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1. Physische und politische Erdkunde von Asien, Australien, Afrika, Die deutschen Kolonien - S. 2

1911 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 2 — Der Erdteil hat auch die höchsten Gebirge aufzuweisen. So ist der Mount Everest (8840 m) in dem mächtigen Gebirgswall des Himalaja der höchste Berg der Erde. Neben vielen Hochflächen (Kleinasien, Armenien, Kaukasien, Syrien, Arabien, Tibet, Ostturkestan, Wüste Gobi, Dsungarei u. a.), die zumeist von Ge- birgen umrandet sind (wir lernen diese bei der Besprechung der einzelnen Länder des Erdteils näher kennen), hat der asiatische Kontinent auch eine Reihe von ausgedehnten Tiefebenen aufzuweisen (Mesopotamien, Hindo- stan, Pandfchab, Chinesisches, Mandschurisches, Sibirisches Tiefland, Turan oder Westturkestan). Hinsichtlich ihrer Entstehung erinnern die Gebirge Asiens in erster Linie an Europa, an die Alpen und Karpaten. Die Erhebungen sind zumeist Faltenbildungen, die Tiefebenen Senkungsgebiete. In West- und Jnnerasien haben die Gebirgs- falten mehr die Ostwest-Richtung, während in Ostasien die Nord- süd-Faltung vorherrscht. (Im einzelnen zeigen!) Arabien, Syrien und Vorderindien weisen in ihrem Aufbau hinüber nach Afrika. Armenien und Kleinasien dagegen deuten wieder auf den einstigen Zusammenhang mit dem nahen europäischen Kontinent hin. Erst durch späteres Hinabsinken der Schollen (Zusammenhang bis zur Tertiär- zeit) haben sich die jetzt dazwischenliegenden Meere (Persischer Meerbusen, Indischer Ozean, Rotes Meer, Arabisches Meer, Ägäisches Meer, Schwarzes Meer, Kaspi- und Aralsee) und die Landreste (Inseln — welche?) herausgebildet. Ausnahmsweise lebhaft erfolgte u. a. das Auf und Nieder der Schollen in Ost- asien, wo durch besonders tiefes Einsinken derselben die Rand- meere des Großen Ozeans (welche?) und die diese girlandenartig abgrenzenden Jnselreihen derkurilen, des Japanischen Archipels, der Liukiu-Gruppe und der Malaiischen Inselwelt sich heraus- bildeten. Vulkane und Erdbeben sprechen nur zu sehr für diese Entstehungsgeschichte im Bereiche der genannten Gebiete. Daß im Laufe der Jahrtausende die zermürbenden Kräfte auch an den Er- Hebungen und Tälern des ganzen asiatischen Kontinents ihr Werk getan haben, dafür zeugen die vielfach abgerundeten Formen der Gebirge und die zum Teil jüngeren Auflagerungen in den Tiefebenen. Die rings von Gebirgen umrandeten Hochflächen sind zumeist wasserarme, abflußlose Gebiete. Die vorhandenen Wasseradern versiegen im Boden, oder sie münden in Sümpfe oder Salzseen. Die Regen arm u t dieser Gebiete erklärt sich vor allem daraus, daß die Regenmengen zumeist an den Randgebirgen niedergehen und nicht bis in das Innere der Hochländer gelangen können. Solche Gebiete sind z. B. das Hochland von Iran, wo der Hilmend in den Hamun- sumpf verläuft, das Hochland von Tibet, das Hochland Hanhai,

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1. Länderkunde der außereuropäischen Erdteile, Die deutschen Kolonien, Vergleichung mit den Kolonialgebieten anderer Staaten - S. 23

1911 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
Allgemeiner Überblick. 23 4. das asiatische Faltengebirgsland; es umfaßt die Gebirgszüge von Kleinasien, Armenien, Kaukasien und Iran, sowie die Randgebirge Jnnerasiens; _ 5 das chinesische Tiefland, Hindost an und Mesopotamien; 6 das ungefaltete alte Schollenland im Südwesten mit dem Gepräge des afrikanischen Tafellandes. Es ist durch Brüche in zwei kleinere Schollen zerlegt: a) die Halbinsel Arabien mit Palästina und Syrien und b) die Halbinsel Dekan mit Ceylon. o o T3 W .8000 c O .6000 -5 .4000 ^ -5 .2000 ^ Tibet Profil durch Asien von N. n. S. M. d. L. 1: 50 000 000. M. d. H. 1:800 000 (50 fache Überhöhung). In Asien überwiegt weitaus das Hochland, die der Kultur im allgemeinen am wenigsten günstige Bodenform. Es nimmt volle % des gesamten Flächenraumes ein, während das Tiefland nur y3 umfaßt. Die vorherrschende Hochlandsform ist das Plateau mit Randgebirgen. Eine notwendige Folge hiervon sind die Wüsten und Steppen im Innern des Kontinents mit ihrem Nomaden- und Räubertum. Bewässerung. Die zentrale Stellung der Hochgebirge und ihre weite Erstreckung durch den Erdteil, die außerordentliche Höhe ihrer Gipsel, die weit in die Schneeregion hineinragen, die niederschlagsreichen Sommermonsune, endlich die Umgebung des zentralen Hochlandes mit großen Tiefländern bedingen die sehr reichhaltige Bewässerung der Randzonen. Vielfach sind die Tiefländer das Anschwemmungsprodukt der Riesenströme, so das mefopotamifche, indische und chinesische Tiefland. (Nenne die Hauptströme der asiatischen Tiefländer nach der Karte! Ebenso die Hauptflüsse der großen Binnenlandsbecken!) Welches find die Tiefländer Asiens und welche Flüsse durchziehen sie? Welche von den Flüssen sind Zwillingsströme? Welche Bedeutung kommt den wasserreichen Tiefländern in der Kulturgeschichte der Menschheit zu? Welche Formen von Seen weist Asien auf? Welches sind die größten Binnenflüsse? Klima. Asien hat an drei Zonen Anteil. Weitaus der größte Teil des Erteils gehört der gemäßigten Zone an; auf sie entfallen beinahe 3/4 des Erdteils, während auf die heiße und die kalte Zone je 1/8 der Gesamtfläche trifft. — Fast in ganz Asien herrscht kontinentales Klima. Es hat dies seinen Grund in der Lage der Randgebirge und in der M a s s i g k e i t des Kontinents; denn hierdurch wird dieser dem ausgleichenden Einfluß des Meeres zum größten Teil entzogen. — Ein günstiges Klima haben, Arabien ausgenommen, die südlichen Halbinselglieder und die indische Inselwelt, die unter dem Einflüsse der Monsune stehen. Pflanzen- und Tierwelt. Die gewaltige Ausdehnung des Erdteils und die außerordentliche Mannigfaltigkeit seiner natürlichen Verhältnisse bedingen einerseits dessen außerordentlichen Reichtum an Pflanzen- und Tierformen, anderseits die sehr kräftige Entfaltung seiner Lebewelt. Asien ist vor allem das Gebiet der großen Landtiere (Elefanten, Tiger, Löwen) und die Heimat unserer wertvollsten Haustiere. Ebenso entstammen Asien die meisten unserer Getreidearten und die edleren Obstsorten.

