Anfrage in Hauptansicht öffnen

Änliche Dokumente zu folgendem Trefferdokument

Basierend auf den Feldern Extrahierte Personennamen Extrahierte Ortsnamen

Sortiert nach: Ähnlichkeit zu Dokument

1. Geschichtlich-geographischer Wegweiser für das Mittelalter und die neuere Zeit - S. 366

1891 - Leipzig : Teubner
Wurz ach — Y. 366 östlich von Bantzen; nordnordwestlich von Löbau, welches ostsüdöstlich von Bautzen liegt. Wurzach, St. in Württemberg; im Donaukreis; südsüdöstlich von Biberach; westsüdwestlich von Memmingen, welches in Bayern; nahe der Grenze mit Württemberg, 48 n. pk., ostsüdöstlich von Biberach liegt. Würzburg, l) ehemals Bistum; 1805 Kurfürstentum; 1806grofs-herzogtum; 1815 an Bayern. Würzburg, 2) St. in Bayern; R.-B. Unterfranken; am Main, oberhalb der Mündung der Fränkischen Saale und südöstlich davon; westsüdwestlich von Bamberg; nordwestlich von Nürnberg, welches südsüdöstlich von Bamberg liegt. W.: nördlich von Ulm. Wusterhausen, St. in Preußen; Prov. Brandenburg; R.-B. Potsdam; an der Dosse; östlich von der Mündung der Havel; nordwestlich von Berlin; westsüdwestlich von Alt- und Neu-Ruppin, welche am gln. See, nordwestlich von Berlin liegen. Wütende Neifse, die, Nebenflufs der Katzbach in Pr.-Schlesien. Die W. N. entspringt südlich von Liegnitz; etwa in der Mitte zwischen Hirschberg am Bober und Hohenfriedberg am Striegauer Wasser. Hirschberg liegt südwestlich von Liegnitz; Hohenfriedberg südsüdöstlich von Liegnitz. — Die W. N. fliefst erst ostnordöstlich, dann nordnordwestlich zur Mündung. Sie mündet oberhalb Liegnitz. Wye (uet), Fluß in England; in Wales; Nebenflufs des Severn, in welchen er nordnordwestlich von Bristol mündet. — Er entspringt unweit des Severn am Plyn-limmen, der östlich von der Cardigan Bai liegt. Der W. fliefst südsüdöstlich, östlich und südlich. Wyschehrad s. Wysehrad. Wysehrad (ttrifdjegrab), Wysseh-rad; Wyschehrad; Vysehrad, befestigtes Bergstädtchen, welches die S.-Spitze von Prag bildet. Wyssehrad s. Wysehrad. Xanten, St. in Preußen; Rheinprovinz; R.-B. Düsseldorf; westlich von Wesel oder von der Mdg. der Lippe in den Rhein; nordnordwestlich von Düsseldorf, welches am Rhein, südsüdöstlich von Wesel liegt. Xenil, s. Genil. Y (et), das, der Arm der Zuider See, welcher sich von Amsterdam in nordwestlicher Richtung ins Land Xerez de la Frontera s. Jerez de la Front6ra. Xions, St. in Preußen; Prov. und R.-B. Posen; in der Nähe und südlich von der Warthe; südsüdöstlich von Posen; ostsüdöstlich von Schrimm, welches an der Warthe, südsüdöstlich von Posen liegt. hinein erstreckt, und in welchen die Amstel bei Amsterdam mündet.

Ähnliche Ergebnisse

Ähnliche Dokumente basierend auf den Feldern Extrahierte Personennamen Extrahierte Ortsnamen

1. Grundriß der Erdkunde - S. 43

1882 - Halle : Anton
Preußen. 43 Rcgbzk. Gumbinnen die Viehzucht (Pferde). In den Wäldern schlägt man Bauholz. An der Küste wohnt ein betriebsames Fischervolk; am Strande des Samlandes fischt man „das Gold des Samlandes," den Bernstein. Die geistige Kultur hat ihren Hauptsitz in der Königsberger Universität. (§ 81.) 5. Provinz Posen. ^) 1. Lage. Zu beiden Seiten der Warthe. 2. Bodengestalt und Bewässerung nach der Karte. 3. Einteilung in 2 Regierungsbezirke. ». Regierungsbezirk Posen. *Posen (y ist Festung und Sitz eines Erzbischofs (65). An der schlesischen Grenze liegen die Tnchinacherstädte Rawit sch und Lissa, sowie Fraustadt, das den Getreidehandel zwischen Posen und dem getreidearmen Oberschlesien vermittelt. b. Regierungsbezirk Bromberg. *Bromb erg (?) ist wegen seiner Lage die lebhafteste Handelsstadt der Provinz. Bei Jnowraclaw [inoturazlasf] ist das wichtigste Steinsalzbergwerk Posens erbohrt. Gnese n ist die heilige Stadt der Polen mit altberühmtem Dom. 4. Landeskultur. Ackerbau und Viehzucht sind Hauptnahrnngs- zweige, beide gehoben durch die Deutschen, die kleinere Hälfte der Be- völkeruug, während die Polen noch vielfach die alte „polnischewirtschaft" treiben. (§ 82.) 6. Provinz -Schlesien.2) 1. Lage. Zu beiden Seiten der oberen und mittleren Oder. 2. Bodengestalt und Bewässere nng nach der Karte. 3. Einteilung in 3 Regierungsbezirke. a. Regierungsbezirk Liegnitz. * Liegnitz (?); in der Nähe siegte Blücher an der Katzbach 1813 über die Franzosen. Bunzlau (?) fertigt „Bunzlauer Geschirr". Nahe der sächsischen Grenze liegt das gewerbreiche Görlitz (?). Am Fuße des Riesengebirges sind Hirschberg (?) und Schmiedeberg blühend durch Leinenhandel und Weberei, die außerdem von zahlreichen Webern im Ge- birge betrieben wird; bei Hirschberg liegt das anmutige Bad Warmbrunn. Groß-Glogau (?) ist das Hauptbollwerk der oberen Oder. Das nordwestlich davon liegende Grünberg treibt starken Weinbau. b. Regierungsbezirk Breslau. ^Breslau (?) ist die dritte königliche Residenzstadt (die beiden andern?), reich durch Fabrikbetrieb und Handel, besonders in Wolle; Hochschule (270); bei dem westlicher gelegenen Dorfe Zeuthen siegte Friedrich Ii. 1757. Flußaufwärts folgt Brieg (?). Schweidnitz (?). Am Fuße des Gebirges bildet Reichenbach den Mittelpunkt zahlreicher großer Spinner- und Weberdörfer, z. B. Peterswaldau (13). Im Glatzer Bergkesset ist die Festung Glatz (?) der Hauptort; Badeorte des Glatzer Bergkessels Q 51)? o. Regierungsbezirk Oppeln. *Oppeln'(?). Südlich der Oder liegt die Festung Neiße. Nördlich der Oder sind die Bergstädte Beuthen, Gleiwitz und Königshüitte die Hauptorte des schlesischen Bergbaus. 4. Landeskultur. Das Gebiet der Oder ist teilweis fruchtbares Hügelland; rechts des Flusses dehnt sich wenig fruchtbare Ebene. In den Ebenen sind Ackerbau und Viehzucht Hauptnahrungszweige: Grünberg baut sogar Wein. Im Gebirge nährt starke Spinnerei und Weberei. Öberschlesien treibt ergiebigen Bergbau auf Eisen, Blei und Galmei (Zink); die Gegend von Waldenburg ist ein wichtiges Steinkohlenrevier. Haupthandelsplatz ist Breslau, dem deshalb alle großen Eisenbahnlinien zustreben. Durch seine Hoch- schule ist Breslau auch der ^Mittelpunkt der Geistesbildung in der Provinz. 1) A. 9. 2) A. 9.

