwarnero): Fiume, 50000 Einw., die einzige Seestadt Ungarns. Ihr Wert wird aber dadurch beschränkt, daß sie durch hohe Gebirge vom Hauptlande getrennt ist. Darin liegt überhaupt die Schwäche Ungarns, daß es ein Binnen- staat ist. C. Bosnien und die Herzegowina. Bosnien und die Herzegowina (50000 qkm und fast 2 Mill. Einw.) sind nunmehr dem öfterreichifch-nngarischen Staatsgebiete einverleibt. In den Tälern lohnen Ackerbau und Viehzucht, die Berge tragen Wälder, auch an Eisen und Kohlen fehlt es nicht. Die Bevölkerung ist fast ausschließlich serbischer Nationa- lität, doch bekennt sich 1i3 zum Mohammedanismns. Die Hauptstadt von Bosnien ist Sarajewo, der Hauptort der Herzegowina Mostar. Beziehungen Österreich-Ungarns zum Deutschen Reiche. Österreich-Ungarn war bis in die allerneueste Zeit mit den Landen des heutigen Deutschen Reiches politisch aufs engste verknüpft; bildete ja doch Österreich einen Teil des früheren hl. römischen Reiches deutscher Nation und später des Deutschen Bundes. Wenn nun auch diese enge staatliche Verbindung seit 1866 gelöst ist, so bestehen gleichwohl auch jetzt noch mannigfache Berührungen zwischen beiden Gebieten. Der Donaustaat ist ein Durchgangsland des deutschen Handels nach Osten und Süden, mit England und Rußland der wichtigste Abnehmer deutscher Industrie- Produkte und ein Hauptgebiet der Einfuhr von Rohprodukten nach Deutschland. Die wirtschaftliche Verflechtung Österreichs mit Deutschland wird sich noch inniger gestalten, wenn der Bau der Kanäle zwischen Elbe und Oder einerseits und der Donau ander- seits ausgeführt sein wird. Auch die Tauernbahn, welche Bayern mit Trieft ver- bindet, trägt zur Steigerung des Güteraustausches zwischen beiden Ländern wesentlich bei. — In Österreich-Ungarn leben ferner unter 51 Mill. Einwohnern 12 Mill. Deutsche, also etwa ein Viertel seiner Bevölkerung. Die Zahl derer aber, welche deutsch sprechen und deutsche Bildung in sich aufnehmen, stellt sich noch weit höher; man spricht deutsch bis an die Donaumündungen. Dazu ist Österreich-Ungarn bis auf den heutigen Tag ein Land deutscher Herrscher, deutschen Heeres,deutscher Art in Verwaltung, Handel und Wandel. Endlich sind Deutschland und Osterreich- Ungarn durch politische Verträge eng verknüpft.

