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1. Europa ohne Deutschland - S. 145

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 145 — An der Einfuhr war Deutschland im Jahre 1910 mit 19,7 Mill. .Ms beteiligt. C. Das Südafrikanische Tafelland. I. Britisch-Südasrika. 1. Bodenbeschaffenheit und Erzeugnisse. Das ganze Süd-Zill, afrikanische Tafelland bildet ein Dreieck, das in drei Stufen zu einer Hochebene aufsteigt. An dem schmalen Küstens au m dehnen sich Abb. 89. Kapstadt mit dem Tafelberg. fruchtbare Getreidefelder aus; neben allen Arten von Südfrüchten gedeiht hier der feurige Kapwein. Die Häfen von Kapstadt und Port Elisabeth bieten den Schiffen, die Afrika umfahren, gute Gelegen- heit zum Ankern und Verproviantieren. — Auf der mittleren Terrasse dehnt sich die Karoo (*ru) aus. Ihr roter Tonboden ist in der trockenen Jahreszeit so hart, daß er Risse und Sprünge bekommt. Aber in der Regenzeit überzieht sich die Karoo mit einem Teppich frischen Grases und gleicht einem Meere von Lilien und Orchideen. — Am Ostrand der dritten Terrasse erheben sich die wasserreichen, fruchtbaren Drachen berge. An sie grenzt diekalahari, eine weite, baumlose Hochfläche, die nach Westen hin in eine Sand- und Stein- Dilcher-Schwarzhanpt-Walther, Erdkunde. Ii. Teil lg

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1. Bd. 2 - S. 235

1886 - Langensalza : Greßler
235 21. Kapstadt. (30000 Ew.) Großartiger Enipfang war unserem Dampfer oder vielmehr den militärischen Personen vorbereitet. Am Hafen hatten sich Tausende eingefunden, ihre Freude durch endloses Hurrarufen bekundend. Die Mehrzahl bestand aus Farbigen aller Schattierungen, Negern mit assenühnlichem Ausdrucke und mächtig gebauten schönen Schwarzen, die für gefärbte Kaukasier gelten könnten, zahllosen Malayen, Indiern, Kafsern und Fingos. Dazwischen fallen Europäer aller Nationen, elegante Reiter und feine Equipagen auf. Eine Deputation, bestehend aus dem Bischof der Kapstadt, dem Statthalter und anderen Persönlichkeiten, geleitete den General in die Stadt. Wir selbst, nach langem Warten, bemächtigen uns eines Wagens und fahren in raschem Trabe zum Hotel, welches ungefähr eine halbe Stunde entfernt ist. Auf See war es durch den Gegenwind etwas kühl, doch nun am Lande merkte man wohl, daß in diesem südlichen Himmelsstriche die Jahreszeiten umgekehrt sind, wie im Norden. Kapstadt macht, von ferne gesehen, den Eindruck einer spanischen oder portugiesischen Stadt durch die geraden Straßen, weißen Häuser und flachen Dächer; doch ein Blick ins Innere zeigt englisches Leben und gleiche Einförmigkeit. Die Stadt zieht sich im Halbkreis um die Bai, am Fuße des Signalberges beginnend, der später sich steil erhebend einen wunder- lich geformten Kegel, den Löwenkopf, zeigt, um dann endlich in einer weiteren, fast senkrechten Erhebung in den 900 Meter hohen Tafel- berg überzugehen. Der Tafelberg schließt imposant den Hintergrund des Vorlandes, welches sich bis nach Wynberg und dann weiter bis an das Ende der genannten Bai hinzieht, und welches in jeder Hinsicht ein frucht- bares, wohl angebautes Land bietet. Durchschnitten von der Eisenbahn und guten Straßen, können die Produkte leicht zur Kapstadt gebracht werden, wo sie in einer großen Markthalle öffentlich zum Verkauf kommen. Die Straßen der Kapstadt find meistens recht breit, und abends durch Gas und elektrisches Licht erleuchtet. Pferdebahnen erleichtern den Verkehr mit kleinen Vorstädten, wo viele Privathäuser sind und recht gute Seebäder. Außerdem sind mehr als genügend vorhandene Droschken, Zweiräder u. s. w. beständig auf den Straßen, um allen An- sprüchen einer schnellen Beförderung zu entsprechen. Auffallend ist die große Anzahl von Hotels und Gasthäusern, doch sind nicht alle ihrem Namen entsprechend und manche recht schmutzig. Trotz der guten Lage der Kapstadt sind Kanalisation und Reinlichkeit ungenügend; die verschiedenen Gerüche, die oft herrschen, sagen nur zu deutlich, daß Seuchen eine günstige Stätte sinden. So Pocken, Cholera und Fieber.

2. Aus allen Zonen - S. 341

1914 - Leipzig : List & von Bressensdorf
97. Am Kap bei' Guten Hoffnung — Kapstadt. 341 <)7. Ain Aap der Guten Hoffnung — Aaxstadt. Karl Christoph Strecker. Aus „Auf den Diamanten- und Goldfeldern Südafrikas". S. 34ff. Herderfche Verlagshandluug, Freiburg i. B. 1901. Tic Kapstadt ist schön, bedeutend schöner als selbst manche europäische Städtekönigin und, wenn man will, eine Perle von nicht zu unterschätzender Schönheit: den blauen Atlantischen Ozean auf der einen und den gewaltigen Felswall auf der anderen Seite. Den Hintergrund der Stadt bildet der Tafelberg. Löwenkopf. Abbildung 133. Kapstadt mit Tafelberg und Lötvenkopf. 1082 m hohe Tafelberg, der mit seinen kahlen, senkrechten Wanden einen überwältigenden Eindruck hervorruft. Zur Linken liegt der „Teufelspik", von den alten Seefahrern auch „Berg der Winde" genannt, weil durch seilte Schluchten der Südostwind oft ganz grauenhaft heult. Zur Rechteu erhebt sich der „Löwenkopf", eine schlanke Bergpyramide, welcher „der Löwen- rümpf", ein minder hoher Hügel von mehr rundlicher Form, vorgelagert ist. Der Hafen ist jetzt einer der besten Südafrikas. Die größten Schiffe können einlaufen und finden hier sicheren Schutz. Die natürliche Beschaffen- heit der Tafelbai zur Anlage eines Hafens erkannten bereits die Portugiesen, die jedoch hierfür keine Hand rührten, weil die Ermordung des indischen Vize-

3. Lehrbuch der allgemeinen Geographie für höhere Lehranstalten - S. 373

1881 - Frankfurt a.M. : Jaeger
Afrika. 373 6) Die südlichsten Gegenden von Bochafrika. Englisch sind das Kapland und dessen Depcndcnzen (17 400 H^Meil. und 12/s Mill. Einw.). Der südlichste Teil von Afrika war lange Zeit in dem Besitze der Holländer, die denselben namentlich durch ausgedehnte Rindviehzucht ausnutzten. Während der französischen Revolutionskriege bemächtigten sich die Engländer des Gebietes und suchten dasselbe im Kampfe mit den Eingebornen und den wider- willigen Boers (vergl. oben) immer mehr auszudehnen. Der Oranjefluß wurde überschritten und namentlich neuerdings der Diamantendistrikt („Westgriqualand") und die Transvaalrepublik einverleibt. Erst kürzlich ist ein großer Kampf mit den Kaffern zu Gunsten der Engländer beendet worden (1879). Ein Drittel der Bevölkerung ist europäisch, und zwar größerenteils englisch und holländisch. Am stärksten ist die Bevölkerung in der Nähe von Kapstadt. — Der Boden ist mehr für die Viehzucht als für den Ackerbau geeignet, doch wird in einzelnen Distrikten auch bereits viel Getreide gewonnen; südlich von der Kapstadt findet sich ergiebiger Weinbau. Die Viehzucht erstreckt sich neuerdings im eigent- lichen Kaplande hauptsächlich auf Schafe (10 Mill. Stück), die bereits einen Wollenertrag von 50 Mill. Pfund (1874; — 1876 nur 43 Mill.) geliefert haben; in Natal überwiegt die Rind Viehzucht. Den Verkehr vermitteln jetzt schon Eisenbahnen (110 km). — Der Export erstreckt sich besonders auf Wolle, Ge- treide, Kupfererze, Felle, Straußfedern, Elfenbein, Wein, Zucker und Diamanten. — An einer Bucht im N. der kleinen kapischen Halbinsel liegt die Hauptstadt Kapstadt, 30 000 Einw., welche ein völlig europäisches Gepräge hat. Im S. der Stadt liegt auf der kapischen Halbinsel der Tafelberg (1100 m), dessen Südabhänge herrliche Weinberge tragen (Konstantia); hier wächst der „Kapwein". Die Eisenbahn erreicht von Kapstadt aus bereits Bcaufort im N. der Karoo. Wichtiger Hafenplatz im So. des Landes ist Port Elisabeth,