2. Enthaltend die erste, zweite und dritte Stufe: Heimath, Preussen, Deutschland - S. 76

1865 - Glogau : Flemming
76 Gebackenes. Der Knecht läuft in die Stube: Herr, mit dem Esel ists nicht richtig, der kann sprechen und das und das hat er mir eben gesagt. Da läuft der Herr selber in den Stall. Aber da war der Esel fort, und die neun Thaler dazu. Aber es geschah dem Müller ganz recht daran, denn er hatte viele arme Leute betrogen. — Ein ander Mal kam er zu einem Bürger in Hirschberg, das ist eine Stadt im Gebirge, und bot ihm seine Dienste an. Vor dem Hause lagen etliche Fuder Holz, das wollte er ihm klein hacken, und nicht mehr dafür haben, als eine Hucke Holz. Gut, sagt der Bürger, aber wo habt ihr denn eure Axt? Die will ich bald haben, und zog dabei den linken Fuß aus den Gelenken, da war's eine Axt und hieb nun damit in das Holz ein wie toll und rasend, und in Einer Viertelstunde war das ganze Holz, woran 3 Leute ein paar Tage zu thun gehabt hätten, kurz und klein. Der Mann merkt Unrath, schreit und schilt dazwischen, er soll aufhören und sich vom Hofe packen. Nein, sagt Rübezahl, ich will nicht eher aufhören, als bis ich mein Holz klar habe und meinen Lohn davon trage. Wie er aber fertig war, steckte er sein linkes Bein wieder hinein (bis dahin hatte er, wie ein Storch, auf Einem Bein gestanden), sackt das ganze Holz auf den Rücken — es waren ganze vier Klaftern — und ging damit davon, der Bürger mochte schreien und lamentiren wie er wollte. Aber auch dies- mal geschah dem Bürger ganz Recht. Denn er hatte das Holz von etlichen armen Bauern anfahren lassen und ihnen dann ihr Fuhrlohn nicht gezahlt. Rübezahl warf jedem sein angefahrenes Holz vor die Thür und erzählte ihnen, was geschehen war. — Im Riesengrund ist ein Platz voll der lieblichsten, schönsten Blumen; der Platz heißt Rübezahls Lust- garten. In dem Garten steht auch eine Wurzel, die Springwurzel, die hilft gegen die allerschlimmsten Krankheiten. Aber nur seinen auserlesenen Lieblingen erlaubt Rübezahl sie auszugraben. Nun war einmal eine vor- nehme Frau in Liegnitz sehr krank. Da ließ sie einen armen Bauer aus dem Gebirge kommen, klagte ihm ihre Noth und bat ihn, er solle ihr die Springwurzel holen, versprach ihm dafür ein schweres Geld. Der Bauer machte sich, den Spaten über der Schulter, auf den Weg, kam an den Ort und fing an zu graben. Auf einmal erhebt sich ein Sturm, daß er sich kaum auf den Füßen halten kann. Dazu hört er durch den Sturm donnernde Worte, die er aber nicht versteht. Und als er nach der Stelle hinblickt, von wo die Stimme kam, da sah er eine riesige Gestalt auf dem äußersten Rand eines hervorspringenden Felsen; ein langer Bart hing ihr bis auf die Füße, eine große, krumme Nase ent- stellte das Gesicht, furchtbar glühende Augen blickten ihn drohend an, die langen, struppigen Haare und ein großer Mantel flogen im Sturme; in der Hand trug er eine übergroße knotige Keule. Was willst du hier? schrie der zürnende Geist. Der tollkühne Mensch faßte sich und sagte, was er suche. Was du in Händen hast, magst du behalten; aber wehe dir, wenn du wiederkehrst. So schrie die Gestalt, schwang mit furcht- barer Geberde die Keule und verschwand. Der Bauer ging nach Haus, und die Frau in Liegnitz war überglücklich, als sie ihn mit der Spring Wurzel ankommen sah. Ihre Krankheit nahm auch von Stund an ab,

3. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 432

1868 - München : Lindauer
432 Die einstmaligen Hochstifter und Reichsstädte. 6) Kochstift Eichstaedt. 740. Eine Kirche und ein Kloster nach St. Benedikts Regel bildet den Anfang der Stadt Eichstaedt. 745. Willibald, Neffe des heil. Bonifazius, erster Bischof von Eichstaedt. Erste Ausstattung des Bisthums durch Graf Suidger von Hirschberg. 10t4. Minderung des Bisthums Eichstaedt durch Gründung des Bisthums Bamberg. 1042—57. Bischof Gebhard I, Graf von Calw, 1054 Papst unter dem Namen Viktor Ii. 1195—1223. Eichstaedt erhält eigene Gerichtsbarkeit und Befreiung von Abgaben an kaiserliche Vögte. 1531—65. Bischof Berthold, Burggraf von Nürnberg Oonstitutio Berthol- dina zur innern Reform der Diözese; Neubau der Willibaldsburg — Wohnsitz der Fürstbischöfe bis 1730. 1790. Joseph Graf von Stubenberg, letzter (68.) Fürstbischof von Eichstaedt, stirbt 1824 als Erzbischof von Bamberg und Bischof von Eichstaedt. 1802. 23. November. Erster Reichsdeputations-Receß. Ende des Fürstbisthums Eichstaedt. Der bayerische Kommissär Graf von Tassis empfängt die Huldigung für Bayern. 1803. 2.5. Februar. Zweiter Reichsdeputations-Receß. Bayern b e k o m m t das E i ch st a e d t e r Oberland, das untere Stift kommt an Ferdinand von Toscana, Kurfürst von Salz- b urg. 1804. Januar. Das E ich st aedter Oberland kommt an Preußen, 1806 mit Ansbach an Bayern. 1805. Dezember. Durch den Frieden von Preßburg kommt das untere Stift von Salzburg an Bayern. 1808. 1/Oktober bis 1810 Dezember. Eichstaedt Hauptstadt des Altmühl- kreises. 1817. - Dezember. Fürstenthum Eichstaedt dem Herzog Eugen von Leuchtenburg verliehen. 1855. Das Fürstenthum Eichstaedt wird aufgelöst und gegen 3 Millionen Gulden an Bayern zurückgegeben. 7) Aieichsstadt Nürnberg*). 912. Erbauung der Burg unter König Konrad I; Erweiterung unter Kaiser Friedrich I, dann 1307—1347. 1050. Nürnberg (Nurinberc, nuorinberc, nourenberg, d. i. Berg des Nuro oder Nuoro) wird in Urkunden als ein Ort mit Markt-, Zoll- und Münzrecht genannt, feit 1112 als kaiserlicher Ort. 1070. Wallfahrten zum Grab des heil. Sebald in der St. Peterskapelle. 1074. Nürnberg wird von Heinrich V belagert und eingenommen. 1123. Auf der Burg ein k. Vogt oder Castellan. 1219. Der große Freiheitsbrief K. Friedrichs Ii; die Stadt erhält eigenes Gericht unter einem Schultheißen und einem Münzmeister. 1313. Pisa 11. Juni. Privilegium König Heinrichs Vii. 1320. Privilegium König Ludwigs des Bayern. 1355. November bis 1356 Januar. Reichstag zu Nürnberg. Die goldene Bulle. '■) Siehe das Burggrafenthum oben unter Bit. E>, Seite 424.