13. Länderkunde von Europa ohne das Deutsche Reich, Die koloniale Stellung der europäischen Mächte - S. 55

1909 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
Österreich-Ungarn. 55 Siebenbürgen liefert Holz, Getreide, Wein, Pferde, Schafe, Rinder und namentlich Gold, Kroatien und Slavonien Getreide, Obst und Wein. Siedelungen. Die wichtigsten Städte im Königreich Ungarn sind: Ofen- Pest (Budapest), 900000 Einw., Hauptstadt des Ungarischen Reichs mit glanzvollen modernen Bauten, Mittelpunkt des Verkehrs, des Handels und der Industrie. — An der Theiß: Szegedin (ßegedin), nach Budapest die größte Stadt Ungarns, 100000 Einw.: südwestlich Maria Theresiopel, 90000 Einw.; Mittelpunkt der getreide- und viehreichen deutschen Bacska (batschka). — In den Pußten des No.: Debreczin (debretzin), 70000 Eiuw., der Hauptort. — Der So. Ungarns, das Gebiet zwischen Maros, Theiß und Donau, das sog. Banat, ist die Hauptkornkammer der Monarchie. Hauptstadt Temesvar, 50000 Eiuw. Im Königreich Kroatien-Slavonien südlich der Drau: Agram, 60000 Eiuw., mit lebhaftem Handel. Bedeutend ist namentlich die Ausfuhr von Mastschweinen und Faßdauben aus deu Gebieten der großen Eichenwälder. — Im Gebiet Fiume (fiüme) am Golf von Qnarnero (kwarnero): Finme, 40000 Einw., die einzige Seestadt Ungarns. Ihr Wert wird aber dadurch beschränkt, daß sie durch hohe Gebirge vom Hauptlande getrennt ist. Darin liegt überhaupt die Schwäche Ungarns, daß es ein Binnen- staat ist. C. Bosnien und die Herzegowina. Bosnien und die Herzegowina (50000 qkm und 1,6 Mill. Einw.) sind nunmehr dem österreichisch-ungarischen Staatsgebiete einverleibt. In den Tälern lohnen Ackerbau und Viehzucht, die Berge tragen Wälder, auch an Eisen und Kohlen fehlt es nicht. Die Bevölkerung ist fast ausschließlich serbischer Nationa- lität, doch bekennt sich 1jb zum Mohammedanismus. Die Hauptstadt von Bosnien ist Sarajewo, der Hauptort der Herzegowina Mostar. Beziehungen Österreich-Ungarns zum Deutschen Reiche. Österreich-Ungarn war bis in die allerneneste Zeit mit den Landen des heutigen Deutschen Reiches politisch aufs engste verknüpft; bildete ja doch Österreich einen Teil des früheren hl. römischen Reiches deutscher Nation und später des Deutschen Bundes. Wenn nun auch diese enge staatliche Verbindung seit 1866 gelöst ist, so bestehen gleichwohl auch jetzt noch mannigfache Berührungen zwischen beiden Gebieten. Der Donaustaat ist ein Durchgangsland des deutschen Handels nach Osten und Süden, mit England und Rußland der wichtigste Abnehmer deutscher Industrie- Produkte und ein Hauptgebiet der Einfuhr von Rohprodukten nach Deutschland. Die wirtschaftliche Verflechtung Österreichs mit Deutschland wird sich noch inniger gestalten, wenn der Bau der Kanäle zwischen Elbe und Oder einerseits und der Donau ander- seits ausgeführt sein wird. Auch die nunmehr vollendete Tanernbahn, welche Bayern mit Trieft verbindet, wird den Güteraustausch zwischen beiden Ländern wesentlich fördern. — In Österreich-Ungarn leben ferner unter 47 Mill. Einwohnern 11 Mill. Deutsche, also etwa ein Viertel seiner Bevölkerung. Die Zahl derer aber, welche deutsch sprechen und deutsche Bildung in sich aufnehmen, stellt sich noch weit höher; man spricht deutsch bis an die Donaumündungen. Dazu ist Österreich-Ungarn bis auf den heutigen Tag ein Land deutfcher Herrscher, deutschen Heeres, deutscher Art in Verwaltung, Handel und Wandel. Endlich sind Deutschland und Österreich- Ungarn durch politische Verträge eng verknüpft.

