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1. Geographische Grundbegriffe, Übersicht über die Erdoberfläche, Das Königreich Bayern - S. 11

1887 - München : Oldenbourg
Grundbegriffe der physischen Geographie. 11 2. Sandiger Boden; er besteht entweder nur aus Sand und ist dann unfruchtbar (Wüste), oder er ist mit andern Erd- arten vermischt und ernährt Pflanzen. 3. Erdiger (hnmöser) Boden; man versteht darunter die lockere, obere Erddecke, meist von dunkler Farbe und für den Anbau von Pflanzen vorzüglich geeignet. 4. Weichböden, d. h. ein von Wasser durchzogener und deshalb mehr oder weniger weicher, erdiger Boden. §10. Vulkane und Erdbeben. Eine besondere Art von Bergen sind die Vulkane. Es sind das solche Berge, an denen Ausbruchserscheinungen wahrgenommen werden. Dabei werden aus trichterförmigen Öffnungen am Gipfel (Krater) Feuersaulen, Rauch, glühende- Steine, Asche und Lava zeitweise heraufgetrieben. — Erbb eben sind Erschütterungen größerer oder kleinerer Teile des Erdbodens. B. Das N? asser. § 11. Quellen. 1. Quellen sind die Anfänge des fließenden Wassers, das freiwillig aus der Erde hervor- bricht. Sie entstehen meist dadurch, daß das Wasser der Oberfläche in den Boden eindringt, sich auf Wasser- dichten Gesteinsschichten sammelt und von diesen nach dem Thale hin ab- _ ____ fließt. r ~ r t. 1 T-mp-ra,ur nach . - S«>«w. fmd die Quellen kalt oder warm, d ^ wasserdichte Schichten, Letztere heißt man auch Thermen; H ^ Quelle, solche sind z. B. der Sprudel von Karlsbad, die warmen Quellen von Baden-Baden, Wiesbaden. 3. Solche Quellen, welche mineralische Bestandteile mit sich führen, nennt man Mineralquellen; es gibt deren verschiedene: Salz-, Eisenquellen u. s. w. § 12. Flüsse. 1. Ein Fluß ist die Vereinigung mehrerer Bäche, welch letztere wieder ans dein Zusammenfluß mehrerer Quellen ent- stehen. Flüsse mit großer Wassermasse nennt man Ströme. Flüsse, welche sich in einen andern Fluß ergießen, nennt man N e b e n s l ü f s e.

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1. Das Badnerland - S. 101

1910 - Weinheim [u.a.] : Ackermann
15. methodische Einheit. Baden-Baden. Ziel: Einen weltbekannten, berühmten Badeort wollen wir kennen lernen. Lrwartungssragen: I. Frage: Welches ist dieser Badeort? Ii. Frage: Wo durch ist dieser Badeort weltbekannt? Iii. Frage: Wieviele Badegäste kommen hierher? Iv. Frage: Wie ist für die Unterkunft der Bade- gaste gesorgt? I. Frage: Welches ist dieser Badeort? Wir können diese Frage schon beantworten. Zeigen! Beschreibe die Reise dorthin! Diese Stadt führt den Namen Baden-Baden zum Unterschied von den andern Städten, die auch Baden heißen. So gibt es ein Baden in der Schweiz und ein Baden in Österreich. Damit man nun genau weiß, welche Stadt „Baden" gemeint ist, sagt man Baden im Lande Baden, oder kurz Baden-Baden. Lange Zeit war diese Stadt die Residenzstadt der Markgrafen von Baden, und so erhielt später das ganze Land nach dieser Stadt den Namen „Baden." Ii. Frage: Wodurch ist dieser Badeort weltbekannt? Baden-Baden muß etwas Merkwürdiges besitzen, weil es welt- bekannt wurde. Es sind seine heißen Quellen, deren es dort mehr als zwanzig gibt. Das Wasser dieser Quellen kommt so heiß aus der Erde, daß es dampft; man muß es erst abkühlen, um es trinken oder darin baden zu können. Gewiß wollt ihr nun wissen, wo- her es kommt, daß dieses Wasser so heiß aus der Erde quillt! Aus der Tiefe der Erde, wo es sehr heiß ist, kommt das Wasser. (Siehe Hegau!) Auf feinem Laufe im Erdinnern muß es durch verschiedene Mineralien, z. B. Kochsalz, Eisen, Kohlen; diese löst

2. Das Badnerland - S. 49

1911 - Weinheim [u.a.] : Ackermann
— 49 — Ii, Frage: Wodurch ist dies er Badeort weltbekannt? Baden hat seinen Weltruf erhalten: 1. Durch seine heißen, heilkräftigen Quellen. 2. Durch seine herrliche Lage im Oostal. 3. Durch seine prächtige Umgebung. 4. Durch seine gesunde, heilsame, würzhafte Luft. 5. Durch sein mildes Klima. Iii. Frage: Wieviel Badegäste kommen hierher? Die bedeutenden Vorzüge dieser Bäderstadt locken viele kranke und gesunde Fremde aus der ganzen Welt herbei. Es kommen Fürsten und Grafen, Barone und Wohlhabende aller Stände jeden Sommer nach Baden, um Heilung ihrer Leiden und Erholung von der Arbeit zu suchen, oder um sich dort Vergnügen zu bereiten. Auch den weniger Bemittelten ist Gelegenheit geboten, gegen geringe Entschädigung durch das heilsame Wasser der heißen Quellen ihre Gesundheit wieder zu erlangen. So kommen jedes Jahr etwa 75000—80000 Fremde nach Baden-Baden, also etwa viermal soviel Fremde als Einwohner. Iv. Frage: Wie ist für die Unterkunft der Bade- gäste gesorgt? In jeder Weise ist dafür gesorgt, den Fremden den Aufenthalt in Baden-Baden so angenehm als möglich zu machen. Herrliche An- lagen mit schattenreichen Spaziergängen umgeben die Stadt, und großartige Kaufläden bieten die schönsten Gegenstände zum Verkauf aus. Vor dem Konversationshaus spielt dreimal täglich eine sehr gute Musikkapelle. Für Essen und Wohnung sorgen die vielen großen Gasthäuser, (Hotels) von tieneu manche wie Paläste und Schlösser eingerichtet sind. Wiederholungsstagen. Wo liegt die Stadt Baden-Baden? Warum führt die Stadt den Namen Baden-Baden ? Wer entdeckte die warmen, heilkräftigen Quellen zuerst? Was gründeten die Römer an den warmen Quellen? Wie nannten die Römer diese Stadt? Wer gab der Stadt den Namen Baden-Baden? Welcher Markgraf nahm den Titel „Markgraf von Baden" an? Wodurch ist Baden-Baden so weltbekannt und berühmt geworden? Wieviele Badegäste kommen alljährlich dorthin? Wieviele Einwohner hat Baden-Baden? Wie ist für die Unterkunft der Badegäste gesorgt? Streng, Badnerland, B b 4

