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1. Die außereuropäischen Erdteile - S. 26

1911 - München : Oldenbourg
26 Asien. Größere Siedelungen finden sich nur an und in der Nähe von Flüssen und in den Oasen. Am und unfern des Sir: Kokan und Taschkent, dieses mit 160000 Einw. — Samarkand, in ungemein fruchtbarer Talebene. — Im Süden Merw, inmitten einer vielgepriesenen Oasenlandschaft. Von Rußland abhängig sind auch die Fürstentümer (Khanate) von Chiwa am unteren und Buchara (buchära) am oberen Amu mit den gleichnamigen Hauptstädten. Verkehrsmittel. Turan ist seiner militärischen Bedeutung wegen auch im Besitze von Eisenbahnen; vom O. des Kaspischen Meeres führt die Transkaspische Bahn über Merw, Samarkand und Kokan bis Andischan; ihre Länge beträgt rund 1900 km. Außerdem führt von Merw aus ein Schienenstrang bis Kusch k an der afghanischen Grenze. Da nun bereits vom Indus her eine Linie gegen Herat zieht, so erfolgt in nicht zu ferner Zeit in dieser Richtung der Anschluß des russischen Bahnnetzes an das indische. Kaukasien. Lage. Kaukasien umfaßt den Kaukasus mit feinen Abdachungen gegen N. und S. Er bildet wie der Ural eine natürliche Grenzmarke zwischen Europa und 'Asien. Boden. Der Kaukasus. Seine größte Erhebung gipfelt im Elbrus mit 5700 m. Der einzige bequeme Übergang führt auf der kühn gebauten Straße von Wladikawkas nach Tiflis. Das unwegsame Gebirge war daher bis in die jüngste Zeit der Wohnsitz unbezwungener Völkerstämme. Erzeugnisse. Das nördliche Vorland ist durchweg Steppe, das südliche Vorland dagegen trügt vorwiegend den Charakter von italienischer Milde und Lieblichkeit. Wein, Obst und Seide sind die Haupterzeugnisse. Seine Gehänge weisen also starke Gegensätze auf. Sehr bedeutend ist im Kaukasusgebirge, besonders bei Baku am Kaspischen Meer, die Ausbeute an Erdölen. Die russische Naphthaiudustrie (3600 Bohr- türme) zählt zu den ersten Großgewerben des Reiches. Bevölkerung. Unter der äußerst bunten Bevölkerung seien die zur mittelländischen Nasse gehörigen Georgier und Tscherkessen genannt; beide Stämme zeichnen sich durch Körperschönheit aus. Am Nordab hange: Wladikawkas, der dermalige Endpunkt des russischen Bahnnetzes. — Im südlichen Vorland am Kur Tiflis, 160000 Einw., Mittel- punkt des Handels. Es steht mit Poti und Batum am Schwarzen Meer und mit Baku (110000 Einw.) am Kaspischen Meer durch eine Eisenbahn in Verbindung. Allgemeiner Überblick. Lage. Asien erfreut sich einer überaus günstigen geographischen Lage. Mit Europa ist Asien zu einem Doppelkontinent verwachsen und mit Afrika durch die Landenge von Suez (fues) verbunden. Nach Australien leitet die Brücke der Ostindischen Jnselflur und auch von Amerika scheidet es nur die schmale Beringsstraße. So stellten sich den Wanderungen der Völker von Asien aus nirgends unüberwindliche Hindernisse entgegen; von hier aus konnte die Besiedelung der Erde am leichtesten erfolgen. In der Tat gilt auch Asien als die Wiege der Menschheit. Küstengliederung. Der Süden und Osten Asiens weisen eine reiche Küsten- gliederung auf. Diese, mehrfach unterstützt durch ausgiebige Bewässerung und große

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1. Länderkunde Europas: Nord-, Ost- und Südeuropa, Länderkunde von Asien, Zusammenfassungen aus der allgemeinen Erdkunde - S. 87

1910 - Berlin : Oldenbourg
Nordasien, hauptsächlich Russisch-Asien. 87 sind das Kaspische Meer (—20m), der Aralsee und die weiteren kleineren Salzseen der Ebene. — Als Hauptsammler der Gewässer erscheint der Aralsee. In ihn ergießen sich Amu (Oxus) und Sir (Jaxärtes). — Das Klima zeigt schroffe Gegensätze. Wirtbar sind die Gegenden längs der Flüsse und die bewässerten Gebirgslandschaften, wo Reis, Baumwolle, Tabak, Getreide und köstliches Obst gedeihen. Die ausgebreitete Baumwollkultur Turans bildet die Hauptstütze der hochentwickelten russischen Baumwollindustrie. Bevölkerung. Diese ist größtenteils mongolisch und lebt vielfach noch durchaus nomadisch, so die Kirgisen in der nach ihnen benannten Kirgisensteppe zwischen Ural und Altai und die Turkmenen westlich vom Aralsee. Die verbreitetste Religion ist der Mohammedamsmns. Größere Siedelungen finden sich nur an und in der Nähe von Flüssen und in den Oasen. Am und unfern des Sir: Kos an und Taschkent, dieses mit 160000 Ein w. — Samarkand, in ungemein fruchtbarer Talebene. — Im ©üben Merw, inmitten einer vielgepriesenen Oasenlanbschaft. Von Rußlanb abhängig sinb auch die Fürstentümer (Khanate) von Chiwa am unteren und Buchara (buchara) am oberen Amu mit den gleichnamigen Hanptstäbten. Verkehrsmittel. Turan ist seiner militärischen Bebeutung wegen auch im Besitze von Eisenbahnen; vom O. des Kaspischen Meeres führt die Transkaspische Bahn über Merw, Samarkanb und Kokan bis Andifchan; ihre Länge beträgt rund 1900 km. Anwerbern zieht von Merw aus ein Schienenstrang bis Kuschk an der afghanischen Grenze. Da nun bereits vom Jnbus her eine Linie gegen Herat zieht, so erfolgt in nicht zu ferner Zeit in biefer Richtung der Anschluß des russischen Bahnnetzes an das inbische. ftauhafien. Lage. Kaukasien umfaßt den Kaukasus mit seinen Abdachungen gegen N. und S. Er bildet wie der Ural eine natürliche Grenzmarke zwischen Europa und Asien. Boden. Der Kaukasus. Seine höchste Erhebung gipfelt im Elbrus mit 5700 m. Der einzige bequeme Übergang führt auf der kühn gebauten Straße von Wladikawkas nach Tiflis. Das unwegsame Gebirge war daher bis in die jüngste Zeit der Wohnsitz uubezwuugeuer Völkerstämme. Erzeugnisse. Das nördliche Vorland ist durchweg Steppe, das südliche Vorland dagegen trägt vorwiegend den Charakter von italienischer Milde und Lieblichkeit. Wein, Obst und Seide sind die Hanpterzeugnisse. Seine Gehänge weisen also starke Gegensätze auf. Sehr bedeutend ist im Kaukasusgebirge, besonders bei Baku am Kaspischen Meer, die Ausbeute au Erdölen. Die russische Naphthaindustrie (3600 Bohrtürme) zählt zu den ersten Großgewerben des Reiches. Bevölkerung. Unter der äußerst bunten Bevölkerung seien die zur mittelländischen Rasse gehörigen Georgier und Tscherkessen genannt; beide Stämme zeichnen sich durch Körperschönheit aus. Am Nordabhange: Wlabikawkas, der bermalige Enbpnnkt des russischen Bahnnetzes. — Im füblichen Vorlanb am Kur Tiflis, 160000einw., Mittelpunkt des Hanbels. Es steht mit Poti und Batum am Schwarzen Meer und mit Baku (110000 Einw,) am Kaspischen Meer durch eine Eisenbahn in Verbinbnng.