14. Europa ohne das Deutsche Reich - S. 31

1911 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
Mitteleuropa ohne dcis Deutsche Reich. 31 Die Siedelungen liegen weit voneinander entfernt, und selbst die Städte haben infolge des Steimnangels dorsähnliches Aussehen. Tie wichtigsten Städte im Königreich Ungarn sind: Ofen-Pest (Budapest), 940 000 Einw., Hauptstadt des Ungarischen Reichs mit glanzvollen modernen Bauten, Mittelpunkt des Verkehrs, des Handels und der Industrie. — An der Theiß: S z e g e d i n (ßegedin), nach Budapest die größte Stadt Ungarns; südwestlich Maria Theresiopel, Mittel- Punkt der getreide- und viehreichen deutschen Bacska (batschka). — In den Pußten des No.: D e b r e c z i n. Der So. Ungarns, das Gebiet zwischen Maros, Theiß und Donau, das sog. B a n a t, ist die Hauptkornkammer der Monarchie. Es wird vielfach von Deutschen bewohnt. Hauptstadt Temesvar. Die Bevölkerung des Ungarischen Tieslandes besteht größtenteils aus Magyaren, die von Osten eingewandert sind. Vielfach finden sich deutsche Ansiedelungen, so besonders an der Grenze gegen Niederösterreich, in der Umgebung von Budapest, zwischen der unteren Drau und Donau, um Fünfkirchen, um Theresiopel und im Banat, endlich auch in den größeren Städten; im O. sitzen Rumänen. Durch das ganze Land zerstreut sind die Zigeuner. Die Be- völkerung Ungarns ist nach Abstammung und Sprache ebensowenig einheitlich wie die Österreichs. Pas Kroatisch-Sta,vonische Wergtand. Das Kroatische Kalkgebirge ist ein unsruchtbares Karstland, Slawonien aber, zwischen Drau und Save, ein sruchtbares Hüaelland, das viel Getreide, Obst und Wein erzeugt. Politisch umfaßt das Land: 1. das Königreich Kroatien-Slawonien südlich der Drau mit A g r a m und Esseg; 2. Fiume (ü) m i t G e b i e t. Am Golf von Quarnero (e): F i u m e, die einzige Seestadt Ungarns. Die Bevölkerung (Kroaten und Slowenen) ist slawischer Abstammung. C. Bosnien und Herzegowinas) Beide Gebiete sind seit kurzem der Österreichisch-Ungarischen Monarchie ein- verleibt. Die Herzegowina und Westbosnien ersüllt ödes Karstland; dagegen hat der östl. Teil Bosniens Wald und Wasser in Fülle. Hauptort der Herzegowina ist M o st a r an der Narenta, die Hauptstadt Bosniens S e r a j e w o (ci). Die Be- völkerung ist noch zum Teil mohammedanisch. Wirtschaftliche Bedeutung Österreich Ungarns. Landwirtschaft und Viehzucht beschäftigen 2/3 aller Bewohner; Österreich- Ungarn ist sonach vorwiegend ein Ackerbaustaat. Die I n d u st r i e beschränkt sich hauptsächlich aus die westlichen Länder, da in diesen Gebieten auch Kohle und Eisen austreten. Eine Folge dieser wirtschaftlichen Verhältnisse ist es, daß der Handel Österreich-Ungarns nach W. überwiegend in der Ausfuhr von Nahrungs- Mitteln (Getreide, Vieh) und Rohstoffen besteht, nach O. dagegen im Exporte von Jndustrieerzeugnissen. i) Bosnien — Land an der Bosna; Herzegowina — Herzogtum.

15. Länderkunde von Europa - S. 9

1917 - München [u.a.] : Oldenbourg
Österreich-Ungarn. 9 . An der Weichsel Krakau, 150000 Einw., Sitz einer polnischen Universität. — Lemberg, die Hauptstadt Galiziens, 200000 Einw. — In der Bukowina (so ge- nannt von den herrlichen Buchenwäldern): Czern o witz (tschernowitz), Hauptstadt mit deutscher Universität, 90000 Einw. Iii. Das Ungarische Aieftand. Gliederung. Bei Preßburg betritt die Donau zunächst die Oberungarische Tiefebene, ein ertragreiches Getreideland. An den Abhängen der angrenzenden Höhen wird überall trefflicher Wein gebaut, so bei Öden bürg und Ruft, westlich vom Neusiedler See. Der Hauptort ist Preßburg, 80000 Einw. Zwischen dem Bäkony-Wald und den Ausläufern des nordungarischen Berglandes bricht sich die Donau Bahn zur Niederungarischen Tiefebene, wo sie von den Karpaten die Theiß mit der Maros (märosch), von den Alpen Drau und Save aufnimmt. Auch die seichte Wasseransammlung des Plattensees gehört der Niederung an. Wo die Donau Ungarn verläßt, wird sie von den serbischen Bergen und Ausläufern der Karpaten eingeengt und bildet die groß- artigste Flußenge Europas, das sog. Eiserne Tor, dicht unterhalb Orsova. Klima und Erzeugnisse. Das Ungarische Tiefland hat heiße Sommer und strenge Winter. Was den Niederschlag betrifft, fo zählt die Ebene zu den regenärmeren Gebieten Europas, da die Westwinde schon durch das Über- steigen der Gebirgsränder ihrer Feuchtigkeit beraubt werden. Das Land zeigt demnach bereits die schroffen Gegensätze des osteuropäischen Landklimas. Trotzdem erzeugt es an den Gehängen der Gebirge feurigen Wein und in der Niederung massenhaften Weizen und Mais. Doch finden sich auch, namentlich an den Flüssen, breite Sumpfländer und abseits der Flüsse mageres Weideland und kahle Sandebenen, die waldlosen Pußten; auf ihnen weiden Herden von Rindern, Schafen und halbwilden Pferden. In Süd-Ungarn wird viel Schweinezucht betrieben. Im ganzen stellt sich Ungarn als ein großes Weizen-, Wein- und Weideland dar. Bevölkerung. Die Bevölkerung des Ungarischen Tieflandes besteht größtenteils aus Magyaren (madjaren), die von Osten eingewandert sind. Vielfach finden sich deutsche Ansiedelungen, so besonders an der Grenze gegen Niederösterreich, in der Umgebung von Budapest, zwischen der unteren Dran und Donau, um Fünfkirchen, um Theresiopel und im Banat, endlich auch in den größeren Städten; im O. sitzen Rumänen. Durch das ganze Land zerstreut sind die Zigeuner. Die Bevölkerung Ungarns ist nach Ab- stammung und Sprache ebensowenig einheitlich wie die Österreichs. Die Sie de lnn gen liegen weit voneinander entfernt und selbst die Städte haben infolge des Steinmangels dorfähnliches Aussehen. Die wichtigsten Städte im Königreich Ungarn sind: Ofen-Pest; fast 900000 Einw., Hauptstadt des Ungarischen Reichs mit glanzvollen modernen Bauten, Mittel- Punkt des Verkehrs, des Handels und des Großgewerbes. — An der Theiß: Sze- gedin (ßegedin), nach Budapest die größte Stadt Ungarns, 120000 Einw. ;> süd- westlich Maria Theresiopel, fast 100000 Einw., Mittelpunkt der getreide- und Vieh-