3. Das Badnerland - S. 104

1910 - Weinheim [u.a.] : Ackermann
— 104 — Iv. Frage: Wi e ist für die Unterkunft der Bade- gaste gesorgt? In jeder Weise ist dafür gesorgt, den Fremden den Ausenhalt in Baden recht angenehm zu machen. Überall sind herrliche An- lagen mit schattenreichen Spaziergängen, und einsame Pfade winden sich durch Gebüsch und Wälder auf die Höhe. Besonders anziehend ist die Promenade mit den vielen Läden, die die schönsten Gegen- stände zum Verkauf ausbieten. Die Trinkhalle ist mit herrlichen Gemälden ausgeschmückt, die die Sagen aus der Umgebung der Stadt darstellen. Vor dem mit verschwenderischer Pracht eingerichteten Konversationshaus spielt drei- mal des Taaes eine sehr gute Musikkapelle und lockt immer eine zahlreiche Menschenmenge herbei. Für Wohnungen und Essen sorgen die vielen Gasthäuser, von denen manche so groß und so sein einge- richtet sind, wie Paläste und Schlösser. Zugabe: Die Stadt Baden ist sehr alt; denn schon die Römer hatten hier eine Niederlassung gegründet, die sie die „aurelische Wasserstadt" nannten. Heute fiudet man noch bei Gra- buugen römische Altertümer. Als später die Alemannen in die Gegend einwanderten, zerstörten sie einen großen Teil der Bäder. Später wurden die Franken Herren der Gegend; diese nannten den Ort seiner Heilquellen wegen Baden. Ein späterer Herzog des Landes erbaute sich im Breisgau die Burg Zähringen, und sein Sohn Hermann nahm den Titel eines Markgrafen von Baden an. Nach dieser Stadt erhielt dann auch das ganze Land seinen Namen. Grientierungssragen. Wo liegt die Stadt Baden? Warum führt die Stadt den Nameu Baden-Baden? Wer entdeckte die warmen, heilkräftigen Bäder zuerst? Was gründeten die Römer an den warmen Quellen? Wie nannten die Römer diese Stadt? Wer gab der Stadt den Namen Baden? Welcher Markgraf nahm den Titel „Markgraf von Baden" an? Wodurch ist Baden so weltbekannt und berühmt geworden? Wieviele Badegäste kommen alljährlich nach Baden? Wieviele Einwohner hat Baden? Wie ist für die Unterkunft der Badegäste gesorgt?

4. Lesebuch für die 5., 6. und 7. Klasse der Volksschule - S. 657

1895 - München : Oldenbourg
151. Zerstörung Baden-Badens durch die Franzosen. 057 Baden-Baden in den Quartieren lag, und war ein sehr gewandter, zungenfixer Franzose und liederlich dabei. Er spielte als ein rechter Schauspieler den Betrübten, und als ihn die Fürstin nach der Ursache seiner Trauer und Be- trübnis fragte, erwiderte er, sein Regiment habe den unbe- dingten Befehl, das Schloß und die Stadt Baden-Baden niederzubrennen. Sie müßten dem Befehle nachkommen, wie schwer es ihnen auch sei. — Mit dem ganzen tiefge- fühlten Abscheu vor dem Heuchler und Mordbrenner und mit dem edlen Zorne des Gerechten über solche Verruchtheit, trat ihm die Markgräfin entgegen und sagte: „Thuet, was Ihr nicht lassen könnt! Brennet die Wohnung einer ver- lassenen Witwe nieder, wenn Ihr vermöget, es mit Eurer Ehre und Eurem Gewissen zu vereinigen! Ich aber verlasse meine Witwenwohnung nicht, und wenn die Flammen über mir zusammenschlagen." Dem jungen Louvois wurde es bei solcher Rede zu Mute, als stünde er nicht vor einer Frau, sondern vor seinem Richter. Er ging. Ob er das Schimpfliche, Schmäh- liche, Verruchte und Gottlose fühlte, was ihm die Worte der fürstlichen Witwe vorhielten? Wer weiß es? — Aber er hatte schon mehr denn eine schuldlose Stadt niederbrennen helfen, und bei solchem Handwerk wird das Herz steinhart, und mit dem Gefühle der Pflicht und Ehre sieht's übel aus. Er war zudem eines unwürdigen Vaters Sohn. Daß aber alles nichts half, das zeigte sich schon nach einigen Tagen. Die Franzosen warfen Pechkränze in die Häuser der Stadt — und in das Prasseln der Flammen mischten sich die Jammertöne der unglücklichen Einwohner, die bis zum Söller hinaufdrangen, wo die edle Fürstin mit blutendem Herzen stand und mit thränenden Angen hinabsah in das entsetzliche Flammenmeer da drunten. „Nun wird es bald an mich kommen," sagte sie leise zu sich, und es war so. Aus dem Kloster, das nahe bei dem Fürstcu- schlosse stand, stiegen die lodernden Flammen auf, und der Lesebuch für die 5., 6. u. 7. Klasse der Volksschule I. p. 42

5. Deutsche Landes- und Provinzialgeschichte - S. 316

1892 - Leipzig : Voigtländer
316 Großherzogtum Baden. [16 Iii. Zeittafel der badischen Geschichte. 1—300. Baden unter den Römern. 300. Die Alemannen erobern das Zehntland. 496. Baden unter den Franken. 1050. Bertholt) I., der Bärtige. Die Herzöge von Zähringen. 1064. Hermann I. Die Markgrafen von Baden. 1462. Markgraf Karl I. wird bei Seckenheim geschlagen und gefangen. 1535. Teilung der Markgrafschaft in Baden-Baden und Baden-Durlach. 1622. Markgraf Georg Friedrich wird bei Wimpfen besiegt. 1677—1707. Markgraf Ludwig Wilhelm „der Türkenbezwinger". 1715. Markgraf Karl Wilhelm gründet Karlsruhe. 1738—1811. Karl Friedrich, Markgraf, Kurfürst, Großherzog. 1771. Vereinigung von Baden-Baden und Baden-Durlach. 1783. Aufhebung der Leibeigenschaft. 1806. Baden wird Großherzogtum. 1811—1818. Großherzog Karl. 1818. Baden erhält eine Verfassung. 1818—1830. Großherzog Ludwig. 1830—1852. Großherzog Leopold. 1840. Erste badische Eisenbahn. 1848. Revolution. 1852. Großherzog Friedrich.