2. Die außerdeutschen Länder - S. 220

1912 - Leipzig [u.a.] : Teubner
220 Das russische Weltreich meln zu können, wichtige Schienenstvänge angelegt. So führt die Trans- kaspische Bahn vom Ostgestade des Kaflpisees aus über Merw, Bochara und Samarkand nach Chokand (105) und Andidschan in Westtur- kestan. Zwischen Samarkand und Chokand zweigt von ihr eine Linie nach Taschkent (195) ab und von Merw eine solche unmittelbar bis zur afgha- nischen Grenze bei Kuschk. Die fast 5000 km lange Strecke Moskau-An- didschan durchfährt man in nicht ganz einer Woche. — Außer ihrer mili- tärischen Bedeutung sind diese Eisenbahnen auch von hohem wirtschaftlichen Werte. Denn das turanische Steppenland wird von Amu und Syr durchs flössen, deren Täler hohe Ertragfähigkeit besitzen. Außerdem finden sich in jenem eine Menge größerer und kleinerer Oasen eingestreut. Wie längs der Flüsse gedeihen auch in ihnen Getreide, edles Obst, Reis, Tabak, vor allem! aber der Maulbeerbaum und die Baumwollstaude. Ersterer hat besonders in Bochara und Chiwa die Erzeugung beträchtlicher Mengen von Rohseide und die Herstellung von Seidenfabrikaten zur Folge. Die Baumwollkultur aber wird mit solcher Sorgfalt und solchem Erfolge z. B. in der windgeschützten, warmen Landschaft Ferghana betrieben, daß man von dort aus schon jetzt im Jahre rund 2 Millionen Zentner Baum- wolle inl Werte von mehr als 100 Millionen Mark ausführt. Dadurch ist die russische Baumwollindustrie ungleich weniger als un- sere vaterländische von weiter ausländischer Zufuhr ab- hängig. e) Kaukasien. Es zerfällt 1. in das unwegsame Kaukasus ge birge zwischen Schwarzem und Kaspischem Meere, über welches nur die Straße von Wladikawkas nach Tiflis einen leichteren Übergang vermittelt; 2. in das steppenhafte nördliche Vorland von Ciskaukasien und 3. in das milde und fruchtbare südliche Vorland von Trans- kaukasien. Die wirtschaftliche Bedeutung der Kaukasusländer liegt einer- seits in der außerordentlichen Ertragsfähigkeit ihrer südlichen Täler (Kurotal, das „russische Italien"), wo sämtliche Getreidearten, Wein, Obst, Flachs und strichweise sogar Baumwolle wachsen und sich die Zucht des Schafes und der Seidenraupe trefflich lohnt; andernteils in den Mi- neralschätzen: Kupfer, Mangan und besonders Naphtha, denen sich eine reiche Zahl von Mineralquellen anschließt. Naphtha wird Hauptsäch- lich um Baku ((216) am Kaspisee gewonnen und zu Petroleum raffiniert. Schon jetzt zählt die kaukasische Naphthaindustrie zu den hervor- tretendsten Großgewerben Rnßlands. Der Export ihrer Erzeug- nisse beläuft sich auf mehr als 100 Millionen Mark im Jahre und das rüssische Petroleum tritt neben dem amerikanischen ebenbürtig auf dem Welt- märkte aus. Der Handel Transkaukasiens hat seinen Mittelpunkt in Tiflis (186) am Kur. Nach dem Kaspisee hin steht es mit Baku, nach dem Schwar- zen Meere zu mit Batum und Poti in Verbindung. — Russisch Ar- menien gehört Eriwan zu, in dessen Umgebung Baumwolle gebaut wird.

3. Hilfsbüchlein zum Unterrichte in der Geographie von Europa und den übrigen Erdteilen - S. 51

1908 - München : Oldenbourg
Asien, 5t am Libanon ^c.l sehr reizend und fruchtbar. Südasien ist teils feucht- heiß (Gangesebene) teils trockenheiß (südliche Jndusebene), auf den Gebirgen und Inseln dagegen kühler und darum fruchtbarer. Produkte. Die Naturerzeugnisse Asiens sind äußerst mannig- faltig. Im Nördlichen Eismeer lebt der Walfisch und der Seehund. Sibirien enthält eine Menge Pelztiere, Renntiere, zum Ziehen ab- gerichtete Hunde zc. Auf den Hochflächen von Zentralasien gedeihen nur Futterkräuter, von denen die dortigen Nomadenvölker ihre Herden nähren. Im Süden dagegen entfaltet sich die tropische Natur in außerordentlicher Pracht. Hier wechselt nur die Regenzeit mit der lange andauernden trockenen Zeit. Die Pflanzenwelt bietet die Herr- lichsten Palmen, riesenmäßige Farren. das Bambusrohr, die Banane,, die köstlichsten Gewürze, Kaffee und Zuckerrohr, Baumwolle und Tabak, die edelste Sorte Tee, Arzneigewächse, herrliche Zierpflanzen. Dort lauert aber auch im Dickicht des Schilfs und des Waldes der Königs- tiger; dort haust Elefant und Nashorn und die Wälder ertönen vom Geschrei zahlreicher Affengattungen, Die verschiedenen Haustiere ge- deihen bei guter Pflege vortrefflich. Vögel vom schönsten Gefieder erhöhen die Pracht der Wälder; unser Huhn und unser Pfau leben dort wild; auf den Inseln des Südens ist die Heimat des Paradies- Vogels. Von Amphibien findet sich das Gangeskrokodil und die Riesenschlange, die Brillenschlange, neben dem unschädlichen Drachen und Chamäleon. Die Meere sind von den mannigfaltigsten Gattungen von Fischen bevölkert. Von Insekten gab uns Asien die Seidenraupe. An Mineralien liefert Asien: Gold, Platina, Diamanten und andere Edelsteine, Porzellan- und Tonerde, Meerschaum, Petroleum u. s. w^ § 61. Die russischen Besitzungen. (Über Iv2 mal so groß als Europa.) a) Die Kaukasusländer liegen zu beiden Seiten des Kaukasus, der die natürliche Grenze zwischen Asien und Europa bildet. Der vulkanische Boden wird noch jetzt zuweilen von Erdbeben erschüttert. Die Bewohner leben als Nomaden von Viehzucht oder als Krieger von Beute und stehen unter Chans oder Fürsten, die größtenteils von Rußland abhängig sind. Die Tscherkessen (d. h. Kopfabschneider) oder Circassier und die Georgier werden als kräftige und schöne Gestalten gepriesen. Tiflis (d. h. Warmstadt) (161), bedeutender Handel, be- sonders mit Persien. Es liegt an einer Eisenbahn, welche P o ti am Schwarzen Meere mit Baku am Kaspisee verbindet. Baku hat in seiner Umgebung reiche Erdöl-(Naphtha-) Quellen. (Das heilige Feuer von Baku.) Eriwan ist die Hauptstadt von Russisch-Armenien. b) Sibirien ist größer als Europa, hat aber wegen der dort herrschenden Kälte nur ungefähr 51/2 Mill. E. (— 0,4). Die Bewohner nähren sich größtenteils von Jagd und Fischerei. Nur der südliche Teil hat einige Fruchtbarkeit. Im mittleren

4. Die außereuropäischen Erdteile - S. 25

1908 - München : Oldenbourg
Nordasien oder Russisch-Asien, 25 Größere Siedelungen finden sich nur an und in der Nähe von Flüssen und in den Oasen, Am und uuseru des Sir: Kokan und Taschkent, letzteres mit 160000 Einw. — Samarkand. in ungemein fruchtbarer Talebene. — Im Süden Merw, inmitten einer vielgepriesenen Oasenlandschaft. Einen Schein von Selbstherrschaft besitzen noch die Fürstentümer (Khanate) von Chiwa am unteren und Buchara (buchära) am oberen Amu mit den gleichnamigen Hauptstädten. Verkehrsmittel. Tnran ist seiner militärischen Bedeutung wegen auch im Besitze von Eisenbahnen; vom O. des Kaspischen Meeres führt die Transkaspische Bahn über Merw, Smarkand und Kokan bis Andidschan; ihre Länge beträgt rund 1900 km. Außerdem zieht von Merw aus ein Schienenstrang bis Kuschk au der afghanischen Grenze. Da nun bereits vom Indus her eine Linie gegen Herat zieht, so erfolgt in nicht zu ferner Zeit in dieser Richtung der Anschluß des russischen Bahn- netzes an das indische. Küukasien. Kaukasien umfaßt den Kaukasus mit seinen Abdachungen gegen N. und S., der wie der Ural eine natürliche Grenzmarke zwischen Europa und Asien bildet. Der Kaukasus. Seine größte Erhebung gipfelt im Elbrus mit 5700 in. Der einzige bequeme Übergang führt auf der kühn gebauten Straße von Wladi- kawkas nach Tiflis. Das unwegsame Gebirge war daher bis in die jüngste Zeit der Wohnsitz nnbezwnngener Völkerstämme. Das nördliche Vorland (Ciskaukasien) ist durchweg Steppe, das südliche Vorland (Transkankasien) dagegen trägt vorwiegend den Charakter von italie- nischer Milde und Lieblichkeit. Wein, Obst und Seide sind die. Hauptprodukte. Seine Gehänge weisen also starke Gegensätze ans. Sehr bedeutend ist im Kaukasusgebirge, besonders bei Baku am Kaspischen Meer, die Ausbeute an Erdölen. Die russische Naphthaindustrie (3600 Bohr- türme) zählt zu den ersten Großgewerben des Reiches. Unter der äußerst bunten Bevölkerung seien die zur mittelländischen Rasse gehörigen Georgier und Tscherkessen genannt: beide Stämme zeichnen sich durch Körperschönheit aus. In Ciskaukasien: Wladikawkas, der dermalige Endpunkt des russischen Bahnnetzes. — In Transkaukasien am Kur Tiflis, 160000 Einw., Mittelpunkt des Handels. Es steht mit Poti und Bat um am Schwarzen Meer und mit Baku (110000 Einw.) am Kaspischen Meere durch eine Eisenbahn in Verbindung. Allgemeiner Überblick. Lage. Asien erfreut sich einer überaus günstigen geographischen Lage. Mit Europa ist Asien zu einem Doppelkontinent verwachsen und mit Afrika durch die Land- enge von Suez (fues) verbunden. Nach Australien leitet die Brücke der Ostindischen Jnselflur und auch von Amerika scheidet es nnr die schmale Beringsstraße. So stellten sich den Wanderungen der Völker von Asien aus nirgends unüberwindliche Hindernisse entgegen; von hier aus konnte die Besiedelung der Erde am leichtesten erfolgen. In der Tat gilt auch Asien als die Wiege der Menschheit. Küstengliederung. Der Süden und Osten Asiens weisen eine reiche Küsten- gliedernng ans. Diese, mehrfach unterstützt durch ausgiebige Bewässerung und große