16. Erdkunde für Volks- und Mittelschulen - S. 81

1904 - Frankfurt a.M. Leipzig : Neumann
- 81 — 2. Klima und Bodenerzengnisse. Das Land wird rings von Gebirgen eingeschlossen, an denen die Winde ihre Feuchtigkeit schon abgesetzt haben, ehe sie die Ungarische Tiefebene erreichen. Deshalb leidet diese unter der Regenarmut des Sommers und den schroffen Gegensätzen des Klimas. Auf den heißen Sommer folgt der kalte Winter, auf die Hitze des Tages die empfindliche Kühle der Nacht. Infolgedessen sind die höher gelegenen Landstrecken der Tiefebene zu baumlosen Steppen geworden, die der Ungar „Pußten" nennt. Im Frühjahr gleichen sie einem üppigen Blumengarten; aber im Sommer verdorren Gräser und Kräuter unter der sengenden Hitze der Sonne und dem ver- zehrenden Hauch der Winde. Das Land wird dann zur staubigen Einöde. Die Herbstregen rufen zwar wieder einiges Grün hervor; aber bald kommt der rauhe Winter, der mit seinen Schneestürmen den im Freien bleibenden Pferde- und Rinder- Herden oft gefährlich wird. In diesen Pußten hat sich Jahrhunderte hindurch ein eigenartiges Hirtenleben erhalten; mit der zunehmenden Bebauung des Landes verschwindet es jedoch mehr und mehr. Die Abhänge der Gebirge und die Niederungen an den Flüssen haben nicht so sehr unter der Trockenheit und Hitze des Sommers zu leiden. Sie sind die Kornkammer Ungarns und gehören zu den getreidereichsten Ländern Europas. Im Banat (zwischen Donau, Theiß und Maros), dem Paradiese Ungarns, gedeihen sogar Reis und Südfrüchte. — Ungarn hat auch an 400 kalte und warme Mineral- quellen. 3. Städte: Die prächtige Hauptstadt Budapest, 700 000 Einw., ist infolge ihrer günstigen Lage der Mittelpunkt des ungarischen Handels. Sie besitzt große Kunst- mühlen und Maschinenfabriken. Ein dorfähnliches Aussehen hat das im oberen Theißgebiet gelegene Debreczin (Dsbrezin). Große Viehmärkte. An der Maros- mündung Szcgedin (ßsgedin), das oft unter Überschwemmungen zu leiden hat. Zwischen Theiß und Donau Maria Theresiopel mit großen Getreide- und V:eh- Märkten, Im Banat die Festung Temesvar. Westlich von der Donau Fnnfkirchen. 4. Die Bewohner des Tieflands sind größtenteils Magyaren, die gleich ihren Vorfahren das freie Landleben dem Aufenthalt in den Städten vorziehen. Ihr Nationalstolz überhebt sich gern über andere Völker. In den Nordkarpaten und südlich von der Drau wohnen Slawen, in Siebenbürgen auch Rumänen und Deutsche. Letztere finden sich auch in anderen Gegenden Un- garns und fast in allen größeren Städten. Sie waren die Lehrmeister der Ungarn tm Ackerbau und in den Gewerben, werden aber jetzt von ihnen vielfach unterdrückt. C) Slavouien liegt zwischen Drau und Save. Die fruchtbaren Niederungen hefern viel Getreide, die großen Eichenwälder gutes Bauholz. Hauptstadt Weg teschek). D) Kroatien umfaßt das Gebiet zwischen der Save und dem Meer. Die Hauptstadt Agram liegt an der wichtigen Handelsstraße von Budapest nach der Frei- stadt Finme am Adriatischeu Meer, die als einzige Hafenstadt Ungarns bedeuten- den Handel treibt. B. West- und Nordwest-Europa. § 100. Die Republik Frankreich. (Etwas kleiner als das Deutsche Reich. 33 Mill. Einw.) a) Grenzen und Lage. Frankreich hat eine sehr günstige Lage. Durch das Mittelländische Meer steht es mit den Ländern Südeuropas, Nordafrikas und Asiens in Verbindung. Die Häfen des Atlantischen Dilcher-Schwarzhaupt-Walther, Erdkunde. 6