2. Anfangsgründe der Erd-, Völker- und Staatenkunde - S. 55

1847 - Berlin : Reimer
55 c. die Form seiner Hochländer, 6. die Wasserarmuth bedeutender Flächen. Diese Umstände geben den verschiedenen Klimagürteln Asiens eine 3 — 6° niedrigere Winter- und eine 2 — 3° höhere Sommer- Temperatur, als den entsprechenden Gegenden Amerika's eigen ist. — Einfluß dieses Verhältnisses auf die Verbreitung der Thiere un^^ Pflanzen. 33. Die Klimagürtel Asiens werden durch die Lage seiner Hochländer mehr als sonst wo modisizirt; der tropische umfaßt nur Tiefländer Süd-Asiens; die höher liegenden Gegenden von Dekan, Arabien, Iran, Syrien und des südlichen Klein-Asiens, so wie die mesopotamifche und chinesische Tiefebene gehören dem Kli- magürtel der Edelfrüchte und immergrünen Bäume an. — In Hinter-Asien reicht der Klimagürtel des veränderli- chen Niederschlags südwärts bis zum Süd-Rande des Hoch- landes, nordwärts aber dehnt er sich fast bis zu den Gestaden des Eismeeres aus. 34. Klimatische Reviere. Der eigenthümliche Niveau- Wechsel in Asien, der von West gegen Ost kontinentaler werdende Charakter Nord- und Mittel-Asiens, bei gleichzeitiger, in derselben Richtung stattfindender Zunahme ozeanischer Einflüsse in Süd-Asien, bedingt die Eintheilung des Erdtheils in 4 klimatische Haupt- Reviere. 35. Im östlichen Hoch-Asien werden Winterstrenge und Sommerhitze mehr als irgendwo gesteigert durch die Trockenheit der Atmosphäre und den Mangel an Bewässerung und Vegetation. Un- geachtet der südlichen Lage hört daher im Winter alles Pflanzen- leben auf, und Thiere und Menschen überdauern nur in den ge- schützteren Thälern; nur im kurzen Frühlinge ist überall, mit alleiniger Ausnahme der eigentlichen Hochwüsten, eine frische Vegetation, und selbst die Einsamkeit der Bergsteppen wird dann von Reisen- den, von Hirten mit nomadisirenden Heerden und von wilden Thie- ren (Bär, Tiger, Esel, Gazelle, Bergziege rc.) belebt. In dem regenlosen Sommer verwandeln sie sich von Neuem in Wüsten, überall wo Bewässerung fehlt; wo solche indeß vorhanden, da stei- gen, vermöge der größeren Sommerhitze, namentlich in den hohen Thalflächen Tibets, die Regionen des Wein- und Getreidebaues bis 8000 und 12 —14000 Fuß auf, während ihre oberen Grenzen und eben so die Schneelinie auf den Süd-Gehängen des Himalaya um mehrere 1000' niedriger liegen. Diese eigenthümlichen, durch die

3. Für die mittleren und oberen Klassen - S. 208

1896 - Leipzig : Freytag
208 Asien. •2t Kaum 1000 km entfernt davon jenseits des Hinialaja liegt das fast Wüsten, regenlose Tibet. Den feuchten Süden und Südosten begrenzt im Innern ein breiter Gürtel von Wüsten und Steppen. Er beginnt mit der Wüste Gobi und dem Tarimbeckeu des Hanhai, umfaßt Tibet, die Kirgisensteppe und Iran und erstreckt sich über Kleinasien und das West- arabische Hochland. Hier im Westen begegnen wir einer gesonderten Klimaprovinz, die in engster Beziehung zum Mittelmeer steht, daher auch wie die südeuropäischen Läuder unter Sommerdürre leidet. Der geringe Regen fällt nur im Wiuter oder im Herbst und Frühjahr. Das Bor- wiegen trockuer Nordwinde im Sommer behindert den Niederschlag in dieser Jahreszeit. § 150. In den trockenen Regionen ist die Vegetation natürlich spärlich. An- P^uzen-hanfähig ist der Boden nur an den Ufern der Flüsse und in den Oasen, Tier- wo zum Teil durch künstliche Brunnen das nötige Wasser herbeigeschafft weit. wird. Aber die asiatischen Wüsten und Steppen sind darum uicht arm an Tieren. Gezüchtet werden Pferd, Esel, Maultier, Schaf, einhöckeriges und zweihöckeriges Kamel. Das Pferd lebt in den Gebirgen Jnnerasiens noch wild. Dort treffen wir außerdem den Jak, einen Ochsen. Antilopen und Nager verschiedener Art beleben die eintönige Steppe, in die auch der Tiger bis uach Mesopotamien und Südsibirien vordringt. Der Löwe durchstreift mit seinen Begleitern Schakal und Hyäne nur die südwestlichen Gebiete. Ein Waldland europäischen Charakters begrenzt dann im mittleren Sibirien, wo der Regen sich gleichmäßiger über das Jahr verteilt, diesen regenarmen Gürtel. Von den Wäldern, in denen Kiefer, Fichte und Birke vorherrschen, gelangen wir polwärts zu den Eiswüsten des Nordens, den Tundren, die in Asien gewaltige Flächen bedecken. Hier ist das Reich des Renntiers, das neben dem Bären und anderen nordeuropäischen Waldtieren auch schon die südlichere Waldregion bewohnt. Tropische Fülle des Pflanzen- und Tierlebeus trägt naturgemäß nur der heißfeuchte Süden und Südosten des Kontinents. Vorder- und Hinter- indien und der malaiische Archipel sind so recht der Boden für den üppigsten Pflanzenwuchs. Ju deu undurchdringlichen Urwalddickichten hausen Affen, Tiger, Elefant und Nashorn. Diese gesegneten Länder sind zugleich unermeßlich reich an Kulturpflanzen, unter denen Reis, Zuckerrohr, Baumwolle, Thee und Kaffee die wichtigsten sind. Das übrige Asien baut meist Getreide, soweit es das Klima zuläßt. Im Süd- Westen gedeiht vortrefflich der Wein und in den heißeren Gegenden die Dattelpalme. Der Koutiuent ist das Heimatland vieler jetzt über die ganze Welt verbreiteter Kulturpflanzen, so der Rebe, des Reises, des Thees, der Baumwolle, verschiedener Obstsorten und Gewürze.

4. Für die mittleren und oberen Klassen - S. 190

1917 - Leipzig : Freytag
190 Asien. Nord- asia- tisches Tiefland. Land- Senken, §148. Trocken- heit Zenlral- asiens. Flüsse. Fluß- typus. Den Nordwesten und Norden des Erdteils nimmt ein ausgedehntes Tiefland ein, das südlich des Uralgebirges mit dem osteuropäischen Tieflande unmittelbar in Verbindung steht. Es senkt sich in der Umgebung des Kaspischen Sees 26 m unter den Meeresspiegel und ist zum großen Teile der Boden eines alten Meeres, das noch zu Beginn der Tertiärzeit, der jüngsten Periode in der Entwicklung der Erde, das Nördliche Eismeer mit dem Schwarzen Meere verband. Asien hat auch die größte Einsenkung des Landes. Die Oberfläche des Toten Meeres in Syrien liegt rund 400 m und sein Grund 800 m unter dem Spiegel des Ozeans. Nahezu die gleiche Tiefe erreicht der Kaspische See; der B a i k a 1 s e e aber senkt sich bei einer Tiefe von mehr als 1600 m sogar über 1100 m unter den Meeresspiegel ein. Gewässer. Die ringsum von Gebirgen umrahmten Hochländer und die unter den Meeresspiegel hinabreichenden Tiefländer sind abflußlose Gebiete, in denen sich die Flüsse entweder im Boden verlaufen oder in Seen münden, deren Wasser infolge des trockenen Klimas ununterbrochen verdunstet und darum salzig ist. In Asien sind diese Gebiete sehr ausgedehnt. Zu ihnen gehört das Hochland von Iran mit dem H i 1 m e n d und H e r i r u d, das nördliche Tibet, das Hochland Hanhai, namentlich das westliche Becken, das der T a r i m bis zum Lobnor durchfließt, ferner das turanische Tiefland mit dem Balkaschsee und dem Aralsee, den der Amu- und S y r - D a r j a speisen, und endlich das Becken des Kaspischen Sees, zu dem auch ein großer Teil Osteuropas seine Gewässer sendet. Auch das Innere Kleinasiens und Arabiens ist abflußlos. Unter den großen Binnenseen des Kontinentes fließt nur der B a i k a 1 s e e zum Meere ab. Diese Eigentümlichkeit in der Entwässerung ist ebenso durch das Klima wie durch die Bodengestalt bedingt. Jene Gebiete sind außerordentlich trocken. Das hat seinen Grund vor allem in der Verteilung der Gebirge, die das Innere nach dem Meere hin abschließen. Weder vom Indischen noch vom Pazifischen Ozeane können die Luftmassen größere Feuchtigkeitsmengen weit landeinwärts tragen, da sie den Wasserdampf bei dem Aufsteigen an den Randgebirgen verlieren müssen. Vom Atlantischen Ozeane aber liegt Asien zu fern, als daß ihm von dort die vorherrschenden Westwinde noch größere Benetzung bringen könnten. • Gleichwohl ist Asien reich an mächtigen Strömen. Die der See zugekehrten Randgebirge werden infolge ihrer gewaltigen Höhe vielfach sehr stark benetzt, und in den hohen Bergländern des Innern sammelt sich in den Firnfeldern genügend Wasser, um selbst größere Flüsse dauernd zu speisen. Die meisten der asiatischen Ströme entspringen auf den inneren Ketten Hochasiens. Um das Meer zu erreichen, durchbrechen sie die Randerhebung in tiefen Tälern. Auf dem Himalaja liegen die Quellen von Brahmaputra, von Satladsch und Ganges, auf dem Transhimalaja die des Indus. Die Ströme Hinterindiens, S a 1 u e n (saluen) und M e k o n g, und die Chinas, Jangtsekiang und Hoangho, entströmen den Gebirgen, die Tibet durchziehen. Der Amur dagegen wie die nordsibirischen Flüsse Lena, Jenissei und Ob haben ihren Ursprung in den nördlichen Randgebirgen des Hochlandes Hanhai. Der westliche Teil des inneren Gebirgslandes entsendet Euphrat und Tigris. Wie diese Zwillingsströme entspringen auch Indus und Satladsch, Ganges und Brahmaputra, Jangtsekiang und Hoangho nahe beieinander, entfernen sich