4. Leitfaden der preußischen Geschichte - S. 136

1892 - Berlin : Simion
verletzte (besonders inbetreff der gemischten Ehen zwischen Protestanten und Katholiken), ja sogar das Volk am Rhein und in Posen wider die Regierung aufhetzte, ließ der König den ungehorsamen Erzbischof von Köln, v. Droste-Vischerina. verhaften und auf eine Festung bringen (1837); ebenso erging es dem gleich aufsässigen Erzbischof von Posen, Martin Dunin (1839); jener mußte in Minden, dieser in Kolberg als Staatsgefangener sitzen. Als Schutzherr der Evangelischen nahm auch der König 1837 die in Tirol wegen ihres Glaubens bedrückten lutherischen Zillerthaler auf; er siedelte sie bei Erdmannsdorf in Schlesien an. Unter seiner wahrhaft landesväterlichen Verwaltung machte das Land in jeder Art der Kultur die größten Fortschritte; der Wohlstand irnd die Bevölkerung wuchsen in den 25 Friedensjahren von 1815—1840 um die Hälfte; die Wissenschaften nahmen einen solchen Aufschwung, daß Preußen hierin selbst die am weitesten vorgeschrittenen Nationen zu überholen begann. Erhalten wurde dieser segensreiche Frieden teils durch die Achtung, welche man vor Preußens militärischer Kraft hatte, da es nach seiner Landwehrverfassung bei einem Kriege immer sein ganzes Volk in Waffen stellen mußte und konnte, teils durch die Abneigung des Königs, Anlaß zu Störungen der europäischen und der deutschen Machtverhültnisse zu geben; er schloß sich inbetreff der ersteren gewöhnlich den Ansichten des ihm verschwägerten Kaisers von Rußland (seit 1825 Nikolaus, Gemahl Charlottens, der Tochter des Königs), in den deutschen Dingen meist den Maßregeln Österreichs an. Da nun Kaiser Nikolaus und noch mehr der Minister Metternich überall das Aufkommen konstitutioneller Einrichtungen bekämpften, so übertrug sich ein Teil der dadurch bei den Liberalen erregten Mißstimmung auch auf die preußische Regierung. Dennoch war der König bis an seinen Tod beim Volke sehr beliebt; es freute sich seiner schlichten, bürgerlichen Art, die besonders in seinem Privatleben (auch nach seiner zweiten Verheiratung mit der zur Fürstin von Liegnitz erhobenen Gräfin Auguste v. Harrach 1824) gemütvoll hervortrat, und dankte ihm für die großen Erfolge seiner wohlgeordneten Verwaltung. Friedrich Wilhelm Iii. starb am 7. Juni 1840 zu Berlin. Der Staat, den er neu eingerichtet, hatte unter ihm eine Bevöl- 136

5. Vaterlandskunde, ein geographisches-geschichtliches Handbuch, zunächst für die Bewohner der Preußischen Rhein-Provinz - S. 94

1841 - Solingen : Amberger
94 Die Kreisstadt Rees, am rechten Rheinufer gelegen, ent- stand durch ein Augustiner Kloster, wozu die Gräfin Irmgard von Zütphen i. I. 1010 die ersten Stiftungen machte, die Kai- ser Heinrich Hi. bestätigte. Eine andere Irmgard (auch Jrmen- trud genannt) gab dieses Stift, welches Erzb. Arnold Ii. aber- mals bestätigte, mit dem Orte Rees und dem Distrikte Aspel in demselben Jahrh, dem Erzstifte Köln, welche Schenkung bis 1392, wo sie an Kleve gelangte, im Besitze des Erzstiftes blieb. Erzb. Heinrich I. verlieh dem sich vergrößernden Orte 1228 Stadtrechte und umgab ihn mit Mauern. Im Mittelalter führte ein Edel- geschlecht von dieser Stadt den Namen, von welchem Bernhard von Rees seinen benachbarten Rittersttz Schledenhorst um's I. 1240 in ein (Zisterzienser Kloster verwandelte. 1245 schlug das Gewitter in die Kirche, und dieselbe brannte ab. 1246 ertheilte Erzbi Konrad der Stadt noch mehr Freiheiten, die Erzb. Sieg- fried 1296 bestätigte. Erzb. Heinrich Ii. (1303 — 1332) gab ihr die Freiheit jagen und fischen zu dürfen. Vom Herzoge Joh. Ii. von Kleve erhielten ihre Einwohner 1483 Freiheit von allen Zöllen und freie Magistrats-Wahl. Letztere wurde aber 1501 und wiederholt 1515, in welchem Jahre die Burger einen Auf- stand erregt hatten, aufgehoben. 1378 wurde eine neue Straße durch Brand zerstört. 1456, 1569 und 1571 durchbrach das Wasser die Dämme, und die Stadt litt durch Ueberschwemmun- gen. Im Jahre 1598 nahmen die Spanier unter Mendoza die Stadt ein, die ihnen aber 1614, als sie sich der Stadt Wesel bemächtigten, von dem Prinzen Moritz von Nassau entrissen wurde. Derselbe ließ sie befestigen, und die Holländer" blieben bis 1672 in ihrem Besitze, in welchem Jahre sie sich dem französischen Feldmarschalle Türenne ergab, der sie 1674 wieder verließ und den Brandenburgern einräumte. 1761 nahmen die Franzosen die Stadt, deren Festungswerke auf Befehl des Kurfürsten von Branden- burg geschleift worden waren, wieder ein. Rees hat 2990 Einw., ein Progymnasium, eine Rektoratschule, ein Postamt, Hutfabriken, Gerbereien, Färbereien, Leinwcberei, Getreide-, Viehhandel und bedeutende Schifffahrt mit 15 Schiffen von 370 Last Tragbarkeit. In Rees wurden geboren: Theodor Rhay, Jesuit und Schriftst., geb. 1603, 4 1671; der schwärmerische refm. Pastor und Schriftst. Samuel Nethenus, welcher von 1650—1683 zu Baerl als Pastor stand und in Amsterdam starb; Pet. von Fall- bruck schrieb eine Kirchengeschichte, 4 170t als Pastor Hierselbst. In der Gemeine Rees liegt der ehemalige Rittersitz R osau, mit welchem Herzog Joh. H. von Kleve 1499 Otto von Wylich auf immer belehnte; durch die Hcirath der Gertrude von Wylich

6. Die Völker und Staaten der Erde - S. 368

1845 - Berlin : Duncker & Humblot
368 Abschil. 2. Das germanische Europa. Kap. 3. Preußische Monarchie. gleichen Größe der acht administrativen Provinze»,, nicht überall mit denen dieser letzteren zusmnmenfallen. — Einem jeden dieser General-Commando's entspricht ein aus stehenden und Landwehr-Truppen gebildetes Armee-Corps, welches seinen Ersatz ans den» betreffenden Bezirk erhält; ein neuntes — das in Berlin und der Umgegend garnisonirende Garde-Corps — wird dagegen aus sämmtlichen Arrnee-Corps-Bezirken rekrm tirt, »veshalb die zu de»nselben gehörigen Landtvehr-Bataillone in der ganzen Monarchie vertheilt sind. — Nach jener militairischen Ei,»theilung des Staats umfaßt das General-Coinmando des I. Armee-Corps die Provinz Preußen, mit Ausnahme der Kreise Schwetz, Konitz, Schlochau, Fla- tow und Deutsch Krone; Ii. Armee-Corps die Provinz Pommern, den R. B. Brom- berg und die cbe»»genannten Kreise des R. B. Marienwerder; Hl Armee-Corps die Provinz Brandenburg; Iv. Arrnee-Corps die Provinz Sachsen; V. Armee-Corps die R. B. Posen und Liegnitz; Vi. Armee-Corps die Provi»»; Schlesien, mit Ausrrahme des R. B. Liegnitz; Vii. Armee-Corps die Provinz West ph alen und den R. B. Düsseldorf; Viii. Armee-Corps die Rhein-Provinz, außer dem N. B. Düsseldorf. Die eigenthümliche Kriegs- und Heerverfassu,»g der preu- ßischen Monarchie schließt die Nothwendigkeit einer besonderen Sorgfalt für die Bildung Derer, die im Heere als Führer und Lehrer zu »virken berufen sind, in sich. — Das Militair-Bildungs- und Unterrichtswesen erfreut sich daher mit Recht einer fortgesetzten Aufmerksamkeit und Pflege. — Als die unterste Insta»»z desselben sind zu- nächst die Regiments- und Bataillons- und bei der Artille- rie die Brigade und Oberfeuerwerker-Schulen zu nennen, in de>»en die Unteroffiziere und Unteroffizier-Aspiranten in den »löthigen Elementar-Kenntnissen unterrichtet und weiter gefördert