6. Quellenbuch zur badischen Geschichte seit dem Ausgang des Mittelalters - S. 25

1913 - Karlsruhe [u.a.] : Gutsch
— 25 — gutem Gewissen, Ehr und Reputation aus dieser Welt geschieden. Haben deshalb nicht unterlassen, unsere Truppen, so viel wie möglich zu sammeln und sind willens, nächster Tage, be-liebts Gott, wiederum zu Feld zu begeben. Darnach wir aber ganz und gar um unsere guten Pferde gekommen, so ersuchen wir Ew. D. hiermit, daß dieselben mit guten, zu solchem Handel tauglichen Pferden freundlichst aushelfßn wollen, das wir uns bei zu begebenden Occasionen freundlich zu beschaffen er-bötig verbleiben. Karlsburg, 3. Mai (13. Mai) 1622. Georg Friedrich, Markgraf zu Baden. 24. Urteil in Sachen Baden-Durlach gegen Baden-Baden. Schöpflin: a. a. O. 33b. Vii, 182 f.) In Sachen Snccessionis et Spolii der Obern Marggrass-schafst Baden, weiland Marggrafen Eduardi Fortunati zu Baden hernach seiner hinterlassenen Pupillen Vormündern, an-jetzo dessen Sohn Marggras Wilhelms zu Baden und seiner Gebrüdere, wider auch weyland Marggras Ernst Fridrichen, jetzo dessen Brudrn, Erben und Successoren, Marggras Georg Fridrichen zu Baden ist auf sein Marggrassens Georg Fridrichen beharrlichen Ungehorsam, Der von Ihme eingewandter unzulässigen Appellation, a Caesare male insormato ad eundem melius insormandum et Status Jmperii und darin fürgeschützter Einreden ungehindert, die von dem klagenden Theil, nach tödlichem Abgang Marggras Eduardi Fortunati prosequirte Klag für bekanndt und die Sach von Amts wegen vor beschlossen angenommen, daraus und allem Vorbringen nach zu Recht er-kanndt, das Beklagten nit gezimmet, die Kläger ihrer Possession vel quasi des obern Theils der Marggrafsschaft Baden sambt dazu gehörigen Land und Leuten geklagter Maassen zu spoliren und zu entsetzen, auch ihnen solche bis dahero vorzuhalten, sondern daß er daran zu viel und Unrecht gethan habe und deshalben Ihnen Klägern solche Possession sambt aller Nutzung, so darben aufgehoben worden und ausgehest werden sollen und können, deßgleichen alle Mobilia, Kleinodien, Fahrnusse, Briefs, Register, Jnsigel und Documenta mit allen Schaden und In-

7. Bürgerkunde - S. 358

1909 - Karlsruhe : Braun
358 Das Wirtschaftsleben 37 1. Gewisse gewerbliche Anlagen, deren Be- trieb für den Besitzer, die Nachbarschaft oder überhaupt für das Publikum erhebliche Nachteile, Gefahren oder Beläfti- gungen herbeiführen können, bedürfen einer besonderen Genehmigung. Diese wird in Baden vom Bezirksrat erteilt oder versagt, nachdem das beabsichtigte Unternehmen vorher durch amt- liche Veröffentlichung in der Zeitung mit der Aufforderung zur all- gemeinen Kenntnis gebracht worden ist, etwaige Einwendungen gegen dasselbe anzumelden. Zu solchen genehmigungspflichtigen Anlagen gehören z. B. chemische Fabriken, Hammerwerke, Gasanstalten, Kalk- öien, Seifensiedereien, Schlachtstätten der Metzger, Gerbereien u. dgl. Dampfkessel müssen vor ihrer Inbetriebnahme amtlich unter- sucht werden; auch wird ihr Betrieb in Baden durch besondere Kessel- revisoren überwacht. zs 2. Zu einer Reihe weiterer Gewerbebetriebe ist ferner eine beson- dere Erlaubnis (sog. Konzession) der Verwaltungsbehörde er- forderlich. Einer solchen (in Baden vom Bezirksrat zu erteilenden) Konzession bedarf jeder, der die G a ft w i r t f ch af t (mit Beherbergung von Gästen) oder die S ch a n k w i r t s ch a f t oder den Verkauf von Branntwein im kleinen (unter zwei Litern) betreiben will. Die Konzession wird versagt, wenn die Persönlichkeit des Nachsuchenden keine Sicherheit für einen anständigen Betrieb bietet oder wenn die Wirtschaftsräumlichkeiten den polizeilichen Anforderungen nicht ent- sprechen oder wenn ein Bedürfnis des Publikums für einen solchen Betrieb nicht besteht? Der Betrieb der Wirtschaften untersteht der polizeilichen Beauf- sichtigung; insbesondere wird die rechtzeitige nächtliche Schließung (die Einhaltung der sog. „Polizeistunde") überwacht. Die Nicht- einhaltung der Polizeistunde zieht für den Wirt wie für die Gäste polizeiliche Bestrafung nach sich. >39 Von einer besonderen Genehmigung ist ferner abhängig der Be- trieb von privaten Kranken-, Entbindungs- und Ir- renanstalten, sowie von Schau spielun ternehmun- 7 7 In den größeren Städten (von mindestens 15 000 Einwohnern) ist jedoch die Erteilung der Konzession für Gast- und Schankwirtschaften nur dann von dem Vorhandensein eines Bedürfnisses abhängig, wenn dies durch Ortsstatut (s. Nr. 690) vorgeschrieben ist, was allerdings in Baden die Regel bildet. Mit dem Besitze einzelner bestimmter Grundstücke ist in Baden noch von altersher das Recht zum Betrieb einer Wirtschaft verknüpft (sog. reale Wirtschastsrechte). Will ein neuer Eigentümer oder Pächter eines solchen Anwesens daselbst die Wirtschaft betreiben, so ist ihm die Erlaubnis ohne Rücksicht aus die Bedürfnisfrage zu erteilen.

8. Bd. 1 - S. 222

1889 - Langensalza : Greßler
222 Nach kurzem Garige auf wohlgepflegtem Waldpfade erregt eine Tafel des „Wiesbadener Verschönerungsvereins" unsere Aufmerksam- keit: „Nach der Trauerbuche und der Habelsquelle." Rasch suchen wir diese herrliche Waldstelle auf, und hier unter dem uralten Baum, mit feiner hoch über alle anderen ragenden Krone, der seine knorrigen Äste schützend über die Umgebung ringsum breitet, ladet uns eine Ruhebank zur Rast. — Nachdem wir uns gestärkt haben, gelangen wir rasch durch Wald und Weinberge zum romantischen, von rauschen- dem Waldbache durchflossenen Nerothale und aus diesem durch eine vornehme Villenstraße in die Nähe des Kochbrunnens. Das Kur- Orchester intoniert soeben den Schlußchoral der Morgenmusik; ein bunter, lebhaft bewegter Schwärm der Trinkgäste durchmißt die Kur- anlagen. Wir schreiten dem Konzertplatze hinter dem Kurhause zu, verweilen hier einen Augenblick, um das reizende, den schwanenbelebten Teich umgebende Bild mit seinen blühenden Catalpen, dunkeln Koni- feren, hell- und dunkelgrünen Laubholzgruppen, mächtigen weißfchim- mernden Silberpappeln zu genießen, treten dann in den großen Saal des Kurhauses, und gelangen durch Konversations- und Spielzimmer unter den Ersten in die Lesesalons. 44. Wanderungen um Baden.* Das erste Bad der Welt ist unstreitig Baden-Baden, ein reizen- der Fleck Erde wie selten einer. Zum Ausruhen in ländlicher Stille wie geschaffen, verbindet Baden durch seine großartigen Anstalten mit der Ruhe des Landlebens die Genüsse der Stadt; ja, Baden ist nicht mehr eine Stadt, es ist eine Hauptstadt, die zehn Hauptstädte in sich vereinigt. Man findet dort London, man sieht Paris, man begegnet Sankt Petersburg u. s. w. Dieselben Personen, die noch vor wenigen Monaten durch Tausende von Meilen geschieden waren, begrüßen sich vor dem Konversationshause, als ob sie alte Bekannte wären. Der Spanier verkehrt dort mit dem Engländer, der Italiener mit den: Deutschen, der Franzose mit dem Russen; fast alle Sprachen des Morgenlandes hört man hier unter den Orangenbäumen des Kurhauses in dem milden Klinia Badens. Aber wir wollen heute die schöne Natur, die reizenden Umgebungen Badens genießen, und laden den freundlichen Leser ein, uns zu be- gleiten. Nach wenigen Schritten sind wir an dem neuen Schlosse, das über der Stadt auf einem Hügel thront und zur Sommerzeit als Residenz des Großherzogs von Baden eingerichtet ist. In weniger als einer Stunde geht man auf grünen Fußpfaden durch einen Eichen- und Tannenwald von hier nach den Ruinen des alten Schlosses, das die Höhe des Batter krönt. Der Wanderer geht immer im Schatten, während an jedem hervorragenden Felsstücke, an dem sich eine neue * Illustrierte Welt.