17. Europa ohne das Deutsche Reich - S. 30

1911 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
3q Europa. Die Siedelungen liegen weit voneinander entfernt, und selbst die Städte haben infolge des Steinmangels dorfähnliches Aussehen. Die wichtigsten Städte im Königreich Ungarn sind: Ofen-Pest (Budapest), 900000 Einw., Hauptstadt des Ungarischen Reichs mit glanzvollen mvderueu Bauten, Mittelpunkt des Verkehrs, des Handels und der Industrie. — An der Theiß: Szegedin (ßegedin), nach Budapest die größte Stadt Ungarns, 100000 (£iniu.; fübiucittich Maria Theresiopel, Mittelpunkt der getreide- und viehreicheu deutschen Bacska (batschka). — In den Pußten des No.: Debreczin. Der So. Ungarns, das Gebier zwischen Maros, Theiß und Donau, das sog. Bauat, ist die Hauptkornkammer der Monarchie. Es wird vielfach von Deutschen bewohnt. Hauptstadt Temesvar. Bevölkerung. Die Bevölkerung des Ungarischen Tieflandes besteht größtenteils ans Magyareu, die von Osten eingewandert sind. Vielfach finden sich deutsche Ansiedelungen, so besonders an der (Grenze gegen yciebcrbftcrrctci), in der Umgebung von Budapest, zwischen der unteren Dran und Donau, um Fünfkirchen, um Theresiopel und im Banat, endlich auch in den größeren Städten; im O. sitzen Rumänen. Dnrch das ganze Land zerstreut sind die Zigeuner. Die Bevölkerung „Ungarns ist nach Abstammung und Sprache ebensowenig einheitlich wie die Österreichs. I)as Kroalisch-Stcnvonische Wergkand. Das Kroatische Kalkgebirge ist ein unfruchtbares Karstland, Slawonien aber, zwischen Dran und Save, ein fruchtbares Hügelland, das viel Getreide, Obst und Wein erzeugt. Politisch umsaßt das Land: 1. das Königreich Kroatien-Slavonien südlich der Drau mit Agram; 2. Fiume (ü) mit Gebiet. Am Golf von Qnarnero (e). Finme, die einzige Seestadt Ungarns. Die Bevölkerung (Kroaten und Slowenen) ist slawischer Abstammung. C. Bosnien und Herzegowina. Beide Gebiete sind seit kurzem der Österreichisch-Ungarischen Monarchie einverleibt. Die Herzegowina und Westbosnien erfüllt ödes Karstland; dagegen hat der östl. Teil Bosuieus Wald und Wasser in Fülle. Hauptort der Herzegowina ist Mostar an der Narenta, die Hauptstadt Bosniens Serajewo (a). Wirtschaftliche Wedeulung Hsterreich-Wngarns. Landwirtschaft und Viehzucht beschäftigen ~/3 aller Bewohner, Österreich-Ungarn ist sonach vorwiegend ein Ackerbaustaat. Die Industrie beschränkt sich hauptsächlich auf die ^westlichen Länder da in diesen Gebieten auch Kohle und Eisen auftreten. Eine Folge dieser' wlrychast-lichen Verhältnisse ist es, daß der Handel Österreich-Ungarns nach W über-wiegend in der Ausfuhr von Nahrungsmitteln (Getreide, Vieh) und Rohstoffen besteht, nach O. dagegen im Exporte von Jndustrieerzeugiusten. ¥