4. Die Erde und ihre Bewohner - S. 613

1833 - Stuttgart Wien : Hoffmann Gerold
61s Afrika. Kap. §. 15. Der südlichste Tbeil Afrikas wird, nach dem Vorgebirge, der guten Hoffnung (oder dem Kap), das Kapland genannt. Im Norden desselben sind die Länder der Hottentotten und Buschmänner, im Osten die Länder der Kaffern. Das Kapland stand früher unter hollän» bischer Hoheit, und gehört jetzt den Briten. Es war zu Anfang dieses Jahrhunderts (mit Inbegriff der Kapstadt) in vier Distrikte eingetheilt. In jedem dieser Distrikte wurde die Verwaltung der öffentlichen Ange- legenheiten durch Civil-Beamtete, welche die Regierung des Kaplandes a»stellte, besorgt. Der erste Civil-Beamtete der Kapstadt hieß Fiskal, die ersten Beamteten in den drei Landdistrikten hießen Landdroste. Die alte holländische Verfassung ist auch bis jetzt in allen Landdrosteien und Unterdrosteien, in welche das Land jetzt getheilt wird, unverändert beibehalten, nur daß hier und da ein Engländer zu der ansehnlichen und einträglichen Stelle eines Landdrosten befördert ist. Die Zahl sämmtlicher Bewohner dieses 5.580 O Meilen großen Landes mag sich gegenwärtig auf etwa 100.000 Seelen belaufen, von denen etwa 40.000 europäischer Abkunft sind. Jetzt wird das Land in folgende 8 Land« drosteien oder Distrikte eingetheilt.^ 1) Der kapifche Distrikt (Cape District) umfaßt Zwartland, Groenekloof und die nächsten Umgebungen der Kapstadt, mit Ausnahme der Kapstadt und Simonsstadt. Der Landdrost wohnt in der Kapstadt. 2) Der Distrikt Stellenbosch (vistriot ok 8te1ievbosci>) umfaßt den weitläufigen Landstrich am «erste Rivier, und das an die Falsbai gränzende, fruchtbare Hottentotts-Holland. Der Hauptort ist das große und schöne Dorf Stelle nbosch. 5) Der Distrikt Zwellendam (vistrict ok Zwellendam), welchen der ansehnliche und nicht ganz unfahrbare Breederivier mit dem indischen Ozean verbindet. Hauptvrt ist Zwellendam unter den hohen Zwarte-Bergen. 4) Der Distrikt Graaf Reinet (vistrict of Graaf Reinet) war früher sehr groß, weshalb davon die Unterdrostei Cradock und die Unterdrostei Beaufort getrennt worden sind. Der Haupt« ort ist das ansehnliche Dorf Graaf Reinet. 5) Der Distrikt Uitenhagen (vistrict ok Uitenhagen) stößt an die Algoabai. Der Hauptort ist Uitenhagen. 6) Der Distrikt Worcester (vistrict of Worcester), wozu die ehe« malige holländische Landdrostei Tulbagh gehört.

5. Bd. 2 - S. 285

1903 - Langensalza : Greßler
285 Der Tafelberg schließt imposant den Hintergrund des Vorlandes, welches sich bis nach Wynberg und dann weiter bis an das Ende der genannten Bai hinzieht, und welches in jeder Hinsicht ein fruchtbares, wohl angebautes Land bietet. Durchschnitten von der Eisenbahn und guteu Straßen, können die Produkte leicht zur Kapstadt gebracht werden, wo sie in einer großen Markthalle öffentlich zum Verkauf kommen. Die Straßen der Kapstadt sind meistens recht breit, und abends durch Gas und elektrisches Licht erleuchtet. Pferdebahnen erleichtern den Verkehr mit kleinen Vorstädten, wo viele Privathäuser sind und recht gute Seebäder. Außerdem sind mehr als genügend vorhandene Droschken, Zweiräder u. s. w. beständig auf den Straßen, um allen An- sprächen einer schnellen Beförderung zu entsprechen. Ausfallend ist die große Zahl von Hotels und Gasthäusern, doch sind nicht alle ihrem Namen entsprechend und manche recht schmutzig. Trotz der guten Lage der Kapstadt sind Kanalisation und Reinlichkeit ungenügend; die verschiedenen Gerüche, die oft herrschen, sagen nur zu deutlich, daß Seuchen eine günstige Stätte finden. So Pocken, Cholera und Fieber. Ein Hauptgenuß nach langer Seefahrt sind die schönen Früchte, die bereits im Dezember im Überfluß vorhanden und in vorzüglicher Güte recht billig sind. Kirschen, Erdbeeren, Feigen, Birnen, Aprikosen und Pflaumen sind schon reif, später kommen dann die herrlichen Weintrauben, die namentlich in Constantin und Paarl kultiviert werden, Bananen und Ananas liefert die Ostküste, besonders Natal. Selbstredend findet man auf dem Markte die schönsten Gemüse, und um den Speisezettel zu vollenden, schönes Geflügel, Wild und aus der See zahllose Fische, Krabben und eine Art großer Hummer. Recht interessant sind die verschiedenen Gefährte, welche an Markt- tagen zur Stadt kommen, um ihre Produkte abzuliefern. Leichte amerikanische Buggies mit prächtigen Pserden, offene Korbwagen und schließlich lange schwerfällige vierrädrige Karren, von sechs Manltiereen oder acht bis zehn stattlichen Ochsen gezogen, sind vorzugsweise ver- treten. Der Ochsenwagen, den namentlich der Boer (Bauer) liebt, ist das einfachste, wenn auch langsamste Gespann. Diese Ochsen wer- den stets von einem Kaffern- oder Hottentottenknaben geleitet, der barfuß dem ersten Paar voranschreitet, während der Boer mit einem langen Bambus vom Wagen aus die Tiere durch gelegentliche Hiebe aufmuntert. Leicht begreiflich ist die Wichtigkeit der Ochsenwagen für das Innere, wo aller Transport bis zum Zambese-Strom nur durch dieses Transportmittel bewerkstelligt wird. Transvaal züchtet und richtet meistens diese Ochsen ab, und dieselben bilden einen bedeutenden Handelsartikel. Der Markt selbst ist belebt durch eine Musterkarte verschiedener Rassen und Gesichter. Der gutmütige blonde Boer, etwas schwer-