9. Das Badnerland - S. 48

1911 - Weinheim [u.a.] : Ackermann
Nr. Z5. Baden-Baden. Ziel: Ein weltberühmter, bekannter Badeort! I. Fragei Was lehrt die Karte? Ii. Frage: Wodurch ist dieser Badeort weltbekannt? Iii. Frage: Wieviel Badegäste kommen hierher? Iv.-Frage: Wie ist für die Unterkunft der Bade- gaste gesorgt? I. Frage: Was lehrt die Karte? Lage: Die weltberühmte Badestadt Baden-Baden liegt im Oostale, einem der anmutigsten Täler des Schwarzwaldes. Die Oos ist ein Nebenslüßchen der untern Murg. Die hohen Berge bilden rings um die Stadt einen Kranz, der sich mit dem Oostale selbst gegen Südwesten öffnet. Die Tal- ösfnung gestattet einen herrlichen Ausblick auf die Rheinebene. Trinkhalle.

10. Deutsche Landes- und Provinzialgeschichte - S. 308

1892 - Leipzig : Voigtländer
308 Großherzogtum Baden. [8 4. Karl Friedrich, Markgraf, Kurfürst und Großherzog (1738 — 1811). —Karl Friedrich, der Enkel von Karl Wilhelm, erhielt eine sehr sorgfältige Erziehung. Auf einigen größeren Reifen bereicherte er sich mit nützlichen Erfahrungen, die später feinem Lande zu gute kamen. Im Jahre 1746 trat er die Regierung an, und nun begann für das badische Land eine glückliche Zeit. Karl Friedrich war einer der edelsten deutschen Fürsten, ein Freund des Friedens, ein wahrer Vater seines Volkes, der seinen Ruhm in dem Glücke seiner Unterthanen suchte, die er zu einem „freien, wohlhabenden, gesitteten und christlichen Volke" zu machen bestrebt war. Durch seine musterhafte Regierung entriß er fein Land, das durch die vielen Kriege fast zur Einöde geworden und mit Schulden arg belastet war, dem Untergange und brachte es zum Wohlstand und zur Blüte. Zunächst kamen allerdings die Wohlthaten seiner Regierung nur seiner Markgraffchaft Baden-Durlach zu statten. Um das Los der Hinterbliebenen zu lindern, gründete er Witwen- und Waisenkassen; die Brandbeschädigten wurden durch Einführung der Brandversicherung der ersten Not überhoben. Zur Förderung des Handels und Verkehrs legte er bessere Landstraßen an; in der Rechtspflege sorgte er für raschere Erledigung der Prozesse, die sich früher durch ganze Menfchenalter fortgeschleppt hatten, und schaffte die Folter ab. Ganz besondere Sorgfalt wandte er dem Bauernstand zu. „Reicher Bauer, reicher Fürst" war fein Sprichwort. Den Wohlstand des Landmanns hob er wesentlich dadurch, daß er für einen geregelten Anbau der Kartoffel forgte. Außerdem förderte er den Anbau von neuen Handels- und Futtergewächfen (Klee, Mais, Tabak), sowie die Pflege des Obst- und Weinbaus. Um die Landwirte zum Fleiße anzuspornen, belohnte er die Besitzer von Musterwirtschaften mit öffentlichen Belobungen. Nicht minder sorgte er für die anderen Stände seines Landes. Für die Ausbildung der Geistlichen und Lehrer stiftete er Seminarien, verbesserte die bestehenden Volksschulen und gründete solche, wo sie mangelten. Als im Jahre 1771 durch das Aussterben der Linie Baden-Baden diese Markgraffchaft ihm zufiel, ging er ungesäumt daran, die Einrichtungen, die sich in der alten Markgraffchaft so gut bewährt hatten, auch in feinem neuen Lande durchzuführen. Freilich war es ein ziemlich verwahrlostes, mit Schulden ganz überhäuftet Land, das mit dem alten Bruder-stamme vereinigt wurde; daneben hatte der Markgraf anfangs mit einigen Schwierigkeiten zu kämpfen, indem die neuen Unterthanen, die katholisch waren, dem protestantischen Landesherrn ein gewisses Mißtrauen entgegenbrachten. Doch bald beseitigte