18. Europa - S. 41

1914 - München [u.a.] : Oldenbourg
Die Alpen- und Karpatenländer. 41 B. Die Länder der Ungarischen Krone. (325 000 qkm, 21 Mill. Einw., auf 1 qkm 64.) Bevölkerung. Ungarn ist sprachlich und völkisch ebensowenig ein Einheitsstaat wie die österreichische Reichshälfte („Eisleithanien"). Am zahlreichsten sind die Magyaren (madjaren) vertreten, ursprünglich ein finnisch- mongolisches Nomadenvolk, später mit Slawen, Germanen und Juden stark ver- mischt. Sie sind die Träger der staatlichen Herrschaft und eifrig bestrebt, ihre Sprache und nationale Kultur den anderen Völkern aufzudrängen. Die slawischen Völker- schaften bewohnen das gebirgige Land an den Grenzen; die Rumänen nehmen die Randgebirge im 0 ein. Die 2 Mill. Deutschen sind namentlich in den großen Städten stark vertreten, so in der Hauptstadt Ofen-Pest (Budapest), dann in Essegg und Preßburg. Zusammenhängende deutsche Sprachgebiete finden sich in der Zips am Fuße der Tatra, im siebenbürgischen Sachsenlande (200000, vom Niederrhein und der Mosel stammend), längs der niederösterreichischen Grenze, um Fünfkirchen zwischen der unteren Drau und der Donau, endlich im Banat. Volkswirtschaft. Ein großer Teil der Bevölkerung steht wirtschaftlich ebenso wie nach der Bildung noch auf niedriger Stufe, namentlich die Slawen und Ru- mänen. Der Hauptteil des Landes, die große Tiefebene, ist ursprünglich Steppe (Pußta), weil der heiße, trockene Sommer viele ausdauernde Pflanzen ausschließt. Aber die fruchtbaren Lößgebiete sind längst in „Kultursteppe", d. h. in Ackerland umgewandelt. Weizen und Mais werden massenhaft angebaut, sodaß Ungarn eine der Hauptkornkammern Europas ist. Doch finden sich an den Flüssen auch breite Sumpfländer und abseits von den Gewässern kahle Sandebenen, auf denen noch wie früher Herden von Rindern, Schafen und Pferden weiden. In Südungarn wird viel Schweinezucht getrieben. An den Gehängen der Ge- birge gedeiht feuriger Wein, z. B. bei Tokai, Erlau, Ödenbnrg und Ruft. — Die Bewohner der Karpaten widmen sich hauptsächlich der Waldwirtschaft, dem Flachs-, Kartoffel- und Gerstenbau. Im Ungarischen Erzgebirge liegen die zumeist von Deutschen bewohnten Orte Kremnitz und Schemnitz mit Gold- und Silber- bergbau. — Siebenbürgen liefert Holz, Getreide, Wein, Pferde, Schafe, Rinder und namentlich Gold, Kroatien und Slavonien Getreide, Obst und Wein. Siedelungen. Die wichtigsten Städte im Königreich Ungarn sind: Ofen-Pest (Buda- pest) (880000 Einw.), Hauptstadt mit glanzvollen modernen Bauten, Mittelpunkt des Verkehrs, des Handels und der Industrie. — An der Theiß: Szegedin (ßegedin), nach Budapest die größte Stadt Ungarns (120000 Einw.); südwestlich Maria Theresiopel (90000 Einw.), Mittelpunkt der getreide- und viehreichen deutschen Bacska (batschka). — In den Pußten des Nordostens: Debreczin (debretzin) (90000 Einw.) der Hauptort. — Das Gebiet im 80 zwischen Maros, Theiß und Donau, das sog. Banat, ist die Haupt- kornkammer der Monarchie. Hauptstadt Temesvar (70000 Einw.). — In Siebenbürgen liegen die Sachsenstädte Kronstadt, Hermannstadt und Klausenburg. Im Königreich Kroatien-Zlavonien südlich der Drau: Agram (60000 Einw.), mit lebhaftem Handel. Bedeutend ist namentlich die Ausfuhr von Mastschweinen und Faß- dauben aus den Gebieten der großen Eichenwälder. — Im Gebiet Finme (fiüme) am Quarnero (kwarnero): Fiume (50000 Einw.), die einzige Seestadt Ungarns. Ihr Wert wird aber dadurch eingeschränkt, daß sie durch hohe Gebirge vom Hauptlande getrennt ist.