6. Charakterbilder aus Afrika - S. 87

1891 - Leipzig : Hinrichs
Kapstadt. 87 d) Ganz andere Verhältnisse in Land und Klima bieten sich uns dar, wenn wir den Südostrand der Kap-Kolonie samt der Kolonie Natal betrachten. Mit dem großen Fischfluß hört die Karroo auf, und vom Hochlande herab verzweigen sich zahlreiche hohe Bergzüge bis zur Küste hin. Die Strom- und Drakenberge sind so steil, daß oft Tagereisen weit kein Weg den Zugang von unten nach oben vermittelt und eine senkrechte Wand von 1000 m Höhe in weiter Ausdehnung das fruchtbare Hügelland abschließt. Vom Indischen Ozean wehen Seewinde (Monsune) namentlich zur Sommerzeit und befruchten das Land, welches daher vorwiegend mit Wald bedeckt und schon im nörd- lichen Natal zur Kultur von Kaffee und Zuckerrohr geeignet ist. 7. Kapstadt. a) Lage, b) Bauart, c) Umgebung. a) An der S.-W.-Spitze Südafrikas erblickt man von der See aus schon in bedeutender Entfernung ein abgesondertes, auf einer Halbinsel ins Meer hinaustretendes Vorgebirge. Das Sturmkap" nannte es mit vollem Reckt sein portugiesischer Entdecker Bartholomäus Diaz; auf den Befehl König Johannes'ii. erhielt es aber den schöneren Namen „Kap der guten Hoffnung". Rings herum ragen kahle Berge. Besonders ist den Seefahrern weit ins Meer hinein sichtbar als gigantische Felsmasse der fast senkrecht über 1000 m aufsteigende schwarze, fast würfelförmige Tafelberg, der von seiner platt abgeschnittenen Tafel eine schöne Aussicht auf Stadt und Meer bietet. Wenn ihn der Teufel mit seinem „Tischtuch", einer Dampf- und Nebelmasse, deckt, dann werden Fenster und Thüren in der Stadt fest ver- schlössen, niemand wagt sich auf die Straße, denn es dauert nicht lange, so beginnt ein fürchterlicher Staubsturm. Im An- blick dieser würdigen Grenze eines großen und wunderbaren Erdteils wird man plötzlich von dem Anblick einer großen Stadt überrascht. Nach N. zieht sich flache Sandwüste in unabsehbare Ferne, nach S. zu tobt die Brandung an dem Fuße einer un- geheuren Felsmasse, und an diese pflanzenarme Steinwand hat sich eine große Stadt angeklammert, deren weißschimmernde Straßenreihen sich scharf von den schwarzen Bergen des Hinter- grundes abheben. — b) Die Stadt ist sehr regelmäßig angelegt.

7. Die Bewohner der Erde oder Beschreibung aller Völker der Erde - S. 227

1814 - Leipzig : Fleischer
Bewohner der Kaplande. 227 tet, und man frißt gierig so viel hinein, als hinein geht, und die dünnen zusammengefallenen Bäuche werden wohl- beleibt. Das Blut der geschlachteten Thiere, mit Wasser vermischt, ist ein Göttertrank. Haar und Gesicht wird mit Ocker» das letztere aber auch mit andern Farben schwarz gefärbt; bei jeder Krank- heit das vorderste Gelenk eines Fingers» zuerst an der linken Hand, abgeschnitten. Die Körbe, in welchen man Fische fängt, sind von Weiden, Stricke und Matten aber von Gras geflochten. Die Bewohner der Kaplande, holländischer Abkunft. Außer den Bewohnern der Kapstadt (s. Geographie) sind die übrigen europäischen Bewohner dieses Landes -rößtentheils Kolonisten, oder, wie man sie gewöhnlicher und richtiger nennt, Bauern (d. i. Pflanzer). Sie leben, wcitläuftig zerstreut, da und dort, in einzelnen Familien und Gehöften, treiben Viehzucht und Getreide- bau, (manche in der Nähe der Kapstadt auch Weinbau) und nebenbei auch Jagd. — Immer sind sie (nament- lich die bloß Viehzucht treibenden) die Tiger und Mar- terkncchte der armen wehrlosen und sanftmüthigen Hotten- totten gewesen — jedoch giebt es Ausnahmen, die ehren- voll find.

8. Geographische Bilder aus allen Erdtheilen - S. 279

1878 - Danzig : Verlag und Druck von A. W. Kafemann
Die Kapstadt. 279 156. Die Kapstadt. Die Kapstadt ist die Hauptstation auf den Handelswegen von Europa und Nordamerika nach Ostindien. Daß dieselbe nie ein wichtiger Hafen für Landesprodukte werden kann, zeigt ein Blick auf das öde, südafrikanische Hochland, die meist öden und dürren westlichen Terrassen und die zwar fruchtbareren aber räumlich beschränkten südlichen Terrassen. Aber auch die Bahnen des Volksverkehrs haben sich geändert. Mit Eröffnung des Suez- kanals ist eine neue und bequemere Dampferlinie nach Ostindien eröffnet. Die britische Regierung hat einen guten und sichern Hafen geschaffen. Ko- lossale Hafendämme oder Wellenbrecher sind bis weit ins Meer hinausge- baut oder aufgeschüttet worden, mit einem einzigen Eingang; der dadurch gebildete Hafen ist durch einen zweiten Damm in eine äußere und in eine Innere Abtheilung geschieden. Die Dämme haben zusammen eine Länge von 3/4 deutschen Meilen, die Wasserfläche des Hafens mag 125 Hektar betragen; die Kosten jener Dämme beliefen sich auf 9 Millionen Mark. Aber der Zweck ist mit diesem Aufwands vollständig erreicht. Die Kapstadt breitet sich mit ihren regelmäßigen, in rechten Winkeln sich schneidenden, noch immer mehr holländische als englische Physiognomie tragenden Straßen, am Südwestende der Tafelbai aus; auf der Landseite steigt sie in den Thalschluchten mehrerer nur periodisch fließenden Bäche und an den zwischen diesen Schluchten vorspringenden Berghängen mit Gärten und Landhäusern aufwärts. Zwischen Kastell und Hafen beginnt eine Eisenbahn, welche sich im Ostende der Stadt spaltet und mit dem nordöstlichen Arm in die Ackerbaudistrikte, mit ihrem südlichen in die, jetzt freilich dürftigen Weinberge von Constantia führt. Landhäuser und Gärten ziehen sich auch längs der Küsten hin; aver bei aller räumlichen Aus- dehnung zeigt doch schon der Stadtplan eine dürftige Entwickelung, und die geringe Zahl der Bewohner — nach früheren Schätzungen 25,200, nach letzter Zählung 28,500 — stimmt mit dieser Wahrnehmung überein. Unter den Bewohnern sind über 600 Malayen, eine große Anzahl Hottentotten und Bastard-Hottentotten; die Weißen sind meist holländischer oder englischer Abkunft; doch sind fast alle Nationen vertreten. Die Kap- stadt ist Sitz des Gouverneurs und des englischen Bischofs; sie hat 15 Kirchen, mehrere Synagogen und Moscheen, eine Sternwarte, eine Börse, drei Banken, mehrere Assekuranzgesellschaften, ein Theater, eine Normal- schule, ist Sitz des südafrikanischen Collegiums, einer Gesellschaft zur Er- forschung des Innern von Süd-Afrika. Eine öffentliche Bibliothek und ein botanischer Garten, ein Museum für Kunst- und Naturgegenstände, eine schöne Wasserleitung mit eisernen Röhren sind unter den gemeinnützigen Einrichtungen zu nennen. Zugleich ist die Kapstadt ein Hauptwaffenplatz für die britische Kolonialmacht In landschaftlicher Beziehung ist die Kapstadt einer der schönsten und interessantesten Punkte Afrikas. Der 1082 M. hohe Tafelberg steigt wie eine Mauer über den die Stadt umschließenden Hügeln empor und bildet mit dem 997 M. hohen Teufelsberge im Osten, dem 665 M. hohen Löwenberge und dem 350 M. hohen Löwenschwanz im Südwesten (die beiden letztgenanten Berge haben in ihrem Profil Ähnlichkeit mit einem ruhenden Löwen) ein überaus prächtiges Amphitheater. Die Berge sind kahl und zeichnen sich durch malerische Formen aus; tiefer herab und an der Küste hat menschlicher Fleiß Gärten und schöne Wäldchen geschaffen. Nach: ,,Aus allen Welttheilcn."