11. Bürgerkunde - S. 330

1909 - Karlsruhe : Braun
330 Das Wirtschaftsleben sicherten die Hälfte der für sie geleisteten Beiträge zurückfordern, falls solche Beiträge für mindestens 200 Wochen entrichtet worden waren. lo44 4. Die Wartezeit. Ebenso wie die Beamten erst nach einer gewissen Anzahl von Dienstfahren pensionsberechtigt werden, erhält auch bei der Invalidenversicherung der "Versicherte im Fall der Erwerbsunfähigkeit oder der Vollendung des 70. Lebensjahres die gesetzliche Rente nur dann, wenn feit Beginn der Versicherung eine gewisse sog. Wartezeit abgelaufen ist. Diese berechnet sich nach Beitragswochen (s. oben bei Nr. 1042), und zwar zählt zu den Bei- tragswochen auch die Zeit, während welcher wegen Krankheit des Versicherten oder wegen seiner Einziehung zum Militärdienst Bei- träge nicht gezahlt worden sind. Für die Invalidenrente beträgt die Wartezeit 2oo Beitragswochen (also rund vier Jahre), wenn während dieser Zeit mindestens 100 Wochenbeiträge wirklich geleistet worden sind, andernfalls 5oo Beitragswochen (also ungefähr Io Jahre). Für die Altersrente wird eine Wartezeit von 1200 Beitragswochen (also von zusammen rund 24 Jahren) verlangt *045 5. Die Höhe der Renten bestimmt sich nach der Lohn- klasse des Versicherten. Es bemißt sich die Altersrente je nach der Lohnklasse aus jährlich 110, 140, 170, 200 oder 230 M. Die Invalidenrente beläuft sich ihrem Grundbetrage nach aus jährlich 110, 120, 130, 140 oder 150 M., wozu jedoch für jede ehe- malige Beitragswoche ein Zuschlag von 3, 6, 8, Io oder 12 Pfennigen (je nach der Lohnklasse des Versicherten) kommt, so daß die Jahres- rente im Alter auf ungefähr 450 M. anwachsen kann. Die Auszahlung der Renten geschieht durch die Post in monatlichen Teilbeträgen. 1046 6. Die Versicherungsbehörden. Die Geschäfte der Invalidenversicherung werden für das Ge- biet eines oder mehrerer Bundesstaaten oder für größere Teile (Provinzen) desselben Bundesstaates durch besondere V e r s sche- rn n g s a n st a l t e n 9 besorgt. Diese werden von dauernd ange- stellten Beamten geleitet, denen gewählte Vertreter der Arbeitgeber und der Versicherten zur Seite stehen. Für Unterbezirke der Ver- sicherungsanstalten können zur Besorgung der Verwaltungsgeschäfte besondere Renten st eilen 10 errichtet werden. 1047 Die Anmeldung eines Anspruchs auf Gewährung einer Inva- liden- oder Altersrente hat in Baden beim Bürgermeister oder beim ° Für das Gebiet des Grotzherzogtums Baden werden die Geschäfte durch die Landesversicherungsanstalt Baden in Karlsruhe geführt; sie unterliegt der Beaufsichtigung durch das Landesversicherungs- amt daselbst (f. Nr. 1035). 10 In Baden bestehen solche besondere Rentenstellen nicht.

12. Bürgerkunde - S. 346

1909 - Karlsruhe : Braun
346 Das Wirtschaftsleben 1097 1098 1099 1100 lung guter und zweckentsprechender Tierrassen. Die Hierzit erforder- lichen Zuchttiere aber kann nicht jeder Landwirt, zumal nicht bei den in Baden vorherrschenden kleinen und mittleren Anwesen, sich selbst halten. Das Gesetz verpflichtet daher die Gemeinden, in welchen Rindviehzucht oder Schweinezucht getrieben wird, die hierzu nötigen Zuchtsar ren und Zttchteber anzuschaffen und entweder selbst zu unterhalten oder vertragsmäßig zur Fütterung und Pflege einem Landwirt (Farrenhalter) zu übergeben. Das gleiche kann hinsichtlich der Haltung von Ziegenböcken bestimmt werden. Farren wie Eber dürfen zur Ztlcht nur verwendet werden, wenn sie auf Grund amtlicher Untersuchung als geeignet befunden wurden und hierüber eine Bescheinigimg (sod. Kör sch ein) erteilt worden ist. Zur Beschaffung der für die Pferdezucht geeigneten Zucht- tz e n g st e bestehen vielfach staatliche Anstalten, sog. G e st ü t e. In Baden kaust der Staat auf eigene Kosten Zuchthengste an und über- läßt sie den Interessenten (besonders den Zuchtvereinen) um ermäßig- ten Preis. Auch hier dürfen nur solche Hengste zur allgemeinen Zucht verwendet werden, für welche durch eine Kommission von Sachver- ständigen (die Körkommission) ein Körschein erteilt ist. Da durch schlechten Hufbeschlag erheblicher Schaden ange- richtet werden kann, sind in Baden nur solche Personen zum Betrieb des Husbeschlaggewerbes befugt, welche eine besondere Prüfung hier- fiir bestanden haben. Die Ablegung derselben wird durch Einrich- tung von Unterrichtskursen für Hufschmiede erleichtert. 2. Die (in Baden nicht sehr bedeutende) Schafzucht kann geför- dert werden durch Einführung der in einem besonderen badischen Ge- setze geregelten sog. gemeinen Schafweide, bei welcher die landwirtschaftlichen Grundstiicke einer Gemarkung ganz oder in grö- ßeren zusammenhängenden Teilen der Benützung zur gemeinsamen Weide von Schafen unterworfen werden. Diese allgemeine Schaf- weide kann, falls sie erheblichen landwirtschaftlichen Nutzen bietet, mit Staatsgenehmigung auch gegen den Willen einzelner Grundeigen- tümer eingeführt werden, wenn die beteiligten Eigentümer minde- stens zu drei Vierteln (sowohl tiach der Kopfzahl der Besitzer als nach dem Steuerkapital der beteiligten Grundstiicke gerechnet) zustimmen. Die Weide wird alsdann entweder von den Grundeigentiimern selbst gemeinsam ausgeübt oder verpachtet. Sie ergreift die einzelnen Grundstücke selbstverständlich erst nach Beendigung der Ernte. Iv. Tie Bekämpfung der Tierkrankheiten. 1. Das dem Schutz und der Pflege der Haustiere dienende sog. V e t e r i n ä r w e s e n umfaßt das Tierheilwesen und die Viehseuchenpolizei (auch Veterinärpolizei genannt). Die letztere, welcher die Verhütung und Unterdrückung der ansteckenden