5. Die außereuropäischen Erdteile, Die Ozeane und ihre Bedeutung im Völkerleben - S. 30

1912 - München : Oldenbourg
30 o o .3000 .6000 . 4-000 .2000 Tibet T&rim -Becken. Sibir. Tiefland. Tom sk. Profil durch Asien von N. it. L. M. d. L. 1:50 000 000. M. d. H. 1:800 000 (50 fache Überhöhung). 1. das z e n t r a l a s i a t i s ch e Hochland, der Kern des ganzen Erdteils; 2. das nordwestliche Tiefland: Westsibirien und Turan; 3. das sibirische B e r g l a n d ö. des Jenissei, ein altes Rumpfgebirge; 4. das asiatische Faltengebirgsland; es umfaßt die Gebirgszüge von Kleinasien, Armenien, Kaukasieu und Iran, sowie die Randgebirge Jnnerasiens; 5. d a s chinesische Tiefland, H i n d o st a n und Mesopotamien; 6. das un gefaltete alte Schollenland im Südwesten mit dem Gepräge des afrikanischen Tafellandes. Es ist durch Brüche iu zwei kleinere Schollen zerlegt: a) die Halbinsel Arabien mit Palästina und Syrien und b) die Halbinsel Dekan mit Ceylon. In Asien überwiegt weitaus das Hochland, die der Kultur im allgemeinen am wenigsten günstige Bodenform. Es nimmt volle 2/3 des gesamten Flächenraumes ein, während das Tiefland nur % umfaßt. Tie vorherrschende Hochlandsform ist das Plateau mit Randgebirgen. Eine notwendige Folge hiervon sind die Wüsten und Steppen tm Innern des Kontinents mit ihrem Nomaden- und Räubertum. Bewässerung. Die zentrale Stellung der Hochgebirge und ihre weite Erstreckung durch den Erdteil, die außerordentliche Höhe ihrer Gipfel, die weit in die Schneeregion hineinragen, die niederschlagsreichen Sommermonsune, endlich die Umgebung des zentralen Hochlandes mit großen Tiefländern bedingen die sehr reichhaltige Bewässerung der Randzonen. Vielfach sind die Tiefländer das Anschwemmungsprodukt der Riesenstrome so das mesopotamische, indische und chinesische Tiefland. (Renne die Haup tströme d er asm -tischen Tiefländer nach der Karte, ebenso die Hauptflüsse der großen Bmnenlandsbecken.) Klima. Asien hat an drei Zonen Anteil. Weitaus der größte Teil des Erdteils gehört der gemäßigten Zone an; auf sie entfallen beinahe % des Erdteils, wahrend aus die heiße und die kalte Zone \t V8 der Gesamtfläche trifft. Fast in ganz Upen herrscht f o n t inentales Klima. Es hat dies seinen Gruud in der Lage der Randgebirge und in der M a s s i g k e i t des Kontinents; denn hierdurch wird dieser dein ausgleichenden Einfluß des Meeres zum größten Teil entzogen. — Ein günstiges Klima haben, Arabien ausgenommen, die südlichen Halbinselglieder und die indische Inselwelt, die unter dem Einflüsse der Monsune stehen. Pflanzen- und Tierwelt. Die gewaltige Ausdehnung des Erdteils und die außer-ordeutliche Mannigfaltigkeit seiner natürlichen Verhältnisse bewirken einer,eltv dessen außerordentlichen Reichtum an Pflanzen- und Tiersormen anderseits die sehr trasttge Entfaltung seiner Lebewelt. Asien ist vor allem das Gebiet der großen ^mibttere (Ult*

6. Das Alterthum - S. 5

1874 - Paderborn : Schöningh
— 5 — Flüsse: 1. Der Indus. Er entspringt auf dem Hochlande von Tibet (nicht, wie die Alten glaubten, auf dem Paropamisos) und mündet in das erythraeische Meer. 2. Der Euphrat und Tigris, welche auf dem armenischen Gebirge entspringen und vereint in den persischen Meerbusen münden. 3. Der Halys (j. Kisil Irmak) entpringt auf dem Antitaurus und mündet in den Pontus Euxinus. 4. Den Oxus und Jaxartes (jetzt Amu und Sir Darja) lassen die Alten in das Caspische Meer statt in den Aralsee münden. Das Klima ist bei der grossen Ausdehnung des Erd-theils sehr verschieden. Während der Norden vor eisiger Kälte starrt und auch im mittleren Asien viele Gebirgszüge mit ewigem Schnee bedeckt sind, sind die Ebenen und Thäler in der Mitte und im Süden des Landes von einem heiteren Himmel überwölbt. Indess ist auch in diesem glücklichen Himmelsstrich der Wechsel der Witterung oft plötzlich und unvermittelt. Auch fehlt es nicht an wasserarmen Einöden (Arabia deserta, Drangiana, Carmania), welche sich in fast ununterbrochener Reihe von der Grenze Afrikas an durch das mittlere Asien hinziehen. Besonders fruchtbar waren Indien, das mittlere Persien, Syrien, das glückliche Arabien, die Küsten-landschaften Kleinasiens und die westlichen Inseln. In diesen gesegneten Ländern ist die Heimath fast aller europäischen Hausthiere und Kulturpflanzen. Bei der grossen Ausdehnung durch die heisse, mittlere und nördliche kalte Zone, bei dem Wechsel des Hoch- und Tieflandes und bei der durch mächtige, schiffbare Ströme und eine günstig gegliederte Süd- und Westküste vermittelten Berührung mit dem Meere war Asien besonders geeignet, seine Bewohner auf verschiedene Art zu entwickeln und von der Einfachheit des Jäger-, Fischer- und Nomadenlebens schon früh zum Ackerbau und dem Handel und den mit ihnen verbundenen mannigfachen Segnungen der Kultur zu führen, während zugleich die Nähe der übrigen Erd-theile eine leichte Verbreitung der Menschen über die Erde ermöglichte. Wenn aber auch alle Bedingungen zur ersten