9. Besonderer Theil - S. 800

1856 - Eßlingen : Weychardt
800 Dritte Abtheilung. Afrika. leute. — 8, Religion, a. Christen. Holländisch Neformirte am zahlreichsten. Presbyterianer. Episkopale unter einem Bischof in der Kapstadt. Katholiken unter zwei päpstlichen Vikaren in der Kapstadt und in Grahamstown. 1851: 51 Missto ns station en der Hcrrenhuter, der rheinischen Missionsgeseüschaft, der Wesleyaner u. a. mit 13,430 Bewohnern, b. Juden. In großer Zahl nur in der Kapstadt, c. Muh amedaner sind die Malayen. Sie machen auch Proselyten unter den Hottentotten. 6. Heiden sind die Buschmänner, die meisten Kleinnama- qna, die Betschuanen und Kaffern, an deren Bekehrung und Bildung aber viele prote- stantische Missionare arbeiten. 2. Kultur. — 1. Ackerbau, Weinbau, besonders aber Rindvieh-, Schas- und Pferdezucht sind die Hauptbeschäftigungen der Kolonisten. Die Bodenkultur be- schränkt sich hauptsächlich auf die Küstenterrasse und aus die Thäler der Nandgebirge. Durch die Europäer sind alle Getreide- und Fruchtarten Europas neben den tropischen Gewächsen des Pisangs, der Dattelpalme, des Kaffeebaums, der Theestaude und der Baumwolle einheimisch geworden. Die ursprüngliche Vegetation zeigt im Allgemeinen viele Ähnlichkeit mit der australischen und hat mannigfaltige, schönbl'umige Strau ch-" gewächse, aber wenig Wälder und Waldbäume auszuweisen. Sehr viele Jagdthiere fantilopen; Springböcke; Kafferbüffel; Zebra; Quagga; Elephanten; Nashörner; viel Nagelhiere; Löwen; Leoparden; Hyänen; Strauße h.]. Unbe- deutende Fischerei, trotz des großen Reichthums der Nadelbank an Walftschen u. a. Etwas Bergbau skupfer; Eisen; Mangan; Steinkohlen; Salpeter; viel Salzj. Mehrere Mineralquelleu; darunter einige ausgezeichnete Thermen. — 2. Wenig Gewerbe. Die Landleutc verfertigen gewöhnlich selbst ihre nöthigen Geräthe. — 3. Handel. Geringer Verkehr im Innern; durch den Mangel an Landstraßen, dem jedoch die Regierung etwas abgeholfen hat, sehr erschwert. Der Mangel an schiff- baren Flüssen und guten Häfen, so wie die heftigen Brandungen längs der Küste be- einträchtigen den Seeverkehr; doch ist derselbe in beständigem Zunehmen. — 4. Geringe geistige Bildung. Gymnasium in der Kapstadt. Mehrere Distriktschulen. Zahlreiche Missionsschulen. 3. Verfassung und Verwaltung.. Das Kapland ist eine britische Ko- lonie. Es wird von einem Generalgouverneur nach holländischen und englischen Gesetzen regiert. Neben ihm besteht ein gesetzgebender Rath und ein Reprä- sentantenhaus. Unter ihm stehen die Untergouverneure der Provinzen und die Landdrosten der Kreise. Die herrschende Sprache ist das H o l l ä n d i s ch e, die amtliche das Englische. Einkünfte 1850: 2,949,420 fl. Ausgaben 1850: 2,947,848 fl. Die in Friedenszeiten stationirte Militärmacht reicht nicht hin, um die immer wieder ausbrechenden Kaffernkriege zu führen. 4. Eintheilung und Wohnorte. — I. Westprovinz. „ 11 Kreise [Counties. Drosteienj. 1. Kreis um d i e Kapstadt. Kapstadt slaxo Town], *) 33° 35' 12" S. Br. 36° 3' 45" O. L. 2,000 M. von Spithead an der Südküste Englands. Reizend gelegene und gut befestigte Hauptstadt des Kaplandes an der sehr weiten, aber vor den Nw. und Sw. Winden nicht geschützten und deßhalb vom Juni bis August gefährlichen Tafelbai und in einer vom Tafel-, Löwen- und Teufclsberge amphilheatralisch umschlossenen Ebene. 23,000 E.; darunter 10,000 Farbige aller Art. Sitz des Generalgouvernenrs, der höchsten Verwaltungsbehörden, des obersten Gerichts- hofes, des Repräsentantenhauses und eines englischen Bischofs. Kastell. 15 Kirchen. 4 Synagogen. Mehrere Moscheen. Südafrikanisches Kollegium fgymnasiumj und viele andere Schulen. Sternwarte. Bibliothek [über 31,000 Bändej. Wissenschaftliche Gesellschaft. Südafrikanische Missionsschule. Börse. 4 Banken. Viele Gärten. Schöner Gouvernementsgarten. Botanischer Garten. Weinberge. Schifsswerfte. 3) 1. Ausfuhrartikel. Weizen. Mehl. Viel Wolle. Wein. Häute. Pferde. Schafe. Aloö. Wallsischthran. Fischbein. Straußenfedern. Elfenbein. Talg. Wachs vom Wachsstrauch. Gesalzenes Fleisch. Gesalzene Fische. Die Ausfuhr geht vor- züglich nach England, auch nach Mauritius, St. Helena und Vorderindien. Werth der Ausfuhr 1851: 7,647,000 sl. — 2. Haupteinfuhrartikel. Englische Fabrikate. Zucker. Kaffee. Thee. Reis. Sago rc. Werth der Einfuhr 1851: 15,324,000 fl.— 3. Haupthäfen: Kapstadt; Simonsstadt; Port Elizabeth; East-London. Ausgelau- fene große Schiffe 1850: 486; eingelaufene: 541. Ausgehende Küstenfahrer 1850: 292; ankommende: 275. *) Die Hauptorte der Kreise sind mit einem f bezeichnet. i j

10. Für Präparandenanstalten - S. 244

1912 - Breslau : Hirt
244 ('. Länderkunde. B. Südafrika. H 388. 1. Die Tüdwestspitze ist für den Weltverkehr am wichtigsten. Hier streckt sich eine kleine Halbinsel ins Meer, die nach dem Inland durch den Tafelberg (reichlich 1000 m) abgeschlossen ist. Diese oben platte Berg- form wiederholt sich auch im Innern sehr oft. Zwei Buchten, die Tafel- bai und die False (d. i. Falsche) Bai, umgeben Kapstadt. Für den Verkehr mit dem Innern lange bedeutungslos, führt jetzt die englische Bahn von Kapstadt aus tief in den Erdteil hinein, und für den See- verkehr wird die Stadt immer von größter Wichtigkeit sein. (Kohlennieder- läge!) Das Nadelkap ist die Südspitze des Erdteils. Es heißt so, weil hier eine Abweichung der Magnetnadel beobachtet wird. Aufgabe. Bei welchen Winden zieht der Seemann die Tafelbai, bei welchen die False Bai zum Ankern vor? 127. Tafelberge in Südafrika. Das Kapland hat zahlreiche einzelne oder gruppenweise vereinigte Tafelberge, die graurot über den in der Trockenzeit harten und geborstenen, rötlichen Boden der Hochfläche sich erheben. In der Mitte der Land- schaft sehen wir einen der in ganz Südafrika gebräuchlichen Kapwagen. Er wird stets von einer langen Kette von Ochsenpaaren gezogen, die mit Jochen untereinander verkoppelt sind. $ 389. 2. Das Innere, das höhere Stufenland, die Karru id. i. hart), ist von der Küste aus nur durch schmale, schwierige Gebirgswege zugänglich. Der rote Ton der Karru wird in der trockenen Jahreszeit hart wie Stein, in der Regenzeit aber zu einem weiten Gras- und Blumengebiete, auf dem früher die Antilopen grasten, verfolgt von den größeren Raubtieren; jetzt ist hier ein riesiges Weidegebiet entstanden. Das höchste Gebiet wird durchflössen von dem Oränje, der von seinen ersten Ansiedlern, den Holländern, nach dem Herrscherhause Orauieu be-