7. Bd. 2 - S. 350

1844 - Leipzig : Kollmann
ihn ein Enge! befreit und ihm geboten, dem Könige zu verkünden, daß Amsterdam, Wesel und Dev enter in seine Macht kommen würden, wenn er nur Propheten dahin sende. Diese Botschaft war Johann sehr willkommen. Er schickte sogleich einige Propheten, unter ihnen Johann von Kempen — als welcher zum Bischof von Amsterdam ernennet und ihm ein Adjunctus, Namens Matthias von Middelburg, bcigcgcbcn ward — und Johann von Geelen aus, um diese schönen, wichtigen Städte völlig zu bekehren und für sich zu gewinnen; Hilversum aber nahm er in seinen Pallast auf, kleidete ihn in seine aschgraue und grüne Hostivree und schenkte ihm den goldenen Ring, welchen seine Hofbcamten als Symbol der un- endlichen Liebe des Nächsten zu tragen pflegten; auch vertraute er ihm bedeutende Summen an, mit denen Unterstützung von Außen erkauft werden sollte. Die Stadt fuhr unterdeß fort, sich mit einer Entschlossen- heit zu verthcidigcn, die einer besseren Sache werth gewesen wäre. Auf dem Reichstage zu Worms wurden zwar dem Bischöfe an- sehnliche Summen zur Fortsetzung der Belagerung bewilligt; aber die Zahlungen gingen höchst unordentlich ein, und dieser Geld- mangel entzündete im Heere einen Aufruhr unter den Soldkncch- tcn. Nur mit großer Mühe und unter Lebensgefahr der Anfüh- rer ward diese Empörung gedampft; aber mit so schwierigen Truppen angriffsweisc zu verfahren, schien nicht rathsam, und so blieb cs denn für's Erste bei der Blokadc, die sich in stets enge- ren Kreisen um die unglückliche Stadt zusammen zog. Die Fol- gen davon äußerten sich immer trauriger. Der ärmere Pöbel, welcher sich schon mit Wurzeln, Krautern, Rinde und Baum- blattern behelfen mußte, umschwärmte mit bleichen, hohläugigen Gesichtern den König, wenn er in seiner Pracht durch die Straßen zog, und heulte um Brod, und selbst Johanns Hofgesinde mußte auf schmalere Portionen gesetzt werden, damit nur er mit sei- nen vierzehn Weibern und den Großen seines Reiches in llcberfluß schwelgen konnte. Vergebens forderte der Bischof, unter Verheißung völliger Amnestie, die Bürgerschaft auf, die Stadt zu übergeben und nur den König nebst seinen nächsten Spießgesellen auszulicfern. Die Furcht vor dem entsetzlichen Johann war stärker, als die Sehnsucht nach Erlösung, die doch allmälig in manchem Herzen

8. Theil 3 - S. 268

1827 - Breslau : Max
268 abgcfordert, und er als Gefangener behandelt. Dennoch gab er die Hoffnung, zu entfliehen, noch nicht auf. Als er nach Gel- dern kam, bat er seine Aufseher flehentlich, ihm doch zu erlau- den, eine Nacht in Wesel zubringcn zu dürfen. Das wurde ihm erlaubt. So kam er bis an die Schiffbrücke, die über den Rhein führt. Hier bat er, aus dem Wagen aussteigen, und zu Fuße in die Stadt gehen zu dürfen, damit ihn Niemand er- kenne. „Immerhin!" antworteten seine Begleiter. Aber kaum sah er sich frei, als er eiligst davon lief, um die nicht sehr entfernte Grenze zu erreichen. Eine in der Nähe befindliche Wache hielt ihn bald auf, und brachte ihn in Sicherheit. Als er vor den Kö- nig gebracht wurde, fuhr ihn dieser wüthend an, warum er habe desertiren wollen? „Weil," antwortete er, „Sie mich nicht als Sohn, sondern als einen niedrigen Sklaven behandelt haben." Hier zog der König den Degen, und hatte ihn durchbohrt, wäre ihm nicht ein Offizier in die Arme gefallen. Nun wurde eine förmliche Untersuchung gegen den Kron- prinzen eingeleitet, und ein Kriegsgericht in Mittenwalde, einem Städtchen unweit Berlin, wohin man ihn gebracht hatte, nie- dergesetzt. Der König hätte gern gesehen, daß die Richter ihn zum Tode verurtheilt hätten; so aufgebracht war er. Niemand als seine nächsten Umgebungen wagten ihm zu nahe zu kom- men; er wollte durchaus Blut fließen sehen. Der unglückliche Katt war indessen auch eiligst in Berlin festgenommen worden, und wurde ohne Umstände zur Enthauptung verurtheilt, so viel Fürsprache auch von allen Seiten für ihn eingelegt wurde, da er ja nichts gcthan, und nur um die Entweichung gewußt hatte. Der Kronprinz wurde nur durch die Vorstellung mehrerer an- gesehenen Generale und selbst auswärtiger Fürsten von der auch ihm angedrohten Todesstrafe gerettet. Aber der König schickte ihn auf die Festung Küstrin, ließ ihm nur, w^s er auf dem Leibe trug, und bestimmte nur 3 Groschen für seinen täglichen Unterhalt. Man sperrte ihn in ein kleines Stübchen ein, und erlaubte ihm nicht einmal anders als zum Essen Licht zu bren- nen. Zum Lesen erhielt er nichts als eine Bibel und einige Andachtsbücher. Das Härteste war aber, daß der König aus- drücklich befahl, er solle der Hinrichtung seines Freundes Katt zusehcn. Dieser wurde unter starker Bewachung nach Küstrin

9. Leitfaden für den Geschichtsunterricht in Mittel- und Mädchenschulen - S. 293

1902 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
1. Friedrich der Groe, 293 die Flucht zu bewerkstelligen. Doch man hatte bereits Verdacht geschpft, und ehe er eins der bereit gehaltenen Pferde besteigen konnte, wurde er angehalten und zurckgefhrt. Noch hielt der König an sich, denn er wollte vollgltigere Beweise. Diese fanden sich in einem aufgefangenen Briefe des Prinzen an den Leutnant Katte, und nun kannte des Vaters Zorn keine Grenzen mehr. Man brachte Friedrich unter strenger Bewachung den Rhein hinab nach Wesel, wo das erste Verhr stattfand. Auf die Frage des Knigs, warum er habe fliehen wollen, erwiderte er: Weil Sie mich nicht wie Ihren Sohn, sondern wie einen Sklaven behandelt haben." Du bist nichts als ein gemeiner Deserteur, der keine Ehre im Leibe hat!" schrie der König. Ich habe deren soviel als Sie," lautete die Entgegnung, und habe nur getan, was Sie nach Ihren eigenen Worten an meiner Stelle auch getan haben wrden." Auer sich vor Wut drang Friedrich Wilhelm mit gezogenem Degen auf den Prinzen ein, als ihm noch rechtzeitig der Generalmajor von der Mosel mit den Worten in den Arm fiel: Majestt, tten Sie mich, aber schonen Sie Ihres Sohnes!" Von Wesel wurde Friedrich nach der Festung Kstriu gebracht und dort wie jeder andere Gefangene behandelt. Keith war nach England entkommen, Katte aber, der ruhig in Berlin geblieben war, wurde festgenommen und einer Kabinetsordre des Knigs gem unter den Fenstern des Kronprinzen hingerichtet. Friedrich drohte ein gleiches Schicksal; der König ging alles Ernstes damit um, ihn vor ein Kriegsgericht zu stellen und zum Tode verurteilen zu lassen. Die meisten Hfe, insbesondere der kaiserliche, verwandten sich fr das Leben des Kronpinzen, und auch die hheren Offiziere legten Frbitte ein. Der General von Buddenbrock entblte vor dem Könige die Brust und sprach: Wenn Ew. Majestt Blut verlangen, so nehmen Sie meines; jenes bekommen Sie nicht, so lange ich noch reden darf." Mehr aber als alle bewirkte der Feldprediger Mller. Er redete dem Prinzen so ernstlich ins Gewissen, da er endlich sein Unrecht einsah und bereute. Auf diese Nachricht hin neigte sich denn endlich auch der König zur Milde. Er entlie Friedrich aus der strengen Hast, befahl ihm aber, in Kstrin zu verbleiben und bei der dortigen Verwaltungsbehrde zu arbeiten. Ein Jahr spter gestattete er ihm auch, zur Hochzeit seiner Schwester Wilhelmine nach Berlin zu kommen. Seit dieser Zeit wurde das Verhltnis zwischen Vater und Sohn besser, besonders seitdem Friedrich eingewilligt, sich dem Wunsche des Knigs gem mit der Prinzessin Elisabeth Christine von Brannschweig-Bevern, einer Nichte der Kaiserin, zu vermhlen. 1735