7. Leitfaden der Geographie für Mittelschulen und die Oberstufe der Volksschulen - S. 45

1872 - Harburg : Elkan
— 45 — durch Asien eine Reihe mächtiger Hochländer mit großen Wüsten und Steppen. Zwei Hauptgruppen und zwei getrennte kleinere Hochländer: 1) Das große Hochland von Hinterasien, 2500—3500" über dem Meere, umfaßt */« des Erdtheils. Es ist auf allen Seiten von hohen Gebirgen umgeben und außerdem von 3 hohen Gebirgen (v. O. nach Sb., durchzogen. Im S. liegt der Himalaya („Wohnung des Schnees"), das höchste Geb. der Erde, mit dem Everest, '8800" hoch; im N. der Altai („Goldreiche"); im O. das chinesische und im W. das turkestanische Randgebirge. (Der südl. Theil des letzteren ist der Bolortagh, die Heimat der kaukasischen Völker, die „Terrasse der Welt". Im Innern Hochasiens, parallel mit dem Himalaya: das mächtige Karakörum-G eb. mit dem Dapsang 8600", der Küenlün und der Thian-Schan; die große Wüste Gobi). 2) Das Hochland von Vorderasien 1300" hoch, hängt durch den Hindukusch (6500"), mit dem hinterasiatischen Hoch- lande zusammen und enthält: die Hochebene von Iran oder die mit Randgebirgen umgebene persische Wüste '(im N. am kaspischen Meere das Elbursgebirge mit dem Vulkan Demawend, 5850"); das armenische Hochland mit demararat (5200"); das Hochland von Kleinasien mit dem Taurus (3800)"; nördlich davon der Kaukasus (Elbrus 5700"), süd- lich das Hochland von Syrien und Palästina mit dem Libanon (2900") und Sinai (2600"). 3) Getrennt von diesen liegen: das Hochland von Arabien (Wüste) und das Hochland von Dekhan oder Vorderindien. — Die bedeutendsten Tiesländer (zusammen reichlich 1la des Stammes) sind: das sibirische im N., das chinesische im O., das T. des Ganges und In- dus, des Euphrat und Tigris im S., das T. von Turan im W. — Zwischen den Hoch- und Tiefländern liegen an dem Mittellauf der Ströme die Stufenlandschaften. — e. Flüsse (7x3; darunter mehrere Zwillingsströme)! 1) nach S.: Jordan, Euphrat und Tigris; Indus, Ganges und Brahmaputra; Jrawaddi, Menam und Mechong; 2) nach O: Iangtsekiang (blauer Fluß), Hoangho (gelber Fl.) und Amur; 3) nach N.: Lena, Jenissei (700 M.) und Ob; 4) nach W. und S.w.: Amu (Orus, Gihon), Syr (Jarartes, Sihon) und Ural. — Landseen: der kaspische See (8000 [Um.), Aralsee, Balkaschsee, Baikalsee; See Gene- zareth, todtes Meer. — f) Klima. Erzeugnisse. 6/s liegen in der ge- mäßigten, Vs in der kalten, ik in der heißen Zone. Die nördliche Tief- ebene ist nach S. durch hohe Gebirge begrenzt, liegt dagegen den eisigen Polarwinden offen; die langen und sehr kalten Winter werden durch kurze heiße Sommer unterbrochen. Hermeline, Zobel, Eisbären, See- vögel, Fische. — Das östliche Hochland ist wasserarm und verhältniß- mäßig kalt; Winter und Sommer folgen fast ohne Unterbrechung; die geschützten und bewässerten Thäler der Randgebirge sind reich an Thieren und Pflanzen (in Tibet Getreide noch 4000—4500" hoch). Das'west- liche Hochland gleicht in Hitze und Dürre Afrika, daher Kameele (Schiff der Wüste), Strauße, Löwen, Hyänen, Gazellen; die Gebirgslandschaften dagegen sind zum Theil sehr fruchtbar. — Im S.o. (Indien,.China, Inseln) wirken die tropische Hitze, die oceanische Feuchtigkeit (2—7" Niederschlag) und reichliche Bewässerung zusammen, den Pflanzcnwuchs

8. Die außereuropäischen Erdteile - S. 114

1884 - Breslau : Hirt
114 Zuckerrohrs, des Indigo i), der Baumwolle2), Jute , Orange, Citrone und des Lorbeer; China ist die Heimat des Thees. Diesem Reichtum an kostbaren Nutzpflanzen hat es Asien auch zu verdanken, daß hier die Kultur sich so früh entwickelte. ^ Pflanzenzonen. Bei der großen Ausdehnung des Erdteils und der großen Verschiedenheit seiner Bodenverhältnisse wird man im besonderen mehr Vegetationsgebiete unterscheiden müssen, als in Europa, nämlich folgende: 1. Das Mittelmeergebiet, mit trockenem Sommer und feuchtem, milden Winter, umfaßt die Küstenlandschaften Kleinasiens und Syriens. Die wichtigsten Kulturpflanzen, welche hierher gehören, find schon in der Einleitung zu Europa genannt worden. Es sei nur uoch bemerkt, daß die Südküste des schwarzen Meeres, welche zu allen Jahreszeiten Feuchtigkeit empfängt, von dichten Laubwäldern in Thälern und Höhen bedeckt ist; die Küstenlandschaften des übrigen Kleinasien und Syrien bringen dagegen infolge der regen- armen Sommer nur auf den höheren Gebirgen, auf dem Taurus und Liba- non, Wälder hervor. 2. Das steppen- und Ivüftengebiet, mit regenlosem Sommer und kurzem, feuchten Frühling, erstreckt sich über weite Landschaften des gesamten Vorder- asien, überturän, das südwestliche Sibirien, die Mongolei und einzelne Gegenden des inneren Vorder- und Hinterindien. Die Vegetation besteht in diesem Bereiche, abgesehen von den hohen Gebirgen, welche mit schönen Wäldern bedeckt find, aus dornigem Gestrüpp, Zwiebelgewächsen, Salzpflanzen, Stauden (im östlichen Tibet der Rhabarber), Kräutern und Gräsern; wo Be- Wässerung möglich ist, gedeihen Fruchtbäume und Getreide, im Süden auch Dattelpalmen und Kaffee. In den ungünstigsten Gegenden, in den Sand- und Salz wüsten, hört dagegen die Vegetation fast ganz auf; nur hier und da kommen aromatische, harz- oder gnmmireiche Gewächse vor. 3. <Zmn indischen Gebiet, mit heiß-feuchtem Tropenklima, gehören der größte Teil von Vorder- und Hiuteriudien und der malaiische Archipel. An den Westküsten und in sonstigen regenreichen Gegenden treten dichte Ur- wälder^) aus, in trockeneren Landstrichen die Dschungelwälder (Dorn- gestränche und Bambnsen) und Savannen (Strecken mit hohen Gräsern). Die Vegetationsformen find überaus mannigfach und üppig. Unter den zahl- reichen Palmenarten nehmen die Kokos-, Sago- und Beteluußpalmen an Verwendbarkeit die ersten Stellen ein. Von anderen Gewächsen seien außer deu bereits oben angeführten Nutzpflanzen noch folgende erwähnt: der Manila- Hanf5), der Mohn"), die Kautschuk- und Guttapercha ^pertscha^- 1) Der Indigo, ein kleeartiges Kraut, welches, im Wasser zur Fäulnis gebracht, einen blauen Schlamm absetzt; dieser wird getrocknet und ergiebt die schöne und haltbare blaue Farbe. 2) Afrika und Amerika haben jedoch ebenfalls ihre Baumwollenarten. 3) Eine sehr wichtige, seidenschimmernde Pslanzensaser, welche zu Tauwerk, backen, Teppichen u. s. w. verwandt wird. , „ . 4) Palmen, Bauaneu, Orchideen, Farnbäume, Lianen, Mangrovebäume u. s. w. 5) Eine Art Pisang, deren Blattfasern zu Geweben, Schiftstauen, Papier u. s. w. verarbeitet werden. 6) Der Milchsaft aus den jungen Kapseln liefert das Opium, welches von den Bewohnern Südasiens viel geraucht wird.

9. Bd. 1 - S. 457

1824 - Leipzig Frankfurt a. M. : Hinrichs
Kleinasien aus, und ertheilte dem Pompejus den Oberbefehl gegen den Mithridat, wozu Cäsar und Cicero viel bei- trugen. Pompejns umschloß sogleich mit seiner Flotte die ganzen Küstenländer Asiens, von Phönicicn bis zum Bosporus. Er besiegte den König (66) in einer nächtlichen Schlacht am Euphrat. Mithridat entsioh, behauptete sich aber in der Krimm (Taurien), und suchte (65) den Krieg von dorther zu erneuern. — Tigranes eilte zu dem P o m- pejus, und erwarb sich von dem eitlen Manne durch einen Fußfall einen erträglichen Frieden, in welchem er alle Ero- berungen zurückgab, und 6000 Talente bezahlte. Seit dieser Zeit bestimmte Po mp ejus das Schicksal der asiatischen Königreiche. Er eroberte, unterstützt von der Flotte des Servilius, das Königreich Pontus, und der von seinen Unterthanen verlassene und von seinen eigenen Söhnen verrathene Mithridat nahm (63) Gift, um nicht den Triumphwagen des Siegers zu schmücken. Es versagte ihm aber, weil er sich frühzeitig an Gegengifte gewöhnt hatte, die Wirkung; darauf ließ er sich von einem Gallier niederstoßen. Die pontische Erbschaft setzte die Rö- mer in den Besitz großer Reichthümer. 170. Pompejus entscheidet das Schicksal der asiati- schen Reiche. Von Pontus eilte Pompejus nach Syrien, wo er- den vom Lucullus hergestellten letzten Seleuciden ent- thronte, und das Land, in Verbindung mit Phönicien, unter dem Namen Syrien, — und die nördlichen Küsten- länder Kleinasiens, Bithynien, Pontus und den grö- ßern Theil von P ap h lag on ien, unter dem Namen Bi- thynien, — so wie die südlichen Küstenländer Kleinasiens, Cilicien und Pamphylien, unter dem Namen Cili- c i e n — zu römisch e n Provinze n machte. Bis auf diese Zeit hatte Rom in Asien blos das Reich Pergamus als Provinz Assen besessen. — In dem Reste von P a p h l a- gonien verstattete Pompejus zweien kleinen Königen, dem