5. Die außereuropäischen Erdteile, Die deutschen Kolonien - S. 29

1909 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
Nordasien oder Russisch-Asien. 29 Größere Siedelungen finden sich nur an und in der Nähe von Flüssen und in den Oasen. Am und unfern des Sir: Kokan und Taschkent, dieses mit 160000 Einw. — Samarkand. in ungemein fruchtbarer Talebene. — Im Süden Merw, inmitten einer vielgepriesenen Oasenlandschaft. Von Rußland abhängig sind auch die Fürstentümer (Khanate) von Chiwa am unteren und Buchara (buchara) am oberen Amu mit den gleichnamigen Hauptstädten. Verkehrsmittel. Turan ist seiner militärischen Bedeutung wegen auch im Besitze von Eisenbahnen; vom O. des Kaspischen Meeres führt die Transkaspische Bahn über Merw, Samarkand und Kokan bis Andischan; ihre Länge beträgt rund 1900 km. Außerdem zieht von Merw aus ein Schienenstrang bis Kuschk an der afghanischen Grenze. Da nun bereits vom Indus her eine Linie gegen Herat zieht, so erfolgt in nicht zu ferner Zeit in dieser Richtung der Anschluß des russischen Bahn- netzes an das indische. Kaukasien. Lage. Kaukasien umfaßt den Kaukasus mit seinen Abdachungen gegen N. und S. Er bildet wie der Ural eine natürliche Grenzmarke zwischen Europa und Asien. Boden. Der Kaukasus. Seine größte Erhebung gipfelt im Elbrus mit 5709 m. Der einzige bequeme Übergang führt auf der kühn gebauten Straße von Wladikawkas nach Tiflis. Das unwegsame Gebirge war daher bis in die jüngste Zeit der Wohnsitz unbezwungener Völkerstämme. Erzeugnisse. Das nördliche Vorland ist durchweg Steppe, das südliche Vorland dagegen trägt vorwiegend den Charakter von italienischer Milde und Lieblichkeit. Wein, Obst und Seide sind die Haupterzeugnisse. Seine Gehänge weisen also starke Gegensätze auf. Sehr bedeutend ist im Kaukasusgebirge, besonders bei Baku am Kaspischen Meer, die Ausbeute an Erdölen. Die russische Naphthaiudustrie (3600 Bohr- türme) zählt zu den ersten Großgewerben des Reiches. Bevölkerung. Unter der äußerst bunten Bevölkerung seien die zur mittelländischen Rasse gehörigen Georgier und Tscherkessen genannt; beide Stämme zeichnen sich durch Körperschönheit aus. Am Nord ab hange: Wladikawkas, der dermalige Endpunkt des russischen Bahnnetzes.— Im südlichen Vorland amkurtislis, 160000 Einw., Mittelpunkt des Handels. Es steht mit Poti und Batum am Schwarzen Meer und mit Baku (110000 Einw.) am Kaspischen Meere durch eine Eisenbahn in Verbindung. Allgemeiner Überblick. Lage. Asien erfreut sich einer überaus günstigen geographischen Lage. Mit Europa ist Asien zu einem Doppelkontinent verwachsen und mit Afrika durch die Land- enge von Suez (sues) verbunden. Nach Australien leitet die Brücke der Ostindischen Jnselflur und auch von Amerika scheidet es nur die schmale Beringsstraße. So stellten sich den Wanderungen der Völker von Asien aus nirgends unüberwindliche Hindernisse entgegen; von hier aus konnte die Besiedelung der Erde am leichtesten erfolgen. In der Tat gilt auch Asien als die Wiege der Menschheit. Küstengliederung. Der Süden und Osten Asiens weisen eine reiche Küsten- gliederuug auf. Diese, mehrfach unterstützt durch ausgiebige Bewässerung und große

6. Die Grundzüge der Geographie - S. 83

1904 - Braunschweig : Westermann
— $3 - strömt auf der Südseite des Gebirges die Kur mit dem Aras, auf der Nordseite der Terek, zum Schwarzen Meer entsprechend der Rion (Phasis) und der Kuban. Bewohner sind die tapferen, aber auch räuberischen Bergvölker der Tscherkessen, Lesghier etc., welche erst im vorigen Jahrhundert nach hartnäckigen Kämpfen von Rußland bezwungen sind; in den schönen Landschaften im Süden des Gebirges wohnen die Georgier, Armenier und Tataren. Hauptstadt ist Tiflis am Kur; Baku auf der Halbinsel Apscheron am Kaspischen Meer, in der Nähe sind reiche Petroleumquellen, auch brennbare Gase entströmen vielfach dem Boden; Batum am Schwarzen Meere; Eriwan und Kars, ehemals armenische Städte. Line wichtige \ erbindung ist hier in der Isthmusbahn geschaffen, die durch Transkaukasien von Poti über Tiflis nach Baku führt und ihre Fortsetzung in der Transkaspischen Bahn gefunden hat, welche von der Ostküste des Ivaspischen Meeres über Merw, Buchara und Samarkand bis Taschkent reicht. Das Kaiserreich China (11 Mill. qkm mit 400 Mill. Einwohnern) umfaßt den Osten und das Innere von Hinterasien; es besteht § 55 aus dem eigentlichen China, dem südlichen Teile der Mandschurei, der Mongolei, Ost-Turkestan und Tibet. a. Das eigentliche China ist das Gebiet der Riesenströme Hoang-ho und Jang-tse-kiang von Nord nach Süd von dem 1100 km langen Großen oder aisei-Kanal durchschnitten; an der Nordseite des Landes führt die jetzt halb verfallene Große Mauer entlang, welche etwa 200 v. Ohr. zum Schutze gegen feindliche Einfälle errichtet wurde, m südlichen Teile von China gedeihen vortrefflich Tee, Reis, aumwolle und Zuckerrohr, im nördlichen Getreidearten, namentlich Weizen Nirgend wohnen die Menschen so dicht gedrängt als hier an den Ufern der großen Ströme. Hervorragend ist in hina auch heute noch die Jahrtausende alte Fabrikation von roizeiian, Seidenwaren, Baumwollenzeugen und Papier. rw M T\Spitze !,(;S Staates steht ein Kaiser aus dem Stamme dei Mandschu, welche im siebzehnten Jahrhundert China eiferten; höhere Beamte sind die verschiedenen Klassen der Mandarinen; Kults iie Lastträger. Die Häfen des Lau- er streng abgesperrt, zuerst 1842 wurden den