19. Lehr- und Lernbüchlein für den ersten Geschichtsunterricht - S. 42

1895 - Harburg a. d. Elbe : Elkan
— 42 - Sie war am 10. März 1776 in Hannover geboren, wo ihr Vater, der Herzog von Mecklenburg-Strelitz, damals hannoverscher Feldmarschall war. Leider starb ihre Mutter früh, bevor die Prinzessin das 6. Lebensjahr vollendet hatte. Schon als Kmd war es ihr eine große Freude, wenn sie die Hütten der Armen aufsuchen durfte und den Bedürftigen und Notleidenden Wohlthaten erwei en sonnte. Im Alter von 17 Jahren vermählte sich Luise mit dem Kronprinzen Friedrich Wilhelm von Preußen, am heiligen Abend 1793 fand die Hochzeit statt. Als das kronprinzliche Paar in Berlin seinen Einzug hielt, zeigte Luise gleich ihre Leutseligkeit bei dem fröhlichen Empfange des Volkes. Eine Schar weißgekleideter Mägdlein begrüßte sie festlich, und eines derselben sprach bei Überreichung eines Myrtenkranzes ein Festgedicht. Hierüber erfreut, neigte sich Luise zu dem Kinde und küßte es. Dies verstieß aber gegen die Hofsitte, und die Oberhofmeisterin machte ihr dieferhalb Vorwürfe. Luise sagte betroffen: „Darf ich denn das nicht mehr thun?" Das Volk aber freute sich; denn es erkannte, daß Luise eine rechte Landesmutter sein werde. — Am Abend dieses Tages sollte die Stadt festlich beleuchtet werden. Als Luise solches erfuhr, wurde auf ihren Wunsch die Beleuchtung unterlassen, das für dieselbe bestimmte Geld aber gesammelt und den Armen überwiesen. Zn ihrem Geburtstage, den Luise in Berlin feierte, erhielt sie vom Könige Friedrich Wilhelm Ii. das schöne Schloß Oranienburg mit einem lieblichen Park geschenkt. Luise war über den Beweis von Liebe und Hochachtung sehr beglückt und eilte zum Könige, um ihm ihren Dank abzustatten. Da fragte sie der König, ob sie wohljonst noch einen Wunsch habe. „Majestät", antwortete die edle Frau, „wenn ich dürfte, noch eine Hand voll Geld für meine Armen." Lächelnd erwiderte der König: „Und wie groß muß diese Haud wohl sein?" Luise antwortete: „So groß wie das milde, edle Herz des gütigsten der Könige." Der König erfüllte bereitwilligst ihren Wunsch, und Luise fühlte sich überglücklich. Das junge kronprinzliche Paar verlebte die ersten Jahre einer glücklichen Ehe zumeist in ländlicher Zurückgezogenheit auf dem schönen Landgute Paretz an der Havel, zwei Meilen von Potsdam. Dort verkehrten die hohen Herrschaften in vertraulicher Weise mit der Bevölkerung, der Kronprinz hieß dort der „Herr Schulze von Paretz" und seine Gemahlin Luise „die gnädige Frau von Paretz". Beim Erntefeste vergaß das fürstliche Paar seine Hoheit und mischte sich in die lustigen Tänze der jungen Bauernsöhne und -Töchter. Bisweilen ging Luise daun auch mit den Kindern der Tagelöhner an die Buden, ließ die Kleinen würfeln und kaufte ihnen allerlei Süßigkeiten. In ihrer Kleidung zeigte die Königin Luise die größte Einfachheit. Golddnrchwirkte Kleider, nach französischem Schnitt angefertigt, waren durchaus nicht nach ihrem Geschmack. Am liebsten ging sie in einfachem Kattnnkleide einher und trug ihr reiches Haar meist ganz kunstlos geflochten. Das gute Vorbild der edleu Königin wirkte auf die prunksüchtigen Berlinerinnen sehr wohlthuend, bald trugen sich die Frauen der Stadt ebenso einfach wie die Königin.