10. Geschichte für Volks- und Bürgerschulen : mit Abbildungen - S. VI

1892 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
— Vi - sprach: Krösus: „Wen hältst du für den Glücklichsten der Sterblichen?" Solon: „Den Athener Tellus!" Krösus: „Und warum?" Solon: „Weil er wohlgeratene Söhne und Enkel gehabt und nach einem glücklichen Leben im Kampfe für sein Vaterland gefallen ist." Krösus: „Und wen hältst du nach ihm für den Glücklichsten?" Solon: „Kleobis und Biton." „Und warum?" „Sie waren zwei wackere Söhne einer Priesterin, die Freude und Stolz ihrer Mutter. Einst wollte diese zum Opfer in den Tempel fahren. Als aber die Stiere, die den Wagen ziehen sollten, ausblieben, spannten sich die Jünglinge selbst vor den Wagen und zogen denselben in den Tempel. Zum Lohne dafür erflehte die Priesterin von den Göttern, ihren Söhnen das Beste zu schenken, was es nur für den Menschen gäbe. Da entschliefen die Söhne im Tempel und erwachten nicht wieder." Krösus: „Achtest du denn aber mich und alle meine Schätze für nichts?" Solon: „Niemand ist vor seinem Tode glücklich zu preisen!" 5. Krösus auf dem Scheiterhaufen. Einige Jahre darauf zog Cyrus gegen Krösus heran. Dieser schickte zum delphischen Orakel, um zu erfahren, was er thun solle. Der Spruch lautete: „Wenn Krösus über den Halys zieht, so wird er ein großes Reich zerstören." Das gab ihm Mut. Aber er ward bald von Cyrus geschlagen und gefangen genommen. Schon stand er auf dem Scheiterhaufen, um den Feuertod zu sterben. Da rief er: „O Solon, Solon, Solon!" Als Cyrus nach der Bedeutung dieser Worte fragte, teilte ihm Krösus sein Gespräch mit Solon mit. Cyrus ward dadurch gerührt, schenkte ihm das Leben und nahm ihn als Freund und Ratgeber mit in sein Haus. 6. Cyrus Tod. Immer weiter drang Cyrus in Asien vor. Ganz Kleinasien wurde eine Beute der Perser, ebenso Syrien. Auch gegen Babylon wandte er sich und eroberte es. Zu diesem Zwecke ließ er in einer finstern Nacht den Euphrat ableiten, über welchen die Mauer hinweg ging, und seine Soldaten drangen nun in dem trocken gelegten Bette desselben plötzlich in die Stadt und machten den König Belsazar (den Sohn Nebukadnezars) und die sorglosen Einwohner nieder. So wurde Cyrns in einer Nacht Herr des großen babylonischen Reiches. Er gestattete nun auch den Juden, die einst von Nebukadnezar hierher geführt waren, in ihre Heimat zurückzukehren, und gab ihnen Erlaubnis, ihren Tempel wieder aufzubauen. Dann unternahm er einen Kriegszug gegen die Massageten am kaspischen Meere. Ihre Königin Tomyris bot ihm anfangs die Hand zum Frieden. Cyrus schlug sie aus, wurde aber bald besiegt und verlor selbst das Leben. Die feindliche Königin ließ nach der Sage seinem Leichnam den Kopf abschlagen und tauchte diesen in einen mit Blut gefüllten Schlauch, indem sie ausrief: „Nun trink dich satt am Blut, unersättlicher Barbar!" 5. Die Griechen. 1. Abstammung der alten Griechen. Die alten Griechen, welche ursprünglich aus Asien eingewandert waren, nannten sich Hellenen. Sie leiteten ihre Abstammung von Hellen ab, über dessen Herkunft uns die Sage folgendes berichtet. Einst waren alle Menschen bis auf Deukalion und Pyrrha durch eine große Wasserflut getötet. Diese trieben neun Tage in einem großen Kasten umher, der sich endlich aus dem Parnaß niederließ. Auf ihr Flehen um neue Menschen erhielten sie die Weisung, die Knochen ihrer Mutter hinter sich zu werfen. Sie erkannten bald den Sinn dieser Worte und warfen Steine hinter sich; da wurden aus den Steinen des Deukalion Männer, aus denen der Pyrrha Weiber. Ein Sohn des Deukalion hieß Hellen; die Nachkommen desselben nannten sich Hellenen. 2. Götter. Die alten Griechen verehrten gar viele Götter. Unter ihnen war Zeus (Jupiter) der höchste. Er war König und Vater der Götter und Menschen, lenkte den Himmel, machte die Tage und Jahre und schickte Sonnenschein und Regen. Auch Blitz und Donner standen ihm zu Gebote; daher ward er mit einem Blitzstrahl in

11. Die außereuropäischen Erdteile - S. 10

1917 - Leipzig : List & von Bressensdorf
§240 Asien. 10 V erbreitnng Jungen Faltengebirge Abb. 1, § 240. Gürtel der jungen Faltengebirge. (Aus Heiderichs Länderkunde der außereuropäischen Erdteile' Sammlung Göschen.) rung Asiens nach der Karte zu behandeln. (Benenne die Glieder auf der stummen Skizze 1, § 238!) 240 3. Aufbau des Bodens. I. Das Gebirgsland, 2/3 des Erdteils! — Das Innere Asiens wird von großen Faltengebirgen durchzogen (Fortsetzung der südeuropäischen Faltengebirge, siehe Abb. 1, § 240). Sie schließen ein kleines und ein großes Hochland ein, die durch das Hinduküschgebirge und die Pamir- platte verknüpft werden, a) Das kleinere vorderasiatische Hochland; 3 Teile: die Hochländer von Kleinasien,.Armenien und Iran, b) Das große hinter- asiatische Hochland. Höchster Teil: Tibet, das höchste Hochland der Erde, 4000 m hoch und höher. Am Südrande das höchste Gebirge der Welt: der Himalaja (Mount Everest fnicht der Gaurisaukar^ 8800 in). Nördlich von \3. 2t 3l Kix 5920 Alhu7.«i Wmm10. Jartq-lse 5100 Jetixssev ¥150 9 Ü 10 H 11 B 12 ■ izw i'±ü Meveotuq ^500 jfuff. W-oaxvxy^vo *t!50 Ww 4larata_3900 ^j//. vlw\12. ^Sta.cwetvxvi" 3100 Wolga. 3690 Abb. 2, § 240. Die größten Flüsse (schwarze Linie) und Flnf gebiete (in Taus, qkm; schraffier! Rechteck) der Erde. — Asiatisch sind Nr. 4, 5, 6, 8, 9, 11.