7. Deutschlands Hauptverkehrsländer - S. 31

1906 - Berlin : Mittler
0 A 01 — b. Rohstoffe und Fabrikate der Textilindustrie: Baumwolle.....14,5 Wollenwaren .... 3,2 Wolle.......13,1 Strumpfwaren. ... 1,2 Garne......10,7 c. Andere Waren: Häute und Felle . . . 26,0 Anilinöl usw..........6,0 Leder und Lederwaren 10,6 Alizarin......2,4 Steinkohlen und Koks . 10,6 Anilin und andere Teer- Literatur- und Kunst- farbstoffe .... 2,3 gegenstände . . . 9,2 Das russische Asien. Kaukasien. Das von einem bunten Völker gemiseli bewohnte General- gouvernement Kaukasien wird von dem europäischen Rußland, zu dem es politisch noch hinzugerechnet wird, durch die Manytsch- Niederung getrennt. Im Osten grenzt es an das Kaspische, im Westen an das Schwarze Meer. Die Südgrenze bilden Persien und das türkische Armenien. Transkaukasien mit seinem milden Klima und seinen fruchtbaren Tälern ist reich an wert- vollen Bodenprodukten. Neben Getreide werden Tabak, Baum- wolle, Obst, Wein und wertvolle Nutzhölzer (Nußbaum-, Buchs- baum- und Eichenholz) gewonnen. Tiflis bildet den wirtschaft- lichen Mittelpunkt Transkaukasiens. Der Kaukasus, um fast 1000 m höher als die Alpen, ist ein wichtiges Erzeugungs- gebiet für Mineralschätze (Salz, Kupfer- und Manganerze und Naphtha), die namentlich auf dem Südabhange gewonnen werden. Die Naphthaproduktion auf der Halbinsel Apscheron (Baku) ist so bedeutend, daß sie der nordamerikanischen erfolgreich Kon- kurrenz in Europa macht. Die schnell aufgeblühte Naphtha- industrie (Raffinerie) in der Nähe von Baku und in den größeren Hafenplätzen des Schwarzen Meeres liefert neben Brennöl, Benzin, Schmieröle und andere wertvolle Produkte und bildet eine ungemein ergiebige Einnahmequelle des russischen Reiches. In Ciskaukasien treibt man in den aus- gedehnten Steppenlandschaften Viehzucht. Der Verkehr vollzieht sich hauptsächlich auf der nord- kaukasischen und der südkaukasischen (transkaukasischen) Eisenbahn. Erstere geht von Rostow über Wladikawkas nach

8. Erdkunde für höhere Schulen - S. 123

1907 - München [u.a.] : Oldenbourg
Nordasien oder Russisch-Asien, 123 Größere Siedelungen finden sich nur an und in der Nähe von Flüssen und in deu Oasen. Am und unfern des Sir: Kokan und Taschkent, letzteres mit 1w000 Einw. — Samarkand. in ungemein fruchtbarer Talebene. — Im Süden Merw, inmitten einer vielgepriesenen Oasenlandschaft. Einen Schein von Selbstherrschaft besitzen noch die Fürstentümer ^Khanate) von Chiwa am unteren und Buchara (buchära) am oberen Amu mit den gleichnamigen Hauptstädten. Verkehrsmittel. Turan ist seiner militärischen Bedeutung wegen auch im Besitze von Eisenbahnen; vom O. des Kaspischen Meeres führt die Transkaspische Bahn über Merw, Samarkand und Kokan bis Andidfchan; ihre Lauge beträgt rund 1900 km. Außerdem zieht von Merw aus ein Schienenstrang bis Knschk an der afghanischen Grenze. Da nun bereits vom Indus her eine Linie gegen Herdt zieht, so' erfolgt in nicht zu ferner Zeit in dieser Richtung der Anschluß des russischen Bahn- netzes an das indische. Kaukasien. Kaukafien umfaßt den Kaukasus mit seinen Abdachungen gegen N. und S., der wie der Ural eine natürliche Grenzmarke zwischen Europa und Asien bildet. Der Kaukasus. Seine größte Erhebung gipfelt im Elbrus mit 5709 in. Der einzige bequeme Übergang führt auf der kühn gebauten Straße von Wladi- kawkas nach Tislis. Das unwegsame Gebirge war daher bis in die jüngste Zeit der Wohnsitz nnbezwnngener Völkerstämme. Das nördliche Vorland (Ciskaukasien) ist durchweg Steppe, das südliche Vorland stranskaukasien) dagegeu trägt vorwiegeud den Charakter von italic- nischer Milde und Lieblichkeit. Wein, Obst und Seide sind die Hauptprodukte. Seine Gehänge weisen also starke Gegensätze auf. Sehr bedeutend ist im Kaukasusgebirge, besonders bei Baku am Kaspischen Meer, die Ausbeute an Erdölen. Die russische Naphthaindnstrie (3600 Bohr- türme) zählt zu den ersten Großgewerben des Reiches. Unter der äußerst bunten Bevölkerung seien die zur mittelländischen Rasse gehörigen Georgier und Tscherkessen genannt: beide Stämme zeichnen sich dnrch Körperschönheit aus. In Ciskaukasien: Wladi kawkas, der dermalige Endpunkt des russischen Bahnnetzes. — In Transkaukasien am Kur Tislis, 160000 Einw., Mittelpunkt des Handels. Es steht mit Poti und Batum am Schwarzen Meer und mit Baku (110000 Einw.) am Kaspischen Meere durch eine Eisenbahn in Verbindung. Allgemeiner Überblick. Lage. Asien erfreut sich einer überaus günstigen geographischen Lage. Mit Europa ist Asien zu einem Doppelkontinent verwachsen und mit Afrika dnrch die Land- enge von Suez (fues) verbunden. Nach Australien leitet die Brücke der Ostindischen Jnfelflur und auch vou Amerika scheidet es nur die schmale Beringsstraße. So stellten sich den Wanderungen der Völker von Asien aus nirgends unüberwindliche Hindernisse entgegen; von hier aus konnte die Besiedelung der Erde am leichtesten erfolgen. In der Tat gilt auch Asien als die Wiege der Menschheit. Küstengliederung. Der Süden und Osten Asiens weisen eine reiche Küsten- gliederuug auf. Diese, mehrfach unterstützt durchjwsgiebige Bewässerung und große

9. Lehrbuch der Geographie für höhere Lehr-Anstalten insbesondere Militairschulen - S. 103

1850 - Berlin : Heymann
103 masse des Kaukasus gegen Westen bedeutender an, mit zahl- reichen Schneegipfeln, unter denen der Elbrus sich zu 15,400' M. H. erhebt. Die tellnrische Stellung der europäischen Alpen begün- stigte bei diesen die Erzeugung eines reichen Wasserschatzes, der dem Kaukasussystem fehlt, keine Seebildungen bezeichnen den Uebergang des Hochlandes zu den umgrenzenden Ebenen, und nur vier kleinere Stromsysteme sind es, welche als Be- gleiter der Abhänge gegen N. und S. dem caspischen und dem schwarzen Meer zufließen. Im Süden ist es der Kur, welcher auf dem armenischen Hochlande entspringend, den Aras anfnimmt, an der russischen Gouvernementsstadt Tiflis vorüberzieht und seinen Erguß zum caspischen Meere nimmt; zum schwarzen Meere der Rion von den moschischen Ber- gen. Auf der Nordseite stießt der Terek östlich zum caspi- schen Meere ab, gegen Westen der Kuban in das schwarze Meer. Eine eigenthümliche Erscheinung in dem Kaukasus- system ist das Auftreten von Feuerbildnngen an der äußer- sten südöstlichen Spitze auf der Halbinsel Apscheron, wo sich ihre Wirkungen in periodisch wi'ederkehrenden Feuerausbrüchen mit Erderschütterungen begleitet äußern, die an der Westseite an der Kubanmündung in der Bildung von Schlammvul- canen sich wiederholen. Wir kennen nur wenig Pässe zur Verbindung der Nord- und Südseite; auch darin zeigt sich ein wesentlicher Unterschied von dem Charakter der europäischen Alpen, welche durch tiefe Einstürze zwischen den bedeutendsten Erhebungs- massen bequeme Uebergangspassagen gewähren, wogegen der Kaukasus eine fast ununterbrochene Gebirgsmaner bildet. Der östlichste Paß, der von Derb ent nach Baku führt, zieht sich am Ostabhange längs der Küste des schwarzen Meeres hin; der westlichste, der Paß des Wladikaukas, führt von Mosdok am Terek durch die Mitte des ganzen Systems nach Tiflis; beide Paßübergänge sind im Besitz der Russen und dienen zur Verbindung der transkaukasischen Provinzen mit der russischen Herrschaft. 6) Das Plateau der Halbinsel von Anadoli. Durch die Senkung des Euphratdurchbruches hängt das armenische Hochland im Westen mit dem Plateau der

10. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 96

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 96 — auf fünf Gruppen zurückgeführt. Sie gehören fast alle der Mittelländischen oder Kankasischen Rasse an, haben eine helle Hautfarbe und zeichnen sich durch Schönheit des Körperbaus und der Gesichtsbildung ans. Wie fast alle Hochgebirgsbewohner sind auch die Kaukasusvölker überaus freiheitsliebend und kühne und tapfere Krieger. Über 50 Jahre haben die Russen mit ihnen zu kämpfen gehabt, ehe es ihnen gelang, sie völlig zu be- zwingen. Am hartnäckigsten haben die Tscherkessen, im N-W. des Gebirges, wider- standen, und als sie dann endlich doch unterworfen wurden, wanderten viele aus und ließen sich in andern Teilen Vorderasiens nieder. Ein Teil der Kaukasusvölker bekennt sich äußerlich zum Christentum, andere sind Mohammedaner. Wirtschaftliches. Kaukasien hat unter der Herrschaft der Russen bedeutende Fortschritte gemacht. Die fruchtbaren Gebiete am Rion und der oberen Kura sind gut angebaute Landschaften, die Getreide, Baumwolle, Tabak, Weiu und Seide erzeugen. Im Gebirge und in den Steppen ist die Viehzncht bedeutend. Am wichtigsten aber sind die Bodenschätze. Im S.-W., bei Kutais, gibt es ertragreiche Gruben von Manganeisenstein, die 1906 478000 t im Werte von 19 Mill. Mk. förderten. Die Erze eignen sich besonders zur Stahlbereitung und werden nach Europa und sogar nach Amerika versandt. Auch Kupfer, Kohlen und Steinsalz sind vorhanden. Den weitaus reichsten Ertrag liefern aber die Erdölquellen bei Baku auf der Halbinsel Apscheron. Kaukasien steht unter den Erdöl erzeugenden Ländern an zweiter Stelle. 1910 wurden 9 Mill. t gereinigtes Öl gewonnen gegen 28 Mill. in den Vereinigten Staaten von Nordamerika. In Hunderten von Quellen, die man durch Tiefbohrungen erschlossen hat, tritt das Erdöl zutage. Es wird teils aus der Tiefe gepumpt, teils sprudelt es empor. Ein 1897 erbohrtes Lager ergab einen Sprudel von t8 m Höhe und lieferte anfangs täglich 131000 t Rohöl, ging aber dann nach 4 Monaten auf 655 t zurück. Das Rohöl ist eine dunkelgrüne Flüssigkeit und wird als Naphtha bezeichnet. Rohrleitungen bringen es in Fabrikanlagen, Raffinerien, wo es gereinigt wird. Die Rückstände, Masud genannt, sind ein ausgezeichneter Heizstoff für Dampfer und Lokomotiven und werden überall in dem kohlenarmen Rußland verwendet. Das Petroleum wird auf eigens dafür erbauten Dampfern verschickt und zwar sowohl von Baku am Kaspischen wie auch von Batum und Poti am Schwarzen Meere, wohin eine Eisenbahn führt. In neuster Zeit hat man mit einem Kostenaufwands von 44 Mill. Mk. eine 900 km lange Rohrleitung nach Batum gelegt, durch die das Öl in die Dampfer am Schwarzen Meere befördert wird. Rußland erzielt mit seiner Ausfuhr an Erdöl und dessen Nebenerzeugnissen eine jährliche Einnahme von über 100 Mill. Mk. Siedlungen. Der Verwaltungsbezirk Kaukasien, der noch zum europäischen Rußland gerechnet wird, umfaßt auch Rnssisch-Armenien und reicht im N. bis zum Flusse Manytsch. Die Hauptsiedlungen liegen natürlich in dem begnnstigteren Südkaukasien. Die Hauptstadt ist Tiflis (190000 E.) an der Kura, am Kreuzungspunkte der Südkaukasischen Bahn und der über den Kaukasus führenden Grusinischen Heerstraße, an die sich die Armenische Eisenbahn anschließt, daher ein wichtiger Handelsplatz. Die Stadt hat eine wundervolle Lage und ist halb modern-europäisch, halb morgenländisch gebaut.

11. Kleine Erdkunde für Volks- und Bürgerschulen - S. 69

1909 - Braunschweig : Appelhans
- 69 — (Landklima) mit sehr kaltem Winter und kurzem, heißem Sommer. Das Land vom südlichen Ural bis zum Altai ist zum Acker- bau geeignet; dann folgt nördlich das Gebiet der weiten Nadelholz- Waldungen mit Bären und anderen Pelztieren. Nach dem Eis- meere zu wird die sumpfige Ebene, deren Boden im Sommer nur auf der Oberfläche auftaut, wegen der furchtbaren Kälte im Winter unbewohnbar. Städte: in West-Sibirien Tobolsk (Pelzhandel); in Ost- Sibirien Jrkutsk, Mittelpunkt des russisch-chinesischen Handels (Tee). Am Ural und am Altai viel Bergbau auf Gold, Eisen, Platina (zu der Arbeit in den Bergwerken werden die nach Sibirien verbannten Verbrecher verwandt). Das Land zu beiden Seiten des unteren Amur gehört den Russen, so daß sich ihre Herrschaft von der Ostsee bis zum Ja- panischen Meere ausdehnt. Die große Sibirische Bahn führt durch Sibirien und die chinesische Mandschurei nach dem russischen Hafen Wladiwostok und nach dem japanischen Port Arthur. Von Berlin nach Port Arthur sind weit über 10000 km. 2. Das Tiefland Turan oder Turkestan» im W. begrenzt durch das Kaspische Meer, welches fast die Größe Deutschlands hat, im S. und O. durch?, im N. mit Sibirien zu- sammenhängend; eine -öde, wasserarme Steppe mit einzelnen, wohl angebauten Oasen, die Heimat räuberischer, umherschweifender Türken, jetzt von den Russen unterworfen. 3. Die Kaukasus-Länder. Die südlich vom Kaukasus gelegenen Länder haben mildes Klima. Der wichtigste Paß über das unwegsame Gebirge führt von Wladikawkas, „Beherrscher des Kaukasus" (welche Eisenbahn endet hier?),^nach Tiflis; eine Eisenbahn geht vom Schwarzen Meere über Tiflis nach Baku zuiu Kaspischen Meere (die Feuer von Baku, Petroleum). Von Baku Dampfschiffahrt über das Kaspische Meer zum Anschluß an die Eisenbahn nach Samarkand. — Auch der nördliche Teil von Armenien, ein steppenartiges Land, ist russisch. § 46. Das Hochland Iran ist rings von Randgebirgen umgeben. Das Innere ist ein trockenes und daher wüstes Hochland mit einzelnen quellenreichen und daher fruchtbaren Oasen. 1. Belutschistü.n im So., dürre Wüste, steht unter eng- lischer Herrschaft.

12. Kleine Erdkunde - S. 86

1902 - Halle Leipzig : Anton
86 Nordasien. — Rückschau auf Asien. 2141 2. Turän (b. i. Tiefland) umfaßt die Kirgisensteppe und West- Turkestäu. a) Die Ki r gi s enstep p e liegt n.ö. vom Kaspischen See und vom Aralsee; sie besteht in ihrem ö. Teile aus öden Sandflächen, in ihrem tu. Teile aus Weidestrichen, welche von Kirgisen durchzogen werden, die sich von Viehzucht nähren, b) West - T urkestän begreift das Tiefland n. von Jrän bis zum Aralsee, ist im S. von dem Berg- rande Irans begrenzt und steigt im O. durch Bergländer zum Hochlande von Hinterasien auf. Der im u. Teile liegende Aralsee ist der Wassersammler für den Amu und den Syr. Das weite Gebiet ist fast überall wasserlose, unfruchtbare Steppe und nur an den Flußläufen angebaut. Die trans- kaspische Bahn (d. i. die Bahn jenseits des Kaspisees) führt über Bu- chära nach Samarkand. Taschkent ist Sitz der russischen Verwal- tung (160). 215] Z. Aaukasien liegt zu beiden Seiten des Kaukasus (d. i. der Tausendgipfelige). Dieser bildet das Grenzgebirge zwischen Europa und Asien und erhebt sich im Elbrus ld. i. glänzender Berg) x) zu 5700 m. Unter den hier einheimischen Völkerstämmen haben sich die Tscherkessen durch ihren kühnen Unabhängigkeitskampf gegen die Russen berühmt ge- macht; doch sind die meisten von ihnen jetzt nach der Türkei ausgewandert. Hauptort ist Tiflis (d. i. Warmstadt), mit vielbesuchten warmen Bädern. Bei Baku am Kaspischen Meere finden sich reiche Petroleumquellen. Rückschau auf Asien. 216] Bodenform und Bewässerung. 1) Die Gebirge Asiens haben meist Parallelkreisrichtung; Gebirge mit Meridianrichtung finden sich fast nur in den Halbinseln des Erdteils. 2) Die Haupt- ströme Asiens sind ozeanische; eine Anzahl bedeutender Flüsse erreicht den Ozean nicht, fondern ergießt sich in Steppenseeen. 217] Pflanzen- und Tierwelt. Asien ist die Heimat der meisten Obst- und Getreidearten und das Vaterland der meisten unserer Haustiere. 218] Bevölkerung. Nach ihrer Abstammung gehören die Völker Asiens zur mongolischen und zur k aukasischen Rasse; die Mongolen (3/5) haben ihre Sitze meist im n.ö. Teile, die Kaukasier (-/-) meist im s.w. Teile des Erdteils. — Nach ihrer Religion sind 7/8 aller Asiaten Heiden; außerdem hat die Lehre Mohammeds die weiteste Verbreitung (80 Mill.); Christen zählt man nur etwa 18 Mill. — In Hinsicht auf die Regierungsform ist Asien der Erdteil der unbeschränkten Monarchieen. Aufgaben: 1. Gieb nach der Karte an, in welche Meerbusen die Ströme Hinterindiens münden! 2. Benenne nach der Karte alle Straßen, durch welche die Asien bespülenden Meere miteinander in Verbindung stehen! 3. Wie viel Breitengrade liegen zwischen dem Kap Buru und dem Nordostkap? 4. In welcher Reihenfolge umfährt man die asiatischen Halbinseln auf einer Reise vom Nordostkap nach Kon- stantinopel? 5. Welchen berühmten Kanal passiert man dabei? 6. Welches der asiatischen Hochländer hat den größten Flächeninhalt? 7. Welches erstreckt sich am weitesten nach N.? 8. Welches ist von den höchsten Randgebirgen umsäumt? 9. Wel- ches hat die reichste Bewässerung? 10. Am Himalaja zieht die Schneegrenze in 1000 m Höhe; wie viel m ragt der höchste Gipfel über die Schneegrenze? 11. Be- *) Wegen seines Schneegipfels.