10. Bd. 2, Abth. 1 - S. 202

1785 - Leipzig : Weidmann und Reich
202 Teutschland. Schmiede- Stück Leinwand u. dgl. gebleichet; so wie in Schmie- berg. deberg/ einer offenen Berg-und Handelsstadt, die wohl eine halbe Meile lang seyn mag, sehr viel Eisen fabrieirt wird. Bey Hirschberg liegt auch der Fle- Warnu cken Marmbrmm / der wegen seiner zwey warmen »runn. Bader berühmt, und für die Einwohner von Hirsch. berg der vornehmste Lustort ist. 3) Fürstenthum Lieglütz f ebenfalls 3 Kreise und 5 Städte enthal- tend , ein meist ebenes und fruchtbares Land. Der Liegnitz. Hauptort ist Liegiütz, eine der besten schlesischen Städte, mit schönen Gebäuden und einer wohleinge- richtetcn Ritterakademie, deren Einwohner mit Korn, Farberröthe und Tuch einen starken Handel treiben. 4) Fürstenthum Mohlau besteht aus 2 Kreisen, Wohlan, und enthalt 6 Städte. Wohlau heißt auch die Hauptstadt. 5) Fürstenthum Sagan hat bis jetzt dem Fürsten von Lobkowitz gehöret, und ist also nur mittelbar dem Könige von Preußen unterwürfig ge- wesen; da aber gegenwärtig daran gearbeitet wird, alle schlesische mittelbare Unterthanen in unmittelbare zu verwandeln, und dem bisherigen Besitzer seine Rechte abzukaufen, so muß man erwarten, ob Sa- gan nicht auch an dieser Veränderung Theil nimmt. Im ganzen Fürstenthum, welches keine weitere Kreis- abtheilung hat, sind 3 Sadte, 1 Marktstecken und Sagan. 154 Dörfer. Die Hauptstadt ist Sagan, ein alt- vaterisch gebaueter Ort von mittlerer Größe, mit eini- gen alten Befestigungen, am Bober gelegen, Ihre vornehmste Nahrung geben die Tuchmanufakturen, ei>l Kupferhammer utib der Kornhandel. Andre mittelbare dem glogauischen Kammerde. partemenr unterworfene Fürstentümer, Herrschaften, welche den Militsch-Trachenbergischen Kreis ausma- cheu, sind 1) Nnlitsch/ 2) Trachenberge 3) Vleni schloß/ 4) Freyhaii / und 5) Suhlau. 6) Für-

11. Die Hohenzollern von Kaiser Wilhelm II. bis zum Großen Kurfürsten - S. 176

1901 - Halle : Gesenius
— 176 — Bei einer Reise, die der König mit dem Kronprinzen an den Rhein machte, wollte Friedrich flüchten. Beinahe wäre das Vorhaben gelungen. In einer dunkeln Nacht hatte Friedrich schon das Pferd bestiegen und wollte davonreiten, als ihn die Offiziere des Königs festhielten. Dem Könige wurde die Sache mitgeteilt, und fast zugleich fiel diesem ein Brief, den Friedrich an den Lieutenant von Katte geschrieben hatte und der den ganzen Plan enthielt, in die Hände. Mit gewöhnlicher Leichtfertigkeit hatte der Kronprinz die Adresse nur oberflächlich geschrieben, und so ging der Bries an einen anderen Offizier Namens Katte, der ihn dem Könige schickte. Der wurde nun schrecklich wütend, stürzte über den Prinzen her, riß ihm die Haare aus und schlug ihn blutig. Friedrich rief in Verzweiflung: „Niemals hat das Gesicht eines brandenbnrgischen Prinzen solche Schmach erduldet!" Mit Mühe wurde er von den Offizieren dem Könige mit Gewalt entrissen. Man nahm dem Kronprinzen auf Befehl des Königs den Degen ab, und die ganze Reisegesellschaft fuhr zu Schiffe von Frankfurt den Main und dann den Rhein hinab nach der Festung Wesel. Erläuterungen. Parade? (Exerzieren und Vorführen der Truppen vor dem Könige.) Adresse: (Aufschrift auf Briefen und Packeten.) Reise an der Karte zeigen. Wiedergabe. Überschrift: Friedrich sucht vergeblich zu entfliehen. I. Stufe (Unterstufe e). Was wird nun geschehen sein? Ii. Stufe e. Der König wollte den Kronprinzen durchaus nicht mehr als seinen Sohn anerkennen; er nannte ihn nur den Deserteur Fritz. Das war schlimm; denn jeder Deserteur wurde schwer bestraft. In Wesel verhörte der König den Sohn und rief ihm dabei entgegen: „Warum habt Ihr entfliehen wollen?" „Weil Sie mich nicht wie Ihren Sohn, sondern wie einen Sklaven behandelt haben." — „Ihr seid ein ehrloser, herzloser Feigling!" — „Ich habe soviel Ehre und Herz wie Sie und habe nur das gethan, was Sie — wie Sie sagten — an meiner Stelle längst gethan hätten." — Da riß der König den Degen heraus und wollte seinen Sohn durchbohren. Aber der General, der dabei war, sprang dazwischen und rief: „Majestät, durch- bohren Sie mich, aber schonen Sie Ihres Sohnes!" Er führte Friedrich hinaus, und der König gab endlich nach. Doch wurde Friedrich ins Gefängnis und von Wesel nach der Festung Küstrin geführt; der König reiste nach Berlin und erzählte dort alles seiner Familie.

12. Oberstufe - S. 184

1905 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
184 § 87. Die preußischen Provinzen. hauptsächlich mit Schweden-Norwegen und Rußland (Getreide, Sprit, Holz, Fische, Zucker). Berühmte Werst des „Vulkan" (Panzerschiffe). Im Haff- gebiet das befestigte Swinemünde (Seebad), in der Nähe Herings- dorf. In Vorpommern die pommersche Universität Greifswald, die alte Seefeste Stralsund. Zu Vorpommern gehört Rügen (Buchenwaldungen, Stubbenkammer, Arkona) mit Putbus, Saßnitz. 5. Posen, im Gebiet von? Die Bewohner zur größeren Hälfte polnisch sprechend. Wesentlich Ackerbau (Zuckerrüben) und Viehzucht. Reg.-Bez.: Posen und Bromberg. Bromberg, 52000 Einw., lebhafte Stadt am Netze-Brahe- Kanal (Holzflößerei). Posen, 120 000 Einw., in neuerer Zeit außer- ordentlich emporblühend. An der Bahn von Posen nach dem O. G n e s e n (alte Bischofstadt), Hohensalza, früher Jnowrazlaw genannt (Salzwerk). An der Bahn von Küstrin nach Königsberg Schneide- mühl, Knotenpunkt mit Abzweigung nach Bromberg. 6. Schlesien, größte Provinz; in welchen Gebieten? Im S. polnische Bevölkerung. Oberschlesien mit seinem Kohlenreichtum und seinen Mineralschätzen an Zink, Blei, Eisen, sowie Waldenburg große Industriegebiete. Mittel- und Niederschlesien mit z. T. blechender Land- wirtschaft, Zuckerrübenbau, um Liegnitz Gemüsebau. Im Gebirge: Leinen- (Landeshut, Hirschberg) und Glasindustrie (Josefinenhütte). Reg.-Bez.: Breslau, Liegnitz, Oppeln. Hauptstadt der Provinz ist Breslau, 420 000 Einw., ein alter Handelsplatz, der die Produkte deutscher Gewerbetätigkeit gegen die Roh- produkte des slawischen O. und S. umsetzt; Universität, Sitz eines Fürst- bischofs. Es ist Knotenpunkt wichtiger Bahnlinien: So von Berlin über Frankfurt a. O.—Guben—l iegni tz—b res lau und weiter s. über O p p e l n an der Oder in das Oberschlesische Industriegebiet, B e u t h e n, Gleiwitz, Königshütte (58 000 Einw.), K a t t o w i tz; oder über R a t i b o r—o derberg nach Wien oder Ofen-Pest. Von Breslau über Hirschberg nach Görlitz geht die Schlesische Gebirgsbahn. Hirschberg am Bober, Hauptzugang zum Riesengebirge. Görlitz, 81 000 Einw., an der Neiße, in der Nähe die Landskrone, in schöner Lage. Für den nw. Teil Schlesiens ist die Regierungshauptstadt L i e g n i tz, 55 000 Einw., Knotenpunkt. Garten- und Gemüsebau. An der Oder ist G logau, ehemalige Festung, und Grünberg, wegen seines Weinbaus, zu nennen. Die Badeorte im Gebirge vergl, §80. 7. Sachsen. Die Provinz liegt im Gebiete der Elbe, der Saale und des Thüringischen Hügellandes. Sie birgt reiche Bodenschätze an