11. Zweiter oder höherer Kursus - S. 925

1850 - Weilburg : Lanz
Xiv. Das Kaplan d. 925 Eue holländische Sprache und neben derselben die englische. Die weiße Bevölkerung bekennt sich dem größten Theile nach zur reformirten Kirche; auch die meisten Hottentotten sind Christen. Ueberbaupt wirken hier die Missionsanstaltcn, selbst über die Grenzen des Kaplandes hinaus, mit bestem Erfolge. — Große Rohheit herrscht noch unter den Kaffern und Negern; die Hottentotten haben in der Kultur bereits einige Fortschritte gemacht, und bei den Kolonisten selbst finden sich die verschiedenen Stufen europäischer Bildung. Namhafte Gelehrte und Künstler sind aber bis jetzt nicht aufzuzählen. Es gibt zahlreiche Volksschulen, und in der Kapstadt blüht ein Gymnasium. — Land-, Obst- und Weinbau, so wie Viehzucht sind die wichtigsten Erwerbsquellen; Fabriken fehlen fast gänzlich; nur die nöthigen Handwerker sind vor- handen. Der Handel im Innern ist gering; die Kolonisten bringen ihre Erzeugnisse nach der Hauptstadt, die als Zwischen- Station von Europa und Ost-Indien einen bedeutenden Verkehr unterhält. — Das Kapland oder vielmehr das Vorgebirge der guten Hoffnung wurde im Jahre 1493 durch den Portugiesen Bartholomäus Diaz entdeckt; seit 1052 siedelten sich die Holländer förmlich an in diesen Gegenden, die sie auch bis 1795 in Besitz hatten. In diesem Jahre, so wie 1896 bemächtigten sich die Briten des Landes, an. welche es denn auch 1815 als völliges Eigenthum abgetreten wurde. Ein General-Gouverneur steht mit fast unumschränkter Gewalt an der Spitze der Verwaltung. Das Ganze wird in zwei Provinzen eingetheilt. §. 1100. 1. Die West-Provinz. — Kapstadt, die Hauptstadt des ganzen Kaplandcs und der Sitz des General - Gouverneurs, breitet sich an der Tafel-Bai und am Fuße des Tafel- und Löwenberges aus und ist auf europäische Weise gebaut. Die Straßen sind gerade, von Kanälen durchschnitten und größtentheils mit Bäumen bepflanzt. Mehrere Feflüügöwerkc beschützen die Stadt; viele Gebäude zeichnen sich durch Schönheit aus; ein Gymnasium sorgt für höhere

12. Aus allen Zonen - S. 342

1914 - Leipzig : List & von Bressensdorf
342 Afrika. V. Südafrika. köuigs d'almeida und eines beträchtlichen Teiles seiner Mannschaft an dieser unwirtlichen Küste sie mit Abscheu gegen den Ort erfüllte. Die meerkundigen Holländer dachten ein ganzes Jahrhundert lang nicht darau, aus der Tafelbai einen schützenden Haseu zu macheu, obgleich mehrere ihrer stolzeu Schiffe, die hier Anker geworfen hatten, von den Stürmen erfaßt und in die Tiefe ge- funken waren. Im Jahre 1722 beklagte man den Untergang von sieben hol- ländischen und drei englischen Schiffen, den Verlust von 600 Menschenleben und vielen Gütern im Werte von einer Viertelmilliou Psuud Sterling, und fünf Jahre später zerstörte ein Sturm sieben andere holländische Schiffe. Den- noch wurde erst 1733 der erste schüchterne Versuch gemacht, einen Welleu- brecher zu baueu. Die Schiffe aber warfen nach wie vor in der mehr ge- schützten und sichern Simonsbai Anker, und Kapstadt verlor allmählich au Ansehen und Reichtum. Da trat Sir Goodes 1860 mit einem neuen Plane auf. Der Wellenbrecher, den er vorschlug, sollte einen äußeren Hafen bilden, und durch das Losbrechen der hierzu nötigen Steine aus dem anstoßenden Felsen sollte zugleich ein geräumiger Binnenhafen gewonnen werden. Dieser Plan gefiel der Negierung und wurde angenommen. Den ersten Spatenstich führte Prinz Alfred von Euglaud, der gerade um diese Zeit Südafrika bereiste. Acht Jahre lang arbeitete man uuverdroffeu au dem Wellenbrecher, der in einer Länge von 870 irr in das Meer hinaus- gebaut wurde. Obgleich der Hafen eine allgemeine Bedeutuug hat, so war es doch die Kapkolonie allein, welche die Arbeiten unternahm, eifrig fortführte und mit Erfolg vollendete. Über 1000 Schiffe fahren jährlich in den Hafen ein. Er wäre von nn- ermeßlicher Wichtigkeit für den allgemeinen Völkerverkehr, für Handel und Schiffahrt geworden, wenn der Suezkanal uicht zustande gekommen wäre. Der ueue ostiudifche Seeweg hat dem alten seine Weltbedeutung und seine fabelhaften Einnahmen geraubt. Beim Ausgang aus dem Hafen gelangt der Reisende durch eiu Gittertor, loo er angehalten und von den Zollbeamten nach etwaigen steuerpflichtigen Waren gewissenhaft befragt wird. Draußen steht eine Reihe zweirädriger Cabs, wie man sie in London kaum zahlreicher sieht. Sie sind mit guteu Pserdeu bespannt und werden von schwarzen Geselleu, meistens Hottentotten, mit bewnnderswerter Geschicklichkeit durch das ärgste Gedränge der Straßen gelenkt. Die Stadt macht hier gerade- keinen guten Eindruck. Das Viertel der Farbigen ist unreinlich, die Straße schmutzig. Die duukleu Menschen, die uns hier begegnen, wenn auch uach europäischer Art bekleidet, scheinen arm und verwahrlost. Die schmutzige Dockroad führt zur Adderleystraße. Da äudert sich mit einmal das Bild, denn man sieht sich plötzlich in die eigentliche Stadt ver- setzt. Die Adderleystraße ist die Hauptader von Kapstadt, in der ein großer Menschenschwarm ständig hin- und herflutet. Der Geschäftsverkehr ist hier am regsten, die Läden und Magazine sind glanzvoll, die Häuser ganz modern. Ehemals hieß sie Heerengracht, d. h. der Spaziergang der Herren. Das war in der guten altholländischen Zeit, wo die Fichtenallee die beliebte Pro-