13. Leitfaden zu einem methodischen Unterricht in der Geographie für Bürgerschulen - S. 149

1872 - Leipzig : Fleischer
Asien. — Die russischen Besitzungen. 149 I. Die russischen Besitzungen. Die. russischen Besitzungen bestehen ans Transkauka- sien, Sibirien und dem Kirgisenlande. ß. 1. Transkaukaficn. 1. Transkaukasien liegt südl'ch vom Kaukasus, enthält 3932 und 3,110.009 E. (Ciskaukafien, nördlich vom Kaukains, gehört zuni europärschen Rußland. Siehe Ost- europa !) Der Kaukasus liegt innerhalb derjenigen Pflanzenzone, welche man die des Oelbaums nennen kann. Sein Klima nimmt, obwohl es ganz ein europäisches Gepräge hat, noch an den heißen, continentalen Sommern Asiens Theil. In den Thälern baut man daher den hier auch wildwachsenden Weinstock in großer Ueppigkeit, den Maulbeerbaum, wodurch großartige Seidenzucht möglich wird, Baumwolle, Reis, den Oelbaum und das Zuckerrohr; weiter hinauf wechseln herrliche Laubwälder mit Getreidefeldern und Weideplätzen. Die Wälder enthalten viel Wild, außerdem aber auch Tiger, Panther, Hyänen, Schakale, Luchse, Bären, wilde Ziegen, Auerochsen und viel Bienen, die vortrefflichen Honig bereiten. Als Hausthiere benutzt man den Büffel, das Rind, treffliche Pferde, Esel und Maulthiere, das Kameel, Schafe, Ziegen, Hunde und Katzen. Der Boden ist vulkanisch und wird noch jetzt zuweilen von Erdbeben erschüttert. Im südöstlichen Theile, namentlich auf der Halb- insel Abscheron, finden sich thätige Schlammvulkane, Naphtha- quellen und Gasausströmungen, welche das heilige Feuer von Baku erzeugen, zu dessen Verehrung sich aus dem fernen Südasien Hiudrüs eingefnnden haben. 2. Die Bewohner sind verschiedenen Ursprungs, theils Muhamedaner, theils Christen, und stehen unter Chans und Fürsten, die immer mehr vom russischen Scepter abhängig werden. Manche leben nur als Nomaden von Viehzucht, oder als Krieger von Beute, wie die räuberischen Lesgier. Als kräftig und schön von Gestalt werden die Tscherkessen (Cir- cassier) und Georgier gepriesen. 3. Städte in Transkaukasien sind: Tiflis, 71,000e., Eriwan, 14,000 E., im Norden des Ararat, Achalzik, 12,000 E., Baku, 14,800 E., und Derbent, 13,200 E.

14. Geographie für kaufmännische Fortbildungsschulen und verwandte Unterrichtsanstalten - S. 105

1905 - Dresden : Huhle
— 105 — die Erzeugnisse der dortigen heimischen Gewebeindustrie. Außer den bereits erwähnten Städten sind noch als Handelsplätze Taschkent, 156000 Einw., und Samarkand, 55000 Einw., zu nennen. 2. Die transkaspische Eisenbahn. Diese Bahn, die für das russische Zentralasien eine neue Zeit eröffnet hat, beginnt in Kras- nowodsk am Kaspisee, führt über Merw und Samarkand bis Taschkent, Andischan und Kuwa. Die ganze Strecke ist über 1400 km lang und ist in 62 Stunden zu durchfahren. Sie bildet den Zugang zu den Gebirgsländern Jnnerasiens und hilft westwärts durch den Anschluß der kaspischen Dampfer und der transkaukasischen Bahn über Tiflis zum Schwarzen Meere eine Weltstraße bilden. Von großer Bedeutung für den Handel wird die im Bau befindliche Bahn Orenburg-Taschkent werden, sie stellt einen unmittelbaren An- schlnß an das europäische Eisenbahnnetz her. c) Kankasien. Kaukasieu liegt zu beiden Seiten des Kaukasus; es wird von den Russen noch zu Europa gerechnet. Der Boden ist meist gebirgig, das Land schwer zugänglich und an vielen Stellen unfruchtbar. Der ergiebigste Teil ist Georgien, hier ist ein großer Reichtum an Korn, Baumwolle, Wein, Obst und Seide; neuerdings wird auch guter Tee gewonnen. Kaukasieu gilt für die Heimat des Weines und der edlen Obstsorten. Bei Baku finden sich große Petrolenmschätze^; aus den salzhaltigen Seen der kaspischen Niederung wird Kochsalz gewonnen; im Gebirge treibt man eine ausgedehnte Viehzucht. Die wichtigste Verkehrsstraße ist die Eisenbahn Batum-Baku. Die ersten Handelsplätze sind Tiflis, 160000 Einw., an der Kur, gleich- zeitig namhafte Fabrikstadt, die von vielen Deutschen bewohnt ist, Batum, bedeutender Hafen am Schwarzen Meere, Station des „Öfter- reichischen Lloyd", Baku, 112000 Einw., am Kaspischen Meere, wichtiger Meßplatz, und Wladikawkas. Afrika. (Größe etwa 30 Millionen qkm, Einwohner 170 Millionen.) § 178. Mberbkick. Afrika ist etwa dreimal so groß wie Europa und ist von diesem Erdteil durch das Mittelmeer getrennt. Mit Asien hängt Afrika durch die Landenge von Sues zusammen, die aber durch den Sneskanal (§ 168) durchstochen ist. Afrika ist fast gar nicht gegliedert und ohne bedeutendere Inselgruppen. Zum Mittelmeere gehören die Busen von Sydra und Gab es und die Straße von Gibraltar, zum Atlantischen Ozean der Golf von Guinea mit den Busen von Benin und Biafra, zum Indischen * In einer über 850 km langen Röhrenleitung (die transkaukasische Naphtha- leitung) wird das Petroleum nach Batum geleitet und von hier aus verfrachtet.