13. Bilder aus den neuen Reichslanden und aus dem südwestlichen Deutschland - S. 306

1880 - Leipzig : Spamer
306 Baden-Baden und Karlsruhe. Baden war mit einem Male aus einem Kurort ein Luxus- und Vergnügnngs- bad ersten Ranges geworden. Vor und in diesem ebenerwähnten prächtigen Konversationshause spielt sich denn auch das bunte Leben und Treiben der muntern Badegesellschaft ab. Schon bei der Morgenmusik zeigen sich an schönen Sommertagen ge- wählte, tonangebende Morgentoiletten der Damen; ihre Zahl vermehrt sich an den Nachmittagen um 3 Uhr, wo wieder Musik spielt. Vor Allem aber sind es die Abendkonzerte, bei denen sich von 8 Uhr an die ganze elegante Welt in den reichsten Toiletten vor dem Konversationshause hiu und her bewegt. Hier war das eigentliche Stelldichein eben so sehr Ver- wirklich vornehmen Welt, wie eines Heeres von männlichen und weiblichen Abenteurern, die aus deu Weltstädten hierher zusammenströmten, einer Jeunesse dorse, die mit einer glänzenden Halbwelt in den Zeiten des Hazardspieles eine nur allzu große Rolle iuue hatte. Und in der That sind solche Sommerabende in Baden wahrhast ent- zückend: die Klänge einer guten Musik, die reiche Beleuchtung, das Gewoge glänzender Toiletten, der Blick aus die vom Mondschein erhellten Tannenwal- düngen, deren Spitze die Trümmer des alten Schlosses krönen, die melan- cholisch herniederschauen — endlich die Steigerung des Eindrucks durch die feenhafte Beleuchtung in einer sogenannten italienischen Nacht oder bei einem Feuerwerke — das Alles bietet ein Bild von wahrhaft magischer Schönheit, von überwältigendem Reiz und Anziehungskraft. In deu Zeiten des Hazardspieles flutete und wogte besonders Abends ein großer Theil des Menschenstroms um die Spieltische und in den glänzend erleuchteten Sälen des Konversationshauses umher. Dort konnte man die Pariser Halbwelt in ihren ebenso phantastisch-abenteuerlichen als geschmack- losen Toiletten an der Seite ihrer Kavaliere, Geldrollen ans die Tische werfend, in nächster Nähe sehen. An Werktagen wurde gewöhnlich an zwei Tischen gespielt, an Sonn- tagen wurden auch die Nebensäle geöffnet. Rouge et noir, Trente-et-nn und Roulette, das waren die Spielformen, mit denen inan die gewinnlnstige Menge anlockte. Es war ein seltsames Bild, dieses Bild um die ver- lockendeu grünen Tische in Baden. Die eigentlichen Spieler, je nach ihrer Routine, scheinbar kalt und gleichgiltig die Geldrollen hinwerfend, oder aufgeregt und mit Leidenschaftlichkeit das Spiel verfolgend und den Verlust mit größeren Einsätzen auszutauschen suchend; um sie eiue gasfeude Menge und in nächster Nähe, rings um den Tisch herum, die zahlreichen Cron- Piers mit der gleichgiltigsten Miene die Geldrollen hin und her schiebend, einem glücklichen zögernden Gewinner, um ihn mehr zu kirren, hier und da zulächelnd und ihr eintöniges Messieurs, faites votre jeu! unter die Menge rufeud. Das harmlosere Roulette lockte besonders die niedere Menge an; Ge- werbslente, Handelsreisende, unerfahrene Leute aller Art versuchten hier ihr Glück, mit einem Guldenstück beginnend, aber in dem Streben, die Verluste durch höhere Einsätze wieder zu erlangen, oft ihr Hab und Gut, ihre Ehre

14. Bilder aus den neuen Reichslanden und aus dem südwestlichen Deutschland - S. 307

1880 - Leipzig : Spamer
Modernes Leben in Baden. 307 und Ehrlichkeit verspielend; selbst Dienstboten traten zusammen und trugen das mühsam Erworbene in die Hallen des Spiels. Obwol schon der ungewöhnlich hohe Pacht und die kostspieligen Ver- schönernngs- und Vergnügungsarrangements durch die Spielpächter hin- länglich darthat, wie wenig zu hoffen war, so forderte doch die Leidenschaft des Spiels immer neue Opfer aus allen Ständen. So gab die Regierung endlich trotz des Verzweiflungsschreies der Be- Hörden und Bewohner der Stadt, als ob ihre Bäderstadt ruinirt sei, der öffentlichen Meinung nach und hob im Herbst 1872 das Spiel auf. Promenade vor dem Kurhause in Baden-Baden. Die großen Nennen. Mit der Aufhebung des Spiels beginnt eine neue Periode für Baden. Baden wurde seiner Bestimmung als Kurort wieder zurückgegeben, oder wenigstens begann das 2u)msbad und die Bestimmung des Ortes als Kurort sich die Wage zu halten. Es blieb vor Allem das Heer der Abenteurer und die Gesellschaft der gläuzeud, aber frech auftreten- den Halbwelt fern, oder sie blieb eine verschwindende Minorität. Mehr noch als die Aufhebung des Spiels hat der Krieg mit Frankreich den Be- such der Bäderstadt verringert, oder wenigstens ein zahlreiches, Geld in Strömen ausschüttendes, aber auch die Frivolität der großen Weltstadt mitbringendes Publikum ferngehalten: die Franzosen, die es seit ihrer Besiegung nicht über sich gewinnen konnten, den alten Lieblingsaufenthalt und Tummelplatz wieder aufzusuchen. 20*

15. Das Deutsche Reich mit seinen Kolonien - S. 320

1911 - Goslar a. Harz : Danehl
— 320 — bekannt ist! — Gib an, was dir von der Quelle, der Laufrichtung, der Mündung und der Bedeutung a) des Neckars, b) der drei Schwarz- waldflüsse, c) der Donau bekannt ist! — Sprich über die Schön- heit, die Besudelung und die Bedeutung der Täler dieser Flüsse! — An Seen ist Baden nicht reich; nur auf dem Schwarzwalde finden wir einige kleine Seen. — Zum Teile gehört auch der Bodensee zu Baden. Sprich über die Schönheit des Bodensees! Zusammenfassung und Elliprägung. Klima. Das Klima des Landes ist verschieden. Baden mit seiner Tiefebene gehört zu den mildesten und wärmsten Gegenden Deutschlands (10° C mittlere Jahrestemp,), Wie ist das milde Klima in der Tiefebene zu erklären? — Schildere das Klima des Schwarzwaldes! Auf den Höhen rauh und kalt — langer Winter — spärlicher Pflanzenwuchs — in den Tälern milde usw. — Wiedergabe. Bewohner. Die Bewohner Badens sind Deutsche. Es sind Nach- kommen der Schwaben und Alemannen. Die einzelnen Landschaften haben an Sitten und Gebräuchen noch mancherlei Eigentümlichkeiten be- wahrt. Weise es nach! — Sprich über die Sitten und Gebräuche der Schwarzwäldler! — Fast 2/a der Bevölkerung ist katholisch, über V» evangelisch. — Wiedergabe. Die wirtschaftlichen Verhältnisse. Die wirtschaftlichen Verhältnisse Badens sind sehr günstig. Woher kommt es? Baden hat frucht- baren Boden; die fruchtbarsten Gebiete sind die Gegenden am Bodensee, am Kaiserstuhl, an der Kinzig, am Neckar (die badische Pfalz, ganz besonders das Gebiet der Bergstraße). Schließe von der Beschaffen- heit des Landes auf die Beschäftigung der Bewohner! Diese be- schäftigen sich mit Acker-, Wein- und Obstbau, mit Industrie, Handel usw. — a) Acker-, Wein- und Obstbau. Infolge der großen Frucht- barkeit des Bodens und des milden Klimas hat sich der Ackerbau zu großer Blüte entfaltet. Fast 2/8 des gesamten Landes sind mit Acker- land bestellt. Der Ertrag des Ackerbaues ist so groß, daß ein Teil des Getreides, aber auch Hanf, Tabak und Zichorien ausgeführt werden können. Wie der Ackerbau steht auch der Obst- und Weinbau (Mark- gräsler, Zeller, Bergstraße! usw.) in hoher Blüte und liefert reiche Erträge. Neben den gewöhnlichen Obstsorten gedeihen in der Tiefebene Badens Edelkastanien, Walnüsse und Mispeln. — Wiedergabe. b) Viehzucht. Sehr gepflegt wird die Viehzucht in Baden Wo trafen wir blühende Viehzucht in Baden? Auf dem Schwarzwalde und am Bodensee (zeigen!). Warum gerade hier? Hier befinden sich weite Wiesen mit fetten Gläsern und saftigen Kräutern. Welchen Nutzen gewährt die Viehzucht dem Lande? c) Waldbau. Baden ist ein waldreiches Land, da fast */s des Bodens mit Wald bestanden ist. Welches Gebirge ist namentlich reich an herrlichen Wäldern? Der Schwarzwald. Gib an, welche Erwerbszweige die herrlichen Wälder den Bewohnern ermöglichen! (Siehe S. 286). — Wiedergabe. Bergbau. Der Bergbau ist nicht von Bedeutung. Am wichtigsten ist die Gewinnung von Salz. An verschiedenen Stellen des Gebirgs- randes wird Eisen gewonnen. Groß ist der Reichtum an Mineral- quellen in Baden. Die berühmtesten Heilquellen sprudeln bei Baden- Baden aus der Erde. Gib an, was dir von diesem Kurort bekannt ist! (S. 287.) Berühmt sind auch die Schwefelquellen zu Langen-