13. Aus allen Zonen - S. 345

1914 - Leipzig : List & von Bressensdorf
98. Ein Blick vom Tafelberg (Vegetationsbild) 345 und treiben sich, scheinen immerdar von neuem in der Richtung des Windes herbeizurollen, allein zur großen Verwunderung des Beschauers streifen sie nicht über den entgegengesetzten Rand der hohen Ebene hinaus, um ihren Weg in dem freien Räume als Wolken fortzusetzen. Wie ein seine Ufer durch- brechender See stürzt die kochende Schicht des Gewölkes über die Ränder des Abgrundes iit Streifen hinab, die der Unerfahrene leicht für Wasserströme nehmen könnte. Sie verschwinden jedoch, ehe sie die halbe Höhe des Berges erreicht haben, um andern, schnell folgenden Platz zu machen. Der höchst eigentümliche Stempel der südafrikanischen Vegetation ist an den Pflanzen in der nächsten Umgebung der Stadt nicht zu verkennen. In den ersten Monaten nach dem Aufhören der winterlichen Regen überziehen sich alle Felsen des Vorgebirges mit Gewächsen, die teils ans tief verbor- genen Zwiebeln schnell emporwachsen und die glanzvollsten lilienartigen Blüten entwickeln, teils während der trockenen Zeit entblättert und vergilbt nicht bemerkt wurden u.ud nun erst entstanden scheinen. Eine reiche Auswahl von Heiden gefällt sich ausschließlich auf dem sandigen und felsigen Boden. Die Proteaeee^) mit Silberblättern wächst nur zwischen der Kapstadt und dem Tafelberge und soll sogar, wie manche glauben, nur eiu eingebürgerter, einst zufällig verwilderter Fremdling sein. Wie sehr auch diese Vegetation den im Frühling landenden Europäer überraschen mag, so genügt der durch sie der Landschaft mitgeteilte Charakter doch wenigen bei längerem Aufenthalte. Der Boden Südafrikas entbehrt den frisch grünen Rasen und die blumigen Wiesen der nordischen Welt. Die meisten Pflanzen sind strauchartig; sie stehen häufiger in Gruppen als verteilt und mit andern vermischt, und so ergibt sich bei allem Reichtum au Arten doch immer eine gewisse Einförmig- keit. Zwischen den schönblühenden Büschen und den vereinzelten mit Gräsern bewachsenen Orten blickt der weiße Sand oder der nackte Fels hervor. In der trockenen Zeit ist alles verdorrt und bestaubt, und feilt Platz ladet den ermüdeten Wanderer zum Niedersitzeu ein. Aber der Boden ist überall srncht- bar, wo irgend vegetabilische Erde in dünnen Schichten sich gebildet hat und Wasser zu finden ist. Die Gärten der Kapstadt, wo Kunst die Natur unter- stützt, enthalten die reichste Auswahl von Bäumen fremder Himmelsstriche, und ihre Schönheit und Frische beweist, daß wenigstens nicht das Klima allein die Nacktheit vieler Orte der Umgegend bedingt. Proteaceen, meist Gehölze, fast ausschließlich ani Kap und in Australien, charak- teristisch für die dortige Flora.

14. Deutsch-Afrika und seine Nachbarn im schwarzen Erdteil - S. 445

1887 - Berlin : Dümmler
Die Eingeborenen von Deutsch-Südwestasrika. 445 von Jugend auf in den Häusern der Missionare verkehrt hatten und mit ihrem bescheidenen und feinen Auftreten der Hereromission in der Kapstadt alle Ehre einlegten, waren auch der holländischen Sprache völlig mächtig, so daß ihnen alles, was sie sahen, ganz wohl erklärt werden konnte, und ebenso konnten sie sich überall in der Kapstadt weiteren Aufschluß erbitten. So sahen sie denn dort alles, was irgend des Sehens wert war; die Dampfer, die Eisenbahnen, die militärischen Einrichtungen, die Schulen, die Druckereien u. s. w. Als diese Leute nun von dem Kap zurückkamen, traf ich sie in der Wal- fischbai und fragte den Wilhelm Maharero: „Nun, welchen Eindruck haben denn alle jene Werke der Europäer auf dich gemacht?" Da antwortete er mir: „Ach, Muhonge, jene Sachen kannten wir ja schon alle, Ihr habt uns ja, wer weiß wie oft, davon erzählt und wir haben sie auf Euren Bildern oft genug gesehen. Aber wir hätten es nie geglaubt, daß es so sein könnte. So haben wir uns denn darüber gewundert, daß alles so war. wie Ihr erzählt hattet." So lag es nun nahe zu hoffen, daß es auf die gesamte geistige Ent- Wickelung der Eingeborenen in Damaraland einen günstigen Eindruck machen würde, wenn man ihnen wenigstens in einigen Stücken die Art europäischer Arbeiten, das Leben europäischer Familien acl oculos demonstrieren könnte. Sie würden dann sehen, wie es allerdings noch eine andere Welt gäbe als die, in der sie von ihrer Väter Zeiten zu leben gewohnt. Sie sahen freilich dergleichen auch schon am häuslichen Leben des Missionars selbst, aber da meinten die Herero immer wieder, dergleichen sei eben für einen „Lehrer", der eben ein ganz besonders gearteter Mensch sei, nichts Auffallendes, sie selbst seien aber eben anders geartet. Wenn sie nun aber auch noch an anderen Leuten, die nicht „Lehrer" sind, sehen würden, wie sie anders lebten als sie selbst, so würde dann vielleicht die Möglichkeit des Fortschreitens auch hier für sie ausdämmern. Möglicherweise würde man auch junge Leute aus den Eingeborenen zu Lehrlingen heran- ziehen können und so der ganzen Mission einen neuen Aufschwung geben. Wenn es einmal gelang, die Herero aus ihrem bisherigen, nur von Ochsen, Kühen, Schafen und Ziegen erfüllten Gedankenkreisen herauszureißen, so hoffte man auch weiter auf sie einwirken zu können. C. G. Büttner. (Das Hinterland von Walfischbai und Angra Pequena.) Heidelberg 1884.

15. Für die mittleren und oberen Klassen - S. 237

1917 - Leipzig : Freytag
Südafrika. 237 oder Transvaal-Republik nördlich des Vaal bis zum Limpopo. Die Engländer besetzten dagegen den ganzen Süden und erweiterten vom K a p 1 a n d aus ihre Besitzungen bis über den Sambesi hinaus. Ihnen gehört auch die Kolonie N a t a 1 an der Ostküste sowie Rhodesia im Innern. Gegenwärtig stehen auch die Burenstaaten unter ihrer Herrschaft. An der Ostküste haben sich die Portugiesen niedergelassen. Die Westküste von Oranje bis zum Kunene ist in deutschen Händen. Hier liegt unsere älteste Kolonie Deutsch-Südwestafrika. Der Wert des ganzen Gebietes beruhte bisher vorwiegend auf den Erträgen wlir^ der Viehzucht, namentlich der Schaf- und Straußenzucht sowie des Landbaues. Weizen, Wein und Südfrüchte gedeihen. An der Ostküste werden auch tropische tung. Kulturpflanzen, z. B. Zuckerrohr, angebaut. In neuester Zeit hat sich den Bewohnern durch das Auffinden von Gold und vor allem von Diamanten eine weitere schaftl. Bedeu- Löwenkopf. Fig. 83. Tafelberg mit Kapstadt, von Nordosten. Erwerbsquelle erschlossen. Der Entwicklung der Kolonien bietet aber der Mangel leichter Verkehrsmittel ein Hindernis. Es ist zwar durch Anlage von Bahnen etwas gehoben, doch bewegt sich der Verkehr nach der inneren Hochfläche noch immer auf schwerfälligen Wagen, die von Dutzenden von Ochsen gezogen werden. Der Ausgangspunkt des Handels ist Kapstadt (92 000), nördlich vom Kap Sied-der Guten Hoffnung, malerisch am Fuße des fast 1100 m hohen Tafelberges ,unsen' gelegen. Es ist der Sitz der englischen Regierung. An der Südküste liegt der Hafen Port Elizabeth (33 000). Von dort aus führt eine Eisenbahn nach den Hauptstädten der früheren Burenstaaten Bloemfontein (34 000) und Pretoria (37000). Letzteres ist außerdem durch eine Bahn mit Port Natal und dem portugiesischen Hafenort Lorenzo Marquez (markes) an der Delagoabai verbunden. Mittelpunkt der wichtigsten Goldminen ist Johannesburg (160 000).