15. Teil 2 = Obere Stufe - S. 254

1885 - Bielefeld : Velhagen & Klasing
254 Kursus Iii. Abschnitt Iv. § 151. (§ 151). Iii. Kaukasien. (Kursus Ii, § 139, 1.) Der Kaukasus, welcher den Isthmus zwischen dem kaspischeu und dem schwarzen Meere als mächtiges Kettengebirge von 80. nach Nw. durchzieht, ist aus Mangel an Pässen und Längenthälern, welche die Alpen in so großer Zahl und Aus- dehnnng besitzen, schwer zugänglich und von jeher der trennende Grenzwall zwischen Europa und Asien gewesen. Erst in ueuerer Zeil haben die Russen die einzige Kuuststraße über den Kaukasus hergestellt; sie verbiudet Wladikawkas am Terek mit Tislis an der Kura und überschreitet den Kamm des Gebirges am Ostfuße des Kasbek in einer Höhe von 2400 m. Der Kaukasus prangt besonders an der Südseite im nordwestlichen Teil, wo er vom schwarzen Meere reiche Niederschläge erhält, im Schmuck herrlicher Wälder; Walnußbaum und Kastanie herrschen in den niedrigen Regionen vor. In den höheren Gebieten gedeihen vortrefflich die nordeuropäischen Getreidearten und in deu niederen Mais, Hirse und Reis; die Weinrebe rankt sich an den Bäumen in einer Stärke empor, wie man sie sonst nirgends findet. Ärmer an Niederschlägen ist der östliche Kaukasus; daher rückt hier die Schnee- grenze um 1000 m hoher (2700 m im W., 3700 m im 0.). Besonders scharf tritt dieser Unterschied der atmosphärischen Bewässerung des westlichen und öst- lichen Kaukasus in der Natur der beiden Tiefebenen hervor, welche sich an seinem Fuße ausbreiten. Die kleinere Ebene des Rion im W., das sagenberühmte Kolchis, ist bei einer zu reichen Bewässerung stellenweise versumpft, die größere Ebeue der Kura dagegen eine dürre, wüste Steppe. Beide Ebenen trennt ein niedriges Bergland (meskische Gebirge), welches das armenische Hochland mit dem Kaukasus verbiudet. Das ganze Gebiet durchzieht jetzl eine Eisenbahn, welche von Poti am schwarzen nach Baku am kaspischen Meere führt. An dieser wichtigen Verkehrsstraße liegt anch Tiflis, die Hauptstadt von Kaukasien. Tislis hat sich bei seiner günstigen Lage im Knotenpunkt wichtiger Straßen zu einer bedeutenden Handelsstadt entwickelt. Hier kreuzt die Eisenbahn die Kaukasusstraße, welche über Kars nach Erserum führt. Diese Stellung zwischen Asien und Europa verleiht Tislis einen halb europäischen, halb orientalischen Charakter, der überall in dem Handel und Wandel der europäischen und orientalischen Bewohner hervortritt. Baku, am kaspischen Meere, durch seine „ewigen Feuer" bekaunt, liegt in einem der größten Naphthabezirke. — Die Bevölkerung des Kaukasus besteht aus vielen Volksstämmen, welche durch ihre Zugehörigkeit zu einer Völkerfamilie unter einander nahe verwandt, wegen der Beimischung fremder Volkselemente und wegen ihrer Abgeschlossenheit in unzugänglichen Thälern wieder individuell sehr verschieden sind. Alle gehören zur kaukasischen Rasse und bringen sogar den Typus derselben in höchster Reinheit und Idealität zum Ausdruck (Georgier, Tscherkessen). Freiheitssinn, Kampf- und Fehdelnst, welche in der Sitte der Blutrache reiche Nahrung findet, aber auch Raubsucht, Treulosigkeit und Härte sind für die Bergstämme charakteristisch. Die Bewohner der Ebene neigen dagegen wohl unter der Einwirkung des heißen Klimas zur Indolenz und trägen Sorglosigkeit. Die Völker des Kaukasus zerfallen in die iberische oder kartwelische, westkaukasische und ostkaukasische Gruppe. Die iberische, kartwelische oder christliche Gruppe, wie man sie im Gegensatz zu den mohammedanischen Stämmen der beiden andern Gruppen nennen kann, umfaßt das alte Kulturvolk der Georgier oder Grusler; sie bewohnen mit kleineren nahe verwandten

16. Die außereuropäischen Erdteile, Länderkunde Europas mit Ausnahme des Deutschen Reiches - S. 59

1910 - Breslau : Hirt
Iv. Asien. 59 baren Täler eignen sich zum Anbau von Getreide; auch gedeiht dort der Maulbeerbaum, und Weinreben umranken wild die Waldbäume. 2. Die Bewohner sind im N Armenier. Sie haben im Schutz ihrer Berge an dem griechisch-katholischen Glauben trotz aller Augriffe des Islam in Treue festgehalten. In ihrer Heimat sind sie fleißige und friedliche Acker- bauer und Hirten, im Auslande gewandte, aber unredliche Kaufleute. 3. Die staatlichen Verhältnisse. Gegenwärtig gehört Armenien zu drei Staaten, die sich am Ärärät berühren. Der W ist türkisch, der 80 per- sisch, der N gehört Rußland. c) Raukasien. Kaukasien fetzt sich landschaftlich aus drei Teilen zusammen. 1. Durch die Mitte zieht in nordwestlicher Richtung der Kaukasus. Er besteht aus zahlreichen Parallelketten und ist ebenso lang, aber höher als die europäischen Alpen. Der von Gletschern umlagerte Vulkankegel Elbrus überragt den Montblanc um 800 m. Der am tiefsten einge- schartete Paß liegt fast 2400 m hoch. Über ihn führt eine Kunststraße, 'die das befestigte Wladikawkas, den Endpunkt der südrussischen Eisen- bahn, mit Tiflis, der Hauptstadt Kaukasiens, verbindet. Quertäler gibt es eine größere Zahl, aber sie sind schwer zugänglich, daher ist das Ge- birge bis in die neueste Zeit der Wohnsitz nnbezwungener, durch Ab- stammung, Sitte und Glauben äußerst verschiedener Völkerschaften. Von ihnen zeichnen sich Tscherkeffen und Georgier durch hohe körperliche Schönheit aus. Nahe dem südöstlichen Ende des Kaukasus finden sich die berühmten Petroleumquellen von Baku. In einer langen Röhrenleitung wird das Erdöl nach dem Handelshafen Batüm geleitet und von dort nach Westeuropa verschifft. 2. Das ganz stäche nördliche Vorland ist eine dünn bevölkerte Steppe. 3. Das meist bergige südliche Vorland ist durch die hohe Gebirgsmauer gegen die kalten Winde geschützt und hat daher ein mildes Klima. Vor- nehmlich im westlichen Teile gedeihen Getreide, Wein, Südfrüchte, Baumwolle und Maulbeerbäume. Hauptort ist das herrlich gelegene Tiflis (160000 E.). Kaukasien ist russischer Besitz. Zu Kaukasien gehört politisch auch Russisch-Armenien. 6) Mesopotamien, d. i. Zwischenstromland. 1. Landschaftsbild. Mesopotamien erhält seine Bewässerung durch den Euphrät und Tigris (Quellen?). Der vereinigte Strom, Schalt el-Ärab, d. i. Strom der Araber, genannt, fließt fiebenarmig in den Persischen Meer- Jusen. Beide werden trotz Stromengen und Stromschnellen von Dampfern befahren, die zwischen Bagdad und Bäsra, bis wohin die Flut große Seeschiffe trägt, regelmäßig verkehren. Das Klima Mesopotamiens ist heiß; die Sommer sind meist regenlos; dennoch war das Land ehemals infolge künstlicher Bewässerung fruchtbar und dicht bevölkert. Blühende Reiche entstanden an den Ufern der Ströme: am linken Ufer des oberen Tigris

17. Allgemeine Erdkunde, Länderkunde der außereuropäischen Erdtheile - S. 490

1882 - Hannover : Hahn
490 Buch vii. Asien. mittlere Höhe hat, bis zu 3000m emporsteigt. Im Norden des Kammes erfüllen dagegen eine Menge von Längs- und Querketten den ganzen Bezirk von Daghestau, so daß nur für einen wenige Meilen breiten Küstensaum Raum bleibt. Schmäler ist wieder der mittlere, obgleich höchste Theil des Gebirges zwischen demkasbek im O. und Elbrus im W., indem das vom oberen Terek durchflössen? etwa 600—700m hohe Plateau hier unmittelbar an die Hauptkämme herantritt. Daher führt auch hier die wichtigste Straße über das Gebirge hinüber, die einzige, welche die Russen in dem sonst so unwegsamen Gebiete bis jetzt erbaut haben. Sie ist den kühnen Straßen, die in diesem Jahr- hundert über die Alpen geführt find, an Schwierigkeit der Ausführung und malerischer Schönheit ihrer Umgebung vollkommen ebenbürtig. Bei Wladikawkas (d.h. Herr des Kaukasus, Iis"') am Terek begin- nend, zieht sie sich im Thale desselben am Ostabhang des Kasbek (5043 m)*) hinauf, überschreitet südlich des Gipfels die Wasserscheide in 2400°' Höhe und führt in gleicher Richtung direct nach Tiflis ohne einen zweiten Rücken zu ersteigen. Diese Passage verleiht der jetzigen Hauptstadt der kaukasischen Besitzungen Rußlands, Tiflis, die große Bedeutung. — Im centralen Theil gliedert sich der Kaukasus in mehrere Parallelketten, welche mit ihren Gipseln weit über die Schneegrenze hinaus- reichen. Es charakterisiert sich derselbe gerade hier, wo der Kamm mit seiner Gletscherbedeckung und seinen Felsabstürzen kaum unter 3000™ herabsinkt und nur Gletscherpfade über ihn hinwegführen, als eins der mächtigsten Alpengebirge der Erde. Der höchste Berg, der doppelgipsliche Elbrus (Elburus, 5632™)'), wie der Kasbek ein erloschener Vulkan, liegt im Norden der Hauptachse, und von diesem zweigt sich zugleich als Wasserscheide zwischen Terek und Kuban ein Höhenzug nach Norden ab, der bis zum 45» reicht. Stawropol liegt hier noch 610™ hoch. Im Westen fällt das Gebirge schnell von seiner Höhe herab, wird schmäler und bildet, mit den parallelen Vorketten unmittelbar an das Meer herantretend, auf 50 M., 400 Kil., eine ausgezeichnete Steilküste. Im Gegensatz zu anderen Gebirgen von gleicher Ausdehnung hat der Kaukasus einen großen Mangel an Längsthälern. Die Querthäler bilden mehr oder weniger enge Schluchten, einzelnen Flüssen gelingt es, durch diese selbst die Hauptkämme zu durchbrechen; so liegt um den Kasbek herum die Wasserscheide auf dem südlichen Kamme. In Folge dieser Unzugänglichkeit ist das Gebirge bis auf die neueste Zeit ein Sitz zahlreicher unbezwungener Bergvölker gewesen, die mit den Stämmen der vorliegenden Ebenen im Süden und Norden und untereinander in ewigem Kampfe lebten, weshalb wir hier statt der friedlichen Hirtendörfer anderer Alpengebirge überall Felsburgen und Befestigungen finden. Nicht weniger wird die Ünzugänglichkeit des Kaukasus durch die Thatsache beleuchtet, daß früher die einzige Verbindung zwischen dem Norden und Süden am Ostabhang des Gebirges durch Umgehung der Halbinsel Abscheron, an deren Südseite die ewigen Feuer von Baku (Naphtaquellen) brennen, stattfand. Um diesen Weg zu versperren, haben im Anfang des Mittelalters die neupersischen Könige bei Derbend, d.h. Eisernes Thor, ein paar parallele Mauern vom Ge- birge bis zur Küste gezogen, zwischen denen die Stadt liegt. Die Eroberung i) Nach Abich; die ersten Ersteiger des Elburs, W. Freshfield, Moore und Tucker, fanden für den Elbrus eine Höhe von 5661 m. S. Geogr. Mith. 1869, S. 59.