13. Westfälische Heimatgeschichte - S. 58

1913 - Münster (Westf.) : Coppenrath
— 58 — nähme in die Lateinschule wurde nur dem zugebilligt, der in der deutschen Schule genügend unterrichtet war. Schulversäumnisse ließ er schwer bestrafen. Die Ortspfarrer mußten wöchentlich einmal den Unterricht besuchen. Zum Bau neuer Schulen gab die bischöfliche Rentenkammer reichliche Geldmittel. Bernhard von Galen war ein sorgsamer Vater seines Bistums. Prozesse waren ihm verhaßt. Er verlangte, daß sie kurz und rechtlich geführt wurden und nur wenig Kosten verursachten. Zur wirtschaftlichen Hebung seines Fürstbistums plante er die Anlage eines Wasserweges nach Amsterdam; Berkel oder Vechte sollten schiffbar gemacht werden. Münster erhielt eine regelmäßige Postverbindung mit Wesel und Paderborn. Als 1666 Hungersnot und Pest das Land sehr schwer heimsuchten, öffnete der Fürstbischof dem armen Volk seine Kornmagazine. Von Ärzten ließ er Vorsichtsmaßregeln ausarbeiten gegen die Pest, den Würgengel der Menschheit. Nach den bischöflichen Bestimmungen mußte das Haus des Pestkranken mit einem Strohkranz kenntlich gemacht werben. Jeber Krankenpfleger hatte auf der Straße einen weißen Stock in der Hand zu tragen. Der Bischof oerorbnete Prozessionen in Münster und dem ganzen Bistum, um die göttliche Gerechtigkeit mieber zu versöhnen. Bernharb von Galen starb in seinem Resibenzschloß zu Ahaus am 19. September 1678. Seine sterblichen Überreste würden im Dome zu Münster beigesetzt. Westfalen unter Friedrich Wilhelm I. (1713—1740). Verwaltung. Im Jahre 1707 kam die Grafschaft Tecklenburg in preußischen Besitz. Die Verwaltung unserer Heimatlanbe lag bislang hauptsächlich in den Hänben der geistlichen und weltlichen Stänbe. Bestimmte das Domkapitel allein in Ehe- und Kirchensachen, so orbneten die Gilben und Zünfte ihre eigenen Angelegenheiten. Von den (Bemeinben würde das Schul- und Armenwefen geregelt. In der Verstaatlichung biefer und anberer Rechte im Interesse einer einheitlichen Verwaltung tat Friedrich Wilhelm I. einen be-beutfamen Schritt. — Er nahm der Regierung die Verwaltung der Steuern und übertrug biefe einer Kommiffariatsbehorbe. In ©teuerfragen machte sich biefe Behörbe mehr und mehr unabhängig von der Bewilligung der Stäube, die oft nur nach Laune und Willkür entfchieben und nicht auf die unabmetslichen Bebürfniffe des Staates achteten und ihre eigenen überschätzten. Die neue Steuerbehörde brang mit Recht auf regelmäßige, bestimmte Abgaben. — Dann trennte Friedrich Wilhelm I. von der Regierung die Amtskammer, der die Domänenverwaltung, Forst- und Jagb-, Münz-, Maß- und Gewichtsorbnung, Zölle, Handel und Bergwerke unterstellt waren. Im

14. Kleine Erdkunde - S. 23

1885 - Halle : Anton
Deutschland. 23 die Weichselniederung durch schweren Weizenboden aus. Hier blüht beson- ders Ackerbau. Auch die Viehzucht (Pferde) steht in Blüte. In den Wäl- dern schlägt man Bauholz. An der Küste wohnt ein kräftiges Fischervolk. Zwischen dem Frischen und Kurischen Haff fischt man das „Gold des Sam- landes", den Bernstein. 49] 5. Provinz Posen. 1) Lage. Die Ebene zu beiden Seiten der Warthe. — Bodengestalt und Bewässerung nach der Karte. — Städte: Posen (?) ist Festung und Sitz eiues Erzbischofs (65). Bromberg (?) ist die lebhafteste Handelsstadt der Provinz. — Ein- teilung: 2 Regierungsbezirke. *1. Regierungsbezirk Posen, der südliche Teil. *Posen (?). 2. Regierungsbezirk Bromberg, der nördliche Teil. *Bromberg (?). Gnes en ist die heilige Stadt der Polen mit altberübmtem Dom. ^Landeskultur. Ackerbau und Viehzucht sind Hauptnahrungs- zweige. Die größere Hälfte der Bevölkerung sind Polen, die kleinere Deutsch e. 50] 6. Provinz Schlesien. 2) Lage. Südlich von Posen zu beiden Seiten der oberen und mittleren Oder. — Bodengestalt 'und Be- wässerung nach der Karte. — Städte: Breslau (?), die dritte Königliche Residenzstadt (die beiden andern?), ist reich durch Fabrikwesen und Handel; großartiger Wollmarkt; Hochschule (270). Liegnitz (?). Nahe der sächsischen Grenze liegt das gewerbreiche Görlitz (?, 50). — Ein- teilung: 3 Regierungsbezirke. *1. Regierungsbezirk Liegnitz oder Nieder-Schlesien. *Liegnitz (?). In der Nähe siegte Blücher 1813 an der Katzbach über die Franzosen. Bunzlau (?) treibt Töpferei und liefert „Bunzlauer Geschirr". Görlitz (?). Am Fuße des Riesengebirges liegen Hirschberg (?) und S ch miedeberg, blühend durch Leinenhandel und Weberei, die von zahlreichen Webern im Gebirge betrieben wird. Die Oderlinie schlitzt die Festung Glogau. 2. Regierungsbezirk Breslau oder Mittel-Schlesien. ^Breslau (?). West- lich das Torf Leuthen (Schlacht (1757). Am Fuße des Gebirges liegen zahlreiche große Spinner- und Weberdörfer, z. B. Langenbielau (13). Im Glatzer Berg- kessel ist die Festung Gl atz (?) der Hauptort. 3. Regierungsbezirk Oppeln oder Ober-Schlesien. "Oppeln (?). Südlich der Oder liegt die Festung Neiße (?), nördlich der Oder die Bergstädte Beuthen, Gleiwitz und Königshütte, die Hauptorte des schleichen Bergbaus. ^Landeskultur. Das Gebiet links von der Oder ist teilweis fruchtbares Hügelland; rechts vom Flusse dehnt sich wenig fruchtbare Ebene. Viehzucht und Ackerbau sind in den Ebenen Hauptnahrungszweige. Im Gebirge nährt starke Spinnerei und Weberei. Oberschlesien treibt ergiebigen Bergbau aus Eisen, Blei und Galmei, ein wichtiges Zinkerz; die Gegend von Waldenburg ist ein reiches Steinkohlenrevier. 51] 7. Provinz Sachsen. 3) Lage. Westlich von Brandenburg, das Gebiet der mittleren Elbe und Saale. — Bodengestalt und Be- wässerung nach der Karte. — Städte: Magdeburg (?), eine der stärksten Festungen des Landes / ist blühend durch Gewerbe und Handel (97). Halle (?) ist Knotenpunkt eines siebenstrahligen Eisenbahnnetzes und hat eine Saline, in der die Halloren arbeiten, ein Bölklein mit eigentüm- licher Tracht und Mundart; Hochschule; A. H. Franckes Waisenhaus (71). 1) A. 8. 2) A. 8. 3) A. 8.