12. Allgemeine Erdkunde, Länderkunde der außereuropäischen Erdtheile - S. 498

1882 - Hannover : Hahn
498 Buch Vii. Asien. schönen Thal des Hochlandes 2000'" hoch; die Spitzen der Gebirge erheben sich bis zu 2500™. Auch an der Südostküste ist überall Leben, wo Wasser durch die Schluchtenthäler rinnt, doch ist man hier in Hadramaut^) kaum über die nächsten Küstenterrassen eingedrungen. Dann zeigen sich erst wieder günstigere Verhältnisse an der Küste Oman, wo unter friedlicheren Zuständen sich die Bewässernngscanäle erhalten haben. Zwischen 2000™ hohen Bergen liegen zahlreiche fruchtbare Thäler, in denen alle Culturpflanzen der Erde gedeihen. §. 85. Die großen Ströme Asiens. Ueberblicken wir zunächst im Zusammenhang die Hydrographie Asiens, die uns im einzelnen schon vielfach bei den vorhergehenden Betrachtungen beschäftigt hat, so ergibt sich, daß Asien rücksichtlich seiner Bewässernngsverhältnisse in der Mitte zwischen Amerika und Afrika steht. Wenn in dem erst- genannten Erdtheile Tieslandsströme, in dem andern Plateauströme vorherrschen, so hat Asien von beiden aufzuweisen. Charakteristisch aber ist für Asien das Auftreten zahlreicher Binnengewässer oder continen- taler Flußsysteme, die den beiden ebengenannten Erdtheilen fast gänzlich fehlen, d. h. wir haben weite Gebiete kennen gelernt, in denen die Flüsse keinen Ausweg zum Meere finden, sondern entweder isoliert im Wüstensande versiegen oder zur Bildung von Seen Veranlassung geben. Hierhin gehört das große centralasiatische Becken des Han«hai, theilweise das Platean von Tibet, die große Aralokaspische Senke, die persischen Becken und endlich eine Anzahl kleinerer in Armenien, Kleinasien, Syrien. Ein ferneres charakteristisches Merkmal ist der Umstand, daß die asiatischen Flüsse häufig paarweise als sogenannte Zwillingsströme auftreten. Im Folgenden soll nun nicht alles das, was im Bisherigen über die einzelnen Flüsse und Seen Asiens gesagt ist, wiederholt werden. Nur die größern Ströme, deren Flnß- gebiete in verschiedene natürliche Provinzen dieses Continentes übergreifen und daher nur stückweise betrachtet werden konnten, bedürfen noch einer übersichtlichen Zusammenfassung ihrer Systeme. Die dem Nördlichen Eismeere zuströmenden Flüsse Sibiriens münden in ein selten eisfreies Meer und können daher den wichtigsten Zweck der Flüsse, den Verkehr nach außen zu unterhalten, nur schwer erfüllen. Dennoch sind sie sür Sibirien von großer Wichtigkeit. Es steigen nämlich in ihnen jährlich aus dem Eismeer zahllose Schaaren von Fischen, besonders Lachse, nach den Laichplätzen im Quellgebiet der- selben empor und bilden eine Hauptnahrungsquelle für die Bewohner der nördlichen Landschaften jenseits der Zone des Ackerbaus. Die Bewohner Sibiriens halten hier zu bestimmten Zeiten an den Flüssen ihre Fischernte mit gleicher Regelmäßigkeit, wie der Landmann die seine. — Der Ob ist ein echter Tieslandsstrom, sein Flußgebiet fällt so ziemlich mit der Westsibirischen Ebene zusammen; sich aus mehreren i) S. Karte zu Maltzans Forschungen in Südarabicn, Geogr. Mitth. 1872, Taf. 9, 1:1.600000.

13. Grundzüge der Geographie für Mittelschulen sowie zum Selbstunterricht - S. 189

1885 - München [u.a.] : Oldenbourg
Allgemeine Geographie von Asien. 189 und über Turan nach Sibirien; selbst in China und auf den hinterindischen Inseln ist er verbreitet. Im ganzen umfaßt der Mohammedanismus an 80 Mill. — Nur wenige Bekenner, kaum 18 Mill., zählt das Christentum. Griechische Christen leben in Kleinasien, in Syrien und im russischen Asien, armenische in dem nach ihnen benannten Land. — Die Zahl der Juden beträgt gegen 200000. — An Monotheisten zählt demnach ganz Asien gegen 100 Mill. Viel größer ist die Zahl der Polytheisten; mehr als 700mill., d.i. die Hälfte der ganzen Menschheit, lebt unter der Herrschaft des Heiden- tu ms. Die wichtigsten Formen desselben sind: 1. der Brahmaismus in Vorderindien, 2. der Buddhismus in Hinterindien, Tibet, der Mongolei und China und 3. der Schamanismus im N. (Fig. 31, S. 190). Fig. 30. Völkerkarte von Asien. 4. K u l t u r. Die meisten Völker Asiens sind jetzt a n s ä s s i g und treiben teils Landwirtschaft, teils Industrie. Daneben finden sich aber noch Jäger- und Fischervölker, besonders im N. des Erdteils, und No- maden in den mittleren Steppen und Wüstenstrichen des Kontinents. Zu den wichtigsten Industriezweigen Asiens zählen die Weberei, die Elfen- beinschnitzerei und die Porzellan- und Lackwarenfabrikation. Der Verkehr Asiens ist noch heute wie vor Jahrtausenden Vorzugs- weise Karawanenverkehr. a) Für die Anlage von Eisenbahnen ist abgesehen von dem, was die britische Regierung in Ostindien, Rußland (in Kaukasien und Russisch-Zentralasien) und Japan

14. Erster oder Elementar-Kursus - S. 87

1835 - Weilburg : Lanz
87 B, Asien im Allgemeinen. bald höher«, bald nieder« Ketten und in ungeheurer Länge bis zur Mandschurei sich ansbreitend, theilweise sehr erzreich. Ter Bogdy, der große und kleine Altai, das satani- sche und Changai-Gebirge u. a. gehören zu dieser großen Kette. Vom Belur Dagh ziehen sich niedrige Gebirgszüge nach Nordwesten zum 4) Ural, dem Grenzgebirge zwischen Asien und Europa, das, sich bis zum nördlichen Eismeere, in einer Länge von 250 Meil., erstreckend, nur eine Höhe von etwa 6000 Fuß erreicht, und dessen mittlerer Theil reich an Erz ist. Z. 4l Südlich vom Mus Dagh und an Tibets und Hin- dostans (Vorder-Indiens) Grenze steigt das indische Ricsenge- birge 5) H im al eh, d. h. der Schneesitz, vor Zeiten auch Im ans genannt, in gewaltigen Massen empor und nimmt seine Richtung gegen Südosten. Hier erheben sich ewig beschneiete Gipfel in Menge; dazwischen lagern ungeheuere Gletscher; hier finden sich, soviel bekannt, die höchsten Berge der Erde. Der höchste ist der Dhawala Giri oder Dh ola gir (der weiße Berg), dessen Höhe 26,466 Fuß über der Meeresfläche beträgt. Noch viele andere Berge erheben sich mehr, als eine Meile über den Spiegel des Meeres. Das Gats- oder Gatesge- birge an Vorder-Indiens Westküste (Malabar). Vom obern Indus zieht eine Gebirgskette sich westwärts. Sie wird 6) der Hindu kusch genannt, und ihre höchsten Spitzen erbeben sich bis zu 20,000 Fuß. Der Paropamisus ist eine niedrigere Fortsetzung, die sich an das Alborsgebirge im Süden des kaspischen See's schließt. 7) Das armenische Gebirge findet sich an den Quellen des Euphrat und Tigris. Hier ragt der Ararat bis zu 16,200 Fuß empor. Zwischen dem schwarzen und kaspischen Meere ist 8) der Kaukasus. Er zieht sich von Südosten nach Nordwesten und hat eine Länge von 150 Meilen. Seine Thäler sind fruchtbar, die Berges- abhänge bewaldet. Der Elbrus (Elborns) ist 16,850 Fuß hoch. 9) Der Taurus erhebt sich im südlichen Meile Kleinasiens (Natoliens) und hat Berge von 10,000 Fuß Hohe. Eine südliche Fortsetzung desselben ist in Syrien-der Libanon,

15. Geographischer Leitfaden - S. 234

1903 - Regensburg : Manz
234 mittl. Erheb.) hängt mit dem östlichen Hochland durch den bis 8000 m ansteigenden, gletscherbedeckten Hindnkusch zusammen. Es zerfällt in die Hochländer von Iran und Don Kleinasien; beide sind durch das Hochlaud von Armenien verbunden. Nördlich von diesem erhebt sich der Kaukasus. Isoliert stehen die Hochländer von Dekan und Arabien; jenes wird dnrch die Tiefebene von Hmdostän, dieses durch das Tiefland Mesopotamien vom Hochland getrennt. In Asien überwiegt weitaus das Hochland, welches volle 2/3 des gesamten Flächenraumes einnimmt. 4. Die Bewässerung Asiens ist eine reiche, dank der zentralen Lage und der bedeutenden Erhebung des östlichen Hochlandes (Schneeregion). Dieses sendet die entstehenden Gewässer nach allen Himmelsgegenden durch geräumige Tiefländer dem Meere zu. Eigentümlich sind die Doppelströme (mit benachbartem Qneü-und Mündungsgebiet). Im Hochland gibt es Steppenflüsse und viele Salzseen. Die größten Ströme sind: a) Im Gebiet des Nördlichen Eismeeres: 1) der Ob aus dem Altai. Er nimmt links den Jrtisch aus und mündet in den langen, schmalen Obscheu Busen. 2) Der Jenissei mit der Oberen Tunguska, welche aus dem langen und tiefen, von steilen Gebirgen eingefaßten Baikalsee kommt. 3) Nahe bei diesem See entspringt auch die weiter östlich fließende Lena. — Alle drei fließen langsam durch waldbedecktes Tiefland, zuletzt durch die öde Tundra dem Meere zu. In ihrem Unterlauf sind sie deu größten Teil des Jahres zugefroren. Bei der bedeutenden Ausdehnung des Tieflandes gelangen sie zu mächtiger Entwicklung und sind als Verkehrsstraßen sowie durch ihren Reichtum an Fischen von großer Wichtigkeit. fc>) Nach Osten fließen: 1) der für den Handel wichtige Amur. 2) Der Hoang-ho' ans dem Hochland von Tibet, welcher unter vielen Windungen ins Gelbe Meer fließt; er ist reißend und trotz feiner Wassermenge 1 Hoäng chinesisch — gelb, ho — Fluß, kiäng — (Strom.