18. Die Außenländer Europa's und die übrigen Welttheile - S. 327

1869 - Calw [u.a.] : Verl. der Vereinsbuchh. [u.a.]
Kaukasus. 327 schwung begriffen; 71,000 E. In S.o. Elisabethpol (19,000 E.), mit merkwürdigen Alterthümern verschiedener Völker. Eine Menge deutsch-protestantischer Kolonieen, meist aus Württemberg, mit Weinbau rc. — Tran s- kaukasien, das in die Gouvernements Tiflis, Baku, Eriwan (s. § 491.) Kutais mit etlichen Gebieten zerfällt, hat große Heerden, versorgt Rußland mit Seide, Baum- wolle, Krapp k., und ist ihm für die Befestigung seiner Herrschaft in Asien von größtem Werthe. Das Tiefland des Kur und Aras bildet zwischen der südl. Feste Schuscha (20,000 E. im Karabag „Schwarz- garten"), und der nördl. Schamachi eine heiße, wenig bewohnte Steppe, die am sumpfigen Mündungsdelta zum Kaspi Sommers wegen zahlloser grüner Schlangen von Menschen und Thieren gefürchtet, sonst aber ein treff- liches Waideland für die Pferde der Turkomanen ist. Baku selbst (einst in der Provinz Schirwan), Seefeste und Handelsstadt am Kaspi liegt im „Rosenpara- dies", in der Nähe von Naphthaquellen, die den ein- zigen Brennstoff der Tiefebene liefern; über 50 mit schwar- zer N. 120' tief, die täglich ausgeschöpft werden; und einige mit kostbarer weißer N. Eben solche Naphtaquellen sind auf der anliegenden Halbinsel Apscheron. Jährlich werden an 100,000 Ctr. hievon meist nach Persien ver- sendet. Das „ewige Feuer" lodert aus einer 9' liefen, 120' langen Grube mit Gasflammen bis 18' hoch ohne Rauch und Geruch seit den ältesten Zeiten fortwährend empor, neben schönem Grase und 500' davon zwei gute Wasserbrunnen. Daher leben hier beständig parsische Feueranbeter, vermehrt durch eine Menge Wallfahrer, auch aus Indien. Wo man, eine halbe Stunde im Um- kreise, in die Erde bohrt, und die Oeffnung anzündet, brennt es fort, bis man sie zudeckt. So wird denn die- ses Erdenfeuer in allen Hütten zum Kochen, Wärmen und Erleuchten benützt, selbst zum Kalkbrennen. Oft nach milden Herbsttagen stehen mit Einem Male selbst die

19. Lehrstoff für die mittleren Klassen - S. 187

1906 - Berlin : Weidmann
Russisch-Asien. 187 führt, auf der das Petroleum von "Baku verfrachtet wird. Im Ball ist eine Nöhreuleitung längs der Bahn, die das Petroleum bis ans Schwarze Meer befördern wird. Von Tiflis aus führt n.wärts die einzige fahrbare Straße über den mittleren Teil des Kaukasus .nadh Wladikawkas (= beherrsche den Kaukasus), das nut Baku durch eine den Kaukasus im O. umgehende Eisenbahn verbunden ist.

20. Die außereuropäischen Erdteile, Die deutschen Kolonien - S. 26

1910 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
Asien. Turan oder Russisch-Zentralasien. Lage. Turan liegt zwischen dem Kaspischen See und den westlichen Terrassen von Zentralasien, zwischen Iran und Sibirien. Im W. setzt sich die Ebene fort in dem großen Völkertor zwischen dem Uralgebirge und dem Kaspischen Meer, dnrch das schon oftmals gewaltige Völkermassen gewandert sind. Tnran ist das Durchgangsland von Rußland nach Persien, China und Indien. Naturbeschaffenheit. Der Bodengestalt nach ist das Gebiet, abgesehen von den Terrassenländern im O., Tiesland. Reste einer vormaligen Meeresbedecfnng sind das Kaspische Meer (—20 m), der Aralsee und die weiteren kleineren Salzseen der Ebene.—Als Hauptsammler der Gewässer erscheint der Aralsee. In ihn ergießen sich Amu (Oxus) und Sir sjaxartes). — Das Klima zeigt schroffe Gegensätze. Der Niederschlag ist sehr spärlich, das Land daher teils ganz wüst, teils nur von Salz- und Stachelpflanzen bedeckt. Wirtbar sind die Gegenden längs der Flüsse und die bewässerten Gebirgslandschaften, wo Reis, Baumwolle, Tabak, Getreide und köstliches Obst gedeihen. Die ausgebreitete Baumwoll- knltur Tnrans bildet die Hauptstütze der hochentwickelten russischen Baumwoll- industrie. Bevölkerung. Diese ist größtenteils mongolisch und lebt vielfach noch dnrch- aus nomadisch, so die Kirgisen in der nach ihnen benannten Kirgisensteppe zwischen Ural und Altai und die Turkmenen westlich vom Aralsee. Die ver- breiterte Religion ist der Mohammedanismus. Größere Siedelungen finden sich nur an und in der Nähe von Flüssen und m den Oasen. Am und unfern des Sir: Kokan und Taschkent, dieses mit 190000 Einw. — Samarkand. in ungemein fruchtbarer Talebene. — Im Süden M erw, inmitten einer vielgepriesenen Oasenlandschaft. Von Rußland abhängig sind auch die Fürstentümer ikhanate) von Chiwa am unteren und Buchara (bnchära) am oberen Amu mit den gleichnamigen Hauptstädten. Verkehrsmittel. Turan ist seiner militärischen Bedeutung wegen auch im Besitze von Eisenbahnen; vom O. des Kaspischen Meeres führt die Transkaspische Bahn über Mettü, Samarkand und Kokan bis Audischan; ihre Länge beträgt ruud 1900 km. Außerdem zieht von Merw aus ein Schienenstrang bis Kuscht an der afghanischen Grenze. Da nun bereits vom Indus her eine Linie gegen Herat zieht, so erfolgt in nicht zu ferner Zeit in dieser Richtung der Anschluß des russischen Bahn- netzes an das indische. Kaukasien. Lage. Kaukasien umfaßt deu Kaukasus mit seinen Abdachungen gegen N. und S. Er bildet wie der Ural eine natürliche Grenzmarke zwischen Europa und Asien. Boden. Der Kaukasus. Seine größte Erhebung gipfelt im Elbrus mit 5700 m. Der einzige bequeme Übergang führt auf der kühn gebauten Straße von Wladikawkas nach Tiflis. Das unwegsame Gebirge war daher bis in die jüngste Zeit der Wohnsitz nnbezwungener Völkerstämme. Erzeugnisse. Das nördliche Vorland ist durchweg Steppe, das südliche Vorland dagegen trägt vorwiegend den Charakter von italienischer Milde und Lieblichkeit. Wein, Obst und Seide sind die Haupterzeugnisse. Seine Gehänge weisen also starke Gegensätze auf.