15. Die neue Zeit - S. 155

1895 - Leipzig : Dürr
— 155 — in welchem er ihnen mit 20000 Mann zu Hilfe zu kommen versprach. Dem Prinzen von Oranien übergaben die Generalstaaten den Oberbefehl über die Landtruppen und die Flotte. Als sich die Republik fo plötzlich von der Land- und Seeseite angegriffen sah, erzeugte der Schrecken zuerst eine allgemeine Ratlosigkeit und Verwirrung. Ludwig Xiv. führte zwei Armeen, von denen die eine Turenne, die andere Sonde kommandierte, durch das Bistum Lüttich und das Herzogtum Jülich, überschritt bei Wesel den Rhein und fiel in Geldern ein, dann ging er wieder auf das linke Rheinufer hinüber und bedrohte Holland, wohin sich Wilhelm von Oranien zurückgezogen hatte. Eine Stadt nach der anderen öffnete ihm ihre Thore, Vauban, der berühmte Ingenieur, leitete die Belagerungsarbeiten. Gleichzeitig erklärten der Kurfürst von Köln und der Bischof von Münster den Niederlanden den Krieg, ihre Heere vereinigten sich mit den Franzosen und drangen in Oberyssel ein. Schon erschienen französische Dragoner vor Mutden, nur drei Meilen von Amsterdam entfernt. Hätten sie sich des Städtchens sogleich bemächtigt, so wären die Schleusen in ihrer Gewalt gewesen, durch welche die Umgegend der Hauptstadt unter Wasser gesetzt werden konnte. Aber sie versäumten es, dagegen schickte Wilhelm von Oranien sogleich Truppen dahin, ließ die Schleusen aufziehen, und bald trennte ein See die ^anzosen von Amsterdam. So wurden die Eroberer wenigstens für einige Zeit aufgehalten. Ludwig Xiv. kehrte zu feinen Festen nach Versailles zurück und erwartete von Turenne, daß er im Winter den Versuch machen werde, auf dem Eise gegen Amsterdam vorzugehen. Auf der See hatte Ruyter in einer heißen, aber unentschiedenen Schlacht gegen die englisch-französische Flotte gekämpft und wenigstens so viel erreicht, daß die Feinde sich der holländischen Küste nicht nähern konnten, dennoch war die Lage der Niederländer eine verzweifelte. Nimwegen, Utrecht, Naarden und viele andere Städte, ganze Provinzen waren in den Händen der Franzosen, in Amsterdam herrschte die größte Ratlosigkeit. De Witt bot Ludwig Xiv. Mastricht, eine Anzahl kleinerer Städte und zehn Millionen Livres Kriegskosten, aber der König stellte so hohe Gegenforderungen, daß sich die Verhandlungen zerschlugen. Der Ingrimm des Volkes in der Hauptstadt richtete sich gegen den Rats' Pensionär, ihm schob man alle Schuld zu. De Witt legte fein Amt nieder, aber der Pöbel wollte ein Opfer haben. Als De Witt seinen jüngeren Bruder, den man im Haag gefangen hielt, besuchte, wurden beide aus dem Gefängniffe gerissen und ermordet. Man hatte De Witts Bruder ganz ohne Grund beschuldigt, eine Verschwörung gegen das Leben Wilhelms von Oranien angezettelt zu haben, und Wilhelm selbst

16. Bd. 5 - S. 302

1845 - Leipzig : Kollmann
— 302 — im Leibe hat." — „Ich habe so viel, wie Sie — crwicderte der Prinz — und habe nichts weiter thun wollen, als was Sie _ nach Ihren eigenen öfteren Aeußerungen an meiner Stelle gethan haben würden."") Ueber diese Antwort gerieth der König so in Wuth, das er den Degen zog und seinen Sohn durchbohren wollte. Der General Mosel warf sich dazwischen, deckle den Prinzen mit seinem Körper und rief: „Sire, tobten Sic mich, aber schonen Sie Ihres Sohnes!" Als die übrigen Generale den Vorgang erfuhren, baten Sie den König, den Prinzen nicht wieder zu sehen; was er denn auch, bei kaltem Blute, selbst für rathsam fand. Er blieb nur einige Tage in Wesel und fetzte dann seinen Weg nach Berlin fort. Der Prinz sollte ihm nach vier Tagen folgen. Noch in Wesel machte dieser einen Versuch, zu entkommen. Man hatte ihm schon Stricke, um aus dem Fenster zu steigen, und Bauernkleider verschafft, aber der Plan ward wieder vereitelt. Friedrich wurde nun durch ein Commando unter dem Oberstlieutenant von Borck nach Mitten- walde, drei Meilen von Berlin, abgeführt. Katte hatte unterdessen seine Abreise bis zu der Zeit ver- schoben, wo er vermutbete, daß der König zu Wesel wäre, und ward zu seinem Unglücke noch einen Tag langer aufgchaltcn, weil er sich einen ganz besonderen Sattel machen ließ, in welchen man Geld und Kleidung verwabren konnte. Denselben Tag brachte ein Courricr die Nachricht, daß Friedrich arretirt scy, was man sich aber nur im engsten Vertrauen sagte. Gegen Abend begegnete Katte dem Major Asseburg, der um dies Staatsgeheimniß wußte; weil er sich aber nicht getraute, cs zu sagen, so fragte er Katte mit erschrockener Miene: „Sind Sie noch hier? Das wun- dert mich." Katte antwortete, ohne die Ursache jener Frage zu vermuthen: „Ich reise noch diese Nacht." In derselben Nacht kam der Veft)afrsbefehl. Sein Oberst, um ihm Zeit zu lassen, zu entftiehen, zögerte drei Stunden mit dem schmerzlichen Auf- träge und sendete dann noch erst einen Adjutanten an ihn, mit dem Befehle, zu ihm zu kommen. Noch jetzt wäre es ihm mög- *) *) Der König hatte, wie die Prinzessin Wilhclmine erzählt, wiederholt zu ihm gesagt: „Hatte mein Vater mir begegnet, wie ich dir, so wär' ich hundertmal davon- gelaufen, aber du hast keinen Math, du bist ein bloßer Schurke. "

17. Schul-Lesebuch - S. 191

1863 - Berlin : Stubenrauch
191 40. Die Opfer zu Wesel. Generalmarsch wird geschlagen zu Wesel in der Stadt, und Alle fragen ängstlich, was das zu deuten hat. Da führen sie zum Thore hinaus, still, ohne Laut, die kleine Schaar, die heiter dem Tod in's Auge schaut. Sie hatten kühn gefochten mit Schill am Ostseestrand und geh'n nun kühn entgegen dem Tod für's Vaterland. Sie drücken sich wie Brüder die Hand zum letzten Mal; dann steh'n sie ernst und ruhig, die Elfe an der Zahl. Und hoch wirft Hans von Flemming die Mütze in die Luft. „Es lebe Preußens König!" die Schaar einstimmig ruft. Da knattern die Gewehre; es stürzt der Braven Reih'; zehn treue Preußen liegen zerrissen von dem Blei. Nur Einer, Albert Wedell, trotzt jenem Blutgericht; verwundet nur am Arme fleht er und wanket nicht. Da treten neue Schergen, auch ihn zu morden, vor, und-. „Gebet Achtung! — fertig!" — schallt's schrecklich ihm in's Ohr. „O zielet", ruft er „bester! hier sitzt das deutsche Herz! die Brüder überleben ist mir der größte Schmerz!" Kaum hat er's ausgesprochen, die Mörder schlagen an; durchbohrt von ihren Kugeln liegt auch der letzte Mann. So starben tapfre Preußen, durch Schande nie befleckt, die nun zu ew'gem Ruhme ein Stem zu Wesel deckt. 41. Ein grüner Sarg. 1. Wenn Anno Sechs so Manche vergaßen Ehr' und Pflicht, den König feig verließen; sein Volk verließ ihn nicht. * 2. Wenn Anno Sechs so Manchem verging die Zuversicht auf künft'ge best're Tage, dem Volk verging sie nicht. (1807.) 6. So hoffte unerschüttert das gute alte Paar, bis er an einem Morgen mit ihr verstorben war. 7. Und in dem Testamente von jenem treuen Paar zur Freude aller Preußen das Wort zu lesen war: 3. Das hat, von edlem Zorne und trotz'gem Haß bewegt, die Hoffnung beff'rer Tage in treuer Brust gehegt. 8. „In einem grünen Sarge begrabe man uns Zwei, zum Zeichen, daß die Hoffnung noch nicht verloren sei. 4. Zwei alte Eheleute wol in der Stadt Berlin, die sahen mit Erstaunen die Krieger Preußens flieh'n. 9. Wir schauen in die Zukunft; der Tod giebt Hellen Blick, und unser frommer König kehrt siegreich doch zurück!" 5. Doch schwand den beiden Alten darum die Hoffnung nicht; „der König bleibt doch Sieger!' rief ihre Zuversicht. 10. Und also ist's geschehen einst in der Stadt Berlin: Man hat das Paar begraben im Sarge, der war grün. il.und Tausende — die folgten dem grünen Sarg zum Grab', zum Zeichen, daß ein Jeder noch frische Hoffnung hab'.