16. Bilder aus den neuen Reichslanden und aus dem südwestlichen Deutschland - S. 304

1880 - Leipzig : Spamer
304 Baden-Baden und Karlsruhe. kirche, an deren Platz früher wahrscheinlich ein Mercurtempel stand, und des Marktplatzes mit seiner Umgebung der Mittelpunkt dieser römischen Anlagen gewesen sein. Modernes Leben in Baden. Mit dem Vordrängen der Alemannen am Ende des 3. und Anfang des 4. Jahrhunderts sank diese Herrlichkeit in Trümmer und die Anlage wurde ein Raub der Verwüstung. Doch sprn- bellen die warmen Quellen weiter, und der Reiz und das milde Klima der Land- schaft lockte zu neuen Ansiedelungen auf der alteu Stätte au. So finden wir deuu auch, daß Clodwig, der Fraukenkönig, nachdem er die Alemannen 496 in einer großen Schlacht am Mittelrhein geschlagen und sie zurück- gedrängt hatte, Baden nun den Franken zntheilte und die Oos als Grenze zwischen den Franken und Alemannen festsetzte. So kommt es, daß die Oos noch heute die Sprachgrenze bildet zwischen den südlicher wohnen- den Alemannen und den von Baden aus nordwärts sich ausbreitenden Franken, zwischen welchen beiden Sprachen sich allerdings von der Oos bis Bruchsal jetzt eine schwäbische Schicht eingeschoben hat. Um das Jahr 1100 kam Baden an die Herzöge von Zähringen, und Hermann Ii. nannte sich zuerst Markgraf vou Baden 1122. Er ist es, der wol zuerst das Schloß zu Badeu bewohnte; dauernd aber wurde es erst vom Markgraf Bernhard V. im 14. Jahrhundert zum Wohnsitz bestimmt. Um dieses Schloß erstand dann die Altstadt, von Dienstleuten, Hand- werkern, Kaufleuten bevölkert, wie sie mit einer solchen fürstlichen Hof- Haltung in Verbindung standen. Es unterlag keinem Zweifel, daß die Mark- grasen Manches für die Hebung der Stadt thateu; es erhob sich die Stifts- kirche, die in ihren hauptsächlichsten Bestandtheilen die Baustile vou fünf verschiedenen Zeitaltern abspiegelt und die vermnthlich zuerst aus und auf den Trümmern eines Heidentempels errichtet wurde. Im Jahre 1510 er- hielt Baden die Stadtrechte, die 1622 neu bestätigt wurden. Auch die Bäder bestaudeu als „Badestuben" fort und waren besucht; ihre Inhaber hatten sie von den Markgrafen zu Lehen. Eude des 15. Jahrhunderts wird unter anderen die Herberge zum „Baldrian" genannt, der eine eigene Quelle zugewiesen war, und zugleich grenzte der Markgraf die Benutzung des Wassers durch die Stadt scharf ab. Beim Beginn des 16. Jahr- hnuderts scheint der Besuch der Bäder vou auswärts schon erheblich ge- wesen zu sein, und es wurden vier Kurtage festgesetzt. Verschiedeue Schrift- steller aus jener Zeit, wie Sebastian Münster, rühmen die Badener Quellen schon in ihren Werken. Um die Mitte des 17. Jahrhunderts standen den fremden Gästen etwa 390 Badekasten zur Verfügung, so daß man die Zahl der Besucher etwa auf 500 bis 700 schätzen darf. Man badete damals nicht blos täglich, sondern verwendete zugleich mehrere Stunden auf das Bad. Die Kur begauu mit einem Halbstunden- bad und steigerte sich bis zu 5 — 8 Stunden; dann nahm die Zeit wieder bis zum Eude der Kur ab; das eiue wurde das Aufbaden, das andere das Abbaden genannt. An eigentliches Vergnügen oder überhaupt komfortable

17. Deutschland - S. 81

1865 - Langensalza : Schulbuchh. Gressler
Baden. 81 Der Landseen hat Baden mehrere, namentlich Gebirgs- seen, unter denen der Eichenersee und Mummelsee im Stheile Badens die erwähnenswerthesten sind. Der Eichenersee breitet sich auf dem Schwarzwalde in einer Höhe von 1467 F. aus. Das merkwürdigste an diesem See ist weniger die hohe Lage, als daß er bald an- schwillt, bald austrocknet. Bisweilen sieht man in zwei bis drei Jahren in demselben gar kein Wasser; bisweilen sammelt sich aber auch das Wasser in einem Jahre bei trocknem und warmem Wetter mehrere Male, und doch sieht man am Boden des Sees keine besonderen großen Oeffnungen, aus welchen das Wasser her- vorbrechen könnte. In vielen kleinen Bläschen, wie aus Wurmlöchern, quillt es nach und nach herauf. Zuweilen bleibt das Wasser sieben Wochen, auch wohl ein Vierteljahr Die Mans.^< - stehen, ehe es wieder abläuft. Der Mummelsee, vom Volke auch Wundersee ge- nannt, liegt ebenfalls im Schwarzwalde, 3 St. voll Baden- Baden, etwas links vom Murgthale, auf dem höchsten Ge- birge des Kapplerthales, dem sogenannten Seekopfe, .3186 F. über dem Meere. Aus ihm kommt der wilde und reißende Fluß Ach er, anfangs Seebach genannt, welcher bei Lichtenau in den Rhein fällt. Das Klima Badens ist mild und lieblich, sehr mild ist das Rheinthal. — Die Bewohn-er sind im Allgemeinen gutmüthige, froh- sinnige Menschen, gesunde, kräftige, zum großen Theile schöne und stattliche Gestalten mit einer volltönenden Sprache. Fast % der Bevölkerung gehören der katholischen,, über */3 der evangelischen Kirche an. Geißler, Deutschland. 2te Aufl. 6 !