16. Länderkunde der fremden Erdteile - S. 277

1908 - Langensalza : Beyer
6. Landesuatur. 277 Aleulen endlich, die das Behlingsmeer abschließt, bildet im äußersten Nordosten die Verbindungsbrücke zwischen der Alten und Neuen Welt. Im Norden greift das Meer ebenfalls an verschiedenen Stellen in das Land ein und bildet einzelne größere Buchten oder erweiterte Fluß- Mündungen: z. B. das Karische Meer, den Obischen Busen und die Jenisseibucht. Dadurch werden ebenfalls einige Halbinseln von dem Rumpfe Asiens abgegliedert: die Taimir-Halbinsel, die Samojeden-Halbinsel und die Tschuktscheu-Halbinsel. Auch verschiedene Inseln und Inselgruppen sind der Nordküste vorgelagert. Die bedeutsamste Gruppe sind die Neu- sibirischen Inseln. Im Westen endlich wird durch das Mittelmeer und durch das Schwarze Meer die Halbinsel Kleinasien gebildet, deren Westküste wiederum durch tiefeinschneidende Buchten mannigfach gegliedert und von zahlreichen Inseln umsäumt ist. Die Glieder Asiens machen ungefähr ein Viertel der ganzen Landmasse des Erdteils aus, so daß der Rumpf drei Viertel umfaßt. Zusammenfassung: Rumpf und Glieder Asiens. Die Bodenform Asiens trägt allenthalben den Charakter des Riesen- haften an sich. Das Hochland hat das entschiedene Übergewicht über das Tiefland; denn es nimmt ungefähr zwei Drittel des Erdteils ein. Es bildet die größte zusammenhängende Massenerhebung der Erde und wird von Randgebirgen umwallt, die an verschiedenen Stellen zu den höchsten Kamm-, Gipfel- und Paßhöhen emporsteigen. Diese gewaltigste Massenerhebung der Erde, die den Erdteil seiner ganzen Länge nach vom Ägäischen Meere bis zum Stillen Ozean durchzieht, gliedert sich iu zwei kolossale Hochländer: das hinterasiatische Hochland im Osten und das vorderasiatische im Westen. Das hinterasiatische Hochland ist die größere und höhere Hälfte des asiatischen Gebirgslandes. Es nimmt einen Raum von ungefähr 6x/2 Mill. Quadratkilometern ein und erreicht eine durchschnittliche Höhe von 3000 m. Diese Hochlandsmasse gliedert sich wiederum in drei Hoch- länder: das Hochland von Tibet, das Hochland von Osttnrkestan (Tarim- decken) und das Hochland der Mongolei (Hanhai). Das Hochland von Tibet besitzt eine Höhe von 4000 in. ist demnach das höchste Hochland der Erde. Im Süden wird dieses Hochland vom Himalayagebirge um- rahmt, das das höchste und größte Gebirge der Welt ist und im 8800 w. hohen Gaurisankar den höchsten Berg der Erde besitzt. Die nördliche Umwallnng wird von dem Küenlün gebildet, dessen Gipfel bis zu 6000 in emporsteigen. Das Hochland von Ostturkestan wird im Süden vom Küenlün und im Norden vom Tianschan umsäumt. Letzterer steigt an verschiedenen Stellen bis über 7000 m empor. Die Mongolei breitet sich nördlich des Tianschan aus und wird im Westen vom Altai-, Sajanischen, Jablonoi- und Stanowoi-Gebirge umgeben, während der Ostrand vom Chingan- Gebirge gebildet wird. Die Hochländer von Ostturkestan und der Mongolei sind bedeutend niedriger als das Hochland von Tibet, denn sie erreichen nur eine Höhe von 1200, bezw. 1000 m. Diese gewaltigen Hochländer mit ihren hohen Randgebirgen sind durch Faltung entstanden und stellen somit ein gewaltiges Faltungsgebiet dar, das sowohl durch die Zahl der gleichlaufenden Gebirgsfalten, als auch durch die

17. Die Weltgeschichte für Real- und Bürgerschulen und zum Selbstunterrichte - S. 115

1811 - Leipzig : Hinrichs
Von Karl d. Gr. bis auf die Entdeck, v. Amerika. i15 fige religiöse Begriffe und der kriegerische Geist des Zeit- alters hatten gleich starken Mthei! an der Ausführung dieses Gedankens. Es zog also jeder, der das Schwert noch nicht mit den friedlichen Geschäften des Lebens vertauschen, jeder, der sich dadurch mit dem Himmel versöhnen und eine lange im Gewissen bewahrte Schuld tilgen, jeder, der durch den Raub der Schatze des Orients sich bereichern wollte, nach Palästina. Beinahe zweihundert Jahre dauerten diese sogenannten heiligen Züge, und Völkermas- sen aus allen Neichen des westlichen Europa'^ strömten nach Asien; ja selbst die mächtigsten Kaiser, Könige und Fürsten stellten sich — oft aus eignem Enthusiasmus, oft aus Eroberungssucht, bisweilen aber auch fortgetrieben vom päpstlichen Bannstrahle — an die Spitze der Heere, welche nach Asien aufvrachen. Und doch wie ganr anders war der Erfolg dieser Züge, als die Absicht, die ihnen zum Grunde lag! Zwar wurde schon im Jahre 1299 Jerusalem von Gottfried von Bouillon erobert und dort ein christliches Königreich gestiftet; auch bilde- ten sich bald in andern Gegenden Syriens, Kleinasiens und Palästinas kleine christliche Staaten; aber alle An- strengungen der Kreuzfahrer reichten nicht hin, diese Be- sitzungen gegen die Saracenen zu behaupten, besonders da in der zweiten Hälfte des zwölften Jahrhunderts der edle und tapfere Sultan Salad in Regent von Syrien und Aegypten war. Bei diesen Zügen nach Asien, die zum Theil von Ita- lien aus über das Mittelmeer, zum Theil aber auch durch das morgenlandische Reich nach Asien gin- gen, litt das letztere außerordentlich, so daß die Kaiser in Konstauttnopel die Kreuzfahrer eher zu hindern, als zu fördern suchten, besonders da die Europäer, welche Pro- vinzen von Asien eroberten, diese Eroberungen für sich behielten, und dem Hose von Konstantinopel, welchem doch ehemals Syrien, Palästina und Kleinasien als Provinzen gehört hatten, nicht wieder zurückgaben. Bei dieser ge- genseitigen Spannung zwischen den Kreuzfahrern und dem byzantinischen Reiche geschah es denn auch, daß im Jah- re 1204 die Abendländer (hier Lateiner — un Gegen- sätze gegen die Griechen — genannt) Konstantinopel selbst einnahmen, und daselbst ein lateinisches Kai- serthum stifteten, das sich aber nur bis 1261 erhielt, H s