18. Leitfaden zum Unterricht in der Geographie - S. 22

1837 - Magdeburg : Rubach
22 Iv. Provinz Schlesien. Mehr eben als bergig. Das Niesengebirge mit der 5000 Fuß hohen Schncekoppe, die Sudeten und das Schlesisch-Mährische Gebirge mit dem Altvater. Die Oder nimmt auf der linken Seite auf: die Glatzer Neiße, die Weiftritz und die Katzbach. Im Nordwesten der Provinz fließen: der Bober, die Lau- sitzer Neiße und die Spree. 1. Regierungsbezirk Oppeln. Im Süden oder Norden?— Oppeln an der Oder. — Natibor an der Oder, die hier schiffbar wird. — Neiße an der Neiße, starke Festung. — Pleß, Re- sidenz des Fürsten von Anhalt-Köthen-Pleß. 2. Regierungsbezirk Breslau. Breslau, Universität, Handelsstadt. — Schweid- nitz, in der Nähe des Zobtenberges. Festung. Lein- wandhandel. — Reich enbach, in den Sudeten, Fabrik- stadt, Schleierwebereien.— Glatz, Festung.— Oels, Hauptstadt des Braunschweigischen Fürstenthums Oels. 2. Regierungsbezirk Liegnitz. Liegnitz an der Katzbach.— Wahlstadt, Dorf, merkwürdig geworden durch die Franzoscnschlacht 1813. — Groß-Glogau an der Oder, Festung. — Bunz- lau am Bober. Töpfcrgeschirr. Waisenhaus. — Hirschberg am Bober, Leinwandhandel. V, Provinz Posen. Ganz eben, meist gutes Ackerland. Flüsse: ldke Warthe mit der Netze, die Weichsel und Brahe. Der Bromberger Kanal verbindet durch die Brahe die Weich- sel mit der Netze. 1. Regierungsbezirk Posen. Posen an der Warthe. Sitz des Erzbischofs von Posen und Gnesen. — Fraustadt. Tuchwebereien. 2. Regierungsbezirk Bromberg. Bromberg an der Brahe und am Kanal. Schiff- fahrt, Handel mit Getreide und Wein. — Gnesen,

19. Bilder vom Niederrhein - S. 179

1882 - Leipzig : Spamer
Großer Markt mit Rathhaus und Willibrordskirche zu Wesel. Wesel. ($niti Eriimcrunzsdliitter uns der Preußischen Geschichte.) Die Lippe. — Wesels Lage. — Die Willibrords- und Matenakirche. — Das Rath- haus. — Die Citadelle und Thore. — Aus der Geschichte Wesels. — Aus Friedrich's des Großen Jugendzeit. — Der Fluchtversuch. — Die Erschießung der Offiziere des Freicorps von Schill. , ,Non soli cedit" (Er weicht der Sonne nicht!) (Inschrift unter dem preußischen Aar am Berliner Thore zu Wesel.) Große Bedeutung für den Alterthumsforscher hat der keineswegs roman- tische Nebenfluß des Rheins, die Lippe, welche bei dem kleinen Badeorte Lipp- springe, unweit Paderborn am Teutoburger Walde, entspringt und bei der Festung Wesel mündet. An ihren Ufern sind noch deutliche Spuren von Straßen, Lagern, Kastellen und Kolonien der Römer vorhanden. Der Lauf des Flusses war einst der Schauplatz wichtiger militärischer Operationen in den Kämpfen der alten Germanen gegen ihre Unterdrücker. An den Ufern der Luppia, wie sie der römische Geschichtschreiber Taeitus nennt, stand das be- rühmte castellum Aliso, in welches sich unter Anderen die Flüchtlinge ans der Varianischen Niederlage hinretteten. Wo dieses Kastell lag, darüber wird noch bis auf den heutigen Tag gestritten; daß es aber an der Stelle des heutigen 12*

20. Bürgerkunde - S. 339

1909 - Karlsruhe : Braun
Die Banken und Sparkassen 339 c. Die Banken und Sparkassen. 1. Ihre Bedeutung. Die Banken^ sind Unternehmungen zur Vermittelung des Geld- iozo und Kreditverkehrs. Dem Geldverkehr dienen sie durch Handel mit Münzsorten, Edelmetallen und Wertpapieren, während sie für den Kreditverkehr eine überaus wichtige Rolle spielen dadurch, daß sie auf eigene Gefahr von Kaufleuten und sonstigen Privaten Geld, das bei diesen gerade keine Verwendung findet, darlehensweise aufnehmen und wieder als Gläubiger verleihen. Auf diese Weise bringen die Banken die Kapitalien in Umlauf und zu angemessener Ver- wendung. Sie sind teils Einzelnnternehmungen, teils gesellschaftliche Unter- iozi nehmungen, insbesondere Aktiengesellschaften. Neben den Privat- banken gibt es auch öffentliche, d. h. von öffentlichen Korporationen, insbesondere vom Staat betriebene Banken, so in Bayern die K. Bank in Nürnberg. 2. Die wichtigsten Bankgeschäfte. Die hauptsächlichsten Geschäfte der heutigen Banken sind: a. Der An- und Verkauf von Edelmetallen, ausländischen Münz- i»Z2 sorten, Wechseln und Effekten?" Unter letzteren versteht man die an der Börse gehandelten („börsengängigen") Wertpapiere, haupt- sächlich die Aktien ltnb Staatsschuldscheine?" * 1 * * * * 20 die Rabattmarken, d. h. Anweisungen auf den bei dem Verein von den Kaufleuten hinterlegten Rabattbetrag, welcher jedoch, um den Sammel- und Sparbetrieb anzureizen, erst erhoben werden darf, wenn er eine gewisse Summe erreicht hat. 38 Im Mittelalter hatten die Geldwechsler in Italien ihre Geld- schüsseln öffentlich auf Tischen, ital. banco, aufgestellt; daher rührt die heu- tige Bezeichnung als Bank. 1s Dieser Handel mit Wechseln, Effekten und anderen Waren, welche einen Kurs haben, heißt Arbitrage, wenn er unter Ausnutzung der verschiedenen Höhe der an verschiedenen Handelsplätzen vermerkten Kurse erfolgt. Haben z. B. Wechsel auf London in Amsterdam einen niedrigeren Kurs, als in Berlin, so kauft der Arbitrageur sie in Amsterdam ein, um sie in Berlin wieder zu verkaufen. 20 Anlehenspapiere des Staats, der Gemeinden, Hypothekenbanken usw. heißen Inhaber Papiere, wenn sie in Schuldverschreibungen bestehen, welche den jeweiligen Inhaber berechtigen, die Zinsen und das Ka- pital selbst (sobald es fällig wird) in Empfang zu nehmen, so daß also jede Uebertragung des Papiers ohne weiteres die Uebertragung der Forde- rung in sich schließt. Zur Ausgabe solcher Jnhaberpapiere ist regelinäßig staatliche Genehmigung notwendig. 22*