18. Lesebuch für die 5., 6. und 7. Klasse der Volksschule - S. 656

1895 - München : Oldenbourg
656 151. Zerstörung Baden-Badens durch die Franzosen. das Markgraftum Baden, überhaupt die gesamten Rhein- lande wurden mit Feuer und Schwert verheert. Auf dem alten Schlosse zu Baden-Baden wohnte da- mals die Witwe des tapferen Markgrafen Leopold von Baden, Maria Franziska. Die Franzosen rückten in die Stadt ein und versicherten die edle Fürstin, sie kämen zu ihrem Schutze. Daß das nur Lug und Trug war, stellte sich bald klar heraus; denn sie fingen an, die Mauern und Türme der Stadt abzureißen und der Erde gleich zu machen, und wurden alle Tage frecher. Jetzt erkannten die unglück- lichen Einwohner, was ihnen bevorstand. Die rauchenden Trümmer der verbrannten Städte der Pfalz kündigten es ihnen an, was sie erwartete, und sie flohen mit Weib und Kind und nahmen mit sich, was ihnen die Franzosen gestatteten mitzunehmen. Da kamen denn die treuen und wohlmeinenden Be- wohner der Stadt zu der verwitweten Fürstin und baten: „Fliehet doch, gnädigste Frau Markgrüfin! denn sie brennen Stadt und Schloß nieder, wie sie es gethan haben drunten in der schönen Pfalz." — „Ich fliehe nicht," sagte die Fürstin. „Ich will das Loos aller meiner Unterthanen teilen und werde erst weichen, wenn das Schloß über meinem Haupte brennt." Es war indessen gar nicht zu bezweifeln, was die Franzosen thun wollten; denn allabendlich sah man die Städte, Flecken und Dörfer des Markgraftums in hellen Flammen auflodern. Die Fürstin aber wich und wankte nicht. Sie blieb ruhig auf dem Badener Schlosse. Da geschah es denn, daß eines Tages der Sohn jenes Ministers Louvois*), der den teuflischen Befehl gegeben hatte, die Pfalz niederzubrennen, sich bei der Fürstin melden ließ. Er diente als Offizier in dem Regimente, das in ') Sprich: Luwoa!

19. Quellenbuch zur badischen Geschichte seit dem Ausgang des Mittelalters - S. 154

1913 - Karlsruhe [u.a.] : Gutsch
— 154 — Badener feierlich auf, sich als unerschütterliche und unerschrockene Freunde der gesetzlichen Ordnung fester als bisher an Mich anzuschließen, Mich nicht mit der Gesinnung allein, sondern auch mit stets bereiter That zu unterstützen. Dann, aber auch nur dann wird es gelingen, die tiefen Wunden zu heilen, welche der Aufruhr dem Wohlstand, der Kraft und dem Ansehen des Landes geschlagen hat. Gegeben zu Carlsruhe in Unserem Staatsministerium, den 18. August 1849. Leopold. 122. Regierungsantrittspatent des Großherzogs Friedrich. 1852. (Schunggart: Badens Trauer und Trost. Karlsruhe 1852. S. 160 f.) Wir Friedrich, von Gottes Gnaden Prinz und Regent von Baden, Herzog von Zähringen thun hiermit öffentlich kund: Dem Allmächtigen hat es gefallen, den Durchlauchtigsten Fürsten und Herrn, Leopold, Großherzog von Baden, Herzog von Zühringen, Unseres innigst verehrten Herrn Vaters Kö nigliche Hoheit und Gnaden heute Abend um sechs Uhr dreißig Minuten aus dieser Welt abzurufen. Die tiefe Trauer, in welche Wir mit dem Großherzoglichen Hause und dem gesammten Lande durch das Ableben des allverehrten Fürsten versetzt wurden, wird noch gesteigert durch die schwere Geistes- und Leibeskrankheit Unseres innigst geliebten Herrn Bruders, des nunmehrigen Großherzogs Ludwig Königliche Hoheit, welche Ihm, nach dem übereinstimmenden Aus' spruch Unserer Durchlauchtigsten Frau Mutter und der Agnaten Unseres Hauses, unmöglich macht, die kraft der Haus- und Lan-des-Grundgesetze auf Ihn übergegangenen Regierung anzutreten, oder für deren Verwaltung Fürsorge zu treffen. Wir haben demnach, durch Unser Recht und Unsere Pflicht dazu berufen, die Regierung des Großherzogtums mit allen bei Souveränität innwohnenden Rechten und Befugnissen bereits angetreten und werden sie an der Stelle Unseres innigst geliebten Herrn Bruders führen, bis es der Gnade des Allmächtigen gefällt, ihn von Seinen schweren Leiden wieder zu befreien. Wie Wir Selbst die Treue gegen den Großherzog stetshin bewahren werden, so erwarten Wir, als Stellvertreter des Groß'

20. Quellenbuch zur badischen Geschichte seit dem Ausgang des Mittelalters - S. 105

1913 - Karlsruhe [u.a.] : Gutsch
— 105 — Regierung Unseres souveränen Großherzogtums also für teilhaftig, daß Ihnen in Hinsicht auf den oben gedachten Maßen im Jahr 1787 bereits geschehenen Vorbehalt Ihrer Familienrechte, ein vollständiges, unbeschränktes und unwiderrufliches Successionsrecht in die unter dem souveränen Großherzogtum Baden begriffene Staaten dergestalt zustehen solle, daß Sie, oder Ihre rechtmäßige, ebenbürtige, männliche Nachkommen, nach der in Unserem großherzoglichen Hause bestehenden Successionsordnung, in oben erwähnte Staaten, nebst allen davon abhängigen Rechten und Vorzügen, gleich den Prinzen von Hause, unstreitig alsdann succedieren sollen, wenn Unsere sämtliche männliche, successionssähige Nachkommen erster Ehe nach dem Willen der göttlichen Vorsehung erloschen sein würden. (Die beiden folgenden kurzen Abschnitte find unwesentlich.) Gegeben in Unserer Hauptstadt Baden, den 10 September 1806. Carl Friedrich; Carl, Erbgrosherzog zu Baden; Friedrich Markgraf zu Baden; Ludwig Markgraf zu Baden, vidit Freiherr v. Edelsheim, Staatsminister der auswärtigen Angelegenheiten. (Die Successionsakte wurde erstmals veröffentlicht im Jahre 1819 in Band 8 der Akten des Wiener Kongresses.) 93. Das Bad. Postwesen. Landesherrliche Verordnung. Baden, 25. Sept. 1806. (Regierungsblatt 1806 S. 89. f.) 1. „Wir haben beschlossen, Seiner Liebden dem Herrn Fürsten Carl Alexander von Thurn und Taxis für Sich und dessen männliche Nachkommen mit der Würde als Großh. Badischer Erb-Land-Postmeister die Verwaltung der Posten in Unserm ganzen Großherzogtum, ohne eine Ausnahme, also auch mit Einschluß jener Lande, die durch den Bundesvertrag vom 12. Julius dieses Jahres Unserer Hoheit unterworfen sind, als ein Thronlehen zu verleihen." 2. Der Herr Erb-Land-Postmeister läßt diese Verwaltung des Postwesens unter der Oberaufsicht Unseres geheimen Rats Collegii besorgen.