16. Neue Bilder-Geographie für die Jugend - S. 499

1819 - Nürnberg : Campe
Vorgebirge der guten Hoffnung. 4gz Dbst, mancherlei Südfrüchte; es ist reich an Vieh, beson- ders Hornvieh, Pferden, Eseln, Zebras; auch hat es Ele- phanten, Nashörner, Löwen und andere wilde Thiere; die Gebirge aber enthalten Kupfer, Eisen, Küchensalz. 4. Daö Vorgebirge der guten Hoffnung. Das Vorgebirge der guten Hoffnung mit einem wcitläuf- tigen Gebiete, das sich bis zum Zo. Grale südlicher Breite erstreckt, macht die südlichste Spitze von Africa aus. Es wird bewohnt von den Hottentoten, einem friedlichen, um- herziehenden Hirtenvölkchen, das theils frei unter Stamme- häuptern lebt, theils Sklave der europäischen Kolonisten ist. Auch wilde Räuberhorden giebt es unter den Hotteruoten, Buschmänner genannt. Sie schweifen umher, und ent- führen ihren Nachbarn Las' Vieh. Das Land trägt alles, was das benachbarte Kaffernland bringt, besonders viel Ge- treide, Südfrüchte und köstlichen Wein, der unter dem Na- men Kap wein, weltberühmt ist, und nach allen Gegenden verführt wird. Auch wachsen am Vorgebirge der guten Hoff- nung treffliche Küchengewächse, und Vieh und Geflügel ist in Uebersiuß vorhanden. Das Land wird von einer hohen Bergkette von Norden nach Süden durchzogen, die ihre Arme nach allen Seiten ausbreitet. Die jetzigen Besitzer des Kaps sind die Engländer, ehe- mals waren es die Holländer. Es ist diese Niederlassung, als Erfrischungsort für die Ostindienfahrer, von großer Wich- tigkeit. Die einzige Stadt in derselben hat keinen Namen; sle heißt schlechtweg Die Kapstadt, mit ig,noo Einwohnern, einem Hafen, Schiffswerften und starken Festungswerken. Nicht weit von der Kapstadt ist Constantia, berühmt durch den besten Kapwein der dort wächst.

17. Die Außenländer Europa's und die übrigen Welttheile - S. 529

1869 - Calw [u.a.] : Verl. der Vereinsbuchh. [u.a.]
Kapstadt. 529 theils nur durch eine niedrige Landenge zusammenhängt, und nach S. in das „Kap der guten Hoffnung" endet?) Die Felseuhalbinsel bildet mit dem Festlande nordwärts die Tafelbai, an der die Kapstadt unter dem 3400' h. Tafelberge (jedoch nicht vor den N.w.- und S.w.-Win- den geschützt) liegt, und südwärts die False Bai, wohin (bei Simonstown) der Kriegshafen und die Arsenale ver- legt wurden. Die große gleichsam südenropäische Stadt füllt mit ihren weißen Häusern den ganzen Strand ans, den der mächtige Würfclkoloß deö Tafelbergs, ans kahlem und schroffem schwarzem Schieferfels und oben mit weißem Sandstein abgeplattet, mit dem Löwenberg (2760') und dem spitzen Teufelsberg (3320') hinter und neben sich am Meere offen läßt. Die Stadt ist von den Holländern 1652 erbaut und hat daher ein reinliches Aussehen, regelmäßige Straßen und mit schat- tenreichen Tannen- und Eichenalleen bepflanzte Kanäle. Viele ihrer zweistöckigen hübschen Häuser sind vorne mit Bäumen geziert, auch mit Statuen auf den platten Dächern, und mit Terraffen, auf denen man sich Abends erfrischt. Schone Plätze und reichgeschmückte Kaufläden, mit chinesischen, englische» und französischen Lnxuswaaren, wetteifern mit denen der Städte Enropa's. Dazwischen aber fahren die echt afrikanischen Ochsenwagen, von Hot- tentotten geführt, mit den Erträgen der Pflanzungen, und eine Menge Neger durchziehen die Straßen. Die Stadt hat europäische Kultureinrichtungen und ansehnlichen Han- del, doch wenig Industrie; sie ist der Sitz des britischen Gouverneurs, des Bischofs und der Landstände. Amts- sprache ist das Englische, doch herrscht holländisch vor. *) *) Als der Portugiese Diaz im I. 1487 das Kap entdeckte, nannte er es „das stürmische Kap"; sein weiterjchauender König aber verstand, daß nun der Seeweg nach Indien gefunden sei, und hieß es das „Kap der guten Hoffnung". Noch immer ist es wegen seiner Stürme gefürchtet, noch mehr aber die südlichste Spitze A.'s, das Nadelkap (Cap Agulhas). Leseb. der Erdkunde. Ii. 23

18. Größere Schul-Geographie - S. 50

1884 - Breslau : Hirt
50 Portugiesische Ortschaften sind: Mozambiqne Wosang'blk), aus einer Sandinsel, an der schmälsten Stelle des nach ihr benannten Kanals; Sitz des General -Gouverneurs. Nach ihr ist die ganze Küste nördlich vom Zambezi genannt, wie der südliche Strich nach der Kolonie Sofkla, Von der gleichnamigen Bai etwa 300 km landeinwärts, im ehe- maligen Gebiete der Kaiser von Mouomotäpa, wurden die rätselhaften Ruinen von Zimbaoe durch Karl Mauch aufgefunden. Im Westen der Natal-Kolonie hatte der Stamm der Boeren sspr. Büren, d. h. Bauern^, holländischer Abstammung, das östliche Kapland aus Abneigung gegeu die Fremd- Herrschaft verlassend, 1854 den Orünje-Frystaat (etwa 110000 qkin; 2000 Q.-M.), und 1852 jenseits des Flusses Baal (holländischer Name für den Kai-Gariep, gelber Flnß), den Trans-Vaalschen (etwa 285 000 qkm; 5200 Q.-M.) gegründet. Letzterer, mit dem Limpöpo als Nordgrenze und der Hauptstadt Pretoria, 1877 deu euglischeu Besitzungen einverleibt, hat nach heldenmütigem Kampfe (1880) die Selbstregierung des Landes unter Oberhoheit der britischen Krone wiedererlangt (1881). 8. pie englische Kap-Kolonie (mit Dependenzen). [629000 qkm (11400 Q.-M.), etwa 1,3 Mill. ($.] Horizontale und vertikale Gestaltung. Die 1860 km lange, flache, Hafen- arme Küste hat nur südlich von der Kapstadt einen fast 1000 m hohen Felsenrand in der 67 km langen und 11 km breiten kapischen Halbinsel, an deren Südspitze das Kap der guten Hoffnung liegt (erst 150 km südöstlich die Südspitze des Kontinents). Über dem fast durchgängig felsigen, 15—-100 km breiten Küstensaum erheben sich mit mauersörmigen, 1000 m hohen Absätzen zwei Terrassen, deren erste, die Karroo [Karru] (d. h. hart), in der Regenzeit ein üppiges Gefilde der herrlichsten Blumen und Graswälder, in der trockenen Zeit aber ein dürrer, steinharter Thonboden, deren obere jedoch einförmig und öde ist, sich im Kompaßberge bis 2600 m erhebt und von dem Gariep [@nrip] bewässert wird. Bewohner: Die häßlichen, sahlgelbbrannen, unreinlichen Hottentotten. Von den in englischen Diensten stehenden Kolonial-Hottentotten unterscheidet man die Korana, die mit den Bnschmännern um den Gariep wohnen. Das Kap wurde 1001 von den Holländern kolonisiert, welche noch jetzt die Mehrzahl der europäischen Bevölkerung bilden, und kam 1800 an die Engländer, die es erst „zur politischen und merkantilen Weltwarte in der Australseite des Oceans erhoben". Die einträglichsten Betriebszweige sind im Süden Weinbau und Wollen- Produktion, im Norden Viehzucht. Kapstadt, 45000 E., fast zur Hälfte Farbige, am Südrande der Tafelbai (hat also das Meer im N.), Sitz des General-Gouverueurs und Erfrischungsplatz für die Ost-Jndien- fahrer. Im S. der 1100 in hohe Tafelberg, von welchem wieder südlich Constantia, das aus 3 großen Weinfarmen besteht. Der berühmte Kapwein. — Östlich von der Kapstadt Gnadenthal, Mittelpunkt der süd-afrikanischen Brüdermissionen. Port Elisabeth, wichtigster Hafenplatz des Kaplandes, an der Alg6a-Bai. 9. Siid-chuinea, das Land der Wundavölker. Lage, vertikale Gestaltung, Bewässerung. In gleicher Breite mit den Küsten Suaheli und Mozambiqne erheben sich an der Westküste des Kontinents unmit- telbar aus dem Meere mehrere tausend Fuß hohe, ganz nackte, wildromantische Felsenküsten, 1860 km lang, und nur durch die Deltas des Koanza und Zaire oder Kongo unterbrochen.