20. Geschichte Preußens in Einzelbildern - S. 77

1891 - Danzig : Gruihn
Die Königin Luise. 77 Er besaß aber auch die Geschicklichkeit, es bcm argwöhnischen Napoleon zu verbergen, daß Preußen auf feine bereinftige Befreiung hinarbeite. Scharnhorst und die allgemeine Wehrpflicht. In Kriegsangelegenheiten hals dem Könige der vortreffliche General Scharnhorst. Dieser war der Sohn eines hannoverschen Banern und hatte sich dem Solbaten-ftanbe gemibmet. Seine militärischen Schriften erregten berartige Aufmerksamkeit, daß man ihn nach Berlin an die Kriegsakabemie berief und ihm den Abel verlieh. Von Scharnhorst ging der Rat ans, daß jeber preußische Mann, wenn er einen gefunben und kräftigen Körper habe, im Heere bienen solle, und so richtete der König die allgemeine Wehrpflicht ein. Angeworbene Solb-ner würden nicht mehr, wie bisher, im Heere ausgenommen, fonbern man bil-bete die Armee nur aus Lanbeskinbern. Die Prügelstrafe würde beim Militär abgeschafft; benn Ehrgefühl und Vater-lanbsliebe sollten fortan die Triebfeber zur _ treuen Pflichterfüllung fein. Im Scharnhorst. Tilsiter Frieden war dem Könige nur gestattet, 40000 Mann unter den Waffen zu halten. Um bennoch größere Hecresmaffcn für die Zukunft auszubilben, ließ er die Rekruten, wenn sie einexerziert waren, nach Haufe gehen und berief anbere an ihre Stelle. Aber fob alb der König sie forberte, mußten auch die Entlassenen wieber unter die Fahne eilen. So würde das ganze Volk wehrhaft gemacht. Mit Recht hat man Scharnhorst, den Begrünber biefer Wehrorbnung, „der beutfchen Freiheit Waff enfchmieb" genannt. Arndt. Jahn. Durch feurige Gesänge suchte der Dichter Ernst Moritz Arnbt in dem Volke die Vaterlanbsliebe zu wecken. Ludwig Jahn wies barauf hin, daß die beutfche Jugenb durch Turn- und Fecht-Übungen herangebilbet und gestählt werben müsse. Mit der Berliner Jugenb richtete berfelbe die ersten Turnübungen ein. 60. Die Königin Luise. Friedrich Wilhelm und Luise. Die Gemahlin Friedrich Wilhelms Iii. war die unvergeßliche Königin Luise. Sie ist die erhabene Mutter Kaiser Wilhelms I. Ihr Vater war der Herzog von Mecklenburg-Strelitz. Schon als Kind würde sie zur Gottesfurcht und zum Wohlthun angehalten. Zur anmutigen und schönen Jungfrau herangewachsen, warb sie die Gemahlin des Kronprinzen Friedrich Wilhelm. — Als das Braute paar in Berlin einzog, ba jubelte alles Volk. Eine Schar weißgekleibeter Mäbchcn trat an die Kronprinzessin heran, und als eins berfelben ihr eilten Myrtenkranz überreichte und babei ein Gebicht hersagte, hob sie das Kind auf und küßte es. — Nach der Hochzeit würde Luise eine v ortreff-liehe Hausfrau und lebte sowohl als Kronprinzessin, wie später als Königin in großer Einfachheit. . Paretz. Oft wohnte das hohe Paar auf bcm Lanbgute Paretz bei Potsdam, und Luise ließ sich gern die „git äbige Frau von Paretz"