18. Geschichte des Altertums bis zum Tode des Augustus - S. 85

1909 - Leipzig : Deichert
c. Die Kriege im Osten. 85 stützt, dem sie hierfür seine Geiseln zurückgaben und Gebietserweiterungen versprachen, und so brachten sie dem Antiochns in den T h e r -m o P y l e n eine große Niederlage bei. Antiochus ging jetzt nach Asien zurück, wo allmählich ein gewaltiges Heer sich unter seiner Führung versammelte. Am S i p y l o s -berge bei Magnesia kam es im Jahre 190 v. Chr. zu einer neuen Schlacht, in der der syrische König wiederum vollständig geschlagen wurde. In dem Frieden, der ihm jetzt bewilligt wurde, mußte er Kleinasien bis zum Taurusgebirge abtreten, das die Römer unter ihre treuen Bundesgenossen, den König von Pergamum und die Rhodier, verteilten. 4. Hannibals Ende. Mit den Ereignissen im Osten war auch das Schicksal Hannibals eng verbunden. Nach dem Frieden im Jahre 201 hatte er vornehmlich die Leitung des karthagischen Staates in der Hand gehabt und für die Verbesserung der Verwaltung, des Gerichts- und Finanzwesens viel getan. Den Römern hatte er treue Bundesgenossenschaft gehalten, insbesondere sie in dem Kriege gegen Philipp von Mazedonien unterstützt. Indessen seine früheren Feinde trauten ihm nicht, und sie bewirkten, daß in Karthago die Partei seiner Gegner das Übergewicht erlangte. Deshalb verließ er im Jahre 196 seine Heimat und begab sich zu dem Könige Antiochus von Syrien, dem er einen großen Plan entwarf, wie man durch einen gewaltigen Krieg die Macht der Römer niederwerfen könnte. Als nun Antiochus mit den Römern Frieden geschlossen hatte, konnte er auch den flüchtigen Karthager nicht mehr bei sich behalten, und dieser begab sich zu Prusias, dem Könige vonbithynien (südl. und östl. vom Marmarameer). Auch Prusias war ein Gegner der Römer; aber da nach der Besiegung des Antiochus die Römer die stärkste Macht in Kleinasien waren, so mußte er sich ihnen fügen, als sie die Auslieferung ihres alten Gegners forderten. Dieser kam der ihm drohenden Gefahr zuvor und tötete sich durch Gift (183 v. Chr.). 5. Scipios Ende. In demselben Jahre wie er starb auch sein Besieger Scipio. Auch dessen letzte Lebensjahre waren durch den Undank getrübt, mit dem das Volk seine Verdienste lohnte. Sein großer Ruhm erweckte ihm Neider; Männer von altrömischer Art, die alles Fremde verachteten, verdachten es ihm, daß er ein Freund von griechischer Bildung und Wissenschaft sei; endlich behauptete man, daß er im Syrischen Kriege, den er als Prokonsul, d. h. als ein

19. Lehrbuch der vergleichenden Erdbeschreibung - S. 48

1879 - Freiburg im Breisgau [u.a.] : Herder
48 Klima und organische Natur in Asien. §. 16. derjenige Erdraum, wo die meisten Gegensätze sich begegnen, und zwar nicht blos zwischen dem Süden und Norden, sondern auch zwischen Osten und Westen (die chinesische Welt und die vorderasiatische). Die Kontraste der Jahreszeiten sind am schärfsten in den Steppengebieten (Turan, Gobi). Man hat Asien in Beziehung aus das Klima in vier Regionen geschieden: a. In dem östlichen Hochasien herrscht, trotz seiner Lage in dem günstigsten Theile der gemäßigten Zone, eine außerordentliche D ü rre und Unfruchtbarkeit vor in Folge der bedeutenden vertikalen Erhebung, der Unzu- gänglichkeit aller oeeanischen Einflüsse (in Folge der Nandgebirge) und des großen Mangels an eontinentalen Gewässern. Nur im Frühjahre, wenn der schmelzende ^chnee reichlichere Bewässerung schafft, bedecken sich die weiten Flächen, welche nicht dem Flugsande ausgesetzt sind, bald mit Pflanzenwuchs, der wilde Thiere und nomadisirende Hirten mit ihren Heerden anlockt, sowie Karawanen den Durchzug gestattet, aber mit dem eintretenden Sommer wieder verdorrt und eine von Glutwinden durchstricheue Steppe hinterläßt. Einen größern Reichthum der Thier- und Pflanzenwelt haben die geschützten und bewässerten Thäler der Nandgebirge, namentlich die südlicheren, selbst bei bedeutender absoluter Höhe, wie die Thalebenen Tibets, wo der dem halbjährigen Winter fast ohne Übergangsperiode folgende Sommer noch in einer Höhe von 4090 ni" Eerealien zur Reife bringt und wo die nicht wan- dernden Hausthiere (Schafe, Ziegen, Pferde u. s. w.) durch ein ungewöhnlich dichtes Haar gegen die Winterkälte geschützt sind.^^^-^- b. Die Tiefebenen des östlichen und südlichen Asiens sind den oeeanischen Einflüssen fast allenthalben zugänglich und bilden daher einen Gegensatz zu dem eontinentalen Hochlande. Sie haben ein heißes, aber zugleich feuchtes, daher äußerst fruchtbares Klima. Die Süd w e st -Monsuns bringen dem größten Theile Indiens die Regenzeit. Die chinesischen Tiefebenen entbehren sowohl wegen ihrer nördlicheren Lage, als anch weil die Sommerhitze durch die Nähe des Meeres einerseits und der Schnee- gebirge andererseits gemildert wird, der tropischen Vegetation, sind aber allenthalben mit Eulturpflanzen (besonders Reisfeldern, Baumwollenstauden) bedeckt, wodurch die wildwachsenden Pflanzen ebenso wie die wilden Thiere verdrängt worden sind. e. In Vorderasien (westlich vom Indus) haben sowohl die Hoch- ebenen als die Tiefebenen, insofern sie durch Küsten- und Randgebirge den oeeanischen Einflüssen unzugänglich sind und continentale Bewässerung mangelt, ein trockenes, fast afrikanisches Klima. Dies gilt namentlich von dem Innern des Plateau von Iran, dem syrisch-arabischen Tieflande, zum Theil auch von der Scheitelfläche Kleinasiens, ganz besonders aber von dem arabischen Hochlande, welches ganz den Steppencharakter und die Vegetations- armuth des benachbarten Afrika's theilt. Hier finden sich daher auch dieselben Erscheinungen in der Thierwelt, wie in Afrika, namentlich sind die Steppen Arabiens und Syriens die Heimat des Straußes, der Gazelle u. f. w., das Kameel dient hier ebenso gut als Schiff der Wüste, wie dort. Dagegen erfreuen sich die hochliegenden und reichlich bewässerten Terrassenland- sch asten der Randgebirge Irans, die des Libanon und Kleinasiens eines bedeutenden Vegetationsreichthums. Den Uebergang von der eontinentalen Natur des Orients zu der oeeanischen des Oeeidents bilden die klimatischen Verhältnisse und die Erscheinungen in der Thier- und Pflanzenwelt des Cau-

20. Theil 2 - S. 44

1813 - Leipzig : Hinrichs
\ V . 44 Dritte Periode. Geist, der hauptsächlich durch die Beleidigungen des syrischen Königs angefacht und genährt wurde. Doch dehnte er auch, ge- gen das Ende seiner Regierung, seine Eroberungen über A b y s- sinien in Afrika, über die Ebene von Sennaar und über die Gebirgsgegend längs des arabischen Meeres aus. In Asien focht er gegen Syrien mit so glücklichem Erfolge, daß ganz Syrien bis an den Euphrat, und die meisten Küsten- länder von Kleinasien, von Cüicien bis an den Hellespont, ihm durch die Uebermacht seiner Marine unterworfen wurden. Sein Vordringen jenseits des Euphrats bis Bactrien scheint mehr ein Streifzug, als eine-bleibende Eroberung ge- wesen zu seyn, obgleich der ägyptische Handel, den er beson- ders noch mehr vergrößern wollte, dadurch bedeutend gewann. Er brachte von seinen Zügen 40,020 Talente Sllbcr und 2,500 Statuen nach Aegypten zurück; ein Beweis, daß er nicht ohne großen Erfolg für seine Schatzkammer die knltivittm Hand er zu brandschatzen verstand. Bis auf diese Zeiten, in dem ersten Jahrhunderte der Regierung der Ptolemäer, hatte Aegypten seine schönsten Tage gesehen; jetzt wollte es das mächtige Schicksal, welches das Schicksal der Reiche und Lander bestimmt, daß auch Aegyp- ten unwürdige und unbedeutende Regenten auf seinem Throne sehen sollte, unter welchen es durch innere Explo- sionen, die theils von den Zwistigkeiten der königlichen Fami- lie selbst ausgingen, theils sich in den Aufstanden der Alexan- driner gegen die despotischen Könige zeigten, und durch äu- ßere Kriege erschüttert wurde, bis es zuletzt in die Hände der Römer fiel. Der vierte Ptokemäus (Ph ilopator), der von 22l — 20.4 regierte, war Schwelger und Tyrann, und stand unter der Vormundschaft Md Leitung elender Günst- linge. Die Schlacht bei Raphia befreite ihn unverdienter Weise von den erneuerten Angriffen des unternehmenden Kö- rrigs von Syrien, Atztiochus des Großen. -*■ Sein min- derjähriger Sohn, Hjmlemaus der fünfte (Epiphg- nes) (von 204—*8*), kam, als das Volk von Alexandrien dm elenden Vormund des Königs, den Agatholles, ermordet hatte, Md durch m Vündniß zwischen den Königen von i