19. Afrika - S. 329

1787 - Leipzig : Weidmann und Reich
Zanguebar und Ajan. 529 obnimmt. Daher die Gewächse, die in diesen Klüf- ten Schuß für den Winden haben, und von dem Her- abfliessenden Regenwasser gewassert werden, hiev starker wachsen, als an andern Stellen, haben jedoch aber niemals die angenehme Lebhaftigkeit, wie die un- terhalb gepflanzten Gegenden. Am Fuße dieses Ber- ges wirdjman die oben beschriebene Wolke gewahr, und man sieht sie, wenn sie sich endlich zertheilet hat, langst dem Berge, gerade herunter fallen. Der zweyte, oder Löwenberg, ist von dem vorigen nur durcheinen hohlen Weg abgesondert, und hat seinen Namen, nach der Meinung der einen, ,von dermen- ge Löwen, die sich hier ehedem aufgehalrcn haben, oder vielleicht, wie die andern sagen, von seiner Ge- stalt , die von der Seeseite einem liegenden Löwen gleicht, der den Kopf in die Höhe halt, als ob er auf Beute laure, also genannt worden. Der Kopf dessel- den ist so steil, und, man könlite sagen, uncrsteiglich, daß er nur durch Hülfe von Strickleitern und mit Le- bensgefahr erstiegen werden kann. Allein die Aus- sicht auf zwölf Stunden weit in die See hinein , wo man das kleinste Schiff erkennen kann, erseht eini- germaßen dieses gefährliche Unternehmen. In dev Kluft zwischen diesem und dem Tafelberge stehet ei- ne Hütte, wo stets zwey Menschen Wache halten, um jedes Schiff, das sie gewahr werden, durch einen Ka- nonenschuß der Kapstadt anzukündigen, und dasselbe thut man auch auf der Insel Robin, die etliche Stunden von der Kapstadt am Eingänge des Hafens liegt. Der folgende Wind - oder wie ihn die Seeleuts auch den Teufelsberg nennen, hat seinen Namen ver- muthlich von der Heftigkeit der Südostwinde erhal- ten, welche, daher kommen. Er ist von keinem so großen Unssange und weniger hoch, als die vorhinge- T 5. nanm

20. Die außereuropäischen Erdteile nebst den deutschen Kolonien - S. 64

1904 - Trier : Lintz
m Afrika. segl un g Afrikas durch die beiden Genuesen Vivaldi i. J. 1291 war längst vergessen, als der Portugiese Bartholomen Diaz i. J. 1487 den Punkt erreichte, wo die afrikanische Küste ostwärts umbiegt. Er nannte die südlich von Kapstadt weit in das Meer vorspringende Landspitze das „Cap tormentosa" = das „Stür- mische Kap", weil bei seiner Ankunft starke Stürme herrschten. Der König von Portugal aber änderte diesen, die Seefahrer ab- schreckenden Namen in den verheißungsvoll klingenden ,,Kap der guten Hoffnung". Zehn Jahre dauerte es dann, bis der Portu- giese Vasko de Gama in den nämlichen Gewässern erschien. Nachdem er an der Küste des jetzigen Natal das Weihnachtsfest des Jahres 1497 gefeiert hatte, die er deshalb Küste natalis nannte, setzte er die Seereise weiter nach 0 fort und vollendete die erste Umseglung Afrikas, die der Welt zur allgemeinen Kenntnis gelangte, und die, da sie zugleich zur Auffindung des See- wegs nach Ostindien führte, ein Ereignis von weittragender Bedeutung wurde. Der Weg Vasko de Gamas wurde zu einer Völkerstraße und das Kap der guten Hoffnung, das einen wichtigen Haltepunkt auf demselben bildete, der Ausstrahlungs- punkt der Kultur für ganz Südafrika. Kapstadt und der Tafelberg. Wir landen an der vor den Stürmen wohlgeschützten Taf e 1 bai. Lange lenkten schon auf dem Meere hochragende, seltsam geformte Berggestalten unsere Blicke auf sich. Wagerecht wie eine Tafel schneidet die gewaltige Felsmasse des einen Berges in der Höhe ab. Wie ein riesiger Felskopf ragt ein anderer Berg aus dem Plan der Landschaft heraus. Jener tafelartig gestaltete Berg ist der berühmte Tafelberg, sein Nachbar der vielgenannte Löwenkopf. Der dritte Berg, der eins der großartigsten Landschaftsbilder der Erde formeu hilft, ist der Teufelsberg. Zu ihren Füßen im S und westlich und östlich bis in weite Ferne glänzt das Meer. Auf dem sich verflachenden Strande aber liegt, angelehnt an diese trotzigen Berggestalten und mit dem Gesichte hin- blickend nach dem weiten Meere, das weite Häuserbild von Kapstadt. Seine rechtwinkelig sich schneidenden, geradlinigen und breiten Straßen zeichnen sich deutlich ab, und zahlreiche Kirchen ragen empor, die aber im Vergleich zu den riesigen Berggestalten so winzig erscheinen, als wären sie nur da, um deren Riesenhöhe deutlich zu machen. Doch auch die Wolken des Himmels eilen herbei, um .unser Vorstellen zu beflügeln. Auf die langgestreckte Platte des trotzigen, grünbetupften Tafelberges senken sie sich nieder. Seine erhabene Tafel deckt sich mit riesigen Wolkentüchern, und die gefransten Zipfel der- selben flattern um die Felskanten. Dieses Tischdecken des Tafelberges, wie man die Erscheinung in Kapstadt nennt, ist der Vorbote des lungenstarken Südostwindes. Es dauert nicht lange, und er bricht los mit furchtbarer Gewalt. Eine solche Stunde war es wohl, als Diaz am Kap der guten Hoffnung ankam und dieses das „Stürmische Kap" taufte. Drei Tage wütet gewöhnlich der Sturm. Am ersten Tage fegt er, wie Böttcher schreibt, nur Staub, am zweiten Kiesel, am dritten Steine vor sich her. Auch im Hafen wird der Auf- ruhr los, und das Getöse vom wuchtigen Anprall der zerstäubenden Meereswogen erfüllt unser Ohr. Kapstadt macht mit seinen säubern, zum Teil prächtigen Straßen, mit seinen stattlichen öffentlichen Gebäuden, mit seinem schönen botanischen Garten und seiner freundlichen Umgebung einen ganz neuzeitlichen Eindruck. Das Geschäfts- und Handelsviertel liegt an der durch den Löwenkopf gegen die Weststürme geschützten Westseite. Nur der Straßenverkehr verrät uns, daß